[0001] Die Erfindung betrifft einen Verbrennungsmotor, der nach dem Diesel-Verfahren arbeitet
und dem eine Ladeeinrichtung mit Ausnutzung der Abgasenergie, vorzugsweise ein Rotationsschwinglader
nach dem Europäischen Patent O o12 329 als freifahrendes Ladeaggregat, jedoch besonders
bei einem 2-Takt-Dieselmotor auch mit treibender Verbindung zum Motor, Ladeluft unter
Druck mindestens in gewissen Arbeitsbereichen des Motors zuführt und bei dem das Kompressionsverhältnis
so weit abgesenkt ist, daß auch unter Berücksichtigung der Kompressionswärme der Ladeluft
beim Kompressionshub des Motors die für das Zünden des eingespritzten Kraftstoffs
notwendige Temperatur mindestens bei ungünstigen Umgebungsverhältnissen, beim Anfahren
und bei Teillast, nicht erreichtwird.
[0002] Sieht man von bekannten Zündhilfen ab, so ist beim Dieselmotor zum sicheren Zünden
des eingespritzten Kraftstoffs eine Kompressionsendtemperatur um 500° erforderlich.
Das bedingt nach den Gasgesetzen für den normalen Saugmotor ein hohes Verdichtungsverhältnis
und einen entsprechend hohen Druck.
[0003] Bei PKW-Motoren, welche ja auch noch auf einer Paßhöhe und bei beträchtlichen Kältegraden
sicher anspringen müssen, finden sich Verdichtungsverhältnisse um 23 : 1, was einen
Kompressionsenddruck um 70 bar ergibt.
[0004] Wegen des besseren thermodynamischen Wirkungsgrades wurde das ursprünglich von Diesel
vorgesehene Gleichdruckverfahren weitgehend modifiziert, sodaß Verbrennungsdrücke
auch über 100 bar eher als normal anzusehen sind. Diese Motoren werden dann bei Aufladung
durch Abgasturbolader oder Druckwellenmaschinen Comprex noch weit höhere Spitzendrücke
zugemutet, wobei auch 170 bar erreicht oder gar überschritten werden können.
[0005] Damit diese Motoren den hohen Belastungen standhalten, müssen sie weit schwerer als
Ottomotoren gebaut werden. Das höhere Gewicht bedingt einen wesentlich höheren Preis,
sodaß sich der im Brennstoffverbrauch günstigere Dieselmotor als PKW-Antrieb nur zögernd
am Markt durchsetzt. Es gilt die Regel, daß nur wer mehr als 15 ooo km/a fährt, zu
einer relativen Kostenersparnis kommt.
[0006] Diesem unbefriedigenden Entwicklungsstand dadurch abzuhelfen, daß die Spitzendrücke
besonders bei Fahrzeugdieselmotoren auf Werte vergleichbar denen des Otto-Prozesses
gesenkt werden, ohne charakteristische günstige Eigenschaften des Dieselverfahrens
zu beeinträchtigen, ist Zweck der vorgelegten Erfindung.
[0007] Hohe Triebwerksgewichte sind besonders bei Flugzeugen unangenehm. Dauer sind auf
diesem Gebiet starke Kräfte zur Lösung des Problems angesetzt, günstigen Brennstoffverbrauch
mit geringem Motorgewicht zu vereinen.
[0008] Der Stand der diesbezüglichen Entwicklung kann durch die Versuche der NASA gekennzeichnet
werden, für kleinere Flugzeuge 2-Takt-Niederdruck-Dieselmotoren zu bauen. Dieses Verfahren,
low compression Diesel genannt, ist in der US
A-Zeitschrift "Popular Science", Heft April 1982, Seite 1
03 u.flgde., bescnrieben. Grundlage dafür ist offenbar ein weiter entwickeltes Hyperbar-Verfahren,
das in seinen Grundzügend in K. Zinner : Aufladung von Verbrennungsmotoren - 2. Auflage
- 1980 - Springer-Verlag Berlin, im Abschnitt 9.7 erkennbar ist.
[0009] Das Verfahren, wie es von der Firma Teledine im auftrag der NASA ausgearbeitet wurde,
ist schematisch in Fig.1 dargestellt.
