[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Belag für einen Ski für wechselnde Schneeverhältnisse,
insbesondere für einen Ski für Gelände-bzw. Langlauf, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, und auf ein Verfahren zu dessen Herstellung.
[0002] Die Erfindung bezieht sich ferner auf einen Ski für wechselnde Schneeverhältnisse,
insbesondere auf einen Gelände- bzw. Langlaufski, dessen Bodengleitflächen (17, 18)
mit Polyäthylen oder einem anderen Material mit ausreichend kleinem Gleitreibungäkoeffizienten
beschichtet sind und bei dem der Mittelbereich (13) des während der Abstoßphase mit
dem Schnee in Berührung geratenden Gleitbodens mit einem sich elastisch verhaltenden
Material beschichtet zu einem Halteboden (20) bzw. Haftbelag ausgebildet ist.
[0003] Die sachgemäße Funktion eines Skis für Gelände- bzw. Langlauf, d.h. die Haft- und
Gleitfunktion, beruhen darauf, daß die Haft- bzw. Ruhereibung zwischen Skibodenfläche
und Schnee groß und die Gleit- bzw. Bewegungsreibung klein ist. Wird diese Bedingung
erfüllt, so kann man sich mit dem Ski gut abstoßen und gut gleiten. Zur Entstehung
von günstigen Reibungseigenschaften für das Haft- und Gleitvermögen des Skis trägt
andererseits der Schnee im wesentlichen bei. Der Zustand des Schnees verändert sich
mit der Änderung von Temperatur und Alter des Schneekristalls, weshalb Gelände- bzw.
Langlaufskier, wie bekannt, gewachst werden mußten; über die Skibodenfläche mußte
eine Schicht eines bestimmten wachsartigen Stoffes gezogen werden, der sich zur Erzielung
der für den vorliegenden Schnee der jeweils herrschenden Verhältnisse gewünschten
Reibungseigenschaften eignete.
[0004] Die Ruhe- bzw. Haftreibung zwischen Schnee und Ski, d.h. das Haltevermögen ist in
erster Linie von der Kristallform des Schnees abhängig. Es ist bekannt, daß sich die
. Kristallform des Schnees in Abhängigkeit vom Alter des Schneekristalls, von der
Schneetemperatur und der Feuchtigkeit ändert. Der Schneekristall hat zahlreiche verschiedene
Formen, aber wesentlich ist in diesem Zusammenhang die Schärfe der Kristallspitzen.
Ein bei Frost gefallener Neuschnee hat sehr scharfe Spitzen und eine feine Verteilung.
Mit dem Altern des Schnees wachsen die Kristalle miteinander zusammen, wobei ihre
Spitzen abstumpfen.
[0005] Wenn die Temperatur in die Nähe von 0 Grad steigt, nimmt die Feuchtigkeit des Schnees
zu und gleichzeitig schmelzen die scharfen Spitzen der Kristalle. Durch den Einfluß
der Feuchtigkeit steigt die innere Reibung des Schnees und die Kristalle heften sich
leicht aneinander sowie auch an solche Flächen, die Wasser aufsaugen.
[0006] Mit Frostschnee, der scharfe Spitzen hat, läßt sich mit Hilfe eines geeignet harten,
sich elastisch verhaltenden Materials, in das die scharfen Spitzen der Schneekristalle
eindringen können, eine ausreichende Haftreibung erreichen. Als Materialien dieser
Art sind z.B. Polyurethanelastomer, Gummi oder dergleichen bekannt. Durch die Wahl
eines Elastomeres, dessen Härte möglichst stark temperaturabhängig ist, wird der Funktionsbereich
günstig erweitert.
[0007] Erfolgt ein Übergang auf Temperaturen oberhalb des Nullpunktes, ändern sich die Voraussetzungen
für die Entstehung von Haftreibung, da das an der Oberfläche der Schnee- . kristalle
befindliche Wasser einen Film an der Ski-Lauffläche bildet. Dieser Einfluß verhindert
eine direkte Berührung der Kristalle mit dem Bodenmaterial bzw. dem Belag des Skis,
wobei der Wasserfilm als reibungsverhinderndes Schmiermittel wirkt.
[0008] Durch gelungenes Wachsen kann man sowohl ein gutes Gleiten als auch ein gutes Haltevermögen
des Skis erreichen. Die Wahl der geeigneten Wachse für die verschiedenen Schneeverhältnisse
und die Ausführung des Wachsens verlangen jedoch sehr große Fachkenntnis und Erfahrung,
wobei beim Wachsen vielfach sogar Spezialisten versagen.
[0009] Andererseits können sich die Schneeverhältnisse sehr schnell ändern, so daß sich
Haft- und/oder Gleitvermögen z.B. während eines Wettbewerbes beispielsweise wesentlich
verschlechtern können. Ein Nachteil von gewachsten Skilaufflächen besteht auch darin,
daß sich die Wachsmittel unter gewissen Verhältnissen schnell aufbrauchen.
