[0001] Die Erfindung betrifft einen Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner für
Gasturbinenbrennkammern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei der Verbrennung gasförmiger oder flüssiger Brennstoffe in Gasturbinenbrennkammern
entstehen als Schadstoffe im Abgas u. a. die Stickstoffoxide NO und N0
2, die zusammengefaßt als NO
x bezeichnet werden. Der NO
X-Gehalt im Abgas ist möglichst gering zu halten, wobei beispielsweise in den USA aufgrund
von Umweltschutzvorschriften ein Grenzwert von 75 ppm bei 15 Vol.-% 0
2 nicht überschritten werden darf. Die Einhaltung dieser Vorschriften bereitet insbesondere
dann große Schwierigkeiten, wenn in den Gasturbinenbrennkammern konventionelle Diffusionsbrenner
eingesetzt werden. Bei derartigen Diffusionsbrennern wird der Brennstoff über eine
Brennstoffdüse direkt in die Verbrennungszone eingebracht und dort mit der Verbrennungsluft
vermischt, wobei die Verbrennung durch turbulente Diffusionsvorgänge zwischen dem
Brennstoff, der Verbrennungsluft und den Abgasprodukten gesteuert wird. Da durch örtlich
unterschiedliche Mischungsverhältnisse von Brennstoff und Verbrennungsluft bei der
Verbrennung starke Temperaturunterschiede mit hohen Temperaturspitzen entstehen, ergibt
sich ein relativ hoher NO
X-Gehalt im Abgas.
[0003] Aus der DE-OS 29 50 535 ist es auch bekannt, für Gasturbinenbrennkammern sogenannte
Vormischbrenner einzusetzen, in deren Vormischkammern das Vormischen und Vorverdampfen
des durch Brennstoffdüsen zugeführten flüssigen Brennstoffes und/oder das Vormischen
des durch Brennstoffdüsen zugeführten gasförmigen Brennstoffes mit der Verbrennungsluft
bei großer Luftüberschußzahl abläuft. Durch das Vor-Klk 2 Fl/29.10.1982 mischen werden
bei der Verbrennung also örtlich unterschiedliche Mischungsverhältnisse von Brennstoff
und Verbrennungsluft vermieden. Andererseits besitzen/derartige Vormischbrenner einen
wesentlich geringeren Arbeitsbereich als die konventionellen Diffusionsbrenner, d.
h. die Mischungsverhältnisse von Brennstoff und Verbrennungsluft müssen in relativ
engen Grenzen gehalten werden. Ist der Brennstoffanteil zu hoch, so wird zu viel NO
x gebildet und ist zu wenig Brennstoff vorhanden, so erlischt die Verbrennung. Die
Brennstoffleitungen der einzelnen Vormischbrenner werden daher mit Ventilen ausgerüstet,
so daß in Abhängigkeit von der Last der Gasturbine jeweils nur so viele Vormischbrenner
mit Brennstoff versorgt werden, für deren Betrieb die engen Grenzen der Mischungsverhältnisse
eingehalten werden können. Außerdem sind zusätzlich noch einige konventionelle Diffusionsbrenner
vorgesehen, die nur zum Anfahren der Gasturbine dienen und danach wieder abgeschaltet
werden.
[0004] Aus der DE-OS 26 13 589 sind auch bereits Hybridbrenner für Gasturbinenbrennkammern
bekannt, welche aus Vormischbrennern mit integrierten Diffusionsbrennern bestehen.
Der Vormischbrenner besitzt eine am stromabwärtigen Ende durch einen Flammenhalter
begrenzte Vormischkammer, in welche eine Haupt-Brennstoffdüse und eine Zufuhreinrichtung
für Verbrennungsluft einmünden. Der Diffusionsbrenner besitzt eine im zentralen Bereich
des Flammenhalters angeordnete Pilot-Brennstoffdüse, wobei die Verbrennungsluft für
den Betrieb des Diffusionsbrenners zum Teil durch die Vormischkammer des Vormischbrenners
und zum Teil durch im Flammrohr der Gasturbinenbrennkammer angeordnete Löcher zugeführt
wird. Zusätzlich ist eine Brennstoffregeleinrichtung vorgesehen, welche die Gesamtmenge
und die Teilmengen des der Haupt-Brennstoffdüse und der Pilot-Brennstoffdüse zugeführten
Brennstoffes in Abhängigkeit von der Last der Gasturbine derart regelt, daß bis zum
Erreichen der Leerlaufdrehzahl oder einer geringen Teillast ausschließlich der Diffusionsbrenner
betreibbar ist und danach der Diffusionsbrenner und der Vormischbrenner gemeinsam
betreibbar sind. Derartige Hybridbrenner haben also den Vorteil, daß bei raumsparender
kompakter Bauweise als Diffusionsbrenner ausgebildete separate Anfahrbrenner entfallen
können. Außerdem stützt die Flamme des Diffusionsbrenners die Verbrennung des in der
Vormischkammer erzeugten Gemisches aus Brennstoff und Verbrennungsluft, d. h. die
Flamme des Vormischbrenners kann auch noch bei im Hinblick auf eine geringe NO
x-Bildung extrem mageren Mischungsverhältnissen sicher zur Entzündung gebracht werden.
