[0001] Die Erfindung betrifft eine Textilwarenzuführvorrichtung für Ausrüstmaschinen, mit
der eine Textilware oder Textilwarenbahn, insbesondere Strickwarenbahn, auf eine gewünschte
Breite streckbar und in diesem Zustand auf einer Transportbandeinrichtung in die Ausrüstmaschine
hineinfUhrbar ist.
[0002] Es ist bekannt, zum Ausgleich von zu lockeren oder zu straffen Kanten sowie von LängsverzUgen
einer Textilwarenbahn Krumpfeinrichtungen zu verwenden und diese so zu regeln, daß
sie auf derjenigen Seite der Warenbahn, auf der die Bahnkante zu schlaff ist, schneller
laufen.
[0003] Es ist auch bekannt, zur Beseitigung von Längsverzügen in Textilwarenbahnen die Einzugswalze
der Bahn durch separat antreibbare Walzenteile zu ersetzen und diese dann mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten anzutreiben. In diesem Zusammenhang wurde auch vorgeschlagen, die
Antriebe der Walzenteile auf der einen Seite der Warenbahn und der Antriebe der dort
befindlichen Krumpfeinrichtungen zu koppeln (DE-OS 2 007 359).
[0004] Es wurdeferner ein Verfahren zum Richten von laufenden, elastischen Textilbahnen,
insbesondere Maschenware auf einem Spannrahmen mit einer Zubringer- und Einzugsvorrichtung
sowie mit Aufnadeleinrichtungen bekannt, bei dem zur Korrektur des Bahnverzugs die
Bahn über ihre Breite Längsspannungsänderungen unterworfen wird. Zu diesem Zweck werden
die Aufnadeleinrichtungen in bezug auf die Zubringer- und Einzugseinrichtungen der
Warenbahn mit veränderlichen Relativgeschwindigkeiten angetrieben, wobei im Bereich
der Spannketten der Aufnadeleinrichtung ein die Textilbahn stützendes und mit den
Spannketten synchron umlaufendes Tragband Verwendung finden kann (DE-AS 23 31 529).
[0005] Diese bekannten Vorrichtungen sind nicht nur konstruktiv relativ aufwendig, sondern
erfordern in der Regel auch zur Einführung der Warenbahn mehrere Bedienungspersonen
und weisen darUberhinaus funktionstechnisch insofern Mängel auf, als sie die exakte
Einhaltung der Warenbreite, die insbesondere bei Strickware problematisch ist, nicht
mit der gewünschten Zuverlässigkeit ermöglichen.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, im Sinne der Abhilfe der oben genannten,
beim Stande der Technik auftretendm Mängel eine Textilwarenzuführvorrichtung für Ausrüstmaschinen
zu schaffen, die kostengünstiger herstellbar ist und dadurch, daß sie nur eine Bedienungsperson
erfordert, mit einem geringeren Bedienungsaufwand betreibbar ist und die darüberhinaus
für an sich beliebige AusrUstmaschinen verwendbar ist, und zwar gewissermassen als
Zusatz- oder Vorsatzaggregat.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unter jeder der beiden einander
gegenüberliegenden Randkanten der Warenbahn wenigstens ein luftdurchlässiges, in Förderrichtung
dieser Bahn angetriebenes Transportband angeordnet ist, an dessen Unterseite die Warepbahn
mittels einer Uber dem Transportband einen Unterdruck erzeugenden Saugeinrichtung
ansaugbar ist, und daß die Transportbänder in einem Winkel α, zur Längs- bzw. Förderrichtung
der Warenbahn geneigt sind.
[0008] Durch diese Konstruktion wird die von einer Vorrats-oder Lieferrolle und gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsvorschlags Uber ein Spannrohr und eine Ausstreichspindel
geführte Warenbahn an ihren beiden Rändern durch Unterdruckwirkung festgehalten und
gleichzeitig in Bahnförderrichtung mit Hilfe der sie festhaltenden Transportbänder
bewegt und an dem der AusrUstmaschine zugewandten Ende dieser Bänder auf das umlaufende
Förderorgan der Maschine abgelegt. Die Transportbänder, welche gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltung auch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten angetrieben werden können,
um Längsverzüge in der Warenbahn zu beseitigen, strecken die Warenbahn in ihrer Breite
auf das gewünschte Maß, indem sie in einem einstellbaren Winkel zur Förderrichtung
angeordnet sind.
