[0001] Die Erfindung betrifft homogene organische Phosphatierlösungen auf Basis niedrig
siedender Halogenkohlenwasserstoffe als Basiskomponente, die außerdem noch wäßrige
Phosphorsäure als phosphatierendes Agenz, einen niedrig siedenden Alkohol, wie z.
B. Methanol als Lösevermittler, aromatische Nitroverbindungen als Wasserstoffakzeptoren
bzw. Beschleuniger, Harnstoff und -derivate als HCl-Akzeptoren bzw. Stabilisatoren
und zusätzlich einen aktivierenden Kristallkeimbildner enthalten.
[0002] Es ist bekannt, daß man Metalloberflächen, insbesondere von Eisen und unlegiertem
Stahl, mittels wäßriger Phosphorsäure, die in einem Halogenkohlenwasserstoff homogen
gelöst ist, phosphatieren kann, d. h. analog der konventionellen nichtschichtbildenden
Fe-Phosphatierung (siehe W. Rausch, Die Phosphatierung von Metallen, Eugen G. Leuze
Verlag, Saulgau (1974), Seite 103) mit einer Oberflächenschicht aus Eisenphosphaten
überziehen kann.
[0003] Soll die Phosphatschicht als Korrosionsschutzschicht und/oder als anorganische Grundierschicht
für eine nachfolgende Lackierung dienen, dann müssen bestimmte Anforderungen an die
Eigenschaften der Schicht gestellt werden. So soll die Schichtdicke wenigstens 0,
3 pm betragen, außerdem soll die Schicht möglichst einheitlich, wenig wasserlöslich,
fest haftend, nicht porös und mikrokristallin sein.
[0004] Die Phosphatschicht soll gute Korrosionsschutzeigenschaften aufweisen und ein guter
Haftgrund für nachfolgende Lackierungen sein.
[0005] Neben den notwendigen Basiskomponenten, nämlich Halogenkohlenwasserstoffen, Alkoholen
als Lösevermittler und wäßriger Phosphorsäure, werden eine Reihe weiterer Komponenten
empfohlen, die einerseits als Stabilisatoren oder Inhibitoren auf die Phosphatierlösung
einwirken sollen und andererseits als Beschleuniger oder Inhibitoren bestimmte Eigenschaften
der Phosphatschichten fördern oder erzielen sollen.
[0006] So werden beispielsweise als Stabilisatoren in der US-PS 3 228 806 eine Reihe von
Chinonen, in der US-PS 3 297 495 eine Reihe von Polyhydroxyaromaten und in der US-PS
3 338 754 neben Diisobutylen auch substituierte Phenole genannt.
[0007] Teilweise wird auch von Inhibitoren gesprochen, worunter beispielsweise nach der
US-PS 3 338 754 so verschiedene Stoffklassen wie Nitrobenzol, Eisessig und substituierte
Alkylthioharnstoffe fallen.
[0008] Ein Teil der genannten Verbindungen wird auch unter dem Oberbegriff Beschleuniger
zusammengefaßt, wie z. B. in der DE-OS 26 11 790 Verbindungen wie Dimethylsulfoxid,
Pyridin, Chinon oder Amylphenol. Diese Verbindungen sollen die Ausbildung der Phosphatschichten
erheblich beschleunigen, ebenso wie nach der US-PS 3 306 785 die Anwesenheit geringer
Mengen an Zinksalzen.
[0009] Nach der DE-OS 26 11 789 und der DE-OS 26 11 790 werden unerwünscht körnige Phosphatüberzüge
durch die Anwesenheit einer aprotischen Verbindung, wie insbesondere N, N-Dimethylformamid,
aber auch Dimethylsulfoxid, Acetonitril, Aceton, Tetramethylensulfon und deren Kombinationen
vermieden.
[0010] Zur Verbesserung der Haftfestigkeit und Erzielung staubfreier Phosphatschichten werden
in der DE-AS 12 22 351 Verbindungen vom Typ Dimethylglyoxim oder Indigo vorgeschlagen.
