[0001] Die Erfindung betrifft ein mehrlagiges, endlosgemachtes Entwässerungssieb nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren zum Endlosmachen eines mehrlagigen
Entwässerungssiebes nach dem Oberbegriff des Anspruches 9.
[0002] Aus der DE-OS 2455184 sind mehrlagige Entwässerungssiebe, nämlich Papiermaschinensiebe
bekannt. Vorzugsweise sollen diese Entwässerungssiebe endlos gewoben sein. Sie könnenjedochauchflachgewoben
und dann in geeigneter Weise endlos gemacht sein. Es wird jedoch nicht mitgeteilt,
auf welche Weise flach gewobene, mehrlagige Entwässerungssiebe endlos gemacht werden
können.
[0003] Das Problem des Endlosmachens stellt sich bei rundgewobenen Entwässerungssieben nicht.
Bei rundgewobenen Sieben besteht jedoch der Nachteil, dass die Sieblänge vorgegeben
ist und im allgemeinen weniger Variationsmöglichkeiten bezüglich der Gewebenummer
und der Schusszahl bestehen, so dass die Entwässerungsleistung nur begrenzt einstellbar
ist. Beim endlosen Weben ist daher ein sehr grosser Maschinenpark notwendig, um die
Kundenspezifikationen erfüllen zu können. Flachgewobene Papiermaschinensiebe können
dagegen mit einer einzigen Webmaschine in jeder beliebigen Länge hergestellt werden.
Durch Variieren der Schusszahl und der Drahtdurchmesser kann den Kundenwünschen besser
entsprochen werden. Diese Vorteile des Flachwebens wiegen im allgemeinen stärker als
die mit dem Endlosmachen verbundenen Nachteile. Es besteht daher ein Bedürfnis für
mehrlagige, endlosgemachte Entwässerungssiebe sowie für ein Verfahren zum Endlosmachen
von mehrlagigen Entwässerungssieben.
[0004] Im Prinzip kann ein mehrlagiges Entwässerungssieb in der gleichen Weise wie ein einlagiges
Entwässerungssieb endlos gemacht werden, zum Beispiel durch einfaches Zusammennähen
mit einer Nähmaschine, mittels einer Gewebeverbindungsnaht (DE-OS 2 700 390) oder
einer Stecknaht. Es ist im Grunde auch möglich, ein mehrlagiges Entwässerungssieb
durch eine Webnaht endlos zu machen, wie sie für einlagige Entwässerungssiebe allgemein
bekannt ist. Eine Vorrichtung zum Endlosmachen eines einlagigen Entwässerungssiebes
ist in der DE-AS 1 710205 beschrieben. Beim Endlosmachen eines mehrlagigen Siebes
durch eine Webnaht kann sogar die Bindekette im Bereich der Webnaht eingewoben werden.
In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass eine solche mehrlagige Webnaht kaum jemals
ohne Fehlerstellen hergestellt werden kann.
[0005] Aus der DE-OS 2429 162 ist ein Verfahren zum Endlosmachen von mehrlagigen Sieben
bekannt, bei dem zur Erhöhung der Flexibilität einer Naht, die im Prinzip eine Stecknaht
ist, mehrere Zonen vorgesehen sind, in denen die Kettfäden von mindestens einer Schusslage
befreit sind. Bei auf diese Weise endlosgemachten mehrlagigen Sieben besteht der Nachteil,
dass die Entwässerungsleistung im Nahtbereich wesentlich geringer ist als im übrigen
Sieb.
[0006] Aus der DE-OS 2 707 705 ist ein Verfahren zum Endlosmachen eines mehrlagigen Gewebes
bekannt, bei dem freie Gewebelaschen verschiedener Lagen überlappt und durch Nähen,
Klammern, Kleben oder einen Klettenverschluss endlos gemacht werden. Durch diese Art
der Verbindung ist jedoch keine ausreichende Markierungsfreiheit gewährleistet.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung liegt in einem mehrlagigen, endlosgemachten Entwässerungssieb,
bei dem die Entwässerungsleistung im Nahtbereich möglichst wenig von der Entwässerungsleistung
des übrigen Siebes abweicht, sowie in einem Verfahren zum Endlosmachen eines mehrlagigen,
flachgewobenen Entwässerungssiebes.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale bzw. die im
Anspruch 9 gekennzeichneten Verfahrensschritte gelöst.
