[0001] Vorrichtung zum Bohren von in einer Ebene liegenden Löchern in Gestein
[0002] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0003] In einer Ebene angeordnete Löcher werden u, a zur Gewinnung von Marmorplatten oder
-quadern in das Gestein getrieben (sog. "Loch-an-Loch-Bohren"). Dabei haben die Löcher
untereinander einen Abstand im Bereich von 10 bis 50 cm.
[0004] Zum Bohren solcher Löcher ist eine Vorrichtung bekannt, bei der an einem an einer
Lafette geführten Hammerschlitten mehrere parallel zueinander angeordnete Bohrhämmer
in Längsrichtung beweglich geführt sind und von Federelementen in Richtung der Werkzeuge
gegen den Hammerschlitten vorgespannt sind.
[0005] Da parallel betriebene Bohrhämmer bei gleicher Vorschubkraft - schon wegen örtlicher
Unterschiede des Gesteins - im allgemeinen nicht gleich schnell bohren, ergibt es
sich, daß die Bohrhämmer beim Bohren unterschiedliche-axiale Positionen einnehmen.
Bei der bekannten Vorrichtung wird der Bohrhammer, der am weitesten zurückbleibt,
durch die komprimierten Federelemente mit der größten partiellen Vorschubkraft beaufschlagt,
wobei der Einfachheit halber angenommen ist, daß die insgesamt auf den Hammerschlitten
einwirkende Vorschubkraft gleichbleibend ist. Die Erhöhung der Vorschubkraft auf den-zurückgebliebenen
Bohrhammer bewirkt aber nicht nur praktisch keine Erhöhung der Bohrgeschwindigkeit,
sondern erhöht im Gegenteil noch wesentlich den Verschleiß an der Bohrkrone des Bohrwerkzeuges,
wodurch die Tendenz der Verringerung der Bohrgeschwindigkeit weiter fortgesetzt wird.
[0006] Umgekehrt wird der schnellste Hammer mit der geringsten Vorschubkraft beaufschlagt,
wodurch dieser Bohrhammer bei der bekannten Vorrichtung - bei gleichbleibender Energiezufuhr
- im sogenannten Prellschlagbereich arbeitet und der Bohrhammer selbst und das Bohrgezähe
übermäßig beansprucht werden. Dabei kann es schnell zu Ausfällen des Bohrwerkzeuges
infolge eines Bruchs kommen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Bohren von in einer
Ebene liegenden Löchern zu schaffen, mit der bei den einzelnen Bohrhämmern im wesentlichen
gleiche Bohr- bzw. Vorschubgeschwindigkeiten erreichbar sind. Darüber hinaus soll
die Tiefe der Bohrlöcher im wesentlichen gleich sein.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale
gelöst. Durch die Verbindungsleitungen zwischen den Zylinderkammern ist ein Volumenausgleich
möglich, durch den der Druck in allen Zylinderkammern - und damit der Druck auf die
einzelnen Bohrhämmer und Bohrwerkzeuge - unabhängig von der individuellen axialen
Verschiebung gleich ist.
[0009] Die Erfindung geht dabei von dem-Gedanken aus, daß mit gleichem axialen Druck auf
die Bohrwerkzeuge eine wesentliche Voraussetzung für ein gleichmäßiges Bohren aller
Bohrwerkzeuge gegeben ist.
[0010] Um ständig auftretende individuelle Unterschiede der Bohrleistung eines oder einzelner
Bohrhämmer ausgleichen zu können, ist die Vorrichtung nach Anspruch 3 ausgebildet.
Durch diese Ausbildung ist es möglich, die den Bohrhämmern zugeführte Bohrleistung
individuell zu verändern.
[0011] Bei örtlich unterschiedlichen Widerständen des zu bohrenden Materials ist es möglich,
daß ein Bohrer einmal den anderen weit vorauseilt. Einem derartigen Vorauseilen kann
nun bei einer nach den Ansprüchen 4 und 5 ausgebildeten Vorrichtung dadurch entgegengewirkt
werden, daß die Zuführung der Bohrenergie für den bzw. die betreffenden Bohrhämmer
solange gedrosselt wird, bis die Voreilung im wesentlichen abgebaut ist.