[0011] Zur Verbesserung der Struktur der Phosphatschichten werden nach EP-A 34 842 auch
oberflächenaktive Substanzen mit anionischem oder amphoterem Charakter, wie z. B.
Salze des Ethanolamins von Fettalkoholpolyglykolethercarbonsäuren genannt.
[0012] Alle die nach dem Stand der Technik bekannten Zusatzkomponenten in den Phosphatierlösungen
haben die Aufgabe, entweder die Korrosivität und Stabilität der Phosphatierlösungen
selbst oder die Bildung bzw. die Eigenschaften der Phosphatschichten günstig zu beeinflussen.
Die bekannten Zusatzkomponenten mit dem letztgenannten Wirkungsfeld haben allerdings
nicht zu übersehende Nachteile. Es handelt sich bei den bekannten Zusatzkomponenten
durchweg um Verbindungen, die entweder als Flüssigkeiten einen vergleichsweise niedrigen
Dampfdruck aufweisen oder sogar als Festkörper erst in den Phosphatierlösungen gelöst
werden müssen. Sowohl die Zusatzkompo
- nenten selbst als auch ihre Abbauprodukte reichern sich infolge des niedrigen Dampfdrucks
daher in den gebrauchten Phosphatierlösungen an und stören im Laufe der Einsatzdauer
die Phosphatierreaktion.
[0013] Es ist daher nach Phosphatierlösungen mit einer Zusatzkomponente gesucht worden,
die diese Nachteile nicht aufweist. Einerseits soll die gewünschte Zusatzkomponente
den Primärschritt, nämlich die Aktivierung der metallischen Oberfläche unmittelbar
vor der Phosphatierreaktion fördernd beeinflussen und gezielt auf die Bildung der
Primärkristalle einwirken, andererseits soll sie auch einen vergleichsweise hohen
Dampfdruck aufweisen und insbesondere beim Gebrauch der Phosphatierlösungen keine
Folgeprodukte bilden können, die sich durch Anreicherung störend bemerkbar machen.
[0014] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß durch homogene Phosphatierlösungen auf
Basis niedrig siedender Halogenkohlenwasserstoffe, die wäßrige Phosphorsäure, Methanol
oder ein überwiegend aus Methanol bestehendes Alkoholgemisch, Nitroaromaten, Harnstoffe
und gegebenenfalls als Stabilisatoren, Inhibitoren oder Beschleuniger bekannte Verbindungen
enthalten, diese Aufgabenstellung gelöst wird, wenn sie zusätzlich 0, 01 bis 2,0 Gewichtsprozent
Ameisensäureester als aktivierenden Kristallkeimbildner enthalten.
[0015] Vorzugsweise enthalten die Phosphatierlösungen den Ameisensäureester in einer Konzentration
von 0, 1 bis 1, 0 Gewichtsprozent.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die Phosphatierlösungen
als Ameisensäureester ausschließlich Ameisensäuremethylester.
[0017] Der Ameisensäuremethylester wird nämlich den oben geschilderten Anforderungen in
hervorragender Weise gerecht. Es läßt sich zeigen, daß dieser Ester eine dichtere
Phosphatkristallkeimbildung an der Oberfläche fördert. Man kann diesen Ester infolgedessen
auch als aktivierenden Kristallkeimbildner bezeichnen.
[0018] Ein weiterer Vorteil dieses Esters sind seine physikalischen und chemischen Eigenschaften,
die sich harmonisch in die Eigenschaften niedrig siedender, organischer Phosphatierlösungen
einfügen, beispielsweise der Phosphatierlösungen auf Basis Dichlormethan, Methanol
und wäßriger Phosphorsäure. Bei einem Siedepunkt von 31, 5°C ist sichergestellt, daß
sich der Ester nicht in unerwünschter Weise in der Phosphatierlösung mit einem Siedepunkt
> 35 C anreichern kann. Die chemischen Eigenschaften stellen darüber hinaus sicher,
daß sich auch keine unerwünschten hochsiedenden Folgeprodukte in der Phosphatierlösung
anreichern können.
