[0001] Die Erfindung betrifft eine Fugenüberbrückungsvorrichtung für Dehnfugen in Fahrbahnen
von Brücken oder dergleichen, mit mehreren an die Fahrbahnoberfläche angrenzenden,
quer zur Fahrbahnrichtung verlaufenden, zueinander parallelen Lamellen, welche auf
den Fugenspalt überbrückenden, in den Fugenrändern verschieblich gelagerten Traversen
abgestützt sind, wobei jede Lamelle mit zwei oder mehreren Traversen, jede Traverse
aber mit nicht mehr als einer Lamelle fest verbunden ist, und wobei an den Traversen
angreifende elastomere Körper zur Steuerung der Lamellenabstände vorgesehen sind.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der deutschen Auslegeschrift 1 658 611 bekannt.
Dabei ist jede Lamelle mit mindestens zwei Traversen fest verbunden, also kippsicher
auf den Traversen gelagert. Die Traversen hingegen sind in den beiden Fugenrändern
längsverschieblich gelagert, wobei der Verschiebeweg mittels elastomerer Körper gesteuert
ist, über welche die Traversen schubverformbar miteinander und mit den beiden Fugenrändern
verbunden sind. Die elastomeren Körper sind hEr seitlich an den Traversen angeschlossen;
zur Lagesicherung dieser Körper sind zusätzlich Befestigungsmittel erforderlich; im
Falle einer Schiefstellung der Fuge, z.B. infolge von Längsverschiebungen der Fugenränder
werden die Lagerkörper zusätzlich senkrecht zur Schubrichtung belastet, was sich wiederum
ungünstig auf die Schubkraftverteilung auswirkt.
[0003] Bei einer anderen bekannten Lösung (Deutsche Offenlegungsschrift 30 19 594) sind
die Traversen bzw. kurze Teiltraversen jeweils in Öffnungen mehrerer Lamellen aufgenommen,
mit dem Ziel, eine besonders günstige Verteilung der Vertikallasten bei hoher Tragfähigkeit
der Gesamtkonstruktion zu erreichen. Durch im Öffnungsbereich angeordnete schubverformbare
elastomere Lagerkörper ist gleichzeitig eine Steuerung der Lamellen im Fugenbereich
erzielbar, derart, daß die Lamellen über die Fugenbreite stets mit gleichen Abständen
voneinander und von den Fugenrändern angeordnet sind. Voraussetzung für die Erreichung
der angestrebten Wirkungen ist hier eine spezielle Bauweise, bei welcher die Lamellen
Öffungen bilden, durch welche die Traversen hindurchgesteckt sind.
[0004] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fugenüberbrückungsvorrichtung
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß neben einer Vereinfachung ihrer Montage
und ihrer Lagerung in den Fugenrändern eine besonders gleichmäßige Verteilung der
Vertikallasten erreicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Steuerung der Lamellenabstände
die Traversen über schubverformbare elastomere Lagerkörper auf einer oder beiden Lamellen,
die zu der mit der jeweiligen Traverse fest verbundenen Lamelle benachbart sind, abgestützt
sind, und daß die beiden äußeren Traversen ebenfalls über derartige Lagerkörper auf
beiden Fugenrändern, jede auf einem anderen, abgestützt sind.
[0006] Mit diesem Lösungsvorschlag wird durch das Element der schubverformbaren Lagerkörper
ein Zweifaches erreicht, nämlich erstens eine erhebliche Vergrößerung der in vertikaler
Richtung zwischen Lamellen und darunterliegenden Traversen wirksamen Stützfläche und
zweitens eine Abstandssteuerungcbr Lamellen.
[0007] Dadurch daß sich die Lamellen unter den Vertikallasten durchbiegen, wirken die Lagerkörper
neben den festen Verbindungsstellen zwischen Lamellen und Traversen als zusätzliche
vertikale Stützen, was zu einer sehr vorteilhaften Vergleichmäßigung der Vertikallastverteilung
im gesamten Fugenbereich führt.