[0010] Es wäre somit ein entscheidender Fortschritt, wenn eine Skibodenfläche bzw. ein Skibelag
geschaffen werden könnte, der bei wechselnden Schneeverhältnissen sowohl gute Gleit-
als auch gute Halte- bzw. Hafteigenschaften besitzt. Die Schaffung eines derartigen
Skibelags ist die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung.
[0011] Wie bekannt, beruht die Funktion der Skiwachse darauf, daß die scharfen Spitzen der
Schneekristalle in die von den Wachsmitteln gebildete elastische oder plastische Oberflächenschicht
eindringen und dadurch eine ausreichend große Ruhe- bzw. Haftreibung erzeugen, aufgrund
derer der Ski sein Haltevermögen erhält. Das Gleiten des Skis erfolgt sowohl bei gewachsten
als auch ungewachsten Skiern hauptsächlich auf einem dünnen Wasserfilm dadurch, daß
die Spitzen der Schneekristalle durch den Einfluß der Bewegungsreibung schmelzen.
[0012] Es sind verschiedene Skiboden- bzw. -belagausführungen bekannt, die sich aus aktiven
und passiven Teilen zusammensetzen, die in den Schnee eindringen und ein mechanisches
Halten herbeiführen. Diesbezüglich ist die Verwendung eines Skibelags bekannt, dessen
Oberfläche schuppenförmig profiliert ist. Die Schuppen bilden schräge Ebenen, an denen
entlang der Ski gleitet. Die nach hinten gerichteten senkrechten Stufen der Schuppen
verhindern ein Gleiten nach hinten und führen den Halt herbei, indem der Schnee vor
ihnen angestaut wird.
[0013] Bekannt ist auch ein Hohlraum- und Stufenboden bzw. -belag, dessen Funktion auf demselben
Mechanismus beruht wie beim Schuppenbelag, wobei das Profil jedoch negativ ist. Das
Gleitverhalten ist bei diesem Boden besser, aber das Halte- bzw. Haftvermögen schlechter
als beim Schuppenbelag. Als Beispiel für diese Lösung wird auf die NO-AS Nr. 89238
hingewiesen.
[0014] Auch sind verschiedene behaarte Skiböden bzw. -beläge bekannt, bei denen am Skiboden
z.B. synthetische Haarstreifen angebracht sind, wobei die Haare in Gleitrichtung schräggestellt
sind. Bei diesen Böden erzeugt eine gegen die Haare gerichtete Bewegung das Halten
bzw. Haften des Skis beim Abdrückvorgang. Als Beispiel für diese bekannten Böden wird
auf DE-AS Nr. 1 144 165 und FI-PS Nr. 43401 hingewiesen.
[0015] Bekannt sind auch Skiböden oder -beläge bzw. -laufflächen, bei denen glatte Kunststoffe,
z.B. Teflon, verwendet werden, für die ein sehr kleiner Reibungskoeffizient charakteristisch
ist. Als Beispiel wird auf das US-Patent Nr. 2 908 506 hingewiesen. Bei diesen Skiern
ist jedoch das Halteproblem nicht gelöst.
[0016] Weiterhin sind verschiedene Skibelagausführungen bekannt, bei denen versucht wurde,
das für viele Kunststoffbeläge naturgemäß schlechte Haftvermögen für Wachsmittel zu
verbessern. Als Beispiel dafür wird auf US-Patent Nr. 3 897 074 (entspr. FI-Patent
Nr. 43401) hingewiesen, aus dem bekannt ist, die Oberflächenbehandlung des Bodens
bzw. der Lauffläche durch Schleifen so auszuführen, daß sich am Skiboden eine noppenförmige
Oberfläche bildet,'die für das Gleitvermögen des Skis sorgt.
[0017] Für alle genannten bekannten mechanischen Skibodenkonstruktionen ist charakteristisch,
daß sie bei bestimmten, auf einem relativ engen Bereich begrenzten Schneeverhältnissen
relativ gut funktionieren, aber unter anderen Bedingungen nahezu unbrauchbar sind.
Z.B. funktioniert der Schuppenboden sowohl bei nassem Schnee als auch bei welchem
Neuschnee sehr gut, kann aber auf vereistem Untergrund ein Rückwärtsgleiten des Skis
nicht zufriedenstellend verhindern. Die Funktion des Schuppenbodens wird ferner durch
schnellen Verschleiß beeinträchtigt, da das Halten der Skibodenfläche nur dann wirksam
ist, wenn die hinteren Kanten der Schuppen scharf sind. Auch die übrigen oben angesprochenen
Ausführungen weisen jeweils bestimmte Nachteile auf, aufgrund derer sie in Skiläuferkreisen
nicht beliebt geworden sind.
[0018] Zum Stand der Technik wird insbesondere auf das genannte FI-Patent Nr. 434011 der
Anmelderin hingewiesen. Demgemäß wird als Skibodenmaterial ein Textilgewebe verwendet,
dessen Fasern sich wenigstens bis zur Grenzfläche der Gleitfläche des Skibodens erstrecken.
