[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Perforieren und/ oder Abschneiden rundlauffähiger
bzw. rotationssymmetrischer Hohlkörper an deren Wandung, insbesondere von Wickelträgern
wie z. B. Textilhülsen vorzugsweise aus Kunststoff. Sie betrifft ferner eine Vorrichtung
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Aus der DE-PS 25 06 512 ist eine rotationssymmetrische Textilhülse aus thermoplastischem
Werkstoff bekannt, die in radialer und auch axialer Richtung verformbar ist. Der Textilwickel
kann dabei einer Naß- und/oder Wärmebehandlung unterzogen werden, wobei für die Durchlässigkeit
der Flotte Perforationen in der Wandung der Textilhülse vorgesehen sind.
[0003] Darüber hinaus gibt es zahlreiche Fälle, in denen Rohrabschnitte von einem zunächst
längeren Rohling abzuschneiden sind. Dies gilt z. B. für Papprohre, Tapetenwickel
usw. Vorteilhaft ist es auch, wenn solche Hülsen bei ihrer Fertigung zunächst geblasen
werden können, wobei eine kontinuierliche Fertigung von Rohren oder eine intermittierende
Fertigung von geblasenen Hohlkörpern bekannt ist, bei denen dann der Boden und das
Ansatzstück für die eingeblasene Luft nachträglich abgeschnitten werden müssen.
[0004] Der Erfindung liegt in erster Linie die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen,
mit dem Hülsen auf einfache Weise schnell und wirtschaftlich perforiert und/oder gegebenenfalls
auf ihre richtige Länge zugeschnitten werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren zum Perforieren der eingangs erwähnten
Art vor allem dadurch gekennzeichnet, daß an den zu perforierenden Stellen des Werkstückes
wiederholt mit einer oder mehreren Nadeln, Stempeln, Stiften od. dgl. eingestochen
wird und daß die Einstiche so oft und so schnell hintereinander wiederholt werden,
daß sich die mehrmals in die entstehenden Lochungen eintauchenden Nadelspitzen od.
dgl. durch Reibung selbst erwärmen.
[0006] Zwar ist es beim Perforieren von Folien schon bekannt, erhitzte Nadeln einzusetzen.
Dabei sind jedoch aufwendige Heizvorrichtungen erforderlich, die zudem eine eigene
Energieversorgung benötigen. Die Erfindung nutzt demgegenüber die beim Einstechen
und wiederholtem Eintauchen in eine Lochung entstehende Reibungshitze aus, um eine
zunächst kleine Lochung zu einer Perforation zu machen.
[0007] Besonders zweckmäßig ist es, wenn der zu perforierende Hohlkörper bei der Perforierung
gedreht wurd und wenn wenigstens ein mit Nadeln od. dgl. besetzter, ebenfalls rotierender
Drehkörper in Gegendrehung versetzt wird, wobei der durch die Nadelspitzen od. dgl.
verlaufende Umfangskreis in die Oberfläche des zu perforierenden Körpers eintaucht
und wobei die Drehzahl so gewählt wird, daß die wiederholt in dieselben Stellen eintauchenden
Nadelspitzen od. dgl. durch Reibung erwärmt werden. Dabei ergibt sich bereits beim
ersten Einstechen eine Art Verzahnung zwischen dem zu perforierenden Hohlkörper und
dem mit den Nadeln besetzten Drehkörper. Auf diese Weise kann sehr leicht erreicht
werden, daß bei mehreren Umdrehungen immer wieder Nadelspitzen in Lochungen treffen.
Eine zu geringe oder zu starke Erhitzung kann durch die erwähnte Drehzahl-Wahl vermieden
werden.
[0008] Der zu perforierende Drehkörper kann durch die Drehung des oder der Nadelträger und
den zeitweiligen Formschluß der in ihn einstechenden Nadeln od. dgl. gedreht werden.
Dadurch genügt es, wenn nur wenigstens einer der Nadelträger mit einem Antrieb versehen
ist.
[0009] Die sich selbst erwärmenden Nadeln od. dgl. können zur Einstellung ihrer Temperatur
angeblasen und/oder präparativ behandelt, insbesondere mit einem Kühlmittel benetzt
werden. Dabei kann das flüssige Kühlmittel durch Vernebelung oder als Tropföl aufgetragen,
insbesondere aufgebürstet werden.
[0010] Eine Ausgestaltung der Erfindung von eigener schutzwürdiger Bedeutung kann darin
bestehen, dap ein kontinuierlich oder intermittierend geblasener Hohlkörper gedreht
und an seinen späteren Stirnseiten abgeschnitten wird, vorzugsweise gleichzeitig mit
oder nach einem'Perforiervorgang. Auf diese Weise können Hülsen vorbestimmter Länge
von dem jeweiligen Rohling, der entweder ein längeres Rohr oder aber ein flaschenförmiges
Teil sein kann, abgeschnitten. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Drehung
dieses Rohlings sowohl für das vorbeschriebene Perforier-Verfahren als auch zum Abschneiden
ausgenutzt wird. In gleicher Weise können jedoch auch Hülsen vorbestimmter Länge gefertigt
werden, die keine Perforierung erhalten. Dabei könnte deren Drehung dennoch mit Hilfe
eines Nadel-Rades od. dgl. erfolgen, wobei dann die Nadeln nicht durch die gesamte
Oberfläche des Körpers hindurchtreten müssen.
[0011] Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, eine möglichst zweckmäßige Vorrichtung
zum Perforieren und/oder Zuschneiden rotationssymmetrischer, vorzugsweise hülsenförmiger
Hohlkörper insbesondere aus Kunststoff zu schaffen.