[0009] Der von der Saugeinrichtung, welche, gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung wenigstens je eine haubenförmige, sich über die Oberseite jedes Förderbandes
erstreckende SaugdUse aufweist,an die ein Sauggebläse regelbarer Leistung angeschlossen
ist,auf die unter dem Transportband befindliche Warenbahn ausge-Ubte Saugkraft ist
in jedem Fall so groß, daß die Warenbahn mit Hilfe der gegenüberliegenden Transportbänder
auf die gewünschte Breite gestreckt wird und gegebenenfalls noch in Längsrichtung
verzogen werden kann, wenn die Transportbänder mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
angetrieben werden.
[0010] Die erfindungsgemäße TextilwarenzufUhrvorrichtung ist vorteilhafterweise auf einem
verfahrbaren und zweckmässigerweise auch höhenverstellbaren Gestell montiert, so daß
sie sich wie eine Vorsatzmaschine an die gerade zu betreibende AusrUstmaschine heranfahren
läßt, wodurch ein Ausrüstmaschinenpark mit nur wenigen Vorsatzmaschinen betrieben
werden kann, falls nicht alle Ausrüstmaschinen gleichzeitig in Betrieb sein müssen.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den UnteransprUchen gekennzeichnet.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Textilwareniuführvorrichtung,
die an eine AusrUstmaschine herangefahren ist; wobei letztere nicht im einzelnen dargestellt
ist und
Fig. 2 eine schematische Draufsicht der Vorrichtung von Fig. 1.
[0013] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Textilwarenzuführvorrichtung ist auf einem
Gestell 2 befestigt, das auf vier Rädern 16 an die ganz allgemein mit 1 bezeichnete,
nicht im Detail dargestellte Ausrüstmaschine, in der eine textile Warenbahn geschrumpft,
getrocknet, fixiert oder gekühlt werden kann, gewissermaßen wie ein Vorsatzaggregat
herangefahren werden kann.
[0014] Dietextile Warenbahn 12, beispielsweise eine Strickware, befindet sich auf einer
Vorratsrolle 15 und wird von dort Uber ein Spannrohr 11, eine Vorgelegewalze 6 und
eine Ausstreichspindel 7 geführt und von letzterer in eine etwa waagrechte Richtung
zur Ausrüstmaschine umgelenkt. In Förderrichtung A der Warenbahn hinter der Ausstreichspindel
7 befindet sich auf beiden Seiten der Bahnrandkanten 14 je ein luftdurchlässiges,
in Bahnförderrichtung mit Hilfe eines Getriebemotors 9 und einer vorderen Umlenkwalze
13 angetriebenes, endloses Förderband, über dem eine haubenförmige Düse 5 angeordnet
ist, die wiederum Uber einen Saugschlauch 10 an eine in dem verfahrbaren Gestell 2
befestigte Saugeinrichtung 3 angeschlossen ist. Beide Transportbänder 4 und mit ihnen
die haubenförmigen SaugdUsen 5 liegen unmittelbar gegenüber und bilden dabei einen
einstellbaren Winkel d. zur Längs- bzw. Förderrichtung A der Warenbahn 12, sind also
zur Förderrichtung in der Ebene der Warenbahn geneigt angeordnet. Der Abstand der
gegenüberliegenden Förderbänder 4 ist einstellbar und läßt sich dadurch an die jeweilige
Warenbahnbreite anpassen.
