(19)
(11) EP 0 093 950 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.11.1983  Patentblatt  1983/46

(21) Anmeldenummer: 83104098.5

(22) Anmeldetag:  27.04.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65H 19/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 06.05.1982 DE 3216942

(71) Anmelder:
  • Battenfeld Extrusionstechnik GmbH
    D-32547 Bad Oeynhausen (DE)
  • Bastian Wickeltechnik GmbH
    D-4815 Schloss Holte-Stukenbrock (DE)

(72) Erfinder:
  • Rust, Harald
    D-4630 Bochum (DE)
  • Weidner, Dietmar
    D-4650 Gelsenkirchen (DE)
  • Sommer, Heino
    D-3250 Hameln 1 (DE)
  • Heese, Siegfried
    D-4815 Schloss-Holte (DE)

(74) Vertreter: Müller, Gerd, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Anordnung zum Wickeln von Folienbahnen


    (57) Kontinuierliches Wickeln mit bei Vollendung eines Wikkels selbsttätigem Durchtrennen der Folienbahn sowie Verbinden des freien Anfanges der Bahn mit einer freien Wikkeltrommel. Nach Fangen des Anfanges und Beginn des Wickelns wird der Wickelwagen (11) in Laufrichtung der auflaufenden Folienbahn in eine Endposition (26) abgeschoben. Vor Vollenden des Wickels wird ein weiterer Wikkelwagen in die Ausgangsposition eingefahren, der nach Vollenden des Wickels und Auftrennen der Folienbahn deren neugebildeten Anfang aufnimmt, während der den Wikkel aufweisende Wickelwagen aus seiner Endposition ausgefahren wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wickeln von Folienbahnen auf Wickeltrommeln von Wickelwagen sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.

    [0002] Bei der Fertigung von Kunststoffolien werden die Folienbahnen wie auch andere Folien bzw. Bahnen wie Metallfolien, Papier-, Textil-, Vliesbahnen oder dergleichen nach ihrer Herstellung gewickelt, um sie als Folienwickel zu vertreiben, zu lagern oder weiteren Herstellungsprozessen zuzuführen. Hierbei besteht im Interesse der gleichmäßigen und rationellen Fertigung der Folien das Bestreben, Wickelvorrichtungen so auszubilden, daß sie kontinuierlich und ohne Änderungen der Vorschubgeschwindigkeit die erstellten Folienbahnen aufzunehmen vermögen. Um nach Fertigstellen eines Wickels die Folienbahn sofort der nächsten Wickelvorrichtung zuführen zu können, hat man analog dem Haspeln von Walzband in Walzwerken mindestens zwei Wickeleinrichtungen auf einer Grundplatte angeordnet, die um eine vertikale Achse schwenkbar ist, so daß ein Wickler mit fertiggestelltem Folienwikkel innerhalb kürzester Zeit aus seiner Arbeitsstellung herausgeschwenkt und ein Wickler mit aufnahmebereiter Wickeltrommel in die Arbeitsstellung eingeschwenkt werden. Trotz der kurzen Wechselzeiten erweist es sich hierbei als unvorteilhaft, daß eine, wenn auch kurzzeitige,Unterbrechung des Wickelns auftritt und damit bei konstant gehaltener Vorschubgeschwindigkeit Folie verlorengeht. Unangenehm macht sich neben den hohen Gestehungskosten noch bemerkbar, daß nach Fertigstellen eines Wickels und Ausschwenken des Wicklers der gebildete Wickel von diesem abzunehmen und gesondert zu transportieren ist, da die Wickel gegen mechanische Beanspruchungen empfindlich sind.

