[0001] Fliehkraftschalter für die Abregelung bzw. Abschaltung einer Terbrennungskraftmaschine,
insbesondere eines elektronisch geregelten Dieselmotors, mit an oder in einer drehbaren
Welle im eine quer zur Achse der Welle angeordnete Anlenkachse an oder nahe einem
Stirnende der Welle entgegen der Kraft einer Feder verlagerbaren Fliehgewichten, welche
nach einem vorbestimmten Hub mit einem elektrischen Schalter zusammenwirken , dessen
Betätigungsglied im Bereich der Stirnfläche der Welle angeordnet ist und von den Fliehgewichten
betätigbar ist. Eine derartige Ausbildung ist beispielsweise der GB-A 2 056 180 zu
entnehmen. Der Aufbau dieser bekannten Einrichtung ist relativ aufwendig. Insbesondere
bei elektrischen oder elektronischen Reglern für Verbrennungskraftmaschinen kommt
es bei hoher thermischer Belastung der elektronischen Bauteile oder aber bei mechanischer
Beschädigung von Schaltungsteilen zu einem Versagen der Elektronik, womit die Gefahr
einer Zerstörung der Verbrennungskraftmaschine verbunden wäre. Zwar sind elektronische
Schaltungen in der Regel so ausgelegt, daß sie auch bei Ausfall der Spannungsversorgung
noch eine sichere Abschaltung der Verbrennungskraftmaschinen gewährleisten, jedoch
wird allgemein zusätzlich zu einer elektronischen Regelung ein mechanischer Fliehkraftschalter
vorgesehen, welcher bei Versagen der Elektronik durch ein gegen die Kraft einer Feder
bewegliches Fliehgewicht über einen elektrischen Schalter die Kraftstoffzufuhr des
Motors unterbricht. Eine unzulässig hohe Drehzahl der Brennkraftmaschine kann auch
im Schubbetrieb beim Ber
gabfahren auftreten. Das Fliehgewicht ist bei diesen einfachen Fliehkraftschaltern
als leicht exzentrisch gelagertes Fliehgewicht an oder in der Pumpenwelle oder einer
Motorwelle qeführt und gelanat bei einer vorgegebenen Drehzahl aus einer definierten
Innenlage in eine zweite definierte Außenlage. Die Abschaltung des Motors soll hiebei
bei einer Drehzahl mit Sicherheit eintreten, welche unmittelbar über der höchsten
zulässigen Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine, das heißt in der Regel über der
oberen Leerlaufdrehzahl, liegt. Bei den bekannten Ausbildungen derartiger Fliehkraftschalter
ragt ein Stift über den Umfang der mit dem Regler bzw. der Pumpe oder dem Motor rotierenden
Welle hinaus und betätigt nach einem vorbestimmten Hub einen elektrischen Schalter,
der einen Stromkreis schließt oder unterbricht. Der elektrische Schalter wird dadurch
in eine Position umgelegt, bei welcher sein Betätigungsorgan aus dem Wirkungsbereich
des Stiftes gelangt. Die Kraftstoffzufuhr des Motors kann hiebei beispielsweise durch
die Rückdrückuna der Regelstange über eine im Normalfall durch den Kraftstoffdruck
über eine Membrane belastete Feder unterbrochen werden, wobei der elektrische Schalter
die öffnung eines den Kraftstoffdruck haltenden Magnetventils bewirkt. Ebenso kann
ein Absperrventil in der Kraftstoffleitung geschlossen werden. Der Mikroschalter kann
aber auch einen Stromkreis schließen, welcher ihn in der weiteren Folge in der angezogenen
Stellung festhält und die Kraftstoffeinspritzung in dem Verbrennungsmotor unterbricht.
Es kann auch eine Warnlampe am Instrumentenbrett zur Information des Fahrzeuglenkers
durch den Mikroschalter unter Spannung gesetzt werden. In jedem Fall muß für das neuerliche
Starten entweder ein Wiederstartknopf betätigt werden oder aber der Startschlüssel
in die stromlose Stellung gebracht werden, wodurch der Mikroschalter wieder in die
Ausgangsstellung zurückgelangt.
