[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenanlegevorrichtung nach dem Oberbegriff des ersten
Anspruchs.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art wird in der DE-PS 1 186 473 beschrieben. Dort sind in
Bogenlaufrichtung hinter den Seitenmarken und vor den Deckmarken der Bogenanlegevorrichtung
einzelne Schlitze oder ein durchgehender Schlitz über die Breite des Bogens angeordnet.
Die Schlitze sind fest und lassen Blasluft annähernd parallel zum Bogenanlegetisch
austreten, die durch den Blas-Sog-Effekt den Bogen in diesem Bereich niederhalten
und gleichzeitig vortreiben sollen. Die Blasluftstrahlen können auch zu den Randbereichen
des Bogens hin schräg stehen, um den Bogen zu straffen. Die Blasluft wird zentral
von der Luftzufuhr her geregelt. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, daß sie nicht
gut an unterschiedliche Verhältnisse anpaßbar ist, wie sie vor allem durch verschiedene
Bedruckstoffe auftreten. Es können auch keine Unterschiede über die Querausdehnung
der Papierbogen berücksichtigt werden, wenn sie erst während des Betriebs auftreten.
Schließlich wird durch das glatte Anlageblech vor allem bei leichten Papiersorten
ein starkes Luftpolster von der abfließenden Blasluft erzeugt und die Wirkung der
Vorrichtung wird gemindert.
[0003] Ähnlich aufgebaut ist eine Bogenanlegevorrichtung, die in der US-PS 3 370 847 beschrieben
wird. Am ebenfalls glatten Anlageblech sind Düsen angeordnet, die mit Blasluft beaufschlägt
werden. Sie sind allerdings mit einem Kinkel zwischen 5 und 45° gegen die Ebene des
Anlagebleches angestellt, der von der Papierqualität abhängig gemacht wird. Die einzelnen
Düsen müssen nach der Erfahrung vor dem Betrieb fest eingestellt werden, was für Änderungen
der Betriebsbedingungen ungünstig ist. Nachteilig ist vor allem, daß begrenzte Düsen
angewendet werden, die dann auch an begrenzten Stellen auf den Papierbogen einwirken
und bei leichten aber auch schweren Papieren nur schwierig richtig einzustellen sind.
Ebenso von Nachteil ist die Verwendung einer glatten Fläche am Bogenanlegetisch im
Bereich der Düsen wegen der dann stark auftretenden Luftpolster.
[0004] Die DE-OS 2 638 784 beschreibt noch einen Bogenanlegetisch dessen Platte aus einem
mustergewalzten Blech besteht, das aber lediglich aus Gründen der Reibung und der
in den Vertiefungen stehenden Luft angewendet wird. Der Bogenanlegetisch zeigt schließlich
auch keine Blas-Sog-Elemente zurm Niederhalten der Bogen auf.
[0005] Alle genannten Vorrichtungen weisen also den Nachteil auf, daß sie schlecht an unterschiedliche
Bedruckstoffe und Betriebsverhältnisse anpaßbar sind. Vor allem ist es problematisch,
daß bei Veränderungen am Papier, wie etwa bei Randwelligkeit, wie sie während des
Betriebs sporadisch auftreten kann, keine sofortige Einstellung des Blas-Sog-Effektes
auf die neuen Bedingungen möglich ist. Es ist aber wichtig den Bogen an seiner Vorderkante
rechtzeitig und genau an die Vordermarken anzulegen, damit er auch paßgenau in die
nachfolgende Verarbeitungsmaschine,etwa eine Druckmaschine,weitergegeben werden kann.
Diese Funktion muß auch bei Verwendung unterschiedlicher Bogenmaterialien und veränderter
Betriebsbedingungen erhalten bleiben.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff zu schaffen,
die es ermöglicht den Bogentransport über den Anlegetisch im Bereich der Vordermarken
bei den verschiedensten Bogenmaterialien und unterschiedlichen Betriebsbedingungen
zu verbessern. Sie soll im Betrieb nachgestellt werden können und auch bei Ungleichmäßigkeiten
der Bogenmaterialien eine paßgenaue Anlage des Bogens an die Vordermarken sicherstellen.
Gleichzeitig soll die Trennung von übereinanderliegenden Bogen unterstützt werden.
