[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 1,2-Benzisothiazolen durch
Umsetzung von o-Halogenarylmethylverbindungen mit 18 bis 31-gewichtsprozentigen, wässrigen
Ammoniaklösungen und elementarem Schwefel bei Drücken von 0,8 bis 1,2 bar und Temperaturen
von 65 bis 110 °C in Gegenwart von disubstituierten Sulfoxiden, Sulfonen und/oder
Formamiden als Lösungsmittel.
[0002] Es ist aus der Angewandten Chemie, Band 36, Seite 159 (1923) und aus den Berichten
der deutschen Chemischen Gesellschaft, Band 58, Seite 2095 (1925) bekannt, Thionaphthen-2,3-dion
mit Ammoniak und Wasserstoffperoxid zu 3-Carbamyl-1,2-benzisothiazol umzusetzen und
daraus durch Hydrolyse und Decarboxylierung 1,2-Benzisothiazol zu gewinnen. Die vorgenannten
Berichte, Band 56, Seite 1630 (1923) und Liebigs Annalen der Chemie, Band 454, Seite
264 (1927) beschreiben die Umsetzung von 2-Formyl-4-nitrophenyl- sulfenylbromid mit
Ammoniak zu 5-Nitro-1,2-benzisothiazol. Ebenfalls kann man Benzisothiazole durch Cyclisierung
von o-Mercapto-phenylcarbonyl-verbindungen in Gegenwart von Polyphosphorsäure synthetisieren
(Annali die Chimica, Band 53, Nummer 5, Seiten 577 bis 587 (1963)).
[0003] Es ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 1 670196 bekannt, dass man Dihalogenmethylarylverbindungen
mit Ammoniak und Schwefel zu Benzisothiazolen umsetzt. Ammoniak wird als Gas und vorzugsweise
im Überschuss angewendet. Wie die Beispiele zeigen, setzt man unter Druck während
5 bis 10 Stunden bei 100 bis 150 °C um. Als Lösungsmittel werden Benzol und Methanol
verwendet.
[0004] Es ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 25 03 699 ein Verfahren durch Umsetzung
von o-Halogenarylaldehyden mit Ammoniak und elementarem Schwefel bekannt. Auch hier
wird lediglich mit Ammoniakgas und in der Regel unter Druck umgesetzt. Im allgemeinen
verwendet man Glykolmonoäther, insbesondere Glykolmonomethyläther, und Alkanole, insbesondere
Methanol, als Lösungsmittel. In der Beschreibung werden neben Alkanolen und Äthern
nur noch aromatische Kohlenwasserstoffe als Lösungsmittel aufgezählt. Lediglich Beispiel
2 zeigt eine drucklose Umsetzung bei 20 bis 25 °C mit einer Ausbeute von 84% der Theorie,
wofür aber eine Reaktionszeit von 25 Stunden benötigt wird.
[0005] In der deutschen Offenlegungsschrift 27 34 866 wird die Umsetzung von o-Halogenarylketonen
mit Ammoniak und elementarem Schwefel beschrieben. Auch diese Veröffentlichung lehrt
eine Reaktion mit Ammoniakgas unter Druck in Gegenwart vorgenannter organischer Lösungsmittel.
Bevorzugt werden, wie alle Beispiele zeigen, Methanol, Glykolmonomethyläther und der
entsprechende Monoäthyläther verwendet.
[0006] Alle diese Verfahren sind mit Bezug auf leicht zugängliche Ausgangsstoffe, Wirtschaftlichkeit,
Einfachheit des Betriebs bei gleichzeitig guter Ausbeute an Endstoff unbefriedigend.
