[0001] Die Erfindung betrifft eine Rohrbiegemaschine mit einem eine Klemmhülse aufweisenden
Vorschubwagen, einer Biegeschablone mit Klemmbacke sowie einer benachbarten Gleitschiene
und einem in dem zu biegenden Rohr im nahen Bereich der Biegeschablone angeordneten
Biegedorn, der an dem Kopfende einer Dornstange befestigt ist.
[0002] Beim Kaltbiegen von Rohren findet vielfach ein Biegedorn Anwendung, damit beim Biegen
der runde Innenquerschnitt erhalten oder weitgehend erhalten bleibt. Auch zum Biegen
zweier ineinander gesteckter Rohre, wie das z.B. in der DE-OS 27 32 046 des Anmelders
beschrieben ist, finden Biegedorne Anwendung.
[0003] Biegedorne, die im Bereich der Biegeschablone und der Gleitschiene zur Wirkung kommen,
sind an einer Dornstange befestigt, die einen geringeren Querschnitt als der Biegedorn
haben. Die Dornstange ist an dem Kolben einer Kolbenzylinderanordnung befestigt, die
die Dornstange mit dem Dorn zum Biegen vorschiebt und nach dem Biegen zurückzieht.
[0004] Die auf einer Rohrbiegemaschine zu biegenden Rohre, die zum Beladen der Rohrbiegemaschine
über den Dorn und die Dornstange geschoben werden, haben nicht immer die Gewähr, daß
sie geradlinig sind. So können beispielsweise einzelne Rohre, vielfach als Folge von
Beschädigungen während des Transportes, leicht gekrümmt sein.
[0005] Viele Rohre werden in der Weise hergestellt, daß sie ausgehend von einem Blechstreifen
zu einem Rohr gebogen und dann längsverlaufend verschweißt werden. Die Schweißnaht
ist in den meisten Fällen so bemessen, daß keine anschließende Bearbeitung stattzufinden
braucht, um nach innen oder außen vorstehende überstände der Schweißnaht zu entfernen.
Dennoch ist es nicht auszuschließen, daß Teile der Schweißnaht nach innen vorstehend
und damit zu einer Verjüngung des inneren Rohrquerschnittes führen.
[0006] Rohre, die nicht gerade sind oder Rohre, bei denen ein Teil der Schweißnaht nach
innen vorsteht, erschweren das Oberschieben des Rohres über den Biegedorn. Da dieses
Oberschieben maschinell erfolgt, geschieht es oft, daß bei dem durch Abbiegen oder
durch eine Schweißnaht verringerten Rohrinnenquerschnitt bei dem überschieben durch
Anschlagen des Dornes an die nach innen vorstehende Rohrwandung als Folge der Verringerung
des Rohrquerschnittes die Dornstange nicht lediglich gestaucht, sondern in vielen
Fällen durch die Verstauchung so gebogen wird, daß sie unbrauchbar wird und gegen
eine andere Dornstange ausgewechselt werden muß. Da durch die Verbiegung der Dornstange
in vielen Fällen das Rohr nicht über die Dornstange verschiebbar sein soll, aber durch
die Rohrzuführung dennoch erfolgt, ist nicht auszuschließen, daß neben der Verbiegung
der Dornstange weitere Schäden auftreten.
[0007] -In diesem Zusammenhang ist auch möglich, daß ein mit verringertem Rohrquerschnitt
versehenes Rohr zwar über den Dorn der Dornstange verschoben wird, aber zu einer solchen
Beschädigung der Dornstange durch Verbiegung führt, die dies erst beim Biegen des
Rohres an der Biegeschablone bemerkbar macht, beispielsweise in der Weise, daß nach
dem Biegen das Zurückziehen oder vor dem Biegen das Vorschieben des Dornes über die
Dornstange erschwert oder überhaupt nicht durchführbar ist.