[0007] Die Lösung der Aufgabe wird entsprechend der Erfindung dadurch gefunden, daß zumindest
eine Kante des Schlitzes in der Ebene des Bogenanlegetisches und vertikal dazu verstellbar
ist und daß das Anlageblech zwischen den Blasluftschlitzen und den Vordermarken mit
einem gleichmässigem Profil versehen wird. Damit wird erreicht, daß durch die Veränderung
des Schlitzes im Anlageblech zum einen der Volumenstrom und zum anderen der Austrittswinkel
des Blasluftstrahls verändert werden kann. Mit dem Volumenstrom ändert sich normalerweise
die Saugwirkung im Umfeld des Strahls und mit dem Austrittswinkel wird der Anteil
der in Richtung der Vordermarken vortreibenden Blasluft bestimmt. Die Einstellung
ist auch während des Betriebs veränderbar und schnell an plötzlich auftretende Veränderungen
etwa des Papiers anzupassen. Die Anordnung eines profilierten Blechs zwischen den
Schlitzen und den Vordermarken ist von besonderem Vorteil, weil in die Vertiefungen
des Blechmusters die Blasluft einfließen kann und das Papier damit auf einem besser
dosierbaren, schwächeren Luftpolster liegt. Der Einstellbereich für die Wirkung der
Blasluft wird damit verbessert und der Einsatzbereich der Vorrichtung gleichzeitig
erweitert.
[0008] Die Ausbildung einer solchen Vorrichtung wird beispielhaft im Folgenden beschrieben
und in Zeichnungen dargestellt.
[0009] Im Einzelnen zeigen die Zeichnungen in
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung mit den Stelleinrichtungen,
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Vorrichtung entsprechend ihrer Anordnung in einer bogenverarbeitenden
Maschine,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des Ausschnittes X in Fig. 1,
Fig. 4 eine zweite Ausführung der Vorrichtung im Ausschnitt X der Fig. 1,
Fig. 5 eine Gesamtansicht des Bogenanlegetisches im Seitenriß,
Fig. 6 eine Bildfolge mit den Verstellmöglichkeiten am Schlitz und den erreichbaren
Richtungen des Blasluftstrahls.
[0010] Das Ausführungsbeispiel in Fig. 1 zeigt die Anordnung des Bogenanlegetisches 1 zusammen
mit dem festen Anlageblech 2 und dem beweglichen Anlageblech 3. Das feste Anlageblech
2 liegt nahe den Vordermarken 4 an der in Bogenlaufrichtung gesehen hinteren Kante
des Bogenanlegetisches 1. Das bewegliche Anlageblech 3 wird durch Bolzen 5, Federn
6 und Muttern 7 mit dem Bogenanlegetisch 1 verbunden. Die Bohrungen 8 im Bogenanlegetisch
1 haben einen größeren Durchmesser als die Bolzen 5 und lassen so eine Bewegung der
Bolzen 5 zu, wenn das Anlageblech 3 verstellt wird. Die Verstellung in der Höhe wird
mit Stellnocken 9 über Stellstifte 10 vorgenommen. Die Stellnocken 9 sitzen fest auf
einer Welle 11, die über die ganze Breite der Vorrichtung geht und mit Hilfe eines
Schneckentriebs 12, 13 gedreht werden kann. Die Schnecke 12 wird vom Handrad 14 aus
gedreht und bewegt das Schneckenrad 13 und mit ihm die Welle 11. Durch die Verdrehung
der Welle 11 wird der Stellnocken 9 gegenüber dem Stellstift 10 bewegt und drückt
diesen hoch gegen das Anlageblech 3. Dieses wird einerseits in sich gebogen und andererseits
in der gefederten Lagerung 5, 6, 7 etwas angehoben. Bei Rückdrehung des Stellnockens
9 federt das Anlageblech 3 wieder in die Ausgangslage zurück. Die Bewegung des Anlagebleches
3 in der Ebene des Bogenanlegetisches 1 wird über ein Anschlußstück 15, das am Anlageblech
3 befestigt ist vorgenommen. In das Anschlußstück 15 wird eine Stellschraube 16 eingeschraubt,
die axial gegenüber dem Bogenanlegetisch 1 festliegt. Bei einer Verdrehung der Stellschraube
16 am Handrad 17 wird das Anschlußstück 15 und mit ihm das Anlageblech 3 entsprechend
parallel zur Ebene des Bogenanlegetisches 1 verschoben. Das Maß der Verstellung des
Anlageblechs 3 wird von Zeigern 18 über Skalen an den Handrädern 14, 17 angezeigt.