[0007] Es wurde nun gefunden, dass man 1,2-Benzisothiazole der Formel
worin R' Wasserstoff, einen aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Rest,
einen anellierten Phenylenrest, Halogen, eine Alkoxygruppe ,Nitrogruppe, oder den
Rest -N( R2 worin die einzelnen Reste R
2 gleich oder verschieden sein können und jeweils Wasserstoff, einen aliphatischen,
cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Rest bedeuten, bezeichnet, und
R
3 für Wasserstoff, einen aromatischen oder heterocyclischen Rest steht, durch Umsetzung
von o-Halogenarylmethylverbindungen der Formel
in der X für Halogen steht, R' und R
3 die vorgenannte Bedeutung haben, die beiden Reste R
4 gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Halogenatom bezeichnen oder zusammen
für eine Oxogruppe stehen, mit Ammoniak und elementarem Schwefel in Gegenwart eines
organischen Lösungsmittels bei erhöhter Temperatur vorteilhaft erhält, wenn die Umsetzung
mit 18- bis 31-gewichtsprozentigen, wässrigen Ammoniaklösungen bei Drücken von 0,8
bis 1,2 bar und Temperaturen von 65 bis 110°C in Gegenwart von disubstituierten Sulfoxiden,
Sulfonen und/oder Formamiden als Lösungsmittel durchgeführt wird.
[0008] Die Reaktion lässt sich am Beispiel der Umsetzung von 2-Chlor-5-nitro-benzaldehyd
mit wässrigem Ammoniak und Schwefel formelmässig wie folgt wiedergeben:
[0009] Am Beispiel von 2,6-Dichlorbenzalchlorid lässt sich die Umsetzung formelmässig wie
folgt wiedergeben:
[0010] Da beide in o-Stellung zur Dihalogenmethylgruppe befindlichen Chloratome reaktiv
sind, kann sich der Isothiazolring auch zu der entgegengesetzten o-Stellung hin schliessen;
bei entsprechend substituierten Stoffen II kann man gegebenenfalls so Gemische der
2 entsprechenden Benzisothiazole erhalten.
[0011] Im Vergleich zu den erstgenannten, bekannten Verfahren geht das Verfahren nach der
Erfindung von leichter zugänglichen Ausgangsstoffen aus und liefert überraschend auf
einfache und wirtschaftliche Weise 1,2-Benzisothiazole in besserer Ausbeute und Reinheit.
Im Hinblick auf die deutschen Offenlegungsschriften 16 70 196, 25 03 699 und 27 34
866 können o-Halogenarylmethylverbindungen drucklos bzw. mit leichtem Unterdruck oder
geringerem Überdruck umgesetzt werden. Druckapparaturen und entsprechende Schwierigkeiten
des Betriebs mit Ammoniak unter Druck werden vermieden, Abgas- und Abwasserprobleme
wesentlich verringert. Vorteilhaft können auch feuchte oder wasserhaltige Reaktionskomponenten,
z.B. feuchte Ausgangsstoffe 11, verwendet werden. Gegenüber der Verfahrensweise, wie
es Beispiel 2 der deutschen Offenlegungsschrift 25 03 699 zeigt, besitzt das erfindungsgemässe
Verfahren, wie z.B. das erfindungsgemässe Beispiel 1 zeigt, eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit,
wesentlich verringerte Reaktionszeit und somit bei gleichzeitig höherer Ausbeute eine
wesentlich bessere Raum-Zeit-Ausbeute. Im Vergleich zu der Arbeitsweise der 3 letztgenannten
deutschen Offenlegungsschriften unter Druck ist das erfindungsgemässe Verfahren rascher
durchführbar, besitzt eine bessere Raum-Zeit-Ausbeute und häufig eine bessere Gesamtausbeute
und Reinheit des Endstoffs. Die bessere Raum-Zeit-Ausbeute wird in einigen Fällen
bei dem erfindungsgemässen Verfahren auch dadurch erzielt, dass drucklos und bei tieferer
Temperatur umgesetzt wird und dementsprechende Operationszeit zur Einstellung höherer
Drücke und Temperaturen bzw. zum Abkühlen und für die Entnahme des Reaktionsgemischs
eingespart wird. Alle diese vorteilhaften Ergebnisse des erfindungsgemässen Verfahrens
sind im Hinblick auf den Stand der Technik überraschend.