    [0003] Die Erfindung geht daher von der Aufgabe aus, eine Anordnung zu schaffen, die bei geringem Aufwande und möglichst weitgehender Schonung gebildeter Wickel beim Weiterleiten derselben ein praktisch kontinuierliches Wickeln von Kunststoff-, Metall-, Papier-, Textil- sowie Vliesbahnen oder dergleichen, im folgenden kurz Folienbahnen benannt, gestattet.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe unter Nutzung der bekannten Wickelwagen, indem periodisch das vordere freie Ende einer über eine Führungsrolle geführten Folienbahn mittels einer Andruckrolle an eine auf die Wickeltrommel eines in seiner Ausgangsposition stehenden Wickelwagens aufgebrachte Wickelhülse gelegt und nach Fangen ihres Endes der Wickelwagen aus seiner Ausgangsposition im wesentlichen in Laufrichtung der auflaufenden Folienbahn in eine Endposition abgeschoben wird, indem vor Vollenden des Wickels ein weiterer Wickelwagen in die Ausgangsposition eingefahren wird,und indem zur Vollendung des Wickels die Folienbahn oberhalb der Wickelhülse dieses eingefahrenen Wickelwagens aufgetrennt und der neugebildete Anfang an diese Wickelhülse gelegt und der andere Wickelwagen aus seiner Endposition seitlich ausgefahren wird. Hierdurch ist es möglich, einen zum Wickeln eingesetzten Wickelwagen in eine definierte Ausgangsposition zu bringen und nach Aufnahme der Folienbahn und damit während des Wikkelns ihn aus dieser Ausgangsposition abzuschieben und in diese einen vorbereiteten weiteren Wickelwagen zu bringen, so daß zum Fertigstellen eines Wickels es nur erforderlich wird, die laufende Folienbahn aufzutrennen und das gebildete freie vordere Ende der Bahn an die zweckmäßig klebend ausgebildete Wickelhülse des neu eingefahrenen Wikkelwagens zu legen, so daß der Wickelvorgang periodisch ohne Unterbrechung durchführbar ist und die zugeführte Folienbahn praktisch mit kontinuierlicher Geschwindigkeit aufgewickelt wird.

    [0005] Zur Durchführung des Verfahrens hat sich eine Anordnung zum Wickeln von über mindestens eine Führungsrolle zugeführten Folienbahnen vermittels von Wickelwagen, die ein Fahrgestell und eine mit ihrer Achse in Fahrtrichtung zeigende Wickeltrommel sowie einen diese antreibenden, vorzugsweise regelbaren Hydraulikmotor aufweisen, bewährt, die eine Vorrichtung zum Quertransport solcher Wickelwagen aufweist, welche einen Wickelwagen in vorgegebener Position in bezug auf eine Anordnung zum selbsttätigen Trennen der Folienbahn und Beschicken von dessen Wickeltrommel aufzunehmen und aus dieser Ausgangsposition in von der Anordnung abgewandter Richtung in eine weitere, die Endposition, zu überführen vermag, wobei ein weiterer Wickelwagen in die Ausgangsposition eingefahren und nach dessen Wickelbeginn der bereits tätig gewordene aus der Endposition ausgefahren werden.

    [0006] Bewährt hat es sich hierbei, die Vorrichtung zum Quertransport als Kettenförderer auszubilden, der in den vorgegebenen Positionen entsprechenden Abständen quer zur Transportrichtung angeordnete Laufradführungen aufweist. Andererseits kann der Querförderer auch als Schleppvorrichtung ausgebildet sein. Bewährt hat es sich, die Vorrichtung zum Quertransport mit einer Antriebsvorrichtung auszustatten, die bei ihrer Auslösung einen Arbeitstakt bewirkt, währenddessen die Laufradführungen um eine Teilungsstrecke umlaufen bzw. vorrücken.

    [0007] Eine besonders verläßliche und schnell arbeitende Anordnung zum Beschicken einer Wickelhülse ergibt sich, wenn die Anordnung zum Trennen der Folienbahn und Beschicken der Wikkeltrommel eine von der vorzugsweise von oben zugeführten Folienbahn bereichsweise umschlungene Führungsrolle und einen kraftbetrieben abwärts schwenkbaren Andruckhebel sowie einen aufwärts schwenkbaren Stützhebel aufweist, und indem der Andruckhebel mit einer gegen die Wickeltrommel legbaren Andruckrolle sowie einem kraftbetätigbaren Abschlaghebel ausgestattet ist, der über das freie Ende des Stützhebels geführte Folienbahnen abzutrennen vermag. Ein sicher arbeitender Antrieb und eine relativ einfache Steuervorrichtung werden erhalten, wenn dem Andruckhebel, dem Stützhebel und/oder dem Abschlaghebel jeweils diese betätigende Hydraulikzylinder zugeordnet sind. Das Fangen des freien Folienendes und das spätere Abbringen des gebildeten Folienwickels werden vereinfacht, wenn die Wickeltrommel Folien vermittels von aufgeschobenen Wickelhülsen aufnimmt. Die verwendeten Wickelwagen lassen sich einfach und mit geringem Aufwande herstellen, wenn die die Wickeltrommel antreibenden Motoren austauschbar gehalten sind. Das Auf- sowie Abbringen der Wickelwagen wird erleichtert, indem der Vorrichtung zum Quertransport ein in der Ausgangsposition der Wickelwagen wirksamer Aufschieber und/oder in der Endposition wirksamer Abschieber zugeordnet sind.