[0012] Eine zur Lösung dieser Aufgabe geeignete Vorrichtung kann dabei dadurch gekennzeichnet
sein, daß sie eine Halterung für das Werkstück sowie wenigstens einen mit Perforationsnadeln,
-stempeln, -stiften od. dgl. besetzten Tragkörper aufweist und daß Antriebsmittel
zum wiederholten Einstechen der Nadeln od. dgl. in die Oberfläche bzw. Wandung des
Hohlkörpers vorgesehen sind. Als Halterung für das Werkstück können dabei an dessen
Außenumfang angreifende, drehbare Tragwalzen vorgesehen sein und der oder die Nadelträger
können ein Drehkörper sein, dessen Umfang mit Nadeln od. dgl. besetzt ist und dessen
Drehachse parallel zu denen der Tragwalzen und des zu perforierenden Hohlkörpers verläuft.
Vor allem die Nadelwalzen können dabei relativ zu dem Werkstück schwenkbar gelagert
sein, um auch außer Eingriff gebracht werden zu können, wenn das Werkstück fertig
ist, wobei gleichzeitig das Einlegen eines neuen Werkstückes dann erleichtert wird.
Es sei erwähnt, daß die Nadeln od. dgl. Stichwerkzeuge je nach gewünschter Form der
Perforierung auch profiliert sein können.
[0013] Weitere Ausgestaltungen hinsichtlich der Tragwalzen und deren Anpaßbarkeit an Werkstücke
unterschiedlicher Durchmesser sowie der Nadelträger sind Gegenstand weiterer Ansprüche.
[0014] Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung von eigener schutzwürdiger Bedeutung
kann darin bestehen, daß in wenigstens einem Zwischenraum zwischen den am Umfang angeordneten
Tragwalzen für das rotierende Werkstück zumindest eine Messerklinge od. dgl. Schneidwerkzeug
zum Abtrennen einer Hülse od. dgl. mit vorbestimmter Länge von einem Rohling angeordnet
ist. Dabei kann eine solche Schneidvorrichtung entweder zusätzlich zu Perforier-Nadeln
od. dgl. oder auch in einer Vorrichtung ohne solche Perforier-Vorrichtungen angeordnet
sein, wenn die Vorrichtung nur zur Herstellung von Hülsen vorbestimmter Länge gedacht
ist.
[0015] Für das Abtrennen einzelner Hülsen von Rohren od. dgl. Rohlingen können auch mehrere
im Abstand zueinander angeordnete Messer od. dgl. vorgesehen sein und es können mit
Nadeln besetzte, mit Abstand zueinander angeordnete Ringe od.dgl. vorzugsweise für
den Drehantrieb der Werkstücke vorgesehen sein. In diesem Falle können diese Nadel-Ringe
die Werkstücke zahnradartig antreiben, wobei dadurch die Funktion dieser Nadelträger
bereits erfüllt sein kann oder wobei die Nadeln so tief einstechen, daß gleichzeitig
eine Perforierung entsteht.
[0016] Insbesondere für größere Werkstücke können dabei mehrere Nadelringe und/oder Nadelwalzen
für den Drehantrieb und/ oder eine Perforation vorgesehen sein.
[0017] Es ist jedoch auch möglich, daß wenigstens eine der Tragwalzen mit einem Antrieb
verbunden ist. Dadurch kann entweder ein Drehantrieb, der von Nadelwalzen ausgeht,
unterstützt oder aber ersetzt werden, was vor allem dann zweckmäßig ist, wenn die
Vorrichtung in erster Linie zum Abtrennen von Hülsen gedacht ist.
[0018] Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung von eigener schutzwürdiger
Bedeutung kann darin bestehen, daß neben der Nadelwalze od. dgl. Perforier-Vorrichtung
vorzugsweise achsparallel zu dieser ein Kanal für Anblasluft mit gegen die Nadeln
od. dgl. gerichteten öffnungen und/oder für die Zufuhr einer Kühlflüssigkeit vorgesehen
sind. Dadurch läßt sich neben der Temperierung durch eine bestimmte Drehzahl eine
überhitzung der Nadeln mit Hilfe eines Kühlmediums vermeiden. Insbesondere zum Auftragen
eines flüssigen Kühlmittels auf die Nadeln od. dgl. kann wenigstens eine mit ihren
Borsten zumindest in den Bereich der Nadelspitzen od. dgl. eingreifende Bürste od.
dgl. vorgesehen sein.
[0019] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung insbesondere bezüglich eines Auswerfers, der
das fertig bearbeitete Werkstück aus dem Bereich der Tragwalzen ausheben kann, sind
ebenso wie weitere Ausgestaltungen bezüglich des Trennmessers Gegenstand weiterer
Ansprüche.
[0020] Zum Perforieren und/oder Abtrennen von Werkstücken mit profilierter Oberfläche können
die Tragwalzen eine analoge Gegenprofilierung aufweisen. Insbesondere die Textilhülsen
gemäß DE-PS 25 06 512 sollen vor allem eine wellige Oberfläche haben können, um in
radialer und auch axialer Richtung eine Nachgiebigkeit ihrer Oberfläche zu erlauben.
Bei der Perforierung einer solchen Hülse ist es zweckmäßig, wenn die vorerwähnte Maßnahme
ergriffen wird, daß nämlich Tragwalzen mit Gegenprofilierungen verwendet werden. Dabei
können die Tragwalzen für ringförmig angeordnete Profilierungen aufweisende Werkstücke
Zonen mit Gruppen von stärkeren Gegenprofilierungen und solche mit schwächer ausgebildeten
Gegenprofilierungen aufweisen. Dies erlaubt es einer solchen profilierten Hülse, sich
auch bei geringen Maßabweichungen an die Profilierungen der Tragwalzen anzupassen,
da vor allem die schwächer ausgebildeten Gegenprofilierungen nicht vollständig in
die Hülsenprofilierung eingreifen und dieser somit etwas Bewegungsfreiheit in axialer
und/oder radialer Richtung geben.