Bei dieser Lösung besteht die Hauptaufgabe darin, mit Hilfe der Fasern ein gutes Haften
der Skiwachsmittel am Gleitboden zu erzielen. Bei diesem Gleitboden zeigen sich aber
auch gewisse Nachteile, die darin bestehen, daß die Herstellung des Gleitbodens schwierig
ist und die Fasern schnell verschleißen und abbrechen.
[0019] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Skiboden bzw. -belag zu schaffen,
der auch bei wechselnden Schneeverhältnissen sowohl qute Halte- als auch Glciteiqenschaften
aufweist. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein einfaches Verfahren zur Herstellung
eines derartigen Belags zu schaffen.
[0020] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Skibelags durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale und hinsichtlich des Verfahrens durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 11 angegebenen Verfahrensschritte gelöst.
[0021] Der erfindungsgemäße Belag und das Herstellungsverfahren kann insbesondere für einen
Ski Anwendung finden, der lediglich im Mittelbereich der Skilauffläche, einen Haftbelag
besitzt, ansonsten aber Bodenflächen besitzt, die einen sehr kleinen Gleitreibungskoeffizienten
aufweisen.
[0022] Erfindungsgemäß entsteht ein Skibelag, dessen Belagmaterial aus zumindest zwei mechanisch
unterschiedlich wirkenden Belagkomponenten besteht. Die eine Belagkomponente bildet
die weiche, elastische Matrize des Belags. Deren Viskoelastizität ist so gewählt,
daß die Schneekristalle oder Eiskörner bei kaltem Schnee, auf Pulverschnee oder auch
auf grobkristallinem)eisigern Schnee in die weiche, sich elastisch verhaltende Komponente
eindringen können, um eine ausreichend feste Verzahnung zwischen dem Skibe
- lag und dem Untergrund zu sichern. Die andere Belagkomponente kommt bei nasser werdendem
Schnee immer wirkungsvoller zum Tragen. Die bei nassem Schnee zwischen Ski und Untergrund
auftretende bzw. entstehende Wasserschicht, die dann als eine Art Schmiermittel wirkt
und die Abdrück- bzw. Haftfähigkeit des Skis stark reduziert, wird von den aus der
weichen Belagkomponente hervorstehenden Partikeln durchdrungen. Die Partikel sind
dabei hart und/oder steif genug, um sich durch die Wasserschicht hindurch in den Schnee
zu drücken. Auf diese Weise ist auch bei diesen Verhältnissen eine große Haftreibung
zwischen Ski und Untergrund realisierbar, weil der Schnee selbst in diesem Fall sehr
fest ist und die wenigen harten Partikelspitzen im Skibelag einen guten Griff zwischen
den Schneekristallen halten. Der erfindungsgemäße Skibelag arbeitet deshalb bei allen
Schneeverhältnissen äußerst wirkungsvoll.
[0023] Die die weitere Belagkomponente bildenden Partikel können verschieden geformt sein,
wobei Fasern, kugelförmige Körper, körnerartige Körper oder Kristalle Anwendung finden
können. Wichtig dabei ist, daß sie so ausgebildet sind, daß sie aus dem fertiggestellten,
z.B. fertig bearbeiteten Skibelag in Form von steifen Spitzen, Körnern oder Fasern
hervorstechen. Dies erreicht man beispielsweise dadurch, daß die Partikelmaterialien
so auf das Material der weichen, sich elastisch verhaltenden Belagkomponente abgestimmt
werden, daß eine gute gegenseitige Verankerung der Belagkomponenten sichergestellt
ist. Wenn dann die Unterseite bzw. die Lauffläche des erfindungsgemäßen Skibelags
bearbeitet wird, wird in erster Linie bzw. hauptsächlich die weichere Belagkomponente
abgetragen und die im Belagmaterial enthaltenen Partikel bilden bei diesem Vorgang
die aus dem Skibelag hervorstehenden steifen Spitzen oder ähnliche Körper, bleiben
aber fest in der weichen und sich elastisch verhaltenden Belagkompomente verankert.
[0024] Eine bevorzugter Weiterbildung des Skibelags ergibt sich mit den Merkmalen des Unteranspruchs
2. In diesem Fall werden in das Belagmaterial Fasern gemischt, die durch Schleifen
oder ein anderes ähnliches Bearbeitungsverfahren dazu gebracht werden, daß sie aus
der Belag-Lauffläche herausstechen. Mit diesen Fasern wird somit im Mittelteil der
Ski-Lauffläche eine behaarte Fläche erzeugt, deren günstige Eigenschaften wiederum
darauf beruhen, daß die freien Enden dieser Fasern dem aus dem Wasser der Schneekristalloberfläche
unter der Ski-Lauffläche gebildeten Wasserfilm zerstören; dadurch wird erreicht, daß
die Kristalle derart in direkte Berührung mit dem sich elastisch verhaltenden Belagmaterial
des Skis geraten, daß eine bezüglich des Haft- bzw. Haltevermögens des Skis ausreichende
Ruhereibung entsteht.