[0008] Sofern ein Rohr über die Biegeschablone in einer Ebene gebogen ist, dann wird in
vielen Fällen der anschließende Rohrbogen in einer anderen Biegeebene gebogen. Um
dies zu erreichen, wird das Rohr vor der Biegung gedreht. Bei diesem Drehen bleibt
der Biegedorn im Rohr. Sofern aus den vorerwähnten Gründen der Rohrquerschnitt an
örtlicher Stelle verjüngt ist, dann kann dieser verjüngter Rohrquerschnitt ebenfalls
zu einem Festklemmen des Dornes an der Rohrinnenwandung führen mit dem Ergebnis, daß
bei der Drehung des Dornes, bewirkt durch die Klemmhülse am Vorschubwagen, die Dornstange
auf Torsion beansprucht wird, die über den plastischen Bereich der Dornstange hinaus
zu einer bleibenden Verformung der Dornstange wie auch zu einem Torsionsbruch führen
kann. Eine Beschädigung des Dornes bzw. der Dornstange bzw. sich daraus ergebenden
Folgeschäden an sonstigen Teilen der Rohrbiegemaschine, beispielsweise der Dornrückziehung
oder dergleichen, sind besonders schwerwiegend bei Rohrbiegemaschinen, die automatisch
arbeiten, beispielsweise in der Weise, daß das Beschicken zum Biegen und die Entnahme
des gebogenen Rohres aus der Rohrbiegemaschine vollautomatisch erfolgen kann, wie
das beispielsweise in der Anmeldung nach DE-OS 28 32 980 des Anmelders beschrieben
ist. Bei solchen Biegemaschinen mit automatischer Beschickung und automatischer Entnahme
wirken selbst geringe, über eine gewisse Toleranz hinausgehende Verformungen des Biegedornes
oder dessen Dornstange zu einer starken Behinderung des Programmablaufes.
[0009] Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, bei einer Rohrbiegemaschine zu
gewährleisten, daß der Biegedorn bzw. die diesen tragende Dornstange keine über eine
einstellbare Toleranzgrenze hinausgehende Verformung erleidet.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Rohrbiegemaschine mit einem eine Klemmhülse
aufweisenden Vorschubwagen, einer Biegeschablone mit Klemmbacke sowie einer benachbarten
Gleitschiene und einem in dem zu biegenden Rohr im nahen Bereich der Biegeschablone
angeordneten Biegedorn, der an dem Kopfende einer Dornstange befestigt ist, wobei
das rückwärtige Ende der Dornstange mit einer Dornrückziehung in Gestalt einer Kolben-Zylinder-Anordnung
versehen ist, erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Dornstange mit einer Meßvorrichtung
verbunden oder versehen ist, die bei einer Oberbeanspruchung der Dornstange ein Schaltelement
betätigt, das die überbeanspruchung des Dornes ausschaltet oder beseitigt.
[0011] Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird erreicht, daß bei einer Beanspruchung
der Dornstange über ein einstellbares Maß hinaus jene Maßnahmen getroffen werden,
die eine weitergehende Beanspruchung der Dornstange beseitigen.
[0012] Die durchzuführenden Maßnahmen können vielfacher Art sein, abhängig davon, durch
welche Beanspruchung eine Überbeanspruchung des Dorns bzw. der sie tragenden Dornstange
erfolgt ist. Sofern beispielsweise die Oberbeanspruchung des Dorns oder der Dornstange
durch Oberschieben des zu biegenden Rohres über den Dorn erfolgt, dann wird das Überschieben
gestoppt mit der Wirkung, daß die überbeanspruchung sofort aufhört. Dann wird das
zur Biegung nicht geeignete Rohr selbsttätig aus der Biegemaschine durch die Vorrichtung,
die es in die Biegemaschine eingebracht hat, herausgenommen oder maschinell so bereitgelegt,
daß es von Hand aus der Biegemaschine herausnehmbar ist.
[0013] Sofern die Oberbeanspruchung des Dornes oder der Dornstange durch die Drehung des
Rohres erfolgte, dann wird diese Drehbewegung sofort gestoppt. Anschließend werden
jene Maßnahmen durchgeführt, die notwendig sind, das zum Biegen nicht geeignete Rohr
aus der Rohrbiegemaschine herauszunehmen oder gegebenenfalls nach Beseitigung der
Störung das Biegen fortzusetzen.
