[0001] Die Erfindung betrifft ein Tensidgemisch für die maschinelle Reinigung von harten
Oberflächen, insbesondere von Flaschen und Geschirr im alkalischen bis hochalkalischen
Bereich der Reinigungsflotte.
[0002] Für die Reinigung von Flaschen und sonstigen Gegenständen mit harten Oberflächen,
wie Geschirr aus Porzellan, Keramik, Glas oder Kunststoff, ferner von anderen Glas-
oder auch Metallgegenständen werden heute weitgehend maschinelle Reinigungsverfahren
angewandt. Während bei Haushaltsspülmaschinen nur relativ geringe Flottenbewegungen
entsprechend dem geringen Durchsatz an zu reinigendem Gut erforderlich sind, arbeiten
gewerbliche und insbesondere industrielle Reinigungsanlagen bei großem Durchsatz mit
sehr hohen Flottenbewegungen und Sprühintensitäten. Wegen der höheren Schmutzbelastungen
werden dabei an die Qualität der eingesetzten tensidhaltigen Reinigungsmittel hinsichtlich
ihres Reinigungs-, Schmutzaufnahme- und Netzvermögens hohe Anforderungen gestellt.
Um die erforderliche schnelle Ablösung und Emulgierung der anhaftenden Verunreinigungen
zu gewährleisten, wird in solchen gewerblichen und insbesondere in industriellen Reinigungsanlagen
üblicherweise in hochalkalischen Flotten gearbeitet. Wegen der hohen mechanischen
Flottenbewegungen muß das System auch möglichst schaumarm bzw. schaumfrei sein, da
übermäßige Schaumbildung zu Störungen im Betriebsverhalten der Anlage führen kann,
beispielsweise, wenn der in der Schaumschicht sich ansammelnde Schmutz nicht ausreichend
ausgetragen werden kann. Zusätzliche Tendenzen zur Schaumbildung werden durch die
vom Reinigungsgut in die Flotte eingeschleppten Verunreinigungen, besonders durch
proteinhaltige Reste am Reinigungsgut, hervorgerufen. Im Falle der Flaschenreinigung
gilt dies besonders auch für die zu entfernenden Etiketten, durch die die Leimreste
und Reste von Druckfarben einschließlich der in letzteren enthaltenen Tensid-Hilfsmitteln
in die Reinigungsflotte eingebracht werden.
[0003] Es ist bekannt, nicht-ionische Tenside mit schwach schäumender Charakteristik als
Reinigungsmittel für harte Oberflächen in alkalischen Bädern einzusetzen. Dies sind
insbesondere Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Amine, längerkettige
Fettalkohole oder Alkylphenole, Polyglykoletherformale oder -acetale oder Blockcopolymerisate
des Ethylen- und Propylenoxids. Derartige Tensidsysteme können insbesondere durch
geeignete Variation der Ethylenoxid- und Propylenoxid-Anteile auf möglichst geringe
Schaumneigung und erhöhte Reinigungswirkung eingestellt werden, wobei ein Übergewicht
des Propylenoxids die erstere Eigenschaft, ein Übergewicht des Ethylenoxids die letztere
Eigenschaft begünstigt. Jedoch stellt eine solche Einstellung dieser Eigenschaften
immer einen Kompromiß dar, und es wäre wünschenswert, mehr von der einen Eigenschaft
zu erhalten, ohne auf Anteile der anderen verzichten zu müssen. Bei maschinellen Reinigungsprozessen
für Flaschen, Geschirr und dergleichen im industriellen Bereich, die unter hoher mechanischer
Bewegung ablaufen, ist die Schaumarmut der genannten Tensidsysteme zwar sehr erwünscht,
jedoch die Schmutzablösung in der zur Verfügung stehenden geringen Zeit beim Durchsatz
des Reinigungsgutes und auch das Schmutzaufnahmevermögen häufig nicht ausreichend
und verbesserungsbedürftig.
