[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kompaktieren bzw. Pressen von Müll od.
dgl.
[0002] Derartige Kompaktiervorrichtungen, im allgemeinen als Müllpressen bezeichnet, haben
die Aufgabe, den in immer größeren Mengen und zumeist in lockerer oder sperriger Form
anfallenden Müll zu verdichten und damit dessen Volumen zu reduzieren, wodurch sich
die Kapazität der Müll-Lager- und Transport-Gefäße, und auch der Mülldeponien vervielfachen
läßt. Derartige Vorrichtungen haben sich insbesondere in Wohnhäusern, müllintensiven
Betrieben, wie beispielsweise im Hotel- und Gastgewerbe, in Spitälern od. dgl. bewährt.
An sie sind verschiedene Anforderungen gestellt, von denen insbesondere Preiswürdigkeit,
Robustheit, Bedienungskomfort und geringer Platzbedarf hervorzuheben sind. Der geringe
Platzbedarf ist insbesondere dort gefordert,wo die Müllpressen in kleineren Räumen,
wie beispielsweise in Kellerräumen, Abstellräumen od. dgl. Aufstellung finden sollen.
[0003] Es ist schon eine größere Anzahl derartiger Müllkompaktier-Vorrichtungen beschrieben
worden. Beispielsweise sind in den AT-PSen 321.818 und 348.869 im wesentlichen rohrförmige,
mit hydraulisch betätigbarem Stempel ausgestattete Abfall-Preßeinrichtungen beschrieben,
bei welchen allerdings nur eine geringe Kompaktierung des Mülls erreicht wird, da
nur das im Abschnitt in Richtung zur Austragsöffnung des rohrförmigen Preßraumes hin
sich befindliche, schon vorher verdichtete Müllmaterial und dessen Reibung an der
Rohr-Innenwand ein Widerlager für den neueingebrachten und zu komprimierenden Müll
bildet.
[0004] Eine in ihrer Konzeption relativ einfach gebaute Paketierpresse, die allerdings nicht
für Müll, sondern für Schrott vorgesehen ist, der eine ganz andere Verdichtungs-Charakteristik
aufweist als Müll, ist in der A
T-PS 290.996 beschrieben. Dort ist der eine schräge Druckaufbringungsfläche aufweisende
Preßstempel horizontal verschieblich im Pressengestell gelagert, welches an seiner
Oberseite eine Einfüll- und Verschlußklappe, die während des Verdichtens geschlossen
ist und einen Teil der Wandung des Preßraumes bildet, trägt. Der zusammengepreßte
Schrott, der nach Aufhören des Preßdruckes relativ wenig re-expandiert, wird nach
Öffnen des Klappendeckels aus dem eine dem schräg ausgebildeten Preßstempel gegenüberliegende,
ebenfalls schräg geneigte Wand aufweisenden Preßraum mittels eines Auswerfdornes nach
oben ausgetragen.
[0005] Einen technisch aufwendigen Aufbau zeigt die Einrichtung zum Verdichten von Müll
gemäß AT-PS 332.306,-bei der ein Abführen des verdichteten Mülles in zum Transport
bestimmte Behälter erfolgt. Sie umfaßt einen Sammelbehälter mit einer an seiner Oberseite
angeordneten Einwurföffnung, eine Preßplatte zum Verdichten des Mülls in dem den Preßraum
bildenden Teil des Sammelbehälters, eine Hubeinrichtung zum Anheben des verdichteten
Mülls vor eine über dem Preßraum angeordnete Ausstoßöffnung und eine eigene Auswerfeinrichtung
für den verdichteten Müll, wobei als Hubeinrichtung ein auf Einfüll- und Auswurfseite
offener Käfig vorgesehen ist. Einerseits ist der Platzbedarf dieser Müllkompaktier-Einrichtung
groß, und andererseits eignet sie sich wegen des hohen technischen Aufwandes höchstens
für größere Anlagen.
[0006] In der AT-PS 188.277 ist eine Vorrichtung zum Pressen und Verpacken von voluminösen
Gütern beschrieben, welche einen feststehenden Preßbehälter, einen bewegbaren Preßkolben
und als Bodenverschluß einen weiteren,abhängig vom Preßdruck bewegten Gegenkolben
aufweist, auf dem sich der Boden eines Sackes abstützt. Das zu pressende Gut wird
durch eine seitliche Öffnung in den Preßbehälter eingefüllt.
[0007] Eine solche Vorrichtung mit Füllschnecke,Preßkolben und Gegenkolben ist technisch
aufwendig und für umfassenden Einsatz als Müllpresse nicht geeignet, da sie große
Bauhöhe aufweist. Diese setzt sich aus der Länge der Kolbenzylindereinheit für den
Preßkolben, der Länge des Preßbehälters, der Länge des auszutragenden Preßlings und
der Länge der Kolbenzylindereinheit für den Gegenkolben zusammen.
[0008] Eine ebenfalls aufwendige, mindestens zwei Preß- bzw. Arbeitsorgane aufweisende Vorrichtung,
zum Füllen von Behältern für Haushaltsabfälle hat die AT-PS 276.247 zum Gegenstand.
