[0001] Die Erfindung betrifft einen Bodenbelag gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine
Bodenbelagplatte gemäß Oberbegriff des Anspruchs 7.
[0002] Es sind Pflasterbeläge, insbesondere sogenannte Kleinsteinpflasterungen, bekannt,
bei denen die Pflastersteine im Segment verlegt sind. Diese Pflasterbelege sind insbesondere
bei Stadterneuerungen und Sanierungen beliebt, weil sie einen dem Althausbestand angepaßten
Bodenbelag ergeben. Die Nachteile dieser Pflasterung sind die teuere Herstellung der
Pflastersteine, die teure Handverlegung und im Betrieb ihre auch bei sorgfältiger
Verlegung unebene Oberfläche sowie die ungleichmäßige sich im Betrieb einstellende
Setzung des Belages.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bodenbelag mit dem Charakter einer
Kleinsteinpflasterung in bogenförmiger bzw. segmentförmiger Anordnung verfügbar zu
machen, der sich einfacher verlegen läßt und auch nach längerer Benutzungdauer noch
weitgehend eben ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die Erfindung eine Bodenbelag gemäß kennzeichnendem
Teil des Anspruchs 1 und eine Bodenbelagplatte gemäß kennzeichnendem Teil des Anspruchs
7.
[0005] Die erfindungsgemäßen Platten enthalten eine ganze Anzahl von Decksteinen als Einheit,
so daß die Verlegung vereinfacht ist. Die Größe der Platten kann von einer Größe,die
noch von einem einzelnen Mann per Hand verlegt werden kann, bis zu einer wesentlich
größeren, maschinell verlegbaren Größe reichen.
[0006] Die erfindungsgemäß vorgesehene Verzahnung benachbarter Platten erleichtert das positionsgenaue
Verlegen und bewirkt einen gesteigerten Zusammenhalt benachbarter Platten, so daß
ungleichmäßigen Setzun-
gen entgegengewirkt ist. In der gleichen Richtung wirkt die im Vergleich zu einzelnen
Pflastersteinen gesteigerte Größe der erfindungsgemäßen Platten.
[0007] Bei der Ausführung der erfindungsmäßen Betonplatte mit der Möglichkeit der Verzahnung
mit nur einer anderen Platte ist die unverzahnte Seite vorzugsweise gerade ausgeführt
und kann z. B. als Randelement verwendet werden. Es ist durch die Herstellung von
Doppelplatten möglich, eine Verzahnung von mehr als zwei Platten miteinander und damit
eine erhöhte Benutzbarkeit des Bodenbelages zu erreichen. Diese großflächige Ausführung
der Doppelplatten ist besonders bei Verwendung zum Belegen großer Flächen vorteilhaft.
[0008] Zur Fortsetzung des Musters der Decksteine von Platte zu Platte gibt es insbesondere
die beiden Möglichkeiten, daß die Bogenreihen einer Platte mit ihrer Bogenrichtung
an Endbereiche der Bogenreihen der anderen Platte quer zu deren Bogenrichtung, vorzugsweise
rechtwinklig, anschließen oder daß die Bogenrichtungen benachbarter Platten ineinander
übergehen. Bei der erstgenannten Möglichkeit kommen ein oder mehrere Bogenenden der
einen Platte in Anlage an einen gekrümmten Rand der anderen Platte. Bevorzugte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Platte sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Wenn, wie in Anspruch 7 angegeben, einander gegenüberliegende , bogenförmig gekrümmte
Ränder der Bodenbelagplatte im wesentlichen gleiche Boaenradien haben bzw. parallel
zueinander sind, kann man problemlos eine ganze Reihe von Boöenbelagplatten mit ihren
bogenförmig gekrümmten Rändern aneinander anschließend zu einem die zu belegende Fläche
vollständig bedeckenden Bodenbelag verlegen. In die gleiche Richtung zielt die Ausgestaltung
gemäß Anspruch 10, die den seitlichen, problemlosen Anschluß benachbarter Bodenbelagplatten
an den beiden restlichen Rändern sicherstellt. Der Begriff "bogenförmig gekrümmter
Rand" bedeutet nicht, daß der entsprechende Rand in Form einer einzigen bogenförmigen
Krümmung verlaufen muß, und schließt nicht aus, daß auch an diesen Rändern Verzahnungsmittel
vorhanden sind. Der Begriff "gezahnt" bedeutet das Vorhandensein von Vor- und Rücksprüngen
am entsprechenden Rand, wobei diese Vor- und Rücksprünge geradlinig, ungeradlinig
oder auch teilweise geradlinig und teilweise ungeradlinig begrenzt sein können.
