[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein einheitliches neues Verfahren zum faser- und
flächenegalen Färben von natürlichen Polyamidmaterialien mit anionischen Wollfarbstoffen
unterschiedlicher Farbstoffklassen in hellen bis dunklen Farbtönen aus wässriger Flotte,
wobei unabhängig von der Farbtiefe der Färbung und unabhängig von der verwendeten
Farbstoffklasse bei für natürliches Polyamidmaterial faserschonendem pH-Wert gefärbt
wird, das Färbebad praktisch vollständig ausgezogen wird und die Färbung gute Gesamtechtheiten,
insbesondere gute Nassechtheiten und gute Lichtechtheit zeigt, sowie das nach dem
neuen Verfahren gefärbte Material.
[0002] Nachteil der bisher üblichen Färbeverfahren für natürliche Polyamide ist, dass sowohl
zur Erzielung heller und dunkler Farbtöne, als auch bei Verwendung von Farbstoffen
aus verschiedenen Farbstoffklassen, bei unterschiedlichen pH-Werten gefärbt werden
muss. So ist aus der Literatur bekannt, dass gut egalisierende Säurefarbstoffe bei
einem pH-Wert von 2 bis 3,5, walkechte Säurefarbstoffe bei einem pH-wert von 4 bis
5, hochwalkechte Säurefarbstoffe bei einem pH-Wert von 6 bis 7, 1:2-Metallkomplexfarbstoffe
ohne Sulfogruppen bei einem pH-Wert von 5 bis 7, 1:2 Metallkomplexfarbstoffe mit Sulfogruppen
bei einem pH-Wert von 4 bis 7, 1:1-Metallkomplexfarbstoffe bei einem pH-Wert von 1,9
bis 2,8 und Reaktivfarbstoffe bei einem pH-Wert von 4,5 bis 7 gefärbt werden.
[0003] Dem pH-Wert des Färbebades kommt beim Färben von natürlichen Polyamidmaterialien,
insbesondere beim Färben von Wolle, neben der Färbetemperatur und der Färbedauer eine
entscheidende Bedeutung zu, da besonders die Wolle sowohl im stark sauren wie im alkalischen
pH-Bereich stark angegriffen wird.
[0004] Ein weiterer Nachteil der bisher üblichen Färbeverfahren speziell für Wolle ist,
dass zum Egalisieren der Affinitätsunterschiede der Wolle (Dichroismus) auf die jeweilige
Farbstoffklasse abgestimmte Hilfsmittel verwendet werden, da der Dichroismus von der
Hydrophilie der verwendeten Farbstoffe abhängt; d.h. die in den bisher üblichen Färbeverfahren
eingesetzten Hilfsmittel sind nicht mit gleich gutem Erfolg auf alle Farbstoffklassen
anwendbar. Insbesondere bei der Kombination von hydrophilen Farbstoffen mit hydrophoberen
Farbstoffen treten Unregelmässigkeiten im Farbton und in der Nuance auf. Vielfach
ist ferner die flächenegale Durchfärbung natürlicher Polyamidmaterialien unbefriedigend.
[0005] Ueberraschenderweise wurde nun ein einheitliches Verfahren gefunden, das die genannten
Nachteile und Schwierigkeiten nicht aufweist und welches erlaubt auf einfache Art
und Weise natürliches Polyamid unabhängig von der gewünschten Farbtiefe und unabhängig
vom verwendeten Farbstofftyp und sogar bei Verwendung von Gemischen verschiedener
Farbstofftypen im faserschonenden pH-Bereich von 4,5 bis 5,5 zu färben.
[0006] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum faser- und flächenegalen
Färben von Fasermaterial aus natürlichen Polyamiden mit Farbstoffen oder Farbstoffmischungen
in Gegenwart eines Hilfsmittelgemisches, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
man zum Färben dieser Materialien eine wässrige Flotte verwendet, welche mindestens
einen anionischen Wollfarbstoff, der unter den definierten Färbebedingungen bei 1/1
Richttyptiefe einen Ausziehgrad von mindestens 95 % aufweist, und ein Hilfsmittelgemisch
bestehend aus einer anionischen Verbindung der Formel
worin R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, M Wasserstoff,
Alkälimetall oder Ammonium und m und n ganze Zahlen bedeuten, wobei die Summe von
m und n 2 bis 14 ist, einer quaternären Verbindung der Formel
worin R' unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat, A ein Anion, Q einen
gegebenenfalls substituierten Alkylrest und p und q ganze Zahlen bedeuten, wobei die
Summe von p und q 20 bis 50 ist, und einer nichtionogenen Verbindung der Formel
worin R" unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat und x und y ganze Zahlen
bedeuten, wobei die Summe von x und y 80 bis 140 ist, enthält, und dass die Flotte
gegebenenfalls Ammonium- oder Alkalisalz enthält, und die Färbung unabhängig von der
Farbtiefe bei einem pH-Wert von 4,5 bis 5,5 vorzugsweise 4,6 bis 4,9 und bei einer
Temperatur von 95 bis 105°C fertigstellt.
[0007] Die verwendbaren anionischen Wollfarbstoffe können den verschiedensten Farbstoffklassen
angehören und gegebenenfalls eine oder mehrere Sulfonsäuregruppen und gegebenenfalls
eine oder mehrere faserreaktive Gruppen enthalten. Insbesondere handelt es sich um
Triphenylmethanfarbstoffe mit mindestens zwei Sulfonsäuregruppen, schwermetallfreie
Monoazo- und Disazofarbstoffe mit je einer oder mehreren Sulfonsäuregruppen und gegebenenfalls
einer oder mehreren faserreaktiven Gruppen und schwermetallhaltige, namentlich kupfer-,
chrom-, nickel- oder kobalthaltige Monoazo-, Disazo-, Azomethin- und Formazanfarbstoffe,
insbesondere metallisierte Farbstoffe, die an ein Metallatom zwei Moleküle Azofarbstoff
oder ein Molekül Azofarbstoff und ein Molekül Azomethinfarbstoff gebunden enthalten,
vor allem solche, die als Liganden Mono- und/oder Disazofarbstoffe und/oder Azomethinfarbstoffe
und als zentrales Metallion ein Chrom- oder Kobaltion enthalten, wie auch Anthrachinonfarbstoffe,
insbesondere l-Amino-4-arylamino- anthrachinon-2-sulfonsäuren bzw. 1,4-Diarylamino-
oder 1-Cycloalkyl- amino-4-arylaminoanthrachinonsulfonsäuren. Unter faserreaktiven
Gruppen sind solche Gruppen zu verstehen, die mit dem zu färbenden natürlichen Polyamidmaterial
eine kovalente Bindung eingehen.
[0008] Farbstoffe, die eine oder mehrere faserreaktive Gruppen enthalten, werden in dem
erfindungsgemässen Verfahren vorzugsweise in Kombination mit nicht-faserreaktiven
Farbstoffen verwendet.
[0009] Die Mengen, in denen die Farbstoffe in den Färbebädern verwendet werden, können je
nach der gewünschten Farbtiefe in weiten Grenzen schwanken, im allgemeinen haben sich
Mengen von 0,001 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Färbegut, eines oder mehrerer
Farbstoffe als vorteilhaft erwiesen.
[0010] Unter 1/1-Richttyptiefe ist die gemäss DIN (Deutsche-Industrie-Norm) 54000 bezeichnete
Farbtiefe 1/1 zu verstehen.
[0011] Ein Ausziehgrad von mindestens 95 % bedeutet, dass weniger als 5 % der in dem erfindungsgemässen
Verfahren eingesetzten Farbstoffmenge nach dem Färben im Bad zurückbleiben.