[0009] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Vorzugsweise sind die einzelnen Lagen an versetzten Stellen genahtet, wodurch sich
eine besonders gleichmässige Entwässerung ergibt.
[0011] Vorzugsweise ist mindestens eine Lage durch eine Webnaht verbunden oder endlos gemacht.
Solche Siebe eignen sich insbesondere zur Herstellung von Papier, da sich die Webnaht
in ihrer Struktur nicht vom übrigen Sieb unterscheidet, so dass sich die Naht nicht
im Papier abbildet.
[0012] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht in einem mehrlagigen,
insbesondere zweilagigen Entwässerungssieb, bei dem jede Lage für sich getrennt durch
eine Webnaht endlos gemacht ist.
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 das Herstellen einer Webnaht bei einem einlagigen Entwässerungssieb und
Fig. 2 und 3 das Endlosmachen der ersten bzw. zweiten Lage eines zweilagigen Entwässerungssiebes.
[0014] Das erfindungsgemässe Entwässerungssieb kann von jeder Art eines flachgewobenen Entwässerungssiebes
sein. Es kann eine Leinwand-, Körper- oder Atlasbindung oder davon abgeleitete Bindung
besitzen. Die Kett- und die Schussfäden können aus jedem geeigneten Material bestehen,
z. B. aus Metall (Phosphorbronze) oder Kunststoff (Polyester, Polyamid). Ein Teil
der Kett- und/oder Schussfäden kann aus Kunststoff und ein anderer Teil aus Metall
bestehen. Das Entwässerungssieb kann ferner beschichtet sein.
[0015] Das erfindungsgemässe Entwässerungssieb besteht aus mehreren Lagen, die durch eine
sogenannte Bindekette miteinander verbunden sind. Jede Lage stellt in sich ein vollständiges
Gewebe dar. Die einzelnen Lagen können sich in der Bindungsart, der Grösse des Rapportes
und/oder dem Material unterscheiden. Das Entwässerungssieb enthält mindestens zwei
Lagen, kann jedoch auch drei oder mehr Lagen aufweisen. Im allgemeinen besteht die
oberste Lage, nämlich die papiertragende Lage, aus einem Gewebe mit einer höheren
Anzahl von Kett- und Schussfäden pro cm und aus feineren Fäden. Der Durchmesser der
Kettfäden einer bestimmten Lage kann dabei von dem Durchmesser der Schussfäden der
gleichen Lage abweichen. Die Kettfäden einer bestimmten Lage müssen nicht den gleichen
Durchmesser aufweisen, sie können z. B. im Randbereich dicker sein, oder dicke und
dünne Kettfäden können abwechselnd aufeinanderfolgen. Gleiches gilt für die Schussfäden
einer Lage.
[0016] Für das erfindungsgemässe Entwässerungssieb kommt somit jedes Entwässerungssieb in
Frage, das aus mehreren Lagen besteht und flach gewoben ist.
[0017] Da ein Entwässerungssieb als endloses Band über zwei Walzen läuft, muss ein flachgewobenes
Entwässerungssieb endlos gemacht werden. Bei dem erfindungsgemässen mehrlagigen Entwässerungssieb
werden die einzelnen Lagen getrennt endlos gemacht. Zum Endlosmachen der einzelnen
Lagen kommt dabei jedes Verfahren in Frage, das zum Endlosmachen eines einlagigen
Entwässerungssiebes geeignet ist. Die einzelnen Lagen können insbesondere nach folgenden
Verfahren endlos gemacht werden:
1. Endlosweben (Webnaht);
2. Übernähen der beiden Enden einer Lage mit einer Nähmaschine;
3. Stecknaht. Es sind verschiedene Ausführungsformen einer Stecknaht bekannt und z.
B. in den DE-OS 2 429 162, 2 542 905 und 2 700 390 beschrieben.
4. Schweissen oder Kleben, wobei gegebenenfalls die Schweissnaht noch schlaufenweise
übernäht werden kann.