[0021] Es wurde bereits erwähnt, daß die Nadel-Walzen oder -räder mit ihren Achsen parallel
zu einem zu perforierenden Werkstück angeordnet sein können. Bei einer abgewandelten
Ausführungsform der Erfindung, die wiederum eigene schutzwürdige Bedeutung hat, ist
es jedoch möglich, daß zum Perforieren von Hohlkörpern, vorzugsweise von unmittelbar
aus einer Extrudiervorrichtung od. dgl. austretenden Hohlkörpern zumindest ein Nadelrad
od. dgl., vorzugsweise mehrere im Winkel zueinander angeordnete Nadelräder vorgesehen
sind, deren Drehachse quer, vorzugsweise rechtwinklig zur Vorschubrichtung des Werkstückes
angeordnet sind. Dabei können zusätzlich zu diesen Nadelrädern auch solche mit parallel
zu der Werkstückachse verlaufende Nadelräder vorgesehen sein. Insbesondere mit ihren
Achsen etwas schräg zum Vorschub und zur Werkstückachse stehende Nadelräder können
dabei eventuell auch schraubenlinienförmige Perforierungen erzeugen.
[0022] Eine abgewandelte Vorrichtung insbesondere zur Durchführung des eingangs geschilderten
Verfahrens kann darin bestehen, daß zum Perforieren von vorzugsweise rotationssymmetrischen
Körpern feststehende, insbesondere in einer Ebene liegende Nadelfelder vorgesehen
sind, über die die zu perforierenden Körper abrollbar sind. Dadurch läßt sich auch
bei genügender Rollgeschwindigkeit erreichen, daß die Nadelspitzen od. dgl. immer
wieder in die zunächst kleinen Lochungen eintreten und sich erhitzen, so daß allmählich
eine entsprechend große Perforierung gebildet werden kann.
[0023] In all diesen Fällen wird die Anzahl der Tritte einer Nadelspitze in dieselbe Stelle
so groß gewählt, daß die Perforierung die gewünschte Größe erreicht.
[0024] Weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung, bei welcher das Werkstück über ein Nadelfeld
gerollt wird, insbesondere der dabei zum Rollen verwendete Mechanismus, zweckmäßigerweise
ein schräg gegen das Nadelfeld laufendes Transportband, sind ebenfalls Gegenstand
weiterer Ansprüche.
[0025] Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten
anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigt in zum Teil schematisierter
Darstellung:
Fig. 1 eine Stirnansicht und
Fig. 2 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, mit der Hülsen erfindungsgemäß
perforiert und/oder zurechtgeschnitten werden können,
Fig. 3 in vergrößertem Maßstab in Stirnansicht eine Perforierwalze beim Bearbeiten
eines von Tragwalzen gehaltenen Werkstückes,
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung einer Vorrichtung für Werkstücke
größeren Durchmessers mit zwei Nadelwalzen od. dgl.,
Fig. 5 eine Seitenansicht einer profilierten Tragwalze für ein mit breiten Wellen
versehenes Werkstück,
Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung, wobei das Werkstück eine engere,
der Tragwalze entsprechende Profilierung aufweist,
Fig. 7 eine Teil-Seitenansicht einer Vorrichtung mit Nadelringen insbesondere für
den Antrieb des Werkstückes sowie vorzugsweise mehreren dazwischen angeordneten Schneidwerkzeugen
zum Herstellen von Hülsen oder Ringen,
Fig. 8 bis 10 die Funktion eines mit einer elastischen Arbeitskante versehenen Auswerfers
für ein Werkstück,
Fig. 11 eine abgewandelte Vorrichtung, bei der ein Werkstück mittels eines von oben
an ihm angreifenden Transportbandes über ein feststehendes Nadelfeld gerollt und dabei
vorzugsweise immer stärker angepreßt wird,
Fig. 12 ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Achsen der Nadelträger quer, insbesondere
rechtwinklig zu der des Werkstückes stehen und
Fig. 13 eine Stirnansicht der in Fig. 12 dargestellten Vorrichtung.
[0026] Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung dient in erster Linie dazu, rundlauffähige
bzw. rotationssymmetrische Hohlkörper oder Werkstücke 2, z. B. Textilhülsen, zu perforieren.
Zusätzlich oder statt dessen kann die Vorrichtung 1 gemäß der folgenden Beschreibung
jedoch auch dazu ausgestaltet oder eingerichtet sein, solche Werkstücke 2 von kontinuierlich
oder intermittierend geblasenen Hohlkörpern abzutrennen und unter Umständen auch zu
mehreren Hülsen oder Ringen zu zerschneiden. Insgesamt erlaubt die im folgenden beschriebene
Vorrichtung 1 also die Herstellung von Ringen oder Hülsen und/oder deren Perforierung.
Man erkennt in der Vorrichtung 1 im wesentlichen ein Magazin 3, aus welchem die Rohlinge
über eine Führung 4 der eigentlichen, im folgenden näher zu beschreibenden Bearbeitung
zugeführt werden. Die Bearbeitungsstation ist in Fig. 1 im ganzen mit 5 bezeichnet.
[0027] Im Anschluß an die Bearbeitungsstation 5 etwa in Fortsetzung der Führung 4 ist eine
Rutsche 6 od. dgl. angeordnet, über die die fertigen Werkstücke 2 abgeführt werden
können. In Fig. 2 ist angedeutet, daß die Werkstücke 2 dabei z. B. auf ein Förderband
7 gelangen können.
[0028] Wesentlich für die vorliegende Erfindung ist vor allem die Bearbeitungsstation 5,
die vor allem in den Figuren 3 und 4 in vergrößertem Maßstab für den Fall dargestellt
ist, bei dem die Werkstücke 2 perforiert werden sollen.
[0029] In Fig. 3 und 4 erkennt man demgemäß vor allem, daß die Vorrichtung 1 und insbesondere
ihre Arbeitsstation 5 eine noch näher zu beschreibende Halterung für das Werkstück
2 sowie wenigstens einen (Fig. 3) oder zwei (Fig. 4) mit Perforationsnadeln 8 od.
dgl. Sticheln besetzten Tragkörper 9 aufweist. Dabei sind Antriebsmittel zum wiederholten
Einstechen der Nadeln oder Stichel 8 in die Oberfläche bzw. Wandung des Hohlkörpers
2 vorgesehen. In diesem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 3 und 4 sind als Halterung
für das Werkstück 2 an dessen Außenumfang angreifende, drehbare Tragwalzen oder -ringe
10 vorgesehen und der oder die Nadelträger 9 ist ebenfalls ein Drehkörper, dessen
Umfang mit den Nadeln 8 od. dgl. besetzt ist und dessen Drehachse parallel zu den
Drehachsen der Tragwalzen 10 des zu perforierenden Hohlkörpers 2 und auch zu dessen
Achse verläuft. Man erkennt in den Figuren 3 und 4, daß dabei in Gebrauchsstellung
der Nadelträger 9 mit seiner Achse dem Werkstück jeweils so weit angenähert ist, daß
die Nadeln zumindest nach mehreren Umläufen die Wandung des Hohlkörpers 2 durchbohren
und perforieren.
