(19)
(11) EP 0 091 080 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.10.1983  Patentblatt  1983/41

(21) Anmeldenummer: 83103134.9

(22) Anmeldetag:  30.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01R 13/58, H01R 23/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 05.04.1982 US 365414

(71) Anmelder: International Business Machines Corporation
Armonk, N.Y. 10504 (US)

(72) Erfinder:
  • Melnychenko, Walter
    Apalachin New York 13732 (US)

(74) Vertreter: Neuland, Johannes (DE) 
Rhönweg 6
D-71032 Böblingen
D-71032 Böblingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zugentlastungseinrichtung


    (57) Zur Zugentlastung der Leiterzüge (11) von Schaltungskarten (13) und ähnlichen sind beiderseits der Schaltungskarte (13) zwei identische Klemmstücke (16, 17) gegeneinander ausgerichtet und miteinander verriegelbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Zugentlastungseinrichtung für an Schaltungskarten, Anschlußplatten, Steckeinheiten und ähnliches angeschlossene, z.B. angelötete Leiterzüge, die aus zwei mittels elastischer Verriegelungselemente miteinander verriegelbaren Klemmstücken besteht, zwischen denen die Leiterzüge eingeklemmt werden.

    [0002] Zugentlastungseinrichtungen sind immer dann erforderlich, wenn an einem Stecker, einer Steckeinheit oder dergleichen Kabelstränge, Leiterzüge etc. befestigt sind, auf die eine gewisse Zugkraft ausgeübt wird, die keinesfalls auf die Leitungsverbindung, z.B. die Lötverbindung, übertragen werden darf. Das trifft insbesondere auch dann zu, wenn Steckverbindungen infolge ihrer geringen Abmessungen und schweren Zugänglichkeit nur durch Zug auf das Kabel gelöst werden können, zumindest aber damit zu rechnen ist, daß das Lösen des Steckers auf diese Art erfolgt.

    [0003] Einrichtungen zur Zugentlastung sind in großer Zahl bekannt. So zeigt das IBM Technical Disclosure Bulletin, Bd. 10, Nr. 10, März 1968, Seiten 1519/20 eine Zugent- lastungsanordnung für Flachkabel, bei der das Kabelende eine Schleife bildet, bevor es unter einer Klemmleiste hindurchgeführt ist. Beim Wirksamwerden einer Zugkraft auf das Kabel wird die Schleife festgezogen und somit zur Zugentlastung als Keil wirksam, so daß die Zugkräfte vollständig auf das Gehäuse übertragen werden. Die Anwendung dieses Entlastungsprinzips ist jedoch auf Flachkabel beschränkt.

    [0004] In einer anderen Einrichtung zur Zugentlastung (IBM Technical Disclosure Bulletin, Bd. 18, Nr. 11, April 1976, Seite 3830) wird die Klemmkraft für das Kabel mittels einer Schraube erzeugt und auf die Klemmbügel übertragen. Bei dieser Ausführung ist daher die Montage der Kabel aufwendig, und zudem ist keine Kontrolle gegeben, daß die Klemmkraft richtig bemessen ist. Bei zu geringer Klemmkraft besteht die Gefahr, daß das Kabel durchrutscht, während bei zu starker Klemmkraft die Isolierung beschädigt werden kann.

    [0005] Es ist aber auch eine Zugentlastung bekannt, bei der das Kabel bzw. das Kabelbündel zwischen zwei Klemmstükken eingeklemmt wird, die mittels elastischer Verriegr-lungselemente miteinander verriegelt werden (IBM Technical Disclosure Bulletin, Bd. 4, Nr. 5, Oktober 1961, Seite 33). Diese Ausführung ist leicht handzuhaben, indem das als Steckleiste ausgebildete Klemmelement lediglich bis zur Verriegelung eingedrückt werden muß. Der Nachteil liegt hier allerdings darin, daß die einzelnen Leiter stark abgeknickt werden und sich diese Anordnung überdies nur für nebeneinander angeordnete Flachkabel eignet, für gebündelte Kabel aber nicht angewendet werden kann.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit geringen Kosten herzustellende Zugentlastungseinrichtung zu schaffen, die Kabelbündel unterschiedlicher Ausführung zuverlässig sichert und einfach gehandhabt werden kann, ohne daß eine Beschädigung der Kabel oder der Isolierungen auftreten kann. Diese Aufgabe ist mit der Zugentlastungseinrichtung nach Patentanspruch 1 gelöst worden. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Zugentlastungseinrichtung ist auch darin zu sehen, daß die beiden Klemmstücke identisch ausgebildet sind, was die Lagerhaltung vereinfacht.