[0025] Aus der Gleitfläche hervorstehende Spitzen können in vorteilhafter Weise auch dann
erzeugt werden, wenn die Partikel stabförmig oder körnig ausgebildet sind.
[0026] Der weiche, sich elastisch verhaltende Stoff des Belags besteht vorteilhafterweise
aus zumindest einem Elastomer. Für die aus den Elastomeren bestehende Belagkomponente
findet bevorzugterweise Polyurethan, eine geeignete Kautschukmischung, modifiziertes
Epoxydharz, Polyvinylchlorid (PVC) oder ähnliche Elastomere bzw. eine Mischung aus
mehreren derartigen Elastomeren Anwendung. Die Härte der von dem Elastomer bzw. von
der Elastomermischung gebildeten Belagkomponente soll dabei so gewählt sein, daß sie
mit sinkenden Temperaturen relativ stark ansteigt. Dies wirkt sich sehr vorteilhaft
auf die Optimierung der Gleiteigenschaften aus, da auch die Schneekristalle bei tieferen
Temperaturen härter und schärfer werden.
[0027] Im folgenden werden die Erfindung und ihr physikalischer Hintergrund unter Hinweis
auf die Figuren der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen Skiboden bzw. -belag von unten gesehen sowie die Unterschiede des
Flächendruckes zwischen dem Gleitboden des Skis und dem Schnee in verschiedenen Phasen
des Skilaufes.
Fig. 2 verdeutlicht die verschiedenen Phasen des Skilaufes und die Unterschiede des
Flächendruckes zwischen Gleitboden und Schnee in diesen Phasen.
Fig. 3 zeigt den Querschnitt des erfindungsgemäßen Gleitbodens des Skis und Fig. 3
ist gleichzeitig der Schnitt III-III von Fig. 1.
Fig. 4 zeigt in 100-facher Vergrößerung einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Belagmaterials
vor der Schleifbehandlung des Gleitbodens bzw. der Gleitlauffläche.
Fig. 5 zeiqt in 100-facher Vergrößerung die Schnittansicht der Lauffläche des Skis, nachdem sie
derart geschliffen wurde, daß sie erfindungsgemäß funktioniert.
Fig. 6 zeigt ein Diagramm zur Darstellung des Verlaufs der Härte der Elastomerkomponente
über der Temperatur.
Fig. 7 zeigt den Verlauf der Haftreibung der Elastomerkomponente, der Fasern und des
Belagmaterials insgesamt über der Schneetemperatur.
Fig. 8 und 9 zeigen jeweils in einer der Fig. 5 ähnlichen Darstellung stark vergrößerte
Schnittansichten einer weiteren Ausführungsform des Skibelags im fertig bearbeiteten
Zustand.
[0028] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf Fig. 1 und 2 die Hauptprinzipien der Funktion
des Skis erläutert.
[0029] Die Funktion eines Geländelaufskis setzt voraus, daß zwischen dem Boden 13, 17, 18
des Skis 10 und dem Schnee eine ausreichend große Ruhereibung für das Abstoßen und
eine kleine Gleitreibung beim Gleiten erreicht werden kann. Bei der modernen Skifertigungstechnik
wird die Erfüllung der im vorstehenden genannten Bedingungen durch Skibodenmaterial,
Skiwachsmittel und richtige Skiwölbung angestrebt. Die Aufgabe des Bodenmaterials,
als welches heutzutage vielfach Polyäthylen-Kunststoff verwendet wird, besteht in
der Erzielung einer kleinen Gleitreibung zwischen Ski und Schnee. Polyäthylen erfüllt
diese Forderung in befriedigender Weise bei allen Temperaturen und allen Schneestrukturen.
[0030] Die für-den Abstoß erforderliche Ruhereibung wird normalerweise durch Skiwachs erreicht,
der je nach Schneestruktur und -temperatur ausgewählt wird. Es ist allgemein bekannt,
daß die Wirkung der Wachse darauf beruht, daß die Spitzen der Schneekristalle in die
sich plastisch verhaltende Wachsschicht eindringen und dadurch die in der Abdruckphase
erforderliche Reibung herbeiführen. Da die Wachsschicht weicher als der Boden selbst
ist, neigt sie auch dazu, das Gleiten des Skis zu schwächen, weshalb der Skiläufer
immer den richtigen Kompromiß zwischen Halten und Gleiten eingehen muß. Die Funktion
des Wachses konnte durch richtige Konstruktion und Vorspannungs- oder Skiwölbungsform
des Skis, mit der angestrebt wird, den Flächendruck zwischen Ski und Schnee in verschiedenen
Phasen des Diagonalschrittskilaufes zu beeinflussen, wesentlich gefördert werden.
[0031] Wenn der Skiwölbungsbogen parabelförmig gewählt wird und die Skibindung 11 an einer
Stelle befestigt wird, an der sich die Abdruckkraft des Skiläufers auf den Scheitel
der Parabel richtet, wird erreicht, daß sich der Oberflächendruck zwischen Ski und
Schnee beim Diagonalschrittskilauf im Prinzip gemäß Fig. 2 verhält, deren verschiedene
Phasen im folgenden näher beschrieben werden.