[0002] Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Fliehkraftschalter der eingangs Genannten
Art mit möglichst einfachem und betriebssicherem Aufbau zu schaffen, welcher in einfacher
Weise einstellbar ist und gegen die Finbaulage und gegen Schwingungen unempfindlich
ist. Weiters soll durch den erfindungsqemäßen Fliehkraftschalter der Ahariff der Bewegung
der Fliehgewichte für die Betätigung des Mikroschalters besonders betriebssicher ausgebildet
sein. Zur Lösung dieser Aufgabe ist der erfindungsgemäße Fliehkraftschalter im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Fliehgewichte in einer stirnseitigen Bohrung
der Welle angeordnet und in axialen Schlitzen der Welle geführt sind und gegen die
Kraft einer in einer axialen Bohrung der Welle angeordneten Feder auswärts verlagerbar
sind. Die Anordnung von wenigstens zwei Flieh
qewichten, welche symmetrisch angeordnet sind, bringt eine bedeutende Verringerung
der Empfindlichkeit gegen die Einbaulage und gegen Schwingungen mit sich. Eine Auslösung
des elektrischen Schalters durch das der Fliehgewichte wird auf diese Weise mit Sicherheit
vermieden. Die Anordnung der Fliehgewichte an oder nahe einem Stirnende einer Welle
ermöglicht die erfindungsgemäße Ausbildung, bei welcher der Mikroschalter durch eine
Auslösebewegung der Fliehgewichte in Achsrichtung der Welle betätigt wird, und eine
derartige Auslösung in Achsrichtung der Welle hat besondere Vorteile in Bezug auf
den Verschleiß des Betätigungsgliedes des elektrischen Schalters. Dadurch, daß die
Fliehgewichte in einer stirnseitigen Bohrung der Welle angeordnet und in axialen Schlitzen
der Welle geführt sind, ergibt sich eine besonders einfache und billige Konstruktion,
bei welcher die Fliehgewichte exakt geführt sind. Hiebei können die Fliehgewichte
als hakenförmige Stanzteile ausgebildet sein und vorzugsweise nahe ihrer Anlenkachse
gegen einen von einer Druckfeder belasteten axial in der Welle verschieblichen Federteller,
insbesondere einen Kolben, abgestützt sein. Nach Entfernung der Fliehgewichte, welche
durch den einfachen Aufbau ohne Schwierigkeiten möglich ist, läßt sich auch die Druckfeder
entsprechend den Erfordernissen in ihrer Kraft einstellen und es ergibt sich damit
eine besonders einfache Montage und Justierung. Da die Auslösung des Mikroschalters
in Achsrichtung der Welle erfolgt, kann die Ausbildunq so getroffen werden, daß die
Außenlage der Fliehgewichte durch ein auf das Stirnende der Welle aufgeschobenes Rohr
begrenzt ist. Dieses auf das Stirnende aufgeschobene Rohr dient hiebei gleichzeitig
als Schutz der Fliehgewichte gegen Verschmutzung oder mechanische Beschädigung. Eine
vollständige Kapselung des Fliehgewichtsschalters kann dadurch erreicht werden, daß
die freien Enden der Fliehgewichte über einen koaxial zur Welle geführten Bolzen mit
dem elektrischen Schalter zusammenwirken, wobei der koaxial zur Welle geführte Bolzen
in einer geschlossenen Stirnfläche des auf die Welle aufzuschiebenden Rohres eingeführt
sein kann.
[0003] Erfindungsgemäß kann die Ausbildung für eine besonders leichte Einstellbarkeit der
Auslösecharakteristik so getroffen sein, daß die die Fliehgewichte belastende Feder
in einem am Stirnende der Welle festgelegten Gehäuse angeordnet ist und daß der an
den Fliehgewichten anliegende Federteller einen axialen Fortsatz trägt, welcher den
der Stirnseite der Welle zugewandten Federteller durchsetzt und mit dem elektrischen
Schalter zusammenwirkt. Der der Stirnseite der Welle zugewandte Federteller kann hiebei
ohne Zerlegen des Fliehgewichtsschalters und insbesondere ohne Entfernen der Fliehgewichte
verstellt werden, um die Federspannung zu verändern, und es kann auf diese Weise die
gewünschte Drehzahl, bei welcher der Schalter betätigt werden soll, genau und einfach
justiert werden.
