[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wickeln von Folienbahnen auf Wickeltrommeln
von Wickelwagen sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei der Fertigung von Kunststoffolien werden die Folienbahnen wie auch andere Folien
bzw. Bahnen wie Metallfolien, Papier-, Textil-, Vliesbahnen oder dergleichen nach
ihrer Herstellung gewickelt, um sie als Folienwickel zu vertreiben, zu lagern oder
weiteren Herstellungsprozessen zuzuführen. Hierbei besteht im Interesse der gleichmäßigen
und rationellen Fertigung der Folien das Bestreben, Wickelvorrichtungen so auszubilden,
daß sie kontinuierlich und ohne Änderungen der Vorschubgeschwindigkeit die erstellten
Folienbahnen aufzunehmen vermögen. Um nach Fertigstellen eines Wickels die Folienbahn
sofort der nächsten Wickelvorrichtung zuführen zu können, hat man analog dem Haspeln
von Walzband in Walzwerken mindestens zwei Wickeleinrichtungen auf einer Grundplatte
angeordnet, die um eine vertikale Achse schwenkbar ist, so daß ein Wickler mit fertiggestelltem
Folienwikkel innerhalb kürzester Zeit aus seiner Arbeitsstellung herausgeschwenkt
und ein Wickler mit aufnahmebereiter Wickeltrommel in die Arbeitsstellung eingeschwenkt
werden. Trotz der kurzen Wechselzeiten erweist es sich hierbei als unvorteilhaft,
daß eine, wenn auch kurzzeitige,Unterbrechung des Wickelns auftritt und damit bei
konstant gehaltener Vorschubgeschwindigkeit Folie verlorengeht. Unangenehm macht sich
neben den hohen Gestehungskosten noch bemerkbar, daß nach Fertigstellen eines Wickels
und Ausschwenken des Wicklers der gebildete Wickel von diesem abzunehmen und gesondert
zu transportieren ist, da die Wickel gegen mechanische Beanspruchungen empfindlich
sind.
[0003] Die Erfindung geht daher von der Aufgabe aus, eine Anordnung zu schaffen, die bei
geringem Aufwande und möglichst weitgehender Schonung gebildeter Wickel beim Weiterleiten
derselben ein praktisch kontinuierliches Wickeln von Kunststoff-, Metall-, Papier-,
Textil- sowie Vliesbahnen oder dergleichen, im folgenden kurz Folienbahnen benannt,
gestattet.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe unter Nutzung der bekannten Wickelwagen, indem periodisch
das vordere freie Ende einer über eine Führungsrolle geführten Folienbahn mittels
einer Andruckrolle an eine auf die Wickeltrommel eines in seiner Ausgangsposition
stehenden Wickelwagens aufgebrachte Wickelhülse gelegt und nach Fangen ihres Endes
der Wickelwagen aus seiner Ausgangsposition im wesentlichen in Laufrichtung der auflaufenden
Folienbahn in eine Endposition abgeschoben wird, indem vor Vollenden des Wickels ein
weiterer Wickelwagen in die Ausgangsposition eingefahren wird,und indem zur Vollendung
des Wickels die Folienbahn oberhalb der Wickelhülse dieses eingefahrenen Wickelwa
gens aufgetrennt und der neugebildete Anfang an diese Wickelhülse gelegt und der andere
Wickelwagen aus seiner Endposition seitlich ausgefahren wird. Hierdurch ist es möglich,
einen zum Wickeln eingesetzten Wickelwa
gen in eine definierte Ausgangsposition zu bringen und nach Aufnahme der Folienbahn
und damit während des Wikkelns ihn aus dieser Ausgangsposition abzuschieben und in
diese einen vorbereiteten weiteren Wickelwagen zu bringen, so daß zum Fertigstellen
eines Wickels es nur erforderlich wird, die laufende Folienbahn aufzutrennen und das
gebildete freie vordere Ende der Bahn an die zweckmäßig klebend ausgebildete Wickelhülse
des neu eingefahrenen Wikkelwagens zu legen, so daß der Wickelvorgang periodisch ohne
Unterbrechung durchführbar ist und die zugeführte Folienbahn praktisch mit kontinuierlicher
Geschwindigkeit aufgewickelt wird.