[0004] Man hat bereits versucht, diesen Nachteil durch bestimmte Mischungen aus den genannten
Klassen von nicht-ionischen Tensiden auszugleichen, wie in der DE-B-27 23 139 beschrieben
wird. Solche Mischungen besitzen zwar bei der erhöhten Arbeitstemperatur der Anlage
eine vorteilhaft niedrige Schaumneigung, jedoch eine zu hohe Schaumneigung bei tieferen
Temperaturen, was beim Befüllen und Aufheizen der Anlage von Nachteil ist. Ein Rückgriff
auf anionische Tenside, die das Reinigungs- und Netzvermögen erhöhen würden, ist kaum
möglich, da dadurch die Schaumneigung zu stark vergrößert wird. Es ist auch schon
versucht worden, kationische Tenside mit langen Alkylketten zum Zwecke der Desinfektion
in Flaschenreinigungsmittel einzubeziehen. In der DE-A-2449354 wird dies beschrieben,
wobei als kationische Tenside quaternäre Ammoniumsalze, die einen oder zwei langkettige
Alkylreste oder Alkylarylreste im Molekül neben kurzkettigen Resten enthalten, eingesetzt
werden. Da diese Art kationischer Tenside zu relativ starker Schaumbildung neigt,
muß zusätzlich ein Entschäumer hinzugefügt werden, wofür dort Orthophosphorsäuremonoalkylester
vorgesehen sind. Gegebenenfalls können nichtionische Tenside zusätzlich im Gemisch
anwesend sein. Solche Formulierungen unter Einschluß kationischer, zumindest eine
lange Alkylkette enthaltender quaternärer Ammoniumverbindungen haben jedoch den entscheidenden
Nachteil, daß die genannten Verbindungen substantiv auf das Reinigungsgut aufziehen.
Dadurch wird verhindert, daß die Flüssigkeit glatt abläuft, es bilden sich Tropfen,
die dann beim Trocknen störende Ränder hinterlassen. Dieser Effekt, der beim Einsatz
als Wäschenachbehandlungsmittel für Textilien sehr erwünscht ist, macht den Einsatz
der Genannten quaternären Ammoniumverbindungen in Geschirr- und Flaschenreinigungsmitteln,
für alkalische Flotten sehr problematisch. Auch wird, falls die genannten quaternären
Ammoniumverbindungen in Abmischung mit nicht-ionischen Tensiden, wie ebenfalls in
der DE-A-24 49 354 und auch in der DE-A-25 23 588 beschrieben ist, eingesetzt werden,
keine nennenswerte Erhöhung des Schmutzaufnahmevermögens der nicht-ionischen Komponente
erzielt.
[0005] Es bestand somit die Aufgabe, das Schmutzaufnahmevermögen solcher Gemische zu verbessern,
ohne den Nachteil der Substantivität in Kauf nehmen zu müssen.
[0006] Gemäß der Erfindung wird dies erreicht durch ein Tensidgemisch, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß es besteht aus
A) 20 bis 95 Gew.-% eines nicht-ionischen Tensids der Formel
oder eines Gemisches der Formeln
A'), A2) und/oder A3), worin
R' ein Alkylrest mit 6 bis 18 C-Atomen,
R2 ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen,
R3 ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen,
a ein statistischer Mittelwert im Bereich von 3 bis 6,
b ein statistischer Mittelwert im Bereich von 3 bis 5,
c ein statistischer Mittelwert im Bereich von 6 bis 12 und
d ein statistischer Mittelwert im Bereich von 0 bis 3 ist,
und worin die Ethylenoxid- und Propylenoxid-Einheiten von A' in Form von Blöcken vorliegen
und zumindest ein Teil des Propylenoxids nach Anlagerung des Ethylenoxids aufkondensierf
ist, und die Einheiten von A
2 und A
3 statistisch oder in Blöcken angeordnet sind, und
B) 5 bis 80 Gew.-% eines kationischen Tensids der Formel
worin
R4, R5 und R6, gleich oder verschieden, Alkylreste mit 1 bis 8 C-Atomen sind und R7 ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder ein Benzylrest ist sowie.