[0018] Die Verbindungsstellen (Nahtstellen) der einzelnen Lagen können übereinanderliegen.
Vorzugsweise sind die Verbindungsstellen der einzelnen Lagen jedoch in Sieblängsrichtung
gegeneinander versetzt. Es ergibt sich dann eine besonders gleichmässige Entwässerungsleistung.
[0019] Die Naht kann senkrecht zur Sieblängsrichtung verlaufen. Werden die Enden einer Lage
durch Übernähen mit einer Nähmaschine, Schweissen, Kleben oder in ähnlicher Weise
endlos gemacht oder überlappen sich die Enden einer Lage, so kann die Naht bzw. Verbindung
auch schräg zur Sieblängsrichtung verlaufen.
[0020] Zum Verbinden der beiden Enden einer Lage ist es im allgemeinen erforderlich, in
einem bestimmten Bereich von z.B. 10 oder 20cm Breite entlang der Stossstelle die
Bindekette zu entfernen. Nach dem Nahten oder Verbinden der einzelnen Lagen ist es
in der Regel nicht erforderlich, die Bindekette in diesen Bereichen wieder einzuziehen.
[0021] Bei drei- und mehrlagigen Entwässerungssieben müssen im allgemeinen nicht alle Lagen
genahtet oder fest verbunden sein. Je nach dem Einsatzzweck kann es genügen, wenn
nur zwei Lagen genahtet sind, z. B. die oberste und unterste Lage. Die oberste Lage
ist vorzugsweise immer genahtet, da auf ihr der Papierbrei liegt. Die Enden der nicht
fest verbundenen Lagen können einander überlappen oder stumpf aneinanderstossen. Sind
die Enden der untersten Lage, das heisst der Lage, die mit den Walzen in Berührung
kommt, nicht fest verbunden, so überlappen sich die Enden dieser Lage vorzugsweise.
Das in Laufrichtung zeigende Ende der untersten Lage wird dabei von dem anderen Siebende
überdeckt und kommt dadurch nicht mit den Walzen in Berührung. Die beiden Enden können
an sich beliebig lang gewählt werden. Das in Laufrichtung zeigende Ende wird jedoch
vorzugsweise so kurz wie möglich abgeschnitten und von dem anderen Siebende um einige
Zentimeter oder mehr überlappt.
[0022] Durch bestimmte Arten von Nähten können mit einer Naht mehrere Lagen gleichzeitig
endlos gemacht werden. Es können z.B. zwei Lagen durch Übernähen mit einer Nähmaschine
gleichzeitig endlos gemacht werden. Ein weiteres Beispiel ist das in der DE-OS 2429
162 beschriebene Verfahren, mit dem durch eine Naht mehrere Lagen endlos gemacht werden
können. Die Erfindung betrifft auch mehrlagige, endlosgemachte Entwässerungssiebe,
bei denen durch mindestens zwei Nähte eine entsprechende Anzahl von Gruppen von Lagen
endlos gemacht sind. Jede Gruppe von Lagen ist dabei durch eine einzige Naht endlos
gemacht.
[0023] Wird eine Lage durch eine Webnaht endlos gemacht und die andere oder die anderen
Lagen mit einer anderen Naht, z. B. einer Stecknaht, so ist es vorteilhaft, zuerst
die Nicht-Webnaht auszuführen und zuletzt die Webnaht, da die Breite einer Webnaht
genauer gesteuert werden kann. Es ergeben sich bei der Herstellung der Webnaht jedoch
erhebliche Schwierigkeiten dadurch, dass die bereits hergestellte Naht die Herstellung
der Webnaht behindert. Werden die Nähte gegeneinander versetzt, so wird die Herstellung
der Webnaht durch die anderen Gewebelagen behindert.