[0012] Bevorzugte Ausgangsstoffe II und dementsprechend bevorzugte 1,2-Benzisothiazole I
sind solche, in deren Formeln R
l einen gegebenenfalls durch eine Carbonamidogruppe substituierten AIkylrest mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen, einen Cycloalkylrest mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen, einen
Phenylrest oder Naphthylrest, einen anellierten Phenylenrest, Wasserstoff, Brom oder
insbesondere Chlor, eine Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Nitrogruppe
oder den Rest
worin die einzelnen Reste R
2 gleich oder verschieden sein können und jeweils Wasserstoff, einen Alkylrest mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen, einen Alkylenrest mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, einen
Cycloalkylrest mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen, einen Aralkylrest oder Alkylarylrest
mit jeweils 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, einen Phenylrest bedeuten, bezeichnet und
R
3 für Wasserstoff, einen unsubstituierten oder einen durch ein oder mehrere, vorzugsweise
ein oder zwei Alkylreste, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxygruppen,
vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Chloratome, Bromatome, Dialkylaminogruppen,
vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen je Alkylgruppe, substituierten Phenylrest
oder Naphthylrest oder einen 5- oder 6-gliedrigen, heterocyclischen Ring, der zwei
Stickstoffatome oder ein Stickstoffatom, ein Sauerstoffatom und/oder ein Schwefelatom
enthalten kann, steht, die beiden Reste R
4 gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Bromatom oder zweckmässig ein
Chloratom bezeichnen oder zusammen für eine Oxogruppe stehen, X Brom oder insbesondere
Chlor bedeutet. Die vorgenannten Reste können noch durch unter den Reaktionsbedingungen
inerte Gruppen, z.B. Alkylgruppen oder Alkoxygruppen mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Nitrogruppen, Carbonamidogruppen, substituiert sein. Statt der Ausgangsstoffe 11 können
auch Stoffe, die die Ausgangsstoffe 11 unter den Reaktionsbedingungen bilden, z.B.
die entsprechenden Aldehydacetale oder Ketonacetale wie o-Chlorbenzophenon-dimethylacetal,
verwendet werden. Ausgangsstoffe 11, Ammoniak und elementarer Schwefel können in etwa
stöchiometrischen Mengen verwendet werden, jedoch verwendet man vorzugsweise ein Verhältnis
von 5 bis 40, insbesondere 8 bis 15 Mol Ammoniak und/ oder von 0,8 bis 1,5, insbesondere
0,9 bis 1,1 Grammatom Schwefel je Mol Ausgangsstoff 11.
[0013] Als Ausgangsstoffe 11 kommen beispielsweise in Betracht: 5-Nitro-, 4-Dimethylamino-,
4-Diäthylamino-, 4-Diallylamino-, 4-Di-(2'-methylallyl)-ami- no-, 4-(N-Methyl-N-2-carbonamidoäthylamino)-,
6-Methyl-, 3-Äthyl-, 5-Hexyl-, 6-Isobutyl-, 5-Propyl-, 4-tert.-Butyl-, 4-Cyclohexyl-,
4-Cyclopentyl-, 5-Phenyl-, 4-Phenyl-, 4-Nitrophenyl-, 4-o-Toluyl-, 4-p-Äthoxyphenyl-,