[0010] Vorzugsweise folgt die Zahnung am gezahnten Rand der Gestalt der im dortigen Randbereich
befindlichen Decksteine, so daß im fertigen Bodenbelag der Aufbau aus den erfindungsgemäßen
Platten praktisch nicht erkennbar ist. In den Randbereichen kann sich die Grundplatte
geringfügig über die dortigen Decksteine hinaus erstrecken, so daß sich zwischen den
Decksteinen benachbarter Platten ein Abstand im wesentlichen wie innerhalb der Platten
ergibt.
[0011] Vorzugsweise haben die Decksteine jeweils im wesentlichen die Gestalt eines Trapezes,
insbesondere eines Trapezes, dessen Schenkel mit den beiden Grundseiten des Trapezes
nur geringfügig von 90° abweichende Winkel bilden, so daß sich Decksteine ergeben,
die optisch nahezu rechteckig oder quadratisch sind.
[0012] Zur Einhaltung der im wesentlichen gleichen Bogenradien bei der erfindungsgemäßen
Bodenbelagplatte muß sich die Abmessung der Bodenbelagplatte in Bo
genradienrichtung bzw. quer zum Bogenverlauf gemessen ändern, damit die beiden restlichen
Ränder der Bodenbelagplatte, im Fall des mindestens einen gezahnten Randes als verzahnungseinebnende
Gerade betrachtet, gleich lang sind und somit dort ein problemloser Anschluß benachbarter
Bodenbelagplatten möglich ist. Zu diesem Zweck haben die Decksteine vorzugsweise eine
sich im Verlauf des jeweiligen Bogens ändernde Größe.
[0013] Die erfindungsgemäßen Bodenbelagplatten, wie sie insbesondere in den Ansprüchen 7
bis 11 beansprucht und vorstehend erläutert sind, dienen insbesondere der Erstellung
erfindungsgemäßer Bodenbeläge. Insbesondere können die erfindungsgemäße Bodenbelagplatten
so ausgebildet sein, daß die Decksteine der einzelnen Bögen mindestens in der Randzone
der jeweils benachbarten Bodenbelagplatte in das dortige Muster der Decksteine übergehen.
[0014] Die Erfindung ist anhand von Zeichnungen näher erläutert. Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen
Bodenbelag aus Platten, die nur auf einer Seite verzahnt sind, Figur 2 eine Ausführungsform
mit zueinander symmetrischen Platten, Figuren 3 und 4 Ausführungsformen mit Platten,
die mit mehr als einer Nachbarplatte verzahnt sind, Figuren 5 und 6 zeigen Ausführungen,
bei denen auch eine versetzte Anordnung längs der Verzahnungslinie möglich ist.
[0015] Beim Verlegen der erfindungsgemäßen Platten gemäß Figur 1 werden von einer der beiden
Platten auf der Zeichnung, es ist die rechte Platte, die überzähligen, äußersten Decksteine
samt dem darunter befindlichen Teil der Grundplatte entfernt, oder es werden unsymmetrische
Plattenausführun
gen hergestellt. Figur 2 zeigt eine Ausführungsform von zueinander symmetrischen Platten,
die ohne weitere Vorbehandlung verwendet werden können. Die Möglichkeit, auf beiden
Seiten Verzahnungen 2 zur Nachbarplatte herzustellen, zeigt Figur 3, in einer Ausführung
mit zueinander symmetrischen Platten, wobei durch Entfernen des Teiles 3, z. B. mittels
einer Trennscheibe und Anordnen in Position 4 ein gerader Abschluß auf einer Seite
erzielt werden kann. Figur 4 zeigt eine Doppelplatte, wie sie sich besonders zum Verlegen
auf großen Flächen eignet. Diese symmetrische Ausführungsform benötigt keine linken
und rechten Platten und reduziert daher Lagerhaltungs-und Planungskosten. Durch Teilen
der Platte längs der Linie 5 erhält man zwei Platten mit je einem geraden Abschluß
und benötigt daher keine speziellen Randplatten. Die Figuren 5 und 6 zeigen Ausführungen,
bei denen die einzelnen Platten längs der Verzahnunaslinien 2 zu einander versetzt
werden können und die daher einen besonders stabilen und tragfähigen Bodenbelag ergeben.