Der Hybridbrenner kann also über einen weiten Lastbereich mit einem geringen NO-Gehalt
im Abgas betrieben werden, wobei jedoch im oberen Lastbereich und insbesondere bei
Grenzlast ein unerwünschter Anstieg der NO
X-Bildung zu verzeichnen ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Vormischbrenner mit integriertem
Diffusionsbrenner für Gasturbinenbrennkammern zu schaffen, welcher über den gesamten
Lastbereich einen Betrieb mit geringer NO
X-Bildung ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei einem im oberen Lastbereich
alleinigen Betrieb des Vormischbrenners die NO -Bildung wesentlich verringert werden
kann und daß der alleinige Betrieb des Vormischbrenners im oberen Lastbereich aber
nur dann möglich ist, wenn die gesamte zur Verfügung stehende Verbrennungsluft ausschließlich
über die Vormischkammer zugeführt wird.
[0008] Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Brennstoffregeleinrichtung
ab Erreichen der Leerlaufdrehzahl oder einer geringen Teillast die Teilmenge des der
Pilot-Brennstoffdüse zugeführten Brennstoffes mit zunehmender Last verringert. Die
durch den Betrieb des Diffusionsbrenners verursachte NO-Bildung wird dann stärker
verringert, als die durch den Betrieb des Vormischbrenners mit entsprechend vergrößerter
Brennstoffmenge zusätzlich verursachte NO-Bildung, wobei die Stützung der Flamme des
Vormischbrenners durch die Flamme des Diffusionsbrenners jedoch voll gewährleistet
ist.
[0009] Die Brennstoffregeleinrichtung kann auch weiteren Vormischbrennern mit integrierten
Diffusionsbrennern zugeordnet sein, wodurch insbesondere der insgesamt für eine Gasturbinenbrennkammer
an Ventilen erforderliche Aufwand wesentlich verringert werden kann.
[0010] Ein alternativer Betrieb mit gasförmigem und/oder flüssigem Brennstoff wird dadurch
ermöglicht, daß der Vormischbrenner eine erste Haupt-Brennstoffdüse für gasförmigen
Brennstoff und eine zweite Haupt-Brennstoffdüse für flüssigen Brennstoff besitzt.
In entsprechender Weise kann dann auch der Diffusionsbrenner eine erste Pilot-Brennstoffdüse
für-gasförmigen Brennstoff und eine zweite Pilot-Brennstoffdüse für flüssigen Brennstoff
besitzen.
[0011] Die Integration des Diffusionsbrenners in den Vormischbrenner kann mit besonders
geringem Aufwand dadurch bewerkstelltigt werden, daß die Brennstoffzuleitung zu der
Pilot-Brennstoffdüse die Vormischkammer zentral und in axialer Richtung durchsetzt.
Ist der Diffusionsbrenner mit gasförmigem und/oder flüssigem Brennstoff betreibbar,
so ist in entsprechender Weise vorgesehen, daß die Brennstoffzuleitungen zu der ersten
Pilot-Brennstoffdüse und der zweiten Pilot-Brennstoffdüse die Vormischkammer als konzentrische
Rohre zentral und in axialer Richtung durchsetzen.
[0012] Ist auch der Vormischbrenner mit gasförmigem und/oder flüssigem Brennstoff betreibbar,
so kann eine besonders kompakte Bauweise dadurch erzielt werden, daß die Brennstoffzuleitungen
zu den beiden Haupt-Brennstoffdüsen und den beiden Pilot-Brennstoffdüsen als konzentrische
Rohre ausgebildet sind.
