(19)
(11) EP 0 091 157 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.10.1983  Patentblatt  1983/41

(21) Anmeldenummer: 83200419.6

(22) Anmeldetag:  25.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G05G 5/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 01.04.1982 DE 3212062

(71) Anmelder:
  • Philips Patentverwaltung GmbH
    22335 Hamburg (DE)

    DE 
  • Philips Electronics N.V.
    5621 BA Eindhoven (NL)

    FR GB IT 

(72) Erfinder:
  • Wieters, Heinz
    D-2000 Hamburg 90 (DE)

(74) Vertreter: Kupfermann, Fritz-Joachim, Dipl.-Ing. et al
Philips Patentverwaltung GmbH Postfach 10 51 49
D-20035 Hamburg
D-20035 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Nachstellen des Betätigungsstössels einer Aktuatoreinrichtung


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nachstellen des Betätigungsstößels (1) einer Aktuatoreinrichtung mit einem Arbeitsaktuator (11), der mit einem Stößel (1) auf ein Stellglied (5) einwirkt. Der Arbeitsaktuator (11) ist zusammen mit dem Stößel (1) längs der Bewegungslinie (3) des Stößels (1) verschiebbar geführt. Am vom Stellglied (5) abliegenden Ende (13) des Stößels (1) wirkt dieser mit einem nachstellenden Anschlag (15, 16) zusammen. Der Stößel (1), der während des Einwirkens auf das Stellglied (5) im Arbeitsprozeß mittels eines Arretieraktuators (17) auf der vom Stellglied (5) abliegenden Seite (23) des Arbeitsaktuators (11) unverschieblich festgelegt ist, wird während Nachstellzeitintervallen vom Arretieraktuator (17) zur Längsverschiebung freigegeben.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nachstellen des Betätigungsstößels einer Aktuatoreinrichtung mit einem Arbeitsaktuator, der mit einem Stößel auf ein Stellglied einwirkt.

    [0002] Derartige Aktuatorenvorrichtungen dienen beispielsweise der Betätigung von elektrischen oder mechanischen Ventilen. Während des Arbeitsprozesses kann sich die einmal eingestellte Stößelstellung beispielsweise infolge von Materialalterung ändern. Damit der Stößel aber seine Funktion präzise ausführen kann, ist es notwendig, seine Stellung gegenüber einem Stellglied im Laufe der Zeit zu korrigieren bzw. nachzustellen.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Nachstellen des Betätigungsstößels einer Aktuatoreinrichtung zu schaffen.

    [0004] Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Arbeitsaktuator zusammen mit dem Stößel längs der Betätigungslinie des Stößels verschiebbar geführt ist, daß am vom Stellglied abliegenden Ende des Stößels dieser mit einem nachstellenden Anschlag zusammenwirkt und daß der Stößel, der während des Einwirkens auf das Stellglied im Arbeitsprozeß mittels eines Arretieraktuators auf der vom Stellglied abliegenden Seite des Arbeitsaktuators unverschieblich festgelegt ist, während Nachstellzeitintervallen vom Arretieraktuator zur Längsverschiebung freigegeben ist.

    [0005] In vorgegebenen Zeitabständen oder während Betriebspausen läßt sich der Stößel dann dadurch nachstellen, daß er nach dem Lösen des Arretieraktuators zunächst voll an das Stellglied herangefahren wird mit Hilfe des nachstellenden Anschlages. Danach wird dann der Arretieraktuator wieder in Betrieb gesetzt und der Stößel in der neu eingestellten Betriebsstellung arretiert.

    [0006] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung besteht der nachstellende Anschlag aus einem Gegenlager und einer zwischen dem Gegenlager und dem Stößel angeordneten Druckfeder. Die Druckfeder drückt dabei, während der Arretieraktuator gelöst ist, den Stößel gegen das Stellglied.

    [0007] Eine andere Ausbildung des nachstellenden Anschlages besteht darin, daß das Gegenlager aus einem Keil besteht, der sich quer zur Stößelachse gegen das vom Stellglied abliegende Stößelende schiebt. Während der Arretieraktuator gelöst ist, kann sich dann der Keil hinter den Stößel schieben und diesen bis zum Stellglied vordrücken. Danach tritt der Arretieraktuator wieder in Funktion.

    [0008] Alle Aktuatoren, insbesondere aber der Arbeitsaktuator, bestehen nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung aus einem Stapel piezoelektrischer Scheiben.

    [0009] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 anhand einer schematischen Zeichnung den Aufbau der Vorrichtung zum Nachstellen des Betätigungsstößels,

    Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform eines Nachstellanschlages.



    [0010] In der schematischen Zeichnung nach Fig. 1 ist ein Stößel 1 in Lagern 2 längs einer Linie 3 verschieblich gelagert. Dieser Stößel kann ein Ventilstößel oder dergl. sein, der auf ein schematisch angedeutetes Stellglied 5, beispielsweise ein Ventil, arbeitet. In der Ruhestellung besteht zwischen der Stößelvorderkante 7 und dem Stellglied 5 ein Luftspalt 9.

    [0011] Zwischen den Lagern 2 befindet sich ein Arbeitsaktuator 11, der beispielsweise aus in Richtung der Linie 3 aufeinander gestapelten piezoelektrischen Scheiben besteht. Der Stößel 1 ist an seinem vom Stellglied 5 abliegenden Ende 13 mittels einer Druckfeder 15 an einem ortsfesten Widerlager 16 abgestützt. Zwischen dem Arbeitsaktuator 11 und dem Stößelende 13 wirkt noch ein Arretieraktuator 17 auf den Stößel 1. Der Arretieraktuator ist zu diesem Zweck mit einem Stempel 19 versehen, der quer zur Längsrichtung des Stößels 1 auf diesen aufsetzbar ist und den Stößel in diesem Fall gegen ein Drucklager 21 drückt. Ebenso wie der Arbeitsaktuator 11 kann auch der Arretieraktuator 17 aus piezoelektrischen Scheiben aufgebaut sein. Es ist aber auch möglich, ihn ganz einfach als Elektromagneten auszubilden.