[0012] In dem erfindungsgemässen Verfahren können gegebenenfalls auch Mischungen anionischer
Wollfarbstoffe verwendet werden. Bevorzugt ist eine Mischung definitiönsgemässer anionischer
Wollfarbstoffe, welche
a) mindestens zwei Farbstoffe enthält; oder
b) mindestens drei Farbstoffe enthält; oder
c) zum Trichromie-Färben mindestens drei Farbstoffe aus gelb- bzw. orange-, rot- und
blaufärbenden Farbstoffen enthält.
[0013] Unter Trichromie ist dabei die additive Farbmischung passend gewählter gelb- bzw.
orange-, rot- und blaufärbender Farbstoffe zu verstehen, mit denen jede gewünschte
Nuance des sichtbaren Farbspektrums durch geeignete Wahl der Mengenverhältnisse der
Farbstoffe eingestellt werden kann.
[0014] Vorzugsweise werden in dem erfindungsgemässen Verfahren anionische Wollfarbstoffe
verwendet, die unter den definierten Färbebedingungen bei 1/1-Richttyptiefe einen
Ausziehgrad von mindestens 97 % aufweisen.
[0015] Als anionische Wollfarbstoffe kommen insbesondere solche der folgenden Farbstoffklassen
in Betracht:
a) Triphenylmethanfarbstoffe mit mindestens zwei Sulfonsäuregruppen der Formel
worin R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander C1-4-Alkyl und R5 C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy oder Wasserstoff ist;
b) Mono- und Disazofarbstoffe der Formeln
worin R6 eine über die -NH-Gruppe gebundene faserreaktive Gruppe, Benzoylamino, Phenoxy, Chlorphenoxy,
Dichlorphenoxy oder Methylphenoxy, R7 Wasserstoff, Benzoyl, Phenyl, C1-4-Alkyl, Phenylsulfonyl, Methylphenylsulfonyl oder eine gegebenenfalls über Aminobenzoyl
gebundene faserreaktive Gruppe und die Substituenten R8 unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen Phenylamino- oder N-Phenyl-N-methyl-amino-sulfonylrest
bedeuten;
worin R9 eine faserreaktive Gruppe ist und der Phenylring B substituiert sein kann durch Halogen,
C1-4-Alkyl und Sulfo;
worin R6 die unter Formel (5) angegebene Bedeutung hat;
c) 1:2-Metallkomplexfarbstoffe, wie die 1:2-Chromkomplexfarbstoffe der Azo- und Azomethinfarbstoffe
der Formel
worin R10 Wasserstoff, Sulfo oder Phenylazo und R11 Wasserstoff oder Nitro ist, und der Phenylring B die unter Formel (6) angegebenen
Substituenten enthalten kann;
d) 1:2-Metallkomplexfarbstoffe, wie die symmetrischen 1:2-Chromkomplexfarbstoffe der
Azofarbstoffe der Formeln
worin der Phenylring B die unter Formel (6) angegebenen Substituenten enthalten kann
und R12 und R13 unabhängig voneinander Wasserstoff, Nitro, Sulfo, Halogen, C1-4-Alkylsulfonyl, C1-4-Alkylaminosulfonyl und -SO2NH2 bedeuten;
worin R14 Wasserstoff, C1-4-Alkoxy-carbonylamino, Benzoylamino, C1-4-Alkylsulfonylamino, Phenylsulfonylamino, Methylphenylsulfonylamino oder Halogen,
R15 Wasserstoff oder Halogen und R16 C1-4-Alkylsulfonyl, C1-4-Alkylaminosulfonyl, Phenylazo, Sulfo oder -S02NH2 ist, wobei die Hydroxygruppe im Benzring D in o-Stellung zur Azobrücke an den Benzring
D gebunden ist; die symmetrischen 1:2-Kobaltkomplexe der Azofarbstoffe der Formeln
worin R17 die -OH oder NH2 Gruppe, R18 Wasserstoff oder C1-4-Alkylaminosulfonyl und R19 Nitro oder C1-4-Alkoxy-Cl-4-alkylenamino- sulfonyl ist;
die unsymmetrischen 1:2-Metallkomplexfarbstoffe, wie die 1:2-Chromkomplexfarbstoffe
der Azofarbstoffe der Formeln
worin ein Substituent R20 Wasserstoff und der andere Sulfo ist;
worin R11 die unter Formel (9) und R15 die unter Formel (11) angegebene Bedeutung haben und die Phenylringe B unabhängig
voneinander, die unter Formel (6) angegebenen Substituenten enthalten können;
worin der Phenylring B in den Formeln (16), (17) und (19) die unter Formel (6) angegebenen Substituenten enthalten kann, R11 die unter Formel (9) angegebene Bedeutung hat, R21 Wasserstoff, Methoxycarbonylamino oder Acetylamino ist und R16 die unter Formel (11) angegebene Bedeutung hat;
1:2-Chromkomplexfarbstoffe der Azofarbstoffe der Formeln (10)+(11); 1:2-Chrom-Mischkomplexe
der Azofarbstoffe der Formeln (10) und (11);
e) Anthrachinonfarbstoffe der Formeln
worin R9 die unter Formel (6) angegebene Bedeutung hat, R22 unabhängig voneinander Wasserstoff oder C1-4-Alkyl und R23 Wasserstoff oder Sulfo bedeutet;
worin die Substituenten R24 unabhängig voneinander Cyclohexyl und den Diphenylätherrest, der durch Sulfo und
den Rest -CH2NH-R9 substituiert sein kann, bedeuten, wobei R9 die unter Formel (6) angegebene Bedeutung hat; und
worin R9 die unter Formel (6) und R22 die unter Formel (20) angegebenen Bedeutungen haben und R25 C4-8-Alkyl ist.
[0016] Geeignete Faserreaktivgruppen in den angegebenen Formeln sind z.B. solche der aliphatischen
Reihe, wie Acryloyl, Mono-, Di- oder Trichlor- bzw. Mono-, Di- oder Tribromacryloyl
oder -metacryloyl, wie -CO-CH=CH-C1, -CO-CCl=CH
2, -CO-CH=CHBr, -COCBr=CH2, -CO-CBr=CHBr, -CO-CC1=CH-CH
3, ferner -CO-CC1=CH-COOH, -C0-CH=CC1-·C00H, 4-Chlorpropionyl, 3-Phenylsulfonylpropionyl,
3-Methylsulfonylpropionyl, β-Sulfatoäthylaminosulfonyl, Vinylsulfonyl, β-Chloräthylsulfonyl,
ß-Sulfatoäthylsulfonyl, ß-Methylsulfonyläthylsulfonyl, β-Phenylsulfonyläthylsulfonyl,
2-Fluor-2-chlor-3,3-difluorcyclobutan-l-carbonyl, 2,2,3,3-Tetrafluorcyclobutan-carbonyl-1
oder sulfonyl-1, ß-(2,2,3,3-Tetrafluorcyclobutyl-l)-acryloyl, a- oder β-Alkyl- oder
-Arylsulfonyl-acryloyl, wie a- oder ß-Methylsulfonylacryloyl.
[0017] Besonders für Wolle geeignete Reaktivreste sind: Chloracetyl, Bromacetyl, a,ß-Dichlor-
oder a,ß-Dibrompropionyl, a-Chlor- oder a-Bromacryloyl, 2,4-Difluor-5-chlorpyrimidyl-6,
2,4,6-Trifluoropyrimidyl-5, 2,4-Dichlor-S-methylsulfonylpyrimidinyl-6, 2-Fluor-4-methyl-5-chlorpyrimidyl-6,
2,4-Difluor-5-methyl-sulfonylpyrimidyl-6, 2,4-Difluorotriazinyl-6, sowie Fluortriazinylreste
der Formel
worin R
26 eine gegebenenfalls substituierte Aminogruppe oder eine gegebenenfalls verätherte
Oxy- oder Thiogruppe bedeutet, wie z.B. die NH2-Gruppe, eine mit C
l-C
4-Alkylresten mono- oder disubstituierte Aminogruppe, eine C
1-C
4-Alkoxygruppe, eine C
1-C
4-Alkylmercaptogruppe Arylamino, insbesondere Phenylamino, oder mit Methyl, Methoxy,
Chlor und vor allem Sulfo substituiertes Phenylamino, Phenoxy, Mono-oder Disulfophenoxy
etc., sowie die entsprechenden Chlortriazinylreste.