Der über eine Zugabeöffnung in einen horizontal angeordneten oder leicht schrägt geneigten
Preßraum gelangende Müll wird dort zusammengedrückt und dann in den oberen Teil des
sich an ihn anschließenden, mit einer abwärts gerichteten Entleerungsöffnung ausgestatteten,
vertikalen Schachtteils befördert, von wo er mittels eines Stößels nach öffnen des
Verschlusses durch die abwärts gerichtete Eintleerungsöffnung in den unterhalb angeordneten
Müllbehälter gestoßen wird. Der Preßraum ist zum Austragsschacht, der gegebenenfalls
zur Vermeidung von Staubentwicklung am Übergang von der Müllpresse in den Müllbehälter
an seinem unteren Ende mit einem den Unterschied zwischen Schacht- und Müllbehälter-Querschnitt
überbrückenden konischen
Entleerungsmundstück ausgestattet ist, in Winkellage angeordnet, was einerseits die
Herstellung der Müllpresse aufwendig gestaltet, und andererseits den Nachteil hat,
daß das im zum Pressen bestimmten Schenkel der Presse gepreßte, beim Aufhören des
Pressens re-expandierende
Müllgut am Übergang in den Austragsschacht, bzw. im Austragsschacht selbst steckenbleiben
kann, wonach dann der Austrag des Müllpreßlings manipulativ unterstützt werden muß.
[0009] Die US-PS 4 294 169 beschreibt eine Baumwoll-KompaktierVorrichtung mit einem fahrbar
montierten Preßbehälter mit einem in einer oberen, prismatische Wandung aufweisenden
Hülse im wesentlichen vertikal hin- und herbewegbaren Kompaktierorgan. Unterhalb der
Hülse ist ein schräge Wände aufweisender, gegen einen festen Boden hin im Querschnitt
sich erweiternder Preßbehälter angeordnet, in welchem die Baumwolle gepreßt wird.
Die pyramidal ausgebildeten Wandungen sind in Form von durch seitliches Schwenken
öffenbaren Türen ausgebildet. Das Austragen des Baumwollpreßlings erfolgt ebenfalls
seitlich und erfordert allein aus diesem Grund zusätzliche Manipulationen.
[0010] Bei der in der DE-OS 20 30 912 offenbarten Vorrichtung zum Pressen von Müll, mit
einem das Gut aufnehmenden und mit einer Einfüllöffnung versehenen Preßbehälter mit
einem eine abwärts gerichtete Ausstoßöffnung abschließenden Bodenverschluß und Preßkolben,
ist vorgesehen, daß der Bodenverschluß aus mindestens einer schwenkbar am Preßbehälter
angeordneten Klappe besteht und der Preßbehälter über federelastische Mittel gegenüber
einer Tragkonstruktion abgestützt und geführt ist, welche mit Betätigungsgliedern
zur Steuerung der Klappe abhängig von der Preßkraft versehen ist. Diese Vorrichtung
hat zwar den Vorteil einer geringen Bauhöhe, bei ihr ist jedoch auf die sich bei Aufhören
des Preßdruckes einstellende Re-Expansion des Mülls durch besondere Gestaltung der
Preßkammer nicht
[0011] Rücksicht genommen, vielmehr erzwingt die in ihrer gesamten Länge prismatische Preßkammer
trotz abwärts gerichteter Austragsöffnung die Betätigung des Preßstempels beim Austrag.
Insoweit ist - die Verschlußklappen erhöhen den Kompaktierdruck - diese Vorrichtung
im Prinzip am ehesten mit den Abfall-Preßeinrichtungen der oben erwähnten beiden AT-PS
321.818 und 348.869 vergleichbar, wenn auch infolge der federnden Lagerung der Preßkammer
wesentlich aufwendiger.
[0012] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zum Kompaktieren von
Müll od. dgl. zu schaffen, welche sich durch geringen Platzbedarf, einfachen und robusten
Aufbau und insbesondere dadurch auszeichnet, daß der Austrag des kompaktierten Mülls
aus der Kompaktiervorrichtung in einen Behälter eine Verpackungsmaterial-Hülle, einen
Sack od. dgl. mittels Schwerkraft ohne jede zusätzliche manipulative Hilfe ermöglicht
ist.
[0013] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Kompaktieren bzw. Pressen von Müll
od. dgl. mit einer mindestens eine, vorzugsweise eine Einfülltüre aufweisende, Zugabeöffnung
und mindestens eine mit einem Verschlußorgan verschließbare, im wesentlichen abwärts
gerichtete Austragsöffnung aufweisenden Preßkammer, in welcher mindestens ein, beispielsweise
mit Kolben- oder Spindelantrieb,hin- und herbewegbares Kompaktierorgan, insbesondere
ein einteiliger Preßspempel,mit einer in ihrer Form im wesentlichen der Form der Querschnittsfläche
des der Zugabeöffnung zugeordneten Abschnittes des Preß-Raumes entsprechenden Preßdruckaufbringungsfläche
angeordnet ist, wobei vorzugsweise unterhalb der Austragsöffnung eine Einrichtung
zur Aufnahme eines Verpackungsbehälters,beispielsweise Sackes, für den kompaktierten
Müll anordenbar ist, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Preßkammer mit dem Kompaktierorgan
einen durch im wesentlichen prismatische und/oder zylindrische Wandungen begrenzten,
der mit dem Verschlußorgan versehenen Zugabeöffnung zugeordneten Füll- und Vorkompaktier-Raum
aufweist, der integral in einen, der mit einem Verschlußorgan ausgestatteten, abwärts
gerichteten Austragsöffnung zugeordneten Kompaktier-Raum mit sich in Richtung auf
die Austragsöffnung hin zu-nehmend erweiterndem Querschnitt übergeht.