    [0008] Im einzelnen sind die Merkmale der Erfindung anhand der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit einer dieses darstellenden Zeichnung erläutert.

    [0009] In der Figur ist ein Rahmen 1 gezeigt, unterhalb dessen ein durch einen Hydraulikmotor 2 antreibbarer Kettenförderer 3 angeordnet ist. Die Ketten 4 des Kettenförderers sind mit U-förmig ausgebildeten Laufradführungen 5 ausgestattet.

    [0010] Die zu wickelnde Folienbahn 6 wird der Wickelanordnung über eine im oberen Bereiche des Rahmens 1 angeordnete Umlenkrolle 7 zugeführt, durchläuft eine mittels eines Hydraulikmotors betriebene Abzugsvorrichtung 8 und umläuft eine Gleitrolle 9 sowie eine Führungsrolle 10 und wird dann oberhalb der Wikkeltrommel 12 eines Wickelwagens 11 weitergeführt. Die Wikkeltrommel 12 ist durch einen in diese eingeschobenen und dort austauschbar gehaltenen Hydraulikmotor 13 betrieben, dem das Druckmittel über Hydraulikleitungen 14 zu- und abgeführt wird.

    [0011] Der Wickelwagen 11 weist einen im wesentlichen aus Profilstäben gebildeten offenen Rahmen 15 auf, der einendig mit Laufrädern 16 ausgestattet ist, während das andere Ende mittels einer Stütze aufliegt und vermittels des Aufnahmestückes 17 durch einen nicht dargestellten Einachswagen angehoben zu werden vermag.

    [0012] Praktisch um die Achse der Führungsrolle 10 ist mittels eines Hydraulikzylinders 18 ein Andruckhebel 19 verschwenkbar, der in der Figur aus seiner praktisch senkrechten Ausgangsstellung in seine Arbeitsstelluna verschwenkt dargestellt ist. Der Andruckhebel ist mit einer Andruckrolle 20 ausgestattet, die gegen eine auf die Wickeltrommel 12 geschobene, in der Figur nicht gesondert ausgewiesene Wickelhülse anstellbar ist, die als einfache festlegbare bzw. -spannbare Papphülse ausgeführt sein kann. Der Andruckhebel weist weiterhin einen Hydraulikzylinder 21 auf, mittels dessen ein Abschlaghebel 22 nach unten ausschwenkbar ist. Mittels eines weiteren Hydraulikzylinders 23 ist ein Stützhebel 24 um die Achse der Führungsrolle 10 verschwenkbar; in der Zeichnung ist der Stützhebel 24 aus seiner Ausgangsstellung, in der er von der Achse der Führungsrolle 10 etwa senkrecht nach unten weist, in seine Arbeitsstellung hochgeschwenkt. Hierbei ist sein vorderes Ende durch den allseitig offenen Rahmen des Wickelwagens 11 hin- durchgeschwenkt,und seine am freien Ende angeordnete Stützplatte steht dicht unterhalb der über die Andruckrolle 20 ablaufenden Folienbahn. Soll nun die laufende Folienbahn geschnitten und von der auf die Wickeltrommel 12 des Wickelwagens 11 aufgebrachten Wickelhülse gewickelt werden, so werden aus der in der Figur dargestellten Lage heraus die Hydraulikzylinder 18 und 21 beaufschlagt, und der Andruckhebel 19 führt die Andruckrolle 20 mit der durch diese abgestützten Folienbahn 6 gegen die auf die Wickeltrommel aufgezogene Wikkelhülse, die bspw. mittels eines beidseitig mit Klebstoff beschichteten Klebestreifens die Folienbahn zu fassen vermag. Gleichzeitig wird durch Schwenken des Abschlaghebels 22 gegen das freie Ende des Stützhebels 24 die Folienbahn 6 durchtrennt. Damit aber wird die Folienbahn 6 während ihres Laufes von der Wickeltrommels 12 des Wickelwagens 11 übernommen.