[0030] Die Nadelwalzen oder -ringe 9 sind im Ausführungsbeispiel relativ zu dem Werkstück
2 schwenkbar gelagert. Man erkennt deutlich einen Schwenkarm 11, der über ein Gelenk
12 in der Vorrichtung 1 fixiert ist und gemäß dem Doppelpfeil Pf 1 aus der in den
Figuren 3 und 4 dargestellten Lage nach oben und danach auch wieder nach unten verschwenkt
werden kann. Es leuchtet ein, daß in Obenstellung dieses Schwenkarmes 11 ein Werkstück
2 nach seiner Bearbeitung ausgeworfen bzw. ein neues Werkstück für die Bearbeitung
eingelegt werden kann.
[0031] Es sei erwähnt, daß die Nadeln 8 eine beliebige Profilierung haben können, falls
die Perforierung eine bestimmte Form erhalten soll.
[0032] Die Tragwalzen 10 und auch der oder die Nadelträger 9 sind zweckmäßigerweise auf
den Durchmesser des zu perforierenden Hohlkörpers 2 einstellbar, wobei die Nadelwalzen
durch Verschwenkung des Schwenkarmes 11 anpaßbar sind, während die Tragwalzen mit
ihren Achsen parallel verschiebbar gelagert sein können. Dabei ist es vorteilhaft,
daß vor allem die Nadelträger einen Antrieb haben und die Tragwalzen leer mitlaufen
können. Es ist jedoch auch möglich, daß wenigstens eine der Tragwalzen 10 einen nicht
näher dargestellten Antrieb aufweist.
[0033] In Fig. 2 kann man an einer Stirnseite der Nadelträgerwalzen 9 ein Zahnrad 13 od.
dgl. erkennen, das zum Antrieb dieser Nadelwalzen 9 gehört bzw. den Antrieb bildet.
Mit diesem Zahnrad 13 können dann weitere Räder oder auch eine Kette od. dgl. zusammenwirken.
[0034] In Fig. 2 ist ferner angedeutet, daß der Nadelträger 9 als Nadelwalze von etwa der
Länge ausgebildet sein kann, die der Länge des zu perforierenden Bereiches des Werkstückes
2, insbesondere also der des ganzen Werkstückes 2 entspricht. Dabei ist in Fig. 2
zusätzlich angedeutet, daß z. B. drei Werkstücke gleichzeitig entstehen und bearbeitet
werden können, insbesondere wenn in wenigstens einem Zwischenraum zwischen den am
Umfang angeordneten Tragwalzen 10 für das rotierende Werkstück 2 Messerklingen 14
od. dgl. Schneidwerkzeuge zum Abtrennen einer Hülse mit vorbestimmter Länge angeordnet
sind. Gemäß Fig. 2 können beispielsweise aus einem Rohling während der Bearbeitung
drei perforierte Hülsen 15 gebildet werden. Dabei erkennt man in Fig. 7, daß für die
Abtrennung einzelner Hülsen 15 von Rohren 16 od. dgl. mehrere im Abstand zueinander
angeordnete Messer 14 vorgesehen sind und daß mit Nadeln 8 besetzte, mit Abstand zueinander
angeordnete Ringe 17 vorzugsweise für den Drehantrieb der Werkstücke vorgesehen sein
können. In diesem Fall steht die Herstellung einzelner Hülsen oder Ringe im Vordergrund.
Selbstverständlich könnten jedoch zusätzlich Perforier-Vorrichtungen, d. h. mit Nadeln
8 besetzte Tragkörper 9 vorgesehen sein, die gleichzeitig oder nachträglich oder vor
dem Abtrennen Lochungen in die Oberfläche der Hülsen 15 einarbeiten.
[0035] Die Welle 18, welche die Nadelringe 17 trägt, gehört dabei zum Antrieb der Bearbeitungsstation
5. In diesem Falle brauchen die Nadeln 8 unter Umständen die Oberfläche.der Hülsen
15 dann nicht zu durchstechen, wenn es nur auf die Herstellung von Rohrstücken oder
Hülsen 15 ankommt und deren Perforierung nicht gewünscht wird.
[0036] Auch in diesem Falle können nicht näher dargestellte Tragwalzen 10 vorgesehen sein,
wobei diese vor allem lose mitlaufen können, weil die Nadelringe 17 den Antrieb übernehmen
können. Es ist jedoch auch möglich, zusätzlich oder statt der Welle 18 mit den Nadelringen
17 angetriebene Tragwalzen zu verwenden.
[0037] Sowohl beim Abtrennen einzelner Hülsen als auch bei deren Perforierung können insbesondere
für größere Werkstücke 2 mehrere Nadelringe 17 und/oder Nadelwalzen 9 für den Drehantrieb
und/oder für die eigentliche Perforation vorgesehen sein, wobei diese Nadelringe oder
Walzen in Längsrichtung hintereinander und/oder am Umfang des Werkstückes verteilt
sein können. Ersteres erkennt man in Fig. 7, letzteres in Fig. 4.