[0012] Mit einer nach den Ansprüchen 7 und 8 ausgebildeten Vorrichtung ist es darüber hinaus
möglich, die Bohrwerkzeuge - auch bei unebener Oberfläche des zu bohrenden Materials
- nach dem "Anbohren" mit in der Höhe blockierten Bohrhämmern von gleicher Höhe ausgehen
und in gleicher Tiefe enden zu lassen.
[0013] Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Bohren von in einer Ebene liegenden Löchern mit drei Bohrhämmern
in der Frontansicht
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig.1 in einer Seitenansicht
Fig. 3 einen Bohrhammer in einer ausschnittweisen Frontansicht in vergrößerter Darstellung
Fig. 4 den Bohrhammer nach Fig. 3 in einem Querschnitt längst der dortigen Linie IV
- IV
Fig. 5 die drei Bohrhämmer mit den ihnen zugeordneten individuellen Vorschubzylindern
in symbolischer Darstellung
Fig. 6 die Vorschubzylinder gemäß Fig. 5 mit anders angeordneten Verbindungsleitungen
Fig. 7 einen Bohrhammer und einen Hydraulikzylinder mit einerdie Voreilung begrenzenden
Regeleinrichtung
Fig. 8 eine Vorrichtung mit drei Bohrhämmern mit in den Verbindungsleitungen und in
den Zuleitungen angeordneten Ventilen.
[0014] In der Beschreibung werden gleiche Teile mit gleichen arabischen Ziffern oder Buchstaben
bezeichnet. Zur Bezeichnung gleicher Teile, die verschiedenen Einheiten zugeordnet
sind, werden - sofern die Zuordnung von Belang ist - den arabischen Ziffern Kleinbuchstaben
(a, b, c) hinzugefügt. Gilt eine Aussage über ein Teil, unabhängig davon, welcher
Einheit es zugeordnet ist, ist der ergänzende Kleinbuchstabe fortgelassen.
[0015] Das Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach Fig. 1 weist drei Bohrhämmer 1a, 1b,
1c auf, die achsparallel an einem gemeinsamen Hammerschlitten 2 angeordnet sind. Die
Bohrhämmer 1 sind jeweils mit einer Führungsplatte 3 verbunden, die in an dem Hammerschlitten
2 befestigten Führungsleisten 4 gleiten kann. Die jeweilige Führungsplatte 3 ist über
die Kolbenstange 5 mit dem Kolben 6 eines Zylinders 7 (7a, 7b, 7c) verbunden. Die
eigentlichen Zylinderkörper bzw. die Gehäuse der Zylinder 7 sind in gleicher Höhe
an dem Hammerschlitten 2 angelenkt. Die Bohrhämmer 1 sind axial gegenüber dem Hammerschlitten
2 beweglich geführt, ihre axiale Lage entspricht der Lage des jeweiligen Kolbens 6
(6a, 6b, 6c). In Fig. 3 ist die jeweils höchste und tiefste Lage der Führungsplatten
3 - bezogen auf den Hammerschlitten 2 - mit strich- - punktierten Linien angedeutet.
[0016] Der Hammerschlitten 2 besitzt zwei mal zwei Führungslaschen 8, die mit zwei an einer
Lafette 9 angeordneten Leisten 10 im Angriff stehen. Die Lafette 9 kann beispielsweise
an einem (nicht dargestellten) Ausleger eines Fahrzeugs befestigt sein. Der Hammerschlitten
2 weist außerdem ein Verbindungsglied 11 auf, das in eine Kette 12 integriert ist,
die um je ein oberes und unteres in der Lafette 9 gelagertes Kettenrad 13 bzw. 14.umgelenkt
ist, wobei das untere Kettenrad 14 als Antriebsrad mit einem Hydromotor 15 mit zwei
Stromrichtungen verbunden ist. Der Hydromotor 15 ist mit je einer Durckleitung P und
einer Rückleitung T verbunden. Beide Leitungen P bzw. T werden gemeinsam durch ein
doppelt elektromagnetisch betätigbares 4/3-Wegeventil 16 geschaltet. Die Druckleitung
P weist außerdem noch ein Druckbegrenzungs- oder Sicherheitsventil 17 auf.
[0017] Mit Hilfe des Hydromotors 15 kann der Hammerschlitten 2 an der Lafette 9 auf und
ab bewegt werden. An der Lafette sind drei Positionsaufnehmer 18, 19, 20 über- bzw.
untereinander angeordnet, während an einer Lasche 8 des Hammerschlittens 2 ein Positionsgeber
21 angebracht ist. In der obersten Position des Hammerschlittens 2 steht der Geber
21 dem Aufnehmer 18 und in der untersten Stellung dem Aufnehmer 20 gegenüber..