[0005] Zur Durchführung des Verfahrens hat sich eine Anordnung zum Wickeln von über mindestens
eine Führungsrolle zugeführten Folienbahnen vermittels von Wickelwagen, die ein Fahrgestell
und eine mit ihrer Achse in Fahrtrichtung zeigende Wickeltrommel sowie einen diese
antreibenden, vorzugsweise regelbaren Hydraulikmotor aufweisen, bewährt, die eine
Vorrichtung zum Quertransport solcher Wickelwagen aufweist, welche einen Wickelwagen
in vorgegebener Position in bezug auf eine Anordnung zum selbsttätigen Trennen der
Folienbahn und Beschicken von dessen Wickeltrommel aufzunehmen und aus dieser Ausgangsposition
in von der Anordnung abgewandter Richtung in eine weitere, die Endposition, zu überführen
vermag, wobei ein weiterer Wickelwagen in die Ausgangsposition eingefahren und nach
dessen Wickelbeginn der bereits tätig gewordene aus der Endposition ausgefahren werden.
[0006] Bewährt hat es sich hierbei, die Vorrichtung zum Quertransport als Kettenförderer
auszubilden, der in den vorgegebenen Positionen entsprechenden Abständen quer zur
Transportrichtung angeordnete Laufradführungen aufweist. Andererseits kann der Querförderer
auch als Schle
ppvorrichtung ausgebildet sein. Bewährt hat es sich, die Vorrichtung zum Quertransport
mit einer Antriebsvorrichtung auszustatten, die bei ihrer Auslösung einen Arbeitstakt
bewirkt, währenddessen die Laufradführungen um eine Teilungsstrecke umlaufen bzw.
vorrücken.
[0007] Eine besonders verläßliche und schnell arbeitende Anordnung zum Beschicken einer
Wickelhülse ergibt sich, wenn die Anordnung zum Trennen der Folienbahn und Beschicken
der Wikkeltrommel eine von der vorzugsweise von oben zugeführten Folienbahn bereichsweise
umschlungene Führungsrolle und einen kraftbetrieben abwärts schwenkbaren Andruckhebel
sowie einen aufwärts schwenkbaren Stützhebel aufweist, und indem der Andruckhebel
mit einer gegen die Wickeltrommel legbaren Andruckrolle sowie einem kraftbetätigbaren
Abschlaghebel ausgestattet ist, der über das freie Ende des Stützhebels geführte Folienbahnen
abzutrennen vermag. Ein sicher arbeitender Antrieb und eine relativ einfache Steuervorrichtung
werden erhalten, wenn dem Andruckhebel, dem Stützhebel und/oder dem Abschlaghebel
jeweils diese betätigende Hydraulikzylinder zugeordnet sind. Das Fangen des freien
Folienendes und das spätere Abbringen des gebildeten Folienwickels werden vereinfacht,
wenn die Wickeltrommel Folien vermittels von aufgeschobenen Wickelhülsen aufnimmt.
Die verwendeten Wickelwagen lassen sich einfach und mit geringem Aufwande herstellen,
wenn die die Wickeltrommel antreibenden Motoren austauschbar gehalten sind. Das Auf-
sowie Abbringen der Wickelwagen wird erleichtert, indem der Vorrichtung zum Quertransport
ein in der Ausgangsposition der Wickelwagen wirksamer Aufschieber und/oder in der
Endposition wirksamer Abschieber zugeordnet sind.
[0008] Im einzelnen sind die Merkmale der Erfindung anhand der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles in Verbindung mit einer dieses darstellenden Zeichnung erläutert.
[0009] In der Figur ist ein Rahmen 1 gezeigt, unterhalb dessen ein durch einen Hydraulikmotor
2 antreibbarer Kettenförderer 3 angeordnet ist. Die Ketten 4 des Kettenförderers sind
mit
U-förmig ausgebildeten Laufradführungen 5 ausgestattet.