[0032] Phase 1 ± Abstoß: Das ganze Gewicht des Skiläufers liegt voll auf dem Ballen des
Abstoßbeines 12. Außer der Druckkraft ist die von der Muskulatur erzeugte Abstoßkraft
wirksam, die 1,5 bis 3-fache der Druckkraft betragen kann. Aus der Gesamtwirkung dieser
Kräfte ergibt sich der Oberflächendruck, der unter dem Abstoßpunkt am größten ist
und sich nach beiden Richtungen recht steil verringert (in Fig. 1 und 2 (Phase 1.)
gestrichelt dargestellte Kurve).
[0033] Phase 2 ± Gleiten: Das ganze Gewicht des Skiläufers befindet sich ganz auf dem sich
bewegenden Bein, und zwar gleichmäßig auf Ferse und Ballen verteilt. Der Wirkungspunkt
der Kraft verschiebt sich um cirka 1/3 der Fußlänge von der vorangehenden Phase zum
hinteren Ende des Skis hin. Der Oberflächendruck zwischen Ski und Schnee ändert sich
wesentlich bei Ablösung des Parabelscheitels von der Unterlage und bei gleichzeitiger
Verteilung des Druckes auf zwei Scheitel, die zu beiden Seiten des Beines 12 liegen.
Die die Verteilung des Oberflächendruckes darstellende
)in Fig. 1 in Vollstrich dargestellte Kurve entspricht der Querstrichkurve nach Fig.
2. Die gestrichelte Kurve nach Fig. 2 stellt im Vergleich zur Querstrichkurve den
Oberflächendruck für den Fall dar, wenn ein steiferer Ski oder ein leichterer Skiläufer
in Frage kommt.
[0034] Phase 3 = Abfahrt: Das Gewicht des Skiläufers befindet sich gleichmäßig auf beiden
Skiern. Der Druck verteilt sich wie in der Phase 2, und zwar so, daß beide Skier nur
von der Hälfte des Gewichtes des Skiläufers belastet werden. Die in Fig. 1 mit Querstrich
gekennzeichnete Kurve entspricht der in Phase 3 der Fig. 2 gestrichelt dargestellten
Kurve. Die mit Querstrich gekennzeichnete Kurve entspricht einer Situation, bei der
es sich um einen elastischeren Ski oder einen schwereren Skiläufer handelt.
[0035] Aufgrund des im vorstehenden Dargestellten läßt sich feststellen, daß für das Gleiten
des Skis der Gleitreibungskoeffizient am Trag- und Hinterteil 17, 18 der Gleitfläche
des Skis wichtig ist und für das Halten der Ruhereibungskoeffizient im mittleren Teil
13 des Skis wichtig ist.
[0036] In Fig. 3 ist der Querschnitt eines erfindungsgemäßen Skis gezeigt. Der Ski 10 ist
eine Schichtplattenkonstruktion und seine tragenden Teile bestehen aus einer Deckelplatte
14 und einer Bodenplatte und einem dazwischen befindlichen Hartschaumkern 15, der
in der Formgußphase entstehende härtere Seitenteile 16 hat. Gemäß Fig. 1 und 3 sind
die Spitze und der hintere Teil 17 und 18 des Gleitbodens des Skis 10 mit nur Gleitvermögen
erzeugendem Polyäthylenkunststoff oder dergleichen und der mittlere Teil 13 des Skis
mit einem Haltevermögen erzeugenden erfindungsgemäßen Bodenteil 21 beschichtet. Im
Spezialfall kann der Gleitboden des Skis ganz mit der erfindungsgemäßen Bodenmaterialplatte
20 beschichtet werden. Am Boden 17, 18, 20 befindet sich eine an sich bekannte Laufrinne
19.
[0037] Im folgenden werden zwei nicht-einschränkende Beispiele fürdie zusammensetzung des
Bodenplattenmaterials beschrieben.
Beispiel 1
[0038] '20 Gewichts-% Polyamidfasern mit-Durchmesser 10...20 µ, Länge 0,5...1,0 mm, 80 Gewichts-%
Polyurethaneslatomer.
Beispiel 2
[0039] 20 Gewichts-% Polyamidfasern mit Durchmesser 10...20 µ, Länge 0,5...1,0 mm, 80 Gewichts-%
Gummimischung, deren Grundelastomer aus Nitrilgummi besteht.
[0040] Wenn das erfindungsgemäße Boden- bzw. Belagmaterial 20 in der im vorstehenden beschriebenen
Weise gegossen wird, wird eine Oberfläche 21' erzielt, aus der die Fasern 22 nicht
herausstechen.