[0013] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die in die Vormischkammer
einmündende Zufuhreinrichtung für Verbrennungsluft als Dralleinrichtung ausgebildet.
Hierdurch wird die intensive Vermischung von Verbrennungsluft und Brennstoff in der
Vormischkammer weiter begünstigt. Die Dralleinrichtung kann dann auch gleichzeitig
als Haupt-Brennstoffdüse ausgebildet sein, wobei in als Hohlschaufeln ausgebildete
Flügel jeweils mehrere Brennstoff-Injektionsbohrungen eingebracht sind.
[0014] Eine besonders intensive Zerstäubung und Vorverdampfung von flüssigem Brennstoff
in der Verbrennungsluft kann auch dadurch erreicht werden, daß die Vormischkammer
eine venturiähnliche Kontur mit einem am stromaufwärtigen Ende konvergierenden Abschnitt
und einem am stromabwärtigen Ende divergierenden Abschnitt besitzt.
[0015] Sind sowohl der Vormischbrenner als auch der Diffusionsbrenner mit gasförmigem und/oder
flüssigem Brennstoff betreibbar, so können die Brennstoffzuleitungen, die Haupt-Brennstoffdüsen
und die beiden Pilot-Brennstoffdüsen zu einem in axialer Richtung aus der Vormischkammer
ausziehbaren Bauteil zusammengefaßt sein. Hierdurch werden insbesondere die Montage,
die Wartung und die Inspektion wesentlich vereinfacht.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden'im
folgenden näher beschrieben.
[0017] Es zeigen
Fig. 1 einen Hybridbrenner, welcher aus einem Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner
besteht,
Fig. 2 eine Gasturbinenbrennkammer mit mehreren Hybridbrennern,
Fig. 3 ein Diagramm, in welchem die Gesamtmenge und die Teilmengen des der Haupt-Brennstoffdüse
und der Pilot-Brennstoffdüse zugeführten Brennstoffes in Abhängigkeit von der Last
der Gasturbine dargestellt sind,
Fig. 4 ein Diagramm, in welchem der NOx-Gehalt im Abgas über dem Äquivalenzverhältnis
aufgetragen ist,
Fig. 5 einen Hybridbrenner, bei welchem sowohl der Vormischbrenner als auch der Diffusionsbrenner
mit gasförmigem und/oder flüssigem Brennstoff betreibbar sind und
Fig. 6 einen Schnitt gemäß der Linie VI-VI der Fig. 5.
[0018] Fig. 1 zeigt in stark vereinfachter schematischer Darstellung einen Längsschnitt
durch einen insgesamt mit 1 bezeichneten Hybridbrenner, welcher als Vormischbrenner
und/oder Diffusionsbrenner betreibbar ist. Der Hybridbrenner 1 besitzt ein Brennergehäuse
10, welches an seinem einen stirnseitigen Ende einen Flammenhalter 11 und an seinem
anderen stirnseitigen Ende eine Dralleinrichtung 12 trägt. Im zentralen Bereich der
Dralleinrichtung 12 ist eine Haupt-Brennstoffdüse 13 angeordnet, während die Brennstoffzuleitung
mit 14 bezeichnet ist. Im zentralen Bereich des Flammenhalters 11 ist eine Pilot-Brennstoffdüse
15 angeordnet, deren Brennstoffzuleitung 16 die Haupt-Brennstoffdüse 13 und das Brennergehäuse
10 zentral und in axialer Richtung durchsetzt.
[0019] Wird der Hybridbrenner 1 als Vormischbrenner betrieben, so gelangt der durch einen
Pfeil HB angedeutete flüssige Haupt-Brennstoff aus einem Brennstofftank BT über eine
Haupt-Brennstoffpumpe HBP und ein Haupt-Brennstoffregelventil HBRV in die Brennstoffzuleitung
14 der Haupt-Brennstoffdüse 13. Aus der Haupt-Brennstoffdüse 13 wird der Haupt-Brennstoff
HB dann in fein verteilter Form in eine Vormischkammer 100 eingespritzt, welche durch
das Brennergehäuse 10, den Flammenhälter 11 und die Dralleinrichtung 12 begrenzt ist.