Die horizontale Endstellung des Anlagebleches 3 ist durch eine Sicherung 16a im Gewinde
der Stellschraube 16 festgelegt. In Fig. 2 wird die Anordnung der Anlagebleche 2,
3 auf dem Bogenanlegetisch 1 dargestellt. Der Schlitz S liegt zwischen den Vordermarken
4 und den Seitenmarken 19, die hier nur angedeutet sind. Die Anlageblech 2, 3 sind
in je vier Elemente 2.1, 2.2, 2.3, 2A und 3.1, 3.2, 3.3, 3A unterteilt. Die beweglichen
Anlagebleche 3.1, 3.2, 3.3, 34 wurden von je zwei Stellschrauben 16 über Anschlußstücke
15 bewegt, um den Schlitz S in der Ebene des Bogenanlegetisches 1 einzustellen. Die
Einstellung kann unsymmetrisch erfolgen, so daß die Öffnung des Schlitzes S einseitig
größer wird. Ebenso kann über die Bogenbreite eine unterschiedliche Kontur des Schlitzes
S eingestellt werden. Die Welle 11 zur Einstellung der Stellnocken 9 und der Stellstifte
10 an den Anlageblechen 3.1, 3.2, 33, 3A liegt parallel zum Schlitz S unter dem Bogenanlegetisch
1. Die ganze Vorrichtung wiederum ist parallel zur Bogenzuführung 20 einer bogenverarbeitenden
Maschine 21 angeordnet. In den Aussparungen 22 der Anlagebleche 2, 3 können Mittel
zur Vorausrichtung der geförderten Bogen betrieben werden. Die Bogen werden in Pfeilrichtung
über den Bogenanlegetisch 1 bewegt.
[0011] In Fig. 3 ist ein Ausschnitt X aus Fig. 1 in Vergrößerung dargestellt. Das Anlageblech
2 ist auf dem Bogenanlegetisch 1 befestigt. Die Lage des Anlagebleches 3 auf dem Bogenanlegetisch
1 wird durch die Stellschraube 16 über das Anschlußstück 15 und durch den Stellnocken
9 über den Stellstift 10 bestimmt. Die maximale Verstellung ist strichliert angedeutet.
Eine zweite Ausführung im gleichen Ausschnitt der Fig. 3 wird in Fig. 4 dargestellt.
Das Anlageblech 3' ist auf dem Bogenanlegetisch 1' starr befestigt. Das Anlageblech
2' ist mit Hilfe des Bolzens 5', der Feder 6' und der Mutter 7' auf dem Bogenanlegetisch
1' beweglich befestigt. Der Bogenanlegetisch 1' ist über seine Breite im Bereich des
Anlagebleches 2' schräg gegen die Bogenlaufrichtung ausgearbeitet. Das Anlageblech
2' wird von der Feder 6' in diese Vertiefung gezogen. Wird nun der Stellnocken 9'
verdreht und schiebt den Stellstift 10' hoch, so wird damit auch das Anlageblech 2',
maximal bis zur strichlierten Stellungin die Ebene des Bogenanlegetisches 1', angehoben.
Die Verstellung des Anlagebleches 2' in der Ebene des Bogenanlegetisches 1' wird mit
Stellschrauben 16' durch Verdrehen in einem Anschlußstück 15' vorgenommen. Die Endlage
ist durch eine Sicherung 16a' im Gewinde der Zugstange 16' festgelegt.
[0012] An beiden Ausführungen ist zu beachten, daß sich für das Anlageblech 2, 2' ein mustergewalztes
Blech als vorteilhaft erwiesen hat, das mit seiner konvexen, Erhebungen aufweisenden
Seite nach oben angeordnet ist.
[0013] Die Bolzen 10, 10' und die Anschlußstücke 15, 15' werden an die Anlagebleche 2',
3 angenietet, angeschraubt oder angeschweißt, wobei das Buckelschweißverfahren wohl
zu bevorzugen wäre. Die Höhenverstellung der einen Schlitzkante muß nicht über einen
Stellnocken 9 vorgenommen werden. Den gleichen Zweck erfüllen etwa auch Hebeltriebe
oder Keilelemente.