[0015] Die Saugeinrichtung 3, deren Saugwirkung ebenfalls einstellbar ist, saugt Luft durch
die Schläuche 10 und die daran angeschlossenen haubenförmigen Düsen 5 durch die Förderbänder
4 hindurch, wie durch die Pfeile a und b angegeben ist, während sich die Förderbänder
Uber die vorderen Umlenkrollen 13 und hinteren Umlenkrollen 17 in Richtung des Pfeils
B vorwärtsbewegen. Das Ansaugen der Warenbahnen an die Unterseite der Transportbänder
bei gleichzeitigem Transport der Warenbahn in Förderrichtung A geschieht in einer
Weise und mit einer Kraft, die ein Breitstrecken der Warenbahn bewirkt, und zwar in
Abhängigkeit von dem an den Transportbändern einstellbaren Neigungswinkel oC , wodurch
die Warenbahn von ihrem Einzugsspalt, der von den über die beiden vorderen Umlenkrollen
13 laufenden Transportbändern 4 und den diesen gegenüberliegenden Gegendruckrollen
8 gebildet wird, bis zu den hinteren Umlenkrollen 17 der beiden Transportbänder trichterförmig
auf ihre Endbreite gestreckt wird, mit der sie von den Transportbändern 4 auf das
Förderorgan der Ausrüstmaschine 1 abgelegt wird. Bei Längsverzügen in der Warenbahn
bzw. Maschenverzügen, die bei Strickware große Probleme aufwerfen, läßt sich die Geschwindigkeit
der Transportbänder mit Hilfe der Getriebemotoren 9, welche elektronisch gesteuerte
Gleichstrommotoren sind, so steuern, daß die beiden Warenkanten 14 zur Beseitigung
der LängsverzUge unterschiedlich schnell vorwärtstransportiert werden. Die Synchronisierung
der Fördergeschwindigkeiten zwischen den Förderbändern und dem Förderorgan der AusrUstmaschine
erfolgt über einen Tachogenerator.
[0016] Die elektronische Steuerung der Gleichstrommotoren 9 geschieht mittels Potentiometer.
[0017] Die Warenbahnzuführung zu den Transportbändern 4 wird durch die Vorlegewalze 6 gesteuert,
die zu diesem Zweck gummiert ist, so daß die Warenbahn unter Vorspannung oder mit
einer Warenvorlage bewerkstelligbar ist; letzteres ist besonders wichtig für einen
Schrumpfprozess. Die der Vorlegewalze nachgeordnete Ausstreichspindel 7 hat in an
sich bekannter Weise die Aufgabe, die Warenbahn vor Einführung in den Saugbereich
der Transportbänder 4 auszubreiten und auszurollen, also faltenfrei zuzuliefern. Durch
das Spannrohr 11 wird die Abzugsspannung der Warenbahn eingestellt.
[0018] Neben den oben erwähnten Vorteilen bietet die hier beschriebene TextilwarenzufUhrvorrichtung
die Möglichkeit der Materialspannung sowohl in Längs- als auch in-Querrichtung der
Warenbahn sowie der Bahnbreite, letzteres durch gleichzeitiges Verstellen der beiden
Transportbänder mit den zugehörigen Ansaugelementen durch Auseinanderrücken oder Zusammenfahren
unter Beibehaltung des Winkels cc oder bei Änderung desselben durch Verschwenken der
Transportbänder mit den zugehörigen Saugelementen um im Bereich der vorderen Umlenkrollen
13 befindliche Achsen senkrecht zur Warenbahnebene.
[0019] Es versteht sich, daß der Ansaugdruck im Bereich der SaugdUsen 5 nicht nur mit Hilfe
der Saugeinrichtung 3 eingestellt werden kann, sondern auch durch den Abstand der
haubenförmigen Saugdüsen 5 von der Oberseite der Transportbänder 4. Zu diesem Zweck
kann die Anordnung so getroffen sein, daß die haubenförmigen Saugdüsen 5 höhenverstellbar
sind.
[0020] Die erfindungsgemäße Konstruktion ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der von dem Transportband durch den von der Saugdüse erzeugten Unterdruck festgehaltenen
und vom Transportband in Richtung auf die Ausrüstmaschine geförderten Warenbahn und
dem umlaufenden Unterband der Ausrüstmaschine, über dessen vorderen Teil sich die
Transportbänder erstrecken, ein Blech angeordnet ist, das eine direkte Berührung der
Warenbahn und des Unterbandes im Bereich der Förderbänder verhindert. Ober dem durch
eine Umlenkrolle 22 am vorderen Ende des Einzugtisches der AusrUstmaschine 1 umgelenkten
Unterband 20 dieser Maschine erstreckt sich in bekannter Weise das Oberband 18 in
Laufrichtung C, die der Laufrichtung E des Unterbands 20 in dem Bereich entspricht,
in dem sich die beiden Bänder mit der zwischen ihnen befindlichen, auszurUstenden
Ware gegenüberliegen.
