(19)
(11) EP 0 087 506 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.09.1983  Patentblatt  1983/36

(21) Anmeldenummer: 82110643.2

(22) Anmeldetag:  18.11.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G04C 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 03.03.1982 DE 3207616

(71) Anmelder: VDO Adolf Schindling AG
D-60487 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Schlick, Horst
    D-6231 Schwalbach/Ts. (DE)
  • Höfert, Paul
    D-6000 Frankfurt/Main (DE)
  • Caramel, Rudolf
    D-6238 Hofheim-Diedenbergen (DE)

(74) Vertreter: Könekamp, Herbert, Dipl.-Ing. 
Sodener Strasse 9
65824 Schwalbach
65824 Schwalbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrisches Uhrwerk, insbesondere Quarzuhrwerk


    (57) Bei einem elektrischen Uhrwerk sind die elektronischen Bauteile, wie z.B. ein lC-Baustein (9) ein Quarz (10) oder eine Diode (12) statt auf einer Leiterplatte auf einem Ansatz (8) der rückwärtigen Platine (2) befestigt. Hierzu hat der Ansatz (8) Löcher (14), in die die Anschlüsse (15) der elektronischen Bauteile gesteckt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Uhrwerk, insbesondere ein Quarzuhrwerk, mit einem von einem elektrischen Motor angetriebenen Räderwerk, das zwischen zwei Platinen angeordnet ist, von denen mindestens eine aus Kunststoff besteht, sowie einer elektronische Bauteile enthaltenden elektrischen Schaltung zum zeitabhängigen Antrieb des Motors.

    [0002] Es sind bereits Uhrwerke dieser Gattung bekannt, bei denen sich die elektronischen Bauteile, wie ein Quarz, ein binärer Teiler, Kondensatoren, Widerstände, Dioden und Transistoren, die zusammen die Antriebsschaltung für den Motor bilden, auf einer Leiterplatte befinden. Die Bauteile sind mit den Leitungszügen auf der Leiterplatte verlötet. Die Befestigung der Leiterplatte erfolgt an rückwärtigen Vorsprüngen der hinteren Platine mittels selbstschneidender Schrauben. Ein derartiger Aufbau hat den Nachteil eines beträchtlichen Montageaufwandes und eines verhältnismäßig großen Bauvolumens desge- samten Uhrwerks. Uhrwerke dieser Gattung finden sich in Wanduhren und werden insbesondere auch in Kraftfahrzeugen verwendet.

    [0003] Dieser Nachteil der bekannten Uhrwerke soll durch die Erfindung überwunden werden. Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein elektrisches Uhrwerk zu schaffen, das möglichst billig herstellbar ist und ein im Vergleich zu den bekannten Uhrwerken verringertes Bauvolumen aufweist.

    [0004] Ausgehend von einem elektrischen Uhrwerk der eingangs beschriebenen Gattung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an die aus Kunststoff bestehende Platine ein Ansatz angeformt ist und daß die elektronischen Bauteile mit ihren Anschlußelementen unmittelbar unter Bildung der elektrischen Schaltung miteinander und mit dem Ansatz verbunden sind.

    [0005] Dieser an sich sehr einfache Gedanke stellt eine Abkehr von den Konstruktionsprinzipien in der Elektronik dar. Eine der beiden für die Halterung der mechanischen Bauteile des Uhrwerks ohnehin vorhandenen Platinen wird gemäß der Erfindung zur Halterung der elektronischen Bauteile mitbenutzt. Dadurch spart man die Kosten für die bislang stets erforderliche Leiterplatte ein. Weiterhin verringert sich der Montageaufwand, da die Befestigung einer Leiterplatte auf der rückwärtigen Platine des Uhrwerks oftmals beträchtliche Schwierigkeiten machte und erheblichen, konstruktiven Aufwand bedingte. Schließlich kann durch entsprechende Anordnung des Ansatzes und der Anordnung der einzelnen Bauteile darauf eine Verringerung des Bauvolumens und insbesondere der Bautiefe des Uhrwerks im Vergleich zu den bekannten Uhrwerken erreicht werden.

    [0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zur Festlegung der Bauteile auf dem Ansatz und zu ihrer elektrischen Verbindung untereinander Löcher im Ansatz vorhanden, in die die Anschlußelemente einsteckbar sind. Dadurch kann auf eine in der Luft hängende Verdrahtung der Bauteile verzichtet werden, was insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn das Uhrwerk zum Einbau in Kraftfahrzeuge vorgesehen ist, es also auf eine erschütterungsunempfindliche Uerschaltung besonders ankommt.