[0016] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Aus- bildun
gsformen beschränkt. Es können z. B. die Plattenränder, um bessere Bedingungen für
das Versickern von Niederschlägen zu schaffen, in an sich bekannter Weise mit Ausnehmungen
versehen sein. Auch können die Decksteine 1 so angeordnet und geformt sein, daß sich
das Segmentmuster weiter als nur eine Reihe in die Nachbarplatte fortsetzt. Auch können
die Decksteine 1 zueinander kongruente Flächen, vorzugsweise Quadrate, sein und der
Abstand zwischen ihnen variieren. Die Erfindung beinhaltet auch spezielle Eck- und
Randplatten. Die Decksteine können einzeln unregelmäßig sein oder unregelmäßiger als
in den Zeichnungen in den Bogenreihen verteilt sein, insbesondere um durchgehende
Fugen zwischen Decksteinen 1 zwischen den beiden gekrümmten Rändern zu vermeiden.
[0017] Genauer eingehend auf Figur 1 erkennt man dort Bodenbelagplatten, die mit kräftigeren
Linien aus dem gesamten Bodenbelag zur Veranschaulichung hervorgehoben sind. Jede
Bodenbelagplatte weist drei bogenförmige Reihen von Decksteinen 1 auf. Die in Figur
1 links hervorgehobene Bodenbelagplatte weist in jeder Reihe sieben Decksteine 1 auf,
während die rechts anschließende Bodenbelagplatte in jeder Reihe sechs Decksteine
1 aufweist.
[0018] Der in Figur 1 obere und untere Rand der betrachteten, links hervorgehobenen Bodenbelagplatte
sind bogenförmig mit gleichem Bogenradius gekrümmt, während der linke Rand geradlinig
ist und der rechte Rand gezahnt ist. In Figur 1 von oben nach unten gemessen und nach
Ersetzung der Zahnung durch eine verzahnungseinebnende Gerade sind der und parallel
zueinander linke und der rechte Rand gleich lang/.Gemessen in Bogenradienrichtung
bzw. quer zu den gekrümmten Rändern werden die einzelnen Decksteine 1 von links nach
rechts innerhalb der Bögen fortschreitend immer kleiner, und die Bodenbelagplatte
ist in dieser Richtung gemessen rechts kürzer als links. Am gezahnten Rand 2 springt
jede Bogenreihe in Bogenrichtung betrachtet um so viel gegenüber der oben benachbarten
Hachbarreihe vor, wie es etwa der Abmessung in Bogenrichtung eines am dortigen Rand
befindlichen, einzelnen Decksteins 1 entspricht. Die rechts anschließende Bodenbelagplatte
hat oben und unten ebenfalls bogenförmig gekrümmte Ränder, hat rechts einen geraden
Rand und hat links einen
ge-zahnten Rand 2, der an den rechten, beschriebenen, gezahnten Rand 2 der vorher beschriebenen
Bodenbelagplatte paßt, wobei die oberste Bogenreihe der anschließenden Bodenbelagplatte
mit ihrem Seitenrand an das entsprechende Ende des oberen Bogenrandes der vorher beschriebenen
Bodenbelagplatte anschließt. Auf diese Weise geht der bogenförmige Decksteinverlauf
der rechts anschließenden Bodenbelagplatte in die Anordnung der Decksteine 1 der links
anschließenden Bodenbelagplatte in dessen Randzone über.
[0019] Die in Figur 2 mit stärkeren Linien hervorgehobenen Bodenbelagplatten unterscheiden
sich von denjenigen gemäß Figur 1 im wesentlichen dadurch, daß sie vier bogenförmige
Reihen von Decksteinen 1 haben und daß - von oben nach unten gerechnet - die zweite
und die vierte Bogenreihe in Bogenrichtung gemessen jeweils um einen Deckstein 1 kürzer
sind als die erste und die dritte Bogenreihe. Auf diese Weise entstehen gezahnte Ränder
2, die jeweils um zwei Decksteinbreiten in Bogenrichtung vorspringen und um zwei Decksteinabmessungen
in Radialrichtung zurückspringen.