[0018] Die Bohrhämmer 1 sind. jeweils mit einer Bohrstange 22 (22a, b, c) mit einer Bohrkrone
23 bestückt. Die Bohrstangen 22 sind in einer an dem unteren Ende der Lafette angeordneten
Halterung 24 zentriert und geführt.
[0019] In Fig. 5 sind die Bohrhämmer 1a bis 1c und die Zylinder 7a bis 7c symbolisch - die
Bohrhämmer 1a, etc. in Form eines Zylinders mit einem darin befindlichen Schlagkolben
26a, 26b, 26c - dargestellt. Die obenliegenden Zylinderkammern 7' der Zylinder 7a
bis 7c sind über die Leitung 27 und die Anschlußleitungen.28a, 28b, 28c miteinander
verbunden. Desgleichen sind die unteren Zylinderkammern 7" über die Leitung 29 und
die Anschlußleitungen 30a, 30b, 30c miteinander verbunden.
[0020] Im einfachsten Fall können die Leitungen 27 und 29 als einfache, die entsprechenden
Anschlußleitungen (28a bis 28c bzw. 30a bis 30c) erfassende Leitungsverbindung (Verknüpfungspunkt)
ausgebildet sein.
[0021] In Abwandlung dazu sind bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 die oberen Zylinderkammern
7' der Zylinder 7a und 7b durch die Leitung 27' und die Anschlußleitungen 28a, 28b'
und die oberen Zylinderkammern 7" der Zylinder 7b, 7c durch die Leitung 27" und die
Anschlußleitung 28b" und 28c verbunden. Die Leitungsverbindung zum Druck- und Volumenausgleich
zwischen den jeweils obenliegenden Zylinderkammern 7' der Zylinder 7a und 7c erfolgt
über die vorgenannten Leitungen bzw. Anschlußleitungen und die obere Zylinderkammer
7' des Zylinders 7b. Weiterhin sind die Zylinder 7a, 7b an ihrem unteren Ende durch
die Leitung 29' und die Anschlußleitungen 30a, 30b' und die Zylinder 7b, 7c durch
die Leitung 29" und die Anschlußleitungen 30b" und 30c verbunden.
[0022] Der Druck- und Volumenausgleich zwischen den jeweils unteren Zylinderkammern 7" der
Zylinder 7a und 7c erfolgt in der vorstehend für die oberen Zylinderkammern 7' beschriebenen
Weise.
[0023] Die Bohrhämmer 1a bis 1c sind über eine Sammelleitung 31 und jeweils eine Zuleitung
32a bis 32c an eine durch ein elektrisch betätigbares 2/2-Wegeventil 33 schaltbare
Druckleitung P
0 angeschlossen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 enthalten die Zuleitungen
32a etc. jeweils eine regelbare Drosselung 34a, 34b, 34c und eine flexible Leitungsverbindung
35a, 35b, 35c.
[0024] Die oberen Zylinderkammern 7' der Zylinder 7a bis 7c sind mit einem Hydraulikmedium
gefüllt. Die von der Kette 12 auf den Hammerschlitten 2 übertragene Gesamtvorschubkraft
F teilt sich auf die am g Hammerschlitten 2 angelenkten Gehäuse der Zylinder 7a bis
7c gleichmäßig auf und wird von den Zylindergehäusen über das Hydraulikmedium auf
die Kolben 6 und von diesen über die.Kolbenstangen 5 auf die Führungsplatten 3 und
damit auf die Bohrhämmer 1 (1a bis 1c) übertragen. Die auf die Bohrhämmer 1 und damit
auf die Bohrstangen 22 ausgeübte individuelle Vorschubkraft F , F
b, F
c beträgt im vorliegenden Ausführungs- beispiel F
g/3.
[0025] Der in den oberen Zylinderkammern 7' der Zylinder 7a bis 7c herrschende Hydraulikdruck
p
v ergibt sich zu F
g : (3 A), wobei A die obere wirksame Kolbenfläche der Kolben 6a bis 6c bedeutet.