    [0007] Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der einzelnen Teile einer Zugentlastungseinrichtung in auseinandergezogener Darstellung und

    Fig. 2 die Zugentlastungseinrichtung nach Fig. 1 in einer anderen perspektivischen Ansicht und in zusammengebautem Zustand.



    [0008] Fig. 1 zeigt ein Kabel 10 mit einer Anzahl Leiterzüge 11, deren Enden mit einer Anzahl Kontaktanschlüssen mit Löchern 12 einer Schaltungskarte 13 verlötet sind. Die Schaltungsleitungen 14 auf der Karte sind leitend verbunden, z.B. verlötet, mit Federkontakten einer Steckereinheit 15.

    [0009] Die Zugentlastungseinrichtung besteht aus einem oberen Klemmstück 16 und einem unteren Klemmstück 17. Die Klemmstücke 16 und 17 sind einstückig und identisch ausgebildet und bestehen aus einem flexiblen, nicht zu spröden sowie feuchtigkeitsunempfindlichen Werkstoff. Bevorzugt wird ein Werkstoff aus.einer optimalen Kombination von Zähigkeit, Schlagfestigkeit, Wärmebeständigkeit und Formstabilität. Da die Klemmstücke 16 und 17, wie erwähnt, identisch sind, werden ihre Formelemente mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.

    [0010] Jedes Klemmstück 16, 17 ist an seiner Außenfläche 18 an der einen Ecke mit einer Aussparung 19 und an der hierzu diagonal gelegenen Ecke mit einer Verriegelungsaussparung 20 versehen. In der Aussparung 19 befindet sich ein Loch 21, und die Verriegelungsaussparung 20 weist einen V-förmigen Verriegelungsansatz 22 auf. An der inneren Fläche 23 jedes Klemmstücks 16, 17 befindet sich an einer Ecke ein Verriegelungsstift 24, während an der diagonal entgegengesetzten Ecke ein Verriegelungshaken 25 angeformt ist. Das Loch 21 und der Verriegelungsstift 24 sowie die Verriegelungsaussparung 20 und der Verriegelungshaken 25 befinden sich jeweils an entgegengesetzten Enden, so daß beim Zusammenwirken des oberen Klemmstücks 16 und des unteren Klemmstücks 17, wenn diese zueinandergekehrt sind (Fig. 1), die Verriegelungsstifte 24 mit den Löchern 21 ausgerichtet und die Verriegelungshaken 25 den Verriegelungsaussparungen 20 zugeordnet sind. An der inneren Fläche ist weiterhin eine Aussparung 26 zur Aufnahme der Leiterzüge 11 vorgesehen. Weiterhin zeigt Fig. 1, daß die Verriegelungsstifte 24 gegabelt und an ihren Enden mit Ansätzen 27 versehen sind. Jeder Verriegelungshaken 25 trägt ein V-förmiges Hakenteil 28.

    [0011] An den zur Steckereinheit 15 abgewandten Ecken der Schaltungskarte 13 sind Stiftlöcher 29. Zum Zusammensetzen der Einrichtung wird das obere Klemmstück 16 mit seiner inneren Seite, also der Aussparung 26, auf die freie Kante der Karte 13 aufgesetzt. Zwischen das Klemmstück 16 und die Leiterzüge 11 kann ein federndes Druckstück 30 eingelegt werden. Sodann wird der Verriegelungsstift 24 in das 'zugeordnete Stiftloch 29 der Karte 13 gesteckt und das Klemmstück 16 gegen die Karte 13 gedrückt, so daß die Leiterzüge in die Aussparung 26 gelangen, wobei der Verriegelungsstift 24 und der Verriegelungshaken 25 über die Dicke der Karte 13 hinausragen und das Loch 21 in der Aussparung 19 mit dem zugeordneten Stiftloch 29 der Karte 13 ausgerichtet ist.

