[0001] Die Erfindung betrifft eine Axialkolbenmaschine gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches
in Schrägscheibenbauart.
[0002] Die auf einer geneigt angeordneten Schrägscheibe abgestützten Kolben einer Axialkolbenmaschine
in Schrägscheibenbauart sind gegenüber den Zylinderbohrungen nicht durch leckstromfreie
Dichtelemente abgedichtet, weil ein bestimmter Leckstrom für die Schmierung der Kolbengleitflächen
notwendig ist. Durch, einen Leckspalt zwischen dem Kolben und der Zylinderwandung
fließt deshalb ständig eine gewisse Menge des Fördermediums als Leckstrom in das Maschinengehäuse,
von wo es zum Tank zurückgeleitet wird. Das Volumen des Leckstromes ist von verschiedenen
Einflußgrößen abhängig, wobei es in Bezug auf die vorliegende Erfindung insbesondere
auf die Viskosität des Fördermediums ankommt. Soll beispielsweise mit einer Pumpe
ein niederviskoses Medium, wie Wasser oder HFA-Flüssigkeiten (95-97% Wasser, 5-3%
Schmiermittelzusatz) gefördert werden, dann stellt sich vor allem das Problem der
Abdichtung der überaus empfindlichen Lager von der Antriebswelle, die bei leistungsstarken
Pumpen einer sehr sorgfältigen Schmierung bedürfen. Die Abdichtung der an dem der
Antriebsseite gegenüberliegenden Ende der Antriebswelle im Maschinengehäuse angeordneten
Wellenlager gegen Wasser ist aber sehr aufwendig und führt zu einer Vergrösserung
der Baulänge und des Bauvolume der Pumpe, weil die Vergrösserung der Stützweite eine
höhere Wellendurchbiegung zur Folge hat, die infolgedessen verstärkt werden muß. Deshalb
sind leistungsstarke Axialkolbenmaschinen in Schrägscheibenbauart bisher noch nicht
zur Förderung von Wasser oder anderen niederviskosen Medien verwendet worden.
[0003] Es ist bekannt, die Antriebswelle des Zylinderblockes von AxialKolbenmaschinen in
Wälzlagern zu lagern. Der form- und/oder kraftschlüssig mit der Antriebswelle verbundene
Zylinderblock ist dann innen (DE-PS 829 553) oder außen auf der Mantelfläche (DE-OS
21 14 923) durch Wälz- oder Gleitlager zusätzlich abgestützt. Eine Abdichtung der
Lager gegenüber der Leckflüssigkeit im Pumpengehäuse ist nicht vorgesehen. HFA-Flüssigkeiten
als Fördermedium kommen daher nicht in Betracht.
[0004] Es ist auch bekannt, daß Maschinengehäuse von Axialkolbenmaschinen auf einer Seite
der an beiden Enden innerhalb des Maschinengehäuses gelagerten Antriebswelle durch
eine Gleitringdichtung abzudichten, die mit einem drehenden Ring auf der Antriebswelle
gegen einen stehenden Ring im Maschinengehäuse abdichtet (US-PS 3 643 550, US-PS 2
495 685). Eine Abdichtung der Lager gegenüber der Leckflüssigkeit ist darum nicht
vorgesehen.