[0014] Die erfindungsgemäße Ausbildung der Kompaktiervorrichtung mit einem einen miteinander
integrierten Füll- und Vorkompaktier- und Kompaktier-Raum umfassenden Preßraum ermöglicht
einen einfachen und robusten konstruktiven Aufbau. Der sich zur abwärts gerichteten
Austragsöffnung hin in seinem Querschnitt erweiternde Kompaktier-Raum hat den wesentlichen
Vorzug, daß trotz der bei praktisch allen Arten von Müll auftretenden Re-Expansion
bzw. des Zurückfederns des Müllpreßlings bei Nachlassen bzw. Aufhören des Preßdruckes
nach dem Preßvorgang, welche bzw. welches eine wesentliche Rolle beim eventuellen
Steckenbleiben des Preßlings in einem nur prismatisch bzw. zylindrisch ausgebildeten
Fallschacht spielt, dieser Preßling mit Sicherheit und ohne manipulatives Zutun allein
durch die Wirkung der Schwerkraft aus dem Kompaktier-Raum der Vorrichtung im freien
Fall ausgetragen wird. Die bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehene Erweiterung
des Querschnittes des Kompaktier-Raumes in Richtung auf die Austragsöffnung zu hat
die Wirkung, daß die Wandung des Kompaktier-Raumes im Zusammenwirken mit der Rückstell-
bzw. Re-Expansionskraft des gepreßten Mülls nach Öffnen des Verschlusses der Austragsöffnung,
geradezu ein Ausstoßen bzw. Ausschleudern des Müllpreßlinges in Richtung abwärts in
den Müllbehälter bzw. eine Hülle oder Verpackung bewirkt.
[0015] Dieser Ausstoß- bzw. Ausschleuder-Effekt ist, wie sich zeigte, imstande, daß selbst
gepreßter Müll, der beispielsweise infolge klebriger, feuchter Bestandteile od. dgl.
an der Wand zu haften neigt, ohne Unterstützung durch zusätzliche Manipulationen ausgetragen
werden kann. Die Fläche des Stempels bzw. die Gesamtfläche der Einzelteile eines mehrteiligen
Stempels ist vorteilhaft kleiner gehalten, als es der Querschnittsfläche des prismatischen
und/oder zylindrischen Vorkompaktier-Raumes entspricht, damit es nicht zu einem Blockieren
oder Verklemmen des Preßstempels kommt, wenn der Müll beispielsweise Ansätze an der
Wandung zurückläßt oder sperrige Bestandteile enthält.
[0016] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kompaktiervorrichtung besteht darin, daß
bei ihr Füllung, Vorkompaktierung und Kompaktierung in einer raumeinheitlich ausgebildeten
Preßkammer erfolgt, und kein gesonderter Auswurfteil bzw. Auswurfschacht vorgesehen
ist. Der sich zur Austragsöffnung hin erweiternde Kompaktier-Abschnitt der Preßkammer
wirkt infolge seiner Formgebung nach Öffnen des an seinem Boden angeordneten Verschlußelementes
als selbsttätiges Auswurforgan. Es sei auch darauf verwiesen, daß bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung die Kompaktierung des Mülls außerhalb des zu seinem Transport bestimmten
Verpackungsmaterials oder Behälters erfolgt, und er erst im kompaktierten Zustand
in den vorgesehenen Verpackungsbehälter, z.B. Plastik- oder Papiersack, Karton od.
dgl. eingebracht wird. Durch die Trennung von Kompaktier- und Verpackungsvorgang wird
eine eventuelle Beschädigung eines sich beispielsweise direkt im Bewegungsraum des
Kompaktierorganes befindlichen Behälters, Sackes od. dgl. infolge der Wirkung des
in ihn eindringenden, den Müll verdichtenden Preßstempels vermieden.
[0017] Die unterhalb der abwärts gerichteten Austragsöffnung anordenbare Einrichtung zur
Aufnahme eines Verpackungsbehälters, vorzugsweise Sackes, für den kompaktierten Müll
hat bevorzugt eine der Austragsöffnung zugekehrte Öffnung mit der Form dieser Austragsöffnung
entsprechender Form und zumindest deren Größe.
[0018] Wenn die Öffnung des zur Aufnahme des Müllpreßlings bestimmten Verpackungsbehälters
gleich groß oder größer ist, als die oberhalb davon angeordnete Austragsöffnung des
Kompaktier-Raumes ist ein manipulationsloses, freies Fallen des vom konisch ausgebildeten
Kompaktier-Raum infolge des Re-Expandieren ausgeschleuderten Müllpreßlings in die
vorgesehene Umhüllung mit Sicherheit gewährleistet.
[0019] Insbesondere aus fertigungstechnischen und Platzbedarfs-Gründen ist es günstig, wenn
der der Zugabeöffnung zugeordnete Füll- und Vorkompaktier-Raum der Preßkammer rechteckigen
oder quadratischen Querschnitt aufweist und der sich integral an ihn anschließende,
der Austragsöffnung zugeordnete Kompaktier-Raum in Richtung zu dieser Öffnung hin
sich vergrößernden, rechteckigen oder quadratischen Querschnitt aufweist, wobei mindestens
zwei, vorzugsweise drei, den Kompaktier-Raum begrenzende, aneinandergrenzende Wandelemente
als sich gegen die Austragsöffnung hin, vorzugsweise mit einem Öffnungswinkel aC von
2 bis 45
0, insbesondere von
5 bis 30° öffnende Pyramidenstumpfflächen ausgebildet sind.
[0020] Bei dieser Ausführungsform der Vorrichtung haben die in ihr erzeugten Preßballen
im wesentlichen viereckigen Querschnitt und können nach gegebenenfalls erfolgender
Verpackung dicht gelagert und transportiert werden. Durch die erwähnte Ausbildung
von mindest zwei aneinandergrenzenden Wandelementen des Kompaktier-Raumes als Pyramiden-
bzw. Pyramidenstumpfflächen wird ein Steckenbleiben des nach Ende der Einwirkung des
Preßdruckes nach Öffnen der unteren Austragstüre re-expandierenden Müllpreßgutes im
Kompaktier-Raum, was bei Vorhandensein von zwei einander gegenüberliegenden zueinander
parallel ausgerichteten Wänden eintreten kann, vermieden.
