(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 087 519 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
07.09.1983 Patentblatt 1983/36 |
(22) |
Anmeldetag: 22.12.1982 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)3: D03D 51/00 |
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH DE FR IT LI |
(30) |
Priorität: |
19.02.1982 DE 8204594 U
|
(71) |
Anmelder: TOMEN TEXTILMASCHINEN GMBH |
|
D-4060 Viersen 1 (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Göbbels, Wolfgang
D-4060 Viersen 11 (DE)
|
(74) |
Vertreter: Stark, Walter, Dr.-Ing. |
|
Moerser Strasse 140 D-47803 Krefeld D-47803 Krefeld (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
(57) Die Erfindung betrifft eine Webmaschine (1) mit oberhalb des Webstuhls angeordneter
Jacquardeinrichtung (4), wobei sowohl der Webstuhl als auch die Jacquardeinrichtung
über ein Verzweigungsgetriebe vom gleichen Motor angetrieben sind. Zur Verringerung
des konstruktiven Aufwands weist der Webstuhl einen Düsen-Schußeintrag auf und ist
der Antrieb (6) aus Motor und Verzweigungsgetriebe an der Jacquardeinrichtung angeordnet.
|

|
[0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit oberhalb des Webstuhls angeordneter Jacquardeinrichtung,
wobei sowohl der Webstuhl als auch die Jacquardeinrichtung über ein Verzweigungsgetriebe
vom gleichen Motor angetrieben sind.
[0002] Bei herkömmlichen Webmaschinen mit mechanischem Schußeintrag (Schützenwebmaschinen,
Projektilwebmaschinen, Greiferwebmaschinen) wird der Antrieb aus Motor und Verzweigungsgetriebe
neben oder an dem Webstuhl angeordnet; während der Antrieb der Jacquardeinrichtung
vom Verzweigungsgetriebe über einen nachgeschalteten Kettentrieb oder eine Kardanwelle
erfolgt. Das ist solange sinnvoll, als die vom Webstuhl benötigte Leistung größer
ist als die von der Jacquardeinrichtung benötigte Leistung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den konstruktiven Aufwand einer derartigen
Webmaschine zu verringern.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Webstuhl einen Düsen-Schußeintrag aufweist
und daß der Antrieb aus Motor und Verzweigungsgetriebe an der Jacquardeinrichtung
angeordnet ist.
[0005] Bei Webstühlen mit Düsenantrieb, bei denen es sich um einen pneumatischen Schußeintrag
oder einen hydraulischen Schußeintrag handeln kann, ist der Leistungsbedarf geringer
als bei Webstühlen mit Greifen-Schußeintrag. Ein typischer Greifer-Webstuhl mit 190
Zentimeter Rietbreite und einer Drehzahl von 300
U/M benötigt eine Leistung von ca. 2,5 kw. Ein Webstuhl mit Düsen-Schußeintrag benötigt
demgegenüber nur eine Leistung vom 0,9 kw. Die zugeordnete Jacquardeinrichtung, in
typischer Weise mit 895 Platinen braucht eine Leistung von 1 bis 2 kw. Wenn dementsprechend
der Webstuhl einen Düsen-Schußeintrag aufweist, ist es günstiger, den Antrieb aus
Motor und Verzweigungsgetriebe im Bereich der Jacquardeinrichtung, also oberhalb des
Webstuhls anzuordnen und den Antrieb des Webstuhl davon abzuleiten.
[0006] Zweckmäßig sollte das Verzweigungsgetriebe unmittelbar mit dem Motor gekoppelt sein,
so daß die in Höhe der Jacquardeinrichtung angeordnete Antriebseinheit nur wenig Raum
benötigt. Der Webstuhl kann dann über eine Kardanwelle angetrieben sein, wobei nach
bevorzugter Ausführungsform zwischen Kardanwelle und Webstuhl eine Winkelgetriebe
mit elastischer Kupplung angeordnet sein kann.
[0007] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert; die einzige Figur zeit in schematischer Darstellung eine Webmaschine mit
Webstuhl und Jacquardeinrichtung.
[0008] Die in der Zeichnung dargestellte Webmaschine besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau
aus einem nur angedeuteten Webstuhl 1, über dessen nicht gezeichneten Fach ein Harnischbrett
2 zur Führung der Harnischschnüre 3 angeordnet ist. Die Harnischschnüre 3 werden in
an sich bekannter Weise von einer Jacquardeinrichtung 4 gesteuert, die oberhalb des
Webstuhls 1 angeordnet ist. Die Jacquardeinrichtung 4 ist auf einem in entsprechender
Höhe angeordneten Fundament 5 befestigt, das gleichzeitig auch einen aus Motor und
Verzweigungsgetriebe bestehenden Antrieb 6 trägt, welcher über eine zwischen das Verzweigungsgetriebe
und die Jacquardeinrichtung 4 geschaltete Schiebehülsen-Gelenkwelle 7 die Jarcquardeinrichtung
4 sowie über eine an das Verzweigungsgetriebe anschließende und im wesentlichen senkrecht
nach unten laufende Kardanwelle 8, ein Winkelgetriebe 9 und eine elastische Kupplung
10 den Webstuhl antreibt.
[0009] Bei dem Webstuhl handelt es sich um einen Webstuhl mit Düsen-Schußeintrag, wobei
es sich um pneumatischen oder hydraulischen Schußeintrag handeln kann. Da der Leistungsbedarf
für das den Düsen zugeführte Medium an anderer Stelle erzeugt wird, braucht dem Webstuhl
1 lediglich Leistung für Antrieb des Riets, die Kettablasseinrichtung und die Warenaufwicklung
zugeführt werden. Das ist insgesamt weniger Leistung als die Jacquardeinrichtung 4
verbraucht. Infolgedessen können die zur Übertragung der für den Antrieb des Webstuhls
1 benötigten Leistung eingesetzten Übertragungselemente schwächer dimensioniert werden.
1. Webmaschine mit oberhalb des Webstuhls angeordneter Jacquardeinrichtung, wobei
sowohl der Webstuhl als auch die Jacquardeinrichtung über ein Verzweigungsgetriebe
vom gleichen Motor angetrieben sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Webstuhl (1)
einen Düsen-Schußeintrag aufweist und daß der Antrieb (6) aus Motor und Verzweigungsgetriebe
an der Jacquardeinrichtung (4) angeordnet ist.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Webstuhl (1) einen
pneumatischen Schußeintrag aufweist.
3. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Webstuhl (1) einen
hydraulischen Schußeintrag aufweist.
4. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor
ein Drehstrombremsmotor ist.
5. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verzweigungsgetriebe
unmittelbar mit dem Motor gekoppelt ist.
6. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Webstuhl
(1) über eine Kardanwelle (8) angetrieben ist.
7. Webmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Kardanwelle (8)
und Webstuhl (1) ein Winkelgetriebe 9 mit elastischer Kupplung (10) angeordnet ist.