[0021] Hinter den hinteren Umlenkrollen 17 der Transportbänder 4 ist in einem vergleichsweise
geringen Abstand zu letzteren die Einzugswalze 19 der AusrUstmaschine angeordnet.
[0022] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, befinden sich in der Reihenfolge von oben nach unten
die folgenden Teile übereinander angeordnet: Der Unterzug 23 jedes Transportbandes
4, die Warenbahn 12, das Abdeckblech 21 und das Unterband 20 der AusrUstmaschine.
1. TextilwarenzufUhrvorrichtung für AusrUstmaschinen, mit der eine Textilware oder
Textilwarenbahn, insbesondere Strickwarenbahn, auf eine gewünschte Breite streckbar
und in diesem Zustand auf einer Transportbandeinrichtung in die AusrUstmaschine hineinfUhrbar
ist, dadurch gekennzeichnet , daß unter jeder der beiden einander gegenüberliegenden
Randkanten (14) der Warenbahn (12) wenigstens ein luftdurchlässiges, in Förderrichtung
(A) dieser Bahn angetriebenes Transportband (4) angeordnet ist, an dessen Unterseite
die Warenbahn mittels einer Uber dem Transportband einen Unterdruck erzeugenden Saugeinrichtung
(3) ansaugbar ist, und daß die Transportbänder in einem Winkel α, zur Längs- bzw,
Förderrichtung (A) der Warenbahn (12) geneigt sind.
2. TextilwarenzufUhrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugeinrichtung
(3) zu beiden Seiten der Warenbahn (12) über den Transportbändern (4) wenigstens je
eine sich haubenförmig über dem Transportband (4) erstreckende Saugdüse (5) aufweist,
die an ein Sauggebläse regelbarer Leistung angeschlossen ist.
3. TextilwarenzufUhrvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß
die Geschwindigkeiten der Transportbänder (4) separat einstellbar sind und daß die
Transportbänder durch Getriebemotoren (9) antreibbar sind.
4. TextilwarenzufUhrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet
, daß der Neigungswinkel α der Transportbänder (4) zur Längsrichtung der Warenbahn
(12) einstellbar ist und daß der Abstand der einander gegenüberliegenden Transportbänder
(4) an die Warenbahnbreite anpaßbar ist.
5. TextilwarenzufUhrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportbänder (4) zusammen mit der Saugeinrichtung (3) auf einem an die
AusrUstmaschine heranfahrbaren Gestell (2) montiert sind.
6. TextilwarenzufUhrvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß das
Gestell (2) höhenverstellbar ist.
7. TextilwarenzufUhrvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gestell (2) wenigstens eine Vorratsrolle (15) für die Warenbahn (12), ein Spannrohr
(11) für die abgerollte Warenbahn, eine Vorlegewalze (6) und Ausstreichspindel (7)
für die über das Spannrohr (11) gelaufene Warenbahn und eine Gegendruckrolle (8) unterhalb
der vorderen Umlenkrolle (13) jedes Transportbandes (4) aufweist.
8. TextilwarenzufUhrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß über jeder der beiden gegenüberliegenden Randkanten (14) der Warenbahn (12) je
ein in sich geschlossenes, luftdurchlässiges Transportband (4) angeordnet ist, dessen
Breite erheblich geringer ist als die halbe Breite der Warenbahn und dessen Länge
zwischen seiner hinteren Umlenkrolle (13) und seiner vorderen, an der Ausrüstmaschine
gelegenen Umlenkrolle (16) so bemessen ist, daß die Warenbahn nach dem Passieren der
Ausstreichspindel (7) im wesentlichen unmittelbar durch die Gegendruckrollen (8) mit
den Transportbändern (4) in BerUhrung bringbar ist und von diesen auf das umlaufende
Transportorgan der Ausrüstmaschine ablegbar ist.
9. TextilwarenzufUhrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der von dem Transportband (4) durch den von der Saugdüse (5) erzeugten
Unterdruck festgehaltenen und vom Transportband in Richtung auf die Ausrüstmaschine
(1) geförderten Warenbahn (12) und dem umlaufenden Unterband (20) der Ausrüstmaschine,
über dessen vorderen Teil sich die Transportbänder erstrecken, ein Blech (21) angeordnet
ist, das eine direkte Berührung der Warenbahn (12) und des Unterbandes (20) im Bereich
der Förderbänder (4) verhindert.