In dieser Vormischkammer 100 wird der Haupt-Brennstoff HB verdampft und mit der über
die Dralleinrichtung 12 zugeführten Verbrennungsluft VL vermischt, wobei diese Vermischung
und die Vorverdampfung durch die venturiähnliche Kontur des Brennergehäuses 10 begünstigt
wird. Die Verbrennung des in der Vormischkammer 100 gebildeten homogenen Gemisches
aus Haupt-Brennstoff HB und Verbrennungsluft VL erfolgt dann erst in dem Flammrohr
F einer sonst nicht näher dargestellten Gasturbinenbrennkammer, wobei der Flammenhalter
11 zur Stabilisierung der Flamme dient, aber trotzdem ein Rückschlagen der Flamme
in die Vormischkammer 100 verhindert.
[0020] Wird der Hybridbrenner 1 als Diffusionsbrenner betrieben, so gelangt der durch einen
Pfeil PB angedeutete Pilot-Brennstoff aus dem Brennstofftank BT über eine Pilot-Brennstoffpumpe
PBP und ein Pilot-Brennstoffregelventil PBRV in die Brennstoffzuleitung 16 der Pilot-Brennstoffdüse
15. Aus der Pilot-Brennstoffdüse 15 wird der Pilot-Brennstoff PB dann in fein verteilter
Form unmittelbar in die Verbrennungszone des Flammrohres F eingespritzt und dort mit
der ausschließlich über die Dralleinrichtung 12, die Vormischkammer 100 und den Flammenhalter
11 zugeführte Verbrennungsluft VL vermischt, wobei die Verbrennung durch turbulente
Diffusionsvorgänge zwischen dem Pilot-Brennstoff PB, der Verbrennungsluft VL und den
Abgasprodukten gesteuert wird.
[0021] Beim Betrieb des Hybridbrenners 1 werden die Gesamtmenge des zugeführten Brennstoffes
und die als Pilot-Brennstoff PB bzw. als Haupt-Brennstoff HB zugeführten Teilmengen
über eine Brennstoffregeleinrichtung BRE in Abhängigkeit von der Last der Gasturbine
geregelt. Die Brennstoffregeleinrichtung BRE, welche mit einem entsprechenden Lastsignal
LS beaufschlagt wird, regelt dabei den Durchfluß durch das Pilot-Brennstoffregelventil
PBRV und das Haupt-Brennstoffregelventil HBRV über entsprechende Ansteuerleitungen
AL1 und AL2 derart, daß bis zum Erreichen der Leerlaufdrehzahl oder einer geringen
Teillast ausschließlich der Diffusionsbrenner betreibbar ist, daß danach der Diffusionsbrenner
und der Vormischbrenner gemeinsam betreibbar sind und daß im oberen Lastbereich ausschließlich
der Vormischbrenner betreibbar ist.
[0022] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Flammrohr F kann es sich beispielsweise um das Flammrohr
einer Primärbrennkammer handeln, wobei die Gasturbinenbrennkammer eine Vielzahl derartiger
in eine gemeinsame Mischkammer einmündender Primärbrennkammern besitzt. Die Brennstoffregeleinrichtung
BRE, das Pilot-Brennstoffregelventil PBRV und das Haupt-Brennstoffregelventil HBRV
können dann für sämtliche Hybridbrenner 1 der Gasturbinenbrennkammer zusammengefaßt
werden, da durch den großen Arbeitsbereich der Hybridbrenner 1 eine separate Regelung
und ein lastabhängiges Zu- und Abschalten einzelner Primärbrennkammern entfallen kann.
Eine derartige gemeinsame Brennstoffregeleinrichtung ist aber auch dann möglich, wenn
eine Vielzahl von Hybridbrennern in das Flammrohr einer Gasturbinenbrennkammer einmünden.
Dieser Fall ist in Fig. 2 dargestellt, wobei aber zur Vereinfachung der zeichnerischen
Darstellung lediglich drei Hybridbrenner 1 gezeigt sind.
[0023] Dementsprechend sind in Fig. 2 drei Hybridbrenner 1 zu erkennen, die in das mit F'
bezeichnete Flammrohr einer sonst nicht näher dargestellten Gasturbinenbrennkammer
einmünden. Das Flammrohr F' besitzt im Bereich der Ver- brennungszone keine Öffnungen
für den Zutritt von Verbrennungsluft, da ja die gesamte zur Verfügung stehende Verbrennungsluft
VL ausschließlich den Mischkammern 100 der Hybridbrenner 1 zugeführt wird. Dies schließt
jedoch nicht aus, daß im Flammrohr F' stromabwärts der Verbrennungszone Öffnungen
für den Zutritt von Mischluft vorhanden sein können. '
[0024] Der Pilot-Brennstoff PB gelangt über eine gemeinsame Pilot-Brennstoffpumpe PBP',
ein gemeinsames Pilot-Brennstoffregelventil PBRV' und einen als Kreis dargestellten
Verteiler V1 in die Brennstoffzuleitungen 16 zu den Pilot-Brennstoffdüsen 15 der einzelnen
Hybridbrenner 1.
