[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von bestimmten Monoamiden von Addukten aus
einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Maleinsäureanhydrid bzw. Fumarsäure
als Korrosionsschutzmittel in Schmierölen und Schmierfetten auf Mineralölbasis.
[0002] Zur Verhinderung und Verhütung der Korrosion von Eisen und dessen Legierungen durch
Zutritt von Sauerstoff und Wasser sind für den Einsatz eine Reihe von Korrosionsinhibitoren
bekannt. Von diesen finden jedoch aus Gründen der Verfügbarkeit, der Herstellungskosten
sowie in Folge anwendungstechnischer, ökologischer und toxikologischer Mängel nur
wenige Stoffklassen praktischen Einsatz. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt,
neue korrosionsschützende Wirkstoffe zu finden, die universell anwendbar sind und
die hier geschilderten Nachteile nicht aufweisen.
[0003] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Reaktionsprodukten aus
A) ein- oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren mit 16 bis 22 C-Atomen und
B) Maleinsäureanhydrid oder Fumarsäure sowie nachfolgende weitere Umsetzung mit
C) Ammoniak, primären oder sekundären Alkylaminen mit Alkylresten der Kettenlängen
1 bis 22 C-Atome zu Monoamidodicarbonsäuren
als Korrosionsschutzmittel in Schmierölen und Schmierfetten auf Mineralölbasis.
[0004] Als ungesättigte Fettsäuren kommen Palmitoleinsäure, Ö1- säure, Erucasäure, Linolsäure
oder Linolensäure und auch die längerkettigen ungesättigten Fettsäuren aus Fischölen
in Betracht. Die Fettsäuren können auch in Form von Gemischen, wie sie bei der Spaltung
von stark ungesättigten natürlichen ölen oder bei der Fraktionierung von Fettsäuregemischen
in ungesättigte und gesättigte Anteile anfallen, zum Einsatz kommen. Es können jedoch
auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie beispielsweise durch Alkaliisomerisierung
von linolsäure- oder linolensäurehaltigen Fettsäuren gemischt anfallen, verwendet
werden. Vorzugsweise finden Fettsäuren beziehungsweise Fettsäuregemische mit konjugierten
Doppelbindungen Anwendung.
[0005] Die zur Verwendung gelangenden primären und sekundären Alkylamine können geradkettig
oder verzweigt sein. Im einzelnen kommen insbesondere Amine in Frage, bei denen die
Summe der C-Atome in den Alkylresten 8 bis 20 beträgt, wie Dibutylamin, Octylamin,
2-Ethylhexylamin, Dodecylamin, Octadecylamin und Didecylamin.
[0006] Die erfindungsgemäßen Derivate sind viskose öle, die in Mineralöl gut löslich sind.
[0007] Die zur Anwendung gelangenden Mengen liegen zwischen 0,1 und 10 %, vorzugsweise 1
bis 2 %, bezogen auf die Mineralölbasis.
[0008] In den nachfolgenden Beispielen wird der Gegenstand der Erfindung nochmals erläutert,
ohne hierauf beschränkt zu sein.
Beispiel 1
Herstellung der Amide
[0009] Man geht einerseits von ungesättigten Fettsäuren aus, die mit Maleinsäureanhydrid
(nachstehend abgekürzt MA) umgesetzt werden (a). Andererseits werden Fettsäuren mit
konjugierten Doppelbindungen, die beispielsweise durch Alkaliisomerisierung von Linolsäure
bzw. linolsäurehaltigen Fettsäuregemischen herstellbar sind, mit MA (b) oder Fumarsäure
(c) nach Art der Diels-Alder-Reaktion umgesetzt. Werden von diesen Produkten die nicht
umgesetzten Fettsäuren abdestilliert, so liegen in allen drei Fällen die Endprodukte
als partielle;Anhydride vor: im Falle beider MA-Folgeprodukte von;vorne herein und
im Falle des Fumarsäure-Adduktes durch nachträgliche Anhydridisierung im Sumpf der
Destillation bei Temperaturen oberhalb 200°C. Aus den beschriebenen anhydridischen
Verbindungen werden durch Aminolyse mit primären Alkylaminen der Anhydridgruppe Monoamidodicarbonsäuren
hergestellt.
1a) Umsetzung von Maleinsäureanhydrid
[0010] 350 g technische Ölsäure (enthalten sind circa 70 Ölsäure und circa 6 % Palmitoleinsäure
sowie circa 10 % Linolsäure, Rest auf 100 %: gesättigte Fettsäuren; Jodzahl circa
92) wird mit 140 g Maleinsäureanhydrid unter Rühren in 3 Stunden von 200 auf 240°C
erhitzt.
[0011] Die nicht umgesetzten Fettsäuren und nicht umgesetztes Maleinsäureanhydrid werden
im Hochvakuum abdestilliert, wobei die Sumpftemperatur bis auf circa 230°C gesteigert
wird. Man erhält circa 400 g Rückstand als braunschwarzes, flüssiges Produkt mit Jodzahl
circa 60.