[0038] Die vorbeschriebene Vorrichtung und insbesondere die in den Figuren 3 und 4 dargestellte
Arbeitsstation 5 erlauben ein Perforier-Verfahren mit erwärmten Nadeln 8, ohne daß
diese Nadeln mit einer Heizung verbunden sein müssen. Es ist nämlich durch die vorbeschriebene
Anordnung möglich, daß an den zu perforierenden Stellen des Werkstükkes 2 wiederholt
mit einer oder mehreren Nadeln 8 eingestochen oder eingegriffen wird und daß die Einstiche
oder Eingriffe so oft und so schnell hintereinander wiederholt werden, daß sich die
mehrmals in die entstehenden Lochungen eintauchenden Nadelspitzen durch die Reibung
selbst erwärmen. Vor allem beim Perforieren von aus thermopla
- stischem Kunststoff bestehenden Werkstücken 2 wird die Herstellung einer wirklichen
Perforierung aus einem zunächst kleinen Einstich durch die erwähnte Erwärmung oder
Erhitzung unterstützt und überhaupt ermöglicht.
[0039] Der zu perforierende Hohlkörper 2 wird dabei bei dieser Perforierung gedreht und
der mit den Nadeln 8 besetzte Drehkörper 9 dreht sich in Gegenrichtung, so daß eine
Art Verzahnung zwischen den Nadeln und den von diesen erzeugten Lochungen gebildet
wird. Der durch die Nadelspitzen verlaufende Umfangskreis taucht dabei in die Oberfläche
des zu perforierenden Körpers ein oder durchdringt sie sogar, wobei die Drehzahl so
gewählt werden kann, daß die wiederholt in dieselbe Stelle eintauchenden Nadelspitzen
die erwähnte Reibungshitze erzeugen. Dabei kommt es nicht darauf an, daß immer tatsächlich
dieselbe Nadel in dasselbe Loch trifft, sondern es ist lediglich notwendig, daß immer
an derselben Lochung irgendeine Nadel auftrifft. Wie bereits erwähnt, kann dabei der
zu perforierende Drehkörper 2 durch die Drehung des oder der Nadelträger 9 und den
dabei auftretenden Formschluß gedreht werden.
[0040] Zweckmäßigerweise werden die sich selbst erwärmenden Nadeln 8 zur Einstellung ihrer
Temperatur angeblasen und/ oder präparativ behandelt, insbesondere mit einem Kühlmittel
benetzt. Ein flüssiges Kühlmittel kann dabei durch Vernebelung oder als Tropföl aufgetragen,
insbesondere aufgebürstet werden.
[0041] Für diesen Zweck erkennt man in den Figuren 3 und 4 neben der jeweiligen Nadelwalze
9 od. dgl. Perforier-Werkzeug achsparallel zu dieser einen Kanal 19 für Anblasluft
mit gegen die Nadeln 8 gerichteten Öffnungen 20. Durch diesen Kanal 19 und die Öffnungen
20 könnte aber auch Kühlflüssigkeit zugeführt werden.
[0042] Ferner erkennt man sowohl in Fig. 3 als auch in Fig. 4 bei jeder Nadelwalze 9 zum
Auftragen eines flüssigen Kühlmittels auf die Nadeln 8 eine Bürste 21, die mit ihren
Borsten 22 in den Bereich von zumindest den Spitzen der Nadeln 8 eingreifen.
[0043] Es wurde bereits erwähnt, daß vor allem die Nadelwalzen 9 oder 17 vom Werkstück wegschwenkbar
sind, wenn dieses bearbeitet ist und ausgeworfen werden soll. Dazu ist dem Angriff
der Nadelwalzen 9 oder Ringe 17 und/oder Trennmesser 14 entgegengesetzt im Bereich
des Werkstückes 2 zumindest ein Auswerfer 23 angeordnet. In Fig. 3 ist gezeigt, daß
für ein kleineres Werkstück ein einziger Auswerfer genügt, während in Fig. 4 angedeutet
ist, daß vor allem bei größeren Werkstücken auch mehrere Auswerfer 23 vorgesehen sein
können.
[0044] Die Ausbildung und Funktionsweise des Auswerfers 23 erkennt man besonders gut in
den Figuren 8 bis 10. Wichtig ist, daß der Auswerfer 23 mit der Schwenklagerung der
Nadelwalze 9 od. dgl. verbunden ist oder zumindest synchron in der Weise arbeitet,
daß beim Wegschwenken der Nadelwalze 9 von dem fertig bearbeiteten Werkstück 2 dieses
von dem Auswerfer 23 zwischen den Tragwalzen 10 beaufschlagt und aus diesen herausgehoben
wird.
[0045] Im Ausführungsbeispiel ist der Auswerfer 23 als etwa parallel zum Werkstück 2 gelagertes
Lineal od. dgl. Stab mit das Werkstück 2 beaufschlagender elastischer Schmalseite
24 ausgebildet und verläuft über wenigstens einen Teil der Werkstücklänge. An seinem
Arbeitsrand bzw. seiner Schmalseite 24 hat dabei der Auswerfer 23 im Ausführungsbeispiel
eine elastische Lippe 25, die einen Schlauch- oder schlaufenförmigen Querschnitt zur
Anpassung an während des Auswerfens stattfindende Werkstückbewegungen aufweist. Dadurch
ist ein schonendes Auswerfen auch etwas nachgiebiger Werkstücke möglich. Fig. 8 zeigt
dabei den Auswerfer 23 zunächst in Ruhestellung. Beim Auswerfen wird der Auswerfer
23 in Richtung des Pfeiles Pf 2 bewegt, wodurch das Werkstück angehoben wird. Hat
dies die obere Tragwalze überwunden, rollt es seitlich über die Rutsche 6 weg, was
gemäß Fig. 10 durch die biegsame hohle Lippe 25 erleichtert und unterstützt wird.
Die Lippe 25 kann dieser Seitwärtsbewegung gemäß dem Pfeil Pf 3 des Werkstückes etwas
folgen und dessen Zurückfallen in den Zwischenraum zwischen den Tragwalzen verhindern.
Dazu trägt es bei, daß diese elastische Lippe 25 federnd elastisch ausgebildet ist.
