(19)
(11) EP 0 091 424 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.10.1983  Patentblatt  1983/41

(21) Anmeldenummer: 83890041.3

(22) Anmeldetag:  21.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B30B 9/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 01.04.1982 AT 1303/82

(71) Anmelder: VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft
A-1011 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Wolkenstein, Robert
    A-8940 Liezen (AT)

(74) Vertreter: Kretschmer, Adolf (AT) et al
Gustav Tschermakgasse 14
A-1180 Wien
A-1180 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Siebbandpresse


    (57) Die Siebbandpresse 1 weist zwei in sich geschlossene Siebbänder 2, 3 auf, welche über eine Mehrzahl von Rollen oder Walzen geführt sind. Es ist jeweils eine Umlenkrolle 8 in dem Bereich, in welchem die beiden Siebbänder 2, 3 gesondert rücklaufen, mit einem Antrieb 10 versehen, so daß jedes Siebband gesondert angetrieben wird. Zusätzlich ist wenigstens ein weiterer Antrieb 9 an einer Stelle vorgesehen, an welchem die Siebbänder gemeinsam über die angetriebene Walze geführt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebbandpresse, bei welcher das zu entwässernde Material zwischen zwei in sich geschlossenen Siebbändern gepreßt und über eine Mehrzahl von Rollen oder Walzen geführt wird, wobei ein Siebband von wenigstens zwei Walzen angetrieben ist. Eine derartige Siebbandpresse ist beispielsweise der DE-OS 2 127 974 zu entnehmen.Bei derartigen Siebbandpressen ist es auch bekannt, das zu entwässernde Material zunächst in einer Seih-, und danach in einer Keilzone, in welcher die beiden Siebbänder konvergierend zueinander geführt sind, vorzuentwässern und über Entwässerungstrommeln zu führen, wobei in der Regel die erste Entwässerungstrommel den Durchtritt des Wassers nicht nur durch das äußere der beiden Siebbänder, sondern auch durch das innere der beiden Siebbänder gestattet. Es ist weiters bekannt, an eine derartige Siebbandpresse eine weitere Stufe anzuschließen, bei welcher die beiden Siebbänder unter häufiger Umlenkung ihrer Bewegungsrichtung einem eventuell erhöhten Preßdruck gegeneinander ausgesetzt sind. Üblicherweise weisen derartige Siebbandpressen wenigstens für eines der beiden Siebbänder eine nahe dem Abwurfende der Siebbandpresse angeordnete angetriebene Walze oder Rolle auf, welche unmittelbar auf das Siebband einwirkt. Insbesondere bei schlecht entwässerbaren Schlämmen oder auch höheren Forderungen an den Entwässerungsgrad ist eine über das normale Maß hinausgehende Anzahl von Entwässerungsrollen bzw. Entwässerungswalzen in der Siebband- oder Filterbandpresse erforderlich. Wenn nun die durch den Bandantrieb bewirkte Zugspannung in den Filterbändern auf mehrere Entwässerungsrollen wirkt, dann wird durch den Reibungswiderstand diese Zugkraft in der Presse mit zunehmendem Abstand von der angetriebenen Walze oder Rolle geringer.

    [0002] Die Erfindung zielt nun darauf ab, die Zugspannung in der Siebband- oder Filterbandpresse zu vergleichmäßigen und damit die Entwässerungsleistung der Siebbandpresse zu verbessern. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß beide Siebbänder gesondert im Bereich der Seite, an welcher das entwässerte Material abgeworfen wird, über angetriebene Walzen geführt sind und daß zusätzlich in dem Bereich, in welchem die Siebbänder gemeinsam über Walzen geführt sind, wenigstens eine Walze angetrieben ist. Überraschenderweise hat sich hiebei herausgestellt, daß der Entwässerungsgrad, insbesondere bei schlecht entwässerbaren Schlämmen, auf diese Weise wesentlich erhöht werden kann. Es wurde beispielsweise durch den Antrieb einer weiteren, von beiden Siebbändern umschlungenen Walze oder Rolle, welche, wie es einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung entspricht, von der ein gesondert rücklaufendes Siebband antreibenden Walze oder Rolle durch wenigstens eine nicht angetriebene Rolle oder Walze getrennt ist, eine Verbesserung der Entwässerungsleistung von 32 % Restfeuchte auf 27 % Restfeuchte gemessen.

    [0003] Durch eine bevorzugte Ausbildung, bei welcher eine angetriebene Walze oder Rolle wie in konventioneller Weise nahe dem Abwurfende der Bandpresse angeordnet ist und die zusätzliche Antriebsrolle oder -walze etwa in der Mitte der Entwässerungsrollenreihe angebracht ist, kann die antriebsbedingte Bandspannung vergleichmäßigt, das heißt, der sonst eintretende Zugspannungsabfall im ersten Teil vermieden bzw. eingestellt werden.

    [0004] Die bevorzugt im mittleren Bereich angeordnete zusätzlich angetriebene Walze wirkt an ihrem Umfang mit einem Sieb- oder Filterband zusammen, welches am abwurfseitigen Ende nochmals angetrieben wird. Das außen liegende und nicht unmittelbar von dieser zusätzlich angetriebenen walze oder Rolle erfaßte Siebband kann gleichfalls durch eine weitere im mittleren Bereich der Siebbandpresse angeordnete angetriebene Rolle oder Walze unmittelbar angetrieben werden, wodurch sich die Bandspannung weiter vergleichmäßigen läßt.