[0026] Zu Beginn eines Bohrprogramms sind die Bohrhämmer 1 und mit ihnen die Kolben 6 der
Zylinder 7 - in Bezug auf den Hammerschlitten 2 - in gleicher Höhe (strichpunktierte
Linie M-M in Fig. 5). Infolge individueller und örtlich bedingter unterschiedlicher
Randbedingungen ergeben sich für die Bohrhämmer 1 im allgemeinen unterschiedliche
Bohrgeschwindigkeiten, wodurch die Bohrhämmer 1 (und die Kolben 6) gegenüber dem Hammerschlitten-2
eine axiale Relativbewegung ausführen. Die individuelle Verschiebung der Kolben 6
in den Zylindern 7 führt zu einer Volumenänderung in den oberen und unteren Zylinderkammern
7
1 bzw. 7", die - beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 - durch die Leitung 27 bzw. 29
und die Anschlußleitungen 28a bis 28c bzw. 30a bis 30c ausgeglichen wird. Die individuelle
Vorschubkraft auf die einzelnen Hydraulikhämmer 1 bleibt dabei gleich.
[0027] Wenn der Hammerschlitten 2 seine untere, der vorgegebenen Bohrlochlänge entsprechende
Position erreicht hat, bewirkt der Geber 21 in dem Aufnehmer 20 einen Impuls, durch
den das 4/3-Wegeventil 16 in die in Fig. 1 dargestellte Sperrstellung geschaltet wird.
Dadurch wird die Vorschubkraft F auf den Hammerschlitten 2 g und damit auch die individuelle
Vorschubkraft F
a etc. auf die einzelnen Bohrhämmer 1 unterbrochen. Damit die Bohrhämmer.nicht leer
schlägen, wird gleichzeitig oder kurz danach das Ventil 33 in der Druckleitung P
0 in die Sperrstellung geschaltet, wodurch der Energiefluß zu den Bohrhämmern 1 unterbrochen
und die Bohrarbeit beendet wird. Zu diesem Zeitpunkt nehmen die Bohrwerkzeuge 22,
die zugehörigen Bohrhämmer 1 und die Kolben 6 beispielsweise die in Fig. 5 dargestellte
Position ein, wobei das Bohrwerkzeug 22a eine mittlere Tiefe erreicht hat, während
das Bohrwerkzeug 22b um das Maß s zurück und das Werkzeug 22c um das Maß s vorgeeilt
ist. Der Unterschied zwischen dem Borhwerkzeug 23c und 23b beträgt Al = 2 s.
[0028] Sofern ein Bohrhammer 1 - unabhängig von der örtlichen - Beschaffenheit des Gesteins
- z.B. aufgrund unterschiedlicher Leitungslängen,immer schneller bohrt als die anderen
beiden Bohrhämmer, kann die Bohrgeschwindigkeit durch Verändern der entsprechenden
Drossel 34 verringert werden.
[0029] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7, bei dem der Einfachheit halber der Hydraulikzylinder
7 und der Bohrhammer 1 nur einer Bohreinheit (z.B. 7a, 1a, vgl-. Fig. 1 und Fig. 5)
dargestellt sind, ist der Bohrhammer 1 zusätzlich mit einem Positionsgeber 36 ausgestattet,
der mit einem an dem (dort nicht dargestellten) Hammerschlitten 2 befestigten Positionsaufnehmer
37 zusammenarbeitet. In der Zuleitung 32 ist ein elektromagnetisch betätigbares 2/2-Wegeventil
39 angeordnet, das von sich aus die in Fig. 7 dargestellte Durchflußstellung einnimmt.
Parallel zu dem Ventil 39 ist ein Bypass 38.mit einem zweckmäßigerweise verstellbaren
Drosselelement 40 angeordnet.
[0030] Der Magnet des Ventils 39 wird durch den Positionsaufnehmer 37 gesteuert. Das Ventil
39 und der Bypass 38 mit dem Drosselelement 40 bilden einen Regler 41. Die beschriebene
Schaltanordnung trifft für alle Bohrhämmer 1a bis 1c zu.
[0031] Zu Beginn eines Bohrvorgangs befinden sich bei einer nach Fig. 7 ausgestalteten Vorrichtung
alle Bohrhämmer 1a bis 1c relativ zu dem Hammerschlitten.2 beispielsweise in gleicher
Höhe, d.h. der entsprechende Kolben 6a bzw. 6b, 6c befindet sich in Höhe der strichpunktierten
Linie M - M. In dieser Stellung übt der Positionsgeber 36 keinen Einfluß auf den Positionsaufnehmer
37 aus.