[0010] Die zu wickelnde Folienbahn 6 wird der Wickelanordnung über eine im oberen Bereiche
des Rahmens 1 angeordnete Umlenkrolle 7 zugeführt, durchläuft eine mittels eines Hydraulikmotors
betriebene Abzugsvorrichtung 8 und umläuft eine Gleitrolle 9 sowie eine Führungsrolle
10 und wird dann oberhalb der Wikkeltrommel 12 eines Wickelwagens 11 weitergeführt.
Die Wikkeltrommel 12 ist durch einen in diese eingeschobenen und dort austauschbar
gehaltenen Hydraulikmotor 13 betrieben, dem das Druckmittel über Hydraulikleitungen
14 zu- und abgeführt wird.
[0011] Der Wickelwagen 11 weist einen im wesentlichen aus Profilstäben gebildeten offenen
Rahmen 15 auf, der einendig mit Laufrädern 16 ausgestattet ist, während das andere
Ende mittels einer Stütze aufliegt und vermittels des Aufnahmestückes 17 durch einen
nicht dargestellten Einachswagen angehoben zu werden vermag.
[0012] Praktisch um die Achse der Führungsrolle 10 ist mittels eines Hydraulikzylinders
18 ein Andruckhebel 19 verschwenkbar, der in der Figur aus seiner praktisch senkrechten
Ausgangsstellung in seine Arbeitsstelluna verschwenkt dargestellt ist. Der Andruckhebel
ist mit einer Andruckrolle 20 ausgestattet, die gegen eine auf die Wickeltrommel 12
geschobene, in der Figur nicht gesondert ausgewiesene Wickelhülse anstellbar ist,
die als einfache festlegbare bzw. -spannbare Papphülse ausgeführt sein kann. Der Andruckhebel
weist weiterhin einen Hydraulikzylinder 21 auf, mittels dessen ein Abschlaghebel 22
nach unten ausschwenkbar ist. Mittels eines weiteren Hydraulikzylinders 23 ist ein
Stützhebel 24 um die Achse der Führungsrolle 10 verschwenkbar; in der Zeichnung ist
der Stützhebel 24 aus seiner Ausgangsstellung, in der er von der Achse der Führungsrolle
10 etwa senkrecht nach unten weist, in seine Arbeitsstellung hochgeschwenkt. Hierbei
ist sein vorderes Ende durch den allseitig offenen Rahmen des Wickelwagens 11 hin-
durchgeschwenkt,und seine am freien Ende angeordnete Stützplatte steht dicht unterhalb
der über die Andruckrolle 20 ablaufenden Folienbahn. Soll nun die laufende Folienbahn
geschnitten und von der auf die Wickeltrommel 12 des Wickelwagens 11 aufgebrachten
Wickelhülse gewickelt werden, so werden aus der in der Figur dargestellten Lage heraus
die Hydraulikzylinder 18 und 21 beaufschlagt, und der Andruckhebel 19 führt die Andruckrolle
20 mit der durch diese abgestützten Folienbahn 6 gegen die auf die Wickeltrommel aufgezogene
Wikkelhülse, die bspw. mittels eines beidseitig mit Klebstoff beschichteten Klebestreifens
die Folienbahn zu fassen vermag. Gleichzeitig wird durch Schwenken des Abschlaghebels
22 gegen das freie Ende des Stützhebels 24 die Folienbahn 6 durchtrennt. Damit aber
wird die Folienbahn 6 während ihres Laufes von der Wickeltrommels 12 des Wickelwagens
11 übernommen.