[0014] Der erfindungsgemäße Vorschlag, die Dornstange mit einer Meßvorrichtung zu versehen,
läßt sich besonders vorteilhaft verwirklichen mit der Maßgabe, daß die Dornstange
an ihrem rückwärtigen Ende mit einer Meßeinrichtung verbunden oder versehen ist. Diese
Meßeinrichtung kann die axiale Beanspruchung der Dornstange erfassen und über ein
Schaltelement ausschalten oder beseitigen. Auch kann diese Meßeinrichtung getrennt
oder zusätzlich die Dreh- oder Torsionsbeanspruchung der Dornstange erfassen und über
ein Schaltelement ausschalten oder beseitigen.
[0015] Die bei einer Oberbeanspruchung der Dornstange sich ergebenden Signale können in
die Computer-Steuerung der Rohrbiegemaschine eingegeben werden, so daß in der Programmsteuerung
für den Fall einer überbeanspruchung der Dornstange vorgesehenen bzw. notwendigen
Maßnahmen, abhängig von der jeweiligen Ursache, durchgeführt werden, damit neben der
Vermeidung einer Beschädigung der Dornstange auch sonstige Folgeschäden vermieden
werden.
[0016] Besonders vorteilhaft ist die weitere erfindungsgemäße Lösung, daß das rückwärtige
Ende der Dornstange an einem Gehäuse gelagert ist, das mit mindestens einer Kolben-Zylinder-Anordnung
zur Messung der auf die Dornstange ausgeübten Kraft versehen ist. Diese Lösung beinhaltet
somit die beiden Maßnahmen, daß das Gehäuse der Meßeinrichtung zugleich die Dornstange
trägt und die von der Dornstange ausgehende überbeanspruchung auf eine Kolben-Zylinder-Anordnung
übertragen wird, so daß der Meßwert hydraulisch erfaßt oder festgelegt wird. Diese
Lösung, die überbeanspruchung der Dornstange auf den Kolben einer Kolben-Zylinder-Anordnung
zu übertragen, hat zunächst den Vorteil, daß durch die im Zylinder angeordnete hydraulische
Flüssigkeit in Verbindung mit entsprechenden Ventilen eine erste Dämpfung stattfinden
kann, so daß der Kolben in der Kolben-Zylinder-Anordnung über eine Oberbeanspruchung
der Dornstange auch als Stoßdämpfer wirkt und wirken kann, so daß, sofern durch ein
übergeschobenes Rohr beim überschieben auf die Dornstange ein zu großer Axialdruck
ausgeübt wird, dieser durch das Nachgeben der Dornstange bzw. des Kolbens im Zylinderraum
elastisch aufgefangen werden kann. Zugleich kann aber auch durch den im Zylinderraum
einstellbaren Druck die Kraft bemessen werden, die einer für die Dornstange schadlosen
Verformung in deren elastischen oder plastischen Bereich entspricht.
[0017] Die Einstellung des Druckes kann durch in der Technik bekannte Druckventile reguliert
werden. So wird abhängig von dem Querschnitt und/ oder den Werkstoffeigenschaften
und der Länge der Dornstange die Kraft eingestellt, bei deren überschreitung die Maßnahmen
zum Schutz der Dornstange und weiterer Maschinenelemente stattfinden.
[0018] In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß der Kolben aus
einem vorderen Teilabschnitt besteht, der aus dem Meßgehäuse hinausragt und mit der
Dornstange verbunden ist und einem rückwärtigen Teilabschnitt, der in den an die Druckquelle
angeschlossenen Zylinderraum hineinragt und an dem Kolben ein Fühler angeordnet ist,
der mit einem an dem Meßgehäuse angeordneten Schalter zusammenwirkt. Besonders vorteilhaft
steht der Fühler am Kolben in Radialrichtung ab und wirkt mit einem vorzugsweise kontaktlosen
Endschalter zusammen.
[0019] Der vorbeschriebene Kolben, der vorne die Dornstange trägt und an seinem rückwärtigen
Ende in einen die Belastung bestimmenden Zylinderraum eingreift, läßt die weitere
Lösung zu, daß im mittleren Bereich des Kolbens ein im wesentlichen radial abstehendes
Anbauelement vorhanden ist, dem an zwei gegenüberliegenden Seiten sich in Radialebene
erstreckende Kolben mit Zylindern zugeordnet sind. Durch diese Lösung wird bewirkt,
daß das Meßgehäuse, das den Axialschub auf die Kolbenstange mißt und bewertet, zugleich
auch die Meßeinrichtung für die Dreh- oder Torsionsbeanspruchung der Dornstange mißt
und somit in einem Meßgehäuse mehrere Beanspruchungen meßbar bzw. erfaßbar sind.
