(19)
(11) EP 0 024 053 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
07.12.1983  Patentblatt  1983/49

(21) Anmeldenummer: 80104790.3

(22) Anmeldetag:  13.08.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G07D 7/00

(54)

Verfahren zur Prüfung des Verschmutzungsgrades von Aufzeichnungsträgern

Method of testing the rate of soiling of record carriers

Procédé pour l'examen du degré d'encrassement de supports d'enregistrement


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 14.08.1979 DE 2932962

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
18.02.1981  Patentblatt  1981/07

(71) Anmelder: GAO Gesellschaft für Automation und Organisation mbH
81307 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Stenzel, Gerhard, Dr.
    D-8000 München 2 (DE)
  • Kaule, Wittich, Dr.
    D-8035 Gauting (DE)

(74) Vertreter: Kador & Partner 
Corneliusstrasse 15
80469 München
80469 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen des Verschmutzungsgrades von Aufzeichnungsträgern, insbesondere von Banknoten, mit Hilfe einer Sende-Empfangsanordnung und Auswertung der empfangenen Meßsignale als Maß für den Verschmutzungsgrad, wobei die Aufzeichnungsträger wenigstens teilweise mit Farben bedruckt sind, die für Licht in einem nicht sichtbaren Spektralbereich durchlässig sind.

    [0002] Die Bestimmung des Abnutzungsgrades von Banknoten ist aus einer Vielzahl von Schriften bekannt. Dabei werden in der Regel unbedruckte Bereiche der Banknoten-Oberfläche, wie beispielsweise der Rand (DE-A-23 10 882) oder auch unbedruckte Gebiete innerhalb der Banknotenfläche (US-A-2, 950, 799) zur Prüfung herangezogen. Sind unbedruckte Gebiete auf der Banknote nicht oder in nicht ausreichendem Maß vorhanden, muß die Prüfung innerhalb des Druckbildes der Banknote durchgeführt werden. Dabei ist im Gegensatz zur Untersuchung unbedruckter Gebiete zu berücksichtigen, daß das auf die Fotodioden gelangende Licht durch das entlang der Abtastspur vorhandene Druckmuster moduliert wird. In diesem Zusammenhang wird in der DE-A-27 52 412 ein Prüfverfahren erwähnt, das u. a. von dem Grundgedanken ausgeht, daß eine nicht verschmutzte Banknote entlang einer in bedruckten Bereichen verlaufenden Spur entsprechend dem vorhandenen Druckmuster eine bestimmte Anzahl von Kontrastsprüngen bestimmter Höhe aufweist, die entlang der Spur als Signalwerte aufsummiert der Bildung eines Standardsignals dienen. Ist eine Banknote verschmutzt, sinkt der Kontrast, so daß der bei dieser Note aufsummierte Prüfpegel je nach Verschmutzung mehr oder weniger stark von dem Standardpegel einer sauberen Note abweicht. Die Differenz kann als Maß für die Verschmutzung herangezogen werden.

    [0003] Das Verfahren liefert gute Ergebnisse, solange die zur Bildung des Standardsignals herangezogene Spur auch bei nachfolgenden Prüfungen exakt eingehalten wird. Kommt es jedoch zu Abweichungen von der Spur, was grundsätzlich nicht immer vermeidbar ist, dann tastet die Fotodiode ein mehr oder weniger stark verändertes Druckmuster in der Umgebung der ursprünglichen Spur ab, was zwangsläufig unabhängig von der Verschmutzung zu Änderungen im Prüfpegel führt. Je nach Stärke der Abweichungen liegt der Prüfpegel daher bei der Abtastung mehrerer gleichverschmutzter Banknoten oder auch bei Mehrfachabtastungen derselben Banknote oder auch bei Mehrfachabtastungen derselben Banknote innerhalb eines Streibereiches, wodurch eine eng tolerierte und in mehrere Stufen unterteilte Beurteilung des Verschmutzungsgrades ausgeschlossen ist.

    [0004] Ein anderes Verfahren zur Prüfung des Abnutzungsgrades bzw. der Verschmutzung von Banknoten ist aus der US-A-3, 759, 382 bekannt. Hier wird das Transmissionsvermögen bestimmter Bereiche der Banknote im Spektralbereich des sichtbaren blauen Lichts gemessen. In diesem Spektralbereich soll die Zunahme der Opazität, die als Kriterium für den Verschmutzungsgrad dient, am ausgeprägtesten sein. Diese Messung kann jedoch sinnvoll nur in unbedruckten Bereichen der Banknote durchgeführt werden, da eine Messung im Druckbildbereich der Banknote aufgrund der durch die Druckfarben verursachten lokalen Schwankungen des Transmissionsvermögens das Meßsignal in unkontrollierter Weise verfälschen würde.