[0007] A ein Anion bedeutet.
[0008] Die Wirksamkeit dieser Mittel für die maschinelle Reinigung von Geschirr, Flaschen
und anderen Glasgegenständen oder auch von Metallen in alkalischen Flotten, insbesondere
auch in den im industriellen Bereich angewandten hochalkalischen Flotten, beruht auf
der überraschenden Erkenntnis, daß durch die Einbeziehung von quaternären Ammoniumverbindungen
mit ausschließlich kurzen bis mittleren Ketten im Molekül als kationische Komponente
das Schmutzaufnahmevermögen solcher Gemische erheblich verbessert werden kann, wobei
diese kationenaktiven Tenside im alkalischen Bereich praktisch nicht substantiv auf
das Reinigungsgut aufziehen, und daß ferner gleichzeitig solche Mittel eine vorteilhafte
niedrige Schaumneigung sowohl bei erhöhten als auch bei niedrigen Temperaturen aufweisen.
[0009] Die als Bestandteil eingesetzten nicht-ionischen Tenside
A) sind bekannt. Es handelt sich dabei um
A1) Anlagerungsprodukte von Alkoholen mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen an Ethylenoxid
und Propylenoxid, wobei diese Ethylenoxid- und Propylenoxid-Einheiten in Form von
Blöcken vorliegen und zumindest ein Teil, vorzugsweise das gesamte Propylenoxid, nach
Anlagerung des Ethylenoxids aufkondensiert wird. Derartige Kondensationsprodukte sind
insbesondere aus ihrer Anwendung bei Waschmitteln für Textilien bekannt, beispielsweise
aus der DE-B-1135122. Sie entsprechen der allgemeinen Formel
darin bedeutet
R1 einen Alkylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise mit 7 bis 14 C-Atomen,
a einen statistischen Mittelwert im Bereich von 3 bis 6, vorzugsweise 3,5 bis 5,5,
b einen statistischen Mittelwert im Bereich von 3 bis 5, vorzugsweise 3,5 bis 4,5.
[0010] Ein solcher Mittelwert kann eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein. Vorzugsweise
soll das Verhältnis der Ethylenoxid- zu Propylenoxid-Einheiten im Bereich von 0,8
bis 1,5 liegen.
[0011] Es handelt sich ferner um
A2) Polyglykoletherformale der allgemeinen Formel
diese Formale enthalten Ethylenoxid-Einheiten und gegebenenfalls Propylenoxid-Einheiten,
wobei beim Vorliegen beider diese statistisch verteilt oder in Blöcken eingebaut sein
können. Solche Polyglykoletherformale können hergestellt werden, beispielsweise aus
den entsprechenden Polyglykolethern, Alkoholen und Formaldehyd, wie in der DE-A-25
23 588 beschrieben ist. In der genannten Formel bedeuten R1 einen Alkylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise mit 8 bis 14 C-Atomen, R2 einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, bevorzugt den n-Butylrest, c einen statistischen Mittelwert im Bereich von
6 bis 12, vorzugsweise von 6 bis 10, und d einen statistischen Mittelwert im Bereich
von 0 bis 3, vorzugsweise 0.
[0012] Schließlich kann die nicht-ionische Komponente auch
A3) ein Polyalkylenglykoldialkylether der Formel
sein, der Ethylenoxid- und gegebenenfalls Propylenoxid-Einheiten enthält, die statistisch
oder in Blöckken angeordnet sein können. In dieser Formel bedeuten R1 einen Alkylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise mit 8 bis 14 C-Atomen, R3 einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise den tert.-Butylrest, c einen statistischen
Mittelwert im Bereich von 6 bis 12, vorzugsweise von 7 bis 10, und d einen statistischen
Mittelwert im Bereich von 0 bis 3, vorzugsweise 0.