[0041] In Fig. 4 ist eine 100-fache Vergrößerung eines gemäß dem im vorstehenden beschriebenen
Beispiel 1 hergestellten Bodenmaterials 20 dargestellt, dessen Elastomerekomponente
mit Bezugszeichen 24 bezeichnet ist. In Fig. 4 ist zu sehen, daß die Oberfläche 21'
der Bodenmaterialplatte 20 eben ist. Erfindungsgemäß wird die Oberfläche 21' der Bodenmaterialplatte
20 entweder vor dem Gießen des Skis oder vor deren Befestigung am Skiboden oder nach
dem Giessen des Skis oder nach der Befestigung des Bodens mit einer Schleifscheibe
oder einer Bandschleifmaschine von geeigneter Gröbigkeit oder in entsprechender Weise
geschliffen. In dieser Schleifphase tritt ein Teil der in der Elastomerekomponente
24 befindlichen Fasern als freie Fasern 23 hervor, die mit ihrer Wurzel 23' an der
Elastomerekomponente 24 befestigt sind. Auf diese Weise wird eine behaarte Fasernoberfläche
21 erzielt, die der in Fig. 5 schematisch dargestellten ähnelt. Naturgemäß wird ein
Teil der an der Oberfläche 25 befindlichen Fasern völlig abgetrennt oder abgerissen.
Diese abgerissenen Fasern sind mit Bezugszeichen 26 bezeichnet.
[0042] Wenn Polyamidfasern oder andere entsprechende genügend feste und zähe Fasern als
Fasermaterial gewählt werden, wird eine für den Zweck der Erfindung ausreichend haltbare
und ausreichend dichte Haaroberfläche 21 erzielt. Die hauptsächliche Wirkungsweise
dieser Haaroberfläche ist die, daß die Fasern 24 den an dem Bodenmaterial des Skis
entstehenden Wasserfilm zerstören und dadurch bezüglich des Haltens eine ausreichende
Berührung der Schneekristalle mit dem sich elastisch verhaltenden Bodenmaterial erzielt
wird. Naturgemäß richten sich die Fasern 23 gewissermaßen mit dem Strich in Skilaufrichtung
aus und die Fasern 23 können in gewissem Maße mechanische Haltewirkung haben.
[0043] In durchgeführten vergleichenden Versuchen ergab sich als vorteilhafteste Stärke
der Fasern 22 ein Bereich zwischen ca. 5 und 100 µm, zweckmäßig zwischen 10 und 20
µm. Als günstigste Durchschnittslänge der aus der geschliffenen Oberfläche 25 herausstechenden
Fasern wurde ein Bereich zwischen ca. 0,1 und 2 mm, zweckmäßig zwischen 0,5 und 1
mm, ermittelt. Als zweckmäßige Menge der in der Schleifphase auf der Oberfläche 25
verbleibenden heilen Fasern wurde ca. 2 bis 100 Stck/mm
2 zweckmäßig ca. 10 Stck/mm ermittelt. Als Fasern 22 werden Polyamidfasern und/oder
andere entsprechende Fasern verwendet, die so geartet sind, daß sie sich an einer
Elastomerekomponente 24 verankern, die Herstellungstemperaturen der Bodenplattenkomponente
vertragen und mechanisch ausreichend haltbar und zäh sind.
[0044] Das Material oder die Materialkombination der Elastomerekomponente 24 wird so ausgewählt,
daß die Haltewirkung des Gleitbodens des mittleren Teiles 13 des Skis derart auf der
Elastizität dieses Bodenteils beruht, daß die Spitzen der Schneekristalle in der Abstoßphase
(Fig. 2, Phase 2) genügend tief in die Oberflächenebene des Bodens eindringen können,
so daß im Boden 20' kleine Vertiefungen entstehen. Am vorteilhaftesten wird das Material
für die Elastomerekomponente so ausgewählt, daß seine Härte mit Abnahme der Temperatur
wächst. Ein typisches Beispiel dafür ist ein elastischer Kombinationsmaterialboden
bzw. -belag, dessen Härte bei einer Temperatur von -20°C ca. 50 SHORE D und bei einer
Temperatur von 0°C ca. 40 SHORE D beträgt und die Härte mit dem Steigen der Temperatur
innerhalb des beim Skilaufen im allgemeinen üblichen Temperaturbereiches im wesentlichen
linear abnimmt. Fig. 6 zeigt den Verlauf der Härte der Elastomerkomponente über der
Temperatur.
[0045] In Figur 7 ist das Betriebsverhalten des erfindungsgemäßen Skibelagmaterials bzw.
Skibelags im gesamten Einsatz-Temperaturspektrum des Skis gezeigt. Die Abszisse gibt
die Temperatur des Schnees und die Ordinate die Haftreibung wieder.
