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EP 0 015 460 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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10.08.1983 Patentblatt 1983/32 |
(22) |
Anmeldetag: 22.02.1980 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)3: E04B 1/36 |
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Auflagerelement für Stahlbetondecken o. dgl.
Bearing element for reinforced concrete floors or the like
Elément d'appui pour dalles en béton armé ou analogues
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH FR NL |
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Priorität: |
24.02.1979 DE 2907267
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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17.09.1980 Patentblatt 1980/19 |
(71) |
Anmelder: STADTSPARKASSE GLADBECK I. W. |
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D-4390 Gladbeck (DE) |
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Erfinder: |
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- Mastiaux, Wilhelm
D-4390 Gladbeck (DE)
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Vertreter: Herrmann-Trentepohl, Werner, Dipl.-Ing. |
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Schaeferstrasse 18 44623 Herne 44623 Herne (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Auflagerelement für Stahlbetondecken und entsprechende
Deckenkonstruktionen in aufgehenden gemauerten oder betonierten Wänden.
[0002] Stahlbetondecken und entsprechende Deckenkonstruktionen werden in aufgehenden Wänden
dadurch gelagert, dass in den Wänden Horizontalschlitze gebildet werden, in welche
die Decken kraftschlüssig einbetoniert werden.
[0003] Unter ungünstigen Voraussetzungen, wie z. B. bei weitgespannten Decken, bei geringen
Auflasten aus den aufgehenden Wänden, fehlender oder fehlerhafter Nachbehandlung durch
Feuchthalten des Deckenbetons in der warmen Jahreszeit und unter ähnlichen, dem Fachmann
bekannten Bedingungen können sich infolge des unterschiedlichen bauphysikalischen
Verhaltens von Beton und Mauerwerk einerseits und Decken und Wänden anderseits Zwängungsspannungen
in den Wänden ergeben, welche häufig zu den gefürchteten Wandrissen führen. Es ist
bekannt, zur Vermeidung dieser Rissschäden Gleitfolien und elastisches Plattenmaterial
in die Auflagerschlitze einzukleben, um damit die starre Einbindung der Massivdecken
zu unterbinden und statt dessen eine allseitige Beweglichkeit im Auflagerschlitz zu
erzielen, oder auch - siehe DE-A1 2 552 261 - quaderförmige Auflagerkörper aus verformbarem
Material zu verwenden.
[0004] Es ist ferner bekannt, dass solche an der Baustelle angelegten Massivdeckenauflager
nur dann keine schadenverursachenden Zwängungen in den Wänden aufkommen lassen, wenn
in deren Bereichen keinerlei Kontaktbrücken entstehen. Dies ist aber abhängig von
einer besonder sorgfältigen Ausführung. Wird eine solche vernachlässigt, dann machen
entstehende Kontaktbrücken die angelegten Trennfugen zwischen Massivdekken und Wandauflager
bzw. zwischen auf einer Wand gemeinsam aufliegenden Stahlbetondecken unwirksam. Die
hieraus resultierenden Bauschäden sind ebenfalls bekannt und machen sich z.B. in waagrechten
Rissbildungen in Aussenwänden bemerkbar. Diese Rissbildungen haben ein Eindringen
von Regenwasser mit Durchnässungen der Innenräume sowie Schwarzpilzbildungen unter
den Deckenauflagern zur Folge.
[0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen durch die Schaffung eines Auflagerelementes,
wie es in den Ansprüchen gekennzeichnet ist.
[0006] Die Erfindung löst somit die Aufgabe, die Herstellung eines elastischen Deckenauflagers
von einer besonderen Gewissenhaftigkeit der ausführenden Bauhandwerker unabhängig
zu machen, und die Deckenauflager ohne durchgehende Wandschlitze, sondern nur in Auflagernischen
mit dazwischen angelegten Mauerpfeilern auszubilden, in welche die Auflagerelemente
gemäss der Erfindung eingemauert werden.