    [0012] Die mechanische Nachstellung mit Hilfe der Nachstellvorrichtung wird wie folgt vorgenommen:

    Im normalen Betrieb hält die Vorderfläche 7 des Stößels 1 im Ruhezustand von dem Stellglied 5 den Abstand 9 ein. Der Abstand zwischen dem vom Stellglied 5 abgewandten Ende 23 des Arbeitsaktuators 11 und der Stößelvorderfläche 7 bemißt sich dabei in seiner Länge b0. An den Arretieraktuator 17 ist die Spannung U17 gelegt. Der Arretieraktuator 17 drückt dadurch den Stempel 19 gegen den Stößel 1 und legt diesen unverschieblich in seiner Längsrichtung fest. Wird nun an den Arbeitsaktuator 11 die Spannung U11 gelegt, dann längt sich der Arbeitaktuator 11, und die Stößelvorderfläche 7 stößt gegen das Stellglied 5. Der Abstand zwischen dem vom Stellglied 5 abliegenden Ende 23 des Arbeitsaktuators 11 und der Stößelvorderfläche 7 beträgt dabei bl. Durch wechselweises Erregen und Entregen des Arbeitsaktuators 11 hebt sich die Stößelvorderfläche 7 deshalb im entsprechenden turnusmäßigen Wechsel von dem Stellglied 5 ab oder drückt mit der Kraft P in Richtung des Pfeiles 24 wieder gegen das Stellglied 5. Es zeigt sich nun, daß infolge von Alterungen der Arbeitsaktuator 11 in seiner Länge in Richtung des Stößels von b auf b2 schrumpft. Um dieses Schrumpfen auszugleichen, wird die Nachstellvorrichtung in Betrieb gesetzt. Zunächst wird die Spannung U17 vom Arretieraktuator 17 abgenommen, so daß sich der Stempel 19 von dem Stößel 1 löst. Damit wird der Stößel 1 in Richtung der Linie 3 verschieblich, und die Druckfeder 15 drückt den Stößel bei über die Spannung U11 erregtem Arbeitsaktuator 11 gegen das Stellglied 5. Hat sich die vordere Stößelfläche 7 an das Stellglied 5 gelegt, dann wird der Arretieraktuator wieder erregt, und der Stempel 19 legt den Stößel 1 wieder fest. Der Stößel 1 wirkt nun wieder wie vor der Schrumpfung auf das Stellglied 5 ein.



    [0013] In Fig. 2 ist nur der linke Teil der Gesamtvorrichtung nach Fig. 1 dargestellt. Die Druckfeder 15 und das Gegenlager 16 nach Fig. 1 sind dabei ersetzt durch einen Nachstellstempel 25 eines Nachstellaktuators 27. Sobald beim Bedarf einer Nachstellung der Arretieraktuator 17 seinen Stempel 19 von dem Stößel 1 löst und dieser damit frei verschieblich wird, wird der Nachstellaktuator 27 an die Spannung U27 gelegt, und der Nachstellstempel 25 schiebt sich quer zum Stößel 1 mit einer schrägen Keilfläche 29 gegen eine entsprechende Nachstellfläche 13' des Stößels 1. Ist die Nachstellung vollzogen, dann wird der Arretieraktuator 17 wieder erregt, der Stempel 19 legt den Stößel 1 fest, und der Nachstellaktuator 27 wird entregt. Er kann allerdings zur Aufrechterhaltung eines Gegenlagers auch erregt bleiben.

    [0014] Zur Einrichtung einer Pufferung ist es auch möglich, den Stößel 1 zwischen dem Stempel 19 und dem Nachstellstempel 25 federnd auszubilden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Nachstellen des Betätigungsstößels einer Aktuatoreinrichtung mit einem Arbeitsaktuator, der mit einem Stößel auf ein Stellglied einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsaktuator (11) zusammen mit dem Stößel (1) längs der Bewegungslinie (3) des Stößels (1) verschiebbar geführt ist, daß am vom Stellglied (5) abliegenden Ende (13) des Stößels (1) dieser mit einem nachstellenden Anschlag (15, 16; 25) zusammenwirkt und daß der Stößel (1), der während des Einwirkens auf das Stellglied (5) im Arbeitsprozeß mittels eines Arretieraktuators (17) auf der vom Stellglied (5) abliegenden Seite (23) des Arbeitsaktuators (11) unverschieblich festgelegt ist, während Nachstellzeitinvervallen vom Arretieraktuator (17) zur Längsverschiebung freigegeben ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nachstellende Anschlag aus einem Gegenlager (16) und einer zwischen dem Gegenlager (16) und dem Stößel (1) angeordneten Druckfeder (15) besteht.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenlager (25) aus einem Keil besteht, der sich quer zur Stößelachse gegen das vom Stellglied (5) abliegende Stößelende (13') schiebt.
     
    4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das keilförmige Gegenlager (29) mittels eines Nachstellaktuators (27) verstellbar ist.
     
    5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der Arbeitsaktuator (11) aus einem Stapel piezoelektrischer Scheiben besteht.
     




    Zeichnung