[0024] Zur Erläuterung der Schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn die Webnaht zuletzt ausgeführt
wird, soll zunächst anhand der Fig. 1 die Herstellung einer Webnaht bei einem einlagigen
Gewebe beschrieben werden. An den zu verbindenden Gewebeenden 1, 2 werden zunächst
die Kettfäden durch Herausnehmen von Schussfäden auf ca. 10 cm freigelegt. Die so
vorbereiteten Gewebeenden werden auf einem Spanntisch 3 festgespannt, wobei die Gewebeenden,
das heisst die im Gewebe verbliebenen Schussfäden 7, 8, in einem bestimmten Abstand
von z. B. 8 cm exakt parallel liegen. Der Abstand beträgt dabei im allgemeinen ein
ganzzahliges Vielfaches des Bindungsrapportes und ist gleich oder kleiner als die
Länge der fransenartigen Kettfadenenden (hier 10 cm). Von einem zuvor von dem Gewebe
abgeschnittenen Streifen, dessen Breite dem Abstand der Gewebeenden (im vorliegenden
Fall 8 cm) genau entspricht, werden nun nahezu alle Kettfäden entfernt. An einem Ende
des Streifens werden die Kettfäden belassen, damit die Schussfäden zusammenhalten.
Die fransenartig herausstehenden Kettfadenenden 9 der beiden Gewebeenden 1, 2 und
die von den Kettfäden befreiten Schussfäden 5 des zuvor abgeschnittenen Gewebestreifens
werden nun miteinander verflochten. Hierzu kann eine Vorrichtung benutzt werden, wie
sie in der DE-AS 1 710 205 beschrieben ist. Die freigelegten Schussfäden werden dazu
in Webschäfte eingezogen, so dass mit den freigelegten Schussfäden ein Webfach gebildet
werden kann, in das die fransenartig von den Gewebeenden abstehenden Kettfadenenden
eingetragen werden. Von der Funktion dieser Vorrichtung aus betrachtet, sind dabei
die freigelegten Schussfäden die Kette und die fransenartigen Kettfadenenden des Gewebes
der Schuss.
[0025] Ein Kettbaum ist bei dieser Vorrichtung nicht erforderlich, da die in dem Gewebestreifen
belassenen Kettfäden die freigelegten Schussfäden zusammenhalten. Das Ende des Gewebestreifens,
in dem die Kettfäden belassen sind, wird durch eine geeignete Klemmvorrichtung festgehalten.
Die Funktion des Warenbaums übernimmt der bereits fertige Teil der Webnaht. Das Eintragen
und Verstechen der fransigen Kettfadenenden 9 wird von Hand vorgenommen. Die beiden
sich gegenüberliegenden Kettfadenenden 9 werden an einer bestimmten Stelle, der sogenannten
Verstechstelle 10, innerhalb der Naht nach unten oder oben oder ein Ende nach unten
und das andere nach oben herausgeführt und abgeschnitten. Die Stellen, an denen die
Kettfadenenden herausgeführt werden, sind in einem bestimmten Muster innerhalb der
Webnaht angeordnet. Dieses Muster ist für die Zugfestigkeit der Webnaht wesentlich.
Der Grundgedanke ist dabei, eine möglichst grosse Überlappung benachbarter, entgegengesetzter
Kettfadenenden zu erzielen. Die Verstechstellen 10 benachbarter Kettfadenenden sollen
in Längsrichtung des Siebes demnach versetzt sein.
[0026] Bei einem zweilagigen Sieb wird zunächst, so wie in Fig. 2 dargestellt, die erste
Lage 11 endlos gewebt, wobei die Enden der zweiten Lage 12, die sich unter der ersten
Lage befindet, herunterhängen. Die erste Lage kann dann im wesentlichen so wie bei
einem einlagigen Sieb und im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben, endlos gewebt werden.
[0027] Nach dem Endlosweben der ersten Lage 11 wird aus Gründen der leichteren Zugänglichkeit
das Sieb gewendet, so dass die zweite Lage 12 oben zu liegen kommt. Dies ist in Fig.