[0007] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen darin, dass
zwischen die zwei waagrecht ineinandergesetzten trogförmigen Schalen ein elastisches
Füllmaterial dicht und zerstörungsfrei so eingekapselt werden kann, dass eine allseitige
ausreichende Bewegungsmöglichkeit des Innentroges, welcher das Dekkenauflager bildet,
gegeben ist. Damit ist die Übertragung der Auflagerkräfte auf die Wände sowie die
statisch elastische Verbindung zwischen den Wänden und Decken gewährleistet. Die Entstehung
von Kontaktbrücken ist ausgeschlossen.
[0008] Die äusseren Querschnitts- und Längenabmessungen des Auflagerelementes nach der Erfindung
lassen sich auf genormte Mauermasse abstimmen.
[0009] Da die obere Platte der äusseren Schale durch Sicken und erforderlichenfalls durch
eine zusätzliche Randabkantung verstärkt werden kann, ist das Auflagerelement gemäss
der Erfindung ohne störende Verformung in der Lage, die frisch darüber gemauerten
Wandschichten bis zur Erhärtung des Mörtels statisch aufzunehmen. Die nachträglich
aufzubringenden Lasten aus den aufgehenden Wänden werden durch bewährte Mauerschichten
oberhalb der erfindungsgemässen Auflagerelemente auf die dazwischen angelegten Mauerpfeiler
übertragen.
[0010] Durch die Ausbildung der Abdeckplatte und der Rückwandung mit Sicken erfolgt nicht
nur eine Stabilisierung des Auflagerelementes, sondern auch dessen kraftschlüssige
Verzahnung mit dem umgebenden Mauerwerk.
[0011] Die Längssicke in der Bodenplatte der äusseren Schale stellt eine kraftschlüssige
Verbindung des Auflagerelementes mit der Mörtelfuge des Auflagers her und zentriert
ausserdem die Auflagerlast aus der Massivdecke statisch günstig.
[0012] Da vorzugsweise zwischen den beiden Bodenplatten der äusseren und inneren Tragschale
eine Gleitfolie angeordnet ist, sind waagrechte Verschiebungen der Decke in der Wand
bei nur geringem Reibungswiderstand möglich. Eine horizontale elastische Verzahnung
der Decke quer zum Auflagermauerwerk kann durch je eine Abstufung in der Bodenplatte
der inneren und äusseren Schale und eine dazwischen angeordnete Gummizwischenleiste
erreicht werden.
[0013] Bringt man zwischen die Schalenwandungen elastisches sowie schall- und wärmedämmendes
Material ein, dann lassen sich gleichzeitig in den Deckenauflagernischen Schall- und
Wärmebrükken vermeiden.
[0014] Da als Schalenmaterial ein Kunststoff mit hoher Dampfbremswirkung gewählt werden
kann, lässt sich eine Kondensatbildung zwischen den Schalen, d.h. im Füllmaterial
verhindern, so dass die Dämmwirkung desselben nicht verloren gehen kann.
[0015] Ein weiterer Vorteil besteht in der absoluten Wasserdichtigkeit des erfindungsgemässen
Auflagerelementes, so dass kein Schlagregenwasser im Auflagerbereich der Decke nach
innen gelangen kann.
[0016] Bei in einer aufgehenden Innenwand durch eine Dehnungsfuge getrennten Deckenauflagern
lässt sich das erfindungsgemässe Auflagerelement auch doppelseitig ausführen. Auch
hier lassen sich die beiden inneren Schalen von der äusseren Schale, jedoch auch untereinander
durch elastisches sowie schall- und wärmedämmendes Füllmaterial trennen. Bei dieser
Anordnung ist es möglich, die beidseitigen Deckanauflager unter jeder Geschossdecke
auszubilden, ohne dass das Mauerwerk durch irgendeine Formänderung der Decke, z.B.