[0025] Der Haupt-Brennstoff HB gelangt über eine gemeinsame Haupt-Brennstoffpumpe HBP',
ein gemeinsames Haupt-Brennstoffregelventil HBRV' und einen als Kreis dargestellten
Verteiler V2 in die Brennstoffzuleitungen 14 zu den Haupt-Brennstoffdüsen 13 der einzelnen
Hybridbrenner 1.
[0026] Beim Betrieb der Gasturbinenbrennkammer werden die Gesamtmenge des den Hybridbrennern
1 zugeführten Brennstoffes B und die insgesamt als Pilot-Brennstoff PB bzw. als Haupt-Brennstoff
HB zugeführten Teilmengen über eine Brennstoffregeleinrichtung BRE' in Abhängigkeit
von der Last der Gasturbine geregelt. Die Brennstoffregeleinrichtung BRE', welche
mit einem entsprechenden Lastsignal LS beaufschlagt wird, regelt dabei den Durchfluß
durch das gemeinsame Pilot-Brennstoffregelventil PBRV' und das gemeinsame Haupt-Brennstoffregelventil
HBRV' über entsprechende Ansteuerleitungen Ah1' und AL2' derart, daß bis zum Erreichen
der Leerlaufdrehzahl oder einer geringen Teillast ausschließlich die Diffusionsbrenner
betreibbar sind, daß danach die Diffusionsbrenner und die Vormischbrenner gemeinsam
betreibbar sind und daß im oberen Lastbereich ausschließlich die Vormischbrenner betreibbar
sind.
[0027] Die vorstehend geschilderte Betriebsweise geht aus dem Diagramm der Fig. 3 noch detaillierter
hervor. Hier sind auf dem rechten Zweig der Abszisse die Leistung N der Gasturbine
bis zur Grenzlast in Prozent, auf dem linken Zweig der Abszisse die Drehzahlen n bis
zur Leerlaufdrehzahl in U/min und auf der Ordinate die Brennst
?ffmengen m aufgetragen. Dabei zeigt die ausgezogene Kurve die Gesamtmenge m
G des zugeführten Brennstoffes B (vgl. Fig. 2), die punktstrichlierte Kurve, die Menge
mp des insgesamt zugeführten Pilot-Brennstoffes PB (vgl. Fig. 2) und die gestrichelte
Kurve, die Menge m
H des insgesamt zugeführten Haupt-Brennstoffes HB (vgl. Fig. 2). Es ist zu erkennen,
daß beim Anfahren der Gasturbine ab einer geringen Drehzahl die Diffusionsbrenner
eingeschaltet werden und bis zum Erreichen der Leerlaufdrehzahl n = 3000 U/min ausschließlich
Pilot-Brennstoff PB (vgl. Fig. 2) zugeführt wird. Der ausschließliche Betrieb der
Diffusionsbrenner wird nach Erreichen der Leerlaufdrehzahl noch kurz fortgesetzt,
bis bei einer geringen Teillast die Vormischbrenner zugeschaltet werden und mit einer
zunehmenden Menge m
H an Haupt-Brennstoff HB (vgl. Fig. 2) versorgt werden. Nach dem Zuschalten der Vormischbrenner
wird die Menge mp des den Diffusionsbrenner zugeführten Pilot-Brennstoffes PB (vgl.
Fig. 2) zurückgenommen. Im oberen Lastbereich werden dann die Diffusionsbrenner ganz
abgeschaltet und nur noch die Vormischbrenner betrieben, d. h. es wird nur noch Haupt-Brennstoff
HB (vgl. Fig. 2) zugeführt.
[0028] Der obere Lastbereich, in welchem die Diffusionsbrenner abgeschaltet und nur noch
die Vormischbrenner betrieben werden, liegt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
zwischen N = 80 % und der Grenzlast mit N = 100 %. Den oberen Lastbereich, in welchem
die Diffusionsbrenner abgeschaltet werden, könnte man auch als Bereich zwischen der
Flammenstabilitätsgrenze der Vormischbrenner und der angestrebten NO
X-Grenze bei Grenzlast definieren. Die Diffusionsbrenner werden nämlich erst dann abgeschaltet,
wenn die Vormischbrenner ohne die Unterstützung durch die Flamme der Diffusionsbrenner
alleine und ohne die Gefahr des Erlöschens brennen können.
