[0001] Die Erfindung betrifft eine Mantelwellensperre für Antennen mit symmetrischem Anschlußdipol
und einem daran angeschlossenen Koaxialkabel mit einer äußeren Isolierhülle, vorzugsweise
zum Fernsehempfang im gesamten UHF-Bereich IV/V (470 ... 790 MHz) oder in einem Teil
davon.
[0002] Bekannte UHF-Empfangsantennen dieser Art haben als Anschlußdipol einen breitbandigen
Ganzwellendipol mit einem Anschlußwiderstand von ungefähr 300 Ohm und zum Anschließen
eines Koaxialkabels mit einem Wellenwiderstand von 75 Ohm eine als Symmetrierübertrager
wirkende Halbwellen-Umwegleitung. Diese
[0003] ist zwar einfach und kostengünstig, aber schmalbandig(an den Bereichsgrenzen des
UHF-Bereiches- IV/V treten gegenüber der Bandmitte Phasendifferenzen von bis.zu 40
0 auf), so daß bei
[0004] von ihrer Resonanzfrequenz abweichende Betriebsfrequenzen dem Koaxialkabel nicht
nur die durch Gegentaktanregung des Dipols erzeugte Nutzwelle zugeführt wird, sondern
auch durch Gleichtaktanregung des Dipols entstehende Gleichtaktströme.
[0005] Diese fließen als sogenannte Mantelwellen auf dem Außenleiter des Koaxialkabels und
Teilen des Metallträgers und des Standrohres der Antenne als zweitem Leiter. Dadurch
wird der Antennengewinn verringert und die Richtkennlinie der Antenne erheblich beeinträchtigt.
Die Hauptempfangsrichtung kann bis zu etwa 20° vom Sollwert abweichen (Schielen),
die Seiten- und Rückzipfel werden größer und die Nullstellendämpfungen besonders in
den Richtungen senkrecht zur Hauptempfangsrichtung kleiner.
[0006] Durch frequenzabhängige Schwankungen der Gleichtaktströme können sich außerdem in
der frequenzabhängigen Gewinnkurve der Nutzwelle Unregelmäßigkeiten (Einbrüche) ergeben.
[0007] AuBer der Halbwellen-Umwegleitung, die in einem schmalen Frequenzbereich um die Resonanzfrequenz
als Mantelwellensperre wirkt, sind ebenfalls schmalbandige, aber nicht transformierende
Symmetrierglieder und Mantelwellensperren bekannt, bei denen ein Anfangsstück eines
Koaxialkabels von einem Viertelwellen - Sperrtopf umschlossen oder mit einem parallel
geschalteten, am Ende kurzgeschlossenen Koaxialkabelstück ausgestattet ist, das ebenfalls
in Viertelwellenresonanz abgestimmt ist. Dabei sind der Sperrtopf und das Kabelstück
am kurzgeschlossenen Ende leitend mit dem AuBenleiter des durchlaufenden Koaxialkabels
verbunden, wodurch dessen Isolierhülle unterbrochen und damit der Korrosionsschutz
des KabelauBenleiters nicht mehr gewährleistet ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mantelsperre der eingangs angegebenen
Art zu schaffen, die Gleichtaktströme auf einfache und kostensparende Weise breitbandig
im gesamten Be - triebsfrequenzbereich unterdrückt und keine leitende Verbindung mit
dem AuBenleiter des Koaxialkabels erfordert.
[0009] Die Aufgabe ist dadurch gelöst, daB ein antennenseitiges Anfangsstück des Koaxialkabels
in groBem Abstand von einem Metallträgerteil mit Nullpotential geführt und ein an
das Anfangsstück anschließendes Stück des Koaxialkabels mit einer dessen äuBere Isolierhülle
umfassenden Metallschelle dicht an dem Metallträgerteil befestigt ist, derart, daB
im Betriebsfrequenzbereich für die Mantelwelle im Bereich der Metallschelle ein viel
kleinerer Widerstand wirksam ist als im Bereich des Anfangsstücks und daB dessen Länge
so bemessen ist, daB an seinem Eingang für die Mantelwelle im Betriebsfrequenzbereich
ein hoher Widerstand wirksam ist.