[0021] Gemäß einer, insbesondere bei im wesentlichen vertikal geführtem Preßstempel des
Kompaktierorganes vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Verschlußorgan
der abwärts gerichteten Austragsöffnung im wesentlichen parallel zur Preßdruck-Aufbringungsfläche
des Stempels des hin- und herbewegbaren Kompaktierorganes angeordnet ist.
[0022] Der Verschluß bildet so ein Widerlager für den zu kompaktierenden Müll.
[0023] Besonders bevorzugt ist das Verschlußorgan für die abwärts gerichtete Austragsöffnung
durch eine, gegebenenfalls geteilte, vorzugsweise mittels Zahn- oder Schnecken- trieb
betätigbare, Türe gebildet.
[0024] Bevorzugt ist diese Türe, als, gegebenenfalls durch ihre Stabilität und Festigkeit
erhöhende Versteifungselemente, wie z.B. Rippen, verstärkte, Schiebetür ausgebildet,
welche beispielsweise mittels Hand- und/oder Motorantrieb geöffnet und geschlossen
werden kann. Die drehende Bewegung einer Handkurbel oder des Motors kann über einen
Zahn-oder Schneckentrieb in die Schiebebewegung für die Türe umgewandelt werden. Diese
Triebe haben den Vorteil, daß sie robuste, gegen Verschmutzung wenig anfällige Konstruktionen
ermöglichen.
[0025] Das Bewegen der Türe kann selbstverständlich auch mittels Hydraulik- oder Pneumatikzylindern
erfolgen, wobei das Druckmedium von der gleichen Pumpe beaufschlagt werden kann wie
das Druckmedium für den Zylinder des Kompaktierorganes.
[0026] Ist die Bauhöhe der Presse nicht beschränkt, kann die Türe der Austragsöffnung auch
durch eine, gegebenenfalls geteilte, sich abwärts öffnende Klapptüre gebildet sein.
[0027] Ein direkter und praktisch dem freien Fall folgender Fluß des Mülls vom Füllen in
die Vorrichtung bis zur Abführung des Müllpreßlings und weiters grundflächensparende
Ausbildungsform der erfindungsgemäßen Kompaktiervorrichtung läßt sich erreichen, wenn
im Mantel des Füll- und Vorkompaktier-Raumes die Zugabeöffnung mit einer mit seitlichen
Wangen versehenen schwenkbaren, Einfülltüre vorgesehen ist, der Preßstempel im wesentlichen
vertikal geführt ist, und drei der den Kompaktier-Raum seitlich begrenzenden Wandelemente
als sich gegen die am Boden des Kompaktier-Raumes befindliche, verschließbare Öffnung
hin pyramidal erweiternd ausgebildet sind.
[0028] Die erfindungsgemäß ausgebildete Kompaktiervorrichtung besitzt üblicherweise ein
mit ihr verbundenes Gestell, z.B. Füße, mit einer Höhe, welche das Fallen des gepreßten
Mülles in einen Behälter bzw. auf eine Transporteinrichtung und dessen Ausbringung
ohne Probleme ermöglicht. Wenn unterhalb der Austragstüre beispielsweise eine Schubladenkonstruktion
zur Aufnahme des Behälters für den Müll vorgesehen ist, braucht die Höhe des Gestells
die Höhe des nach dem Preßvorgang re-expandierten Müllpreßlings nur unwesentlich zu
übersteigen. Auf dem den Entladeraum freihaltenden Gestell ruht der von ineinander
integriertem Füll- und Vorkompaktier- sowie dem Kompaktier-Raum gebildete Preßraum,
der in der dafür vorgesehenen Höhe mindestens eine Einfülltüre aufweist. Die Anordnung
an sich bekannter Seiten-Wangen der Einfülltüre verhindern beim Befüllen der Vorrichtung
ein Danebenfallen von Müll und bilden zusammen mit der an ihrer Unterseite angeschlagenen,
Klapptüre sozusagen einen Einfülltrichter.
[0029] Es sei festgehalten, daß auch die Einfülltüre als Schiebetüre ausgebildet sein kann,
allerdings ist es dann vorteilhaft, vor ihr bzw. vor der Zugabeöffnung eine, beispielsweise
mit seitlichen Wangen begrenzte, Rutsche od. dgl. anzuordnen.
[0030] Oben auf dem Preßraum ist üblicherweise z.B. ein Druckzylinder eines hydraulischen
oder pneumatischen Antriebes für das Kompaktierorgan, ein Motor für das Druckmedium
oder aber eine Triebspindel, Zahnstange od. dgl. mit ihrem Antriebsaggregat angeordnet.
[0031] Insgesamt ermöglicht die grundflächensparende vertikale Ausführungsform eine Bauhöhe
von nur 2 m oder darunter, sodaß die erfindungsgemäße Kompaktiervorrichtung auch bei
geringem Platzangebot durchaus in Lager- oder Kellerräumen mit geringer Deckenhöhe
Aufstellung finden kann.
[0032] Es sei erwähnt, daß auch horizontale Bauformen der erfindungsgemäßen Kom
paktiervorrichtung vorgesehen sein können. Bei diesen erstrecken sich Füll-, Vorkompaktier-und
Kompaktier-Raum im wesentlichen horizontal, der Stempel des Kompaktierorganes, der
gegebenenfalls eine schräge Druckaufbringungsfläche aufweisen kann, welche in Endposition
des Stempels nach erfolgtem Verdichten zusammen mit den den Kompaktier-Raum begrenzenden
Wänden einen sich gegen die abwärts gerichtete Austragungs- öffnung hin in seinem
Querschnitt erweiternden Kompaktier- Raum bildet, ist horizontal geführt, und die
Zugabeöffnung befindet sich dann an der Oberseite der Preßkammer, gegebenenfalls sogar
gegenüber der Austragsöffnung. Die gesamte Preßkammer ist bei dieser Ausführungsform
vorteilhaft ebenfalls auf einem Gestell angeordnet. Vorteil der horizontalen Ausbildung
ist ein besonders geringer Raumhöhenbedarf.