[0005] Für den Betrieb von Axialkolbenpumpen mit HFA-Flüssigkeiten ist vorgeschlagen worden,
die Wälzlager mit Dauerschmierung völlig abzukapseln und damit auch die durchgehende
Welle sowie die dort befindliche Kupplung von der Hydraulik-Flüssigkeit zu trennen
(o + p "ölhydraulik und pneumatik" 22 (1978) Nr. 1, Seiten 16 bis 18). Durch die Abkapslung
der beiden Lager der durchgehenden Welle wird der Aufbau der Pumpe aber sehr aufwendig.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Auflage zugrunde, eine im Aufbau einfache Axialkolbenmaschine
in Schrägscheibenbauart zu schaffen, die zur Förderung von niederviskosen Medien geeignet
ist.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den im Kennzeichen des Hauptanspruches angegebenen Mitteln
gelöst. Die vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Die erfindungsgemäße Axialkolbenmaschine besitzt ein Lagergehäuse für die Lager der
Antriebswelle und ein Maschinengehäuse zur Aufnahme des Pumpenkörpers. Das Fördermedium
und die Wellenlager sind in voneinander getrennten Räumen untergebracht und unabhängig
voneinander auf geeignete Weise abgedichtet. So erfolgt die Abdichtung des zur Schmierung
der Lager mit einem geeigneten Schmiermittel wie Fett gefüllten Lagergehäuses mit
Radialwellendichtungen, während zur Abdichtung des mit Leckflüssigkeit gefüllten Maschinengehäuses
gegenüber der Antriebswelle eine Gleitringdichtung mit einem stehenden und einem drehenden
Ring vorgesehen ist, die abdichtend aufeinander gleiten.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Axialkolbenmaschine sind die im Betrieb wirksamen Kräfte
in vorteilhafter Weise aufgeteilt, weil alle axialen Kräfte auf das Maschinengehäuse
übertragen werden, so daß die Wälzlager im Lagergehäuse nur durch radiale Kräfte belastet
sind. Die kompakte, raumsparende Bauart erlaubt eine einfache, problemlose Montage
und Demontage, weil nach dem Lösen der die Gehäuse miteinander verbindenden Befestigungsschrauben
der im Maschinengehäuse untergebrachte Pumpenkörper einfach von der Antriebswelle
abgezogen werden kann.
[0010] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert,
die eine erfindungsgemäße Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauart im Längsschnitt
zeigt.
[0011] Die mit 1 bezeichnete Antriebswelle der Axialkolbenmaschine ist außerhalb des Maschinengehäuses
2 in einem eigenen Lagergehäuse 3 gelagert und in ihrem mittleren Längenbereich auf
zwei Wälzlagern 4 und 5 abgestützt. Das Lagergehäuse 3 ist antriebsseitig mit einem
Lagerdeckel 6 und an der zum Maschinengehäuse anliegenden Seite von einer flanschförmigen
Büchse 7 verschlossen und durch darin eingesetzte Radialwellendichtungen 8 und 9 abgedichtet.
Zur Schmierung der Wälzlager 4 und 5 ist das Lagerhäuse 3 mit einem geeigneten Schmiermittel
angefüllt.
[0012] Mit der Antriebswelle 1 wird ein trommelförmiger Zylinderblock 10 im Pumpengehäuse
2 angetrieben. Dazu ist das in das Maschinengehäuse 2 hineinragende freie Ende der
Antriebswelle 1 mit einer Kerbverzahnung 11 versehen, die in eine korrespondierende
Verzahnung an der Innenwandung des Zylinderblockes 10 eingreift.
[0013] In dem Zylinderblock 10 ist eine bestimmte Anzahl von axialgerichteten Zylinderbohrungen
12 kreisförmig zur Drehachse in gleichem Winkelabstand voneinander angeordnet. In
jeder Zylinderbohrung 12 befindet sich ein längsverschiebbarer Kolben 13, der mit
einem Kolbenschuh 14 gleitend auf einer geneigt angeordneten, feststehenden Schrägscheibe
15 abgestützt ist. Diese ist unabhängig von der mittig mit seitlichem Abstand hindurchgeführten
Antriebswelle 1 auf rechtwinklig dazu angeordneten Zapfen 16 im Maschinengehäuse gelagert,
wobei der Neigungswinkel der Schrägscheibe 15 verstellbar ist. Wenn der Zylinderblock
10 in Umdrehung versetzt wird, ruft die Schrägscheibe 15 aufgrund ihrer Neigung eine
hin- und hergehende Bewegung der Kolben 13 in den entsprechenden Zylinderbohrungen
12 hervor. Der Zylinderblock 10 liegt stirnseitig gegen eine feststehende, kugelflächig
ausgeformte Steuerplatte 17 an, in der sich zwei im Querschnitt nierenförmig ausgebildete
Steueröffnungen befinden. Bei in Umdrehung versetztem Zylinderblock 10 werden die
Hubräume der Zylinderräume 12 über die Steueröffnungen der Steuerplatte 17 wechselweise
mit einem Saugkanal 18 und einem Druckkanal 19 in dem sich daran anschließenden, das
Maschinengehäuse 2 nach außen abschließenden Anschlußdeckel 20 verbunden.