[0004] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0005] In dieser zeigen Fig. 1, 2 und 3 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Fliehkraftschalters, wobei Fig. 1 einen Axialschnitt durch das Ende der Welle, Fi
g. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Fi
g. 1 und Fig. 3 einen Teil der Fig. 1 bei verschwenkten Fliehgewichten darstellt. Fig.
4 zeigt einen Schnitt analog der Fig. 1 durch eine abgewandelte Ausführunqsform und
Fig. 5 eine weitere Ausbildung des erfindungsgemäßen Fliehkraftschalters in einem
Schnitt analog der Fig. 1.
[0006] In Fig. 1 ist die Welle einer nicht dargestellten Einspritzpumpe mit 1 bezeichnet.
Anstelle der Einspritzpumpenwelle kann eine beliebige mit einer der Motordrehzahl
proportionalen Drehzahl rotierende Welle für den erfindungsgemäßen Schalter verwendet
werden. In dieser Welle 1 ist eine zentrale Sackbohrung 2 angeordnet, welche die Druckfeder
3 aufnimmt. Das Ende der Welle 1 weist in Achsrichtung verlaufende Schlitze 4 auf,
in welchen die als Stanzteile ausgebildeten Fliehgewichte 5 in radialer Richtung geführt
sind. Die Fliehgewichte sind hiebei um eine von einem Querbolzen 6 gebildete Achse
schwenkbar gegen einen von der Druckfeder 3 beaufschlagten Kolben 7 abgestützt. Die
Vorspannung der Feder kann durch Beilagscheiben 8 am Grund der Sackbohrung unterhalb
des zweiten Federtellers 9 verstellt werden. Durch die Druckfeder 3 werden die Fliehgewichte
5 in ihre Innenlage an einen Bolzen 10 aedrückt.
[0007] Der Mikroschalter 11 weist ein Betätigungsglied 12 auf, welches in den Bereich der
Achse 13 der Welle 1 am Stirnende 14 der Welle raqt. Die Fliehgewichte 5 sind hiebei
so ausgestaltet, daß die Fliehkraft bei einem geringfügigen Ausschwenken stark ansteigt,
so daß sie bei Erreichen der Auslösedrehzahl schlagartig nach außen bewegt werden.
Die Außenlage wird durch ein auf die Welle 1 aufgeschobenes Rohr 15 begrenzt. Bei
der Verschwenkung der Fliehgewichte nach außen gelangen die Enden 16 der Fliehgewichte
5 in eine in Achsrichtung der Welle nach außen verlagerte Stellung, wie dies in Fig.
3 dargestellt ist und betätigen auf diese Weise das Betätigungsglied 12 des Mikroschalters
11. In den Fig. 2 und 3 wurden die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 gewählt, wobei
die Fig. 3 diejenige Lage der Fliehgewichte 5 darstellt, bei welcher eine Betätigung
des Mikroschalters 11 erfolgt ist.
[0008] Das Rohr 15 kann nach dem Aufschieben auf die Welle 1 in seiner aufgeschobenen Lage
durch Einrollen in die Nut 17 festgelegt werden.
[0009] Die Ausbildung nach Fig. 4 unterscheidet sich von der Ausbildung nach Fig. 1 bis
3 lediglich dadurch, daß das Rohr 15 eine Stirnwand 18 aufweist, in welcher ein Bolzen
19 in Richtung der Achse 13 der Welle 1 geführt ist. Der Bolzen 19 kann hiebei in
seiner Innenlage durch eine Feder 20 gehalten werden. Im übrigen wurden auch bei dieser
Figur die Bezugszeichen der Fig. 1 bis 3 beibehalten, wobei die Betätigung des Mikroschalters
11 unter Vermittlung des Bolzens 19 erfolgt und durch die Stirnwand 18 des Rohres
15 ein vollkommen geschlossener und damit gegen Verschmutzung geschützter Aufbau erzielt
wird.