verursacht durch Kriechen und Schwinden des Betons oder aufgrund thermischer Längenänderungen,
Zwängungskräfte erhält, welche die bekannten Wandrisse erzeugen können. Für die Auflagerbereiche
der Stahlbetondecken können fabrikmässig vorgefertigte Bewehrungskörbe verwendet werden,
welche beim Einbau die Einhaltung der statischen Vorschriften für die Dekkenbewehrung
im Bereich der erfindungsgemässen Auflagerelemente ohne besondere handwerkliche Sorgfalt
gewährleisten.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein Mauerwerk und einen Deckenkonstruktionsteil
unter Verwendung eines erfindungsgemässen Auflagerelementes, wobei Fig. 1a und 1b
grösser herausgezeichnete Ausschnitte zur Verdeutlichung der Abdeckplatten und der
Bodenplatten der beiden Schalen wiedergeben und Fig. 1 ausserdem einen Schnitt längs
der Linie A-A der Fig. 2 und 3 darstellt;
Fig. 2 einen Längsschnitt längs der Linie B-B der Fig. 1 und 3;
Fig. 3 einen Horizontalschnitt längs der Linie C-C der Fig. 1 und 2;
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch das Mauerwerk mit eingesetztem Auflagerelement
gemäss einer zweiten Ausführungsform und im wesentlichen einen Schnitt längs der Linie
D-D der Fig. 5 darstellend;
Fig. einen Horizontalschnitt längs der Linie E-E der Fig. 4.
[0018] Aus Fig. 1 und den zugeordneten Fig. 1a und 1b sowie den Fig. 2 und 3 erkennt man
die äussere Schale 1, die innere Schale 2 und ein elastisches Füllmaterial 3 zwischen
der äusseren Schale 1 und der inneren Schale 2. Die äussere Schale 1 weist horizontale
Längssicken 4, vertikale Sicken 5 und eine horizontale Längssicke 6 auf. Die innere
Schale 2 ist mit einer Längssicke 7 versehen. Die äussere Schale weist ferner eine
obere Randabkantung 8 auf.
[0019] Zur Verringerung des Reibungswiderstandes auf der Lastaufnahmefläche ist zwischen
den Bodenplatten der inneren und äusseren Schale, wie sich besonders deutlich aus
Fig. 1 entnehmen lässt, eine Gleitfolie 9 vorgesehen. Bei 10 erkennt man horizontale
Gummiabschlussleisten und bei 11 vertikale Gummiabschlussleisten zur dichten zerstörungs-
und verlagerungsfreien Einkapselung des Füllmaterials 3. Eine Gummileiste 12 zwischen
den Sicken 6 und 7 in der Bodenplatte der beiden Schalen 1 und 2 dient der elastischen
statischen Anbindung der Aussenwand an die Decke 13.
[0020] Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 ist ein doppelseitig ausgeführtes Auflagerelement.
Man erkennt eine äussere Schale 14 und zwei innere Schalen 15. Zwischen den Schalen
ist wieder elastisches Füllmaterial 16 vollkommen dicht und zerstörungsfrei eingekapselt.
Die äussere Schale 14 ist mit Längssicken 17 und 18 sowie mit Randabkantungen 19 versehen.
Zwischen den Bodenplatten der Schalen 14 bzw. 15 ist eine Gleitfolie 20 zur Verringerung
des Reibungswiderstandes auf der Lastabtragungsfläche vorgesehen.
[0021] Horizontale Gummiabschlussleisten 21 und vertikale Gummiabschlussleisten 22 dienen
zur dichten zerstörungs- und verlagerungsfreien Einkapselung des Füllmaterials 16.
[0022] An den gemauerten Zwischenpfeilern 23 ist eine vertikale Abklebung 24 zur Bildung
eines Fugenspielraums zwischen der Massivdecke 13 und den Zwischenpfeilern 23 vorgesehen.
1. Auflagerelement für in aufgehenden gemauerten oder betonierten Wänden zu lagernde
Stahlbetondecken (13) od.dgl., gekennzeichnet durch eine oder zwei in zwischen Wandpfeilern
(23) in der aufgehenden Wand vorgesehene Auflagernischen einzusetzende innere trogförmige
Schalen (2 bzw. 15) und eine äussere trog- oder rahmenförmige Schale (1 bzw. 14),
die mit ihren offenen Seiten zur Decke od.dgl. hin weisen und zwischen innerer und
äusserer Schale eine elastische Füllung (3 bzw. 6) aufnehmen.
2. Auflagerelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung (3 bzw.
16) am von der Wand weg weisenden Ende der ineinandergesetzten Schalen (1 bzw. 14
und 2 bzw. 15) durch Abschlussleisten (10, 11; 21, 22) abgedeckt ist.
3. Auflagerelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die äussere
Schale (1; 14) mit Versteifungssicken (4, 5; 17) versehen ist.
4. Auflagerelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Bodenplatte der inneren Schale (2) eine in Mauererstreckungsrichtung verlaufende
Sicke (7) vorgesehen ist.
5. Auflagerelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Bodenplatte der äusseren Schale (1) eine in Mauererstreckungsrichtung
verlaufende Sicke (6) vorgesehen ist.
6. Auflagerelement nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten
in den Bodenplatten vorgesehenen Sicken (6, 7) gegeneinander versetzt sind und zwischen
ihnen eine Leiste (12) vorgesehen ist.
Support member for reinforced concrete floors (13) or similar to be carried by rising
brick-built or concrete walls, characterised by one or two inner through-shaped shells
(2 or 15) to be inserted in support crevices provided between the pilasters (23) in
the rising wall, and an outer shell (1 or 14), either through-shaped or in the form
of a frame, which with their open sides face towards the ceiling or similar and between
the inner and outer shells there is accommodated an elastic filling (3 or 6).
2. Support member according to claim 1, characterised by the fact that the filling
(3 or 16) at the end of the shells set one inside the other (1 or 14 and 2 or 15)
which faces away from the wall is covered by sealing strips.
3. Support member according to claim 1 or 2, characterised by the fact that the outer
shell (1; 14) is provided with reinforcing seams (4, 5; 17).
4. Support member according to one of the preceding claims, characterised by the fact
that a flange (7) running in the same direction as the wall is provided in the base
plate of the inner shell (2).
5. Support member according to one of the preceding claims, characterised by the fact
that a flange (6) running in the same direction as the wall is provided in the base
plate of the outer shell (1).
6. Support member according to claims 4 and 5, characterised by the fact that the
above- mentioned flanges (6, 7) provided in the base plates are set one against the
other and a batten (12) is provided between them.
1. Elément d'appui pour dalles en béton armé (13) ou analogues, qui s'appuient sur
des murs en élévation maçonnés ou bétonnés, caractérisé par une ou deux coquilles
internes en forme de cuvettes (2 ou 15) et une coquille externe en forme de cuvette
ou de cadre (1 ou 14) pouvant être disposées dans une niche, ou deux niches d'appui
prévues entre des piliers de mur (23), du mur en élévation, coquilles qui sont tournées
par leur côté ouvert en direction de la dalle ou analogue et qui comprennent entre
leurs coquilles internes et externes un matériau de remplissage élastique (3 ou 16).
2. Elément d'appui selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément de replissage
(3 ou 16) est recouvert par des baguettes de fermeture (10, 11; 21, 22) à l'extrémité
tournée vers l'extérieur du mur des coquilles (1 ou 14, et 2 ou 15) emboîtées l'une
dans l'autre.
3. Elément d'appui selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la coquille
externe (1; 14) comprend des rainures de raidissement (4, 5; 17).
4. Elément d'appui selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il
est prévu une rainure (7) disposée dans le sens de la longueur de l'ouvrage de maçonnerie
dans la plaque de fond de la coquille interne (2).
5. Elément d'appui selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il
est prévu une rainure (6) dans le sens de la longueur de l'ouvrage de maçonnerie dans
la plaque de fond de la coquille externe (1).
6. Elément d'appui selon les revendications 4 et 5, caractérisé en ce que lesdites
rainures (6, 7) prévues dans la plaque de fond sont décalées les unes par rapport
aux autres et en ce qu'une baguette (12) est prévue entre elles.