[0020] Besonders vorteilhaft sind die Kolben an ihrem den zugeordneten Zylinderräumen zugekehrten
Enden mit vergrößertem Durchmesser ausgebildet, wobei jeder Zylinderraum entsprechend
stufenförmig abgesetzte, zwei verschiedene Durchmesser hat.
[0021] Ein weiterer erfindungsgemäßer Vorschlag geht dahin, daß an dem Kolben für die Axialbewegung
und die Drehbewegung der Dornstange ein einziger Meßstift vorhanden ist, der mit nur
einem kontaktlosen Endschalter zusammenwirkt. Der kontaktlose Endschalter hat dabei
besonders vorteilhaft eine in Radialebene des Kolbens liegende Fläche und daran anschließend
schräg dazu verlaufende Flächen nach Art einer gebrochenen Kante.
[0022] Ein weiterer erfindungsgemäßer Vorschlag geht dahin, daß das Meßgehäuse an ihrer
der Dornstange abgekehrten Seite mit einer Halterung für die Kolbenstange der Dornrückziehung
in Gestalt eines mit der Kolbenstange verbundenen Zylinders versehen ist.
[0023] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft erläutert.
[0024] Es zeigen:
Figur 1 im wesentlichen schematisch eine Rohrbiegemaschine mit Dorn,
Figur 2 in Oberansicht und im Schnitt sowie im wesentlichen schematisch die zum Biegen
mit Biegedorn notwendigen Bauelemente,
Figur 3 die Meßeinrichtung im vertikalen Schnitt,
Figur 4 die Meßeinrichtung nach Figur 3 in der Ansicht von oben,
Figur 5 die Meßeinrichtung nach den Figuren 3 und 4 im Querschnitt, teilweise im Schnitt
dargestellt entsprechend der Linie IV-IV nach Figur 4.
[0025] Figur 1 zeigt eine Rohrbiegemaschine mit dem Vorschubwagen 10, der auf einer oder
mehreren Führungsschienen 11 an der Oberseite des Maschinengehäuses 12 hin- und herverschiebbar
ist. Der Vorschubwagen 10 hat einen Rohrzylinder 13, in dessen Inneren sich eine Spannhülse
14 befindet, in welcher das zu biegende Rohr 15 eingespannt ist. Das Rohr 15 ist um
eine schwenkbar gelagerte Biegeschablone 16 herumgeführt, welche eine dem Rohrhalbmesser
entsprechende Ausnehmung 17 hat.
[0026] Das Rohr 15 ist über eine Spannbacke 18 an die Biegeschablone angedrückt, wobei die
Spannbacke an einer Spanneinrichtung 19 über einen Hydraulikzylinder 20 betätigt ist.
Beide sind an dem Schwenktisch 21 angeordnet, der in angegebener Pfeilrichtung 22
gedreht wird. Mit 23 ist eine Gleitschiene bezeichnet.
[0027] Innerhalb des Rohres 15 ist im Bereich der Biegeschablone und der Gleitschiene der
Dorn 24 vorhanden, der an dem vorderen Ende der Dornstange 25 befestigt ist. Die Dornstange
selbst ist gelagert an einem Meßgehäuse 26, das mit einem Fuß 27 versehen auf der
Schiene 11 in Achsrichtung des zu biegenden Rohres hin- und hergehend gelagert ist.
Das Meßgehäuse 26 ist an der Kolbenstange 28 des Hydraulikzylinders 29 befestigt.
Die Bauelemente 28 und 29 werden auch als Dornrückziehung bezeichnet. Diese sind getragen
von dem Ständer 30. Es sei bemerkt, daß die vorbeschriebene Rohrbiegemaschine auch
FUhrungen hat, um den Schlitten 10 sowie das Meßgehäuse 26 bzw. den Ständer 30 quer
zur Längserstreckung des zu biegenden Rohres bewegen zu können, damit eine Anpassung
an den Biegeradius der Schablone 16 vorhanden ist.