[0019] Der vergleichsweise hohe Dampfdruck dieses Esters zieht einen weiteren besonderen
Vorteil nach sich. Die mit einer siedenden, Esterhaltigen Phosphatierlösung im Gleichgewicht
stehende Gasphase weist nämlich stets merkliche Estergehalte auf, so daß der Ester
bei einer Tauchphosphatierung bereits vor der eigentlichen Phosphatierung auf die
Oberfläche der Werkstücke einwirken kann. D. h. wenn die Werkstücke in üblicher Weise
zur Vorwärmung zunächst solange in der Gasphase über dem Phosphatierbad gehalten werden,
bis kein Kondensat mehr abläuft, so werden die Werkstücke bereits im Vorwärmintervall
der Oberflächenaktivierung durch den Ester unterworfen, ohne daß schon phosphatiert
wird. Diese zusätzliche Aktivierung in der Dampfphase kann auch bei einer Mehrfachtauchphosphatierung
mit Hängeintervallen in der Gasphase zwischen den Tauchvorgängen in der Flüssigphase
vorteilhaft genutzt werden.
[0020] Grundsätzlich kann die aktivierende Kristallkeimbildung auch durch den ebenfalls
niedrig siedenden Ameisensäureethylester mit Kp 54 °C erreicht werden. Prinzipiell
sind aber auch die höheren homologen Ameisensäureester geeignet, weil diese in Methanol
enthaltenden Phosphatierbädern unter dem katalytischen Einfluß der Phosphorsäure ohnehin
einer Umesterung in den Methylester unterliegen. Der Einsatz des Methylesters ist
allerdings bevorzugt.
[0021] Die Phosphatierlösung enthält erfindungsgemäß zwischen 0, 01 % und 2 %, vorzugsweise
zwischen 0, und 1,0 %, Ameisensäureester. Geringere Gehalte als 0,01 % sind kaum wirksam,
höhere Gehalte als 2. % führen zunehmend zu unerwünschtem Kristallaufbau, der durch
Kristallausblühungen an der Metalloberfläche gekennzeichnet ist.
[0022] In der nachfolgenden Beschreibung der erfindungsgemäßen Phosphatierlösung werden
die Gehalte der Einzelkomponenten in Gewichtsprozent angegeben. Bei der Phosphatierlösung
handelt es sich um eine homogene Lösung, die aus folgenden Einzelkomponenten besteht
bzw. wahlweise bestehen kann:
Als Hauptlösemittel geeignet sind niedrig siedende Halogenkohlenwasserstoffe wie:
Dichlormethan, Chloroform, Trichlorfluormethan, Dichlorethan, Trichlorethylen, 1,1,1-Trichlorethan,
1,1,3-Trichlortrifluorethan und deren Gemische.
[0023] Als niedrig siedende Alkohole, welche als Lösungsvermittler eingesetzt werden können,
kommen infrage: Methanol, Ethanol, Isopropanol, Propanol, Butanol, sec. -Butanol,
tert. -Butanol, n-Pentanol, sec. -Pentanol, Hexanol, Heptanol, Octanol, 2-ethylhexanol,
Nonanol, Deeanol, Undecanol, Dodecanol und deren Gemische.
[0024] Als Harnstoffe sind einsetzbar: Harnstoff, Dimethylharnstoff, Diethylharnstoff und
andere alkylierte Harnstoffe und deren Gemische. Als Nitroaromaten können herangezogen
werden: Nitrobenzol, Dinitrobenzol, Nitrotoluol, Dinitrotoluol, Nitroethylbenzol und
deren Gemische.
[0025] Als zusätzliche Stabilisatoren lassen sich gegebenenfalls einsetzen: Chinone, Phenole,
Nitrophenole und Nitromethan.
[0026] Als zusätzliche Inhibitoren kommen gegebenenfalls folgende Verbindungen infrage:
Nitroharnstoffe, Thioharnstoffe, Methylthioharnstoff, Ethylthioharnstoff, Dimethylthioharnstoff,
Diethylthioharnstoff und alkylierte Thioharnstoffe.
[0027] Als zusätzliche Beschleuniger können gegebenenfalls folgende Verbindungen eingesetzt
werden: Pyridin und Pikrinsäure.