[0010] Bei der Ausbildung nach Fig. 5 sind die Fliehgewichte 5 qegen eine in einem aesonderten
Federqehäuse 21 aufgenommene Druckfeder 22 abgestützt und um die von einem Bolzen
6 gebildete Schwenkachse schwenkbar. Das Federqehäuse 21 ist am Stirnende der Welle
1 festoelegt und die Außenlage der Fliehgewichte 5 ist wiederum durch ein aufgeschobenes
Rohr 15 begrenzt. Der innen liegende Federteller 23 ist mit einem axialen Fortsatz
24 verbunden, welcher den außen liegenden Federteller 25 zentral durchsetzt. Der außen
liegende Federteller 24 ist in das Federgehäuse 21 einschraubbar und in seiner Lage
festlegbar. Durch Verschrauben des außen liegenden Federtellers 25 wird die Vorspannung
der Feder 22 verändert und damit die Auslösedrehzahl verstellt. Der in Fig. 5 nicht
dargestellte Mikroschalter wirkt hiebei mit dem axialen Fortsatz 24 des innen liegenden
Federtellers 23 zusammen.
1. Fliehkraftschalter für die Abregelung bzw. Abschaltun einer Verbrennungskraftmaschine,
insbesondere eine elektronisch geregelten Dieselmotors, mit an oder in eine drehbaren
Welle um eine quer zur Achse der Welle angeordnet Anlenkachse an oder nahe einem Stirnende
der Welle entgege der Kraft einer Feder verlagerbaren Fliehaewichten, welch nach einem
vorbestimmten Hub mit einem elektrischen Schalte zusammenwirken, dessen Betätigungsglied
im Bereich de Stirnfläche der Welle anaeordnet ist und von de Fliehgewichten betätigbar
ist, dadurch gekennzeichnet, da wenigstens zwei Fliehgewichte (5) in einer stirnseitige
Bohrung der Welle (1) angeordnet und in axialen Schlitzen (4 der Welle (1) geführt
sind und gegen die Kraft einer in eine axialen Bohrung (2) der Welle (1) angeordneten
Feder (3 auswärts verlagerbar sind.
2. Fliehkraftschalter nach Anspruch 1, dadurch qekenn zeichnet, daß die Fliehgewichte
(5) als hakenförmig Stanzteile ausqebildet sind.
3. Fliehkraftschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Fliehgewichte (5) nahe ihrer Anlenkachs (6) gegen einen von
einer Druckfeder (3) belasteten axial i der Welle (1) verschieblichen Federteller,
insbesondere eine: Kolben (7) abgestützt sind (Fig. 1).
4. Fliehkraftschalter nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenlaae der Fliehgewicht (5) durch ein auf das Stirnende (14) der Welle
(1) aufge schobenes Rohr (15) begrenzt ist.
5. Fliehkraftschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß
die freien Enden de Fliehgewichte (5) über einen koaxial zur Welle (1) qeführten Bolzen
(19) mit dem elektrischen Schalter zusammenwirken.
6. Fliehkraftschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die die Fliehgewichte (5) belastende Feder (22) in einem am Stirnende der Welle (1)
festgelegten Gehäuse (21) angeordnet ist und daß der an den Fliehgewichten (5) anliegende
Federteller (23) einen axialen Fortsatz (24) trägt, welcher den der Stirnseite der
Welle (1) zugewandten Federteller (25) durchsetzt und mit dem elektrischen Schalter
zusammenwirkt. (Fig. 5)
7. Fliehkraftschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der der Stirnseite
der Welle zugewandte Federteller
(25) in Achsrichtung der Welle (1) verstellbar und festlegbar angeordnet ist (Fig.
5).