3-Di-(2'-äthoxyäthyl)-amino-, 4-Naphthyl-, 4-Brom-, 6-Methoxy-, 6-Dicyclohexylamino-,
4-Dibenzylamino-, 4-Diphenylamino-, 4-p-Xylyl-2-chlorbenzophenon, 2-Chlorbenzophenon,
2-Brombenzophenon; 1-Chlor-2-benzoyl-, 2-Chlor-3-benzoyl-, 2-Chlor-1-benzoylnaphthalin;
entsprechend substituierte Bromarylketone; analog mit vorgenannten Substituenten an
beiden Phenylkernen substituierte Benzophenone; analoge Aroylbenzole, deren Aroylrest
mit Chlor oder Brom substituiert ist und die am Benzolkern in o-, m-und/oder p-Stellung
ein oder zwei Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, sek.-Butyl-,
tert.-Butyl-, Chlor-, Brom-, Äthoxy-, Methoxy-, Propoxy-, Isopropoxy-, Butoxy-, Dimethylamino-,
Diäthylamino-, Dipropylamino-, Diisopropylamino-gruppen tragen; mit vorgenannten Substituenten
am Aroyikern substituierte Aroylnaphthaline, Aroylthiophene, Aroyltetrahydrofurane,
Aroylpyrane und entsprechende Aroylverbindungen von Imidazol, 1-Methylimidazol, 1-Propylimidazol,
2-Methylpyridin, 3-Methylpyridin, 4-Methylpyridin, 2,4-Dimethylpyridin, 2,6-Dimethylpyridin,
2,4,6-Trimethylpyridin, Pyridin, Pyrrolidin, Pyrrol, Imidazolidin, Piperidin, Morpholin,
Pyridazin, Pyrimidin, Pyrazin, Piperazin; 5-Nitro-, 4-Dimethylamino-, 4-Diäthylamino-,
4-Diallylamino-, 4-Di-(2'-me- thylallyi)-amino-, 4-(N-Methyl-N-2-carbonamido- äthylamino)-,
6-Methyl-, 3-Äthyl-, 5-Hexyl-, 6-lsobutyl-, 5-Propyl-, 4-tert.-Butyl-, 4-Cyclohexyl-,
4-Cyclopentyl-, 5-Phenyl, 4-Phenyl-, 4-Nitrophenyl-, 4-p-Toluyl-, 4-p-Äthoxyphenyl-,
3-Di-(2'-äth- oxyäthyl)-amino-, 4-Naphthyl-, 4-Brom-, 6-Methoxy-, 6-Dicyclohexylamino-,
4-Dibenzylamino-, 4-Diphenylamino-, 4-p-Xylyl-2-chlorbenzaldehyd; 2-Chlorbenzaldehyd,
2-Brombenzaldehyd; 1-Chlor-2-formyl-, 2-Chlor-3-formyl-, 2-Chlor-1- formyl-naphthalin;
entsprechend substituierte Bromaryladehyde; entsprechende unsubstituierte oder substituierte
o-Halogenarylmethyldibromide, -chloride.
[0014] Die Umsetzung wird bei einer Temperatur von 65 bis 110 °C, vorteilhaft von 70 bis
105 °C, insbesondere 80 bis 105 °C, drucklos oder unter geringem Überdruck oder Unterdruck,
bei 0,8 bis 1,2, vorzugsweise 0,9 bis 1,1 bar, kontinuierlich oder diskontinuierlich
durchgeführt. Die Umsetzung wird mit 18- bis 31-gewichtsprozentiger, vorzugsweise
20- bis 26-gewichtsprozentiger, wässriger Ammoniaklösung durchgeführt. Anstelle der
Ammoniaklösung können auch getrennt voneinander eine konzentriertere Ammoniaklösung
und Wasser, z.B. in Gestalt des wasserhaltigen Ausgangsstoffes II, verwendet werden.
Man kann weniger zweckmässig die Ammoniaklösung auch in situ zubereiten, z.B. im Ausgangsgemisch
Wasser vorlegen und entsprechend Ammoniakgas bis zu der erfindungsgemässen Konzentration
einleiten. Vorteilhaft ist ein Verhältnis von 20 bis 80, vorzugsweise 40 bis 60 Gewichtsprozent
Wasser, bezogen auf Sulfon, Sulfoxid und/oder Formamid.