[0010] Zum Start des Verbrennungsmotors 1 wird das aus Verdichter 2 und Turbine 3 bestehende
Aggregat durch den starken Elektromotor 4 angetrieben. Durch das geschaltete Ventil
5 wird bei 6 angesangte Luft über die Brennkammer 7 der Turbine 3 zugeführt und diese
beginnt, das L
ade
aggregat 2-3 anzutreiben. Bei genügend hoher Drehzahl wird die Ladeluft durch Kompression
auf ca 3,7 bar um ca 123
0 erwärmt.
[0011] Jetzt kann der Motor 1 nach Schalten des Ventils 5 mit erwärmter Ladeluft versorgt
werden und seine Abgase treiben dann Turbine 3 - auch bei abgeschalteter Brennkammer
7
[0012] Das Kompressionsverhältnis des Motors ist so weit abgesenkt, daß die Zündtemperatur
für den eingespritzten Brennstoff bei einer Ladelufttemperatur von 123
0 erreicht wird. Das bedeutet bei einem Ladedruck von 3,7 bar Kompressionsenddrücke
von ca 55 bar, und so wird in der genannten Quelle ein
Verbrennungsenddruck von 1
04 bar auch als "niedrig" bezeichnet, was gegenüber dem gleichfalls angegebenen von
140 bar für marktgängige Dieselmotoren wohl zutrifft.
[0013] Es ist übrigens ein in Fig.1 nicht dargestellter, als Luft-Luft-Aggregat ausgebildeter
Ladeluftkühler vorgesehen, um im betrieb nicht durch zu hohe Ladelufttemperaturen
die Ladeluftmenge zu verkleinern. Dieses ist sicher notwendig, da es sich um einen
Turboverdichter handelt, dessen Pumpgrenze bekanntlich das Verhältnis von Fördermenge
und Förderhöhe einschränkt.
[0014] Außerdem ist der Wirkungsgrad besonders bei kleineren Turbomaschineneinheiten so
niedrig, daß die Brennkammer vor allem im Teillastbereich ständig für Energienachschub
sorgen muß.
[0015] Für PKW-Motoren, welche durch ihre große Stückzahl nicht nur für die Industrie interessant
sind, sondern auch wegen ihrer Umweltbelastung einer besonderen Beachtung bedürfen,
ist dieses System bei den geringen Leistungen schon aus physikalischen Gründen nicht
einsetzbar, aber auch wegen des Aufwandes nicht anzuwenden.
[0016] Demgegenüber sollen nach dem Erfindungsvorschlag auch bei diesen Massentriebwerken
günstige Ergebnisse erzielt werden. Nicht nur durch einfache Ausführung und übersichtliche
Apparatur, sondern auch durch optimales Verhalten im Teillastbereich - dem Hauptarbeitsfeld
der PKW-Triebwerke -, durch eine für Fahrzeuge günstige Charakteristik und niedrige
Verbrauchswerte bei wenig umweltbelastendem Abgas.
[0017] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgesehen, daß bei verringertem Kompressionsverhältnis
des Dieselmotors die Ladeluft kombiniert durch die Vorkompression im Laderverdichter
und durch Aufheizung so weit erwärmt wird, daß die Zündtemperatur am bnde des Verdichtungshubes
des Motors bei wesentlich verringertem Druck erreicht wird, sodaß bei einem geeigneten
Einspritzgesetz der maximale Verbrennungsdruck in der Größenordung des bei Ottomotoren
vorkommenden bleibt.
[0018] Diese Beheizung der Ladeluft erfolgt vorzugsweise verlustfrei durch einen Verbrennungsvorgang
im Ladeluftstrom, aber es ist auch eine andere Wärmequelle, z.B. Umsetzung elektrischer
Energie anwendbar.
[0019] Man beachte, daß es sich um eine Kombination von spezieller Aufladung vom Start an
und Aufheizung der Ladeluft besonders in gewissen Motorarbeitsbereichen handelt, während
Aufheizung der Ansaugluft als Starthilfe normaler Dieselmotoren nicht unbekannt ist.
[0020] Ein normales Heizregister mit Wärmeaustausch zur Ladeluft hin, ohne direkte Durchmischung
von Heizgasen und Ladeluft, ist schon wegen des Wirkungsgrades dieser Übertragung
nicht so günstig und auch materialmäßig aufwendiger. Allerdings könnte man später,
wenn der Motor läuft, die aus der Antriebsmaschine des Ladeaggregats immer noch mit
erheblicher Temperatur abströmenden Motorabgase zur Beheizung benutzen. Dieses würde
vielleicht im Teillastbereich und vor allem bei den durch Spülluftbedarf viel anspruchsvolleren
2-Takt- Motoren interessant sein.