3 dargestellt. Die zweite Lage 12 kann nun nicht mehr in der gleichen Weise endlos
gewebt werden wie die erste Lage 11, da das Webgeschirr nicht zwischen den zu verbindenden
Gewebeenden 13, 14 angeordnet werden kann. Diese Schwierigkeit kann dadurch umgangen
werden, dass das Webgeschirr nicht in der Siebebene angeordnet wird, sondern neben
dem Sieb angeordnet wird und aus der Siebebene herausgehoben wird, so dass es sich
auf der Seite des Siebes befindet, die der bereits genahteten ersten Lage 11 entgegengesetzt
ist. Der Abstand des Webgeschirrs von der Siebebene muss dabei mindestens so gross
sein, dass die freigelegten Schussdrähte 5, die das Fach bilden, in ihrer tiefen Lage
gerade in der Siebebene oder geringfügig über der Siebebene liegen. Dieser Weg kann
allerdings nur bei Siebbreiten bis etwa 80 cm beschritten werden. Bei breiteren Sieben
kann das Webgeschirr nicht neben dem Sieb angeordnet werden. Das Webgeschirr muss
dann in einem entsprechend grösseren Abstand von der Siebebene angeordnet werden,
so dass die Schaftrahmen in ihrer tiefsten Lage nicht die bereits genahtete erste
Lage 11 berühren.
[0028] Entsprechend verfährt man in dem Fall, dass die Webnähte in Sieblängsrichtung gegeneinander
versetzt sind. Werden beide Lagen durch Webnähte endlos gemacht, so muss bei der Herstellung
beider Webnähte so, wie oben in Verbindung mit Fig. 3 beschrieben, verfahren werden.
[0029] Beim Endlosmachen zweilagiger Entwässerungssiebe haben sich folgende Nahtkombinationen
besonders bewährt:
1. Obere Lage: Webnaht.
Untere Lage: Stecknaht mit Fremdmaterial, das in das Gewebe eingeflochten ist. Dieses
Fremdmaterial kann aus Metall, Polyester, Polyamid und dergleichen bestehen.
2. Obere Lage: Webnaht.
Untere Lage: Mit Nähmaschine zusammengenäht.
3. Obere Lage: Webnaht.
Untere Lage: Siebenden sind verschweisst und mit Nähdraht schlaufenweise übernäht.
[0030] In den obigen Fällen 1 bis 3 verlaufen die Nähte jeweils in Schussrichtung und können
die Nähte übereinanderliegen oder in Längsrichtung versetzt sein.
4. Obere Lage: Webnaht.
Untere Lage: Eingenähte Naht gemäss DE-OS 2429162 (Stecknaht in mehreren Zonen, in
denen die Kettfäden von mindestens einer Schusslage befreit sind) oder gemäss DE-OS
2 700 390 (Bandnaht, ähnlich Spiralnähten mit Hohlsaumband) oder gemäss DE-OS 2 542
950 (zurückgewobene Stecknaht).
5. Eine Lage ist verklebt oder verschweisst, während die andere Lage durch eine Webnaht
endlos gemacht ist.
[0031] Bei drei und mehrlagigen Entwässerungssieben ergeben sich ähnliche Kombinationsmöglichkeiten
verschiedener Nahtarten. Bei der Auswahl einer bestimmten Naht für eine Lage ist unter
Umständen das Material, aus dem diese Lage besteht, zu beachten. So eignen sich z.
B. nicht alle Materialien zum Verschweissen und Verkleben. Lagen aus Polyamid können
verschweisst werden, während dies bei Polyester nicht möglich ist.
Beispiel
[0032] Es wird das Endlosmachen eines zweilagigen Siebes durch zwei übereinander angeordnete
Webnähte beschrieben.
[0033] Die obere Lage besitzt eine vierschäftige Kreuzköperbindung, wobei die Kettfäden
einen Durchmesser von 0,20 mm besitzen und die Kettzahl 28/cm beträgt. Die Schussfäden
haben einen Durchmesser von 0,24 mm, und die Schusszahl beträgt 22/cm.
