(19)
(11) EP 0 014 259 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
21.09.1983  Patentblatt  1983/38

(21) Anmeldenummer: 79105334.1

(22) Anmeldetag:  21.12.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D05B 35/06

(54)

Arbeitsstück-Führungsvorrichtung

Guiding device for a workpiece

Dispositif de guidage de l'ouvrage


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB IT

(30) Priorität: 02.02.1979 DE 7902807 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
20.08.1980  Patentblatt  1980/17

(71) Anmelder: DÜRKOPPWERKE GMBH
D-4800 Bielefeld 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Reinke, Kurt
    D-4800 Bielefeld 11 (DE)
  • Biermann, Kurt
    D-4800 Bielefeld 16 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Arbeitsstück-Führungsvorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches.

    [0002] Durch die DE-OS 2448887 ist eine Nähmaschine zur Herstellung von Paspeltaschen bekannt, wobei der Nähvorgang beim Aufnähen der Patte genau an der Pattenkante beginnt. Dies wird mittels einer am Maschinenkopf angebrachten, im wesentlichen in vertikaler Ebene wirksamen Reflex-Lichtschranke und einer Reflexfläche ermöglicht, die auf dem Boden eines für die ordnungsgemässe Zuführung der Patte vorgesehenen Nähapparates angebracht ist. Sobald die in den Nähapparat eingelegte Patte während ihrer Bewegung in Richtung zur Nähstelle die Reflexfläche abdeckt, wird die Nadel in Nadeltiefstellung positioniert und dient jetzt als Anschlag für die Patte. Beim anschliessenden Nähvorgang beginnt die Naht exakt an der Pattenkante. Die in der DE-OS 2 448 887 beschriebene Nähmaschine lässt das Aufnähen des Paspelstreifens bei der Herstellung eines Tascheneingriffes ohne Patte deshalb nicht zu, weil hier die Naht nicht an der Anfangskante des Paspelstreifens beginnt, sondern erst etwa 20 mm dahinter.

    [0003] Ferner sind aus der DE-AS 1 013154 auf einem Nähgut-Vorlegetisch aufgebrachte Massstäbe bekannt, die zur Längenkontrolle aufzunähender Bänder bestimmt sind. Diese Massstäbe sind nicht zur Anlage eines auf Länge zugeschnittenen Streifens geeignet, der bei vorgegebener Nahtlänge so positioniert werden soll, dass am Streifenanfang wie am -ende jeweils etwa gleich lange, nicht von der Nähnadel durchstochene Enden überstehen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden und eine Arbeitsstück-Führungsvorrichtung zu schaffen, die das Aufnähen des Paspelstreifens bei der Herstellung eines Tascheneingriffes ohne Patte ermöglicht und die so ausgeführt ist, dass bei der der vorgegebenen Nahtlänge entsprechenden Anlage des vorgefertigten Paspelstreifens an seinem Anfang und Ende nach dem Aufnähen jeweils etwa gleich lange, nicht aufgenähte Enden überstehen.

    [0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in den Ansprüchen 2 und 3 festgehalten.

    [0006] Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel mit Hilfe der beigegebenen Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht der Arbeitsstück-Führungsvorrichtung;

    Fig. 2 eine Schnittdarstellung längs der Linie A-B in der Fig. 1;

    Fig. eine Schnittdarstellung längs der Linie C-D in Fig. 2 und

    Fig. 4 die Draufsicht auf die Arbeitsstück-Führungsvorrichtung.