[0010] Der Aufbau der erfindungsgemäBen Mantelwellensperre erfolgt also ohne besondere,
nicht für die Antenne an sich schon benötigte Teile und ist damit äußerst kostengünstig.
Darüberhinaus kommt sie ohne leitende Verbindung mit dem KabelauBenleiter aus, so
daß dessen Korrosionsschutz durch die äuBere Isolierhülle vollständig erhalten bleibt.
[0011] Bei der vorteilhaften Verwendung der erfindungsgemäBen Mantelwellensperre für eine
UHF-Empfangsantenne mit einem breitbandigen Ganzwellen-AnschluBdipol ist dieser mit
einem Symmetrier - übertrager, vorzugsweise einer Halbwellen-Umwegleitung ausge -
stattet, um den Dipolanschlußwiderstand von etwa 300 Ohm in den Wellenwiderstand des
Koaxialkabels (75 Ohm) zu transformieren.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Mantelwellensperre nach
Anspruch 3 sind das Anfangsstück und das Kabelstück innerhalb der Metallschelle so
lang, daß sich innerhalb oder unterhalb des βetriebsfrequenzbereiches, vorzugsweise
in der Nähe von dessen unterer Grenze, Viertelwellenresonanz ergibt.
[0013] Bei praktisch erprobten erfindungsgemäßen Mantelwellensperren für UHF-Fernsehempfangsantennen
hat das Anfangsstück des Koaxialkabels für die Mantelwellen einen Wellenwiderstand
Z
m1 in der Größenordnung von 300 Ohm. Wenn an seinem Ende ein Widerstand R
m2 von etwa 10 Ohm wirksam ist, ergibt sich am Kabelanfang für die Resonanzfrequenz
nach der Formel R
m1 . Rm2 = Zm1 ein Widerstand R
m1 von ungefähr 9 kOhm, der mehr als hundertmal so groB ist wie der transformierte Dipolanschlußwiderstand
(75 Ohm). Wegen des großen Wellenwiderstandes Z
m1 des transformierenden Kabelstücks ergibt sich auch an den Grenzen eines weiten Frequenzbereichs
ein hoher, die Mantelwellen ausreichend unter,- bindender Scheinwiderstand.
[0014] Der Außenleiter des Koaxialkabels ist innerhalb der Metall - schelle der Innenleiter
eines koaxialen Kabelstücks, dessen Außenleiter die Metallschelle und dessen Dielektrikum
die äußere Kabelhülle ist. Dieses Kabelstück hat bei-für Antennen gebräuchlichen Koaxialkabeln
mit ungefähr 5 mm Außenleiterdurchmesser einen Wellenwiderstand Zm
2 von ungefähr 10 Ohm und eine kleine Dämpfung, weil es sehr kurz ist. An seinem Ende
folgt für die Mantelwelle wieder eine Leitung mit hohem Wellenwiderstand, weil der
Außenleiter in großem Abstand vom Antennenträger und vom Standrohr verläuft, oder
in das Standrohr mit großem lichtem Durch-messer eingezogen ist. Der Widerstand R
m3 am Ende des Kabel - stücks innerhalb der Metallschelle ist unbestimmt, weil er von
der Kabelführung abhängig ist. Er ist aber auch unter ungünstigen Umständen größer
als 10 Ohm, da die folgende Leitung einen hohen Wellenwiderstand und eine erhebliche
Dämpfung durch Strahlung und Verluste im Stahlstandrohr aufweist. Der Widerstand R
m2 am Anfang des angeschellten Kabelstücks ist demnach bei der Resonanzfrequenz kleiner
als 10 Ohm und an den Rändern eines sehr weiten Frequenzbereichs ein entsprechend
kleiner Schein - widerstand. Aus diesen Gründen sind die Längen der beiden transformierenden
Kabelstücke und die dadurch bedingten Größen der Resonanzfrequenzen nicht kritisch.