[0021] Man könnte auch heiße Motorabgase der Ladeluft zu deren brwärmung beimischen. Diese
Misehung könnte bei Verwendung eines Rotationsschwingladers, in dem beide Gase nebeneinander
strömen, ohne Aufwand erfolgen.
[0022] A
m praktischsten ist für die Beheizung die Anwendung des Betriebsstoffes des Dieselmotors.
Allerdings ist es bei dem an sich geringen Anteil der Beheizungsenergie, der im allgemeinen
unter 5 % liegen wird, auch möglich, ein leichter zündendes Medium, z.B. ein Flüssiggas,
zur Zusatzheizung zu benutzen.
[0023] Gezündet wird die Ladeluftheizung wohl nicht durch eine ständig brennende Pilotflamme,
sondern nach dem bewährten Stand der Technik kontrolliert elektrisch, z.B. durch Funkenstrecke
oder Fmmenbogen. Damit ist auch leicht eine Kontrolle zu verbinden, ob die Heizung
in Betrieb ist, sowie ihre geregelte Drosselung bis zum Abschalten in gewissen Arbeitsbereichen
des Motors.
[0024] Bei einem Fahrzeugantrieb, dem vorzugsweisen Anwendungsgebiet der Erfindung, wird
diese Zünd- und Kontrolleinrichtung zweckmäßig mit dem Startvorgang des Motors gekoppelt.
[0025] Es wird besonders hervorgehoben, daß diese Erfindung sich unter Beachtung der für
den vorzugsweise zu benutzenden Rotationsschwinglader geltenden Vorschriften, hervorragend
für den Einsatz bei 2-Takt-Dieselmotoren eignet, da gleichzeitig die erforderliche
Spülluft zur Verfügung steht.
[0026] Die Vorteile der Erfindung sind vielgestaltig und leicht zu belegen :
Der Ottomotor ist leicht und drehfreudig, also insofern günstig für den Antrieb von
Fahrzeugen. Leider ist er wegen des nur in gewissen Grenzen des Luftverhältnisses
zündfähigen Arbeitsgemisches dem Dieselmotor in bezug auf den spezifischen Brennstoffverbrauch
grundsätzlich unterlegen, wie dies in Fig.2 ersichtlich ist. Außerdem wird sein PV-Diagramm
bei Teillast thermodynamisch schlechter, da dabei günstige Diagrammteile abgeschnitten
werden. Beim Dieselmotor ist es gerade umgekehrt. Bei ihm entfallen dabei ungünstige
Diagrammteile, sodaß er sich bei Teillast thermodynamisch verbessert.
[0027] Wegen des nur in engen Grenzen änderbaren Luftverhältnisses ist die Abgastemperatur
beim Ottomotor immer hoch, sodaß viel Energie abströmt. Im Gegensatz dazu ist das
Luftverhältnis beim Dieselmotor im Teillastbereich besonders hoch, w
as nach Fig. 2 zu günstigem Brennstoffverbrauch und zu geringen Abgastemperaturen führt.
[0028] Im Stadtverkehr braucht ein mittlerer PKW auf ebener Straße eine Antriebsleistung
von ca 5 kW, was bei einem 1,5 - Liter-Motor bei 2 ooo min
-1 einen mittleren Effektivdruck von ca 2 bar ergibt. Diesen 2 bar gegenüber fällt es
schon ins Gewicht, daß ein Ottomotor in diesem Bereich stark gedrosselt fahren muß
und dementsprechend einen negativen mittleren Druck von ca -
0,75 bar mitschleppt.
[0029] Der Aufgeladene Schwingladermotor nach dem Dieselverfahren-- wenn man damit einen
Niederdruck-Dieselmotor mit Rotationsschwinglader bezeichnet - dagegen erfährt auch
bei Teillast beim Ladungswechsel einen zusätzlichen Schub durch die Differenz des
Ladedrucks und der zum Lader abströmenden Motorabgase von vielleicht +o,5 bar - über
den ganzen Arbeitszyklus gerechnet.
[0030] Gegenüber den 2 bar des mittleren Effektivdrucks der benötigten Nutzleistung sind
also -o,57 und + o,5 bar sehr erhebliche Beträge, welche den Brennstoffverbrauch im
Stadtverkehr bestimmen.