[0034] Die untere Lage besitzt Dreiköperbindung und besteht aus Kettfäden von 0,35 mm Durchmesser
und Schussfäden von 0,40 mm Durchmesser. Die Kettzahl beträgt 14/cm und die Schusszahl
11/cm.
[0035] Die Bindekette ist in Einfach-Bindung eingezogen und hat einen Durchmesser von 0,17
mm. Die Bindekettzahl beträgt 4,7/cm.
[0036] Von einem Siebende wird ein Querstreifen von 15 cm Kettlänge für ein später zu verwendendes
Mittelstück abgeschnitten. An den beiden Siebenden und im Mittelstück muss die Schusszahl
exakt übereinstimmen. Die Bindekette wird zwischen den beiden Sieblagen jeweils in
einer Tiefe von 20 cm herausgeschnitten und entfernt, so dass kein Bindekettenrest
übrigbleibt.
[0037] Die untere Lage des Siebes wird nun so endlos gewebt (Webnaht), dass die Nahtbreite
ca. 6 cm in Kettrichtung beträgt. Dazu werden aus den beiden Enden der unteren Lage
die Schussfäden in einem jeweils 20 cm breiten Bereich entfernt, so dass Kettfadenfransen
von 20 cm Länge entstehen. Das Sieb wird dann auf einer Nahtvorrichtung, ähnlich der
in der DE-AS 1 710 205 beschriebenen, aufgespannt. Aus dem Mittelstück wird nun entsprechend
der Nahtbreite von 6 cm ein Streifen ausgewählt, der 65 Schussdrähte enthält und sich
an den Rapport der Lagenenden anschliesst. Diese 65 Schussdrähte werden nun in das
Webgeschirr der Nahtmaschine im Dreiköper-Rapport eingezogen. Durch Fachbildung des
Webgeschirrs der Nahtmaschine kann nun der jeweils erste Kettfadenfrans der beiden
Lagenenden in das geöffnete Webfach eingeflochten werden, und die Kettfadenfransen
werden an einer Stelle, die dem ersten Lagenende nahe ist, verstochen, das heisst
herausgeführt. Nach Weiterschalten des Webgeschirrs um einen Schaltschritt werden
die jeweils zweiten Kettfadenfransen eingeflochten und an einer Verstechstelle, die
von dem ersten Lagenende relativ weit entfernt ist, herausgeführt. In entsprechender
Weise werden die weiteren Kettfadenfransen eingeflochten und verstochen. Nach Fertigstellung
der Webnaht der unteren Lage wird das Sieb aus der Nahtvorrichtung ausgebaut, gewendet,
so dass die noch nicht verbundene Lage nach oben zeigt, und wieder eingespannt.
[0038] Die obere Lage wird nun genauso endlos gewoben, wie dies in Verbindung mit der unteren
Lage erläutert wurde, das heisst, in den zu verbindenden Enden der Lagen werden die
Schussdrähte entfernt und in dem Mittelstück die Kettfäden. Die Schussfäden des Mittelstücks
werden nun im Vierköper-Rapport eingezogen, wobei die Anzahl der eingezogenen Fäden
nun 128 beträgt, damit die Webnaht der oberen Lage die gleiche Breite wie die Webnaht
der unteren Lage besitzt.
[0039] Da das Sieb vor dem Endlosmachen fixiert wurde und dadurch die Abkröpfungen der Kettfäden
und Schussfäden fixiert sind, fügen sich die Kettfadenfransen und die Schussfäden
des Mittelstücks so wie im Sieb ineinander, so dass sich der Bindungsrapport des Siebes
innerhalb der Naht fortsetzt. In dem mittels des Entwässerungssiebes hergestellten
Papiers ist daher keinerlei Nahtmarkierung festzustellen.
[0040] Nach dem Verflechten der Kettfransen und der Schussfäden werden die nach aussen geführten
Kettfadenfransen abgeschnitten.
1. Zwei- oder mehrlagiges, endlosgemachtes Entwässerungssieb, bei dem die Lagen durch
eine Bindekette miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
zwei Lagen oder zwei Gruppen von Lagen für sich getrennt endlos gemacht sind und dass
mindestens eine Lage durch eine Webnaht endlos gemacht ist.
2. Entwässerungssieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähte der einzelnen
Lagen oder Gruppen von Lagen in Sieblängsrichtung gegeneinander versetzt sind.
3. Entwässerungssieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Lagen für
sich getrennt durch eine Webnaht endlos gemacht sind.
4. Entwässerungssieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
bei der Webnaht der papiertragenden Lage die Kettfadenenden auf der nichtpapiertragenden
Seite herausgeführt sind.
5. Entwässerungssieb nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4 mit drei oder mehr Lagen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Enden einer Lage oder einiger Lagen stumpf aneinanderstossen
und nicht endlos gemacht sind, während die übrigen Lagen endlos gemacht sind.
6. Entwässerungssieb nach einem der Ansprüche 1,2,4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die unterste Lage nicht endlos gemacht ist und das in Laufrichtung des Siebes
zeigende Ende der untersten Lage mit dem entgegen der Sieblaufrichtung zeigenden Ende
der untersten Lage überlappt und zwischen diesem und den übrigen Lagen angeordnet
ist.
7. Entwässerungssieb nach Anspruch 6 mit zwei Lagen, dadurch gekennzeichnet, dass
die obere Lage durch eine Webnaht endlos gemacht ist.
8. Verfahren zum Endlosmachen eines zwei-oder mehrlagigen Entwässerungssiebes nach
einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Lagen oder
zwei Gruppen von Lagen für sich getrennt endlos gemacht werden, wobei die zuletzt
endlosgemachte Lage durch eine Webnaht endlos gemacht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei zur Herstellung der Webnaht an beiden Gewebeenden
die Kettfäden durch Herausnehmen der Schussfäden auf eine bestimmte Länge freigelegt
werden, die Gewebeenden genau parallel in einem bestimmten Abstand fest gespannt werden
und die freigelegten Kettfäden mit Schussfäden verflochten werden, indem mittels eines
Webgeschirrs aus den Schussfäden ein Webfach gebildet wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schussfäden von dem bereits gebildeten Teil der Webnaht in einem solchen
Winkel aus der Siebebene herausgeführt werden, dass die tiefliegenden Schussfäden
in der Siebebene oder darüber liegen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel, unter dem
die Schussfäden aus der Siebebene herausgeführt werden, so gross ist, dass das Webgeschirr
die bereits endlosgemachte Lage oder bei versetzten Nähten die anderen Sieblagen nicht
berührt.
1. A two-layer or multi-layer spliced drainage forming sieve belt in which the layers
are interconnected by a binder warp, characterized in that at least two layers or
two groups of layers are separately spliced together and that at least one layer is
spliced together by a woven seam.
2. Drainage forming sieve according to claim 1 characterized in that the seams of
the individual layers or groups of layers are mutually offset in the longitudinal
direction of the sieve.
3. Drainage forming sieve according to claim 1 characterized in that all the layers
are separately spliced together by a woven seam.
4. Drainage sieve according to one of claims 1 to 3 characterized in that in the woven
seam of the paper-supporting layer the warp threads end on the side not supporting
the paper.
5. Drainage forming sieve according to one of claims 1, 2 or 4 comprising three or
more layers, characterized in that the ends of one layer or a plurality of layers
abut and are not spliced together, while the other layers are spliced together.
6. Drainage forming sieve according to one of claims 1, 2, 4 or 5 characterized in
that the ends of the lowermost layer are not spliced together, and that the end of
the lowermost layer facing in the direction of sieve advance overlaps with the end
of the lowermost layer facing in the direction opposite to sieve advance and is disposed
between the latter and the other layers.
7. Drainage forming sieve according to claim 6 comprising two layers, characterized
in that the upper layer is spliced together by a woven seam.
8. A method for splicing the ends of a two-layer or multilayer drainage forming sieve
belt according to one of claims 1 to 7 characterized in that at least two layers or
two groups of layers are separately spliced together, and the layer to be spliced
last is spliced together by a woven seam.
9. Method according to claim 8 in which for the production of the woven seam the warp
threads at both ends of the fabric are exposed along a predetermined length, the fabric
ends are clamped exactly in parallel a predetermined space apart from each other,
and the exposed warp threads are interlaced with filling threads by forming a shed
from the filling threads with the aid of a harness, characterized in that the filling
threads of the already formed portion of the weave seam extend from the sieve plane
at an angle such that the low-lying filling threads are disposed in the sieve plane
or above the same.
10. Method according to claim 9 characterized in that the angle at which the filling
threads extend from the sieve plane is such that the harness will not contact the
layer previously spliced together or, in case of offset seams, that it will not touch
the other sieve layers.
1. Tamis d'égouttage sans fin à deux ou plusieurs couches, dans lequel les couches
sont associées entre elles par un chaînage de liaison, caractérisé en ce qu'au moins
deux couches ou deux groupes de couches comportent des raccordements sans fin séparés,
et en ce qu'au moins une couche comporte un raccordement sans fin constitué par une
épissure tissée.
2. Tamis suivant la revendication 1, caractérisé en ce que les raccordements des couches
ou des groupes de couches sont décalés l'un par rapport à l'autre dans le sens de
la longueur du tamis.
3. Tamis suivant la revendication 1, caractérisé en ce que toutes les couches comportent
des raccordements séparés, constitués chacun par une épissure tissée.
4. Tamis suivant l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que, dans l'épissure
tissée de la couche qui porte le papier, les extrémités des brins de chaîne ressortent
par la face qui ne reçoit pas le papier.
5. Tamis suivant l'une des revendications 1, 2 ou 4, comportant au moins trois couches,
caractérisé en ce que les extrémités d'une couche ou de quelques couches sont disposées
bout à bout, sans comporter de raccordement sans fin, les autres couches étant pourvues
d'un raccordement sans fin.
6. Tamis suivant l'une des revendications 1, 2, 4 ou 5, caractérisé en ce que la couche
située tout en bas n'est pas pourvue d'un raccordement sans fin, et en ce que l'extrémité
de cette couche inférieure, orientée dans le sens du mouvement du tamis, recouvre
l'autre extrémité de cette même couche inférieure, orientée à l'envers du sens du
mouvement du tamis, et se trouve disposée entre cette autre extrémité et les autres
couches.
7. Tamis à deux couches suivant la revendication 6, caractérisé en ce que la couche
supérieure comporte un raccordement sans fin constitué par une épissure tissée.
8. Procédé pour réaliser le raccordement sans fin d'un tamis d'égouttage sans fin,
à deux ou plusieurs couches, conforme à l'une des revendications 1 à 7, caractérisé
en ce qu'on assure séparément le raccordement sans fin d'au moins deux couches ou
deux groupes de couches, en réalisant une épissure tissée pour le raccordement sans
fin de la couche traitée en dernier lieu.
9. Procédé suivant la revendication 8, consistant à confectionner l'épissure tissée
au moyen des brins de chaîne-des deux extrémités d'une bande, en enlevant les brins
de trame sur une certaine longueur des brins de chaîne pour libérer ceux-ci; puis
à fixer par serrage les extrémités de la bande en parallélisme exact avec un écart
déterminé, pour entrelacer les brins de chaîne libérés avec des brins de trame, en
réalisant des nappes de tissage avec les brins de trame, au moyen d'un appareil de
tissage; le procédé étant caractérisé en ce qu'on écarte hors du plan du tamis les
brins de trame de la partie déjà constituée de l'épissure de jonction, suivant un
angle d'obliquité tel que les brins de trame se trouvent en position basse dans le
plan du tamis, ou au-dessus de ce plan.
10. Procédé suivant la revendication 9, caractérisé en ce que l'angle d'écartement
des brins de trame hors du plan du tamis est assez grand pour éviter le contact de
l'appareil de tissage sur la couche déjà pourvue d'une épissure de jonction, ou sur
les autres couches du tamis si celles-ci comportent des épissures décalées.