[0028] Es sei bemerkt, daß mit der erfindungsgemäßen, nachfolgend im einzelnen zu beschreibenden
Lösung nicht lediglich eine Dornstange getragen und vor einer überbeanspruchung gesichert
werden kann, wie das beim Biegen eines einzelnen Rohres geschieht, sondern auch entsprechend
der Lehre nach der DE-OS 27 32 046 zwei ineinander gesteckte Rohre gebogen werden
können, mit der Maßgabe, daß das Meßgehäuse zwei Dornstangen aufnimmt, wobei jede
einzelne Dornstange mit einer zugeordneten Meßeinrichtung versehen sein kann, um eine
überbeanspruchung durch Stauchung oder Torsion zu vermeiden.
[0029] Die Figuren 3 bis 5 zeigen eine besonders vorteilhafte Vorrichtung zur Ermittlung
und Auswertung einer Oberbeanspruchung des Dornes bzw. der Dornstange. Die Dornstange
25 ist an ihrem rückwärtigen Ende verbunden mit einer Dornmuffe 31. Die Dornmuffe
ist somit Kupplungselement. Sie hat eine radiale Bohrung 32. Die Muffe übergreift
einen Kolben 33, der ebenfalls mit einer radialen Bohrung versehen ist, damit durch
einen in die beiden Bohrungen gesteckten Bolzen die kraftschlüssige Verbindung zwischen
Muffe und Kolben 33 vorhanden ist. Der Kolben 33 ist zunächst gelagert in seinem mittleren
Bereich 33b in dem Meßgehäuseabschnitt 26a. Mit seinem hinteren Bereich 33c greift
er in einen Zylinderraum 34 ein, der in dem Gehäuseteil 26b angeordnet ist. Der Zylinderraum
34 ist mit einem Kanal 35 versehen, damit über einen Anschluß 36 ein öldruck einstellbaren
Druckes vorhanden ist. Dieser einstellbare öldruck erfolgt mit an sich bekannten Mitteln,
beispielsweise entsprechenden Druckventilen. An dem Gehäuse 26b ist über Schrauben
37, 37a angeflanscht der Gehäusering 26c, an dem die Kolbenstange 28 befestigt ist.
Um die Verschiebung des Meßgehäuses zu gewährleisten, ist dieses mit einem Schlitten
38 versehen, der auf der Schiene 11 (siehe auch Figur 1) aufliegt und zur vereinfachten
Gleitbewegung mit zahlreichen Schmierkanälen 39 und 40 versehen ist.
[0030] Im mittleren Bereich 33b des Kolbens, dessen Durchmesser dem vorderen Bereich 33a
bzw. dem hinteren Bereich 33c gegenüber größer ist, ist ein radial abstehender Anbau
41 vorhanden, der Teil eines Schaltelementes ist. Zunächst ist vorhanden ein radial
abstehender Bolzen 42, der an seinem oberen Ende verlängert ist durch einen Schraubbolzen
geringeren Durchmessers 43. Diesem Schraubbolzen als Stift 43 ist zugeordnet ein kontaktloser
Endschalter 44, bevorzugt von einer Firma Turck. Dieser Endschalter geht ebenfalls
aus Figur 4 hervor. Er hat eine in Radialebene des Kolbens verlaufende ebene Fläche
45. Es sei bemerkt, daß der Schaft der Schraube 43 an dieser Fläche 45, auch in der
Ausgangsstellung, nicht anliegt, wie das aus Figur 3 hervorgeht. Figur 4 zeigt eine
vermeindliche Anlage, die jedoch nicht vorhanden ist, weil der Kopf 43a der Schraube
oberhalb der vorgenannten Fläche 45 vorhanden ist.