    [0013] Während der Wickel sich bildet, werden der Andruckhebel 19 nach oben und der Stützhebel 24 nach unten jeweils inihre Ausgangsstellungen zurückgeschwenkt, so daß der Wickelwagen 11 freigegeben ist. Durch Beaufschlagen des Hydraulikmotors 2 werden nunmehr die Ketten 4 des Kettenförderers 3 in Richtung des Pfeiles 25 in Umlauf gesetzt, so daß der Wickelwagen 11 aus seiner in der Zeichnung dargestellten Position in die mit 26 bezeichnete verschoben wird. Hierbei kann der auf dessen Wickelhülse gebildete Wickel bereits den Durchmesser erreichen, welcher für den Wickel 27 angegeben ist. Die Umlaufbewegung der Ketten 4 wird taktweise so bewirkt, daß nach der Erreichung der Endstellung entsprechend dem Wickelwagen 26 freie Laufradführungen 5 in der Ausgangsposition stehen und nunmehr ein entsprechend freier Wickelwagen 11 von der Seite her in die Laufradführungen eingeschoben werden kann. Anschließend werden, wie bereits beschrieben, der Andruckhebel 19 aus seiner Ausgangsposition herab- und der Stützhebel 24 aus seiner nach unten weisenden Ausgangsposition heraufgeschwenkt, so daß die in der Zeichnung dargestellte Arbeitsphase wieder erreicht ist. Hierfür steht soviel Zeit zur Verfügung, daß der Wickel 27 auf seinen Enddurchmesser anwächst, der als Wickel 28 dargestellt ist.

    [0014] Nunmehr kann, wie bereits beschrieben, die Folienbahn 6 aufgetrennt und das neugebildete Ende von der Wickelhülse des Wickelwagens 11 übernommen werden. Der Wickel 28 des Wickelwagens 26 wird noch gedreht, bis das freie Ende der abgetrennten Folienbahn auf dem Wicklungsumfang aufliegt und hier, bspw. durch Klebestreifen, festgelegt ist. Anschließend kann der Hydraulikmotor des Wickelwagens 26 axial aus dessen Wickeltrommel herausgezogen und für den im nächsten Arbeitstakt einzuschiebenden Wickelwagen bereitgelegt werden. Der Wickelwagen 26 wird anschließend aus der Endposition des Kettenförderers 3 seitlich ausgefahren oder abgeschoben.

    [0015] Da der Hydraulikmotor in der Anordnung verbleibt, kann der Wickelwagen mit aufgebrachtem Folienwickel 28 jetzt innerhalb des Betriebes beliebig verfahren werden, ohne das der gebildete Wickel irgednwie mechanisch beansprucht wird. Auch eine kurzzeitige Lagerung und Speicherung dieses Wickels ist möglich, da der dann als Lagergerüst verwendete Wickelwagen einen nur relativ geringen Aufwand repräsentiert. Zweckmäßig wird hierbei der den Wickelwagen zum Verfahren über dessen Aufnahmestück 17 anhebende Hilfswagen abgenommen, so daß der Wickelwagen einseitig auf feste Stützen abgesenkt wird und einen festen, verläßlichen Halt findet.

    [0016] Eine Beeinflussung der Laufgeschwindigkeit der Folienbahn 6 ist während des Wickelns nicht erforderlich, so daß bei der Herstellung und beim Vorschub mittels der Abzugsvorrichtung 8 praktisch mit konstanter Geschwindigkeit gearbeitet werden kann. Für die Übernahme wird, wie in der Figur gezeigt, die Folienbahn 6 bis dicht über die zu seiner Aufnahme vorgesehene Wickelhülse geführt, und zweckmäßig wird der Hydraulikmotor 13 vorbereitend derart beaufschlagt, daß die Wickelhülse sich unter der laufenden Folienbahn dreht. Hierbei kann die Umfangsgeschwindigkeit die Laufgeschwindigkeit der Folienbahn erreichen oder gar überschreiten. Durch einfaches weiteres Abschwenken des Andruckhebels 19 wird dann die laufende Folienbahn mit der Wickelhülse in Kontakt gebracht, die, bspw. vermittels eines Klebestreifens oder einer gegebenenfalls sich über deren ganzen Umfang erstreckenden Klebstoffschicht, die Folienbahn einfängt. Gleichzeitig aber wird die Folienbahn 6 durch den Abschlaghebel 22 aufgeteilt, so daß das Wikkeln durch die ursprünglich nach rechts weiterführende Folienbahn nicht behindert wird. Durch das Einschieben freier Wikkelwagen stets in die gleiche Ausgangsposition des Wickelwagens 11 läuft dieser Vorgang des Auftrennens der Folienbahn 6 und Erfassen des neugebildeten freien Endes periodisch bzw. stets gleich ab. Ebenso vereinfacht wird das Wickeln durch Verschieben des Wickelwagens in Laufrichtung der Folienbahn in stets die gleiche Endposition, und weiterhin vereinfacht werden die Vorgänge, indem die Übernahme eines gebildeten Wickels nicht mehr in der Anordnung selbst erfolgt.