[0015] Als Lösungsmittel werden vorteilhaft solche der Formel
gewählt, worin R
5 und R
6 gleich oder verschieden sind und jeweils einen aliphatischen Rest, vorzugsweise einen
Alkylrest mit 1 bis 8, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder R
5 und R
6 zusammen einen aliphatischen Rest, vorzugsweise einen Alkylenrest oder Alkenylenrest
mit 4 bis 12, insbesondere 4 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten und Y den Rest
[0016] Geeignete Lösungsmittel III sind z.B. Dimethylsulfoxid, Diäthylsulfoxid, Dipropylsulfoxid,
Diisopropylsulfoxid, Di-n-butylsulfoxid, Diisobutylsulfoxid, Dipentylsulfoxid, Dihexylsulfoxid,
Diheptylsulfoxid, Dioctylsulfoxid, Methyläthylsulfoxid, Tetramethylensulfoxid, Pentamethylensulfoxid,
Dimethylsulfon, Diäthylsulfon, Dipropylsulfon, Diisopropylsulfon, Dibutylsulfon, Diisobutylsulfon,
Dipentylsulfon, Dihexylsulfon, Diheptylsulfon, Dioctylsulfon, Methyläthylsulfon, Tetramethylensulfon,
Pentamethylensulfon; entsprechende N-disubstituierte Formamide; besonders bevorzugt
sind Tetramethylensulfon, -sulfoxid, Dimethylformamid, 3-Sulfolen. Auch Lösungsmittelgemische
können verwendet werden. Zweckmässig verwendet man das Lösungsmittel in einer Menge
von 200 bis 2000 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 600 bis 1000 Gewichtsprozent, bezogen
auf Ausgangsstoff 11.
[0017] Die Reaktion kann wie folgt durchgeführt werden: Ausgangsstoff II, elementarer Schwefel,
Ammoniaklösung und Lösungsmittel werden in einem Reaktor während 0,5 bis 6,5 Stunden
bei den vorgenannten Temperaturen drucklos miteinander umgesetzt. Aus dem Reaktionsgemisch
erhält man das 1,2-Benzisothiazol nach den üblichen Verfahren, z.B. durch fraktionierte
Destillation, Filtration und gegebenenfalls anschliessender Umkristallisation aus
einem geeigneten Lösungsmittel, z.B. Ligroin. Man kann das Reaktionsgemisch auch nach
Entfernung überflüssigen Ammoniaks und Lösungsmittels in Wasser giessen, das gebildete
Gemisch mit einem geeigneten Lösungsmittel, z.B. Methylenchlorid, Benzol, extrahieren
und den Extrakt in vorgenannter Weise aufarbeiten. Vorteilhaft gibt man während des
Abkühlens des Reaktionsgemisches Wasser in einer Menge von mindestens der Hälfte der
Menge an wässrigem Ammoniak zu, saugt den ausgefallenen Endstoff ab, wäscht mit Wasser
neutral und trocknet.
[0018] Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Verbindungen sind wertvolle Ausgangsstoffe
für die Herstellung von Farbstoffen, Pflanzenschutzmitteln und Pharmazeutika. Bezüglich
der Verwendung wird auf vorgenannte Veröffentlichungen verwiesen.
[0019] Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel 1
[0020]
[0021] In einer Rührapparatur werden 1500 Teile 2-Chlor-5-nitrobenzaldehyd (30 Gewichtsprozent
Wassergehalt) und 181 Teile Schwefel in 8000 Teilen Dimethylformamid auf 70 °C erhitzt.
Bei dieser Temperatur werden innerhalb einer Stunde 4000 Teile 25-gewichtsprozentige,
wässrige Ammoniaklösung langsam zugegeben. Man lässt eine Stunde bei 70 °C weiterrühren,
gibt 2000 Teile Wasser hinzu, kühlt ab, saugt den ausgefallenen Feststoff ab, wäscht
mit Wasser neutral und trocknet. Man erhält 983 Teile 5-Nitro-1,2-benzisothiazol mit
Schmelzpunkt 151 °C. Die Ausbeute entspricht 96% der Theorie.
Beispiel 2
[0022]
[0023] In einer Rührapparatur werden 26,2 Teile 2-Chlor-5-nitro-benzophenon und 3,2 Teile
Schwefel in 160 Teilen Dimethylformamid auf 70 °C erhitzt und innerhalb von 20 Minuten
80 Teile 25-gewichtsprozentige, wässrige Ammoniaklösung langsam zugegeben. Das Gemisch
wird eine Stunde bei 70 °C weitergerührt, abgekühlt und mit 80 Teilen Wasser versetzt,
vom ausgefallenen Feststoff abgesaugt, der Feststoff mit Wasser neutral gewaschen
und getrocknet. Man erhält 24 Teile 3-Phenyl-5-nitro-1,2
-benzisothiazol mit Schmelzpunkt 135 °C. Die Ausbeute entspricht 94% der Theorie.