    [0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur Prüfung des Abnutzungsgrades von Banknoten vorzuschlagen, bei dem auch bei der Prüfung in bedruckten Bereichen der Note die Prüfergebnisse gleich verschmutzter Noten in weiten Grenzen unabhängig von Spurabweichungen innerhalb eines engen Streibereichs liegen.

    [0006] Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.

    [0007] Bei der Gestaltung von Wertpapieren und damit auch Banknoten wird häufig zur Erhöhung der Sicherheit gegen Verfälschung und Fälschung von mehreren Drucktechniken Gebrauch gemacht. So findet man beispielsweise bei Banknoten Flächenbereiche, die in der sehr komplizierten und aufwendigen Stahltiefdrucktechnik ausgeführt sind, während andere Flächenbereiche, beispielsweise zur Gestaltung von Hintergrundmustern, in Flachdrucktechnik bedruckt sind.

    [0008] Bei der Untersuchung an Banknoten hat sich nun gezeigt, daß viele der verwendeten Farben für IR-Licht durchlässig sind. Außerdem hat sich gezeigt, daß Verschmutzungen bei der Bestrahlung mit IR-Licht gleiche optische Eigenschaften wie bei der Bestrahlung mit sichtbarem Licht zeigen.

    [0009] Beleuchtet man eine Banknote an den mit IRdurchlässiger Farbe bedruckten Bereichen mit Licht, welches u. a. auch IR-Anteile enthält, filtert aber aus dem remittierten und auf die Fotodioden gelangenden Licht nur die IR-Anteile heraus, dann sind die Empfangssignale in der Regel weitgehend von der sich normalerweise im sichtbaren Licht durch das Druckmuster ergebenden Modulation befreit. Durch geschickte Wahl der Meßspuren kann der Prüfpegel auch bei Abweichungen von der Prüfspur bei gleicher Verschmutzung, aber ggf. unterschiedlichem Druckmuster, bei einer Spurabweichung in einem engen Streubereich gehalten werden. Da das Druckmuster eliminiert wird, kann die Prüfspur auch vom unbedruckten Bereich einer Banknote in den bedruckten Bereich führen, womit eine hohe Flexibilität in der Auswahl der Prüfspuren unterschiedlicher Banknoten gegeben ist.

    [0010] Die Prüfung innerhalb des nicht sichtbaren Spektralbereichs ist nicht ausschließlich auf den IR-Bereich beschränkt. Druckfarben, die in anderen Spektralbereichen des nicht sichtbaren Spektrums lichtdurchlässig sind, können selbstverständlich auch im Sinne der Erfindung zur Prüfung herangezogen werden.

    [0011] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben. Darin zeigen :

    Figur 1 die stark schematisierte Aufteilung einer Banknoten-Oberfläche in IR-durchlässige und IR-undurchlässige Druckbereiche,

    Figur 2 die einfachste Ausführungsform einer Vorrichtung zur Prüfung von Banknoten gemäß der Fig. 1.



    [0012] Die Fig. 1 zeigt eine Banknote 1, deren Druckbild so angeordnet ist, daß ein schmaler Rand der Note unbedruckt bleibt. Die innerhalb des Druckbildes doppelt schraffierten Bereiche 2 - in diesem Beispiel wahllos angeordnet - seien mit den entsprechenden für IR-Licht undurchlässigen Farben bedruckt. Auf den verbleibenden Flächenbereichen 3, die in der Fig. einfach schraffiert sind, befindet sich ein Druckmuster dessen Druckfarben für IR-Licht durchlässig sind. Mit 4 sei eine wahllos herausgegriffene Prüfspur gekennzeichnet, die abwechselnd mit IR-durchlässiger und mit IR-undurchlässiger Farbe bedruckte Bereiche überläuft. Gemäß der Erfindung sind grundsätzlich die markierten Bereiche Bi, B2 oder B3 zur Schmutzprüfung geeignet. Dabei ist es jedoch ausreichend, nur einen der Bereiche, beispielsweise B2 zur Prüfung zuzulassen.

    [0013] Die Prüfung ist aber durch entlang der anderen Bereiche (B1 + B2) möglich, obwohl die Prüfspur zum Teil im vollständig unbedruckten Bereich der Banknote verläuft. Auch wenn die Prüfvorrichtung aufgrund mechanischer Unzulänglichkeiten nicht immer exakt eine einmal einjustierte Prüfspur abtastet, kann die Streuung der Meßwerte innerhalb enger Grenzen gehalten werden, weil der Einfluß des u.U. örtlich stark variierenden Druckbildes eliminiert und in die Verschmutzung innerhalb größerer Flächenbereiche in der Regel gleichmäßig verteilt ist.