[0018] Die in den Formeln (11) und (15) gestrichelten Benzringe bedeuten einen gegebenenfalls
an den ausgeschriebenen Phenolrest ankondensierten Benzring, so dass die Farbstoffe
wahlweise einen Phenol- oder Naphtholrest enthalten.
[0020] Die in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten sulfogruppenhaltigen Farbstoffe
liegen entweder in der Form ihrer freien Sulfonsäure oder vorzugsweise als deren Salze
vor.
[0021] Als Salze kommen beispielsweise die Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalze oder die
Salze eines organischen Amins in Betracht. Als Beispiele seien die Natrium-, Lithium-,
Kalium- oder Ammoniumsalze oder das Salz des Triäthanolamins genannt.
[0022] M
⊕ in den oben angegebenen Formeln (35) bis (39) ist ein Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumion,
wie beispielsweise das Natrium-, Kalium-, Lithium- oder Ammoniumion.
[0023] Werden in dem erfindungsgemässen Verfahren Farbstoffmischungen verwendet, so kann
diese durch Mischung der Einzelfarbstoffe hergestellt werden. Dieser Mischprozess
erfolgt beispielsweise in geeigneten Mühlen, z.B. Kugel- und Stiftmühlen, sowie in
Knetern oder Mixern.
[0024] Ferner können die Farbstoffmischungen durch Zerstäubungstrocknen der wässrigen Farbstoffmischungen
hergestellt werden.
[0025] Bevorzugt sind in dem erfindungsgemässen Verfahren die Farbstoffe der Formeln (62)
bis (65) sowie die Farbstoffmischungen der Farbstoffe der Formeln .(24) + (39), (25)
+ (42), (26) + (27), (31) + (38), (40) + (44), (41) + (54), (32) + (37) + (56), (35)+(39)
+ (53) + (57), (36) + (51) + (53), (43) + (45) + (46). + (47) + (48) + (49) und (51)
+ (55). Die Einzelfarbstoffe und die Farbstoffmischungen zeichnen sich durch hervorragende
Kombinierbarkeit aus, womit fast sämtliche Nuancen für natürliches Polyamidmaterial
abgedeckt werden können.
[0026] Als Reste R, R' und R" in den Formeln (1), (2) und (3) kommen unab
- hängig voneinander Alkyl- oder Alkenylreste mit 12 bis 22, vorzugsweise 16 bis 22
Kohlenstoffatomen in Betracht. Als Beispiele seien genannt: der n-Dodecyl-, Myristyl-,
n-Hexadecyl-, n-Heptadecyl-, n-Octadecyl-, Arachidyl-, Behenyl-, Dodecenyl-, Hexadecenyl-,
Oleyl-und Octadecenylrest.
[0027] Als Rest M in Formel (1) kommt Wasserstoff, Alkalimetall wie z.B. Natrium oder Kalium
und insbesondere Ammonium in Betracht.
[0028] Der Rest Q und das Anion A in Formel (2) leiten sich von Quaternierungsmitteln ab,
wobei Q ein gegebenenfalls substituierter Alkylrest ist. Als Beispiele solcher Quaternierungsmittel
kommen z.B. Chloracetamid, Aethylbromid, Aethylenchlorhydrin, Aethylenbromhydrin,
Epichlorhydrin, Epibromhydrin und insbesondere Dimethylsulfat in Betracht.
[0029] Vorzugsweise verwendet man in dem erfindungsgemässen Verfahren ein Hilfsmittelgemisch
bestehend aus 5 bis 70 Teilen der Verbindung der Formel (1), 15 bis 60 Teilen der
Verbindung der Formel (2) und 5 bis 60 Teilen der Verbindung der Formel (3), bezogen
auf 100 Teile des Hilfsmittelgemisches.
[0030] In einer bevorzugten Verfahrensvariante verwendet man ein Hilfsmittelgemisch, welches
ausser den Verbindungen der Formeln (1), (2) und (3) noch ein Addukt von 60 bis 100
Teilen Aethylenoxid an ein Teil eines C
15-20-Alkenylalkohols enthält. Als Beispiele für einen C
15-20-Alkenylalkohol seien genannt: Hexadecenyl-, Oleyl-und Octadecenylalkohol.
[0031] Die Einsatzmengen, in denen das Hilfsmittelgemisch bestehend aus den Verbindungen
der Formel (1), (2) und (3) und gegebenenfalls dem oben beschriebenen Addukt von Aethylenoxid
an einen C
15-20-Alkenylalkohol dem Färbebad zugesetzt werden, bewegen sich zwischen 0,5 und 2 Gewichtsprozent
bezogen auf das zu färbende Fasermaterial. Vorzugsweise verwendet man 1 Gewichtsprozent
des Hilfsmittelgemisches bezogen auf das Fasermaterial.
[0032] Als weiteren Zusatz können die Färbebäder Mineralsäuren, wie Schwefelsäure oder Phosphorsäure,
organische Säuren, zweckmässig niedere, aliphatische Carbonsäuren, wie Ameisen-, Essig-
oder Oxalsäure enthalten. Die Säuren dienen vor allem der Einstellung des pH-Wertes
der erfindungsgemäss verwendeten Flotten.
[0033] Ferner kann die Färbeflotte Salze, insbesondere Ammonium- oder Alkalisalze wie z.B.
Ammoniumsulfat, Ammonium- oder Natriumacetat oder vorzugsweise Natriumsulfat enthalten.
Vorzugsweise werden 0,1 bis 10 Gewichtsprozent Ammonium- oder Alkalisulfat bezogen
auf das Fasermaterial verwendet.
[0034] Die Färbebäder können neben dem Farbstoff und der genannten Hilfsmittelmischung noch
weitere übliche Zusätze wie z.B. Wollschutz-, Netz- und Enschäumungsmittel enthalten.
[0035] Das Flottenverhältnis kann innerhalb eines weiten Bereiches gewählt werden, von 1:5
bis 1:40, vorzugsweise 1:8 bis 1:25.
[0036] Das Färben erfolgt aus wässriger Flotte nach dem Ausziehverfahren z.B. bei Temperaturen
zwischen 95 und 105°C, vorzugsweise zwischen 98 und 103°C.
[0037] Die Färbedauer beträgt in der Regel 10 bis 50 Minuten.
[0038] Besondere Vorrichtungen sind beim erfindungsgemässen Verfahren nicht erforderlich.
Es können die üblichen Färbeapparate und -maschinen, beispielsweise für Flocke, Kammzug,
Stranggarn, Wickelkörper, Stückwaren und Teppiche verwendet werden.
[0039] Das Hilfsmittelgemisch wird zweckmässig der wässrigen Farbstoff-Flotte zugemischt
und gleichzeitig mit dem Farbstoff appliziert. Man kann auch so vorgehen, dass man
das Färbegut zuerst mit dem Hilfsmittelgemisch behandelt und im gleichen Bad nach
Zugabe des Farbstoffes färbt. Vorzugsweise geht man mit dem Fasermaterial in eine
Flotte ein, die Säure und das Hilfsmittelgemisch enthält und eine Temperatur von 30
bis 70°C aufweist. Anschliessend wird der Farbstoff oder eine Farbstoffmischung zugegeben
und die Temperatur des Färbebades mit einer Aufheizrate von 0,75 bis 3°C pro Minute,
gegebenenfalls mit einem Temperaturstop während des Aufheizens, gesteigert, um im
angegebenen Temperaturbereich von 95 bis 105°C vorzugsweise 10 bis 50 Minuten zu färben.
Am Schluss wird das Bad abgekühlt und das gefärbte Material wie üblich gespült und
getrocknet.
[0040] Als Fasermaterial aus natürlichen Polyamiden, das erfindungsgemäss gefärbt werden
kann, sind vor allem Wolle, aber auch Mischungen aus Wolle/Polyamid, Wolle,
/Polyester, Wolle/Cellulose oder Wolle/Polyacrylnitril sowie Seide zu erwähnen. Das
Fasermaterial kann dabei in den verschiedensten Aufmachungsformen vorliegen, wie z.B.
als loses Material Kammzug, Garn und Stückware oder als Teppich.
[0041] Das erfindungsgemässe Verfahren weist gegenüber den bekannten Verfahren für Fasermaterial
aus natürlichen Polyamiden neben den bereits genannten noch folgende Vorteile auf.
Das so unter einheitlichen Färbebedingungen gefärbte Material zeichnet sich in der
Weiterverarbeitung wie z.B. dem Spinnen durch gleichartiges Verhalten aus. Die erhaltenen
Färbungen zeichnen sich zudem durch gute Gesamtechtheiten, insbesondere gute Licht-
und Nassechtheiten aus, und sie sind unabhängig vom gewählten Farbton und sogar unabhängig
vom gewählten Gemisch an verschiedenen Farbstofftypen faser- und flächenegal gefärbt.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die Farbstoffe praktisch vollständig
aufgenommen werden. Nach beendetem Färben sind die Färbebäder vollständig bzw. nahezu
vollständig ausgezogen, wodurch mehrmalige Verwendung der aufgeheizten wässrigen Flottenlösung
ermöglicht wird, was weniger Energie erfordert.
[0042] In der deutschen Offenlegungsschrift 28 34 686 wird ein ähnliches Verfahren zum Färben
wollhaltiger Fasermaterialien beschrieben. Gegenüber diesem bekannten Verfahren zeichnen
sich die nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhaltenen Färbungen durch eine bessere
Flächenegalität aus.
[0043] Gegenstand der Erfindung ist ferner das Färbereihilfsmittelgemisch, welches eine
anionische Verbindung der Formel
worin R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, M Wasserstoff,
Alkalimetall oder Ammonium und m und n ganze Zahlen bedeuten, wobei die Summe von
m und n 2 bis 14 ist, eine quaternäre Verbindung der Formel
worin R' unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat, A ein Anion, Q einen
gegebenenfalls substituierten Alkylrest und p und q ganze Zahlen bedeuten, wobei die
Summe von p und q 20 bis 50 ist, und eine nichtionogene Verbindung der Formel
worin R" unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat und x und y ganze Zahlen
bedeuten, wobei die Summe von x und y 80 bis 140 ist, enthält.
[0044] Vorzugsweise enthält das Färbereihilfsmittelgemisch 5 bis 70 Teile der Verbindung
der Formel (1), 15 bis 60 Teile der Verbindung der Formel (2) und 5 bis 60 Teile der
Verbindung der Formel (3) bezogen auf 100 Teile des Färbereihilfsmittelgemisches.
[0045] In den Verbindungen der Formeln (1), (2) und (3) haben R, R' und R" die oben angegebenen
Bedeutungen. Vorzugsweise bedeuten R, R' und R" in den Formeln (1), (2) und (3) unabhängig
voneinander einen Alkyl-oder Alkenylrest mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen.
[0046] Vorzugsweise enthält das Färbereihilfsmittelgemisch ausser den Verbindungen der Formeln
(1), (2) und (3) noch ein Addukt von 60 bis 100 Teilen Aethylenoxid an einen C
15-20-Alkenylalkohol.
[0047] Die Verbindungen der Formeln (1), (2) und (3) sind bekannt.
[0048] Die Verbindungen der Formel (1) können hergestellt werden, indem man 2 bis 14 Mol
Aethylenoxid an aliphatische Amine, die einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22
Kohlenstoffatomen aufweisen, anlagert und das Anlagerungsprodukt in den sauren Ester
und gegebenenfalls den erhaltenen sauren Ester in die Alkali- oder Ammoniumsalze überführt.
Die Verbindungen der Formel (2) werden hergestellt, indem man z.B. 20 bis 50 Mol Aethylenoxid
an aliphatische Amine, die einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen
aufweisen, anlagert und das Anlagerungsprodukt mit einem der oben genannten Quaternisierungsmitteln
zu der Verbindung der Formel (2) umsetzt.
[0049] Die Verbindungen der Formel (3) werden hergestellt, indem man 80 bis 140 Mol Aethylenoxid
an eine Verbindung der Formel
worin R" die unter Formel (3) angegebene Bedeutung hat, anlagert.
[0050] Die Amine, die als Ausgangsstoffe für die Herstellung der Verbindungen der Formeln
(1) und (2) benötigt werden, können gesättigte oder ungesättigte, verzweigte- oder
unverzweigte Kohlenwasserstoffreste mit 12 bis 22, vorzugsweise 16 bis 22 Kohlenstoffatomen
aufweisen. Die Amine können chemisch einheitlich sein oder in Form von Gemischen vorliegen.
Als Amingemische werden vorzugsweise solche herangezogen wie sie bei der Ueberführung
von natürlichen Fetten oder Oelen wie z.B. Talgfett, Soja- oder Kokosoel in die entsprechenden
Amine entstehen. Als Amine seien im einzelnen Dodecylamin, Hexadecylamin, Octadecylamin,
Arachidylamin, Behenylamin und Octadecenylamin genannt. Bevorzugt ist Talgfettamin.
Dieses ist ein Gemisch aus 30% Hexadecylamin, 25% Octadecylamin und 45% Octadecenylamin.
[0051] Sowohl die Aethylenoxidanlagerung als auch die Veresterung können nach an sich bekannten
Methoden durchgeführt werden. Zur Veresterung kann Schwefelsäure oder deren funktionelle
Derivate wie z.B. Chlorsulfonsäure und insbesondere Sulfaminsäure dienen.
[0052] Die Veresterung wird in der Regel durch einfaches Vermischen der Reaktionspartner
unter Erwärmen, zweckmässig auf eine Temperatur zwischen 50 und 100°C, durchgeführt.
Die freien Säuren können anschliessend in die Alkalimetall- oder Ammoniumsalze übergeführt
werden, indem auf übliche Weise Basen wie z.B. Ammoniak, Natrium- oder Kaliumhydroxid
zugegeben werden.
[0053] Die nachfolgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung. Darin sind
die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in
Celsiusgraden angegeben. Die Beziehung zwischen Gewichtsteilen und Volumenteilen ist
dieselbe wie diejenige zwischen Gramm und Kubikzentimeter.
[0054] Das in den folgenden Beispielen genannte Hilfsmittelgemisch A
1 hat folgende Zusammensetzung:
12,6 Teile der anionischen Verbindung der Formel
R27= Kohlenwasserstoffrest des Talgfettamins, m + n = 8;
21,3 Teile der quaternären Verbindung der Formel
R28 C20-22 -Kohlenwasserstoffrest;
7,7 Teile des Umsetzungsproduktes von Oleylalkohol mit 80 Mol Aethylenoxid;
7, 0 Teile der Verbindung der Formel
sowie 51,4 Teile Wasser.
[0055] Das in den folgenden Beispielen genannte Hilfsmittelgemisch A
2 hat folgende Zusammensetzung:
15,2 Teile der anionischen Verbindung der Formel (67),
21,3 Teile der quaternären Verbindung der Formel (68),
7,7 Teile des Umsetzungsproduktes von Oleylalkohol mit 80 Mol Aethylenoxid,
12,6 Teile der Verbindung der Formel (69), sowie
43,2 Teile Wasser.
[0056] Das in den folgenden Beispielen genannte Hilfsmittelgemisch A
3 hat folgende Zusammensetzung:
12,6 Teile der anionischen Verbindung der Formel (67),
21,3 Teile der quaternären Verbindung der Formel (68),
7,7 Teile des Umsetzungsproduktes von Oleylalkohol mit 80 Mol Aethylenoxid,
10,0 Teile der Verbindung der Formel (69) sowie
48,4 Teile Wasser.
[0057] Das in den folgenden Beispielen genannte Hilfsmittelgemisch A
4 hat folgende Zusammensetzung:
15,2 Teile der anionischen Verbindung der Formel (67),
21,3 Teile der quaternären Verbindung der Formel (68),
7,7 Teile des Umsetzungsproduktes von Oleylalkohol mit 80 Mol Aethylenoxid,
31 Teile der Verbindung der Formel (69) sowie
24,8 Teile Wasser.
[0058] Beispiel 1: In einem Stranggarnfärbeapparat, dessen Färbeflotte 81 1 Wasser, 300
g Glaubersalz kalz., 45 g Essigsäure 60%ig, 81 g Natriumacetat und 30 g der Hilfsmittelmischung
A
1 enthält, werden 3 kg Wollgarn bei 40°C eingefahren. Nach 10 Minuten werden 1,7 g
des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffs der Formel
0,85 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
1,3 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
0,4 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
und 3,8 g des 1:2-Chromkomplexes mit je einem Farbstoffmolekül der Formeln
zugegeben. Bei periodisch wechselnder Richtungsänderung der Flottenzirkulation erwärmt
man die Färbeflotte innerhalb 50 Minuten auf 98°C und färbt 30 Minuten bei dieser
Temperatur. Der pH-Wert zu Anfang beträgt 4,7 und gegen Ende 4,9. Anschliessend wird
das Färbebad abgekühlt und das Wollgarn gespült und getrocknet. Man erhält eine faser-
und flächenegale beige Färbung des Wollgarns. Der Ausziehgrad beträgt 98 %.
[0059] Beispiel 2: In einem Stranggarnfärbeapparat, dessen Färbeflotte 432 1 Wasser, 320
g Glaubersalz kalz., 192 g Essigsäure 60%ig, 432 g Natriumacetat und 160 g der Hilfsmittelmischung
A
1 enthält, werden bei 40°C 16 kg chloriertes Wollgarn eingefahren. Nach 10 Minuten
werden 270 g des Farbstoffs der Formel
39,5 g des Farbstoffs der Formel
und 90 g des Farbstoffs der Formel
zugegeben. Der pH-Wert des Färbebades beträgt anfangs 4,8 und gegen Ende 5,0. Bei
periodisch wechselnder Richtungsänderung der Flottenzirkulation erwärmt man die Färbeflotte
innerhalb von 50 Minuten auf 98°C und färbt 40 Minuten bei dieser Temperatur. Anschliessend
wird das Färbebad abgekühlt und das Wollgarn gespült und getrocknet. Man erhält eine
faser- und flächenegale rote Färbung des Wollgarnes. Der Ausziegrad beträgt 96 %.
[0060] Beispiel 3: In einem Stranggarnfärbeapparat, dessen Färbeflotte 432 1 Wasser, 1600
g Glaubersalz kalz., 192 g Essigsäure 60 %ig, 432 g Natriumacetat und 160 g der Hilfsmittelmischung
A
2 enthält, werden bei 40°C 16 kg nach dem Hercosett-Verfahren ausgerüstetes Superwash-Wollgarn
eingefahren. Nach 10 Minuten werden 56 g des Farbstoffs der Formel
6 g des Farbstoffs der Formel
64 g des Farbstoffes der Formel
1,3 g des Farbstoffs der Formel
und 27,7 g des Farbstoffs der Formel
zugegeben. Der pH-Wert des Färbebades beträgt anfangs 4,9 und gegen Ende 5,1. Bei
periodisch wechselnder Richtungsänderung der Flottenzirkulation erwärmt man die Färbeflotte
innerhalb von 50 Minuten auf 98°C und färbt 30 Minuten bei dieser Temperatur. Anschliessend
wird das Färbebad abgekühlt und das Wollgarn gespült und getrocknet. Man erhält eine
faser- und flächenegale echte blaue Färbung des Wollgarnes. Der Ausziehgrad beträgt
98 %.
[0061] Beispiel 4: In einem Packapparat werden 5 kg Wollkammzug in 75 1 Wasser bei 50°C
eingenetzt. Hierauf werden 75 g Essigsäure 80 %ig und 50 g des Hilfsmittelgemisches
A
1 zugegeben. Nach 10 Minuten werden 96 g des Farbstoffs der Formel
und 14 g des Farbstoffes der Formel
zugegeben. Man erhitzt die Färbeflotte innerhalb 50 Minuten auf 98°C und färbt 30
Minuten bei dieser Temperatur. Anschliessend wird die Wolle gespült und getrocknet.
Man erhält eine sehr egale weinrote Färbung des Wollkammzuges. Der pH-Wert beträgt
zu Anfang 4,8 und gegen Ende des Färbens 5,1. Der Ausziehgrad beträgt 98 %.
[0062] Beispiel 5: In einem Kreuzspulfärbeapparat wird eine 1 kg Kreuzspule mit Wollgarn
beladen und in 20 1 Wasser bei 50°C eingenetzt. Dann setzt man 50 g Glaubersalz kalz.,
10 g Essigsäure 80%ig, 20 g Natriumacetat und 10 g des Hilfsmittelgemisches A1 zu.
Nach 10 Minuten werden 8,2 g des Farbstoffs der Formel
1,1 g des Farbstoffs der Formel
3 g des Farbstoffs der Formel
0,5 g des Farbstoffs der Formel
0,2 g des Farbstoffs der Formel
und 0,04 g des Farbstoffs der Formel
zugesetzt. Man steigert die Temperatur innerhalb von 50 Minuten auf 98°C und färbt
30 Minuten bei dieser Temperatur. Anschliessend wird die Kreuzspule gespült, entwässert
und getrocknet. Man erhält eine sehr faser- und flächenegale echte orange Färbung
des Wollgarnes. Der pH-Wert liegt während des Färbens zwischen 5,0 und 5,1. Der Ausziehgrad
beträgt 99 %.
[0063] Beispiel 6: In einem Strangfärbeapparat, dessen Färbeflotte 432 1 Wasser, 640 g Glaubersalz
kalz., 192 g Essigsäure 60%ig, 432 g Natriumacetat und 160 g der Hilfsmittelmischung
A enthält, werden 16 kg Wollgarn bei 40°C eingefahren. Nach 10 Minuten werden 123
g des Farbstoffs der Formel
52 g des Farbstoffs der Formel
8,0 g des Farbstoffs der Formel
1,5 g des Farbstoffs der Formel
und 1,8 g des Farbstoffs der Formel
zugegeben. Bei periodisch wechselnder Richtungsänderung der Flottenzirkulation erwärmt
man die Färbeflotte innerhalb von 50 Minuten auf 98°C und färbt 40 Minuten bei dieser
Temperatur. Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und das Wollgarn gespült und
getrocknet. Man erhält eine faser- und flächenegale violette Färbung des Wollgarns.
Der pH-Wert des Färbebades liegt während des Färbens zwischen 4,8 und 4,9. Der Ausziehgrad
beträgt 97 %.
[0064] Beispiel 7: In einem Strangfärbeapparat, dessen Färbeflotte 432 1 Wasser, 1600 g
Glaubersalz kalz., 192 g Essigsäure 60%ig, 432 g Natriumacetat und 80 g der Hilfsmittelmischung
A
1 enthält, werden bei 40°C 16 kg Wollgarn eingefahren. Nach 10 Minuten werden 0,4 g
des 1:2
- Kobaltkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,21 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
0,26 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
0,07 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
und 4,0 g des 1:2-Chromkomplexes mit je einem Farbstoffmolekül der Formeln
zugegeben. Bei periodisch wechselnder Richtungsänderung der Flottenzirkulation erwärmt
man die Färbeflotte innerhalb 50 Minuten auf 98°C und färbt 30 Minuten bei dieser
Temperatur. Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und das Wollgarn gespült und
getrocknet. Man erhält eine faser- und flächenegale hellbeige Färbung des Wollgarns.
Der pH-Wert des Färbebades beträgt zu Anfang des Färbens 4,6 und gegen Ende 4,8. Der
Ausziehgrad beträgt 99 %.
[0065] Beispiel 8: Auf einer Haspelkufe werden 10 kg Wollgewebe in 300 1 Wasser bei 40°C
eingenetzt. Hierauf werden der Flotte 700 g Glaubersalz kalz., 300 g Natriumacetat
und 100 g der Hilfsmittelmischung A
1 zugesetzt und die Flotte mit Essigsäure 60%ig auf einen pH-Wert von 4,9 eingestellt.
Nach 10 Minuten werden 1,5 g des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffs der Formel
0,7 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
2 g des Farbstoffs der Formel
2,6 g des Farbstoffs der Formel
6,6 g des Farbstoffs der Formel
5,5 g des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffs der Formel
5,7 g des Farbstoffs der Formel
und 1,1 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
zugesetzt. Man erwärmt die Färbeflotte innerhalb 50 Minuten auf 98°C und färbt 30
Minuten bei dieser Temperatur. Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und das Wollgewebe
gespült und getrocknet. Man erhält eine faser- und flächenegale echte Grau-Färbung
des Wollgewebes. Der p
H-Wert des Färbebades beträgt zu Anfang des Färbens 4,8 und gegen Ende 5,0. Der Ausziehgrad
beträgt 98 %.
[0066] Beispiel 9: In einem Strangfärbeapparat, dessen Färbeflotte 432 1 Wasser, 1600g Glaubersalz
kalz., 240 g Essigsäure 60%ig, 432 g Natriumacetat und 160 g der Hilfsmittelmischung
A
1 enthält, werden bei 40°C 16 kg Wollgarn eingefahren. Nach 10 Minuten werden 19,5
g des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffs der Formel
10,55 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
30,2 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
7,8 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
und 102 g des 1:2-Chromkomplexes mit je einem Farbstoffmolekül der Formeln
zugegeben. Bei periodisch wechselnder Richtungsänderung der Flottenzirkulation erwärmt
man innerhalb 25 Minuten auf 70°C, hält die Temperatur 20 Minuten bei 70°C, erwärmt
dann innerhalb 20 Minuten auf 98°C und färbt 30 Minuten bei dieser Temperatur. Anschliessend
wird das Färbebad abgekühlt und das Wollgarn gespült und getrocknet. Man erhält eine
faser- und flächenegale braune Färbung des Wollgarns. Der pH-Wert des Färbebades beträgt
zu Anfang 4,7 und gegen Ende 4,8. Der Ausziehgrand beträgt 98 %.
[0067] Beispiel 10: In einem Packapparat werden 2 kg lose australische Wolle in 40 1 Wasser
bei 60°C eingenetzt. Hierauf werden 100 g Glaubersalz kalz., 30 g Essigsäure 80%ig,
40 g Natriumacetat und 40 g des Hilfsmittelgemisches A
3 zugegeben. Nach 10 Minuten werden 10 g des 1:2-Chrommischkomplexes , erhaltsn durch
Umsetzung des 1:1-Chromkomplexes der Formel
mit den Verbindungen der Formeln
10,5 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
1,2 g des 1:2-·Chromkomp1exes mit je einem Farbstoff der Formeln
im Molekül, und 10,8 g des Farbstoffes der Formel
zugesetzt. Man erhitzt die Färbeflotte innerhalb 45 Minuten auf 103°C und färbt 25
Minuten bei dieser Temperatur. Nach Abkühlen der Färbeflotte wird die Wolle gespült
und getrocknet. Man erhält eine sehr faser- und flächenegale dunkelgraue Färbung der
Wolle. Der pH-Wert der Färbeflotte beträgt anfangs 4,8 und gegen Ende 5,0. Der Ausziehgrad
beträgt 98 %.
[0068] Beispiel 11: In einem Packapparat werden 2 kg Wollkammzug in 30 1 Wasser bei 60°C
eingenetzt. Hierauf werden 30 g Essigsäure 80%ig und 10 g der Hilfsmittelmischung
A
4 zugegeben. Nach 10 Minuten werden 13,5 g des 1:2-Chromkomplexes mit je einem Farbstoff
der Formeln
und
im Molekül und 20 g des Farbstoffs der Formel
zugegeben. Man erhitzt die Färbeflotte innerhalb von 45 Minuten auf 103°C und färbt
30 Minuten bei dieser Temperatur. Nach Abkühlen der Flotte wird der Wollkammzug gespült
und getrocknet. Man erhält eine sehr faser- und flächenegale violette Färbung der
Wolle. Der pH-Wert der Färbeflotte beträgt anfangs 4,9 und gegen Ende 5,1. Der Ausziehgrad
beträgt 97 %.
[0069] Beispiel 12: In einem Packapparat werden 150 kg Wollkammzug in 1350 1 Wasser bei
52°C eingenetzt. Hierauf werden 1350 g Natriumacetat, 4500 g Essigsäure 60%ig und
1500 g der Hilfsmittelmischung A
1 zugegeben. Nach 10 Minuten werden 2200 g des Farbstoffs der Formel
zugegeben. Man erhitzt die Färbeflotte innerhalb von 30 Minuten auf 97° und färbt
16 Minuten bei dieser Temperatur. Nach Abkühlen der Flotte wird der Wollkammzug gespült
und getrocknet. Man erhält eine sehr faser- und flächenegale rote Färbung der Wolle.
Der pH-Wert des Färbebades beträgt anfangs 4,8 und gegen Ende 4,9. Der Ausziehgrad
beträgt 98 %.
[0070] Beispiel 13: In einem Kreuzspulfärbeapparat wird eine 3 kg Kreuzspule mit Wollgarn
beladen und in 24 1 Wasser bei 50°C eingenetzt. Dann setzt man 24 g Natriumacetat,
60 g Essigsäure 60 %-ig, 177 g Glaubersalz kalz. und 30 g des Hilfsmittelgemisches
A zu. Nach 10 Minuten werden 30 g des 1:2-Chromkomplexes mit je einem Farbstoffmolekül
der Formeln
im Molekül, 15 g des 1:2-Chromkomplexes der Azofarbstoffe der Formeln
1 g des Farbstoffs der Formel
und 1,3 g des Farbstoffs der Formel
zugesetzt. Man steigert die Temperatur innerhalb von 40 Minuten auf 104°C und färbt
20 Minuten bei dieser Temperatur. Anschliessend wird die Kreuzspule gespült, entwässert
und getrocknete Man erhält eine sehr faser- und flächenegale rotbraune Färbung des
Wollgarnes. Der pH-Wert liegt während des Färbens zwischen 4,8 und 5,0. Der Ausziehgrad
beträgt 95 %.
[0071] Beispiel 14: In einem Kreuzspulfärbeapparat werden Kreuzspulen mit 271,2 kg Wollgarn
beladen und in 2000 1 Wasser bei 50°C eingenetzt. Dann setzt man 2 kg Natriumacetat,
5,4 kg Essigsäure 60 %ig, 13,6 kg Glaubersalz kalz. und 2,7 kg des Hilfsmittelgemisches
A
1 zu. Nach 10 Minuten werden 44 g des 1:2-Chromkomplexes der Azofarbstoffe der Formeln
8,5 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
122 g des Farbstoffs der Formel
103 g des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffs der Formel
105 g des Farbstoffs der Formel
21,1 g des 1:2 Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
225 g des 1:2-Chromkomplexfarbstoffes der Formel
und 35 g des Farbstoffes der Formel
zugesetzt. Man steigert die Temperatur innerhalb von 45 Minuten auf 103°C und färbt
20 Minuten bei dieser Temperatur. Anschliessend werdei die Kreuzspulen gespült, entwässert
und getrocknet. Man erhält eine hellblaue Färbung des Wollgarns von guter Faser- und
Flächenegalität. Der pH-Wert liegt während des Färbens zwischen 5,0 und 5,2. Der Ausziehgrad
beträgt 99,8%.
[0072] Beispiel 15: In einem Kreuzspulfärbeapparat werden Kreuzspulen mit 16 kg Wollgarn
beladen und in 128 1 Wasser bei 50°C eingenetzt. Dann setzt man 128 g Natriumacetat,
320 g Essigsäure 60%-ig, 850 g Glauber salz und 160 g des Hilfsmittelgemisches A
4 zu. Nach 10 Minuten werden 18 g des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffs der Formel
19 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
12,3 g des 1:2 Chromkomplexes der Farbstoffe der Formeln
2,8 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffs der Formel
25,3 g des Farbstoffs der Formel
und 3,9 g des Farbstoffs der Formel
zugesetzt. Der pH-Wert des Färbebades liegt bei 6,5. Es werden 80 ml Essigsäure 60%-ig
zugegeben wodurch ein pH-Wert von 5,2 erreicht wird. Man steigert die Temperatur innerhalb
von 45 Minuten auf 103°C und färbt 20 Minuten bei dieser Temperatur. Anschliessend
werden die Kreuzspulen gespült, entwässert und getrocknet. Man erhält eine Olive-Färbung
des Wollgarns von guter Faser- und Flächenegalität. Der pH-Wert gegen Ende des Färbens
beträgt 5,5. Der Ausziehgrad beträgt 98%.
[0073] Beispiel 16: In einem Kreuzspulfärbeapparat werden Kreuzspulen mit 122 kg Wollgarn
beladen und in 976 1 Wasser bei 50°C eingenetzt. Dann setzt man 976 g Natriumacetat,
1830 g Essigsäure 60%-ig, 6,16 kg Glaubersalz kalz. und 1,22 kg des Hilfsmittelgemisches
A
2 zu. Nach 10 Minuten werden 30,3 g des 1:2 Kobaltkomplexes des Farbstoffs der Formel
32 g des 1:2-ChromkomDlexes des Farbstoffs der Formel
33 g des Farbstoffs der Formel
4,6 .g des Farbstoffs der Formel
55 g des 1:2-Chromkomplexes der Farbstoffe der Formeln
12,2 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
und 75 g des Farbstoffs der Formel
zugesetzt. Man steigert die Temperatur innerhalb von 45 Minuten auf 103°C und färbt
20 Minuten bei dieser Temperatur. Anschliessend werden die Kreuzspulen gespült, entwässert
und getrocknet. Man erhält eine beige Färbung des Wollgarns von guter Faser- und Flächenegalität.
Der pH-Wert liegt während des Färbens zwischen 4,9 und 5,1. Der Ausziehgrad beträgt
99 Z.
[0074] Beispiel 17: In einem Kreuzspulfärbeapparat werden Kreuzspulen mit 1085 kg Wollgarn
beladen und in 6000 1 Wasser bei 60°C eingenetzt. Dann setzt man 6 kg Natriumacetat,
21,7 kg Essigsäure 60 %-ig, 57,2 kg Glaubersalz und 10,9 kg des Hilfsmittelgemisches
A
1 zu. Nach 10 Minuten werden 13,6 kg des Farbstoffes der Formel
8,1 kg des 1:2-Chromkomplexes mit je einem Farbstoffmolekül der Formeln
im Molekül, 0,8 kg des Farbstoffs der Formel
49 g des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffs der Formel
und 85 g des Farbstoffs der Formel
zugesetzt. Man steigert die Temperatur innerhalb von 35 Minuten auf 103°C und färbt
20 Minuten bei dieser Temperatur. Anschliessend werden die Kreuzspulen gespült, entwässert
und getrocknet. Man erhält eine rote Färbung des Wollgarnes von guter Faser- und Flächenegalität.
Der pH-Wert liegt während des Färbens zwischen 4,9 und 5,1. Der Ausziehgrad beträgt
96 %.
[0075] Beispiel 18: In einem Kreuzspulfärbeapparat werden Kreuzspulen mit 140 kg Wollgarn
beladen und in 840 1 Wasser bei 60°C eingenetzt. Dann setzt man 840 g Natriumacetat,
4200 g Essigsäure 60 %ig, 7200 g Glaubersalz kalz. und 2800 g des Hilfsmittelgemisches
A
3 zu. Nach 20 Minuten werden 850 g des Farbstoffs der Formel
und 153 g des Farbstoffs der Formel
zugesetzt. Man steigert die Temperatur innerhalb von 40 Minuten auf 104°C und färbt
20 Minuten bei dieser Temperatur. Anschliessend werden die Kreuzspulen gespült, entwässert
und getrocknet. Man erhält eine blaue Färbung des Wollgarnes von guter Faser- und
Flächenegalität. Der pH-Wert liegt während des Färbens zwischen 4,8 und 5,0. Der Ausziehgrad
beträgt 95 %.
1. Verfahren zum faser- und flächenegalen Färben von Fasermaterial aus natürlichen
Polyamiden mit Farbstoffen oder Farbstoffmischungen in Gegenwart eines Hilfsmittelgemisches,
dadurch gekennzeichnet, dass man zum Färben dieser Materialien eine wässrige Flotte
verwendet, welche mindestens einen anionischen Wollfarbstoff, der unter den definierten
Färbebedingungen bei 1/1 Richttyptiefe einen Ausziehgrad von mindestens 95X aufweist,
und ein Hilfsmittelgemisch bestehend aus einer anionischen Verbindung der Formel
worin R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, M Wasserstoff,
Alkalimetall oder Ammonium und m und n ganze Zahlen bedeuten, wobei die Summe von
m und n 2 bis 14 ist, einer quaternären Verbindung der Formel
worin R' unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat, A ein Anion, Q einen
gegebenenfalls substituierten Alkylrest und p und q ganze Zahlen bedeuten, wobei die
Summe von p und q 20 bis 50 ist, und einer nichtionogenen Verbindung der Formel
worin R" unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat und x und y ganze Zahlen
bedeuten, wobei die Summe von x und y 80 bis 140 ist, enthält, und dass die Flotte
gegebenenfalls Ammonium- oder Alkalisalz enthält, und die Färbung unabhängig von der
Farbtiefe bei einem pH-Wert von 4,5 bis 5,5 und einer Temperatur von 95 bis 105°C
fertigstellt.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als anionische Wollfarbstoffe
Triphenylmethanfarbstoffe mit mindestens zwei Sulfonsäuregruppen, schwermetallfreie
Monoazo- und Disazofarbstoffe mit je einer oder mehreren Sulfonsäuregruppen und gegebenenfalls
einer oder mehreren faserreaktiven Gruppen, schwermetallhaltige Monoazo-, Disazo-,
Azomethin- und Formazanfarbstoffe und Anthrachinonfarbstoffe verwendet.
3. Verfahren gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als anionische Wollfarbstoffe
Farbstoffe oder Mischungen der Farbstoffe der Formeln (4) bis (8)
worin R1, R29 R3 und R4 unabhängig voneinander C1-4-Alkyl und R5 C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy oder Wasserstoff ist,
worin R6 eine über die -NH-Gruppe gebundene faserreaktive Gruppe, Benzoylamino, Phenoxy, Chlorphenoxy,
Dichlorphenoxy oder Methylphenoxy, R Wasserstoff, Benzoyl, Phenyl, C1-4-Alkyl, Phenylsulfonyl, Methylphenylsulfonyl oder eine gegebenenfalls über Aminobenzoyl
gebundene faserreaktive Gruppe und die Substituenten R8 unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen Phenylamino- oder N-Phenyl-N-methyl-amino-sulfonylrest
bedeuten,
worin R9 eine faserreaktive Gruppe ist und der Phenylring B substituiert sein kann durch Halogen,
C1-4-Alkyl und Sulfo,
worin R6 die unter Formel (5) angegebene Bedeutung hat,
die 1:2-Chromkomplexfarbstoffe des Azo- und des Azomethinfarbstoffes der Formel (9)
worin R10 Wasserstoff, Sulfo oder Phenylazo und R11 Wasserstoff oder Nitro ist, und der Phenylring B die unter Formel (6) angegebenen
Substituenten enthalten kann;
symmetrische 1:2-Chromkomplexfarbstoffe der Azofarbstoffe der Formeln (10) und (11)
worin der Phenylring B die unter Formel (6) angegebenen Substituenten enthalten kann
und R12 und R13 unabhängig voneinander Wasserstoff, Nitro, Sulfo, Halogen, C1-4-Alkylsulfonyl, C1-4-Alkylaminosulfonyl und -S02NH2 bedeuten,
worin R14 Wasserstoff, C1-4-Alkoxy-carbonylamino, Benzoylamino, C1-4-Alkylsulfonylamino; Phenylsulfonylamino, Methylphenylsulfonylamino oder Halogen,
R15 Wasserstoff oder Halogen und R16 C1-4 -Alkylsulfonyl, C1-4-Alkylaminosulfonyl, Phenylazo, Sulfo oder -S02NH2 ist, wobei die Hydroxygruppe im Benzring D in o-Stellung zur Azobrücke an den Benzring
D gebunden ist;
die symmetrischen 1:2-Kobaltkomplexe der Azofarbstoffe der Formeln (12) und (13)
worin R17 die -OH oder NH2 Gruppe, R18 Wasserstoff oder C1-4-Alkylaminosulfonyl und R19 Nitro oder C1-4-Alkoxy-C1-4-alkylenamino- sulfonyl ist,
die unsymmetrischen 1:2-Chromkomplexfarbstoffe der Azofarbstoffe der Formeln (14)
bis (19)
worin ein Substituent R20 Wasserstoff und der andere Sulfo ist,
worin R11 die unter Formel (9) und R15 die unter Formel (11) angegebene Bedeutung haben und die Phenylringe B unabhängig
voneinander, die unter Formel (6) angegebenen Substituenten enthalten können,
worin der Phenylring B in den Formeln (16), (17) und (19) die unter Formel (6) angegebenen
Substituenten enthalten kann, R11 die unter Formel (9) angegebene Bedeutung hat, R21 Wasserstoff, Methoxycarbonylamino oder Acetylamino ist und R16 die unter Formel (11) angegebene Bedeutung hat;
1:2-Chromkomplexfarbstoffe der Azofarbstoffe der Formeln (10)+(11); 1:2-Chrom-Mischkomplexe
der Azofarbstoffe der Formeln (10) und (11);
Anthrachinonfarbstoffe der Formeln (20) bis (22)
worin R die unter Formel (6) angegebene Bedeutung hat, R22 unabhängig voneinander Wasserstoff oder C1-4-Alkyl und R23 Wasserstoff oder Sulfo bedeutet;
worin die Substituenten R24 unabhängig voneinander Cyclohexyl und den Diphenylätherrest, der durch Sulfo und
den Rest -CH2NH-R9 substituiert sein kann, bedeuten, wobei R9 die unter Formel (6) angegebene Bedeutung hat, und
worin R9 die unter Formel (6) und R22 die unter Formel (20) angegebenen Bedeutungen haben und R25 C4-8-Alkyl ist, verwendet.
4. Verfahren gemäss Anspruch 3 zum Trichromie-Färben, dadurch gekennzeichnet, dass
man eine Mischung von mindestens drei anionischen Wollfarbstoffen aus gelb- bzw. orange-,
rot- und blaufärbenden Farbstoffen verwendet.
5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man
anionische Wollfarbstoffe verwendet, die bei 1/1 Richttyptiefe einen Ausziehgrad von
mindestens 97 % aufweisen.
6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man
ein Hilfsmittelgemisch bestehend aus .5 bis 70 Teilen der Verbindungen der Formel
(1), 15 bis 60 Teilen der Verbindung der Formel (2) und 5 bis 60 Teilen der Verbindung
der Formel (3) bezogen auf 100 Teile des Hilfsmittelgemisches verwendet, und dass
in den Formeln (1), (2) und (3) R, R' und R" unabhängig voneinander einen Alkyl- oder
Alkenylrest mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeuten.
7. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man
eine Verbindung der Formel (2) verwendet, worin sich A und Q von den Quaternisierungsmitteln
Chloracetamid, Aethylenchlorhydrin, Aethylenbromhydrin, Epichlorhydrin, Epibromhydrin
oder vorzugsweise Dimethylsulfat ableiten.
8. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man
ein Hilfsmittelgemisch verwendet, welches ausser den Verbindungen der Formeln (1),
(2) und (3) noch ein Addukt von 60 bis 100 Teilen Aethylenoxid an einen C15-20-Alkenylalkohol enthält.
9. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man
0,5 bis 2 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Fasermaterial
des definitionsgemässen Hilfsmittelgemisches verwendet, und dass man als Ammonium-
oder Alkalisalz ein Ammonium- oder Alkalisulfat, insbesondere Natriumsulfat, verwendet.
10. Verfahren gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man 0,1 bis 10 Gewichtsprozent
Ammonium- oder Alkalisulfat bezogen auf das Fasermaterial verwendet.
11. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man
unabhängig von der Farbtiefe bei einem pH-Wert von 4,6 bis 4,9 und einem Flottenverhältnis
von 1:5 bis 1:40, vorzugsweise 1:8 bis 1:25, färbt.
12. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass man
Wolle als natürliches Polyamid-Fasermaterial verwendet.
14. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass man
aus wässriger Flotte nach dem Ausziehverfahren bei Temperaturen zwischen 98° und 103°C
färbt.
15. Das gemäss einem der Ansprüche 1 bis 14 gefärbte natürliche Polyamid.
16. Das Färbereihilfsmittelgemisch, welches eine anionische Verbindung der Formel
worin R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, M Wasserstoff,
Alkalimetall oder Ammonium und m und n ganze Zahlen bedeuten, wobei die Summe von
m und n 2 bis 14 ist, eine quaternäre Verbindung der Formel
worin R' unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat, A ein Anion, Q einen
gegebenenfalls substituierten Alkylrest und p und q ganze Zahlen bedeuten, wobei die
Summe von p und q 20 bis 50 ist, und eine nichtionogene Verbindung der Formel
worin R" unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat und x und y ganze Zahlen
bedeuten, wobei die Summe von x und y 80 bis 140 ist, enthält.
17· Das Färbereihilfsmittelgemisch gemäss Anspruch 16, worin 5 bis 70 Teile der Verbindung
der Formel (1), 15 bis 60 Teile der Verbindung der Formel (2) und 5 bis 60 Teile der
Verbindung der Formel (3) bezogen auf 100 Teile des Färbereihilfsmittelgemisches enthalten
sind und worin R, R' und R" in den Formeln (1), (2) und (3) unabhängig voneinander
einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeuten.
18. Das Färbereihilfsmittelgemisch gemäss einem der Ansprüche 16 bis 17, worin sich
A und Q von den Quaternisierungsmitteln Chloracetamid, Aethylenchlorhydrin, Aethylenbromhydrin,
Epichlorhydrin, Epibromhydrin oder vorzugsweise Dimethylsulfat ableiten.
1°. Das Färbereihilfsmittelgemisch gemäss einem der Ansprüche 16 bis 18 welches ausser
den Verbindungen der Formeln (1), (2) und (3) noch ein Addukt von 60 bis 100 Teilen
Aethylenoxid an einen C15-20 Alkenylalkohol enthält.
20. Verwendung des Färbereihilfsmittelgemisches gemäss Anspruch 16 zum Färben natürlicher Polyamide.
21. Verfahren gemäss den angegebenen Beispielen.