Beispiele 3 bis 9
[0024] Entsprechend dem Beispiel 2 werden unter denselben Bedingungen folgende Endstoffe
I hergestellt.
Endstoff I
[0025]
Beispiel 10
[0026]
[0027] In einer Rührapparatur werden 25,1 Teile 2,5-Dichlorbenzophenon und 3,2 Teile Schwefel
in 200 Teilen Dimethylformamid auf 100 °C erhitzt. Innerhalb einer Stunde werden 100
Teile 25-gewichtsprozentige, wässrige Ammoniaklösung langsam zugegeben. Das Gemisch
wird anschliessend 6 Stunden bei 100 °C weitergerührt. Die Lösung wird abgekühlt,
mit 100 Teilen Wasser versetzt; der ausgefallene Feststoff wird abgesaugt, mit Wasser
neutral gewaschen und getrocknet. Man erhält 20 Teile 5-Chlor-3-phenyl-1,2-benzisothiazol
mit Schmelzpunkt 95 °C. Die Ausbeute entspricht 81 % der Theorie.
Beispiel 11
[0028]
[0029] In einer Rührapparatur werden 43,3 Teile 2-Chlorbenzophenon und 6,4 Teile Schwefel
in 400 Teilen Dimethylformamid auf 100°C erhitzt und innerhalb einer Stunde 150 Teile
25-gewichtsprozentige, wässrige Ammoniaklösung langsam zugegeben. Das Gemisch wird
2 Stunden bei 100 °C weitergerührt. Die Lösung wird abgekühlt, mit 150 Teilen Wasser
versetzt; der ausgefallene Feststoff wird abgesaugt, neutral gewaschen und getrocknet.
Man erhält 32 Teile 3-Phenyl-1,2-benzisothiazol mit Schmelzpunkt 70 °C. Die Ausbeute
beträgt 76% der Theorie.
Beispiel 12
[0030]
[0031] In einer Rührapparatur werden 18,3 Teile 2-Chlor-4-dimethylaminobenzaldehyd und 3,2
Teile Schwefel in 160 Teilen Dimethylformamid auf 80°C erhitzt. 80 Teile 25-gewichtsprozentige,
wässrige Ammoniaklösung werden innerhalb 30 Minuten langsam zugegeben. Das Gemisch
wird 6 Stunden bei 80 °C weitergerührt, abgekühlt, mit 80 Teilen Wasser versetzt;
der ausgefallene Feststoff wird abgesaugt, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet.
Man erhält 15 Teile 6-Dimethylamino-1,2-benzisothiazol vom Schmelzpunkt 85 °C. Die
Ausbeute beträgt 84% der Theorie.
Beispiel 13
[0032]
[0033] In einem Rührkessel werden 245,5 Teile 1-Chlor-2-dichlormethylnaphthalin und 32 Teile
Schwefel in 1500 Teilen Dimethylformamid auf 80 °C erhitzt, 600 Teile wässrige, 25-gewichtsprozentige
Ammoniaklösung werden innerhalb einer Stunde langsam zugegeben. Das Gemisch wird 2
Stunden bei 80 °C nachgerührt, abgekühlt, mit 400 Teilen Wasser versetzt; der ausgefallene
Feststoff wird abgesaugt, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet. Man erhält
145 Teile Naphtho[2,1- dlisothiazol mit Schmelzpunkt 51 °C. Die Ausbeute beträgt 78%
der Theorie.
Beispiel 14
[0034] Analog Beispiel 13 wird Naphtho[2,1-d]isothia- zol auch aus 190 Teilen 1-Chlor-2-formylnaphtha-
lin mit 32 Teilen Schwefel hergestellt. Man erhält 125 Teile Endstoff I vom Schmelzpunkt
51 °C, was einer Ausbeute von 67,5% der Theorie entspricht.
