[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pressgiessen von Metallen und Legierungen
unter Anwendung eines erhöhten Gasdrucks über der erstarrenden Schmelze, bestehend
aus einer hydraulischen Presse mit einem Presszylinder, einem Kolben, der den Zylinder
in zwei Räume teilt, die mit dem hydraulischen System der Presse verbunden sind, und
mit einer Kolbenstange, an der eine Pressplatte und eine Pressform befestigt sind,
wobei in der Pressform mindestens ein Gassammelhohlraum ausgebildet ist, der durch
Absperrelemente mit einem Gasbehälter verbunden ist.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung zum Pressgiessen von Metallen und Legierungen ist
die Pressform mit einem Presskolben mittels eines pneumatischen Kolbens verbunden,
welcher in einem pneumatischen Zylinder angeordnet ist, wobei der Kompressionsraum
vor dem pneumatischen Kolben mit den Pressformhohlräumen verbunden ist, denen Druckgas
durch Gasleitungen und mindestens ein regulierbares Rückschlagventil zugeführt wird,
das sich in Richtung von dem Kompressionsraum vor dem pneumatischen Kolben zu den
Pressformhohlräumen hin öffnet (Bulg. Pat. Nr. 21 077).
[0003] Diese Vorrichtung hat den Nachteil, dass der nutzbare Hub infolge des Einbaus eines
zusätzlichen Elements, nämlich eines pneumatischen Zylinders mit Kolben zwischen dem
Presskolben und der Pressform, verkürzt wird, dass die Pressform während des Betriebs
infolge ihrer beweglichen Verbindung mit dem Presskolben unsicher geführt ist und
dass die Pressform zuerst geschlossen werden muss, ehe das Gas komprimiert werden
kann.
[0004] Eine andere bekannte Vorrichtung zum Pressgiessen unter Anwendung eines erhöhten
Gasdrucks hat eine spezialisierte hydraulische Presse mit separaten Einrichtungen
für das Schliessen der Pressform und für das Pressen. Die Vorrichtung ist mit einem
unabhängigen hydro-pneumatischen Multiplikator versehen, der im Presskolben angeordnet
ist und mittels entsprechender Absperrelemente mit einem Gasbehälter und mit dem Pressformhohlraum
verbunden ist. Nach dem Schliessen der Pressform erfolgt auf besonderen Befehl das
Betätigen des Multiplikators zur Erhöhung des Drucks des Gases im Pressformhohlraum
bis auf den erforderlichen Wert.
[0005] Diese Vorrichtung hat den Nachteil, dass sie sehr kompliziert gebaut ist und die
Anwendung eines hohen Gasdrucks unmittelbar nach dem Schliessen der Pressform nicht
zulässt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, dass das Komprimieren des Gases automatisch während des Leerhubs
(freies Hub des Kolbens während seines Arbeitshubs) der Presse erfolgen und ein hoher
Gasdruck auf die erstarrende Schmelze unmittelbar nach dem Schliessen der Pressform
ausgeübt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird bei der Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäss
dadurch gelöst, dass in der Kolbenstange eine Kammer ausgebildet ist, die bis zu einem
bestimmten Niveau mit Betriebsflüssigkeit vom hydraulischen System der Presse gefüllt
ist. Der untere Teil dieser Kammer ist mit dem Raum des Presszylinders unterhalb des
Kolbens verbunden. Dieser Raum ist seinerseits mit dem hydraulischen System der Presse
über ein Absperrelement verbunden. Der obere Teil der Kammer ist gleichzeitig über
ein Rückschlagventil mit dem Gasbehälter und über ein Absperrventil mit dem Pressformhohlraum
verbunden. Der Pressformhohlraum ist seinerseits über ein anderes Absperrventil mit
der Atmosphäre verbunden.
[0008] Die erfindungsgemässe Vorrichtung hat den Vorteil, dass die Entwicklung von Systemen
für das Komprimieren des Gases in jeder Pressform entfällt und ein maximaler Gasdruck
unmittelbar nach dem Schliessen der Pressform ausgeübt werden kann.
[0009] Vorteilhafterweise kann zwischen der Betriebsflüssigkeit und dem Gas in der Kammer
eine bewegliche Trennwand angeordnet sein.
[0010] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Vorrichtung im Längsschnitt;
Fig. 2 und
Fig. 3 in Längsschnitten eine zweite und dritte Ausführungsform der Vorrichtung.