[0033] Bevorzugt erstreckt sich die sich im prismatischen und/ oder zylindrischen ausgebildeten
Füll- und Vorkompaktier- Raum befindliche, vorzugsweise mit einer schwenkbaren Einfülltüre
verschließbare, Zugabeöffnung höchstens bis zum Übergang vom Füll- und Vorkompaktier-Raum
in den sich in seinem Querschnitt erweiternden Kompaktier-Raum.
[0034] Bei dieser Anordnung der Türe, die insbesondere bei der vertikalen Ausführungsform
vorteilhaft ist, kann es nicht zu Schwierigkeiten beim Verschließen der Türe kommen,
die infolge von zwischen dem noch in die Türöffnung ragenden Müllpreßling und zu schließender
Türe zu liegen kommendem, frisch zugeführtem Müll verursacht würden.
[0035] Beispiele für Antriebe für das Kompaktierorgan sind, zur Verringerung der Bauhöhe
vorzugsweise teleskopartig ausgebildete, Hydraulikzylinder, deren Druckmedium beispielsweise
mittels elektrisch betriebener Pumpe druckbeaufschlagt wird. Vom Aufwand her ist es
besonders günstig, wenn die Hydraulikzylinder für das Kompaktierorgan und gegebenenfalls
für die Verschlußelemente direkt an ein bestehendes, den benötigten Druck aufweisendes,
Wasserleitungssystem angeschlossen werden können. Auch pneumatischer Antrieb ist günstig,
wenn z.B. Druckluft zu Verfügung steht.
[0036] Weitere Möglichkeiten für den Antrieb, insbesondere des Kompaktierorganes, stellen
Zahn- oder Schraubentriebe antreibende, vorteilhaft mit Flüssigkeitskupplung ausgerüstete,
Elektromotore dar.
[0037] Um möglichst einheitliche Höhen der Müllpreßlinge zu erzielen und, insbesondere auch
um Uberlastungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu vermeiden, ist es günstig vorzusehen,
daß der Antrieb für das Kompaktierorgan, insbesondere der Hydraulik- oder Pneumatikantrieb,
einen Uberdruckschalter, insbesondere ein Uberdruckventil, aufweist, der bzw. das
bei Erreichen eines vorbestimmten Kompaktierdruckes des Stempels des Kompaktierorganes
auf den zu kompaktierenden Müll die Bewegung des Kompaktierorganes bzw. dessen Stempels
unterbricht.
[0038] Weiters ist es von Vorteil, wenn der Stempel des Kompaktierorganes bei Unterschreiten
einer gewünschten Höhe des kompaktierten Mülls im Kompaktierraum, in seine Ausgangsposition
zurückkehrend und die Zugabeöffnung für eine weitere Befüllung freigebend ausgebildet
ist.
[0039] Damit ist ein weitestgehend bedienungsarmes und sicheres Befüllen der Kompaktiervorrichtung
ohne Störung durch einen im Weg stehenden Preßstempel ermöglicht.
[0040] Wenn der Stempel des Kompaktierorganes eine Ausgangsposition für den Kompaktiervorgang
aufweist, welche zumindest mit dem dem Kompaktier-Raum abgekehrten Rand der Zugabeöffnung
übereinstimmt, oder mit seiner Kontur außerhalb der Öffnung zum Stillstand kommt,
steht die gesamte lichte Weite der Zugabeöffnung für das Einfüllen des frischen Mülls
zur Verfügung.
[0041] Vorsorglich kann weiters vorgesehen sein, daß der Stempel des Kompaktierorganes eine
Endposition für den Kompaktiervorgang aufweist, welche im wesentlichen in der Höhe
des Überganges des prismatischen und/oder zylindrischen Füll-und Vorkompaktier-Raumes
in den sich gegen die Austragsöffnung hin erweiternden Kompaktier-Raum angeordnet
ist.
[0042] Auch damit läßt sich eine möglichst gleichmäßige Höhe der Müllpreßlinge erreichen.
[0043] Um die Geruchsbelästigung, insbesondere beim Befüllen der Vorrichtung mit Müll bzw.
beim Öffnen der Verschlußelemente möglichst gering zu halten, kann weiters vorgesehen
sein, daß im prismatischen und/oder zylindrischen Füll- und Vorkompaktier-Raum, gegebenenfalls
außerhalb des Aktionsbereiches des Stempels des Kompaktierorganes, zumindest eine
Öffnung für den Anschluß einer Abzugs- bzw. Absaugleitung vorgesehen ist.
[0044] Für spezielle Abfälle, beispielsweise aus Spitälern od. dgl., kann es von Vorteil
sein, wenn in der Wandung des Kompaktier-Raumes und gegebenenfalls im Verschlußorgan
der Austragsöffnung zumindest eine Öffnung für die Einbringung eines Sterilisationsmediums,
insbesondere Wasserdampf, angeordnet ist.
[0045] Zur Separierung von beim Kompaktiervorgang aus dem Müll sich ausscheidenden Flüssigkeiten
ist es günstig vorzusehen, daß im Verschlußorgan der Austragsöffnung, und gegebenenfalls
in der Wandung des Kompaktier-Raumes Ablauföffnungen für Flüssigkeiten angeordnet
sind, welche gegebenenfalls in Abführleitungen für den Flüssigkeitsablauf münden.
[0046] Auf diese Weise kann in der Verpackung bzw. Umhüllung für den kompaktierten Müll
das Auftreten einer flüssigen Phase vermieden werden, was insbesondere bei Karton-
oder
Papierverpackung von erheblichem Vorteil ist. Die Abführleitungen können vorteilhafter
Weise direkt an ein bestehendes Abwasser- bzw. Kanalnetz angeschlossen sein.