    [0017] Insbesondere wenn die Weiterverarbeitung im gleichen Werk erfolgt, ist die Abnahme des Wickels von der Wickeltrommel nicht erforderlich, da der gebildete Wickel in diesem Falle auf dem Wickelwagen verbleiben und auf diesem zur Verarbeitungsstelle gebracht werden kann. In jedem Falle aber steht auch für den Fall, daß ein Wickel abzunehmen ist, bei der gezeigten Anordnung beliebig viel Zeit zur Übernahme des Wickels zur Verfügung, so daß dieser in jedem Falle auch schonend abgenommen werden kann. In gleicher Weise steht reichlich Zeit zur Verfügung, in die Ausgangsposition einzufahrende oder auch eingefahrene Wikkelwagen mit einer Wickelhülse auszustatten, so daß die dargestellte Anordnung sich bezüglich der Taktzeiten als außerordentlich elastisch erweist.

    [0018] Die Erfindung ist einer Reihe von Änderungen fähig, ohne daß deren Grundgedanke verlassen wird. So können die hydraulischen Antriebe durch elektrische ersetzt werden, und im Falle der Verwendung hydraulischer Antriebe kann die Druckmittelversorgung 29 auch an beliebigen anderen Stellen oder aber zentral untergebracht sein. Weiterhin kann in einer Anzahl von Fällen das Oberteil des Rahmens 1 mit der Umlenkrolle 7, der Abzugsvorrichtung 8 und der Gleitrolle 9 entfallen, oder es können nur einige dieser Teile oder aber ein abweichender Aufbau verwendet werden. Bewährt hat es sich allerdings, der Trenn- und Leitvorrichtung eine Umlenkrolle vorzuordnen, welche einen definierten Lauf der Folienbahn in deren Bereich auch bei wachsendem Durchmesser des Wickels sichert. Auch der Querförderer kann abweichend ausgeführt sein, und es besteht selbst die Möglichkeit, die Wickelwagen auf in Richtung des Querförderers laufende Wagen aufzubringen oder mit in dieser Richtung rollenden, gegebenenfalls zusätzlichen und absenkbaren Rädern auszustatten, wobei der Querförderer als Schleppvorrichtung ausgebildet sein kann. In jedem Falle wird das Aufschieben und Abführen der Wickelwagen erleichtert, wenn in den beiden hierzu vorgesehenen Positionen ein Auf- bzw. ein Abschieber vorgesehen sind, die in an sich bekannter Weise pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch wirksam werden können. Ferner läßt sich durch ein Programmwerk der Ablauf weitgehend selbsttätig durchführen, wobei es sich bewährt hat, einige der Funktionen zeitabhängig, andere vorschubabhängig durch Endschalter zu bewirken, und die Auftrennung und Übergabe des zu wickelnden Bandes kann sowohl von einer Umdrehungszählung der Wickelwelle als auch von einer bspw. durch Lichtschranken bewirkten Erfassung des Durchmessers des Wickels 28 bewirkt werden; andererseits kann dieser Vorgang auch durch eine das Gewicht des Wikkels 28 erfassende bzw. miterfassende Wägeeinrichtung oder eine Messung des Druckmittelverbrauchs des Wickelmotors erfolgen.