[0011] Die Vorrichtung besteht aus einem Presszylinder 1 mit einem darin angeordneten Presskolben
2, der eine Kolbenstange 3 hat. An der Kolbenstange 3 sind eine Pressplatte 14 und
eine Pressform 15 befestigt. Der Kolben 2 und der Zylinder 1 sind untereinander mittels
ringförmiger Dichtungselemente 6 abgedichtet. Die Kolbenstange 3 und der Zylinder
1 sind durch Dichtungselemente 12 abgedichtet. Der Raum 4 oberhalb des Kolbens 2 ist
mittels einer Rohrleitung 5 mit dem hydraulischen System der Presse verbunden. Der
Raum 8 des Presszylinders 1 unterhalb des Kolbens 2 ist über ein Absperrelement 10
mit dem hydraulischen System der Presse verbunden. In der Kolbenstange 3 ist eine
Kammer 9 ausgebildet, die bis zu einem bestimmten Niveau mit Betriebsflüssigkeit 13
aus dem hydraulischen System der Presse gefüllt ist. Der übrige Teil der Kammer 9
ist mit Gas 24 gefüllt. Der untere Teil der Kammer 9 ist über ein Rohr 11 und einen
Kanal 7 mit dem Raum 8 unterhalb des Kolbens 2 verbunden. Der obere Teil der Kammer
9 ist über ein Rohr 23 gleichzeitig über ein Rückschlagventil 21 mit dem Gasgbehälter
22, über ein Absperrventil 18 mit dem Hohlraum 16 der Pressform 15 und über ein regulierbares
Rückschlagventil 19 mit der Atmosphäre verbunden. Der Hohlraum 16 der Pressform 15
ist seinerseits über ein Absperrventil 17 mit der Atmosphäre verbunden. Die Kammer
9 ist mit einem Manometer 20 für die Kontrolle des Gasdrucks verbunden.
[0012] Die Vorrichtung arbeitet folgendermassen:
In der Ausgangsstellung sind das Absperrelement 10 und die Absperrventile 17 und 18
geschlossen. Nach dem Erzeugen eines Drucks im Raum 4 des Zylinders 1 beginnt die
Abwärtsbewegung des Kolbens 2, wobei die Betriebsflüssigkeit von Raum 8 unterhalb
des Kolbens durch den Kanal 7 und das Rohr 11 in die Kammer 9 gefördert wird, wodurch
eine Verminderung des Volumens bzw. eine Erhöhung des Drucks des dort befindlichen
Gases 24 hervorgerufen wird. Dieser Vorgang dauert fort, bis der Druck in der Kammer
9 und im Raum 8 unterhalb des Kolbens den durch die Einstellung des regulierbaren
Rückschlagventils 19 bestimmten Wert erreicht. Bei der weiteren Abwärtsbewegung des
Kolbens 2 wird der Druck nicht erhöht, da ein Teil des Gases 24 durch das Sicherheitsventil
19 in die Atmosphäre ausgelassen wird. Nach dem Schliessen der Pressform wird durch
Öffnen des Absperrventils 18 Druckgas in den Hohlraum 16 eingeführt.
[0013] Nach dem Erstarren des Pressteils in der Pressform wird das Ventil 18 geschlossen.
Das Ventil 17 für das Auslassen des in der Pressform übriggebliebenen Gases in die
Atmosphäre wird geöffnet. Es wird ein Befehl für den Rückwärtshub des Presskolbens
gegeben, d.h. der Druck im Raum 4 wird abgebaut, indem die Rohrleitung 5 mit dem Behälter
der Presse verbunden wird. Zuerst bewegt sich der Kolben zusammen mit der Pressform
15 aufwärts unter der Wirkung des Drucks des Gases in der Kammer 9, wobei die Betriebsflüssigkeit
13 zurück in den Raum 8 unterhalb des Kolbens läuft. Nach dem Ausgleich des Drucks
in der Kammer 9 und im Gasbehälter 22 erfolgt die weitere Abwärtsbewegung des Kolbens
2, wobei eine zusätzliche Gasmenge vom Gasbehälter 22 durch das Rückschlagventil 21
in die Kammer 9 strömt, wodurch die Vorrichtung in die Ausgangsstellung zurückkommt.
[0014] Wenn das Absperrelement 10 geöffnet und die Verbindung zwischen der Kammer 9 und
dem Gasbehälter 22 unterbrochen wird, arbeitet die erfindungsgemässe Vorrichtung als
normale hydraulische Presse.