[0047] Schließlich ist es weiters, insbesondere für die Sauberhaltung der näheren Umgebung
der Kompaktiervorrichtung, von Vorteil, wenn unterhalb der Zwischenräume bzw. Stoßstellen
zwischen den die Austragsöffnung des Kompaktier-Raumes begrenzenden Wandungen und
dem Verschlußorgan sowie unterhalb von gegebenenfalls in den Wandungen und/oder in
der Tür vorhandenen Ablauföffnungen, Ableitbleche bzw. Ableitrinnen für Flüssigkeiten
angeordnet sind, welche gegebenenfalls in Abführleitungen für den Flüssigkeitsablauf
münden. Die genannte Abführleitungen können durch Rohre aber auch durch flexible Schläuche
gebildet sein.
[0048] Anhand der Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert:
Es zeigen die Fig. 1 eine teilweise geschnittene Vorderansicht einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Kompaktiervorrichtung vertikaler Bauart, Fig. 2 einen Schnitt entlang
der Ebene AB der in Fig. 1 dargestellten Müllpresse, und Fig. 3 einen Schnitt entlang
der in Fig. l eingezeichneten, gebrochenen Schnittebene CD.
[0049] Die erfindungsgemäße Müllkompaktiervorrichtung gemäß Fig. 1 weist vertikale Bauart
auf und umfaßt im wesentlichen den aus dem Füll- und Vorkompaktier-Raum la und dem
sich integral an ihn nach unten anschließenden Kompaktier-Raum lb umfassenden Preßraum
1, beispielsweise in Guß- oder Schweißkonstruktion, in welchem der am Teleskop-Hydraulikzylinder
11 angeordnete Preßstempel 10 des Kompaktierorganes 30 in beiden Richtungen vertikal
bewegbar ist. Der Füll- und Vorkompaktier -Raum la ist durch ebenfalls vertikale,
zueinander parallele, insgesamt einen Prismenmantel bildende Wandelemente 2a begrenzt,
die an der Übergangsstelle 2c integral in die zumindest zum Teil sich gegen die Austragsöffnung
21 hin schräg "überhängend" ausgebildeten, den Kompaktier-Raum lb begrenzenden Wandelemente
2b übergehen. An seinem Boden weist der Kompaktier-Raum lb eine abwärts gerichtete
Austragsöffnung 21 auf, welche in der gezeigten Anordnung durch eine mittels Schnecken-Trieb
15, 16 in den Führungen 3 geführte Türe 4 verschließbar ist. Der prismatisch ausgebildete
Füll- und Vorkompaktier- Raum la der Kompaktiervorrichtung weist eine zum Betrachter
gerichtete Zugabeöffnung 20 auf, welche in der gezeigten Anordnung durch eine seitliche
Wangen 5a aufweisende, an ihrer Unterseite angeschlagene, schwenkbare Türe 5 verschließbar
ist. Nach Öffnen der Türe 5 wird - bei geschlossener Türe 4 - der zu kompaktierende
Müll durch die Öffnung 20 in die Kompaktiervorrichtung eingebracht, und nach deren
Schließen wird, vorzugsweise automatisch, der Antrieb für den sich in Ausgangsposition
AP oberhalb des oberen Randes der Öffnung 20 befindliche Stempel 10 des (elektro)-hydraulisch
angetriebenen Kompaktierorganes 30 betätigt, der sich innerhalb des Füll- und Vorkompaktier-Raumes
la unter zunehmender Verdichtung des Mülls 40 abwärts bewegt. Der Müll wird dabei
in den bzw. im gegen die Austragsöffnung 21 hin in seinem Querschnitt sich erweiternden
Kompaktier-Raum 1b weiterverdichtet, bis schließlich der Stempel 10 zumindest bis
in die Höhe des Überganges lc vom Füll- und Vorkompaktier-Raum la in den Kompaktier-
Raum lb oder in eine Stellung darunter abwärts gewandert ist. Ist dann noch nicht
der jeweils mit Hilfe beispielsweise eines Druckschalters, im Falle hydraulischen
oder pneumatischen Antriebes eines Überdruckventils, vorher eingestellte, gewünschte
Preßdruck erreicht, wird, gegebenenfalls bevorzugt automatisch durch einen Höhenpositionsschalter
gesteuert, der Stempel 10 wieder in die obere Ausgangsposition AP zurückbewegt. Nach
weiterem Befüllen mit Müll wird die Bewegung des Stempels 10 abwärts von der Bedienungskraft
wieder ausgelöst, der den frisch zugeführten Müll in den Kompaktier-Raum lb drängt
und dort verdichtet. Während der Bewegung des Kompaktierorganes sind vorteilhafterweise
mit Hilfe eines Verriegelungsmechanismus die Einfülltüre 5 und auch die Türe 4 der
Austragsöffnung 21 verschlossen. Wird nach einer Neubefüllung der Kompaktiervorrichtung
mit Müll bei dessen Zusammenpressen der am Überdruckschalter eingestellte Preßdruck
erreicht, so sorgt dieser dafür, daß der Preßstempel 10 entweder in der von ihm erreichten
Endposition, beispielsweise EP, gehalten wird und erst nach Auswerfen des Mülls oder
aber gleich wieder in seine Ausgangsposition AP zurückkehrt. Die Türe 4 für das vollständige
Freigeben bzw. das Verschließen der Austragsöffnung 21 wird z.B. mittels dem vom Elektromotor
12 über eine Transmission 14 angetriebenen Schneckentrieb 15, 16 betätigt. Der sich
im Kompaktier-Raum 1b befindliche Müllpreßling 40 beginnt infolge des Nachlassens
des Preßdruckes zu re-expandieren und wird durch die Wirkung der sich konisch erweiternden
Wände 2b des Kompaktier-Raumes lb nach unten in den an der Schubladenauszugseinrichtung
aus am Pressengehäuse angeordneter Tragschiene 7 sowie darin geführten Rahmen 8 mit
Klemmrahmen 9 gebildeten Halterung befestigten Müllsack 6 ausgestoßen. Ublicherweise
weist die Preßkammer 1 ein, beispielsweise aus Profilen gebildetes oder, wie gezeigt,
integriertes Gestell 41 oder Standbeine auf, welches bzw. welche eine das problemlose
Ein- und Ausbringen der mit dem Müllpreßling 40 gefüllten Umhüllung 6 ermöglichende
Höhe aufweist bzw. aufweisen. Die Betätigung der in der gezeigten Anordnung verschiebbar
ausgebildeten Türe 4, welche eine Austragsöffnung 21 mit einem Querschnitt verschließt
bzw. freigibt, welcher zumindest dem Querschnitt des "weitesten" Bereiches des Kompaktier-Raumes
1b entspricht, kann beispielsweise auch durch einen Kurbeltrieb od. dgl. händisch
erfolgen.