[0008] Die Lagerkörper können Steuerungsaufgaben sowohl bei einer Fugenverengung als auch
bei einer Fugenverbreiterung bzw. einer durch Radlasten verursachten Verschiebung
der Lamellen übernehmen.
[0009] Die Einbindung der Gesamtvorrichtung in die Fugenränder ist besonders einfach, da
auch dort die gleichen Lagerkörper zur Abstützung der Traversenenden verwendet werden
können.
[0010] Die Lagesicherung der Lagerkörper läßt sich infolge ihrer vertikalen Einspannung
auf besonders einfache Weise bewerkstelligen; eine Montage der Lagerkörper unter vertikaler
Druckvorspannung zwischen Lamellen und Traversen erfordert keinen zusätzlichen Aufwand
für besondere Montagevorrichtungen.
[0011] Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Fugenüberbrückungsvorrichtung
Fig. 2 einen vertikalen Querschnitt gem. II - II der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf eine Variante der Fugenüberbrückungsvorrichtung
gem. Fig. 1 und
Fig. 4 einen vertikalen Querschnitt gem. IV -IV der Fig. 2.
[0012] Fig. 1 zeigt eine Fugenüberbrückungsvorrichtung mit fünf Lamellen 1 - 5. Unterhalb
der Lamellen sind Traversen angeordnet, von denen fünf Traversen 6 - 10 zu einer Lagerstelle
13 zusammengefaßt sind, welche durch Ausschnitte in den Fugenrändern 14, 15 gekennzeichnet
ist. Darüberhinaus sind zwei Gleittraversen 11, 12 dargestellt, welche auf beiden
Seiten der Lagerstelle 13 und mit Abstand von dieser angeordnet sind. Insgesamt ist
nur ein kurzer Abschnitt der im Fugenbereich angeordneten, quer zur Fahrbahn verlaufenden
und mit dieser bündig abschließenden Lamellen 1 - 5 gezeigt. Bei einer praktischen
Ausfihrungsform kann der Abstand zwischen einer Gleittraverse und einer benachbarten
Lagerstelle 13, bis zur Mitte der Lagerstelle gemessen, etwa 2 m betragen. Neben den
aufzunehmenden Vertikallasten hängt dieser Abstand von der Dimensionierung der Lamellen
ab.
[0013] Mit einer Kreuzschraffur sind Lagerstücke 16 für die feste Verbindung zwischen Lamellen
und Traversen gezeichnet. Die Lagerstücke 16 sind bevorzugt Stahlkörper, welche einerseits
mit der Unterseite der jeweiligen Lamelle, andererseits mit der Oberseite der zugehörigen
Traverse verschweißt sind. Die Mittellamelle 3 ist über ein derartiges Lagerstück
16 im Bereich der Lagerstelle 13 starr mit der Traverse 8 verbunden;darüberhinaus
ist die Mittellamelle 3 auch noch starr mit den beiden Gleittraversen 11, 12 verbunden.
Dadurch ergibt sich eine seitliche Steuerung der Gleittraversen 11, 12 mit dem Ergebnis,
daß die Mittellamelle 3 bezüglich des Fugenspalts stets zentrisch gehalten ist.
[0014] Die in der Draufsicht kreisförmigen Verbindungsstellen bedeuten Gleitkörper 17, welche
eine gleitende Abstützung der Lamellen 1 - 5 auf den Traversen bzw. eine gleitende
Abstützung der Enden der Traversen im Bereich der Fugenränder ermöglichen.