[0014] Die Blasluft wird dem Schlitz S kontinuierlich zugeführt. Im Anlageblech 3, 3' ist
eine Ausfräsung 23, 23' angebracht, der Bohrungen 24, 24' im Bogenanlegetisch 1, 1'
zugeordnet sind. Diese Bohrungen 24, 24' sind über die ganze Breite des Bogenanlegetisches
1, 1' gleichmäßig verteilt vorgesehen und können mit Anschlüssen 25 für die Luftversorgung
wie Fig. 1 dargestellt versehen werden. Jeder Anschluß für sich kann wieder mit einem
Ventil zur Drosselung des Blasluftstroms versehen werden.
[0015] Die Veränderung des Blasluftstroms am Schlitz S bei konstanter Luftzufuhr und Verstellung
einer Schlitzkante wird in Fig. 5 dargestellt.
[0016] Dafür sind jeweils Endlagen der einzelnen Verstelleinrichtungen miteinander kombiniert.
Fig. 5A zeigt die engste Stellung des Schlitzes S. die Blasluft aus der Bohrung 24
wird in der Ausfräsung 23 umgelenkt und tritt durch die enge Stellung des Schlitzes
S sehr steil nach oben aus. Lediglich die kinetische Energie aus der horizontalen
Umlenkung in der Ausfräsung 23 neigt den Strahl etwa nach links. In Fig. 6B ist der
Schlitz S durch Verschieben des Anlagebleches 3 nach rechts horizontal voll geöffnet.
Die Blasluft tritt dann wegen der vergrößerten Schlitzöffnung etwas schräger aus und
wirkt mehr in Boenlaufrichtung. Außerdem ist die Austrittsgeschwindigkeit geringer,
da nun ein größeres Volumen durch die jetzt größere Öffnung strömen könnte. ` Die
Druckdifferenz am Schlitz wird dadurch geringer und proportional dazu auch die Ausströmgeschwindigkeit.
Diese Charakteristik ist bedingt durch die fallende Kennlinie der an bogenverarbeitenden
Maschinen für die Luftversorgung meist verwendeten Kreiselverdichter und sie ist hier
auch erwünscht. Der Unterdruck, der sich an der Kante des Schlitzes S zum Anlageblech
3 am stärksten aufbaut, ist abhängig von der Austrittsgeschwindigkeit und dem Austrittswinkel
des Blasluftstrahls. Damit kann also durch Änderung der Charakteristik des Blasluftstrahls
über die Schlitzöffnung die Saugwirkung auf einen über den Schlitz S laufenden Bogen
eingestellt werden.
[0017] Die Darstellung in Fig. 5C zeigt die Kante des Anlagebleches 3 in ihrer maximalen
Höhe über dem Bogenanlegetisch 1. Die Blasluft tritt nun noch schräger aus dem Schlitz
S aus. Die Öffnung entspricht etwa dem Fall aus Fig. 5B, da der Verstellweg des Anlagebleches
3 in beiden Richtungen maximal 1 mm ist. Durch die stärkere Neigung des Blasluftstrahls
wird die Wirkung nun noch mehr in Bogenlaufrichtung gelenkt. Am stärksten ist diese
Wirkung bei maximaler Öffnung des Schlitzes S wie in Fig. 5D dargestellt. Der Blasluftstrahl
tritt fast parallel zur Oberfläche des Bogenanlegetisches 1 aus und nimmt so den Bogen
am stärksten mit in Richtung zu den Vordermarken 4. Das Profil des Unterdruckes im
Umfeld des Blasluftstrahls ist in diesem Fall sehr flach, zeigt also eine definierte
Ausrichtung gegen die Vordermarken 4 hin. Die Bedeutung der Anwendung des mustergewalzten
Bleches wird hier wichtig. Die Luft, die unter den Bogen geblasen wird, bringt diesen
auf einer glatten Fläche zum Schwimmen. Bei Anwendung eines mustergewalzten Bleches
als Anlageblech 2 kann die Blasluft aber zumindest teilweise durch die Vertiefungen
des Blechmusters entweichen. Damit ergibt sich der Effekt, daß der Bogen nach Bedarf
durch die Schlitzeinstellung leicht über die Erhebungen des Bleches geführt wird und
damit besser zu Beherrschen ist. Außerdem kommt es nicht so leicht zum Flattern und
Pfeifen der Bogenränder, da die überschüssige Blasluft ja abfließen kann. Das Blechmuster
ist natürlich nicht unbedingt auf eine konkav-konvexe Ausbildung beschränkt, da auch
andere Muster denkbar sind, mit denen der oben geschilderte Effekt erzielbar ist,
wie etwa Rillenmuster, Rautenmuster oder Schlangenmuster. Die Art des Bleches ist
auch nicht auf Walzblech beschränkt, ebenso sind einseitig bearbeitete Bleche oder
gegossene Halbzeuge anwendbar.