[0046] Eine Seitenansicht einer schematisierten Darstellung des oder der Trennmesser 14
erkennt man ebenfalls in den Figuren 3 und 4. Dabei wird deutlich, daß diese Trennmesser
14 mit ihrer Schneide 26 schräg vorzugsweise unter einem spitzen Winkel zur Oberfläche
des Werkstückes 2 stehen und während des Trennschnittes vorzugsweise allmählich tiefer
in das Werkstück eingeführt und nach dem Durchtrennen noch während der Drehbewegung
zurückziehbar sind. Diese Rückziehbewegung bei gleichzeitiger Drehung des Werkstückes
kann dabei eine leichte Lösung des Messers aus dem von ihm gebildeten Schnitt bewirken
und einen eventuell auftretenden Grat gleich mit entfernen. Zum Abtrennen kurzer Hülsen
15 od. dgl. ringförmiger Werkstücke mit nahe beieinanderstehenden Messerklingen 14
können diese und insbesondere deren Schneiden in der Höhe gegeneinander versetzt sein,
so daß sie beim Einstechen in die Werkstückoberfläche zeitlich versetzt am Werkstück
angreifen und dieses möglichst nicht verformen und keinen zu großen Schneidwiderstand
erzeugen.
[0047] Ein weiterer Vorteil der von den beschriebenen Messerklingen 14 und deren Schneiden
26 erzeugten ziehenden Schnitte sowie der noch andauernden Drehbewegung der Werkstücke
beim Herausziehen der Messerklingen aus dem Schnitt besteht darin, daß die Schnitt-Ränder
die Klingen immer wieder nachschärfen können, so daß der Schneidvorgang gewissermaßen
selbstschärfend ist.
[0048] In den Figuren 5 und 6 ist dargestellt, daß zum Perforieren und/oder Abtrennen von
Werkstücken 2 mit profilierter Oberfläche die Tragwalzen 10 eine analoge Gegenprofilierung
aufweisen können. Dabei zeigt Fig. 5 ein Beispiel, bei dem eine stark profilierte
Tragwalze 10 an einem Werkstück mit relativ breiten Wellen angreift.
[0049] Fig. 6 zeigt eine Lösung, bei der die auch in Fig. 5 dargestellte Tragwalze 10 für
ringförmig angeordnete Profilierungen 27 aufweisende Werkstücke 2 Zonen 28 und 29
mit Gruppen von stärkeren Gegenprofilierungen 30 und solche mit schwächer ausgebildeten
Gegenprofilierungen 31 aufweist. Man erkennt deutlich, wie die stärkeren Profilierungen
30 voll in die Profilierungen 27 des Werkstückes eingreifen, während die schwächeren
Gegenprofile 31 nur teilweise in die Profilierungen 27 ragen, so daß hier bei Ungenauigkeiten
das Werkstück sich gut an die Tragwalze anpassen kann.
[0050] Eine abgewandelte Ausführungsform einer Arbeitsstation zum Perforieren von im Querschnitt
beliebig geformten Rohren 2 zeigt in schematisierter Darstellung Fig. 12 und 13. Dabei
ist wenigstens ein Nadelrad, im Ausführungsbeispiel mehrere im Winkel zueinander am
Umfang des zu perforierenden Hohlkörpers 2 angeordneten Nadelräder vorgesehen, deren
Drehachsen quer zu der durch den Pfeil Pf 4 angedeuteten Vorschubrichtung des Werkstückes
2 angeordnet ist. Diese Nadelräder 32, von denen mehrere so hintereinander angeordnet
sind, daß ihre Nadeln 8 auch jeweils wiederholt in dieselben Lochungen eintreten können,
bewirken dabei, sofern eines oder mehrere von ihnen angetrieben sind, den Werkstückvorschub.
Im Ausführungsbeispiel sind die Achsen dieser Nadelräder 32 rechtwinklig zum Vorschub
des zu perforierenden Werkstückes 2 angeordnet und sie sind außerdem am Umfang dieses
Werkstückes 2 so verteilt, daß entsprechende Reihen von Perforationen entstehen können.
[0051] Bei etwas schräger angeordneten Drehachsen der Nadelräder 32 können unter Umständen
auf Schraubenlinien liegende Perforierungen erzeugt werden.
[0052] Das vorstehend beschriebene Verfahren zum Perforieren, welches in erster Linie darin
besteht, daß Madeln mehrmals so schnell hintereinander in jeweils dieselben Lochungen
eintreten, daß auch Reibungswärme entsteht, kann auch mit Hilfe einer in Fig. 11 dargestellten
Vorrichtung durchgeführt werden. Dabei sind in diesem Falle ein oder mehrere im wesentlichen
ebene Nadelfelder 33 mit feststehenden Nadeln 8 vorgesehen, über die die zu perforierenden
Werkstücke 2 abrollbar sind. Man erkennt deutlich, wie in Fig. 11 von deren rechtem
Rand ein Werkstück 2 allmählich nach links, also in Richtung der Pfeile Pf 5 bewegt
wird und dabei gemäß den Pfeilen Pf 6 rollt.
[0053] Zum Abrollen der zu perforierenden Hohlkörper 2 über dieses Nadelfeld 33 ist dabei
ein in Vorschubrichtung schräg gegen das Nadelfeld 33 laufendes Transportband 34 vorgesehen,
das auf der dem Nadelfeld 33 gegenüberliegenden Seite reibschlüssig und/oder mittels
Vorsprüngen, Spitzen od. dgl. formschlüssig an den Hohlkörpern 2 angreift und diese
in Vorschubrichtung beim Abrollen allmählich tiefer auf die Nadeln 8 drückt. Dabei
kann ein Träger 35 dieses Transportbandes 34 gemäß den Doppelpfeilen Pf 7 hinsichtlich
seines Gesamtabstandes vom Nadelfeld 33 und auch hinsichtlich seiner Schrägstellung
eingestellt werden.
[0054] Für das Abtrennen von Hülsen 15, die mittels des an ihrem Umfang angreifenden Transportbandes
34 vorschiebbar sind, ist in diesem Falle wenigstens ein rotierendes Kreistrennmesser
36 und/oder wenigstens eine vorzugsweise schwenkbare, in Fig. 11 dargestellte Messerklinge
41 vorgesehen.