    [0005] Es entspricht einer bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes, daß wenigstens zwei angetriebene Rollen oder Walzen einen jeweils gesonderten und regelbaren Antrieb aufweisen. Diese Ausbildung ermöglicht es, neben der generellen Bandgeschwindigkeitsregelung die Umfangsgeschwindigkeit der zweiten angetriebenen Walze oder Rolle gegenüber der ersten angetriebenen Walze oder Rolle geringfügig zu verändern, so daß zwischen den beiden angetriebenen Rollen ein erhöhter Preßdruck und damit eine intensivere Entwässerung eingestellt werden kann. Üblicherweise werden die angetriebenen Rollen jedoch zu einer synchronen Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, was z.B. durch regelbare Getriebemotoren und vorteilhaft unter Ausnützung der drehmomentabhängigen Geschwindigkeitselastizität von Elektromotoren möglich ist.

    [0006] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0007] In der Zeichnung ist die Sieb- oder Filterbandpresse mit 1 bezeichnet. Innerhalb dieser Sieb- oder Filterbandpresse werden zwei Sieb- oder Filterbänder 2, 3 im geschlossenen Kreislauf geführt und es sind Spannrollen 4 für die Einstellung der korrekten Bandspannung vorgesehen. Die Sieb- oder Filterbänder 2, 3 werden vor einer ersten Entwässerungstrommel 5 zusammengeführt, wobei das zu entwässernde Material in den Spalt zwischen den beiden Sieb- oder Filterbändern 2 und 3 eingebracht wird. Die beiden Sieb-oder Filterbänder 2, 3 werden in der Folge über Entwässerungsrollen 6 und 7 geführt. Die Umlenkrollen für die Sieb- oder Filterbänder sind mit 8 bezeichnet. Am abwurfseitigen Ende ist für jedes Siebband 2 bzw. 3 eine Umlenkrolle 8, über welche das jeweilige Siebband gesondert vom jeweils anderen Siebband geführt ist, mit einem Antrieb 10 ausgestattet. Mit dem Sieb- oder Filterband 2 wirkt eine weitere Antriebsrolle, deren Antrieb mit 9 bezeichnet ist, zusammen. Der in seinen Einzelheiten nicht dargestellte Antrieb 9, 10 für die Antriebsrollen ist regelbar und einstellbar. Zusätzlich zu den Umlenkrollen 8, welche einen Antrieb 10 aufweisen, und der weiteren Antriebsrolle mit dem Antrieb 9 kann auch eine Entwässerungsrolle 7, welche mit dem anderen Sieb- oder Filterband 3 zusammenwirkt, in analoger Weise mit einem Antrieb versehen werden. In jedem Fall ist das andere Siebband 3 zumindest durch eine Umlenkrolle 8 in demjenigen Bereich, in welchem dieses Siebband gesondert rückläuft, mit einem Antrieb versehen.

    [0008] Mit 11 sind Steuerrollen bezeichnet, mit welchen der Bandverlauf kontrolliert werden kann.

    [0009] Die angetriebenen Rollen mit den Antrieben 9 und 10 sind zur Vermittlung einer synchronen Bandgeschwindigkeit beispielsweise durch nicht dargestellte regelbare Getriebemotoren angetrieben. Eine geringfügige Verzögerung der Umfangsgeshwindigkeit der ange= triebenen Rolle 10 führt zu einer Erhöhung des Anpreß= druckes im Bereich der zwischengeschaltcten Entwässerungs= rollen 6 und kann eine zusätzliche Verbesserung der Entwässerungswirkung bewirken.


    Ansprüche

    1. Siebbandpresse, bei welcher das zu entwässernde Material zwischen zwei in sich geschlossenen Siebbändern gepreßt und über eine Mehrzahl von Rollen oder Walzen geführt wird, wobei ein Siebband von wenigstens zwei Walzen angetrieben ist, dadurch gekennzeichnet, daß beide Siebbänder gesondert xxxx im Bereich der Seite, an welcher das entwässerte Material abgeworfen wird, über angetriebene Walzen geführt sind und daß zusätzlich in dem Bereich, in welchem die Siebbänder gemeinsam über Walzen geführt sind, wenigstens eine Walze angetrieben ist.
     
    2. Siebbandpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Bereich, in welchem die Siebbänder gemeinsam über Walzen geführt sind, wenigstens zwei Walzen, an welchen jeweils ein anderes Siebband anliegt, angetrieben sind.
     
    3. Siebbandpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der angetriebenen Walzen, über welche die beiden Siebbänder gemeinsam geführt sind, im mittleren Bereich der Gruppe derjenigen Walzen, über welche die beiden Siebbänder gemeinsam geführt sind, liegt.
     
    4. Siebbandpresse nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei angetriebene - Walzen einen jeweils gesonderten und regelbaren Antrieb aufweisen.
     
    5. Siebbandpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die angetriebenen Walzen durch wenigstens eine nicht angetriebene Walze getrennt sind.
     




    Zeichnung