[0014] Zwischen den Zylinderbohrungen 12 und den Kolben 13 wird jeweils ein Leckspalt gebildet,
durch den bei jedem Druckhub ein geringer Mengenanteil des Fördermediums aus dem Zylinderblock
10 in das Maschinengehäuse 2 eintritt. Diese Leckflüssigkeit wird über den Leckanschluß
21 zu dem nicht dargestellten Tank zurückgeführt. Das Maschinengehäuse 2 ist gegenüber
dem Lagerhäuse 3 durch eine Gleitringdichtung 22, 23 abgedichtet, deren drehender
Ring 22 auf der Antriebswelle 1 befestigt und deren stehender Ring 23 in die der Schrägscheibe
15 gegenüberliegende Büchse 7 eingesetzt ist. Der Raum zwischen der das Lagergehäuse
3 abdichtenden Radialwellendichtung 8 und dem stehenden Ring 23 der das Maschinengehäuse
2 abdichtenden Gleitringdichtung 22, 23 ist an einen nach außen führenden Entlüftungskanal
24 angeschlossen. Das Maschinengehäuse 2 ist mit dem Lagergehäuse 3 im Bereich der
Gleitringdichtung 22, 23 außen verschraubt.
1. Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauart mit einer in Wälzlagern gelagerten
Antriebswelle zum Antrieb eines damit verbundenen, in einem Maschinengehäuse angeordneten,
trommelförmigen Zylinderblockes, in dessen axial gerichteten, kreisförmig zur Antriebswelle
und Drehachse angeordneten Zylinderbohrungen längsverschiebbare Kolben gelagert sind,
die sich mit Kolbenschuhen auf einer beidseitig mit Zapfen im Maschinengehäuse schwenkbar
gelagerten Schrägscheibe abstützen, wobei die Zylinderbohrungen über eine Steuerplatte
wechselweise an einen Saugkanal und einen Druckkanal für das zu fördernde Medium angeschlossen
sind, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- die Antriebswelle (1) ist außerhalb des Maschinengehäuses (2) in ihrem mittleren
Längenbereich von zwei Wälzlagern (4, 5) in einem Lagergehäuse (3) abgestützt,
- der Zylinderblock (10) ist auf dem aus dem Lagergehäuse (3) austretenden, freien
Ende der Antriebswelle (1) gelagert,
- das Maschinengehäuse (2) ist gegenüber dem Lagergehäuse (3) durch eine Gleitringdichtung
(22, 23) abgedichtet, die mit einem auf der Antriebswelle (1) befestigten drehenden
Ring (22) gegen einen in eine Büchse (7) des Lagergehäuses (3) eingesetzten stehenden
Ring (23) abdichtend anliegt.
2. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das den Zylinderblock
(10) aufnehmende Maschinengehäuse (2) und das der Wellenlagerung dienende Lagergehäuse
(3) als getrennte Baukörper ausgebildet und im Bereich der Gleitringdichtung (22,
23) miteinander verbunden sind.
3. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das freie
Ende der Antriebswelle (1) mit einer Kerbverzahnung (11) in eine korrespondierende
Innenverzahnung des Zylinderblockes (10) eingreift.
4. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderblock
(10) stirnseitig an einer kugelflächig ausgeformten Steuerplatte (17) anliegt.
5. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagergehäuse
(3) beiderseits der Wälzlager (4, 5) durch Radialwellendichtungen (8, 9) abgedichtet
ist.
6. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitringdichtung
(22, 23) aus einem harten und einem gleitfähigen Ring zusammengesetzt ist.
7. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum
zwischen der das Lagergehäuse (3) abdichtenden Radialwellendichtung (8) und dem stehenden
Ring (23) der das Maschinengehäuse (2) abdichtenden Gleitringdichtung (22, 23) an
einen nach außen führenden Entlüftungskanal (24) angeschlossen ist.
8. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wälzlager
(4, 5) als Kegelrollenlager ausgebildet sind.