[0013] Während der Wickel sich bildet, werden der Andruckhebel 19 nach oben und der Stützhebel
24 nach unten jeweils inihre Ausgangsstellungen zurückgeschwenkt, so daß der Wickelwagen
11 freigegeben ist. Durch Beaufschlagen des Hydraulikmotors 2 werden nunmehr die Ketten
4 des Kettenförderers 3 in Richtung des Pfeiles 25 in Umlauf gesetzt, so daß der Wickelwagen
11 aus seiner in der Zeichnung dargestellten Position in die mit 26 bezeichnete verschoben
wird. Hierbei kann der auf dessen Wickelhülse gebildete Wickel bereits den Durchmesser
erreichen, welcher für den Wickel 27 angegeben ist. Die Umlaufbewegung der Ketten
4 wird taktweise so bewirkt, daß nach der Erreichung der Endstellung entsprechend
dem Wickelwagen 26 freie Laufradführungen 5 in der Ausgangsposition stehen und nunmehr
ein entsprechend freier Wickelwagen 11 von der Seite her in die Laufradführungen eingeschoben
werden kann. Anschließend werden, wie bereits beschrieben, der Andruckhebel 19 aus
seiner Ausgangsposition herab- und der Stützhebel 24 aus seiner nach unten weisenden
Ausgangsposition heraufgeschwenkt, so daß die in der Zeichnung dargestellte Arbeitsphase
wieder erreicht ist. Hierfür steht soviel Zeit zur Verfügung, daß der Wickel 27 auf
seinen Enddurchmesser anwächst, der als Wickel 28 dargestellt ist.
[0014] Nunmehr kann, wie bereits beschrieben, die Folienbahn 6 aufgetrennt und das neugebildete
Ende von der Wickelhülse des Wickelwagens 11 übernommen werden. Der Wickel 28 des
Wickelwagens 26 wird noch gedreht, bis das freie Ende der abgetrennten Folienbahn
auf dem Wicklungsumfang aufliegt und hier, bspw. durch Klebestreifen, festgelegt ist.
Anschließend kann der Hydraulikmotor des Wickelwagens 26 axial aus dessen Wickeltrommel
herausgezogen und für den im nächsten Arbeitstakt einzuschiebenden Wickelwagen bereitgelegt
werden. Der Wickelwagen 26 wird anschließend aus der Endposition des Kettenförderers
3 seitlich ausgefahren oder abgeschoben.
[0015] Da der Hydraulikmotor in der Anordnung verbleibt, kann der Wickelwa
gen mit aufgebrachtem Folienwickel 28 jetzt innerhalb des Betriebes beliebig verfahren
werden, ohne das der gebildete Wickel irgednwie mechanisch beansprucht wird. Auch
eine kurzzeitige Lagerung und Speicherung dieses Wickels ist möglich, da der dann
als Lagergerüst verwendete Wickelwagen einen nur relativ geringen Aufwand repräsentiert.
Zweckmäßig wird hierbei der den Wickelwagen zum Verfahren über dessen Aufnahmestück
17 anhebende Hilfswagen abgenommen, so daß der Wickelwagen einseitig auf feste Stützen
abgesenkt wird und einen festen, verläßlichen Halt findet.
[0016] Eine Beeinflussung der Laufgeschwindigkeit der Folienbahn 6 ist während des Wickelns
nicht erforderlich, so daß bei der Herstellung und beim Vorschub mittels der Abzugsvorrichtung
8 praktisch mit konstanter Geschwindigkeit gearbeitet werden kann. Für die Übernahme
wird, wie in der Figur gezeigt, die Folienbahn 6 bis dicht über die zu seiner Aufnahme
vorgesehene Wickelhülse geführt, und zweckmäßig wird der Hydraulikmotor 13 vorbereitend
derart beaufschlagt, daß die Wickelhülse sich unter der laufenden Folienbahn dreht.
Hierbei kann die Umfangsgeschwindigkeit die Laufgeschwindigkeit der Folienbahn erreichen
oder gar überschreiten. Durch einfaches weiteres Abschwenken des Andruckhebels 19
wird dann die laufende Folienbahn mit der Wickelhülse in Kontakt gebracht, die, bspw.
vermittels eines Klebestreifens oder einer gegebenenfalls sich über deren ganzen Umfang
erstreckenden Klebstoffschicht, die Folienbahn einfängt. Gleichzeitig aber wird die
Folienbahn 6 durch den Abschlaghebel 22 aufgeteilt, so daß das Wikkeln durch die ursprünglich
nach rechts weiterführende Folienbahn nicht behindert wird. Durch das Einschieben
freier Wikkelwagen stets in die gleiche Ausgangsposition des Wickelwagens 11 läuft
dieser Vorgang des Auftrennens der Folienbahn 6 und Erfassen des neugebildeten freien
Endes periodisch bzw. stets gleich ab. Ebenso vereinfacht wird das Wickeln durch Verschieben
des Wickelwagens in Laufrichtung der Folienbahn in stets die gleiche Endposition,
und weiterhin vereinfacht werden die Vorgänge, indem die Übernahme eines gebildeten
Wickels nicht mehr in der Anordnung selbst erfolgt.
[0017] Insbesondere wenn die Weiterverarbeitung im gleichen Werk erfolgt, ist die Abnahme
des Wickels von der Wickeltrommel nicht erforderlich, da der gebildete Wickel in diesem
Falle auf dem Wickelwagen verbleiben und auf diesem zur Verarbeitungsstelle gebracht
werden kann. In jedem Falle aber steht auch für den Fall, daß ein Wickel abzunehmen
ist, bei der gezeigten Anordnung beliebig viel Zeit zur Übernahme des Wickels zur
Verfügung, so daß dieser in jedem Falle auch schonend abgenommen werden kann. In gleicher
Weise steht reichlich Zeit zur Verfügung, in die Ausgangsposition einzufahrende oder
auch eingefahrene Wikkelwagen mit einer Wickelhülse auszustatten, so daß die dargestellte
Anordnung sich bezüglich der Taktzeiten als außerordentlich elastisch erweist.
[0018] Die Erfindung ist einer Reihe von Änderungen fähig, ohne daß deren Grundgedanke verlassen
wird. So können die hydraulischen Antriebe durch elektrische ersetzt werden, und im
Falle der Verwendung hydraulischer Antriebe kann die Druckmittelversorgung 29 auch
an beliebigen anderen Stellen oder aber zentral untergebracht sein. Weiterhin kann
in einer Anzahl von Fällen das Oberteil des Rahmens 1 mit der Umlenkrolle 7, der Abzugsvorrichtung
8 und der Gleitrolle 9 entfallen, oder es können nur einige dieser Teile oder aber
ein abweichender Aufbau verwendet werden. Bewährt hat es sich allerdings, der Trenn-
und Leitvorrichtung eine Umlenkrolle vorzuordnen, welche einen definierten Lauf der
Folienbahn in deren Bereich auch bei wachsendem Durchmesser des Wickels sichert. Auch
der Querförderer kann abweichend ausgeführt sein, und es besteht selbst die Möglichkeit,
die Wickelwagen auf in Richtung des Querförderers laufende Wagen aufzubringen oder
mit in dieser Richtung rollenden, gegebenenfalls zusätzlichen und absenkbaren Rädern
auszustatten, wobei der Querförderer als Schleppvorrichtung ausgebildet sein kann.
In jedem Falle wird das Aufschieben und Abführen der Wickelwagen erleichtert, wenn
in den beiden hierzu vorgesehenen Positionen ein Auf- bzw. ein Abschieber vorgesehen
sind, die in an sich bekannter Weise pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch wirksam
werden können. Ferner läßt sich durch ein Programmwerk der Ablauf weitgehend selbsttätig
durchführen, wobei es sich bewährt hat, einige der Funktionen zeitabhängig, andere
vorschubabhängig durch Endschalter zu bewirken, und die Auftrennung und Übergabe des
zu wickelnden Bandes kann sowohl von einer Umdrehungszählung der Wickelwelle als auch
von einer bspw. durch Lichtschranken bewirkten Erfassung des Durchmessers des Wickels
28 bewirkt werden; andererseits kann dieser Vorgang auch durch eine das Gewicht des
Wikkels 28 erfassende bzw. miterfassende Wägeeinrichtung oder eine Messung des Druckmittelverbrauchs
des Wickelmotors erfolgen.
[0019] In allen diesen Fällen zeigt es sich, daß gemäß der Erfindung mit relativ geringem
Aufwand und in vollem Laufe der zu wikkelnden Bahnen die Wickelfunktion problemlos
von einem schon gebildeten Wickel auf einen eine noch unbewickelte Wickelhülse aufweisenden
Wickler übertragbar ist und gleichzeitig das Aufbringen von Wickelhülsen und Abnehmen
von Wickeln sich durch zeitliche Engpässe oder räumliche Enge unbehindert durchführen
läßt.
