[0001] Die Erfindung betrifft eine ELektronenoptik gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Bei den ersten Farbfernsehröhren bestanden die ELektronenstrahlerzeugersysteme aus
nebeneinander angeordneten gleichen rotationssymmetrischen ELektroden für jeden ELektronenstrahL.
Später waren bei der sogenannten "unitized gun", in deren Elektrodenaufbau die EinzeLelektroden
zusammengefaßt sind, nebeneinanderliegende rotationssymmetrische ELektroden gleicher
Funktion zu einer gemeinsamen ELektrode für alle StrahLen zusammengefaßt. SoLche ELektroden
sind unsymmetrisch, so daß sie für Außen- und MittenstrahL eine unterschiedliche Umgebung
darstellen. Es ist deshalb üblich, diese Unterschiede im Gitter 3 und Gitter 4, welche
üblicherweise die ELektroden der HauptfokussierLinse bilden, durch einen für jeden
der drei ELektronenstrahLen vorgesehenen individuellen Ring zu verkleinern. Die drei
Ringe sind in einem sie umfassenden, als topfförmige Hülle ausgebildeten ELektrodenteiL
nebeneinander befestigt. Die Rotationssymmetrie ist somit im Inneren dieser ELektroden
für die einzelnen ELektronenstrahLen annähernd vorhanden, beim Ein- und Austritt aus
dem Bereich der Ringe haben jedoch Mitten-und AußenstrahLen unterschiedliche Umgebungen.
DemzufoLge ist die Form des elektrostatischen Fokussierungsfeldes nicht vollständig
rotationssymmetrisch und dies in einem unterschiedlichen Maß für Mitten- und Außenstrahlen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, bei den die elektrostatische FokussierLinse bildenden
ELektroden eines ELektronenstrahlerzeugersystems mit zusammengefaßten Einzelsystemen
die Unterschiede der FokussierfeLder für Mitten-und Außenstrahlen im Rahmen einer
elektronenoptischen Verbesserung des ELektrodenaufbaus zu beseitigen. Dies geschieht
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen. VorteiLhafte AusgestaLtungen
der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 enthalten.
[0004] Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, daß die ungleiche Einwirkung der ELektronenoptik
auf Mitten- und AußenstrahL durch Einführung komplementärer Unsymmetrien mit HiLfe
freier Parameter, also auf kompensatorische Weise, gründlicher beseitigt werden kann,
als dies durch Maßnahmen zur Erweiterung und Ergänzung der Symmetrie im ELektrodenaufbau
möglich wäre. Es wurde festgestellt, daß sich solche Verbesserungen der Eigenschaften
der Fokussierlinse ergeben, wenn die Rotationssymmetrie des in der Fokussierelektrode
auf die ELektronenstrahLen wirkenden elektrostatischen FeLdes in bestimmter Weise
und bis zu einem gewissen Grad verlassen wird. Dabei hat sich gezeigt, daß die Streckung
der ursprünglich rotationssymmetrischen Felder durch Aufweitung der in bekannten Fokussierelektroden
vorhandenen Ringe, welche sich innerhalb des umfassenden Elektrodenteils der beiden
die FokussierLinse bildenden Elektroden (Gitter 3 und Gitter 4) befinden, den Twisteffekt
vermindert, wenn die Aufweitung der Ringe in Richtung der Vertikalablenkung erfolgt,
so daß aus den Ringen Ellipsen mit einem größeren Durchmesser senkrecht zu der Ebene,
in welcher die ELektronenstrahLen verlaufen, entstehen. Unter Twist wird in diesem
Zusammenhang der Winkel zwischen der HorizontaLen und den von den drei ELektronenstrahLen
bei horizontaler AbLenkung durch das MagnetfeLd des Ablenkjoches geschriebenen Linien
auf dem Bildschirm verstanden. Die Verminderung des Twistes durch Aufweitung der Ringe
in Richtung der Vertikalablenkung ist insofern erklärbar, als die Lagetoleranzen der
ELektronenstrahLen dann in Richtung der größeren ELLipsenachse weniger stark eingehen.
EbenfaLLs schwächer wirken sich Unterschiede der Systemkomponenten auf die Schärfespannung
aus. Als Schärfespannung wird die am "Gitter 3" vorhandene Spannung gegen Massenpotential
verstanden, bei welcher der betreffende StrahL auf dem Schirm fokussiert ist. Bei
den zusammengefaßten Elektroden einer "unitized gun"ist die "Gitter 2"-Spannung nicht
mehr für jeden StrahL einzeln einstellbar, weshalb auch hohe Anforderungen an die
Gleichheit der Fokussierfelder gestellt werden müssen.