[0013] Die vorgenannten nicht-ionischen Tenside können auch als Gemische innerhalb der Gruppen
A
1), A
2) oder A
3) oder aber auch zwischen den Gruppen A
1), A
2) und/oder A
3) vorliegen. Bevorzugt sind die nicht-ionischen Tenside der Gruppe A
1).
[0014] Als kationische Komponente enthält das Tensidgemisch eine quaternäre Ammoniumverbindung
B) der Formel
in der R
4 und R
5, gleich oder verschieden, einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen, vorzugsweise mit
4 bis 6 C-Atomen, R
6 einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen, vorzugsweise 1 bis 6 C-Atomen, sowie R
7 einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder einen Benzylrest, bedeuten. A ist ein Anion,
vorzugsweise ein Chlorid-oder Bromidanion oder ein solches der Formel CH
3OSO
3- .
[0015] Die Zusammensetzung des Tensidgemisches ist von wesentlicher Bedeutung für die vorteilhaften
Eigenschaften. Um die erforderliche optimale Kombination von Schmutzaufnahmevermögen,
geringstmöglicher Schaumneigung und praktisch nichtsubstantivem Verhalten zu erzielen,
soll das Verhältnis der Komponenten A : B im Bereich von 20 : 80 bis 95 : 5 Gew.-%,
vorzugsweise 40:60 bis 85 :15 Gew:-%, liegen.
[0016] Die Tensidgemische können als Gemisch der Komponenten A + B in unverdünnter, flüssiger
Form eingesetzt werden. Sie können aber auch, beispielsweise zwecks besserer Dosierbarkeit,
in Form wäßriger Konzentrate Verwendung finden, gegebenenfalls auch unter Zusatz eines
organischen Lösungsmittels. Selbstverständlich können auch die Komponenten A und B
getrennt der wäßrigen Reinigungsflotte zugesetzt werden.
[0017] Die Anwendungskonzentration liegt zweckmäßigerweise bei 0,05 bis 10 g des Gemisches
A + B pro Liter Reinigungsflotte, vorzugsweise bei 0,1 bis 2g pro Liter. Die genannten
Anwendungskonzentrationen sind nicht-kritische Angaben, da sich die Menge in gewissem
Ausmaß nach der Art zu reinigenden Oberfläche und nach Art und Umfang der Verunreinigungen
richtet.
[0018] Den erfindungsgemäßen Tensidgemischen können gegebenenfalls bei der Herstellung handelsüblicher
Formulierungen weitere Zusatz- und Hilfsstoffe beigegeben werden. Dies sind beispielsweise
Farbstoffe, Duftstoffe, Korrosionsinhibitoren und Desinfektionsmittel. Insbesondere
sind hier ferner zu nennen die bekannten Gerüststoffe, die gegebenenfalls gleichzeitig
Komplexbildner sind. Hier kommen beispielsweise in Betracht die kondensierten Phosphate,
wie Tripolyphosphate und insbesondere das Pentanatriumtriphosphat. Ferner sind dies
komplexbildend wirkende Aminopolycarbonsäuren und deren Salze, wie vor allem Alkalisalze
der Nitrilotriessigsäure und der Ethylendiamintetraessigsäure, weiterhin auch komplexbildende
Hydroxycarbonsäuren und polymere Carbonsäuren, wie Zitronensäure, Weinsäure und dergleichen.
Eine weitere Klasse von komplexbildenden Gerüststoffen stellen polyphosphonsaure Salze,
wie beispielsweise die Alkalisalze von Aminophosphonsäure dar. Schließlich können
auch Gerüststoffe wie Silikate, beispielsweise Natriummetasilikat, Carbonate, Bicarbonate,
Borate und Citrate hinzugefügt werden. Mit Hilfe solcher Zusatzstoffe können die erfindungsgemäßen
Tensidgemische gegebenenfalls in Pulverform überführt werden und in dieser Form auch
zum Einsatz gelangen.