    [0012] Das untere Klemmstück 17 wird in umgekehrter Ausrichtung so von unten aufgesetzt, daß seine innere Fläche 23 mit der Aussparung 26 zur unteren Fläche der Karte 13 gerichtet und sein Verriegelungsstift 24 mit dem Stiftloch 29 in der Karte 13 und dem Loch 21 im oberen Klemmstück 16 ausgerichtet ist. Nun werden die beiden Klemmstücke 16, 17 zusammengedrückt und nehmen die in Fig. 2 dargestellte Lage ein. Der Verriegelungsstift 24 des unteren Klemmstücks 17 ragt jetzt durch das Stiftloch 29 der Karte 13 und das Loch 21 des oberen Klemmstücks 16 hindurch, wobei die Ansätze 27 auf der oberen Fläche der Aussparung 19 verriegelnd wirksam werden. Während des Zusammensteckens werden die beiden Hälften des als Spreizstift gestalteten Verriegelungsstifts 24 zusammengedrückt und spreizen sich selbsttätig, sobald die Ansätze 27 das Loch 21 passiert haben. Außerdem gelangt der Hakenteil 28 des Verrriegelungshakens 25 und des unteren Klemmstücks 27 in Eingriff mit dem Verriegelungsansatz 22 am oberen Klemmstück 16, wie Fig. 2 zeigt. In der gleichen Weise, wie zuvor beschrieben, greift auch der Verriegelungshaken 25 des oberen Klemmstücks 16 in den Verriegelungsansatz 22 des unteren Klemmstücks 17 ein. Die Form der Aussparung 26 in der Innenfläche des oberen Klemmstücks 16 bewirkt, daß ein Abschnitt der Leiterzüge 11 auf der Karte 13 festgehalten wird, und da die Klemmstücke 16, 17 mit ihren Schrägflächen in den Aussparungen 26 über den Rand der Karte 13 hinausragen, wird ein anderer Abschnitt der Leiterzüge 11 direkt zwischen die Klemmstücke 16 und 17 eingespannt. Zum Lösen der Entlastungseinrichtung werden die Verbindungselemente zwischen den Klemmstücken 16 und 17 in der üblichen Weise entriegelt.

    [0013] Das federnde Druckstück 30 wird im allgemeinen nur dann verwendet, wenn nur wenige Leiterzüge zu befestigen sind, wie beispielsweise in Fig. 1 dargestellt. Bei einer größeren Anzahl von Leiterzügen 11, wie bei der Darstellung nach Fig. 2, ist ein solches Druckstück nicht erforderlich.


    Ansprüche

    1. Zugentlastungseinrichtung für an Schaltungskarten, Anschlußplatten, Steckeinheiten und ähnliche angeschlossene, z.B. angelötete Leiterzüge (11), bestehend aus zwei mittels elastischer Verriegelungselemente miteinander verriegelbaren Klemmstücken (16, 17), zwischen denen die Leiterzüge (11) eingeklemmt werden,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die beiden Klemmstücke (16, 17) identisch ausgebildet sind und an ihren einander zugewandten Klemmflächen eine Aussparung (26) zur Aufnahme der Leiterzüge (11) aufweisen, wobei das erste Klemmstück (16) auf die eine Oberfläche der Schaltungskarte (13) und das zweite Klemmstück (17) auf die entgegengesetzte Oberfläche der Schaltungskarte (13) derart aufgesetzt werden, daß sie mit ihren Klemmflächen zueinander ausgerichtet und einander zugewandt sind und mit den dazwischen eingeklemmten Leiterzügen (11) miteinander verriegelt werden können.
     
    2. Zugentlastungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Klemmstücke (16, 17) an ihrer den Klemmflächen entsprechenden Innenfläche einen Verriegelungsstift (24) und einen Verriegelungshaken (25) aufweisen sowie an ihrer Außenfläche eine Ausspa- rung (19) mit Loch (21) und eine Verriegelungsaussparung (20), wobei der Verriegelungsstift (24) und der Verriegelungshaken (25) des einen Klemmstücks (16) mit der Aussparung (19) mit Loch (21) bzw. der Verriegelungsaussparung (20) des anderen Klemmstücks (17) zusammenwirken, und umgekehrt.
     
    3. Zugentlastungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Verriegelungsstift (24) und die Aussparung (19) mit Loch (21) in diagonal entgegengesetzten Ecken und an entgegengesetzten Flächen der Klemmstücke (16, 17) angeordnet sind und daß die Verriegelungshaken (25) und Verriegelungsaussparungen (20) in den anderen, zueinander gleichfalls diagonal entgegengesetzten Ecken und gleichfalls an entgegengesetzten Flächen angeordnet sind.
     
    4. Zugentlastungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schaltungskarte (13) in ihren Ecken je ein Stiftloch (29) für die Verriegelungsstifte (24) aufweist, wobei zum Zusammensetzen der Klemmstücke (16, 17) der Verriegelungsstift (24) des ersten Klemmstücks (16) von der einen Seite und der Verriegelungsstift (24) des zweiten Klemmstücks (17) von der anderen Seite eingesetzt wird.
     
    5. Zugentlastungseinrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Verriegelungsstifte (24) als Spreizstifte ausgebildet sind.
     
    6. Zugentlastungseinrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Verriegelungshaken (25) als elastische Elemente mit einem Hakenteil (28) ausgebildet sind.
     
    7. Zugentlastungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
    daß ein Teil der Klemmstücke (16, 17) und deren Aussparungen (26) über die Kante der Schaltungskarte (13) hinausragt, derart, daß die Leiterzüge (11) beiderseits unmittelbar von den Klemmstücken (16, 17) festgeklemmt werden.
     




    Zeichnung