[0005] Insbesondere bei DünnhaLsröhren sind diese Verbesserungen von großer Bedeutung, denn
die ELektronenstrahLen sind eng benachbart und die FokussierungsLinse hat einen vergleichsweise
kleinen Durchmesser.
[0006] Eine weitere MögLichkeit zur Vereinfachung der ELektrode auf der "Gitter 4"-Seite
der FokussierLinse, welche üblicherweise die zum AusgLeich des magnetischen Ablenkfeldes
dienenden FeLdformer (Shunts und Enhancers) trägt, besteht nach einer Ausgestaltung
der Erfindung darin, daß TeiLe der ELektrode selbst aus weichmagnetischem MateriaL
bestehen, so daß die auf der AußenfLäche der ELektroden angeschweißten weichmagnetischen
FeLdformer vollständig oder teilweise entbehrlich sind. Das bringt eine weitere Vereinfachung
bei der HersteLLung des Elektranenstrahlerzeugersystems mit sich. Die ELektrode mit
Feldformer besteht dann nicht mehr aus acht sondern aus fünf, im günstigsten FaLL
sogar nur noch aus drei TeiLen.
[0007] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Figuren beschrieben. Es zeigen:
[0008]
Fig. 1a den Längsschnitt durch ein bekanntes ELektronenstrahlerzeugersystem;
Fig. 1b die Vorderansicht des bekannten ELektronenstrahLerzeugersystems (Ansicht Z
gemäß Fig. 1a);
Fig. 1c einen Querschnitt durch die Gitter 3-Elektrode des bekannten Systems gemäß
Fig. 1a (Schnitt AB in Fig. 1e);
Fig. 1d einen Querschnitt durch die Gitter 4-Elektrode des bekannten Systems gemäß
Fig. 1a (Schnitt CD in Fig. 1b);
Fig. 1e die Ansicht eines TeiLs der Gitter 3-ELektrode des bekannten Systems (Ansicht
V in Fig. 1a);
Fig. 2a die Vorderansicht des AusführungsbeispieLs A der Erfindung (Teile in topfförmiger
Hülle)
Fig. 2b den Schnitt AB aus Fig. 2a;
Fig. 3a die Vorderansicht des Ausführungsbeispiels B der Erfindung;
Fig. 3b den Schnitt AB aus Fig. 3a;
Fig. 4a die Vorderansicht des AusführungsbeispieLs C der Erfindung;
Fig. 4b den Schnitt AB aus Fig. 4a;
Fig. 5a die Vorderansicht des AusführungsbeispieLs D der Erfindung;
Fig. 5b den Schnitt CD aus Fig. 5a;
Fig. 6a die Vorderansicht des Ausführungsbeispiels E der Erfindung;
Fig. 6b den Schnitt CD aus Fig. 6a;
Fig. 7a die Vorderansicht (Ansicht x) der Gitter 4-ELektrode eines bekannten Elektronenstrahlerzeugersystems;
Fig. 7b die Seitenansicht der Gitter 4-Elektrode gemäß Fig. 7a;
Fig. 7c die Ansicht z der Gitter 4-ELektrode gemäß Fig. 7b;
Fig. 8a die Vorderansicht des AusführungsbeispieLs F der Erfindung in der DarsteLLungsweise
von Fig. 7a;
Fig. 8b die Seitenansicht des Ausführungsbeispiels F gemäß Fig. 8a;
Fig. 8c die Ansicht z des AusführungsbeispieLs F gemäß Fig. 8b;
Fig. 9a die Vorderansicht des AusführungsbeispieLs G der Erfindung in der DarsteLLungsweise
von Fig.7a;
Fig. 9b die Seitenansicht des Ausführungsbeispiels G gemäß Fig. 9a;
Fig. 9c die Ansicht z des AusführungsbeispieLs G gemäß Fig. 9b.
[0009] In den Figuren 1a bis 1e ist ein bekanntes ELektronenstrahlerzeugersystem gezeigt.
üblicherweise wird 5 aLs "Gitter 3" und 6 als "Gitter 4" bezeichnet. "Gitter 4" (6)
weist gegenüber "Gitter 3" (5) ein stark unterschiedliches elektrisches PotentiaL
auf, so daß sich zwischen 5 und 6 eine elektrostatische Fokussierlinse ausbildet.
Fig. 1b zeigt in der Draufsicht auf das "Gitter 4" (6) die FeLdformer 7 und 8 (Shunts
7 und Enhancers 8). Diese feldformenden MitteL bewirken, daß das magnetische Ablenkfeld
einer auf dem RöhrenhaLs angebrachten AbLenkeinheit auf die drei durch die öffnungen
9 tretenden ELektronenstrahLen gleichstark einwirkt.