[0019] Die erfindungsgemäßen Tensidgemische sind geeignet zur maschinellen Reinigung harter
Oberflächen in alkalischen Flotten. Dies gilt für die Reinigung in Haushaltsgeschirrspülmaschinen
und sogenannten gewerblichen Reinigungsanlagen.
[0020] Die Gemische sind aber besonders geeignet für industrielle Reinigungsanlagen für
harte Oberflächen, beispielsweise Geschirr- und Flaschenspülanlagen, die unter hohen
mechanischen Flottenbewegungen im Dauerbetrieb und in hochalkalischen Flotten bei
pH-Werten von #10, vorzugsweise > 12, arbeiten.
[0021] Die erforderlichen alkalischen Zusätze, für den hochalkalischen pH-Bereich der Flotte
vorzugsweise Natrium- oder Kaliumhydroxid, können in der wäßrigen Reinigungsflotte
vor Einbringen des erfindungsgemäßen Tensidgemisches gelöst werden. Sie können aber
auch dem Tensidgemisch direkt zugesetzt und zusammen mit diesem dosiert werden. Zweckmäßig
erfolgt der Zusatz des alkalischen Mittels in Form von Pulver, Schuppen oder Plätzchen.
[0022] Neben der hierfür erforderlichen hohen Alkalistabilität weisen die erfindungsgemäßen
Gemische die für industrielle Reinigungsanlagen unerläßliche niedrige Schaumbildungstendenz
auf, die die Zugabe von zusätzlichen Entschäumern in der Regel überflüssig macht.
Lediglich bei extrem hohen Flottenbewegungen oder beim Vorliegen von Anschmutzungen
mit extrem hoher Schaumbildungstendenz kann die Zugabe von schaumdämpfenden Mitteln
zweckmäßig sein, welche die erforderliche alkalistabilität aufweisen müssen. Dies
sind beispielsweise Orthophosphorsäureester, Ethylendiamin-Kondensationsprodukte mit
Ethylenoxid und Propylenoxid sowie ferner Fettalkohole.
[0023] Neben den bereits genannten Vorteilen weisen die erfindungsgemäßen Tensidgemische
als Reinigungsmittel für die maschinelle Reinigung harter Oberflächen, insbesondere
bezüglich der hohen Anforderungen, die in industriellen Reinigungsanlagen gestellt
werden, noch folgende bedeutsamen Vorteile auf : Die Gemische sind nicht nur beständig
gegen Alkali, sondern auch zusammen mit Alkali über lange Zeiträume lagerstabil. Sie
besitzen eine außerordentlich niedrige Schaumbildungstendenz nicht nur bei den Arbeitstemperaturen
solcher Reinigungsanlagen, d. h., oberhalb von etwa 40 °C, sondern auch bei niedrigen
Temperaturen, so daß bei Neubefüllung mit kaltem Wasser und Aufheizen keine Bildung
von störendem Schaum erfolgt, der dann zum Überschäumen oder zu Störungen der Zirkulation
der Anlage führen kann. Das ausgezeichnete Schmutzaufnahmevermögen gestattet lange
Standzeiten in der Anlage bis zu deren Neubefüllung ohne Beeinträchtigung der Reinigungswirkung.
Gutes Netzvermögen und Ablaufverhalten ermöglicht eine schnelle Schmutzablösung und
somit einen hohen Durchsatz an Reinigungsgut. Ebenso ist die Freiheit von Flecken
und Schlieren sowie hoher Glanz des gereinigten Gutes gewährleistet. Dies macht die
erfindungsgemäßen Gemische beispielsweise außerordentlich geeignet zur Reinigung von
Flaschen in Brauereien, wobei außerdem festgestellt wird, daß bei Befüllung der gereinigten
Flaschen mit schäumenden Getränken keine Beeinträchtigung durch Schaumzusammenbruch
eintritt.