[0031] In der Nullstellung, bei der auf die Dornstange keine Stauchkraft oder keine nennenswerte
Stauchkraft ausgeübt wird oder alle Kräfte im plastischen oder elastischen Bereich
wirken, ist der Stift 43 der Fläche 45 in einem solchen Abstand zugeordnet, daß eine
Neutralstellung vorhanden ist, d.h. die Bewegungsabläufe zum Rohrbiegen durchgeführt
werden. Sofern jedoch auf die Dornstange und von dieser über die Dornmuffe 31 auf
den Kolben 33 übertragen, eine nennenswerte Stauchkraft ausgeübt wird, die die Gefahr
einer Beschädigung mit Folgeschäden in sich birgt, dann überwindet der Kolben 33c
die durch den öldruck im Zylinderraum 34 aufgebaute Gegenkraft mit dem Ergebnis, daß
der Kolben 33 um einen solchen Betrag in den Zylinderraum 34 hineingeschoben wird,
d.h. axial verschoben wird, daß der Stift 43 um einen solchen Betrag von der Fläche
45 des Endschalters entfernt wird, daß das neutrale Verhalten aufgehoben und ein Signal
gegeben wird. Dieses Signal,beispielsweise einregeben in die Steuerung, löst dann
jene Maßnahmen aus, die die axiale Oberbeanspruchung auf die Dornstange beseitigen.
[0032] Der vorerwähnte Bolzen 42 ist mit einem Distanzring 46 versehen und trägt eine Stützrolle
47, die insbesondere aus Figur 5 hervorgeht. Diese Stützrolle hat zwei gegenüberliegende
Flächen 48 und 49, denen jeweils Kolben 50 und 51 zugeordnet sind, die in ihrem Durchmesser
stufenförmig vergrößerte Kopfflächen 50a und 51a haben. Entsprechend sind die zugeordneten
Zylinderräume 52 und 53 stufenförmig abgesetzt. Diese Erweiterung der Durchmesser
der Kolbenköpfe und des Zylinderraumes bewirkt, daß die Kolben nicht über ein vorgegebenes
Maß in Richtung zu der Stützrolle 47 verschiebbar sind, so daß ein genau einzuhaltener
Spalt zwischen dem Kopfende 48 und 49 der Stützrolle mit den zugeordneten gegenüberliegenden
Kopfenden der Kolben 50 und 51 erhalten ist.
[0033] Die Zylinderräume 52 und 53 sind durch angeschraubte Deckel 54 und 55 nach außen
abgeschlossen. Sie haben mit Gewinde versehene Anschlüsse 55 und 56, damit der Anschluß
an eine öldruckquelle erfolgen kann. Auch sind die Zylinderräume mit einem eingestellten
öldruck versehen. Sofern auf den Biegedorn bzw. über diesen auf die Dornstange, beispielsweise
beim Drehen des Rohres durch Festklemmen des Dorns an der Innenwandung des Rohres
eine Torsionskraft solcher Stärke ausgeübt wird, die ein vorgegebenes Maß überschreitet,
dann legt sich, abhängig von der Drehrichtung, entweder die Kopffläche 48 an den Kolben
50 oder die Kopffläche 49 an dem Kolben 51 an. Sofern die dabei ausgeübte Kraft den
eingestellten Gegendruck überwindet, dann wird der Stift 43 in Umfangsrichtung bewegt.
Eine Bewegung um ein geringes Maß gibt noch keine Veränderung, wie sich aus Figur
4 ergibt. Daraus ist ersichtlich, daß die Fläche 45 in Radialebene eine gewisse Länge
hat, die ebenfalls durch Auswechseln gegen einen anders bemessenen Endschschalter
veränderlich ist. Der kontaktlose Endschalter hat abgeschrägte Kantenflächen 57 und
58.Sobald durch die Drehung des Kolbens 33 um seine Längsachse der Stift 43 den Bereich
der Fläche 45 verläßt, dann ergibt dies ebenfalls das Auslösen eines Signals. Dieses
Signal führt dann in Verbindung mit in der Steuerung gespeicherten Maßnahmen dazu,
eine weitere überbeanspruchung der Dornstange zu vermeiden.