[0010] Auch Fig. 7 zeigt ein bekanntes Elektronenstrahlerzeugersystem gemäß dem Stand der
Technik. Die drei gleichen TeiLe 2 sind dort am sogenannten Konvergenztopf 4 befestigt.
[0011] In Figur 2a sind zwei gleiche TeiLe 10 in der topfförmigen HüLLe 3 befestigt. In
Figur 2b ist die Höhe dieser TeiLe 10 entsprechend der Tiefe des in TeiL 3 eingeprägten
Topfes gewählt. Diese Höhe der TeiLe kann, wie die Figuren 5b und 6b zeigen, auch
veränderlich sein.
[0012] In Figur 3a handelt es sich ebenfalls um zwei gleiche TeiLe 11, welche jedoch mit
Ihren FLanschen auf der Seite der AußenstrahLen befestigt sind.
[0013] In Figur 4a, b und Figur 5a, b sind AusführungsbeispieLe mit nur je einem TeiL 12
bzw. 13 dargestellt, während Fig. 6a, b noch ein Beispiel mit zwei gleichen, aber
unsymmetrischen Teilen 14 zeigt. In allen BeispieLen nach Fig. 2 bis Fig. 6 sind die
TeiLe 10 ... 14 in der topfförmigen Hülle 3 befestigt. Eine gleichwertige MögLichkeit
der Befestigung besteht darin, daß die TeiLe 10 ... 14 auf einer Platine 1 (s.a. Fig.
1a) befestigt sind, weLche an der topfförmigen Hülle angebracht wird. Weitere konstruktive
Varianten sind möglich, wobei wesentlich ist, daß das oder die TeiLe in der topfförmigen
Hülle mit ihren parallel zu den Wandflächen des Topfes verlaufenden Flächen so angeordnet
sind, daß die drei ELektronenstrahLen im Topf gegeneinander abgeschirmt sind. Die
genauen Abmessungen und die Formgebung der TeiLe erfolgt unter Berücksichtigung von
Versuchs- und Rechenergebnissen.
[0014] In der Figur 7 ist der Stand der Technik bezüglich des Gitters 4 gezeigt. Das sowohl
bei dem bekannten als auch beim erfindunosgemäßen Elektronenstrahlerzeugersystem bei
Gitter 4 wie bei Gitter 3 vorhandene umfassende Teil, die topfförmige Hülle 3,ist
der übersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet. Im Gitter 4 sind die bekannten drei
gleichen Teile 2 am sogenannten Konvergenztopf angebracht. EbenfaLLs am Konvergenztopf,
jedoch an der anderen Seite des Topfbodens, befinden sich die Feldformer aus magnetischem
Werkstoff. Mit 7 sind zwei Ringe um die Durchtrittsöffnungen der Außenstrahlen bezeichnet,
welche Shunts genannt werden. Beiderseits der Durchtrittsöffnung des Mittelstrahles
sind Streifen 8 angeordnet, die unter der Bezeichnung Enhancer bekannt sind. Fig.
7a ist die Vorderansicht in Richtung x, Fig. 7c zeigt die Ansicht aus Richtung z.
Der Teilschnitt in Fig. 7b zeigt, wie die TeiLe 2
[0015] außen am Topfboden über den öffnungen 9 für den Durchtritt der ELektronenstrahLen
angeordnet sind.
[0016] Nach einer weiteren AusbiLdung der Erfindung werden nun nicht nur die drei TeiLe
2 durch ein oder zwei TeiLe 10 ... 14 ersetzt, sondern auch diese TeiLe in solcher
Weise ausgestaltet, daß sie die Funktion der Feldformer, nämlich die Wirkung des Ablenkfetdes
der AbLenkeinheit auf alle drei StrahLen zu vergleichmäßigen, miterfüllen.
[0017] Die Figuren 8 und 9 geben dazu zwei AusführungsbeispieLe. Die TeiLe 15 und 16 sind
zumindest teilweise aus magnetischem Werkstoff. Diese TeiLe 15, 16 haben, um die Aufgabe
der FeLdformung miterfüllen zu können, im VergLeich zu den TeiLen 10 bis 14 flanschartige,
zusätzliche FLächen, durch welche sie so ergänzt sind, daß sie die Funktion der FeLdformung
übernehmen können. Abmessungen und Formgebung werden auch hier je nach den Gegebenheiten
des ELektrodenaufbaus durch Berechnung und Versuch bestimmt.