[0032] Für den Fall, daß ein Bohrhammer (z.B. 1c) schneller bohrt als ein anderer (z.B.
1b), so bewegt sich der Kolben 6 (bzw.6c) von der Linie M - M nach unten, d.h. in
Vorschubrichtung des Bohrwerkzeugs 22, so daß der Geber 36 mit seiner Wirkungs- oder
Einflußzone den Aufnehmer 37 erfaßt und dort ein Signal erzeugt, das - in den Magneten
des Ventils 39 weitergeleitet - ein Umschalten des Ventils 39 in die Sperrstellung
bewirkt, wodurch der Durchfluß durch das Ventil 39 unterbrochen wird. Da das Hydraulikmedium
zum Bohrhammer 1 nunmehr ausschließlich über das Drosselelement 40 fließen kann, ergibt
sich für den entsprechenden Bohrhammer 1 (bzw. 1c) ein reduzierter Arbeitsdruck p
, der wiederum eine Verminderung der Bohrleistung und damit der Vorschubgeschwindigkeit
des Bohrhammers 1 und der Bohrstange 22 zur Folge hat. Mit verringerter Vorschubgeschwindigkeit
bewegt sich der Bohrhammer 1 (1c) gegenüber dem Hammerschlitten 2 zurück, so daß sich
der Kolben 6 (6c) - von unten - wieder der gedachten Linie M - M nähert und sich der
Geber 36 von dem Aufnehmer 37 zurückzieht. Dadurch erlischt das in dem Aufnehmer 37
erzeugte Signal und das Ventil 39 fällt in die in Fig. 7 gezeichnete Durchflußstellung
zurück.
[0033] Der Hydraulikhammer 1 wird nunmehr wieder mit Hydraulikmedium und dem vollem Druck
p
0 versorgt. Mit der beschriebenen Anordnung können die Hydraulikhämmer 1 und mit ihnen
die Bohrstangen 22 im Rahmen einer vorgebbaren Abweichung im wesentlichen in gleicher
Höhe gehalten werden.
[0034] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 ist in die Anschlußleitung 28a bis 28c zu
der Verbindungsleitung 27 jeweils ein magnetisch betätigtes 2/2-Wegeventil 42a bzw.
42b, 42c eingebaut. Die Verbindungsleitung 27 ist über ein doppelt magnetisch betätigbares
4/3-Wegeventil 43 mit einer Druckleitung P' und einer Rückleitung (T) und die Verbindungsleitung
29 über ein 3/2-Wegeventil 45 ebenfalls mit einer Druckleitung P" und einer Rückleitung
(T) verbunden.
[0035] Die Bohrhämmer 1 weisen jeweils einen Positionsgeber 47 (47a bis 47c) auf, der mit
je zwei an dem Hammerschlitten 2 übereinander angeordneten Positionsaufnehmern 48
(48a bis 48c) bzw. 49 (49a bis 49c) zusammenarbeitet. Die Positionsaufnehmer 48 sind
jeweils in derselben Höhe angeordnet, in der der zugehörige Geber 47 steht, wenn die
Kolben 6 ihre Mittellage (Linie M - M) einnehmen.
[0036] Die Anordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 arbeitet nach dem nachfolgend
beschriebenen Funktionsablauf.
[0037] Der Hammerschlitten 2 befindet sich zunächst in der obersten Position, in der der
Positionsgeber 21 dem Positionsaufnehmer 18 (vgl. Fig. 2) gegenübersteht. Die Ventile
42 und das Ventil 43 befinden sich jeweils . in der Durchflußstellung I während sich
das Ventil 45 in der Durchflußstellung II befindet. Die Zylinderkammern 7' und 7"
der Zylinder 7 sind somit jeweils mit der im wesentlichen drucklosen Rückleitung (T)
verbunden. Die mit den Hydraulikhämmern 1 belasteten Kolben (6) befinden sich infolge
der Schwerkraft - mit ihren oberen Kolbenflächen an der gedachten Linie N - N - in
der untersten Stellung in den Zylindern 7.