[0055] In Fig. 11 erkennt man noch, daß die Nadeln 8 vorzugsweise durch Bohrungen 37 ihres
Trägers 38 mit einem gasförmigen oder flüssigen Kühlmittel kühlbar sind.
[0056] Das als Friktionsband ausgebildete Transportband 34 ist mittels einer Druckplatte
39 gegen das Nadelfeld 33 anpreßbar, um trotz des Widerstandes bei dem Perforier-und/oder
Schneidvorgang das gewünschte Abrollen der Werkstücke sicherzustellen.
[0057] Insbesondere zur Veränderung der Schrägstellung des Transportbandes kann dieses an
einer einseitig um eine parallel zur Nadelebene verlaufenden Achse 40 schwenkbar gelagert
sein. Dabei erkennt man, daß der Träger 35 auch das Messer 36 trägt.
[0058] Insgesamt ergibt sich eine vollautomatisch und spindellos arbeitende Vorrichtung
zur Herstellung kleiner Rohrabschnitte und insbesondere perforierter Hülsen. Dabei
ist das gesamte Verfahren wirtschaftlich und schnell durchführbar und es wird vermieden,
daß beim Perforieren Perforationsrückstände anfallen, die nachfolgende Prozesse, bei
denen die perforierten Hülsen benötigt werden, empfindlich stören könnten. Solche
Rückstände können z. B. dann auftreten, wenn die Perforationen ausgestanzt würden.
Solche Stanzteile werden jedoch durch die erwärmten Nadeln vermieden. Gleichzeitig
ergibt sich durch das Vermeiden von Spindeln, die die Werkstücke halten, eine einfache
Werkstückausrichtung, die eine entsprechend genaue Bearbeitung sei es beim Perforieren,
sei es beim Abtrennen erlaubt. Darüber hinaus ist eine spindellose Konstruktion auch
bei der Beschickung besonders schnell und wirtschaftlich.
[0059] Besondere Heizungen für die Perforiernadeln und der damit verbundene Energieaufwand
werden vermieden.
[0060] Alle in der Beschreibung, der Zusammenfassung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander wesentliche Bedeutung haben.
1. Verfahren zum Perforieren und/oder Abschneiden rundlauffähiger bzw. rotationssymmetrischer
Hohlkörper an deren Wandung, insbesondere von Wickelträgern wie z. B. Textilhülsen
vorzugsweise aus Kunststoff,
dadurch gekennzeichnet, daß an den zu perforierenden Stellen des Werkstückes (2) wiederholt
mit einer oder mehreren Nadeln (8), Stempeln, Stiften od. dgl. eingestochen wird und
daß die Einstiche so oft und so schnell hintereinander wiederholt werden, daß sich
die mehrmals in die entstehenden Lochungen eintauchenden Nadelspitzen od. dgl. durch
Reibung selbst erwärmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu perforierende Hohlkörper
bei der Perforierung gedreht wird und daß wenigstens ein mit Nadeln (8) od. dgl. besetzter,
ebenfalls rotierender Drehkörper (9) in Gegendrehung versetzt wird, wobei der durch
die Nadelspitzen od. dgl. verlaufende Umfangskreis in die Oberfläche des zu perforierenden
Körpers eintaucht und wobei die Drehzahl so gewählt wird, daß die wiederholt in dieselben
Stellen eintauchenden Nadelspitzen od. dgl. durch Reibung erwärmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zu perforierende
Drehkörper durch die Drehung des oder der Nadelträger und den zeitweiligen Formschluß
der in ihn einstechenden Nadeln od. dgl. gedreht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die sich
selbst erwärmenden Nadeln (8) od. dgl. zur Einstellung ihrer Temperatur angeblasen
und/oder präparativ behandelt, insbesondere mit einem Kühlmittel benetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Kühlmittel
durch Vernebelung oder als Tropföl aufgetragen, insbesondere aufgebürstet wird.
6. Verfahren insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein kontinuierlich oder intermittierend geblasener Hohlkörper gedreht und an seinen
späteren Stirnseiten abgeschnitten wird, vorzugsweise gleichzeitig mit oder nach einem
Perforiervorgang.
7. Vorrichtung zum Perforieren von rundlauffähigen oder rotationssymmetrischen Hohlkörpern,
insbesondere von Wickelträgern, z. B. von Textilhülsen vorzugsweise aus Kunststoff,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß sie eine
Halterung für das Werkstück (2) sowie wenigstens einen mit Perforationsnadeln, -stempeln,
-stiften od. dgl. besetzten Tragkörper (9) aufweist und daß Antriebsmittel zum wiederholten
Einstechen der Nadeln od. dgl. in die Oberfläche bzw. Wandung des Hohlkörpers (2)
vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Halterung für das
Werkstück an dessen Außenumfang angreifende, drehbare Tragwalzen vorgesehen sind und
daß der oder die Nadelträger (9) ein Drehkörper ist (sind), dessen Umfang mit Nadeln
(8) od. dgl. besetzt ist und dessen Drehachse parallel zu denen der Tragwalzen (10)
und des zu perforierenden Hohlkörpers verläuft.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadelwalze(n)
(9) od. dgl.. relativ zu dem Werkstück schwenkbar gelagert ist (sind).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nadeln od. dgl. profiliert sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragwalzen (10i und/ oder der (die) Nadelträger (9) auf den Durchmesser des zu perforierenden
Hohlkörpers (2) einstellbar sind und daß der (die) Nadelträger bei der Bearbeitung
radial gegen das Innere des Hohlkörpers verstellbar ist (sind).
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Nadelträger (9) als Nadelwalze von vorzugsweise zumindest der Länge ausgebildet ist,
die der Länge des zu perforierenden Bereiches des Hohlkörpers, gegebenenfalls des
ganzen Hohlkörpers, entspricht.