[0028] Das Hauptlösemittel wird i. a. zu 60 bis 85 Gewichtsprozent, vorzugsweise 70 bis
80 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Phosphatierlösung, anwesend sein, während
die wäßrige Phosphorsäure in solcher Menge eingesetzt werden sollte, daß eine H
3PO
4-Konzentration von 0, 1 bis 2, 0 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0, 3 bis 1,0 Gewichtsprozent,
bezogen auf die gesamte Phosphatierlösung, vorliegt. Die Konzentration des Wassers
in der Phosphatierlösung sollte 0, 5 bis 7 Gewichtsprozent, vorzugsweise 3,0 bis 6,0
Gewichtsprozent, betragen.
[0029] Als Lösevermittler dient Methanol oder eine Mischung von Alkoholen mit überwiegendem
Anteil an Methanol. Die Konzentration des Methanols oder des Alkoholgemisches mit
überwiegendem Methanolanteil sollte 10 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis
25 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Phosphatierlösung, betragen. Harnstoffe
sollten in einer Konzentration von 0, 01 bis 1, 0 Gewichtsprozent, vorzugsweise von
0, 05 bis 0, 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Phosphatierlösung, eingesetzt
werden. Nitroaromaten können in einer Konzentration von 0, 01 bis 1, 0 Gewichtsprozent,
vorzugsweise von 0, 05 bis 0, 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Phosphatierlösung,
angewandt werden.
[0030] Die zusätzlichen Beschleuniger, Stabilisatoren und Inhibitoren können jeweils in
einer Konzentration von 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0, 05 bis 0, 5
Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Phosphatierlösung, vorliegen.
[0031] Der Ameisensäureester kann in einer Konzentration von 0, 01 bis 2, 0 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Phosphatierlösung,
vorliegen. Als Ameisensäureester ist vorzugsweise Ameisensäuremethylester einsetzbar,
aber auch der Einsatz von Ameisensäureethylester, -propylester, -isopropylester, -butylester,
-sec. -butylester und -tert. -butylester oder deren Gemischen ist möglich. Als höhere
homologe Ameisensäureester kommen z. B. auch infrage: Ameisensäure-n-pentylester,
-sec. -pentylester, -n-hexylester, -sec. -hexylester, -heptylester, -n-octylester,
-2-ethylhexylester, -nonylester, -decylester, -undecylester, -dodecylester. Bevorzugt
enthalten die Ester 1 bis 4 Kohlenstoffatome im Alkoholteil.
[0032] Typische -Rezepturen von erfindungsgemäßen Phosphatierbädern auf der Basis niedrig
siedender Halogenkohlenwasserstoffe sind folgende (Prozente bedeuten stets Gewichtsprozente):
74 % CH2C12, 20 % CH30H, 5 % H20, 0, 7 % H3PO4; 0, 1 % 2, 4-Dinitrotoluol, 0, 1 % Harnstoff, 0, 3 % HCOOCH3 73 % CH2Cl2, 21 % CH3OH, 5 % H20, 0,7% H3PO4, 0, 1 % 1,3-Dinitrobenzol, 0, 1 % Harnstoff, 0, 1 %, HCOOCH3
72 % CCl3CF, 22 % CH3OH, 4,5 % H20, 0, 8 % H3PO4, 0,2 % Harnstoff, 0,1 % 1, 3-Dinitrobenzol, 0, 3 % HCOOCH3
70 % CH3CCl3, 24, 5 % C2H5OH, 4 % H20, 0, 7 % H3PO4, 0, 1 % Dimethylharnstoff, 0, 1 % 2, 4-Dinitrotoluol, 0, 6 % HCOOCH3
35 % CH2Cl2, 36 % CCl3CF3, 20 % CH3OH, 4 % i-C3H7OH, 4, 0 % H20, 0, 6 % H3PO4, 0, 1 % 2, 4-Dinitrotoluol, 0, 1 % Harnstoff, 0, 2 % HCOOCH3.
[0033] Der überraschende Effekt der erfindungsgemäßen Phosphatierlösungen soll an folgenden
Beispielen verdeutlicht werden.