[0024] Unter « Gegenständen mit harter Oberfläche im Sinne des Anwendungszwecks der erfindungsgemäßen
Tensidgemische sollen hier vornehmlich verstanden werden alle Arten von Geschirr und
Flaschen aus Glas, Porzellan, Keramik und Kunststoff sowie auch andere Gegenstände
aus den genannten Materialien oder auch aus Metallen.
[0025] Die Erfindung wird durch folgende Beispiele erläutert :
[0027] Quaternäre Ammoniumverbindungen der Formel B
i) Dibutyldimethylammoniumchlorid
j) Tetrabutylammoniumchlorid
k) Dioctyldimethylammoniumchlorid
I) Dihexyldimethylammoniumchlorid
In den Beispielen werden folgende Mischungen aus den Tensiden a bis I eingesetzt :
[0028] An den genannten Gemischen werden folgende Eigenschaften gemessen (alle Messungen
werden an Reinigungsflotten durchgeführt, die 1,5 g Tensidgemisch A + B pro Liter
enthalten und mit NaOH auf einen pH-Wert von 13 eingestellt sind) :
a) Schaumverhalten der Tensidmischung in wäßriger alkalischer Lösung nach DIN 53 902
bei 25 und 65 °C (Spalte 2 und 3 der Tabelle).
β) Ermittlung des Schmutzaufnahmevermögens
Das Schmutzaufnahmevermögen durch Prüfung der Schaumneigung bei Schmutzbelastung wird
ermittelt, indem die Reinigungsflotte mit einem Testschäumer versetzt wird. Als Testschäumer
wird ein Weizenbier (Export-Weizenbier der Klosterbrauerei Raitenhaslach-Burghausen)
in einer Konzentration von 6 Gew.-% in der Flotte verwendet. Unter Schlagschaumbedingungen
nach DIN-Norm 53 902 wird daran bei 65 °C die Schaumbildung gemessen (Spalte 4 der
Tabelle).
y) Prüfung des Ablaufverhaltens in gereinigten Flaschen
[0029] Saubere 0,5 I-Bierflaschen werden mit 100 ml der Reinigungsflotte gefüllt und nach
Verschließen mit einem Korkstopfen 5mal kräftig geschüttelt. Nach kurzer Wirkzeit
(ca. 1 Minute) wird erneut 5mal der Schüttelvorgang wiederholt und dann die tensidhaltige
Reinigungsflotte ausgegossen. Es folgt 4- bis 5mal hintereinander Nachspülung mit
jeweils 100 ml destilliertem Wasser, bis pH 7 erreicht ist.
[0030] Visuelle Beobachtung des Ablaufverhaltens an der Flascheninnenwandung : Tropfenbildung
deutet auf Substantivität an den Flaschenwandungen hin (Spalte 5 der Tabelle).
Ergebnisse
[0031]
1. Tensidgemisch für die maschinelle Reinigung harter Oberflächen in alkalischen Flotten,
dadurch gekennzeichnet, daß es besteht aus
A) 20 bis 95 Gew.-% eines nicht-ionischen Tensids der Formel
oder eines Gemisches der Formeln
A1), A2) und/oder A3), worin
Rl ein Alkylrest mit 6 bis 18 C-Atomen,
R2 ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen,
R3 ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen,
a ein statistischer Mittelwert im Bereich von 3 bis 6,
b ein statistischer Mittelwert im Bereich von 3 bis 5,
c ein statistischer Mittelwert im Bereich von 6 bis 12 und
d ein statistischer Mittelwert im Bereich von 0 bis 3 ist,
und worin die Ethylenoxid- und Propylenoxid-Einheiten von A
1 in Form von Blöcken vorliegen und zumindest ein Teil des Propylenoxids nach Anlagerung
des Ethylenoxids aufkondensiert ist, und die Einheiten von A
2 und A
3 statistisch oder in Blöcken angeordnet sind, und
B) 5 bis 80 Gew.-% eines kationischen Tensids der Formel
worin
R4, R5 und R6, gleich oder verschieden, Alkylreste mit 1 bis 8 C-Atomen sind und R7 ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder ein Benzylrest ist sowie
A ein Anion bedeutet.