[0018] In Fig. 6 wird noch einmal ein Überblick über die gesamte Bogenanlegevorrichtung
mit Bogenanlegetisch 1, Anlageblechen 2, 3, Vordermarken 4, Seitenmarke 19, Schlitz
S und Luftzufuhrweg 24, 25 gegeben. Bei dünnen oder in speziellen Situationen elektrostatisch
reagierenden Bogenmaterialien ist es notwendig, die Bogen eines geschuppt einlaufenden
Bogenstroms 26, der von Bändern 29 transportiert wird, voneinander zu trennen. Es
kann dort vorkommen, daß der erste obere Bogen beim Abtransport in die bogenverarbeitende
Maschine 21 den nächsten unteren Bogen, bevor dieser von der Saugwirkung des Schlitzes
S gehalten wird, noch etwas mit zieht und damit die Anlage an den Vordermarken 4 unkontrolliert
wird. Die Klebewirkung der beiden Bogen kann dadurch gemindert werden, daß über dem
Bogenanlegetisch 1 am Rahmen 27 Bläser 28 angeordnet und diese Bläser 28 hinter die
Bogenhinterkante eingestellt werden, wenn der Bogen an den Vordermarken 4 anliegt.
Sie blasen dann Luft von hinten unter den oberen Bogen und erzeugen so eine leichte
Bogentrennung zwischen dem ersten oberen und dem nächsten unteren Bogen.
[0019] Der Bogenlauf sieht dann also folgendermaßen aus:
Ein Bogenstrom 26 läuft über den Bogenanlegetisch 1 von den Förderbändern 29 getragen.
Bei Erreichen des Schlitzes S wird die Vorderkante des ersten Bogens von der Sogwirkung
im Umfeld der Blasluft erfaßt und niedergehalten. Wellen im Bogenmaterial werden beseitigt
und der Bogen wird durch. die Transportwirkung des Blasluftstroms an die Vordermarken
4 geführt. Bei Erreichen der Vordermarken kommt die Hinterkante des Bogens in den
Bereich der Bläser 28 und wird mit Luft angeblasen. Die Luft tritt auch unter den
Bogen und trennt den ersten oberen vom nächsten unteren Bogen, so daß nicht mehr die
Gefahr des Überrollens am unteren Bogen beim Abziehen des oberen Bogens besteht.
[0020] Die Blas-Sog-Wirkung am Schlitz S kann auf unterschiedliche Betriebsbedingungen eingestellt
werden. Dünne Bogenmaterialien erfordern eine geringere Sogwirkung. Dicke Bogenmateiialien,
wie Karton, erfordern stärkeren Sog und wegen ihres Gewichts auch stärkeren Vortrieb
an die Vordermarken. Bei schlecht klimatisierten Bogenstapeln kommt es während der
Bogenverarbeitung zu Störungen durch elektrostatische Effekte oder Papierverformungen.
All diese Vorbedingungen sind wie beschrieben durch die Einstellung des Schlitzes
S auch während des Betriebs zu erfüllen.
[0021] Natürlich kann eine grundsätzliche, aber vor dem Betrieb der Bogenanlegevorrichtung
vorzunehmende Einstellung des Blasluftstroms auch noch an den Ventilen der Luftzuführungen
24, 25 erfolgen. Das kann etwa für extreme Unterschiede im Bogenmaterial der Fall
sein. Ebenso kann eine gesonderte Einstellung am Bogenrand notwendig sein, um ein
Flattern zu verhindern. Vor allem können so eventuell vorhandene Hindernisse in Form
von Ausrichtelementen beachtet werden.
[0022] Vorteilhaft kann auch die gemeinsame Verstellung der beiden Kanten des Schlitzes
S durch beidseitig, fest angeschlossene Hebel sein, in der Weise, daß durch Kippen
eines Hebels eine Schlitzkante hoch und die andere nach unten bewegt wird.