13. Vorrichtung insbesondere nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß in wenigstens einem Zwischenraum zwischen den am Umfang angeordneten Tragwalzen
(10) für das rotierende Werkstück (2) zumindest eine Messerklinge od. dgl. Schneidwerkzeug
zum Abtrennen einer Hülse od. dgl. mit vorbestimmter Länge von einem Rohling angeordnet
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß für die Abtrennung einzelner
Hülsen von Rohren od. dgl. Rohlingen mehrere im Abstand zueinander angeordnete Messer
od. dgl. vorgesehen sind und daß mit Nadeln od. dgl. besetzte, mit Abstand zueinander
angeordnete Ringe od. dgl. vorzugsweise für den Drehantrieb der Werkstücke vorgesehen
sind.
15. Vorrichtung insbesondere nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß insbesondere für größere Werkstücke (2) mehrere Nadelringe (17) und/ oder Nadelwalzen
(9) für den Drehantrieb und/oder die Perforation vorgesehen sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine der Tragwalzen (10) mit einem Antrieb verbunden ist.
17. Vorrichtung insbesondere nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß neben der Nadelwalze (9) od. dgl. vorzugsweise achsparallel zu dieser ein Kanal
für Anblasluft mit gegen die Nadeln od. dgl. gerichteten Öffnungen (20) und/oder für
die Zufuhr einer Kühlflüssigkeit vorgesehen sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß zum Auftragen eines flüssigen
Kühlmittels auf die Nadeln (8) od. dgl. wenigstens eine mit ihren Borsten (22) zumindest
in den Bereich der Nadelspitzen od. dgl. eingreifende Bürste (21) od. dgl. vorgesehen
ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß dem Angriff der Nadelwalzen (9, 17) und/oder
Trennmesser (14) entgegengesetzt an dem Werkstück (2) zumindest ein Auswerfer (23)
angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Auswerfer (23) mit
der Schwenklagerung der Nadelwalze (9) od. dgl. verbunden ist und beim Wegschwenken
der Nadelwalze (9) od. dgl. von dem fertig bearbeiteten Werkstück (2) dieses synchron
mit dieser Wegschwenkbewegung zwischen den Tragwalzen (10) aushebt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das
oder die Trennmesser (14) mit ihrer Schneide (26) schräg vorzugsweise unter einem
spitzen Winkel zur Oberfläche des Werkstückes (2) stehen und während des Trennschnittes
vorzugsweise tiefer in das Werkstück eingeführt und nach dem Durchtrennen noch während
der Drehbewegung zurückziehbar sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Abtrennen kurzer Hülsen (15) oder insbesondere ringförmiger Werkstücke mit nahe beieinanderstehenden
Messerklingen (14) diese in der Höhe gegeneinander versetzt sind und beim Einstechen
in die Werkstückoberfläche zeitlich versetzt an dem Werkstück angreifen.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Perforieren und/oder Abtrennen von Werkstücken (2) mit profilierter Oberfläche die
Tragwalzen (10) eine analoge Gegenprofilierung aufweisen.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragwalzen (10) für ringförmig angeordnete Profilierungen (27) aufweisende Werkstücke
(2) Zonen (28, 29) mit Gruppen von stärkeren Gegenprofilierungen und solche mit schwächer
ausgebildeten Gegenprofilierungen aufweisen.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß der
Auswerfer (23) als parallel zum Werkstück (2) gelagertes Lineal od.dgl. Stab mit das
Werkstück (2) beaufschlagender elastischer Schmalseite (24) ausgebildet ist und wenigstens
über einen Teil der Werkstücklänge verläuft.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß der
Auswerfer (23) an seinem Arbeitsrand (24) eine elastische Lippe (25) vorzugsweise
mit schlaufenförmigem Querschnitt zur Anpassung an während des Auswerfens stattfindende
Werkstückbewegungen aufweist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß das
elastische Ende des Auswerfers zur Unterstützung des Auswerfvorganges federnd elastisch
ausgebildet ist.
28. Vorrichtung insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Perforieren von Hohlkörpern, vorzugsweise von unmittelbar aus einer Extrudiervorrichtung
od. dgl. austretenden Hohlkörpern zumindest ein Nadelrad od. dgl., vorzugsweise mehrere
im Winkel zueinander angeordnete Nadelräder vorgesehen sind, deren Drehachse quer
zur Vorschubrichtung des Werkstückes angeordnet ist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß in
Vorschubrichtung mehrere Nadelräder hintereinander angeordnet sind.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß die
Achsen der Nadelräder rechtwinklig zum Vorschub des zu perforierenden Werkstückes
(2) angeordnet sind und daß diese Nadelräder für ein Rohr mit beliebiger Querschnittsform
an dessen Umfang verteilt sind.
31. Vorrichtung insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Perforieren von vorzugsweise rotationssymmetrischen Körpern feststehende,
insbesondere in einer Ebene liegende Nadelfelder vorgesehen sind, über die die zu
perforierenden Körper abrollbar sind.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Abrollen von zu perforierenden Hohlkörpern (2) über ein Nadelfeld (33) ein vorzugsweise
in Vorschubrichtung schräg gegen das Nadelfeld (33) laufendes Transportband (34) od.
dgl. vorgesehen ist, das auf der dem Nadelfeld (33) gegenüberliegenden Seite insbesondere
reibschlüssig und/oder mittels Vorsprüngen, Spitzen od. dgl. formschlüssig an den
Hohlkörpern (2) angreift und diese in Vorschubrichtung beim Abrollen tiefer auf die
Nadeln (8) drückt.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß für
das Abtrennen von Hülsen (15) od. dgl., die mittels eines an ihrem Umfang angreifenden
Transportbandes (34) vorschiebbar sind, wenigstens ein rotierendes Kreistrennmesser
(36) und/ oder wenigstens eine vorzugsweise schwenkbare Messerklinge vorgesehen ist.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nadeln od. dgl. vorzugsweise durch Bohrungen ihres Trägers mit einem gasförmigen oder
flüssigen Kühlmittel kühlbar sind.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß das
als Friktionsband ausgebildete Transportband mittels Druckplatte gegen das Nadelfeld
(33) od. dgl. anpreßbar ist.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß das
Friktionsband (34) an einer einseitig um eine parallel zur Nadelebene verlaufenden
Achse schwenkbar gelagert ist.