2. Tensidgemisch gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 40 bis 85 Gew.-%
des nicht-ionischen Tensids A) und aus 15 bis 60 Gew.-% des kationischen Tensids B)
besteht.
3. Verwendung des Tensidgemisches gemäß Anspruch 1 und 2 in wäßrigen alkalischen Reinigungsflotten
mit einem pH-Wert ≧ 10 zur maschinellen Reinigung harter Oberflächen, insbesondere
von Flaschen.
1. A detergent composition for the mechanical cleaning of hard surfaces in alkaline
liquors, characterised by
A) 20 to 95 % by weight of a non-ionic surfactant of the formula
or of a mixture of the formulae
A') , A2), and /or A3), in which
R' is an alkyl radical having 6 to 18 C atoms,
R2 is an alkyl radical having 1 to 4 C atoms,
R3 is an alkyl radical having 1 to 4 C atoms,
a is a statistical average value within the range from 3 to 6,
b is a statistical average value within the range from 3 to 5,
c is a statistical average value within the range from 6 to 12 and
d is a statistical average value within the range from 0 to 3,
and in which the ethylene oxide and propylene oxide units are present in the form
of blocks and at least part of the propylene oxide has been condensed after adding
the ethylene oxide, and in which the units of A
2) and A3) are distributed statistically or in the form of blocks, and
B) 5 to 80 % by weight of a cationic surfactant of the formula
in which
R4, R5, and RS are identical or different and are alkyl radicals having 1 to 8 C atoms and R7 is an alkyl radical having 1 to 4 C atoms or a benzyl radical, and A adenotes an
anion.
2. A detergent composition as claimed in claim 1, characterised in that 40 to 85 %
by weight of the non-ionic surfactant A) and 15 to 60 % by weight of the cationic
surfactant B) are present.
3. Use of the detergent composition as claimed in claims 1 and 2 in aqueous alkaline
cleaning liquors having a pH value of≧10 for the mechanical cleaning of hard surfaces,
in particular of bottles.
1. Mélange de surfactifs pour le nettoyage, à la machine, de surfaces dures dans des
bains alcalins, caractérisé en ce qu'il comprend
A) 20 à 95 % en poids d'un surfactif non ionique de formule
ou un mélange des formules
AI), A2) et/ou A3), où
R1 est un radical alkyle à 6 à 18 atomes de carbone,
R2 est un radical alkyle à 1 à 4 atomes de carbone,
R3 est un radical alkyle à 1 à 4 atomes de carbone,
a est une moyenne statistique comprise entre 3 et 6,
b est une moyenne statistique comprise entre 3 et 5,
c est une moyenne statistique comprise entre 6 et 12, et
d est une moyenne statistique comprise entre 0 et 3,
et où les motifs oxyde d'éthylène et oxyde de propylène de A
1 se présentent sous la forme de blocs, au moins une partie de l'oxyde de propylène
étant condensée après addition de l'oxyde d'éthylène, les motifs de A
2 et A
3 étant disposés d'une manière statistique ou en blocs, et
B) 5 à 80 % en poids d'un surfactif cationique de formule
où
R4, R5 et R6, identiques ou différents, sont des radicaux alkyle à 1 à 8 atomes de carbone, et
R7 est un radical alkyle à 1 à 4 atomes de carbone ou un radical benzyle, A étant un
anion.
2. Mélange de surfactifs selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'il est constitué
de 40 à 85 % en poids de surfactif non ionique A) et de 15 à 60 % en poids du surfactif
cationique B).
3. Utilisation du mélange de surfactifs selon les revendications 1 ou 2, dans des
bains aqueux alcalins de nettoyage ayant ùn pH≥ 10 pour le nettoyage, à la machine,
de surfaces dures, en particulier de bouteilles.