[0050] Anstelle eines Elektro-Hydraulik- oder Pneumatik-Antriebes für die Bewegung des Kompaktierorgan-Stempels
10 kann weiters ein Schnecken-, Spindel- oder Zahntrieb, der mittels einem, vorzugsweise
mit Flüssigkeitskupplung ausgestatteten, Elektromotor betrieben werden kann, vorgesehen
sein. Auch Kniehebel, elektrische Linearmotoren oder stationäre Verbrennungskraftmaschinen
können für den Antrieb dienen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
daß der Hydraulik- oder Pneumatikantrieb für Stempel 10, und gegebenenfalls auch für
Tür 4 und/oder 5, direkt an ein bestehendes Wasserleitungssystem oder Druckgassystem
angeschlossen ist, sodaß die Anordnung eines Motors mit Pumpe an der Kompaktiervorrichtung
für die Erzeugung des Druckes im Druckmedium entfallen kann.
[0051] Im oberen Teil des Füll- und Vorkompaktier-Raumes la ist außerhalb des Aktivitätenbereiches
des Preßstempels 10 eine Öffnung 25 für den Anschluß einer Lüftungs- und Absaugleitung
26 angeordnet; angedeutet sind ferner in der Türe 4 befindliche Öffnungen 29,die zum
Abfließen von beim Pressen feuchten oder nassen Mülls freigesetzter Flüssigkeit dienen.
Diese können direkt oder erst nach Ableitung über Ableitbleche und Sammlung über,
gegebenenfalls flexible, Abführleitungen in ein bestehendes Abwasser- bzw. Kanalnetz
eingebracht werden. Die gezeigten Ableitbleche 18 dienen dazu, die im Zwischenraum
zwischen Tür 4 und Rahmen der Presse ablaufenden Flüssigkeiten mit Sicherheit in den
Verpackungsbehälter 6 für den Müllpreßling zu leiten. Es können aber auch die gesamten
Zwischenräume mittels Dichtungen abgedichtet sein.
[0052] Aus der Schnittansicht der Fig. 2 ist ersichtlich, daß der Kompaktier-Raum 1b nur
an seiner Rückseite ein, zur Austragsöffnung 21 bzw. der sie verschließenden Tür 4
hin sich erweiternd geneigtes Wandelement 2b aufweist, während das entsprechende Element
der Vorderwand ohne Knick in das darüber sich erstreckende Wandelement des Füll- und
Vorkompaktier-Raumes la übergeht. Aus dieser Figur ist insbesondere auch die Form
der schwenkbaren Einfülltüre
5 mit den sie seitlich begrenzenden Wangen 5a ersichtlich. Weiters zeigt sie die schubladenartige,
in der Führung
7 geführte Einrichtung 8, 9 für die Befestigung des den Müllpreßling aufnehmenden Umhüllungs-
bzw. Verpackungsmateriales, z.B. Sackes 6, in ausgezogener Stellung. Der Auszug wird
üblicherweise handbetätigt. Der hier gezeigte Schubladenauszug kann ohne weiteres,
beispielsweise durch einen mit Halterung für den Müllbehälter versehenen, rollengelagerten
Wagen, der unter die Austragsöffnung 21 der Kompaktiereinrichtung geschoben wird,
oder durch andere gleichwertige Transporteinrichtungen ersetzt sein. Die sonstigen
Bezugszeichen in Fig. 2 entsprechen jenen der Fig. 1.
[0053] Aus der in Fig. 3 gezeigten Ansicht eines Schnittes der in Fig. 1 gezeigten Kompaktiervorrichtung
entlang der gebrochenen Schnittebene CD ist ersichtlich, wie die Türe 4 vom beidseitig
angeordneten Schneckentrieb 15 mit Mutter
16 betätigbar ist, und sie zeigt die Tür 4 in geöffneter Stellung. Weiters ist in Fig.3
der an der Rückwand der Vorrichtung angeordnete Elektromotor 12 mit Ubertragungselementen
14 für den Antrieb der in Lagern 17 gelagerten
[0054] Schnecken 15 für die Bewegung der Türe 4 gezeigt. Die übrigen Teile sind mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet wie in Fig. 1.