[0018] Durch Verwendung der AbschirmbLeche 10 bis 14 anstatt der rotationssymmetrischen
Ringe 2 erhält man zusätzliche Freiheitsgrade zur GestaLtung der die elektrostatische
FokussierLinse 5/6 mitbestimmenden elektrischen FeLder in den umfassenden TeiLen 3.
Die Figuren 2 ... 6 geben einige AusführungsmögLichkeiten. Weitere GestaLtungsmögLichkeiten
ergeben sich, wenn auch das umfassende TeiL 3 in die Optimierung mit einbezogen wird.
Durch erweiternde AusgestaLtung der Teile, z.B. die TeiLe 15 und 16 in Fig. 8 und
9, in ferromagnetischem Werkstoff gelingt es, ihnen noch die Funktion der FeLdformer
7 und 8 zu übertragen.
[0019] VorteiLe der erfindungsgemäßen Bauweise sind:
1. der mechanische Aufbau der die FokussierLinse bildenden Elektroden wird einfacher.
Es werden z.B. vier TeiLe entbehrlich, wenn im "Gitter 3"-Oberteil und im "Gitter
4" entsprechend Fig. 4 oder 5 statt der je drei Ringe 2 nur je ein U-förmiges TeiL
verwendet wird.
2. Die Twiststreuung wird eingeengt. Wenn infolge von MontagetoLeranzen die ELektrodenöffnungen
versetzt oder die ELektroden verdreht sind, wird durch den vergrößerten Abstand der
ELektronenstrahLen zum umfassenden TeiL 3 die Toleranzempfindlichkeit gegen Verdrehen
herabgesetzt.
3. Der Bereich der gemeinsamen Schärfespannung wird größer. In der Fertigung hat sich
gezeigt, daß beim TestbiLd mit Gitterraster in einer Farbe ein gemeinsamer Schärfepunkt
der HorizontaL- und Vertikal Linien nur schwer zu erreichen ist. Durch Verwendung
der TeiLe 10 ... 16 und hiermit eines der FokussierLinse überlagerten, nicht rotationssymmetrischen
FeLdes wurde ein gemeinsamer Schärfepunkt erreicht.
4. Bei Anbringung der AbschirmbLeche, die ganz oder teilweise aus einem ferromagnetischen
Material bestehen, können die bisher verwendeten Feldformer (Shunts und Enhancers)
als feldformende MitteL entfallen.
[0020] BezugszeichenListe
1 ebenes Blech
2 Ring
3 umfassendes TeiL
4 Topf ("Konvergenztopf")
5 Gitter 3
6 Gitter 4
7 Shunts
8 Enhancers Feldformer
9 öffnungen
10 AbschirmbLeche in Gitter 3
11 " " " "
12 "
13 "
14 " " " "
15 AbschirmbLeche in Gitter 4
16 " " "
1. ELektronenoptik zur Formung und BeschLeunigung der ELektronenstrahLen des Elektronenstrahlerzeugersystems
einer Farbfernsehröhre, bei dem im Gitter 3 und/oder Gitter 4 des Elektronenstrahlerzeugersystems
von einer topfförmigen Hülle umfaßte Abschirm- bzw. Feldformvorrichtungen angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet , daß die parallel zu den ELektronenstrahlen verlaufenden
Bereiche der Abschirm- bzw. Feldformvorrichtung aus höchstens zwei, mit der topfförmigen
HülLe zusammenwirkenden Teilen (10 bis 16) bestehen,von denen jedes mit seinen parallel
zu den ELektronenstrahLen verlaufenden Bereichen wenigstens zu zwei ELektronenstrahLen
benachbart ist.
2. Elektronenoptik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die TeiLe
(10 bis 16) an der topfförmigen Hülle (3) befestigt sind.
3. Elektronenoptik nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die TeiLe
(10 bis 16) parallel zu den Elektronenstrahlen sich ändernde Abmessungen in ihrer
Höhe und/oder Dicke aufweisen.
4. ELektronenoptik nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eines oder mehrere der TeiLe (10 bis 16) ganz oder teilweise aus weichmaanetischem
Werkstoff bestehen.
5. ELektronenoptik nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die TeiLe (14,
16) mit einem TeiL ihrer FLäche in Ebenen senkrecht zur Richtung der ELektronenstrahlen
erstrecken.
6. Elektronenoptik nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die TeiLe (14, 16)
mit dem TeiL ihrer FLäche, welcher sich in Ebenen senkrecht zur Richtung der Elektronenstrahlen
erstreckt, befestigt sind.