Beispiel 15
[0035]
[0036] Entsprechend der Arbeitsweise von Beispiel 13 werden 245,5 Teile 2-Chlor-1-dichlormethylnaph-
thalin und 32 Teile Schwefel in 1500 Teilen Dimethylformamid umgesetzt. Man erhält
150 Teile Naphtho[1,2-d]isothiazol vom Schmelzpunkt 58 °C. Die Ausbeute entspricht
81 % der Theorie.
Beispiel 16
[0037] In einer Rührapparatur werden 23 Teile 2,6-Dichlorbenzalchlorid und 3,2 Teile Schwefel
in 300 Teilen Dimethylformamid auf 90 °C erhitzt. Während einer Stunde werden bei
90 °C 200 Teile 25- gewichtsprozentige, wässrige Ammoniaklösung langsam zugegeben.
Das Gemisch wird 6 Stunden bei 90 °C weitergerührt. Die Lösung wird abgekühlt, mit
500 Teilen Wasser versetzt und dreimal mit je 100 Teilen Methylenchlorid ausgeschüttelt.
Die vereinigten organischen Phasen werden getrocknet und destilliert. Bei einem Kp
(2 mbar) 95 bis 100°C werden 13 Teile 4-Chlor-1,2-benzisothiazol mit dem Schmelzpunkt
42 bis 44 °C erhalten. Die Ausbeute beträgt 80% der Theorie.
Beispiel 17
[0038] In einer Rührapparatur werden 26,2 Teile 2-Chlor-5-nitrobenzophenon und 3,2 Teile
Schwefel in 160 Teilen Dimethylsulfoxid auf 70 °C erhitzt und langsam 80 Teile 25-gewichtsprozentige,
wässrige Ammoniaklösung zugegeben. Das Gemisch wird 1 Stunde bei 80 °C weitergerührt,
abgekühlt, mit 80 Teilen Wasser versetzt und vom ausgefallenen Feststoff abgesaugt.
Man erhält 25 Teile 3-Phenyl-5-nitro-1,2-benzisothiazol mit Schmelzpunkt 135 °C. Die
Ausbeute entspricht 97% der Theorie.
Beispiel 18
[0039] Analog Beispiel 17 werden 262 Teile 2-Chlor-5-nitrobenzophenon und 32 Teile Schwefel
in 1600 Teilen Sulfolan umgesetzt. Nach Aufarbeitung erhält man 250 Teile 3-Phenyl-5-nitro-1,2-benzisothiazol
mit Schmelzpunkt 135 °C, die einer Ausbeute von 97% der Theorie entsprechen.
Beispiel 19
[0040] Analog Beispiel 17 wird anstelle von Dimethylsulfoxid Sulfolen als Lösungsmittel
verwendet. Auch hierbei werden bei einem Umsatz von 26,2 Teilen 2-Chlor-5-nitrobenzophenon
25 Teile 3-Phenyl-5-nitro-1,2-benzisothiazol erhalten, entsprechend 97% der Theorie.
Beispiel 20
[0041] Analog Beispiel 17 wird anstelle von Dimethylsulfoxid Diethylformamid als Lösungsmittel
verwendet. Bei einem Umsatz von 26,2 Teilen 2-Chlor-5-nitrobenzophenon werden 25,5
Teile 3-Phenyl-5-nitro-1,2-benzisothiazol erhalten. Die Ausbeute beträgt 98% der Theorie.
Beispiel 21
[0042] Analog Beispiel 17 werden 52,5 Teile 2-Chlor-5-nitro-benzophenon und 6,4 Teile Schwefel
in 400 Teilen 2,4-Dimethylsulfolan mit 200 Teilen 25-gewichtsprozentiger, wässriger
Ammoniaklösung umgesetzt. Nach Aufarbeitung werden 22 Teile 3-Phenyl-5-nitro-1,2-benzisothiazol
erhalten, die einer Ausbeute von 85% der Theorie entsprechen.