[0029] Aus dem Diagramm der Fig. 4 geht die NO
X-Emission beim Betrieb der in Fig. 2 dargestellten Gasturbinenbrennkammer hervor.
Hier ist auf der Abszisse das Äquivalenzverhältnis φ = 1/λ aufgetragen, wobei Ä die
Luftüberschußzahl ist. Auf der Ordinate ist der NO
x-Gehalt im Abgas in ppm bei 15 Vol.-% 0
2 aufgetragen. Die parallel zur Abszisse verlaufende Gerade G gibt einen NO
x-Grenzwert von 75 ppm bei 15 Vol.-% 0
2 an, der beim Betrieb der Gasturbinenbrennkammer nicht überschritten werden darf.
[0030] Werden die Hybridbrenner 1 der in Fig. 2 dargestellten Gasturbinenbrennkammer ausschließlich
als Diffusionsbrenner betrieben, so ergibt sich ein NO
x-Gehalt im Abgas entsprechend der strichpunktierten Kurve D, während sich beim ausschließlichen
Betrieb eines Vormischbrenners ein NO
x-Gehalt im Abgas entsprechend der gestrichelten Kurve V ergibt. Dabei sind mit S
D und S
v die Flammenstabilitätsgrenzen bezeichnet, bei welchen ein Diffusionsbrenner bzw.
ein Vormischbrenner gerade noch stabil brennt.
[0031] Es ist ferner zu erkennen, daß sich sowohl beim Betrieb als Diffusionsbrenner als
auch beim Betrieb als Vormischbrenner ein Maximum des NO
x-Gehaltes im Abgas bei einem Äquivalenzverhältnis von 1 einstellt.
[0032] Beim Anfahren der in Fig. 2 dargestellten Gasturbinenbrennkammer werden die Hybridbrenner
1 bis zum Erreichen einer geringen Teillast ausschließlich als Diffusionsbrenner betrieben,
wobei der NO
x-Gehalt im Abgas während dieser Betriebsphase durch den Punkt A auf der Kurve D angegeben
ist. Danach werden die Hybridbrenner 1 als Diffusionsbrenner und zugleich als Vormischbrenner
betrieben, wobei der NO
x-Gehalt im Abgas während dieser Betriebsphase durch die dick ausgezogene Kurve AB
angegeben ist. Das letzte vertikal verlaufende Teilstück der Kurve AB verdeutlicht
dabei das Absinken des NO
x-Gehaltes im Abgas nach dem vollständigen Abschalten der Diffusionsbrenner. Dementsprechend
liegt der Punkt B oberhalb der Flammenstabilitätsgrenze S
v auf der Kurve V. Nach dem Abschalten der Diffusionsbrenner werden die Hybridbrenner
1 dann im oberen Lastbereich ausschließlich als Vormischbrenner betrieben,. wobei
der NO
x-Gehalt im Abgas während dieser Betriebsphase durch den dick ausgezogenen Teilbereich
BC der Kurve V angegeben ist. Der Punkt C entspricht dabei dem bei Grenzlast erreichten
Höchstwert des NO
x-Gehaltes im Abgas, wobei dieser Höchstwert aber noch deutlich unterhalb der zulässigen
NO
x-Grenze G liegt. Bei dem Punkt C handelt es sich somit auch um den Auslegepunkt der
Gasturbinenbrennkammer, der für die insgesamt erforderliche Anzahl von Hybridbrennern
1 maßgeblich ist.