[0015] Die Resonanzfrequenz der als Symmetrierübertrager gebräuchlichen Halbwellenumwegleitung
liegt meistens wenig unterhalb der oberen Grenze des Betriebsfrequenzbereiches, damit
der dort auftretende Höchstwert des Antennengewinns möglichst groß wird. Dabei sind
die Längen der beiden transformierenden Leitungsstücke so zu bemessen, daß der Eingangswiderstand
am Koaxialkabel im unteren Teil des Betriebsfrequenzbereiches groß ist. Die aus den
Längen der Leitungsstücke errechneten Resonanzfrequenzen können auch unterhalb der
unteren Grenze des Betriebsfrequenzbereiches liegen, weil Teile dieser Leitungsstücke
kapazitive Blindanteile der an den Enden wirksamen Scheinwiderstände kompensieren
und die angestrebten Wirkungen in einem sehr weiten Frequenzbereich erreicht werden.
Das gilt nicht nur für die Verbesserung der Richtkennlinie, sondern auch für die Beseitigung
der bereits erwähnten Unregelmäßigkeiten im Frequenzgang des Gewinns im unteren Teil
des Betriebsfrequenzbereichs. In diesem kann sich auch eine Zunahme des Antennengewinns
ergeben, da auch eine dafür ausreichende Widerstandsanpassung der Antenne an das Koaxialkabel
zu erreichen ist.
[0016] Eine andere vorteilhafte Maßnahme zum Erreichen des erforder-lichen kleinen Widerstands
am Ende des Anfangsstücks des Koaxialkabels besteht gemäß Anspruch 4 darin, das Kabelstück
innerhalb der Metallschelle mit einem Isoliermaterial zu umgeben, das sehr große Hochfrequenzverluste
und/oder eine sehr hohe Di - elektrizitätskonstante hat. Dabei kann die Metallschelle
so kurz sein, daß das angeschellte Kabelstück wie eine Kapazität wirkt, der ein kleiner
Dämpfungswiderstand parallel liegt oder die durch die hohe Dielektrizitätskonstante
sehr groß ist und auch bei der tiefsten Betriebsfrequenz noch einen kleinen Blindwiderstand
bildet.
[0017] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Mantelwellensperre nach
Anspruch 5 hat die Metallschelle, mit der das Koaxialkabel an einem Antennenträgerteil
zu befestigen ist, einen Längsschlitz, dessen Breite kleiner ist als der Außendurchmesser
des Koaxialkabels, das in die ausreichend federnde Metallschelle eindrückbar ist.
Dadurch wird der Vorteil erreicht, daß die Metallschelle schon bei der Antennenfertigung
fest am Antennenträger angebracht werden kann und das Koaxialkabel bei der Antennenmontage
in einfacher Weise nur noch in diese einzudrücken ist.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Mantelwellensperre
besteht gemäß Anspruch 6. darin, daß die Metallschelle mehrere durch Querschlitze
getrennte Schenkel aufweist, von denen nur ein Teil unter Druck am montierten Koaxialkabel
anliegt. Dadurch wird das Eindrücken des Kabels erleichtert, weil dabei nur die erheblich
verkürzten Schenkel einzeln nacheinander federnd ausweichen.müssen.
[0019] Die Figuren zeigen zwei Ausführungsbeispiele der erfindungs - gemäßen Mantelwellensperre
jeweils an einer Antenne.
[0020] Die Fig. 1 und 3 sind Seitenansichten der betroffenen Antennenteile und die Fig.
2 und 4 Querschnitte durch den Antennenträger mit der Metallschelle und dem Koaxialkabel.
[0021] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 ist von einem Längsträger aus
Metall, an dem der Empfangsdipol 1 mit der Kabelanschlußdose 2, sowie nicht dargestellte
Direktoren und Reflektoren befestigt sind, nur ein kurzes Stück 3 gezeichnet. An dem
Längsträger 3 aus Metallrohr mit rechteckigem Quer - schnitt ist mit Blechtreibschrauben
4 eine Metallschelle 5 mit zwei zueinander symmetrischen federnden Schenkeln 6 angebracht.
Diese lassen einen Längsschlitz ? frei, dessen Breite kleiner ist als der Durchmesser
des durch diesen Schlitz 7 in die Metallschelle 5 eingedrückten Koaxialkabels 8, dessen
Außenleiter 9 von einer Schutzisolierhülle 10 umgeben ist.