    [0014] Fig. 2 zeigt beispielhaft eine Prüfvorrichtung, mit der das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist.

    [0015] Die in Richtung des Pfeils 6 an der Prüfvorrichtung 7 vorbeitransportierte Banknote 1 wird im Bereich der Prüfspur mit Hilfe zweier Wolframlampen 8 mit Licht beleuchtet, welches über den sichtbaren Bereich hinaus einen hohen IR-Anteil aufweist. Das von der Banknote remittierte Licht gelangt über eine Blende 9 auf eine Linsenanordnung 12. In den Strahlengang des optischen Systems ist ein Filter 10 geschaltet, welches von dem remittierten Licht nur den IR-Anteil auf eine Fotodiode 15 gelangen läßt, die in bekannter Weise die Beleuchtungsschwankungen aufgrund von Verschmutzungen in entsprechende elektronisch auswertbare Signale umwandelt. Das abhängig von den Verschmutzungen modulierte Meßsignal wird entlang des abgetasteten Bereichs aufsummiert und die Summenwerte werden nach Durchlaufen der Meßspur mit einem Sollwert verglichen.

    [0016] Die Fig. 2 zeigt die Möglichkeit der Auskoppelung des IR-Anteils ausschließlich auf der Empfängerseite. Es ist je nach Anwendungsfall natürlich auch möglich, mit Hilfe handelsüblicher IR-Leuchtdioden die Prüffläche ausschließlich mit IR-Licht zu bestrahlen, wobei das Filter u. U. beibehalten werden kann um den Fremdlichteinfluß zu kompensieren.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Prüfen des Verschmutzungsgrades von Aufzeichnungsträgern, insbesondere von Banknoten, mit Hilfe einer Sende-Empfangsanordnung und Auswertung der empfangenen Meßsignale als Maß für den Verschmutzungsgrad, wobei die Aufzeichnungsträger wenigstens teilweise mit Farben bedruckt sind, die für Licht in einem nicht sichtbaren Spektralbereich durchlässig sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufzeichnungsträger durch die Sendeanordnung mit Licht bestrahlt wird, das Anteile aus diesem nicht sichtbaren Spektralbereich enthält und die Empfangsanordnung die remittierten Anteile gerade dieses Lichts entlang einer oder mehrerer Meßspuren im Bereich der lichtdurchlässigen Farben aufnimmt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßsignal der Meßspuren über den unbedruckten und bedruckten Bereichen des Aufzeichnungsträgers ausgewertet wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das durch die Verschmutzungen modulierte Meßsignal entlang eines abgetasteten Bereichs aufsummiert und die Summenwerte nach Durchlaufen der Meßspuren mit einem Sollwert verglichen werden.
     


    Claims

    1. A method of checking the degree of contamination of data carriers, in particular bank- notes, by aid of a transceiver arrangement and the evaluation of the received measuring signals as a mesure of the degree of contamination, the data carriers having ink printed on at least part of them which is transparent in a non-visible spectral range, characterized in that the data carrier is irradiated by the transmitter arrangement with light containing parts of this non-visible spectral range, and the receiver arrangement receives the remitted parts of this same light along one or more measuring tracks in the range of the transparent inks.
     
    2. A method as in claim 1, characterized in that the measuring signal of the measuring tracks over the unprinted and printed areas of the data carrier is evaluated.
     
    3. A method as in claim 2, characterized in that the measuring signal modulated by the contamination is added up along a scanned area, and the sum values are compared with a desired value after the measuring tracks have been covered.
     


    Revendications

    1. Procédé pour contrôler le degré d'encrassement de supports de tracés, notamment de billets de banque, au moyen d'un dispositif émetteur- récepteur et pour analyser des signaux de mesure reçus afin de définir le degré d'encrassement, les supports de tracés étant imprimés au moins en partie avec des couleurs qui laissent passer la lumière dans une plage spectrale non visible, caractérisé en ce que le support de tracés (1) est soumis par le dispositif émetteur à une irridiation avec une lumière qui contient des parties de cette plage spectrale non visible et en ce que le dispositif récepteur reçoit les parties réfléchies de cette lumière le long d'une ou plusieurs voies de mesure (4) dans la zone des couleurs laissant passer la lumière.
     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le signal de mesure provenant des voies de mesure (4) est analysé dans les zones non imprimées et les zones imprimées du support de tracés (1).
     
    3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que le signal de mesure modulé par les encrassements est soumis à une sommation le long d'une zone d'exploration et en ce que les valeurs de sommation sont comparées avec une valeur de consigne après parcours des voies de mesure (4).
     




    Zeichnung