[0038] Zur Einleitung des Funktionsablaufs wird das Ventil 45 in die Durchflußstellung I
geschaltet, in der die unteren Zylinderkammern 7" mit der Druckleitung P" verbunden
sind. Dadurch werden die Kolben 6 und mit ihnen die Bohrhämmer 1 solange angehoben,
bis der jeweilige Positionsgeber 47 dem zugehörigen oberen Positionsaufnehmer 48 gegenübersteht
(in dieser Stellung befinden sich die Kolben 6 mit ihrer oberen Kolbenfläche an der
gedachten Linie M - M). In dieser Stellung wird in dem Positionsaufnehmer 48 ein Signal
erzeugt, das ein Umschalten des entsprechenden Ventils 42 in die Sperrstellung II
bewirkt. Wenn alle Ventile 42 in Sperrstellung II geschaltet sind, wird auch das Ventil
43 in Sperrstellung II umgeschaltet.
[0039] Bei der zuletzt beschriebenen Stellung der Ventile sind die Kolben 6 hydraulisch
blockiert und die Hydraulikhämmer 1 bleiben somit in gleicher Höhe. Zum "Anbohren"
wird zunächst das Ventil 33 in die Durchflußstellung II geschaltet, so daß die Bohrhämmer
1 mit der Druckleitung P
o verbunden und so mit Schlag- und Bohrenergie versorgt werden. Unabhängig von Unebenheiten
der Oberfläche und ggf. örtlich schwankenden Festigkeiten des zu bohrenden Materials
verbleiben die Bohrhämmer zunächst - hydraulisch blockiert - in jeweils gleicher Höhe.
[0040] Beim Umschalten des Ventils 16 (vgl. Fig. 1) in die Durchflußstellung III wird der
Hydromotor 15 mit der Druckleitung P verbunden, der über die Kette 12 die Vorschubkraft
F auf den Hammerschlitten 2 ausübt.
[0041] Wenn der Positionsgeber 21 bei der Abwärtsbewegung dem Positionsaufnehmer 19 gegenübersteht
- Ende des "Anbohrvorgangs" - bewirkt das in dem Aufnehmer 19 erzeugte Signal ein
Umschalten der Ventile 42 in die Durchflußstellung I und ein Umschalten des Ventils
45 in die Durchflußstellung II. Damit ist die bereits im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 5 beschriebene durchgehende Verbindung zwischen den oberen Zylinderkammern
7' (über die Leitungen 27, 28a bis 28c) hergestellt, so daß die Vorschubkräfte F
a bzw. F
b, F auf die einzelnen Führungsplatten 3 bzw. Bohrhämmer 1 untereinander gleich groß
sind.
[0042] Wenn die unterste Stellung des Hammerschlittens 2, in der der Geber 21 dem Aufnehmer
20 gegenübersteht, erreicht ist, bewirkt das in dem Aufnehmer 20 erzeugte Signal ein
Umschalten des Ventils 16 in die Sperrstellung II, so daß die Vorschubkraft F
g auf den Hammerschlitten 2 aufgehoben wird. Gleichzeitig (oder unmittelbar danach)
wird das Ventil 43 in die Durchflußstellung III geschaltet, wodurch die oberen Zylinderkammern
7' mit der Druckleitung P' verbunden werden. Das aus dieser Leitung stammende und
unter dem Druck p
i stehende Hydraulikmedium wirkt in den oberen Zylinderkammern 7' auf die Kolbenflächen
der Kolben 6 und bewegt diese - und damit die Hydraulikhämmer 1 - solange nach unten,
bis der jeweilige Positionsgeber 47 dem entsprechenden Positionsaufnehmer 49 gegenübersteht.
Wenn alle Hydraulikhämmer 1 diese Position einnehmen - Linie N'- N'in bezug auf die
Bohrkronen 23 - wird das Ventil 33 aufgrund -der Signale aller drei Aufnehmer 49a
bis 49c in die Sperrstellung I geschaltet und somit die Bohrarbeit der Bohrhämmer
1 beendet. Außerdem wird das Ventil 16 in die Durchlaufstellung I geschaltet, wodurch
der Hydromotor 15 in umgekehrter Weise mit der Druckleitung P verbunden wird. Der
Hydromotor 15 dreht nunmehr in entgegengesetzter Richtung und zieht den Hammerschlitten
2 nach oben zurück (Leer- oder Rückhub). In der obersten Stellung des Hammerschlittens
2, in der der Geber 21 dem Aufnehmer 18 gegenübersteht, wird das Ventil 16 erneut
in die Sperrstellung II geschaltet, wodurch der Hydromotor 15 hydraulisch blokkiert
wird und der Hammerschlitten 2 zunächst in seiner oberen Stellung verharrt.