[0034] Als Testwerkstücke werden kohlenstoffarme, kaltgewalzte Tiefziehbleche St 1405 mit
den Abmessungen 10 x 20 cm verwendet, die mit handelsüblichen Metallentfettungsbädern
dampf- bzw. tauchentfettet werden. Diese Testbleche werden nach der Entfettung in
trockenem Zustand gewogen und danach der Tauchphosphatierung zugeführt.
[0035] Als Phosphatiergefäß dient ein beheizbares Mantelgefäß, das etwa zur Hälfte mit Phosphatierlösung
gefüllt ist und das zur Vermeidung von Verdunstungsverlusten am oberen Rand mit Kühlschlangen
und mit einem Deckel mit Durchführung für eine Tauchvorrichtung versehen ist.
[0036] Die Vergleichsversuche repräsentieren den Stand der Technik, wie er mit DE-AS 26
11 789 und DE-AS 26 11 790 gegeben ist.
Beispiel 1
[0037] Die beschriebenen Stahlbleche werden zunächst in der über der siedenden Phosphatierlösung
befindlichen Gasphase vorgewärmt, bis kein Kondensat mehr abläuft, und dann durch
Tauchen in den in Tabelle 1 angegebenen Phosphatierlösungen phosphatiert. Als Tauchzeit
sind 60 sec gewählt worden. Nach der Phosphatierung können die Bleche gegebenenfalls
noch mit dem Kondensat der Gasphase abgesprüht werden, danach werden die Bleche durch
die Kühlzone in die Atmosphäre gehoben, wobei diese sofort abtrocknen. Die Bleche
werden nach Feststellung der Massenzunahme einer rasterelektronenmikroskopischen Untersuchung
(REM) unterworfen, um die Mikrokristallinität und die gleichmäßige Verteilung der
an der Metalloberfläche haftenden Kristalle zu prüfen.
[0038] Die Bleche sind außerdem Testlackierungen mit verschiedenen Lacksystemen auf Basis
eines Alkydharzes (lufttrocknend), Alkydmelaminharzes (Einbrennlack) und Epoxidharzes
(2-Komponentensystem) unterworfen worden. Die trockenen Lackschichten haben eine gleichmäßige
Dicke von ca. 30 pm. Die lackierten Bleche werden nach Anritzen einer Salzsprühnebelprüfung
nach DIN 50 021 und DIN 53 167 unterworfen, und anschließend wird die Unterrostungsbreite
bestimmt.
[0039] Die Versuchsdurchführung und die Ergebnisse gehen aus Tabelle 1 hervor.
[0040] Als Beispiele werden in den Abbildungen 1 a, 1 b und 1 c REM-Aufnahmen gezeigt, die
dokumentieren, daß durch die Anwesenheit des Ameisensäuremethylesters eine deutliche
Verbesserung des mikrokristallinen Aufbaus der Phosphatschicht erreicht wird und daß
die Kristallite gleichmäßiger verteilt sind. Bei einem Estergehalt von 2 % bilden
sich offensichtlich vereinzelt unerwünschte Kristallaus - blühungen an der Oberfläche.
[0041] Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, daß die Korrosionsschutzeigenschaften der Phosphatschichten
durch Anwesenheit von Ameisensäureester im Phosphatierbad ganz erheblich verbessert
werden. (Die Korrosionsschutzeigenschaften wurden an ausgewählten Testblechen nach
Lackierung durch Salzsprühnebelprüfung getestet. )
Beispiel 2
[0042] In den in Tabelle 2 angegebenen Phosphatierlösungen sind entsprechend Beispiel 1
Stahlbleche nach Vorwärmen durch Tauchen mit einer Tauchzeit von 60 sec phosphatiert
worden, wobei die in Tabelle 2 aufgenommenen Ergebnisse erreicht worden sind.
[0043] Auch hier zeigt sich bei Anwesenheit von Ameisensäuremethylester in der Phosphatierlösung
eine deutlich verbesserte Kristallinität (REM) und ein erheblich verbesserter Korrosionsschutz
der resultierenden Phosphatschicht (DIN-Salzsprühnebeltest).
Beispiel 3