[0046] Die durchgezogene Linie stellt die Haftreibung des Skibelags insgesamt dar. Zu dieser
Gesamt-Haftreibung tragen einerseits die Elastomerekomponente (strichpunktierte Kurve)
und andererseits die Fasern (gestrichelte Linie) bei, so daß die durchgezogene Linie
durch Überlagerung der beiden anderen Kurven entsteht. Man erkennt, daß die Fasern
bei tiefen Temperaturen -bedingt durch die dort vorliegende größere Härte der Elastomerekomponente
nur einen geringen Beitrag zur Reibungserhöhung leisten, daß sie aber in der Nähe
des Gefrierpunkts in zunehmendem Maße wirksam werden und den Abfall der Haftreibungskurve
der Elastomerekomponente quasi kompensieren, indem sie nun aus der weicher werdenden
Elastomerekomponente wirkungsvoller herausstechen. Mit diesem Zusammenwirken der Belagkomponenten
läßt sich im gesamten Einsatz-Temperaturbereich des Skies eine im wesentlichen konstante
Abdrück-Haft- bzw. -Haltefähigkeit des Belags erzielen.
[0047] Bei Plus-Temperaturen wirkt die aus den Fasern gebildete behaarte Oberfläche 21 außerdem
in der im vorstehenden beschriebenen Weise auf den Wasserfilm zerstörend, wobei die
auf Elastizität beruhende Haltewirkung der Oberfläche 25 erzielt wird. Besonders wichtig
ist die Wirkung der Fasern 23 dann, wenn der Wassergehalt des Schnees groß ist. Auch
ohne Fasern 23 würde durch geeignete Elastomere eine ausreichende Haltewirkung bei
Frosttemperaturen erreicht, aber bei wässrigen Schneeverhältnissen läßt sich das Halten
des Skis durch den erfindungsgemäßen behaart geschliffenen Gleitboden 20 wesentlich
verbessern.
[0048] Fig. 8 und 9 zeigen weitere Ausführungsformen des Skibelags. In den dort gezeigten
Fällen sind abweichend vom vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel keine Fasern,
sondern stabförmige Partikel 28 bzw. kornförmige Körper 29 in der von dem Elastomer
bzw. von der Elastomermischung gebildeten Belagkomponente 24 eingebettet. Die Partikel
28 und 29 sind wiederum von Vollkörpern gebildet. Der aus der weichen Belagkomponente
(Elastomerkomponente) und der Partikel-Belagkomponente bestehende Belag kann ebenfalls
als Platte gegossen werden. Diese Belagplatten werden dann zugeschnitten und im Mittelbereich
der Ski-Lauffläche eingesetzt. Im eingesetzten Zustand erfolgt dann die Endbearbeitung
des Haftbelags. Durch diese Endbearbeitung wird in erster Linie die Elastomerkomponente
abgetragen, so daß die härteren Partikel mit den Abschnitten 30 bzw. 31 aus der Belagoberfläche
25 hervorstechen. Die Partikel 28 bzw. 29 bleiben dabei mit den Wurzelabschnitten
28' bzw. 29' fest in der Elastomerkomponente 24 verankert. Bei der Endbearbeitung
des Skibelags bzw. Haftbelags können die Partikel 28 bzw. 29 zusätzlich noch einer
Formänderung unterworfen werden. Durch die Endbearbeitung der Skibelagplatte entsteht
auf diese Weise auch in diesem Fall eine behaarte bzw. rauhe Deckfläche 21, die bei
nasser werdendem Schnee die sich zwischen Skibelag und Untergrund bildende Wasser-.
filmschicht zerstören kann.
[0049] Es soll besonders hervorgehoben werden, daß die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen beschränkt sein soll. So kann in Abwandlung der beschriebenen
Ausführungsformen die weiche, sich elastisch verhaltende Skibelagkomponente auch aus
Polyäthylen oder aus PVA (Polyvinylalkohol bzw. Vinal) oder aus Mischungen dieser
Materialien mit den vorstehend beschriebenen Komponenten bestehen. Ferner können die
härteren Partikel auch in Form von Kugeln in der Elastomerkomponente vorliegen. Darüber
hinaus können auch Partikelkristalle Anwendung finden.
[0050] Die Härte der Elastomerkomponente liegt beispielsweise bei Raumtemperatur im Bereich
zwischen 60 und 80 Shore D und steigt bei abnehmender Temperatur bevorzugterweise
mit einem vorbestimmten Verlauf an.
[0051] Die Erfindung schafft somit eine Lauffläche bzw. ein Belagmaterial und einen Belag
für einen Gelände- bzw. Langlaufski für wechselnde Schneeverhältnisse, der als Steighilfe
im mittleren Bereich der Ski-Lauffläche einsetzbar ist. Der Belag (20) besteht aus
einem sich elastisch verhaltenden weichen Stoff und enthält außerdem eine härtere
Partikelkomponente. Ein Teil dieser härteren Partikel ist so ausgebildet, daß sie
aus der Bodenoberfläche des Skibelags herausstechen, was beispielsweise durch Anschleifen
der als Bodenfläche vorgesehenen Fläche der Skibelagplatte derart erfolgt, daß sich
an der angeschliffenen Fläche eine behaarte Decke bildet, in der die herausstechenden
Partikel mit ihren Wurzeln in der Elastomerkomponente befestigt sind. Die Erfindung
schafft ferner ein Verfahren zur Herstellung des Belagmaterials und des Skibelags
sowie einen Ski für wechselnde Schneeverhältnisse, bei dem das erfindungsgemäße Belagmaterial
Anwendung findet.