1.) Bogenanlegevorrichtung an bogenverarbeitenden Maschinen mit einem Bogenanlegetisch
und Vordermarken zur paßgenauen Anlage der Bogen an der Vorderkante, wobei im Bogenanlegetisch
in Bogenlaufrichtung vor den Vordermarken ein oder mehrere mit Blasluft beaufschlagbare
Schlitze im Abstand von den Vordermarken angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet
daß dem Schlitz (S) Stelleinrichtungen (9 bis 18) zur Veränderung der Öffnung in Größe
und Form zugeordnet sind und damit Richtung und Volumenstrom des Blasluftstrahles
beeinflußbar sind und daß die bogenführende Oberfläche des Bogenanlegetisches (1)
zwischen den Schlitzen (S) und den Vordermarken (4) mit einem gleichmäßigen Profil
versehen ist.
2.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Schlitz (S) bildenden Anlagebleche (2, 3) des Bogenanlegetisches (1) jeweils
einteilig oder mehrteilig sind, daß der Schlitz (S) durch eine feste und eine bewegliche
Kante gebildet wird, daß die in Bogenlaufrichtung gesehen erste Kante des Schlitzes
(S) durch Stelleinrichtungen (9, 10) vertikal zur Ebene des Bogenanlegetisches (1)
in der Höhe oberhalb von dessen Horizont und durch weitere Stelleinrichtungen (15,
16) auch im Abstand zur zweiten festen Kante des Schlitzes (S) in der Ebene des Bogenanlegetisches
(1) einstellbar ist, wobei das bewegliche Anlageblech (2) zur Bildung eines Hohlraums
(23) an der Unterseite seiner Kante zum Schlitz (S) hin abgefräst ist.
3.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Schlitz (S) bildenden Anlagebleche (2', 3') des Bogenanlegetisches (1')
jeweils einteilig oder mehrteilig sind, daß der Schlitz (S) durch eine feste und eine
bewegliche Kante gebildet ist, daß die in Bogenlaufrichtung gesehen zweite Kante des
Schlitzes (S) durch Stelleinrichtungen (9', 10') vertikal zur Ebene des Bogenanlegetisches
(1') unterhalb von dessen Horizont und durch weitere Stelleinrichtungen (15', 16')
auch im Abstand zur ersten, festen Kante des Schlitzes (S) in der Ebene des Bogenanlegetisches
(1) einstellbar ist, wobei das feste Anlageblech (2') zur Bildung eines Hohlraums
(23') an der Unterseite seiner Kante zum Schlitz (S) hin abgefräst ist.
4.) Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anlageblech (2, 2') zwischen dem Schlitz (S) und den Vordermarken (4)aus mustergewalztem
Blech besteht und das mustergewalzte Blech eine konkave Seite mit Vertiefungen und
eine konvexe Seite mit Erhöhungen besitzt, daß das Anlageblech (2, 2') mit der konvexen
Seite nach oben angeordnet ist, daß die Oberseite der Kante dieses Bleches am Schlitz
(S) gebrochen oder längs tiefliegender Zonen des Blechmusters geschnitten ist.
5.) Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stelleinrichtungen zur Einstellung der Schlitzkanten vertikal zur Ebene des
Bogenanlegetisches (1) aus einem Schneckentrieb (12, 13) einer Welle (1) mit mehreren
Verstellelementen (9, 9') und Übertragungsgliedern (10, 10') zwischen den Verstellelementen
(9, 9') und dem Anlageblech (2', 3) besteht, daß die Welle (11, 11') parallel zum
Schlitz (S) im Bogenanlegetisch (1, 1') angeordnet ist, und daß die Verstellung des
Schneckentriebes (12, 13) an einer Anzeigeeinrichtung (18) die Verstellung der Schlitzkante
anzeigt.
6.) Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die verstellbare Schlitzkante bildenden Bleche (2', 3) über ihre Breite mit
jeweils mehreren Anschlußstücken (15, 15') versehen sind, die Gewindebohrungen besitzen,
daß in die Gewindebohrungen der Anschlußstücke (15, 15') Stellschrauben (16, 16')
eingeschraubt sind, die gegenüber dem Bogenanlegetisch (1, 1') festgelegt sind und
durch deren Drehung die die verstellbare Schlitzkante bildenden Anlagebleche (2',
3) in der Ebene des Bogenanlegetisches (1, 1') gegenüber der festen Schlitzkante einstellbar
sind.
7.) Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß über dem Bogenanlegetisch (1) Blasvorrichtungen (28) angeordnet
sind, die Luft in Bogenlaufrichtung gegen die hintere Bogenkante blasen und auf das
Format der jeweils verarbeiteten Bogen einstellbar sind.