    [0019] In allen diesen Fällen zeigt es sich, daß gemäß der Erfindung mit relativ geringem Aufwand und in vollem Laufe der zu wikkelnden Bahnen die Wickelfunktion problemlos von einem schon gebildeten Wickel auf einen eine noch unbewickelte Wickelhülse aufweisenden Wickler übertragbar ist und gleichzeitig das Aufbringen von Wickelhülsen und Abnehmen von Wickeln sich durch zeitliche Engpässe oder räumliche Enge unbehindert durchführen läßt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Wickeln von Folienbahnen auf Wickeltrommeln von Wickelwagen, dadurch gekennzeichnet , daß periodisch das vordere freie Ende einer über eine Führungsrolle (10) geführten Folienbahn (6) mittels einer Andruckrolle (20) an eine auf die Wickeltrommel eines in seiner Ausgangsposition stehenden Wickelwagens (11) aufgebrachte Wickelhülse gelegt und nach Fangen ihres Endes der Wickelwagen aus seiner Ausgangsposition im wesentlichen in Laufrichtung (25) der auflaufenden Folienbahn in eine Endposition abgeschoben wird, daß vor Vollenden des Wickels (28) ein weiterer Wickelwagen in die Ausgangsposition eingefahren wird, und daß zur Vollendung des Wickels die Folienbahn oberhalb der Wikkelhülse dieses eingefahrenen Wickelwagens aufgetrennt und der neugebildete Anfang an diese Wickelhülse gelegt und der andere Wickelwagen (26) aus seiner Endposition seitlich ausgefahren wird.
     
    2. Anordnung zum Wickeln einer über mindestens eine Führungsrolle zugeführten Folienbahn vermittels von Wickelwagen, die ein Fahrgestell und eine mit ihrer Achse in Fahrtrichtung zeigende Wickeltrommel sowie einen diese antreibenden, vorzugsweise regelbaren Hydraulikmotor aufweisen, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum Quertransport von Wickelwagen, die einen Wickelwagen (11) in vorgegebener Position in bezug auf eine Anordnung zum selbsttätigen Trennen der Folienbahn (6) und Beschicken von dessen Wickeltrommel (12) aufzunehmen und aus dieser Ausgangsposition in von der Anordnung abgewandter Richtung in eine weitere, die Endposition, zu überführen vermag, wobei ein weiterer Wickelwagen in die Ausgangsposition eingefahren und nach dessen Wickelbeginn der bereits tätig gewordene aus der Endposition ausgefahren werden.
     
    3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung zum Quertransport als Kettenförderer (3) ausgebildet ist, der in den vorgegebenen Positionen entsprechenden Abständen quer zur Transportrichtung angeordnete Laufradführungen (5) aufweist.
     
    4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung zum Quertransport als Schleppvorrichtung ausgebildet ist.
     
    5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung zum Quertransport (Kettenförderer 3) eine Antriebsvorrichtung (Hydraulikmotor 2) aufweist, die bei ihrer Auslösung einen Arbeitstakt bewirkt, während dessen die Laufradführungen (5) um eine Teilungsstrecke vorrücken.
     
    6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Anordnung zum Trennen der Folienbahn (6) und Beschicken der Wickeltrommeln (12) eine von der vorzugsweise von oben zugeführten Folienbahn (6) bereichsweise umschlungene Führungsrolle (10) und einen kraftbetrieben abwärts schwenkbaren Andruckhebel (19) sowie einen aufwärts schwenkbaren Stützhebel (24) aufweist, und daß der Andruckhebel mit einer gegen die Wickeltrommel (12) legbaren Andruckrolle (20) sowie einem kraftbetätigbaren Abschlaghebel (22) ausgestattet ist, der über das freie Ende des Stützhebels (24) geführte Folienbahnen abzutrennen vermag.
     
    7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß dem Andruckhebel (19), dem Stützhebel (24) und/oder dem Abschlaghebel (22) jeweils diese betätigende Hydraulikzylinder (18, 21, 23) zugeordnet sind.
     
    8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da durch gekennzeichnet , daß Wickeltrommeln (12) Folienbahnen (6) vermittels von die Wickeltrommel umhüllenden, austauschbaren Wickelhülsen aufnehmen.
     
    9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Wickeltrommel (12) antreibende Motoren (Hydraulikmotor 13) austauschbar gehalten sind.
     
    10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Vorrichtung für den Quertransport (Kettenförderer 3) ein in dessen Ausgangsposition für Wickelwagen (11) wirksamer Aufschieber und/oder ein in dessen Endstellung wirksamer Abschieber zugeordnet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht