[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotationspumpe für den Antrieb von Membranblutpumpen
zur Förderung gasförmiger und flüssiger Stoffe, in der Art einer Trochoidkreiskolbenpumpe,
die bei einer 2 : 3 Übersetzung mit einer zweibogigen trochoidenförmigen Mantellaufbahn
und einem auf einem Exzenter einer Exzenterwelle umlaufenden dreieckigen Kolben, der
mit seinen Ecken mit der Mantellaufbahn in ständig gleitender Berührung steht, ausgestattet
ist.
[0002] Die Erfindung bezieht sich dabei auf Rotationspumpen, welche aufgrund ihrer geringen
Außenmaße überall dort eingesetzt werden können, wo minimaler Platzbedarf dieser Pumpen
eine funktionelle Notwendigkeit darstellt oder dies als wünschenswert erscheinen läßt.
Diese Pum-Den können auf dem Gebiet der Herztechnologie als pneumatische Gaspumpen
oder als hydraulische Flüssigkeitspumpen für den Antrieb von Membranblutpumpen sowie
deren speziellen Sonderformen wie z.B. der Peristaltikpumpe, der Kopulsationspumpe
oder der Schlauchventrikelpumpe verwendet werden.
[0003] Diese Rotationspumpen sind allgemein in der Technik, besonders jedoch auf dem Gebiet
der Herztechnologie als pneumatische beziehungsweise hydraulische Rotationspumpen
einsetzbar. Im speziellen betrifft die Erfindung die Lage der Ansaug- beziehungsweise
Ausstoß- öffnungen.
[0004] Aus der AT-PS 355 177, der AT-PS 351 137, der DE-OS 2402084, der DE-OS 2242247 und
der DE-OS 2021513 sind Rotationskolbenpumpen und Verdichter bekannt geworden, bei
denen die Einlässe sowohl als Umfangs- als auch als Seiteneinlaß beschrieben werden.
Keine dieser Rotationsmaschinen beschreibt eine Pumpe oder einen Verdichter, wo der
jeweilige Einlaß alternierend zugleich als Ansaug- beziehungsweise als Ausstoßöffnung
trotz durchlaufender Drehung des Kolbens und Beibehaltung der Drehrichtung des Kolbens
verwendet wird, wobei die Drehrichtung egal ist, so wie es der Gegenstand dieser Erfindung
offenbart.
[0005] Beim derzeitigen Stand der Herzpumpentechnik besteht die Tendenz zur Entwicklung
pulsatil arbeitender Blutpumpen dahingehend, daß Membranblutpumpen mittels Druckplatten
mechanisch betätigt werden, wobei die Kraftübertragung zwischen der Druckplatte und
der Pumpenmembran meist hydraulisch erfolgt und die mechanische Bewegung der Druckplatte
durch einen elektromechanischen Antrieb erzeugt wird.
[0006] Eine weitere derzeitigeEntwicklung verfolgt das Ziel, die Membranblutpumpen über
Druckplatten mit Hilfe elektromagnetischer Solenoide zu betreiben.
[0007] Eine andere derzeitige Entwicklung verwendet eine 2 : 3 übersetzte Wankelpumpe, deren
Ein- und Aulaßöffnungen allerdings so angeordnet sind, daß der Rotationskolben nur
im Wendebetrieb arbeiten kann, was letztlich von großem Nachteil ist - was die Laufruhe,
den Leistungsverbrauch und die starke mechanische Abnützung der Getriebeteile betrifft
- und wozu eigentlich eine Hubpumpe besser geeignet erscheint.
[0008] Der Nachteil all dieser Entwicklungen liegt darin, daß entweder die Antriebseinheiten
für transportable Geräte zu groß geraten oder daß bei entsprechender Kleinheit diese
Antriebseinheiten eine zu geringe Pumpleistung entwickeln.
[0009] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung des Problems liegt dar- in, daß bei einer Rotationspumpe
der eingangs erwähnten Art zwei durch den Gehäusemantel verlaufende und in die Mantellaufbahn
mündende Ansaug- beziehungsweise Ausstoßkanäle vorgesehen sind, deren Mündungsöffnungen
jeweils eine Uberströmtasche aufweisen, die sich als Ausnehmungen über jeweils einen
gleich großen Abschnitt der Mantellaufbahn gleichsinnig erstrecken, wobei die Lage
und Abmessung der Mündungsöffnungen mit Überströmtaschen so bestimmt ist, daß - im
Radialschnitt der Pumpe betrachtet - die in Drehrichtung des Kolbens vorderen Steuerkanten
der beiden Mündungsöffnungen mit Überströmtaschen mit je einem der beiden Simultanpunkte
der zweibogigen Trochoide der Mantellaufbahn zusammenfallen, während die Lage der
im Drehsinn des Kolbens hinteren Steuerkanten der beiden Mündungsöffnungen mit Uberströmtaschen
so bestimmt ist, daß beispielsweise bei Totpunktstellung des Kolbens in einer Kammer
die vorlaufende Kolbenecke unmittelbar über der vorderen Steuerkante einer der beiden
Mündungsöffnungen liegt, während die nachlaufende Kolbenecke unmittelbar über der
hinteren Steuerkante der anderen Mündungsöffnung liegt, sodaß trotz durchlaufender
Drehung des Kolbens und Beibehaltung der Drehrichtung des Kolbens eine alternierende
Saug- und Ausstoßwirkung an den öffnungen der Pumpe auftritt, wobei die Drehrichtung
egal ist.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Diese
zeigt eine erfindungsgemäße Rotationspumpe im Radialschnitt mit in Draufsicht gezeigtem,
in Totpunktstellung befindlichem Kolben.
[0012] Die erfindungsgemäße Rotationspumpe weist ein Gehäuse auf, welches aus einem Gehäusemantel
1 mit trochoidenförmiger Mantellaufbahn 2 und zwei Seitenwänden besteht, von denen
nur die mit 4 bezeichnete in der Zeichnung sichtbar ist.
[0013] In dem Gehäuse läuft ein dreieckiger Kolben 5 auf einem Exzenter 6 um, dessen Welle
mit 7 bezeichnet ist und welche die Seitenteile durchsetzt.
[0014] An den Ecken des Kolbens 5 sind Dichtteile vorgesehen, die aus Dichtleisten 8 und
Dichtbolzen 9 bestehen. Ferner sind an den seitlichen Kolbenrändern Dichtstreifen
10 vorgesehen, die mit ihren Enden an den Dichtbolzen 9 anliegen. Mit den Dichtleisten
8 ist der Kolben 5 in ständigem gleitenden Eingriff mit der Mantellaufbahn 2.
[0015] Die Bewegung des Kolbens 5 wird von dem Zahnradgetriebe 11 gesteuert.
[0016] Die Zeichnung zeigt weiters, daß zwei durch den Gehäusemantel 1 verlaufende und in
die Mantellaufbahn 2 mündende Ansaug-beziehungsweise Ausstoßkanäle vorgesehen sind,
deren Mündungsöffnungen 12, 12' jeweils eine Überströmtasche 120 bzw. 120' aufweisen,
die sich als Ausnehmungen über jeweils einen gleich großen Abschnitt (Bogen) der Mantellaufbahn
2 gleichsinnig erstrecken, wobei die Lage und Abmessung der Mündungsöffnungen 12,
12' mit Überströmtaschen 120, 120' so bestimmt ist, daß - im Radialschnitt der Pumpe
betrachtet - die in Drehrichtung 13 des Kolbens 5 vorderen Steuerkanten 16, 16' der
beiden Mündungsöffnungen 12, 12' mit Uberströmtaschen 120, 120' mit je einem der beiden
Simultanpunkte D
1, D
2 der zweibogigen Trochoide der Mantellaufbahn 2 zusammenfallen, während die Lage der
im Drehsinn 13 des Kolbens 5 hinteren Steuerkanten 14, 14' der beiden Mündungsöffnungen
12, 12' mit überströmtaschen 120, 120' so bestimmt ist, daß beispielsweise bei Totpunktstellung
des Kolbens 5 in einer Kammer A die vorlaufende Kolbenecke 17 unmittelbar über der
vorderen Steuerkante 16' einer der beiden Mündungsöffnungen 12' liegt, während die
nachlaufende Kolbenecke 15 unmittelbar über der hinteren Steuerkante 14 der anderen
Mündungsöffnung 12 liegt.
[0017] Für den Antrieb der erfindungsgemäßen Rotationspumpen ergeben sich verschiedene Möglichkeiten.
Erfolgt der Einsatz dieser Pumpen außerhalb des menschlichen oder tierischen Körpers,
so ist die Antriebseinheit, bestehend aus einem Elektromotor oder einem Elektromotor
mit Getriebe meist außerhalb der Rotationspumpe untergebracht und der Antrieb erfolgt
über die Exzenterwelle 7.
[0018] Wird die erfindungsgemäße Rotationspumpe jedoch für eine tragbare Antriebseinheit
außerhalb eines menschlichen oder tierischen Körpers konzipiert oder sogar in einem
menschlichen oder tierischen Körper implantiert, so ist es aufgrund des geringen Bauvolumens
sinnvoller, wenn der Elektromotor samt Getriebe im Inneren des Kolbens 5 untergebracht
ist, was energiemäßig möglich ist, da die Pumpleistung einer implantierten Membranblutpumpe
einiger Watt an Leistung bedarf.
[0019] Es kann aber auch der Elektromotor im Innern des Kolbens und das Getriebe außerhalb
der Pumpe, oder das Getriebe innerhalb des Kolbens und der Elektromotor außerhalb
der Pumpe untergebracht sein.
1. Rotationspumpe für den Antrieb von Membranblutpumpen und zur Förderung gasförmiger
und flüssiger Stoffe, in der Art einer Trochoidkreiskolbenpumpe, die bei einer 2 :
3 Übersetzung mit einer zweibogigen trochoidenförmigen Mantellaufbahn (2) und einem
auf einem Exzenter (6) einer Exzenterwelle (7) umlaufenden dreieckigen Kolben (5)
ausgestattet ist, der mit seinen Ecken mit der Mantellaufbahn (2) in ständig gleitender
Berührung steht, dadurch gekennzeichnet, daß zwei durch den Gehäusemantel (1) verlaufende
und in die Mantellaufbahn (2) mündende Ansaug- beziehungsweise Ausstoßkanäle vorgesehen
sind, deren Mündungsöffnungen (12, 12') jeweils eine Überströmtasche (120, 120') aufweisen,
die sich als Ausnehmungen über jeweils einen gleich großen Abschnitt der Mantellaufbahn
(2) gleichsinnig erstrecken, wobei die Lage und Abmessung der Mündungsöffnungen (12,
12') mit überströmtaschen (120, 1201) so bestimmt ist, daß - im Radialschnitt der Pumpe betrachtet - die in Drehrichtung
(13) des Kolbens (5) vorderen Steuerkanten (16, 16') der beiden Mündungsöffnungen
(12, 12') mit Überströmtaschen (120, 120') mit je einem der beiden Simultanpunkte
(Dl, D2) der zweibogigen Trochoide der Mantellaufbahn (2)zusammenfallen, während die Lage
der im Drehsinn (13) des Kolbens (5) hinteren Steuerkanten (14, 14') der beiden Mündungsöffnungen
(12, 12') mit überströmtaschen (120, 120') so bestimmt ist, daß beispielsweise bei
Totpunktstellung des Kolbens (5) in einer Kammer (A) die vorlaufende Kolbenecke (17)
unmittelbar über der vorderen Steuerkante (16') einer der beiden Mündungsöffnungen
(12') liegt, während die nachlaufende Kolbenecke (15) unmittelbar über der hinteren
Steuerkante (14) der anderen Mündungsöffnung (12) liegt.
2. Rotationspumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Mündungsöffnung
(12, 12') mit überströmtaschen (120, 120') die trochoidenförmige Mantellaufbahn (2)
der Breite nach ganz oder zum Teil unterbricht und vorzugsweise jede Mündungsöffnung
(12, 12') mit Überströmtasche (120, 120') in bekannter Weise im Bereich des Gehäusemantels
(1) zusätzlich in mindestens einer Seitenwand (3, 4) in Form einer Überströmtasche
eingesenkt ist.