[0015] Bei der zweiten Ausführungsform von Fig. 2 ist in der Kammer 9 zwischen der Betriebsflüssigkeit
13 und dem Gas 24 eine bewegliche Trennwand 25 angeordnet, die als schwebender Kolben
ausgeführt ist, der an der Wand der Kammer 9 mittels ringförmiger Dichtungselemente
26 abgedichtet ist. Auf diese Weise wird der direkte Kontakt zwischen Gas und Betriebsflüssigkeit
vermieden und die Gefahr einer eventuellen Wechselwirkung beseitigt.
[0016] In der dritten Ausführungsform von Fig. 3 ist die bewegliche Trennwand als eine elastische
Membrane 27 ausgeführt, die fest an der Kammer 9 befestigt ist.
1. Vorrichtung zum Pressgiessen von Metallen und Legierungen unter Anwendung eines
erhöhten Gasdrucks über der erstarrenden Schmelze, bestehend aus einer hydraulischen
Presse mit einem Presszylinder (1), einem Kolben (2), der den Zylinder in zwei Räume
teilt, die mit dem hydraulischen System der Presse verbunden sind, und mit einer Kolbenstange
(3), an der eine Pressplatte (14) und eine Pressform (15) befestigt sind, wobei in
der Pressform (15) mindestens ein Gassammelhohlraum (16) ausgebildet ist, der durch
Absperrelemente (18) mit einem Gasbehälter (22) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Kolbenstange (3) eine Kammer (9) ausgebildet ist, die bis zu einem bestimmten
Niveau mit Betriebsflüssigkeit (13) gefüllt ist, während der untere Teil der Kammer
mit dem Raum (8) unterhalb des Presskolbens verbunden ist, wobei dieser Raum über
ein Absperrelement (10) mit dem hydraulischen System der Presse verbunden ist, während
der obere Teil der Kammer (9) gleichzeitig über ein Rückschlagventil (21) mit dem
Gasbehälter (22) und über ein Absperrventil (18) mit dem Hohlraum (16) der Pressform
(15) und der Hohlraum (16) über ein Absperrventil (17) mit der Atmosphäre verbunden
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Betriebsflüssigkeit
(13) und dem Gas (24) in der Kammer (9) eine bewegliche Trennwand (25) angeordnet
ist.
1. Dispositif pour mouler sous pression des métaux et des alliages en utilisant une
pression de gaz élevée au-dessus de la masse fondue en train de se solidifier, qui
comprend une presse hydraulique comportant un cylindre de presse (1), un piston (2),
qui divise le cylindre en deux espaces, qui sont reliés au système hydraulique de
la presse, et une tige de piston (3) à laquelle sont fixés un plateau compresseur
(14) et une matrice de presse (15), cette matrice (15) présentant au moins un espace
(16) pour l'accumulation de gaz, relié, par l'intermédiaire d'éléments d'arrêt (18)
à un réservoir de gaz (22), caractérisé en ce que dans la tige de piston (3) est formée
une chambre (9) qui est remplie jusqu'à un niveau déterminé avec un fluide de travail
(13), tandis que la partie inférieure de la chambre est reliée à l'espace (8) situé
sous le piston de pression, cet espace étant relié par un élément d'arrêt (10) au
système hydraulique de la presse, tandis que la partie supérieure de la chambre (9)
est reliée en même temps par un clapet de non retour (21) au réservoir de gaz (22)
et par une soupape d'arrêt (18) à la cavité (16) de la matrice de presse (15), cependant
que la cavité (16) est reliée à l'atmosphère par une soupape d'arrêt (17).
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que dans la chambre (9)
et entre le fluide de travail (13) et le gaz (24) est interposée une cloison mobile
(25).
1. An apparatus for squeeze casting of metals and alloys involving the use of increased
gas pressure on the solidifying melt, comprising a hydraulic press with pressing cylinder
(1) with piston (2), dividing the cylinder in two spaces connected to the hydraulic
system of the press, and a piston rod (3) to which a press plate (14) and a die (15)
are fastened, the latter comprising at least one gas-collecting cavity (16), connected
by means of respective valves (18) to a supply reservoir for gas (22), wherein inside
the piston rod (3) there is formed a chamber (9), which is filled up to a fixed level
with working liquid (13), and the bottom part of the chamber is connected to the hydraulic
system of the press by means of a valve (10), while the upper part of chamber (9)
is connected simultaneously by means of a check valve (21) to the gas supply reservoir
(22) and by means of valve (18) - to the cavity (16) of the die (15), and this cavity
(16) is connected by means of a valve (17) to the atmosphere.
2. An apparatus according to claim 1, wherein between the working liquid (13) and
the gas (24) within the chamber (9) there is provided a movable partition (25).