[0015] Fig. 2 zeigt je Fugenrand die Anordnung-von zwei Gleitkörpern 17 auf beiden Seiten
der Traverse 9, wobei die Gleitkörper 17 bevorzugt unter vertikaler Vorspannung eingebaut
sind. Die fugenrandseitige Lamelle 5 ist über einen schubverformbaren Lagerkörper
19 auf der Traverse 9 abgestützt. Die benachbarte Lamelle 4 ist mittels eines Lagerstücks
16 starr mit der Traverse 9 verbunden. Die übrigen Lamellen 1 - 3 sind mit Abstand
über der Traverse 9 geführt. Die Lagerkörper 19 dienen einerseits der Abstandssteuerung
der Lamellen 1 - 5, andererseits als zusätzliche Lagerstellen zur Abtragung von Vertikallasten.
[0016] Zur Vereinfachung der Darstellung sind zwischen den Lamellen und den Fugenrändern
vorhandene Dichtungsprofile in der Zeichnung weggelassen. Anstelle der beiden Gleittraversen
11, 12 kann ebensogut eine gleichartige Abstützung der Lamellen wie im Bereich der
Lagerstelle 13 wiederholt vorgesehen sein.
[0017] Die Lagerkörper 19 bestehen aus elastomerem, schubverformbarem Werkstoff; sie sind
einerseits mit der Unterseite der Lamellen, andererseits mit der Oberseite der Traversen
fest verbunden. Bei einer Änderung der Fugenbreite kommt es zu einer Schubverformung
der Lagerkörper 19, so daß Rückstellkräfte erzeugt werden, die von den Traversen über
den Lagerkörper 19 an die mit diesen verbundenen Lamellen weitergegeben werden. Die
beiden äußeren Traversen 6, 10 der Lagerstelle 13 sind jeweils mit einem Ende ebenfalls
mittels schubverformbarer Lagerkörper 19 in den gegenüberliegenden Fugenrändern abgestützt.
[0018] Die Figuren 3und 4 zeigen eine Variante der Überbrückungsvorrichtung gem. den Figuren
1 und 2, wobei bei der Variante lediglich noch einige Lagerkörper 19 zusätzlich vorgesehen
sind, derart, daß jede Traverse mit einer Lamelle starr und mit zwei benachbarten
Lamellen bzw. einer benachbarten Lamelle und einem Fugenrand über schubverformbare
Lagerkörper 19 verbunden ist. Diese Verbindungsart zeigt die Darstellung gem. Fig.
4 anhand einer äußeren Traverse 10, wobei das rechte Traversenende zwischen an Ober-
und Unterseite anliegenden Lagerkörpern 19 vertikal eingespannt ist, während das linke
Traversenende gleitend zwischen an Ober- und Unterseite anliegenden Gleitkörpern 17
abgestützt ist. Die fugenrandseitige Lamelle 5 ist über ein Lagerstück 16 starr mit
der Traverse 10 verbunden. Die benachbarte Lamelle 4 ist über einen elastomeren Lagerkörper
19 mit der Traverse 10 verbunden.
Fugenüberbrückungsvorrichtung für Dehnfugen in Fahrbahnen von Brücken od. dgl., mit mehreren an die Fahrbahnoberfläche
angrenzenden, quer zur Fahrbahnrichtung verlaufenden, zueinander parallelen Lamellen
(1-5), welche auf den Fugenspalt überbrückenden, in den Fugenrändern (14, 15) verschieblich
gelagerten Traversen (6-10) abgestützt sind, wobei jede Lamelle mit zwei oder mehreren
Traversen, jede Traverse aber mit nicht mehr als einer Lamelle fest verbunden ist,
und wobei an den Traversen angreifende elastomere Körper zur Steuerung der Lamellenabstände
vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Steuerung der Lamellenabstände die Traversen (6-10) über schubverformbare
elastomere Lagerkörper (19) auf einer oder beiden Lamellen, die zu der mit der jeweiligen
Traverse fest verbundenen Lamelle benachbart sind, abgestützt sind, und daß die beiden
äußeren Traversen (6,10) ebenfalls über derartige Lagerkörper auf beiden Fugenrändern
(14, 15), jede auf einem anderen, abgestützt sind.