1. Verfahren zum Wickeln von Folienbahnen auf Wickeltrommeln von Wickelwagen, dadurch
gekennzeichnet , daß periodisch das vordere freie Ende einer über eine Führungsrolle
(10) geführten Folienbahn (6) mittels einer Andruckrolle (20) an eine auf die Wickeltrommel
eines in seiner Ausgangsposition stehenden Wickelwagens (11) aufgebrachte Wickelhülse
gelegt und nach Fangen ihres Endes der Wickelwagen aus seiner Ausgangsposition im
wesentlichen in Laufrichtung (25) der auflaufenden Folienbahn in eine Endposition
abgeschoben wird, daß vor Vollenden des Wickels (28) ein weiterer Wickelwagen in die
Ausgangsposition eingefahren wird, und daß zur Vollendung des Wickels die Folienbahn
oberhalb der Wikkelhülse dieses eingefahrenen Wickelwagens aufgetrennt und der neugebildete
Anfang an diese Wickelhülse gelegt und der andere Wickelwagen (26) aus seiner Endposition
seitlich ausgefahren wird.
2. Anordnung zum Wickeln einer über mindestens eine Führungsrolle zugeführten Folienbahn
vermittels von Wickelwagen, die ein Fahrgestell und eine mit ihrer Achse in Fahrtrichtung
zeigende Wickeltrommel sowie einen diese antreibenden, vorzugsweise regelbaren Hydraulikmotor
aufweisen, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Vorrichtung zum Quertransport von Wickelwagen, die einen Wickelwagen (11) in vorgegebener
Position in bezug auf eine Anordnung zum selbsttätigen Trennen der Folienbahn (6)
und Beschicken von dessen Wickeltrommel (12) aufzunehmen und aus dieser Ausgangsposition
in von der Anordnung abgewandter Richtung in eine weitere, die Endposition, zu überführen
vermag, wobei ein weiterer Wickelwagen in die Ausgangsposition eingefahren und nach
dessen Wickelbeginn der bereits tätig gewordene aus der Endposition ausgefahren werden.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung zum Quertransport
als Kettenförderer (3) ausgebildet ist, der in den vorgegebenen Positionen entsprechenden
Abständen quer zur Transportrichtung angeordnete Laufradführungen (5) aufweist.
4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung zum Quertransport
als Schleppvorrichtung ausgebildet ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung
zum Quertransport (Kettenförderer 3) eine Antriebsvorrichtung (Hydraulikmotor 2) aufweist,
die bei ihrer Auslösung einen Arbeitstakt bewirkt, während dessen die Laufradführungen
(5) um eine Teilungsstrecke vorrücken.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Anordnung
zum Trennen der Folienbahn (6) und Beschicken der Wickeltrommeln (12) eine von der
vorzugsweise von oben zugeführten Folienbahn (6) bereichsweise umschlungene Führungsrolle
(10) und einen kraftbetrieben abwärts schwenkbaren Andruckhebel (19) sowie einen aufwärts
schwenkbaren Stützhebel (24) aufweist, und daß der Andruckhebel mit einer gegen die
Wickeltrommel (12) legbaren Andruckrolle (20) sowie einem kraftbetätigbaren Abschlaghebel
(22) ausgestattet ist, der über das freie Ende des Stützhebels (24) geführte Folienbahnen
abzutrennen vermag.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß dem Andruckhebel
(19), dem Stützhebel (24) und/oder dem Abschlaghebel (22) jeweils diese betätigende
Hydraulikzylinder (18, 21, 23) zugeordnet sind.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da durch gekennzeichnet , daß Wickeltrommeln
(12) Folienbahnen (6) vermittels von die Wickeltrommel umhüllenden, austauschbaren
Wickelhülsen aufnehmen.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Wickeltrommel
(12) antreibende Motoren (Hydraulikmotor 13) austauschbar gehalten sind.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Vorrichtung
für den Quertransport (Kettenförderer 3) ein in dessen Ausgangsposition für Wickelwagen
(11) wirksamer Aufschieber und/oder ein in dessen Endstellung wirksamer Abschieber
zugeordnet sind.