[0001] Die Erfindung betrifft ein panzerbrechendes Wuchtgeschoß (Penetrator) nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einem in der Patentanmeldung P
27 43 732.
7 vorgeschlagenen Penetrator weist ein vorderer Bereich unterschiedliche, mit einer
jeweiligen Bohrung versehene Kerne auf, welche untereinander und als Stapel durch
ein als Stehbolzen mit einigen Gewinden ausgebildetes Halteelement mit einem sich
rückseitig anschließenden Hauptpenetrator verbunden sind. Zum Erzielen einer vorgebbaren
Abbrechbarkeit sind in den Stoßbereichen zwischen den Kernen Sollbruchstellen im Stehbolzen
angeordnet.
[0003] Während die gezielte Abbrechbarkeit im vorderen Bereich gewährleistet ist, kann der
Hauptpenetrator auf unkontrollierte Weise zerbrechen. Hierdurch geht nachteiligerweise
die an die Masse der Bruchstücke gebundene Energie für die weitere Durchschlagsarbeit
verloren. Hierdurch wird die Eignung zum Einsatz gegen neuartige Mehrfachziele empfindlich
beeinträchtigt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zielwirksameren Penetrator und ein
Verfahren zu seiner Herstellung bereitzustellen.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebene
Erfindung sowie die erfinderischen Lehren in den Kennzeichen der Verfahrensansprüche.
Sie gewährleistet, daß auch bei Brüchen quer zur Penetratorlängsachse die Bruchstücke
miteinander vereinigt und somit auch weiterhin an der Durchschlagsarbeit beteiligt
bleiben.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand dreier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
des näheren erläutert.
[0007] Es zeigt, jeweils schematisch und unter Verzicht auf erfindungsunwesentliche Einzelheiten
sowie im wesentlichen ausschnittweise:
Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel im längsaxialen Schnitt,
Figur 2 ausschnittweise ein zweites Ausführungsbeispiel für ein Halteelement im seitlichen
Aufriß und
Figur 3 ein zweites Ausführungsbeispiel im Schnitt quer zur Längsachse.
[0008] Nach Figur 1 weist ein Penetrator 1 großen Länge/Durchmesser-Verhältnisses und hoher
Dichte (beispielsweise durch Verwendung eines Schwermetall-Sinterverbundwerkstoffs)
mit einer Umfangsfläche 2 und einander abgewandten Stirnflächen 3 und 4 eine sich
entlang einer zentralen Längsachse erstreckende Zentralbohrung 5 auf. In der Zentralbohrung
5 ist ein Halteelement 10 mit einem Draht 10' angeordnet, bei welchem Bereiche 13
und 15 unterschiedlicher Durchmesser einander benachbart sind. Zwischen Umfangsflächen
14 der Bereiche13 und der Wandfläche 6 besteht Kraftschluß infolge Schrumpfsitzes.
Auch jeweilige Enden 11,12 des Halteelements 10 bildenden Stehbolzen 17 und 18 sind
in den Penetrator eingeschrumpft. Ein Übergang 14' zwischen den Bereichen 13 und 15
ist ausgerundet. Die Bereiche 15 sind von Hohlräumen 16 umgeben.
[0009] In Figur 2 ist ein Halteelement 10 durch mehrere Drähte 10' gebildet. Die Drähte
10' sind mit Abständen voneinander mit einer Schicht 13' versehen, deren Umfangsbereich
14 zum Kraftschluß mit der Wandfläche 6 der Zentralbohrung 5 vorgesehen ist. Die Drähte
10' können verdrillt sein.
[0010] In Figur 3 ist ein Halteelement 30 als Seil aus verdrillten Drähten 31 ausgebildet.
Zwischen Umfangsflächen 14' der Drähte 31 und der Wandfläche 6 der Bohrung 5 besteht
Kraftschluß. Die Kraftschlußzonen erstrecken sich entlang Schraubenbändern, welche
Bereiche 16' gegeneinander abgrenzen.
[0011] Zum Herstellen des Penetrators nach der Erfindung wird im Falle beider Ausführungsbeispiele
folgendermaßen verfahren:
[0012] Der Penetrator 1 wird erwärmt und der Innendurchmesser der Zentralboh- .rung 5 vergrößert
sich hierbei von einem Ausgangswert d auf d
1. Bei den Ausführungsbeispielen nach Figur 1 und 2 wird nun das Halteelement 10 mit
einem größten Außendurchmesser D in die Zentralbohrung 5 eingebracht, positioniert
und der Penetrator 1 wieder abgekühlt. Der Außendurchmesser D erfüllt dabei die Bedingung
d
0 < D < d
1, so daß beim Erreichen der Ausgangstemperatur infolge Schrumpfens zwischen den Flächenbereichen
14 und der Wandungsfläche 6 Kraftschluß verwirklicht wird.
[0013] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 3 wird nach dem Erwärmen des Penetrators 1 ein
Bündel von Drähten 31 in die Zentralbohrung 5 eingebracht, deren Enden zu beiden Seiten
über die nicht dargestellten Stirnflächen des Penetrators 1 überstehen. Das Drahtbündel
füllt den gesamten Bohrungsquerschnitt aus. Beide Enden werden nun auseinander gezogen,
die Drähte 31 werden gereckt und gleichzeitig verdrillt. Ein infolge Einschnürung
der Drähte 31 verringerter Bündelquerschnitt vergrößert sich durch das Verdrillen.
Der Penetrator 1 wird abgekühlt und das Halteelement 30 dabei eingeschrumpft, so daß
es zu dem gegenseitigen Kraftschluß kommt. Sobald der Penetrator 1 seine Ausgangstemperatur
wieder erreicht hat, verbleibt in den Kraftschlußbereichen neben der radial wirkenden
Flächenpressung eine dieser überlagerte axiale Spannungskomponente.
[0014] Wenn beim Auftreffen auf ein gepanzertes Ziel die Wandung 7 des Penetrators 1 quer
zur Längsachse A bricht, bleiben die Bruchstücke entlang der Längsachse A in Richtung
miteinander vereinigt und infolgedessen unter im wesentlichen optimalen Bedingungen
an der Durchschlagsarpeit beteiligt. Dabei weist ein Penetrator nach der Erfindung
gegenüber einem solchen mit einer Hülle als Halteelement, beispielsweise aus Stahl,
wesentliche Vorteile auf: mit Rücksicht auf ein umfangsseitig erforderliches Gewinde
oder dergleichen zum axialen Formschluß mit einem Treibkäfig muß die Hülle eine ausreichende
Wandstärke haben, wodurch nachteiligerweise die mittlere Dichte empfindlich beeinträchtigt
wird. Demgegenüber wird bei der Anordnung nach der Erfindung ein Halteelement mit
einem vergleichsweise wesentlich geringeren Volumen realisiert. Da dieses zudem im
Innern des Querschnitts angeordnet ist, ist der Zielwerkstoff immer einem scharfkantigen
Rand des dichten Verbundwerkstoffs ausgesetzt.
[0015] Wie aus dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 erkennbar, kann das Halteelement an
wenigstens einem seiner beiden Enden einen Stehbolzen aufweisen, welcher ebenfalls
eingeschrumpft ist und mit einem freien Ende, welches ein Gewinde aufweist, über eine
betreffende Stirnfläche 3 oder 4 des Penetrators 1 übersteht. Er kann folglich zum
Verbinden eines Vorpenetrators oder der Aufnahme eines heckseitigen Trägers für ein
Stabilisierungsleitwerk über das Gewinde 19 bzw. 20 dienen.
[0016] Die Schicht 13' (Fig. 2) kann aus duktilem und damit schockabsorbierendem Werkstoff
ausreichender Festigkeit bestehen. Es eigenen sich hierfür, beispielsweise, Kupferlegierungen,
die außerdem eine ausreichende Reibung mit dem Penetratorwerkstoff unter dem bestehenden
gegenseitigen Kraftschluß gewährleisten.
1. Panzerbrechendes Wuchtgeschoß (Penetrator) großen Länge/Durchmesser-Verhältnisses
und hoher Dichte, welches in einer längsaxialen Zentralbohrung ein sich im wesentlichen
über deren Länge erstreckendes Halteelement vergleichsweise höherer Festigkeit und
Dehnung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Halteelement (10; 30) umfangsseitig
gegen die Wandfläche (6) der Zentralbohrung (5) abstützt.
2. Penetrator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich-net, daß das Halteelement (10;
30) durch wenigstens einen Draht (10'; 31) gebildet ist.
3. Penetrator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn-zeichnet, daß das Halteelement
(10; 30) aus mehreren Drähten (10'; 31) gebildet ist.
4. Penetrator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich-net, daß die Drähte (10'; 31) verdrillt
sind.
5. Penetrator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeich-zeichnet durch eine die
Abstützung vermittelnde Schicht (13').
6. Penetrator nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch schockabsorbierende Eigenschaft
der Schicht (13').
7. Penetrator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeich-net durch eine radiale,
eine gegenseitige Pressung begründende Kraft in vorgebbaren Bereichen (14; 14').
8. Penetrator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge-kennzeichnet, daß der Abstützung
eine axiale Zugspannung im Halteelement (10; 30) überlagert ist.