[0031] Geringerer Brennstoffverbrauch bedeutet per se weniger toxisches Abgas, bei dem die
NO
x-Anteile auch wegen der viel geringeren Temperaturen des Motorarbeitszyklus bei hohem
Luftverhältnis beim vorgeschlagenen Niederdruck-Dieselmotor + Rotationsschwinglader
niedrig liegen.
[0032] Die Erfindung macht den vorgeschlagenen Niederdruck-Dieselmotor so leicht wie einen
Ottomotor, behält ihm aber die Vorteile des Dieselverfahrens in Verbindung mit denen
durch den Rotationsschwinglader:
Überlegenen spezifischen Brennstoffverbrauch - besonders in dem für PKW-Antriebe so
wichtigen Teillastbereich; hohe Drehmomente auch bei geringen Motordrehzahlen, günstige
Luftverhältnisse im ganzen Motorarbeitsbereich. Durch dem Motor angepaßte Drehzahl
des Rotationsschwingladers ist seine direkte Ankopplung beim Startvorgang des Motors
möglich, sodaß ohne zusätzliche Apparatur sofort geheizte Ladeluft zur Verfügung steht,
aber auch die Spülluft für einen 2-Takt-Dieselmotor.
[0033] Es sollte nicht unerwähnt bleiben, daß praktisch jedes Modell von Ottomotoren bei
Änderung des Zylinderdeckels für dieses Niederdruck-Dieselverfahren benutzt werden
könnte: Die Drücke bleiben in vergleichbaren Grenzen und die Temperaturen werden niedriger.
Das wiederum macht eine erhebliche Leistungssteigerung ohne größre Anstrengung des
Modells möglich. Zur bequemen Aufnahme z.B. einer Wirbelkammer im Zylinderdeckel könnten
die Ventile kleiner gemacht werden, da der Rotationsschwinglader Strömungsverluste
ausgleicht.
[0034] Beim Rotationsschwinglader gibt es keine gegenseitige Abhängigkeit von Fördermenge
und Förderhöhe und keine Einschränkung wie durch die Pumpgrenze von Turboladern. Es
stört ihn wenig, wenn man den Motor mit beheizter Ladeluft auflädt, da die Verkleinerung
der Ladeluftmasse durch Erhöhung des Ladedrucks kompensiert werden kann.
[0035] Ordnet man die Aufheizung zwischen Laderverdichter und Motor an, so leistet die Erwärmung
durch die Ausdehnung der Ladeluft Nutzarbeit. Deshalb ist diese Anordnung günstiger,
als die vor Eintritt in den Verdichter, weil dann der Lader ein größeres Volumen bewältigen
muß.
[0036] Der Stand der Technik stellt Mittel zur Verfügung, um die Beheizung optimal den jeweiligen
Bedürfnissen, dem Arbeitsbereich des Motors und den Umgebungsbedingungen anzupassen.
So wird man z.B. beim Start höher aufheizen und später beim erwärmten Motor die Beheizung
zurückfahren und überhaupt so auslegen, daß man in den Hauptarbeitsbereichen darauf
verzichten kann. Das ist eine Frage der Abstimmung des Gesamtaggregats, wobei es auch
von Bedeutung ist, daß die Beheizung durch direkte Flamme und deren Feuergase wenig
aufwendig ist.
[0037] Es ist leicht nachzuweisen, daß diese direkte Aufheizung der Ladeluft durch heiße
Feuergase keine wesentliche Störung des Luftverhältnisses oder bedeutende Energieverluste
verursacht :
Bei einem Luftverhältnis von 2 wird für 1 kg Brennstoff im Motor ca 28,6 kg Luft benötigt.
Um diese Luftmenge um 100° zu erhitzen, sind 72o kcal erforderlich, also ca 72 g Dieselöl, welche ihrerseits
zur Verbrennung 1 kg Luft benötigen, also 3,5% der Arbeitsmenge, so daß das Luftverhältnis
sich auf 1,93 ändert - was zu vernachlässigen wäre!
[0038] Die zusätzliche Erwärmung ist im Schluckliniendiagramm des Motors Fig.3 zu berücksichtigen.
Darin sind 7 die Schlucklinien des Motors bei verschiedenen Drehzahlen, 8 die jeweiligen
Spülluftanteile, 9 die Durchsätze unter Berücksichtigung einer von p
l = 1 bar abfallenden Beheizung der Ladeluft. 1o ist die Ladelinie bei Voll-, 11 die
bei Teillast, 12 die Laderkennlinie bei dessen maximaler Drehzahl. Die darunter liegenden
verlaufen drehzahlproportional par-allel dazu.