    [0007] Mit der Bezugszahl 1 wird eine an sich bekannte Faltvorrichtung für Paspelstreifen bezeichnet, in welcher der Paspelstreifen beim Durchlauf längs zweckmässig geformter Bleche entsprechend, z. B. U-förmig, gefaltet wird. An die Faltvorrichtung mit entsprechend bezeichnetem Ein- und Auslaufende schliesst sich eine handelsübliche Zweinadel-Nähmaschine an, die mit einem zwischen den Nadeln in vertikaler Richtung hin und her bewegtem Messer sowie mit Messern für die V-förmigen Einschnitte an den Nahtenden ausgerüstet ist, um paspelierte Tascheneingriffe herstellen zu können. Die Faltvorrichtung ist entweder an der Maschinen-Grundplatte befestigt oder schwenkbar am Kopf der Nähmaschine angebracht. Die Tülle 2 der Faltvorrichtung wird im Bereich ihres Auslaufes von einem Halteblech 3 überragt, an welchem der Sender 4 und Empfänger 5 einer Durchlichtschranke befestigt ist. Zur Aufnahme der zu derselben führenden Kabel 9 und 9' sind seitlich längs der Tülle 2 die Führungsrohre 8 und 8' fest angebracht. Ein vom Sender 4 ausgesandter Strahl kann durch in den Wandungen der Tülle 2 befindliche Löcher auf den Empfänger 5 treffen (Fig. 2), sofern sich kein Paspelstreifen mehr im Auslaufbereich der Tülle 2 befindet. Die dort befindliche übliche Faltzunge 6 behindert die einwandfreie Funktion der Lichtschranke 4, nicht, welches mit bekannten Mitteln durch entsprechende Strahlenbündelung erreichbar ist. Während des Nähens wird der Paspelstreifen durch die Vorschuborgane der Nähmaschine durch die Tülle 2 der Faltvorrichtung gezogen und der Lichtstrahl der Lichtschranke 4, 5 wird zunächst unterbrochen. Sobald jedoch das hintere Ende des Paspelstreifens die Lichtschranke passiert hat, kann der Strahl des Senders 4 ungehindert auf den Empfänger 5 treffen. Hierdurch wird in üblicher Weise mittels eines elektrischen Signals ein nicht gezeigter, voreinstellbarer elektronischer Stichzähler bekannter Konstruktion aktiviert. Derselbe ist auf die Anzahl der Stiche eingestellt, die erfahrungsgemäss bis zum Nahtende noch genäht werden müssen. Das Nahtende kann also mit optimaler Nähgeschwindigkeit selbsttätig angesteuert werden, worauf die Nähmaschine - wiederum mit bekannten Mitteln - ohne menschlichen Eingriff abgestellt wird. Selbstverständlich können auch andere Funktionen der Nähmaschine zu einem vorgegebenen Zeitpunkt mittels des Stichzählers ausgelöst werden, wenn der Nahtendbereich erreicht ist, z. B. das Nähen eines Endriegels zwecks Nahtendensicherung und/oder die Betätigung des Fadenabschneiders.

    [0008] Die Tülle 2 weist in ihrem mittleren Bereich einen Ausbruch auf, durch welchen (Fig. 4) eine Anlegeskala 7 sichtbar wird, die mit einer Skala in Längeneinheiten versehen ist. Die Näherin schiebt den Paspelstreifen so weit in die Faltvorrichtung ein, bis die hintere Kante desselben an einer jeweils vorgegebenen Längeneinheit anliegt. Hierdurch wird die Länge des zu nähenden Tascheneingriffes genau vorbestimmt. Statt einer Skala mit Längeneinheiten können Markierungen beliebiger Ausführung vorgesehen sein, damit die Näherin leicht reproduzierbare Werte als Arbeitsgrundlage hat.

    [0009] Es können durch die Erfindung bei vertretbarem Aufwand Tascheneingriffe ohne Patte sehr präzise hergestellt werden, da auftretende Störeinflüsse sich bei der erfindungsgemässen Faltvorrichtung mit Mitteln zur Nahtlängenbestimmung nur geringfügig auswirken können und sich innerhalb vertretbarer Toleranzgrenzen halten. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass die vom Stichzähler auszuzählende Anzahl der Stiche relativ gering ist. Sie entspricht lediglich der kurzen Nähstrecke zwischen der Lichtschranke am Auslauf der Faltvorrichtung und den Nadeln der Nähmaschine minus dem Mass, um welches der Paspelstreifen über das Nahtende hinausragt. Auf einer solchen kurzen Nähstrecke können sich Störeinflüsse, wie z.B. unterschiedliche Transportgeschwindigkeit des Nähgutes usw., nicht mehr schädlich auswirken.