[0033] Die Fig. 5 und 6 zeigen einen mit gasförmigem und/oder flüssigem Brennstoff betreibbaren
Hybridbrenner im nur teilweise dargestellten Längsschnitt bzw. im Querschnitt. Der
insgesamt mit 1' bezeichnete Hybridbrenner besitzt eindurch die gestrichtelte Linie
10' angedeutetes Brennergehäuse, welcher eine venturiähnliche Kontur aufweist. Die
durch das Brennergehäuse 10' gebildete Vormischkammer 100' ist an ihrem stromabwärtigen
Ende durch einen in der Zeichnung nur angedeuteten Flammenhalter 11' und an ihrem
stromaufwärtigen Ende durch eine Dralleinrichtung 12' begrenzt. Die Dralleinrichtung
12' bildet dabei gleichzeitig eine erste Haupt-Brennstoffdüse für gasförmigen Brennstoff,
wobei in die einzelnen als Hohlschaufeln ausgebildeten Flügel jeweils mehrere Brennstoff-Injektionsbohrungen
120' eingebracht sind. Die Zufuhr des durch einen Pfeil HB" angedeuteten gasförmigen
Brennstoffes erfolgt über eine Brennstoffzuleitung 14", auf welche die als Hohlschaufeln
ausgebildeten Flügel der Dralleinrichtung 12' aufgesetzt sind. In geringem Abstand
stromabwärts der Dralleinrichtung 12' ist eine zwei- te Haupt-Brennstoffdüse 13' für
flüssigen Brennstoff angeordnet, welche ebenfalls als Hohlschaufeln ausgebildete Flügel
besitzt, in die jeweils mehrere Brennstoff-Injektionsbohrungen 130' eingebracht sind.
Die Zufuhr des durch Pfeile HB' angedeuteten flüssigen Brennstoffes zu den Brennstoff-Injekionsbohrungen
130' erfolgt über eine Brennstoffzuleitung 14', welche konzentrisch innerhalb der
Brennstoffzuleitung 14" angeordnet ist und auf welche die als Hohlschaufeln ausgebildeten
Flügel der zweiten Haupt-Brennstoffdüse 13' aufgesetzt sind.
[0034] Im zentralen Bereich des Flammenhalters 11' sind eine erste Pilot-Brennstoffdüse
15" für gasförmigen Brennstoff und eine zweite Pilot-Brennstoffdüse 15' für flüssigen
Brennstoff angeordnet. Die Zufuhr des durch einen Pfeil PB" angedeuteten gasförmigen
Brennstoffes zu der ersten Pilot-Brennstoffdüse 15" erfolgt über eine Brennstoffzuleitung
16", welche zunächst konzentrisch innerhalb der Brennstoffzuleitung 14' verläuft und
dann die Vormischkammer 100' zentral und in axialer Richtung durchsetzt. Die Zufuhr
des durch einen Pfeil PB' angedeuteten flüssigen Brennstoffes zu der zweiten Pilot-Brennstoffdüse
15' erfolgt über eine Brennstoffzuleitung 16', welche konzentrisch innerhalb der Brennstoffzuleitung
16" angeordnet ist.
[0035] Die vier Brennstoffzuleitungen 14", 14', 16", 16', die gleichzeitig als erste Haupt-Brennstoffdüse
ausgebildete Dralleinrichtung 12', die zweite Haupt-Brennstoffdüse 13', die erste
Pilot-Brennstoffdüse 15" und die zweite Pilot-Brennstoffdüse 15' sind zu einem Bauteil
vereinigt, welches zur Erleichterung der Wartung und Inspektion inaxialer Richtung
aus dem Brennergehäuse 10' und dem Flammenhalter 11' ausgezogen werden kann.
[0036] In dem Querschnitt der Fig. 6 ist die konzentrische Anordnung der einzelnen Brennstoffzuleitungen
14", 14', 16" und 16' deutlich zu erkennen. Außerdem ist zu erkennen, daß die sternförmig
ausgerichteten Flügel der Dralleinrichtung 12' und die sternförmig ausgerichteten
Flügel der zweiten Haupt-Brennstoffdüse 13' in Umfangsrichtung sehen versetzt zueinander
angeordnet sind. Da die zweite Haupt-Brennstoffdüse 13' zusätzlich noch im Bereich
des engsten Querschnittes der venturiähnlichen Kontur des Brennergehäuses 10' angeordnet
ist, ergibt sich eine besonders intensive Zerstäubung und Vorverdampfung des aus den
Brennstoff-Injektionsbohrungen 130' austretenden flüssigen Brennstoffes HB' in der
über die Dralleinrichtung 12' zugeführten Verbrennungsluft.
[0037] Die Betriebsweise des in den Fig. 5 und 6 dargestellten Hybridbrenners 1' entspricht
der Betriebsweise des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Hybridbrenners 1, wobei jedoch
für die flüssigen Brennstoffe PB' und HB' und für die gasförmigen Brennstoffe PB"
und HB" jeweils eine Brennstoffregeleinrichtung vorgesehen ist. Soll der Hybridbrenner
1' gleichzeitig mit flüssigem und gasförmigem Brennstoff betrieben werden, so sind
diese beiden Brennstoffregeleinrichtungen entsprechend der in Fig. 3 dargestellten
Betriebsweise miteinander zu verknüpfen.
1. Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner für Gasturbinenbrennkammern,
wobei
- der Vormischbrenner eine am stromabwärtigen Ende durch einen Flammenhalter begrenzte
Vormischkammer besitzt, in welche eine Haupt-Brennstoffdüse und eine Zufuhreinrichtung
für Verbrennungsluft einmünden,
- der Diffusionsbrenner eine im zentralen Bereich des Flammenhalters angeordnete Pilot-Brennstoffdüse
besitzt und wobei
- eine Brennstoffregeleinrichtung die Gesamtmenge und die Teilmengen des der Haupt-Brennstoffdüse
und der Pilot-Brennstoffdüse zugeführten Brennstoffes in Abhängigkeit von der Last
der Gasturbine derart regelt, daß bis zum Erreichen der Leerlaufdrehzahl oder einer
geringen Teillast ausschließlich der Diffusionsbrenner betreibbar ist und danach der
Diffusionsbrenner und der Vormischbrenner gemeinsam betreibbar sind,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) Die gesamte für den Betrieb des Diffusionsbrenners erforderliche Verbrennungsluft
(VL) ist ausschließlich über die Vormischkammer (100; 100') zuführbar,
b) Die Brennstoffregeleinrichtung (BRE; BRE') regelt die Gesamtmenge (mG) und die Teilmengen (mp, mH) des zugeführten Brennstoffes (B) derart, daß im oberen Lastbereich ausschließlich
der Vormischbrenner betreibbar ist.
2. Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennstoffregeleinrichtung (BRE; BRE')'ab Erreichen der Leerlaufdrehzahl oder
einer geringen Teillast die Teilmenge (mp) des der Pilot-Brennstoffdüse (15; 15',
15") zugeführten Brennstoffes (PB; PB', PB") mit zunehmender Last verringert.
3. Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brennstoffregeleinrichtung (BRE') weiteren Vormischbrennern
mit integrierten Diffusionsbrennern zugeordnet ist.
4. Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vormischbrenner eine erste Haupt-Brennstoffdüse
für gasförmigen Brennstoff (HB") . und eine zweite Haupt-Brennstoffdüse (13') für
flüssigen Brennstoff (HB') besitzt.
5. Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Diffusionsbrenner eine erste Pilot-Brennstoffdüse
(15") für gasförmigen Brennstoff (PB") und eine zweite Pilot-Brennstoffdüse (15')
für flüssigen Brennstoff (PB') besitzt.
6. Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffzuleitung (16) zu der Pilot-Brennstoffdüse
(15) die Vormischkammer (100) zentral und in axialer Richtung durchsetzt.
7. Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennstoffzuleitungen (16", 16') zu der ersten Pilot-Brennstoffdüse (15")
und der zweiten Pilot-Brennstoffdüse (15') die Vormischkammer (100') als konzentrische
Rohre zentral und in axialer Richtung durchsetzen.
8. Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner nach den Ansprüchen 4 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffzuleitungen (14", 14', 16", 16') zu den
beiden Haupt-Brennstoffdüsen (13') und den beiden Pilot-Brennstoffdüsen (15", 15')
als konzentrische Rohre ausgebildet sind.
9. Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Vormischkammer (100') einmündende
Zufuhreinrichtung für Verbrennungsluft als Dralleinrichtung (12' ausgebildet ist.
10. Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dralleinrichtung (12') gleichzeitig als Haupt-Brennstoffdüse ausgebildet ist,
wobei in als Hohlschaufel ausgebildete Flügel jeweils mehrere Brennstoff-Injektionsbohrungen
(120') eingebracht sind.
11. Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vormischkammer (100; 100') eine venturiähnliche
Kontur mit einem am stromaufwärtigen Ende konvergierenden Abschnitt und einen am stromabwärtigen
divergierenden Abschnitt besitzt.
12. Vormischbrenner mit integriertem Diffusionsbrenner nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennstoffzuleitungen (14", 14', 16", 16'), die beiden Haupt-Brennstoffdüsen
(13') und die beiden Pilot-Brennstoffdüsen (15", 15') zu einem in axialer Richtung aus der Vormischkammer (100') ausziehbaren Teil
zusammengefaßt sind.