[0039] Da man kaum unter ein Motorkompressionsverhältnis von 7:1 gehen wird, um noch einen
günstigen thermodynamischen Wirkungsgrad zu behalten, kann mit einer Ladeluftverdichtung
um 2,5 bar gerechnet werden, ohne die maximalen Verbrennungsdrücke in einem Ottomotor
zu überschreiten, sofern man ein entsprechendes Einspritzgesetz für den aufgelade
- nen Niederdruck-Dieselmotor verwendet. Dieser Ladedruck aber ergibt bei günstigen
Umgebungsbedingungen bereits eine genügend hohe Ladelufttemperatur, so daß eine zusätzliche
Heizung schon im Teillastbereich entfallen kann. Damit Ändern sich die Motorschlucklinien
nicht im entscheidenden Bereich gegenüber den üblichen Werten. -ie sichtbare Verringerung
der Durchsatzmenge durch die Aufheizung aber ist ohne Belang im Anfahrbereich und
während des unteren Teillastbetriebes, da dort sowieso mit erheblichem Luftverhältnis
gefahren wird.
[0040] Es wurden bisher vorwiegend die Eigenschaften erörtert, welche die Kombination von
Niederdruck-Dieselmotor + Ladeluftheizung + Rotationsschwinglader zu einem optimalen
Triebwerk besonders für PKW machen. Diese Sonderstellung wird einesteils durch die
Verbindung der jeweils vorteilhaften Eigenschaften von Otto- und Dieselmotoren erreicht,
anderenteils aber durch die Fähigkeit des Rotationsschwing- l
Aders, Aufladung vom Start an und im Leerlauf zu ermöglichen, beliebig hohe Ladedrücke
zu fahren, sich ohne we-
sentliche Verluste den motorischen Bedingungen im gesamten Arbeitsbereich anzupassen,
hohe Luftverhältnisse und damit günstiges Abgas zu bringen und ganz im Gegensatz zu
allen anderen Aufladeverfahren auch bei Teillast vorteilhafte Kraftstoffverbrauchswerte
zu gewährleisten. Wichtig ist dabei auch die Eigenschaft, ohne merkliche Verzögerung
und ohne daß prekäre Betriebszustände, wie z.B. Überschreitung der Rauchgrenze, entstehen,
vom Leerlauf zur Vollast den Motor optimal zu versorgen.
[0041] Gerade aber diese Vorzüge sind nicht gegeben und es bedeutet ein schweres Handicap,
wenn man, anstatt den Niederdruck-Dieselmotor mit einem Rotationsschwinglader aufzuladen,
die Ladeluftheizung dabei mit einer der bekannten Aufladeeinrichtungen, z.B. Abgasturbolader
oder Druckwellenmaschine Comprex kombiniert.
[0042] In der Tat kann bei Anwendung der Ladeluftheizung auch mit jedem normalen Abgasturbolader
und auch ohne zusätzlichen elektromotorischen Antrieb des Ladeaggregates ein niedrig
komprimierender Dieselmotor, der bei Abgasturbolader und Comprex ja als Saugmotor
starten muß, in Gang gesetzt und gefahren werden.
[0043] Bei einem Verdichtungsverhältnis von z.B. 9:1 genügt bereits eine Aufheizung der
Ladeluft um ca 100°, um mit
oi-cherheit die Zündtemperatur des eingespritzten Brennstoffs zu erreichen. Das heißt,
man könnte jeden mit Abgasturboaufladung versehenen PKW-Dieselmotor optimal niedrig
komprimieren lassen und beseitigt damit die bisherige Schwierigkeit, daß der normale
Saugmotor bei späterer Aufladung viel zu hohen Verbrennungsdrücken mit allen ihren
unangenehmen Folgen ausgesetzt ist.
[0044] Es sollte jedoch bemerkt werden, daß eine solche Anwendung bei PKW oder anderen Landfahrzeugen,
deren Betrieb eher die Zugkrafthyperbel erfordert, nicht zu optimalen Ergebnissen
etwa vergleichbar der Anwendung eines Rotationsschwingladers führt, da nur diese nach
dem Verdrängerprinzip arbeitende Maschine sich harmonisch dem Kolbenmotor anpaßt.