1. Rohrbiegemaschine mit einem eine Klemmhülse aufweisenden Vorschubwagen, einer Biegeschablone
mit Klemmbacke sowie einer benachbarten Gleitschiene und einem in dem zu biegenden
Rohr im nahen Bereich der Biegeschablone angeordneten Biegedorn, der an dem Kopfende
einer Dornstange befestigt ist, wobei das rückwärtige Ende der Dornstange mit einer
Dornrückziehung in Gestalt einer Kolben-Zylinder-Anordnung versehen ist, dadurch ge-
kennzeichnet, daß die Dornstange (25) mit einer Meßvorrichtung (33,34) versehen oder
verbunden ist, die bei einer Überbeanspruchung der Dornstange (25) ein Schaltelement
(43, 44) betätigt, das die Oberbeanspruchung des Dornes bzw. der Dornstange (25) ausschaltet
oder beseitigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Dornstange (25)
an ihrem rückwärtigen Ende mit einer Meßeinrichtung (33,34) verbunden oder versehen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und gegebenenfalls nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßeinrichtung (33,34) die axiale Beanspruchung der Dornstange erfaßt und
über ein Schaltelement (43,44) ausschaltet oder beseitigt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Meßeinrichtung (33,
34) zusätzlich die Dreh- oder Torsionsbeanspruchung der Dornstange (25) erfaßt und
über ein Schaltelement (43, 44) ausschaltet oder beseitigt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß das rückwärtige Ende
der Dornstange (25) an einem Gehäuse (26) gelagert ist, das mit mindestens einer Kolben-Zylinder-Anordnung
(33,34) zur Messung der auf die Dornstange (25) ausgeübten Kraft versehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge- kennzeichnet, daß das rückwärtige Ende
der Dornstange über ein Verbindungselement (31, 32), insbesondere in Gestalt einer
Muffe, mit einem sich in axialer Verlängerung der Dornstange erstreckenden Kolben
33 versehen ist, dessen Zylinderraum (34) an eine Druckquelle angeschlossen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Druck mit Zylinderraum
(34) veränderlich einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß der Kolben
(33) aus einem vorderen Teilabschnitt (33a) besteht, der aus dem Meßgehäuse (26) hinausragt
und mit der Dornstange (25) verbunden ist und einem rückwärtigen Teilabschnitt (33c),
der in den an die Druckquelle angeschlossenen Zylinderraum (34) hineinragt und an
dem Kolben (33) ein Fühler (43) angeordnet ist, der mit einem an dem Meßgehäuse (26)
angeordneten Schalter (44) zusammenwirkt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Fühler (43) am Kolben
(33) in Radialrichtung absteht und mit einem Endschalter (44) insbesondere kontaktlosem
Endschalter, zusammenwirkt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 9, dadurch
h gekennzeichnet, daß im mittleren Bereich (33b) des Kolbens (33) ein im wesentlichen
radial abstehendes Anbauelement (42, 46, 47) vorhanden ist, dem an zwei gegenüberliegenden
Seiten sich in Radialebene erstreckende Kolben (50, 51) mit Zylindern (52, 53) zugeordnet
sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Zylinderraum (34
bzw. 52, 53) mit einer ölzuleitung für einen einstellbaren Druck versehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Kolben (51, 52)
an ihrem dem Zylinderraum (52, 53) zugekehrten Enden mit vergrößertem Durchmesser
ausgebildet und der Zylinderraum entsprechend stufenförmig abgesetzte, zwei verschiedene
Durchmesser hat.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 12, dadurch
gekennzeichnet , daß dem Kolben (33) für die Axialbewegung und die Drehbewegung ein
einziger Stift (43) zugeordnet ist, der mit einem kontaktlosen Endschalter (44) zusammenwirkt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch ge- kennzeichnet, daß der kontaktlose Endschalter
(44) eine in Radialebene des Kolbens (33) verlaufende Fläche (45) und daran anschließend
schräg dazu verlaufende Flächen (57 und 58) nach Art einer gebrochenen Kante hat.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 14, dadurch
gekennzeichnet , daß das Meßgehäuse (26) an ihrer der Dornstante (25) abgekehrten
Seite mit einer Halterung (26c) für die Kolbenstange (28) der Dornrückziehung (28,
29) versehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 15, dadurch
gekennzeichnet , daß das Meßgehäuse (26) aus drei in Radialebene unterteilten, durch
Schrauben (27) verbundenen Gehäuseteilen (26a, 26b, 26c) besteht, wobei das erste
Gehäuseteil den Kolben (33) mit dem Meßstift (43) aufnimmt, das zweite Gehäuseteil
den Zylinderraum (34) hat und das dritte Gehäuseteil die Kolbenstange (28) der Dornrückziehvorrichtung
(28, 29) aufnimmt.