[0022] Das Anfangsstück 11 des Koaxialkabels 6 hat vom nicht darge - stellten Anschluß an
einem Symmetrierübertrager in der Kabelanschlußdose 2 bis zur Metallschelle 5 einen
groBen Abstand vom Längsträger 3.
[0023] Das Anfangsstück 11 und die Metallschelle 5 haben jeweils eine Länge, bei der sich
für die Mantelwelle im Betriebsfrequenzbereich ein sehr hoher Eingangswiderstand ergibt.
[0024] Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 ist eine soge
- nannte Vormastantenne verwendet, bei der eine Metallschelle 12 an einem Träger 13
eines nicht gezeichneten Reflektorschirms mit Blechtreibschrauben 14 befestigt ist.
An der Metallschelle 12 sind durch Querschlitze 15 federnde.Klammern 16 und 17 gebil-det.
Die Breite des Längsschlitzes 18, durch den das Koaxialkabel 8 auf den Träger 13 und
in die Klammern 16 und 17 eingedrückt ist, ist bei den schmalen Klammern 16 kleiner
als der AuBendurch - messer des Kabels 8 und bei den breiten Klammern 17 ungef ähr
gleich diesem Durchmesser, um das Einschieben des Koaxialkabels 8 zu erleichtern.
[0025] Die Längen des Anfangsstücks 19 und der Metallschelle 12 sind in der gleichen Weise
bemessen wie beim ersten Ausführungsbei - spiel.
1. Mantelwellensperre für Antennen mit symmetrischem AnschluBdipol und daran angeschlossenem
Koaxialkabel mit einer äußeren Isolierhülle, vorzugsweise zum Fernsehempfang im gesamten
UHF-Bereich von 470 ... 790 MHz oder in einem Teil davon, dadurch gekennzeichnet,
daß ein antennenseitiges Anfangsstück (11, 19) des Koaxialkabels (8) in großem Abstand
von einem Metallträgerteil (3, 13) mit Nullpotential geführt und ein an das Anfangs
- stück (11, 19) anschlieBendes Stück des Koaxialkabels (8) mit einer dessen äußere
Isolierhülle (10) umfassenden Metallschelle (5, 12) dicht an dem Metallträgerteil
(3, 13) be - festigt ist, derart daß im Betriebsfrequenzbereich für die Mantelwelle
im Bereich der Metallschelle (5, 12) ein viel kleinerer Widerstand wirksam ist, als
im Bereich des Anfangsstücks (11, 19) und daß dessen Länge so bemessen ist, daß an
seinem Eingang für die Mantelwelle im Betriebsfrequenzbe - reich ein hoher Widerstand
wirksam ist.
2. Mantelwellensperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung mit dem Anschlußdipol (1) ein vorzugsweise als Halbwellenumwegleitung ausgebildeter Symmetrierübertrager vorgesehen
ist.
3. Mantelwellensperre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn - zeichnet, daß das Anfangsstück
(11, 19) und das Koaxialkabelstück innerhalb der Metallschelle (5, 12) so lang sind,
daß sich innerhalb oder unterhalb des Betriebsfrequenzbereiches, vorzugsweise in der
Nähe von dessen unterer Grenze, Viertelwellenresonanz ergibt.
4. Mantelwellensperre nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da - durch gekennzeichnet, daß das Koaxialkabelstück innerhalb der Metallschelle
(5, 12) mit einem Isoliermaterial umgeben ist, das sehr große Hochfrequenzverluste
und/oder eine sehr hohe Dielektrizitätskonstante aufweist.
5. Mantelwellensperre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da - durch gekennzeichnet,
daß das Koaxialkabel (8) durch einen Längsschlitz (7, 18), dessen Breite kleiner ist
als der Außendurchmesser des Koaxialkabels (6), in die am Metallträgerteil (3, 13)
befestigte, ausreichend federnde Metallschelle (5, 12) eindrückbar ist.
6. Mantelwellensperre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da - durch gekennzeichnet,
daß die Metallschelle (12) mehrere durch Querschlitze (15) voneinander getrennte Klammern
(16, 17) aufweist, von denen nur ein Teil (16) unter Druck am montierten Koaxialkabel
(8) anliegt.