    [0007] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, den Durchmesser jedes Lochs so zu wählen, daß die in einem Loch zusammengeführten Anschlußelemente klemmend in diesem gehalten ist. Hierdurch ergibt sich zum einen eine gute elektrische Verbindung zwischen den zusammengehörenden Anschlußelementen ohne einen besonderen zusätzlichen Aufwand und zum anderen eine Montageerleichterung, die eine weitergehende Senkung der Herstellungskosten nach sich zieht. Ist das Uhrwerk jedoch in erhöhtem Umfang Erschütterungen und Vibrationen ausgesetzt, so empfiehlt es sich, die in einem Loch zusammengeführten Anschlußelemente miteinander zu verlöten.

    [0008] Eine besonders vorteilhafte Realisierung der Erfindung kann dadurch erreicht werden, daß ein Teil der elektrischen Schaltung in einem IC-Baustein.zusammengefaßt ist und die Konfiguration der Löcher derjenigen der Anschlußelemente des IC-Bausteins entspricht. Bei einem Quarzuhrwerk können in den IC-Baustein der Oszillator ohne den Quarz, der Frequenzteiler und eine Leistungsendstufe integriert sein, so daß neben dem IC-Baustein lediglich noch der Quarz, ein oder zwei Kondensatoren, eine als Verpolschutz dienende Diode und gegebenenfalls ein Vorwiderstand als in die Löcher einzusteckende Bauteile vorhanden sind.

    [0009] Die Erfindung sei anhand der Zeichnung, die in zum Teil schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel enthält, näher erläutert. Es zeigen

    Figur 1 eine Ansicht von der Seite auf ein erfindungsgemäßes Uhrwerk und

    Figur 2 eine Draufsicht auf das Uhrwerk gemäß Figur 1.



    [0010] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Uhrwerk hat zwei Platinen 1 und 2, die aus elektrisch nicht leitendem Kunststoff hergestellt sind und durch Abstandshalter 3 und 4 in einem festen, gegenseitigen Abstand zueinander gehalten sind. Zwischen den Platinen 1 und 2 ist ein RäderWerk 5 angeordnet, das ein Zeigerrohr 6 und eine darin angeordnete, nicht dargestellte Zeigerwelle antreibt. Zum Antrieb des Räderwerks 5 dient ein elektrischer Motor 7, bei dem es sich um einen Synchronmotor oder Schrittmotor handeln kann.

    [0011] An die hintere Platine 2 ist ein Ansatz 8 angeformt, auf .dem die elektronischen Bauteile der Schaltung - ein IC-Baustein 9, ein gekapselter Quarz 10, ein Kondensator 11, eine Diode 12 und ein Vorwiderstand 13 - sitzen. Zu diesem Zweck sind im Ansatz 8 Löcher 14 vorhanden, in die die Anschlußelemente 15 der Bauteile gesteckt sind. In jedem Loch 14 befinden sich im allgemeinen zwei, manchmal drei oder vier sich einander berührende Anschlußelemente 15. Der Durchmesser jedes Lochs 14 ist so gewählt, daß die dem Loch zugeordneten Anschlußelemente klemmend in diesem gehalten sind. Um ein unbeabsichtigtes Lösen der Bauteile zu unterbinden, können die jeweils in einem Loch steckenden Anschlußelemente auf der Rückseite des Ansatzes 8 miteinander verlötet sein.


    Ansprüche

    1. Elektrisches Uhrwerk, insbesondere Quarzuhrwerk, mit einem von einem elektrischen Motor angetriebenen Räderwerk, das zwischen zwei Platinen angeordnet ist, von denen mindestens eine aus Kunststoff besteht, sowie einer elektronische Bauteile enthaltenden elektrischen Schaltung zum zeitabhängigen Antrieb des Motors, dadurch gekennzeichnet, daß an die aus Kunststoff bestehende Platine (2) ein Ansatz (8) angeformt ist und daß die elektronischen Bauteile (9, 10, 11, 12) mit ihren Anschlußelementen (15) unmittelbar unter Bildung der elektrischen Schaltung miteinander und mit dem Ansatz (8) verbunden sind.
     
    2. Elektrisches Uhrwerk nach Anspruch 1, dadurch gegekennzeichnet, daß der Ansatz (8) mit Löchern (14) zur Aufnahme der Anschlußelemente (15) versehen ist.
     
    3. Elektrisches Uhrwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser jedes Lochs (14) so gewählt ist, daß die in einem Loch (14) zusammengeführten.Anschlußelemente (15) klemmend in diesem gehalten sind.
     
    4. Elektrisches Uhrwerk nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Loch (14) zusammengeführten Anschlußelemente (15) miteinander verlötet sind.
     
    5. Elektrisches Uhrwerk nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der elektrischen Schaltung in einem IC-Baustein (9) zusammengefaßt ist und di.e Konfiguration der Löcher (14) derjenigen der Anschlußelemente (15) des IC-Bausteins (9) entspricht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht