(19)
(11) EP 0 089 309 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.09.1983  Patentblatt  1983/38

(21) Anmeldenummer: 83730004.5

(22) Anmeldetag:  10.01.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01H 1/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 08.02.1982 DE 3204438

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Meinherz, Manfred, Dipl.-Kfm.
    D-1000 Berlin 28 (DE)
  • Tietze, Jörg
    D-1000 Berlin 13 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrischer Trenn- oder Erdungsschalter, bestehend aus jeweils um einen Drehpunkt beweglichen Schaltmessern und Messerkontakten


    (57) Bei einem elektrischen Trenn- oder Erdungsschalter mit Messerkontakten liegt das Schaltmesser (6) in offener Stellung des Schalters angenähert gegenüber des Messerkontaktes (1). Es wird beim Schließen des Schalters von der geschlossenen Seite (9) des Meserkontaktes (1) her in den mittleren Schlitz (2) eingeführt und zum Bereich der Stromkontakte bewegt, bis es an einem isolierenden Anschlag (11), der unterhalb des Messerkontaktes (1) angeordnet ist, in der geschlossenen Lage des Schalters, in dem sich das Schaltmesser (6) senkrecht zum Messerkontakt (1) befindet, zur Anlage gelangt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Trenn-oder Erdungsschalter, bestehend aus jeweils um einen Drehpunkt beweglichen Schaltmessern und Messerkontakten mit einem einseitig offenen mittleren Schlitz, dessen Seitenwände federnde Stromkontakte bilden, die in geschlossenem Zustand des Schalters seitlich an dem senkrecht zum Messerkontakt stehenden und in den Schlitz eingreifenden Schaltmesser anliegen.

    [0002] Derartig aufgebaute Trennschalter sind allgemein bekannt und z.B. in der DE-OS 23 12 900 in den Fig. 12 bis 15 dargestellt. In geöffnetem Zustand des Trenn- oder Erdungsschalters liegt der Messerkontakt angenähert parallel zum Schaltmesser, wobei der Drehpunkt, um den das Schaltmesser bewegt wird, oberhalb oder unterhalb des Bereiches der Stromkontakte des Messerkontaktes liegt. Die Drehung des Schaltmessers beim Schließen des Schalters ergibt eine Bewegung des oberen Endes des Schaltmessers auf den Messerkontakt hin, in den es von der Stirnseite in den mittleren Schlitz eintritt, bis es, senkrecht zum Messerkontakt stehend, die Endlage im Bereich der Stromkontakte erreicht. Durch diese besondere Lage des Schaltmessers zum Messerkontakt ergeben sich bei Fließen eines Stromes Kräfte, die das Schaltmesser aus dem Messerkontakt drücken wollen und denen dieser, da der mittlere Schlitz des Messerkontaktes an der neben den Stromkontakten liegenden Stirnseite offen ist, nur wenig Widerstand, nämlich nur die Reibung der Stromkontakte entgegensetzt. Insbesondere im Kurzschlußfall besteht die Gefahr, daß die von der Stromschleife ausgeübten Kräfte größer als die Reibung der federnd am Schaltmesser anliegenden Stromkontakte ist, weshalb. manchmal auch äußere Verriegelungen vorgesehen sind.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem elektrischen Trenn- oder Erdungsschalter mit einer Messerkontaktverbindung zu verhindern, daß das Schaltmesser aus dem Messerkontakt aufgrund der bei Kurzschlüssen möglichen Stromkräfte herausgedrückt wird.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein elektrischer Trenn-oder Erdungsschalter der eingangs beschriebenen Art gemäß der Erfindung so ausgebildet, daß das Schaltmesser in offener Stellung des Trenn- oder Erdungsschalters angenähert gegenüber dem Messerkontakt liegt und beim Schließen des Schalters von der geschlossenen Seite des Messerkontaktes her in den Schlitz eingeführt und zum Bereich der Stromkontakte geführt wird und daß ein isolierender Anschlag unterhalb des Messerkontaktes angeordnet ist, an dem das Schaltmesser in der geschlossenen Stellung anliegt. Das Schaltmesser liegt also nicht mehr, wie bisher üblich, in offener Stellung des Trenn- oder Erdungsschalters auf der auf dem Drehpunkt bezogenen abgewandten Seite des Messerkontaktes, sondern Messerkontakt und Schaltmesser liegen angenähert gegenüber, d. h. sie stehen schräg zueinander oder über- bzw. unter- oder nebeneinander. Dadurch ergibt sich für die Schaltbewegung eine Umkehrung der Drehrichtung des Schaltmessers bezogen auf die Lage des feststehenden Messerkontaktes, und es wird erreicht, daß das Schaltmesser von der geschlossenen Seite des Messerkontaktes in dessen mittleren Schlitz einfährt. Durch den unterhalb des Messerkontaktes angeordneten Anschlag, an dem das Schaltmesser in der geschlossenen Stellung des Trennschalters zur Anlage gelangt, wird ein Herausdrehen des Schaltmessers infolge der durch die Schleifenwirkung auftretenden Stromkräfte verhindert. Außerdem ergibt der Anschlag aus Isolierstoff noch eine Abstützung des Messerkontaktes, so daß dieser sich nicht durchbiegen kann.

    [0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt die geschlossene Stellung des Trennschalters von der Seite her gesehen, Fig. 2 zeigt einen Draufblick auf den Messerkontakt.

    [0006] Der feststehende Messerkontakt 1 eines elektrischen Trennschalters weist einen mittleren Schlitz 2 auf, der auf der der Befestigung am Schaltergehäuse 3 entgegengesetzten Stirnseite 4 des Messerkontaktes 1 offen ist. Dort liegen auch die federnd ausgebildeten Stromkontakte 5, die in geschlossener Stellung des Trennschalters seitlich an dem Schaltmesser 6 zur Anlage gelangen. Das Schaltmesser 6 ist um den Drehpunkt 7 beweglich und liegt in offener Stellung des Trennschalters in der in Fig. 1 strichpunktiert angedeuteten Lage parallel oberhalb des Messerkontaktes 1.

    [0007] Beim Schließen des Trennschalters bewegt sich das Schaltmesser 6 in der durch den Pfeil 8 angedeuteten Drehrichtung auf den Messerkontakt 1 zu, in dessen Schlitz 2 es von der geschlossenen Seite 9 her eintritt. Die von hinten verlaufende Einfahrtrichtung des Schaltmessers 6 ist in Fig. 2' durch den Pfeil 10 angedeutet. In seiner Endlage steht das Schaltmesser 6 bei geschlossenem Trennschalter senkrecht zum Messerkontakt 1 und liegt an einem unterhalb des Messerkontaktes 1 angeordneten Anschlag 11 aus Isolierstoff an. Dieser Anschlag 11 aus Isolierstoff, der die Schaltbewegung des Schaltmessers 6 nicht behindert, unterstützt den Messerkontakt 1, so daß dieser sich nicht durchbiegt und verhindert außerdem, daß die in Fig. 1 durch die Pfeile 12 angedeuteten, von der Stromschleife ausgeübten Kräfte, die besonders im Kurzschlußfall die Reibungskräfte der anliegenden Stromkontakte 5 übersteigen können, das Schaltmesser 6 aus dem Messerkontakt 1 herausdrehen können.


    Ansprüche

    Elektrischer Trenn- oder Erdungsschalter, bestehend aus jeweils um einen Drehpunkt beweglichen Schaltmessern und Messerkontakten mit einem einseitig offenen mittleren Schlitz, dessen Seitenwände federnde Stromkontakte bilden, die in geschlossenem Zustand des Schalters seitlich an dem senkrecht zum Messerkontakt stehenden und in den Schlitz eingreifenden Schaltmesser anliegen, dadurch gekennzeichnet , daß das Schaltmesser (6) in offener Stellung des Trenn- oder Erdungsschalters angenähert.gegenüber dem Messerkontakt (1) liegt und beim Schließen des Schalters von der geschlossenen Seite (9) des Messerkontaktes (1) her in den Schlitz (2) eingeführt und zum Bereich der Stromkontakte (5) bewegt wird, und daß ein isolierender Anschlag (11) unterhalb des Messerkontaktes (1) angeordnet ist, an dem das Schaltmesser'(6) in der geschlossenen Stellung anliegt.
     




    Zeichnung