Dagegen ergeben sich bei Verwendung eines Abgasturboladers folgende Anpassungsschwierigkeiten,
je nachdem man die Aufheizung der Ladeluft vor oder nach dem Turboverdichter vor-oder
nach dem Turboverdichter vornimmt :
Bei Heizung vor dem Verdichter wird das Ansaugvolumen vergrößert, also die Durchsatzmenge
des Motors reduziert, was seine Schlucklinien im Arbeitsfeld des Verdichters verschiebt.
Es entstehen aber keine Schwierigkeiten durch die lυmpgrenze des Verdichters.
[0045] Bei Heizung nach dem Turboverdichter dagegen würde der Motor gegenüber der Förderung
von Luft entsprechend den Umgebungsverhältnissen mit rückwirkender Erhöhung des Ladedrucks
reagieren, was leicht zum Überschreiten der Pumpgrenze führt.
[0046] In jedem Fall ist die Luftfüllung der Motorzylinder reduziert und es müssen besondere
Maßnahmen getroffen werden, um beim Übergang vom Leerlauf zum Arbeitsbereich nicht
die Rauchgrenze zu überschreiten. Die Beschleunigung für Landfahrzeuge wird reduziert
sein. Dagegen wäre das Verfahren bei Schiffen und Flugzeugen anwendbar, da deren Propellerkurve
in der Leistung langsam ansteigt, so daß ein Abgasturbolader Zeit hat, sein Verhalten
den Bedingungen des
Vollastbetriebes anzupassen.
[0047] Fig. 4 zeigt das Ausführungsbeispiel für einen Niederdruck-Dieselmotor mit Abgasturbolader
und einer Ladeluftheizung nach dem Erfindungsvorschlag. Der Motor springt ohne wesentliche
Verzögerung an, wenn die Flamme 15 rechtzeitig mit der Betätigung der Starteinrichtung
gezündet wird.
[0048] In Fig. 4 ist 1 der aufzuladende Niederdruck-Dieselmotor, 13-14 der Abgasturbolader
mit der Abgasturbine 13 und dem Turboverdichter 14, 15 die Heizflamme mit der automatischen
Zünd- und Reguliereinrichtung 16, welche ihre Steuerimpulse durch die Kontrolleinrichtung
17 erhält. 18 ist die regulierbare Brennstoffpumpe für die Flamme 15.
[0049] Etwas ausführlicher sei der eigentliche Erfindungsvorschkag an Hand von Fig. 5 als
Zusammenfassung der bisherigen allgemeinen Beschreibung mit der Anwendung eines Rotationsschwingladers
beschrieben : Der Rotationsschwinglader 19 in Fig. 5 versorgt den in seinem Kompressionsverhältnis
zweckmäßig angepaßten Verbrennungsmotor nach dem Dieselverfahren 1 mit Ladeluft. Diese
wird durch die Fl
am-me 15 durch direkte Wärmeübertragung und durch Vermischung mit deren Feuergasen
beheizt. Eine Zünd- und Kontrollanlage 16 nach dem
btand der Technik steuert diesen Vorgang, wobei die Heizungsintensität je nach den
Bedürfnissen sicherer Zündung und nicht unnötig hoher Temperatur nach Kontrolle etwa
über Wärmefühler 17 geregelt wird. Die Flamme 15 wird durch die Brennstoffpumpe 18
gespeist. 2o ist die zeitweilige mögliche treibende Verbindung zwischen Motor und
Rotationsschwinglader während des Startvorganges. Diese Verbindung ist bei 2-Takt-Motoren
unentbehrlich und Stand der Rotationsschwingl
adertechnik.
[0050] Anstelle der Flamme 15 kann auch z.B. eine elektrische Widerstandsheizung oder ein
Flammenbogen angeordnet werden.
[0051] Möglich ist auch die Beheizung der Ladeluft durch ein nicht dargestelltes Heizregister,
welches zum Start fremd beheizt werden muß, während nach dem Start des Motors die
Beheizung des Registers durch Motorabgase erfolgen sollte.
[0052] Auch eine direkte Zumischung heißer Motorabgase - nach einem anders eingeleiteten
Start des Motors - zur Ladeluft ist ohne zeichnerische Darstellung nach dem Stand
der Teehnik verständlich.