1. Belagmaterial und Belag für einen Ski für wechselnde Schneeverhältnisse, insbesondere
für einen Ski für Gelände- oder Langlauf, der als Steighilfe in den mittleren Bereich
der Ski-Lauffläche einsetzbar ist und einen weichen, sich elastisch verhaltenden Stoff
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der sich elastisch verhaltende Stoff härtere
Partikel (22; 28; 29) enthält, von denen ein Teil aus der Ski-Lauffläche (25) heraussticht.
2. Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die härteren Partikel von kurzgeschnittenen
Fasern (22) gebildet sind.
3. Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die härteren Partikel von stabförmigen
Körpern (28) gebildet sind.
4. Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die härteren Partikel von Körnern
(29) gebildet sind.
5. Belag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der weiche,
sich elastisch verhaltende Stoff aus zumindest einem Elastomer (24) besteht, in dem
die härteren und/oder steiferen Partikel (22; 28; 29) eingebettet sind.
6. Belag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
der Partikel (22; 28; 29) ca. 20 % vom Gewicht der Elastomermenge (24) ausmacht.
7. Belag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die Elastomerkomponente
des Belags Polyurethan, eine geeignete Gummimischung, modifiziertes Epoxidharz, Polyvinylchlorid
(PVC) oder ähnliche Elastomere oder eine Mischung aus mehreren Elastomeren verwendet
wird.
8. Belag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel
(22; 28; 29) aus Kunststoffen der Gruppe mit Polyamid, Polyester, Acryl u.s.w. und/oder
aus Glas, Kohlenstoff oder Polyamid und ähnlichen Materialien bestehen, die ausreichend
fest und zäh sind und mit dem weichen, sich elastisch verhaltenden Stoff eine genügend
feste Verbindung eingehen können.
9. Belag nach einem der Ansprüche 2 oder 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser der Fasern im Bereich zwischen 5 µm und 20 µm, bevorzugterweise im Bereich
zwischen ca. 5.gm und 10 µm liegt und/oder daß die mittlere Länge des freien Teils
(23) der aus der Ski-Lauffläche (25) herausstechenden Fasern im Bereich zwischen ca.
0, 5 mm und 1 mm liegt und/oder daß die Fasermenge ca. 2 bis 100 Stück/mm2, bevorzugterweise ca. 10 bis 30 Stück/mm2 beträgt.
10. Belag nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe
der Partikel (29) im Bereich zwischen 2 µm und 20 µm liegt und die Partikelanzahl
vorzugsweise zwischen 2 und 20 Stück/mm beträgt.
11. Belag nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die vom weichen,
sich elastischen Stoff gebildete Belagkomponente von der Art ist, daß ihre Härte mit
sinkender Temperatur wesentlich steigt, zweckmäßig derart, daß die Härte im Temperaturbereich
von -20° C bis zu 0° C um ca. 10 SHORE D steigt.
12. Verfahren zur Herstellung eines Skibelags, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 10, dadurch ge-' kennzeichnet, daß eine oder mehrere Elastomerkomponenten (24) und eine Partikelkomponente
(22; 28; 29) miteinander vermischt werden, daß aus der so erhaltenen Mischung Skibelagplatten
(20) hergestellt werden, und daß die als Ski-Lauffläche vorgesehene Fläche (21') der
Skibelagplatte (20) geschliffen oder derart behandelt wird, daß an der geschliffenen
Oberfläche eine aus der Partikelkomponente (22; 28; 29) bestehende behaarte Fläche
(21) entsteht, die von solchen herausstechenden Partikeln (23; 30; 31) gebildet wird,
die mit ihren Wurzeln (23'; 30'; 31') in der vom weichen, sich elastisch verhaltenden
Stoff gebildeten Belagkomponente (24) befestigt sind.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Skibelagplatte (20)
an der Ski-Lauffläche befestigt wird, und daß die Skibelagfläche (21) nach der Fertigung
des Skis derart geschliffen wird, daß die behaarte Fläche (21, 23) entsteht.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, gekennzeichnet durch die Anwendung bei der
Herstellung eines in den mittleren Bereich der Ski-Lauffläche eingesetzten Haftbelags
eines Gelände- bzw. Langlaufskis, dessen Gleitflächen (17, 18) mit Polyäthylen oder
einem anderen Material mit ausreichend kleinem Gleitreibungskoeffizienten beschichtet
sind und bei dem der Mittelbereich (13) der Ski-Lauffläche mit dem Haftbelagmaterial
beschichtet ist.
15. Belag nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch die Verwendung als
in den mittleren Bereich der Ski-Lauffläche eingesetzter Haftbelag eines Gelände-
bzw. Langlaufskis, dessen Gleitflächen (17, 18) mit Polyäthylen oder einem anderen
Material mit ausreichend kleinem Gleitreibungskoeffizienten beschichtet sind und bei
dem der Mittelbereich (13) der Ski-Lauffläche mit dem Haftbelagmaterial beschichtet
ist.