    [0010] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das geschilderte Ausführungsbeispiel einer Faltvorrichtung. Es lassen sich vielmehr auch andere Arbeitsstück-Führungsvorrichtungen erfindungsgemäss ausrüsten, z. B. Reissverschluss-Zuführungen oder auch sonstige, einer Nähmaschine vorgeordnete Vorrichtungen zum Führen und/oder Formen von vorzugsweise streifenförmigem Nähgut.


    Ansprüche

    1. Arbeitsstück-Führungsvorrichtung, insbesondere Faltvorrichtung zum nähgerechten Falten eines Paspelstreifens zur Herstellung eines Tascheneingriffes ohne Patte, mit optoelektronischen Mitteln zur Abtastung der Hinterkante des vorzugsweise streifenförmigen Arbeitsstückes und mit Mitteln zur Festlegung der Länge der auf einer nachgeschalteten Nähmaschine zu nähenden Naht, dadurch gekennzeichnet, dass am Auslauf der Arbeitsstück-Führungsvorrichtung und fest mit ihr verbunden eine im wesentlichen in horizontaler Ebene und quer zur Nährichtung wirksame Durchlichtschranke (4, 5) vorgesehen ist, die mit einem an sich bekannten Stichzähler zusammenwirkt und dass im einlaufseitigen Abschnitt der Arbeitsstück-Führungsvorrichtung eine Anlegeskala (7) angeordnet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchlichtschranke (4, 5) eine Gallium-Arsenid-Durchlichtschranke ist.
     


    Ansprüche

    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Faltvorrichtung ist und dass in der Wandung der Falttülle (2) zwei gegenüberliegende Löcher für den Durchgang des Lichtstrahles vorgesehen sind.
     


    Claims

    1. Guiding device of a workpiece, especially folding device for the folding in a ready for sewing condition of a piping stripe for making an opening for a pocket without a flap, having optical- mechanical means for scanning of the rear edge of a workpiece, preferably in the shape of a stripe and having means for fixing the length of the seam to be sewn on a sewing machine arranged behind, characterised in that a straight-way type light barrier (4, 5) is arranged at the delivery end of the guiding device for a workpiece, said light barrier is firmly attached to said guiding device and arranged in a horizontal plane and that said light barrier is effective traverse of the sewing direction and that said light barrier cooperates with a stitch counter known per se and that at the intake end section of said guiding device for a workpiece a graduation for laying-on a workpiece (7) is arranged.
     
    2. Guiding device as per claim 1, characterised in that the straight-way type light barrier (4, 5) is a gallium arsenide straight-way type light barrier.
     
    3. Guiding device as per claim 1, characterised in that the device is a folding device and that the inside of the wall of the folding nozzle (2) is provided with two holes, facing each other, for the passage of the light beam.
     


    Revendications

    1. Dispositif de guidage de l'ouvrage et, particulièrement, un dispositif de pliage pour le pliage conforme à l'opération de couture d'une bande à passepoil, pour la confection d'une entrée de poche sans rabat, avec des moyens optoélectroniques pour l'exploration du bord arrière de l'ouvrage en forme de bande, de préférence, et avec des moyens pour déterminer la longueur d'une couture devant être exécutée sur une machine à coudre placée en aval, caractérisé en ce que: une barrière de lumière transmise (4, 5) est prévue à la sortie du dispositif de guidage de l'ouvrage et fermement reliée avec celui-ci, étant active essentiellement à niveau horizontal et transversalement au sens de l'opération de couture et coopérant avec un compteur de points connu en soi, et en ce qu'une échelle de positionnement (7) est disposée dans la section d'entrée du dispositif de guidage de l'ouvrage.
     
    2. Dispositif suivant la revendication 1, caractérisé en ce que la barrière de lumière transmise (4, 5) est une barrière de lumière transmise à l'arséniure de gallium.
     
    3. Dispositif suivant la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif est un dispositif de pliage et que deux trous opposés sont prévus dans la paroi de la douille de pliage (2) pour le passage du rayon de lumière.
     




    Zeichnung