[0020] Bei den Bodenbelagplatten gemäß Figur 3 sind die rechten und linken Ränder gezahnt.
[0021] Die in Figur 4 hervorgehobenen Bodenbelagplatten entsprechen einer spiegelsymmetrischen
Verdoppelung der Bodenbelagplatten gemäß Figur 2, wobei der dortige gerade Rand als
Symmetrieachse dient.
[0022] In Figur 5 Mitte erkennt man eine Bodenbelagplatte, bei der der obere und der untere
Rand jeweils aus zwei bogenförmig gekrümmten Abschnitten zusammengesetzt ist, die
in der Mitte unter 90° zusammenlaufen.
[0023] Bei allen dargestellten Bodenbelagplatten sind die Decksteine 1 in Draufsicht nahezu
quadratisch oder geringfügig in Bogenrichtung zur Rechteckform gestreckt, wobei zur
Anpassung an die Bogenform eine geringfügig trapezförmige Abwandlung vorgenommen worden
ist.
1. Bodenbelag aus Betonplatten, bei dem jede Platte aus einer tragenden Grundplatte
und mehreren auf ihrer Oberseite einstückig mit ihr gefertigt, von einander Abstand
aufweisenden, in Segmentform angeordneten Decksteinen besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Platte Decksteine (1) aufweist, die benachbarten Segmentbögen angehören,
das Muster der Decksteine der einen Platte sich zumindest in der Randzone der Nachbarplatte
in deren Decksteinen fortsetzt und jede Platte im Grundriß mindestens an einem Rand
(2) gezahnt ist.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gezahnten Räncer benachbarter
Platten einander angepaßt sind.
3. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß er aus
zueinander symmetrischen Platten besteht.
4. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er Platten
mit einer Symmetrieachse aufweist.
5. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er Platten
aufweist, die Teile (3) besitzen, die nach ihrem Abtrennen von der Platte in einer
Position (4) verlegt werden können, wodurch eine geradlinige Plattenwand entsteht.
6. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die gezahnten
Ränder (2) der Platten ein Versetzen derselben zueinander längs der Zahnungslinie
zulassen.
7. Bogenförmige Bodenbelagplatte, insbesondere aus Beton, die aus einer tragenden
Grundplatte und mehreren auf ihrer Oberseite einstückig mit ihr gefertigten, voneinander
beabstandeten, in Form mehrerer Bögen angeordneten Decksteinen besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß die einander gegenüberliegenden, bogenförmig gekrümmten Ränder der Bodenbelagplatte
im wesentlichen gleiche Bogenradien haben, und daß von den beiden restlichen Rändern
der Bodenbelagplatte mindestens einer (2) gezahnt ist. 8. Bodenbelagplatte nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnung der Gestalt der im dortigen Randbereich
befindlichen Decksteine (1) folgt.
9. Bodenbelagplatte nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Decksteine
(1) jeweils im wesentlichen die Gestalt eines Trapezes, vorzugsweise eines sich von
einem Quadrat nur geringfügig unterscheidenden Trapezes, haben.
10. Bodenbelagplagplatte nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden restlichen Ränder der Bodenbelagplatte im wesentlichen parallel zueinander
verlaufen, wenn der mindestens eine gezahnte Rand (2) durch eine verzahnungseinebnende
Gerade ersetzt wird.
11. Bodenbelagplatte nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Einhaltung der im wesentlichen gleichen Bogenradien die Decksteine (1) eine sich
im Verlauf des jeweiligen Bogens ändernde Größe haben, mindestens in quer zum Bogenverlauf
gemessener Richtung.
12. Bodenbelagplatte nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß
am gezahnten Rand (2) jede Bogenreihe in Bogenrichtung um eine Decksteinabmessung
gegenüber der auf einer Seite benachbarten Bogenreihe vorspringt oder jedes Bogenreihenpaar
in Bogenrichtung um zwei Decksteinabmessungen gegenüber dem auf einer Seite benachbarten
Bogenreihenpaar vorspringt.