1b) Umsetzung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren mit konjugierten Doppelbindungen.
[0012] 450 g techn. konjugierte Fettsäure auf Basis von Sonnenblumenöl (enthalten sind circa
58 % konjugierte Fettsäure neben 30 % Ölsäuret Rest auf 100 %: gesättigte Fettsäuren;
Woburn-Jodzahl circa 140) werden mit 92 g MA und 225 mg Schwefel auf 100°C unter Rühren
erhitzt. Man läßt die Temperatur langsam weiter ansteigen bis auf circa 150°C, man
hält noch 2 Stunden auf 150°C und destilliert dann im Hochvakuum die nicht umgesetzten
Fettsäuren ab (siehe 1a). Erhalten werden circa 370 g eines dunkelgelben Produktes
mit Jodzahl circa 58 und Schmelzpunkt circa 45 bis 55°C.
1c) Umsetzung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren mit Fumarsäure.
[0013] Es wird wie unter 1b verfahren unter Einsatz von 109 g Fumarsäure anstelle des MA
und hei einer Enttemueratur von 170°C. Man erhält circa 370 g eines dunkelgelben Produktes
mit Jodzahl circa 65 und Schmelzpunkt circa 50 bis 60°C.
1d) Umsetzung der unter 1a bis 1c erhaltenen Produkte mit 2-Ethylhexylamin.
[0014] Zu 38 g Addukt (0,1 Mol) werden unter Rühren 13 g Ethylhexylamin (0,1 Mol) ab 80°C
zugetropft. Die Temperatur steigt während des Zutropfens durch Reaktionswärme weiter
an und wird schließlich noch 1 Stunde auf 110°C gehalten. Dann werden nicht umgesetzte
Aminreste im Vakuum entfernt. Die resultierenden Produkte sind dunkel gefärbt und
zähflüssig.
[0015] Auf die gleiche Weise werden alle anderen primären und sekundären Amine in einer
entsprechend ihrem Molgewicht errechneten Menge zum Amid umgesetzt.
Beispiel 2
[0016] Nachstehend sind die Ergebnisse wiedergegeben, die bei verschieden langer Prüfdauer
unter Verwendung des Schwitzwassertestes nach DIN 51 359 erhalten wurden. Das Prüfverfahren
wird wie folgt durchgeführt: Stahlbleche bestimmter Zusammensetzung, äußerer Form
und Oberflächengüte werden in die Probe getaucht und nach einer bestimmten Abtropf-
oder Trockendauer in die Feuchtigkeitskammer gehängt, in der bei kontinuierlicher
Luftzufuhr von 875 l/h und einer Temperatur von 50°C die relative Luftfeuchte 100
% betragen soll. Nach Ablauf der vorgeschriebenen Prüfdauer werden die Stahlbleche
auf Korrosionserscheinungen beurteilt.
[0017] Die Stahlbleche waren jeweils entfettet und geschmirgelt. Die Prüfdauer und die Konzentration
des Mineralöls an Rostinhibitoren ist aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich. Die
Bewertung wurde wie folgt vorgenommen:
0 keine Korrosion
1 Spuren von Korrosion
2 leichte Korrosion (K ≤ 5 %)
3 mäßige Korrosion (5 %>K≤20 %)
4 starke Korrosion (K>20 %).
Prüfung von Rostschutzmitteln in Schmierölen auf Mineralölbasis nach DIN 51 359 (Feuchtigkeitskammer)
Stahlbleche 088 St-1405: entfettet, geschmirgelt Temperatur: 50°C
[0018]

Beispiel 3
[0019] Nachstehend sind die Ergebnisse wiedergegeben, die unter Verwendung der Meerwassertauchprüfung
nach DIN 51 358 erhalten wurden.
[0020] Das Prüfverfahren wird wie folgt durchgeführt: Stahlbleche bestimmter Zusammensetzung,
äußerer Form und Oberflächengüte werden in die Lösung des mit dem Inhibitor legierten
Korrosionsschutzöls getaucht und nach einer bestimmten Abtropfzeit 20 Stunden in ruhendes
künstliches Meerwasser gehängt. Anschließend werden die Stahlbleche auf Korrosionserscheinungen
beurteilt.
[0021] Die Stahlbleche waren jeweils entfettet und geschmirgelt. Die Prüfdauer und die Konzentration
des Mineralöls an Rostinhibitoren ist aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.
[0022] Die Bewertung wurde wie folgt vorgenommen:
0 keine Korrosion
1 Spuren von Korrosion
2 leichte Korrosion (K≤5 %)
3 mäßige Korrosion (5 % >K ≤20 %)
4 starke Korrosion (K >20 %).
[0023] Prüfung von Rostschutzmitteln in Motorenölen auf Mineralölbasis
[0024] nach DIN 51 358 (Meerwassertauchprüfung)
[0025] Temperatur: 20°C, Zeit: 20 Stunden