[0053] Die Vorteile des Niederdruck-Dieselmotors nach der Erfindung in der optimalen Kombination
mit einem Rotationsschwinglader kommen besonders eindrucksvoll zur Geltung, wenn man
sie im Zusammenhang der Verwendung einer solchen Einrichtung zum Antrieb eines hochmotorisierten
Fahrzeuger, z.B. eines PKW, betrachtet.
[0054] Man kann dann das zwischen Fahrzeug und Motor benötigte Getriebe als Föttinger-Wandler
ausbilden, dem auch ein sogenannter Berggang nachgeschaltet werden könnte. Es könnte
aber auch entsprechend dem Stand der Wandlertechnik selbstverstärkend sein, wie bei
einem Rieseler-Getriebe und sogar den Rückwärtsgang durch Umkehrung der Funktion von
Lauf- und Leitrad integrieren.
[0055] Dabei können die für den Umlauf des Wandlerbetriebsmediums vorhandenen Zahnradpumpen
auch zum verschleißlosen Bremsen dienen.
[0056] Die Verhältnisse werden optimal, wenn dieses Föttinger-Getriebe einen Trilok-Wandler
enthält, dessen Kupplungspunkt dem maximalen Motordrehmoment möglichst gut entspricht.
Verbrennungsmotor nach dem Diesel-Verfahren, dem eine Ladeeinrichtung mit Ausnutzung
der Abgasenergie, vorzugsweise ein Rotationsschwinglader nach dem Europäischen Patent
o o12 329 als freifahrendes Ladeaggregat, jedoch besonders bei einem 2-Takt-Dieselmotor auch mit treibender Verbindung
zum Motor, Ladeluft unter Druck mindestens in gewissen Arbeitsbereichen des Motors
zuführt und bei dem das Kompressionsverhältnis so weit abgesenkt ist, daß auch unter
Berücksichtigung der Kompressionswärme der Ladeluft beim Kompressionshub des Motors
die für das Zünden des eingespritzten Kraftstoffs notwendige Temperatur mindestens
bei ungünstigen Umgebungsverhältnissen, beim Anfahren und bei Teillast nicht erreicht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladeluft vor Eintritt in die Arbeitszylinder
des Motors in den kritischen Gebieten zusätzlich durch eine Wärmequelle im Ladeluftstrom
aufgeheizt wird.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Wärmequelle
um eine verlustarme Heizung bei direkter Vermischung der Ladeluft mit Feuergasen eines
Verbrennungsvorganges handelt.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beheizung der Ladeluft
durch eine von Elektrizität gespeiste Wärmequelle, Flammenbogen oder Glüheinrichtung
erfolgt. ,
Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein nach dem
Stand der Technik ausgebildetes Kontrollorgan vorgesehen ist, welches Zünden und Wirksamkeit
der Heizeinrichtung überwacht und regelt.
Einrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beheizung
der Ladeluft anstelle des normalerweise benutzten Motorkraftstoffes ein leichter entzündliches
Medium, z.B. ein Flüssiggas benutzt wird.
Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösung
der Ladeluftbeheizung mit dem Startvorgang des Motors gekoppelt ist, wobei eine Voreilung
sowie eine Sicherung bei Versagen der Heizung vorgesehen ist.
Einrichtung nach Anspruch 1, vorzugsweise als Niederdruck-2-Takt-Dieselmotor, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Start und in den Bereichen, in denen die Energie der Motorabgase
auch bei Zusatzheizung für den wirkungsvollen Betrieb des Rotationsschwingladers nicht
ausreicht, eine treibende Verbindung Zwischen Rotationsschwinglader und Motor besteht,
welche automatisch ausgeschaltet werden kann, sobald Freifahren des Laders möglich
wird.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, die als Antrieb in einem hochmotorisierten
Fahrzeug, vorzugsweise in einem PKW verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß ihr
als Getriebe zwischen Motor und Fahrzeug ein solches mit hydrodynamischem Wandler,
mit oder ohne Berggang nachgeschaltet ist, wobei der Wandler der Trilok-Bauart entspricht
und so ausgelegt ist, daß sein Kupplungspunkt etwa dem höchsten Motordrehmoment entspricht.
Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der hydrodynamische Drehmomentwandler
allein das komplette Fahrzeuggetriebe darstellt, bei dem auch der Rückwärtsgang durch
Umkehrung der Funktion von Lauf- und Leiträdern integriert ist, während die für den
Umlauf des Wandlerbetriebsmediums vorhandenen Zahnradpumpen gleichzeitig als verschleißlose
Bremsen eingesetzt werden können.