1. Vorrichtung zum Kompaktieren bzw. Pressen von Müll od. dgl. mit einer mindestens
eine, vorzugsweise eine Einfülltüre (5) aufweisende, Zugabeöffnung (20) und mindestens
eine mit einem Verschlußorgan (4) verschließbare, im wesentlichen abwärts gerichtete
Austragsöffnung (21) aufweisenden Preßkammer (1), in welcher mindestens ein, beispielsweise
mit Kolben- oder Spindelantrieb, hinund herbewegbares Kompaktierorgan (30), insbesondere
ein einteiliger Preßstempel (10), mit einer in ihrer Form im wesentlichen der Form
der Querschnittsfläche des der Zugabeöffnung (20) zugeordneten Abschnittes des Preß-Raumes
entsprechenden Preßdruckaufbringungsfläche angeordnet ist, wobei vorzugsweise unterhalb
der Austragsöffnung (21) eine Einrichtung zur Aufnahme eines Verpackungsbehälters,
beispielsweise Sackes (6), für den kompaktierten Müll anordenbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßkammer (1) mit dem Kompaktierorgan (30) einen durch im wesentlichen prismatische
und/ oder zylindrische Wandungen (2a) begrenzten, der mit dem Verschlußorgan (5) versehenen
Zugabeöffnung (20) zugeordneten Füll- und Vorkompaktier-Raum (la) aufweist, der integral
in einen, der mit einem Verschlußorgan (4), ausgestatteten, abwärts gerichteten Austragsöffnung
(21) zugeordneten Kompaktier-Raum (lb) mit sich in Richtung auf die Austragsöffnung
(21) hin zunehmend erweiterndem Querschnitt übergeht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der der Zugabeöffnung
(20) zugeordnete Füll- und Vorkompaktier-Raum (la) der Preßkammer_(1) rechteckigen
oder quadratischen Querschnitt aufweist und der sich integral an ihn anschließende,
der Austragsöffnung (21) zugeord= nete Kompaktier-Raum (1b) in Richtung zu dieser
Öffnung (21) hin sich vergrößernden, rechteckigen oder quadratischen Querschnitt aufweist,
wobei mindestens zwei, vorzugsweise drei, den Kompaktier-Raum (lb) begrenzende, aneinandergrenzende
Wandelemente (2b) als sich gegen die Austragsöffnung (21) hin, vorzugsweise mit einem
Öffnungswinkel α von 2 bis 45°, insbesondere von 5 bis 30°, öffnende Pyramidenstumpfflächen
ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußorgan
(4) der abwärts gerichteten Austragsöffnung (21) im wesentlichen parallel zur Preßdruck-Aufbringungsfläche
des Stempels (10) des hin- und herbewegbaren Kompaktierorganes (30) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußorgan
(4) für die abwärts gerichtete Austragsöffnung (21) durch eine, gegebenenfalls geteilte,
vorzugsweise mittels Zahn- oder Schneckentrieb (15, 16) betätigbare, Türe gebildet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die sich
im Mantel des prismatisch und/oder zylindrisch ausgebildeten Füll- und Vorkompaktier-Raumes
(la) befindliche Zugabeöffnung (20) sich höchstens bis zum Übergang (lc) vom Füll-
und Vorkompaktier-Raum (la) in den Kompaktier-Raum (1b) erstreckt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb
für das Kompaktierorgan (30), insbesondere ein Hydraulik- oder Pneumatikantrieb, einen
Überdruckschalter, insbesondere ein Überdruckventil, aufweist, der bzw. das bei Erreichen
eines vorbestimmten Kompaktierdruckes des Stempels (10) des Kompaktierorganes (30)
auf den zu kompaktierenden Müll die Bewegung des Kompaktierorganes bzw. dessen Stempels
(10) unterbricht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel
(10) des Kompaktierorganes (30) bei Unterschreiten einer gewünschten Höhe des kompaktierten
Mülls im Kompaktier-Raum (1b) in seine Ausgangsposition (AP) zurückkehrend und die
Zugabeöffnung (20) für eine weitere Befüllung freigebend ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel
(10) des Kompaktierorganes (30) eine Ausgangsposition (AP) für den Kompaktiervorgang
aufweist, welche im wesentlichen mit dem dem Kompaktier-Raum (lb) abgekehrten Rand
(5b) der Zugabeöffnung (20) übereinstimmt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel
(10) des Kompaktierorganes (30) eine Endposition (EP) für den Kompaktiervorgang aufweist,
welche im wesentlichen in der Höhe des Überganges (lc) des prismatischen und/oder
zylindrischen Füll- und Vorkompaktier-Raumes (la) in den sich gegen die Austragsöffnung
(21) hin erweiternden Kompaktier-Raum (1b) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im prismatischen
und/oder zylindrischen Füll- und Vorkompaktier-Raum (la), gegebenenfalls außerhalb
des Aktionsbereiches des Stempels (10) des Kompaktierorganes (30), zumindest eine
Öffnung (25) für den Anschluß einer Abzugs- bzw. Absaugleitung vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Wandung (2b) des Kompaktier-Raumes (1b), und gegebenenfalls im Verschlußorgan
(4) der Austragsöffnung (21) zumindest eine Öffnung für die Einbringung eines Sterilisationsmediums,
insbesondere Wasserdampf, angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im
Verschlußorgan (4) der Austragsöffnung (21), und gegebenenfalls in der Wandung (2b)
des Kompaktier-Raumes (lb), Ablauföffnungen (29) für Flüssigkeiten angeordnet sind,
welche gegebenenfalls in Abführleitungen für den Flüssigkeitsablauf münden.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
der Zwischenräume bzw. Stoßstellen zwischen den die Austragsöffnung (21) des Kompaktier-Raumes
(lb) begrenzenden Wandungen (2b) und dem Verschlußorgan (4) sowie unterhalb von gegebenenfalls
in den Wandungen (2b) und/oder in der Türe (4) vorhandenen Ablauföffnungen (29), Ableitbleche
(18) bzw. Ableitrinnen für Flüssigkeiten angeordnet sind, welche gegebenenfalls in
Abführleitungen für den Flüssigkeitsablauf münden.