1. Vorrichtung mit einem an einer Lafette geführten Hammerschlitten, an dem mehrere
parallel angeordnete Bohrhämmer in Richtung ihrer Längsachse beweglich geführt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrhämmer (1 = 1a, 1b, 1c) jeweils über einen Hydraulikzylinder
(7 = 7a, 7b, 7c) mit dem Hammerschlitten (2) verbunden sind,
und daß zumindest - bei der Druckkraftübertragung vom Hammerschlitten (2) auf den
jeweiligen Bohrhammer (1) - zwischen der auf Druck beanspruchten Zylinderkammer (71) jedes Hydraulikzylinders (7) und der entsprechenden Zylinderkammer (7') der anderen
Hydraulikzylinder Leitungsverbindung (27, 28) besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuse der Hydraulikzylinder
(7) mit dem Hammerschlitten (2) und die Bohrhämmer (1) über die Kolbenstange (5) mit.dem
Kolben (6) der entsprechenden Hydraulikzylinder verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Bohrhammer
(1) in seiner Zuleitung (32) von der Druckquelle (PO) eine eigene verstellbare Drossel (34 = 34a, 34b, 34c) zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Bohrhammer
(1) in seiner Zuleitung (32) ein Absperrventil (39) zugeordnet ist, und daß parallel
zu dem Absperrventil (39) ein Bypass (38) mit einer Drossel (40) angeordnet ist, wobei
die Sperrstellung des Absperrventils (39) durch eine - bezogen auf den Hammerschlitten
(2) - von seiner Mittellage (M - M) in Bohrrichtung abweichenden Lage des Bohrhammers
(1) auslösbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrventil (39)
von einem an dem Hammerschlitten (2) befestigten Positionsaufnehmer (37) umschaltbar
ist, der wiederum durch einen mit dem Bohrhammer (1) verbundenen Positionsgeber (36)
beeinflußbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Leitungsverbindung(27, 28)der - bei der Druckkraftübertragung vom Hammerschlitten
(2) auf die Bohrhämmer (1) - auf Druck beanspruchten Zylinderkammern (71) für jeden Hydraulikzylinder (7) eine durch ein Absperrventil (42 = 42a, 42b, 42c)
unterbrechbare Anschlußleitung (28 = 28a, 28b, 28c) aufweist,
- daß alle Anschlußleitungen (28) in einer gemeinsamen Leitung (27) ein Ventil (43)
mit drei Schaltstellungen aufweisen, das entweder eine Verbindung von der gemeinsamen
Leitung (27) zu einer Druckquelle (P') oder aber zu einer Rückleitung (T) herstellt
oder das die Anschlußleitung (28) sowohl gegen die Druckquelle (P') als auch gegen
die Rückleitung (T) absperrt,
- und daß die jeweils anderen Zylinderkammern (7") der Hydraulikzylinder (7) über
jeweils eine Anschlußleitung (30 = 30a, 30b, 30c) miteinander verbunden sind und in
einer gemeinsamen Leitung (29) ein Ventil (45) aufweisen, durch das die Anschlußleitungen
(30) alternativ mit einer Druckquelle (P") oder mit einer Rückleitung (T) verbunden
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
- daß einem mit dem Hammerschlitten (2) verbundenen Positionsgeber (21) drei an der
Lafette (9) in einer obersten, einer untersten und in einer dazwischen liegenden Lage
angeordnete Positionsaufnehmer (18, 20, 19) zugeorndet sind,
- daß jeder Bohrhammer (1) einen Positionsgeber (47) aufweist, dem ein am Hammerschlitten
(2) angeordneter Positionsaufnehmer (48 = 48a, 48b, 48c) zugeordnet ist,
wobei sich der Geber (47) und der Aufnehmer (48) jeweils bei - bezogen auf den Hammerschlitten
(2) - im wesentlichen mittlerer Lage des Bohrhammers (1) gegenüberstehen,
- daß das den ersten Anschlußleitungen (28) zugeordnete Absperrventil (42) durch den
am Hammerschlitten (2) angeordneten Positionsaufnehmer (48) in die Sperrstellung (II)
und durch den zwischen den beiden anderen an der Lafette .(9) angeordneten Positionsaufnehmer
(19) in die Durchflußrichtung (I) steuerbar ist
- und daß das den ersten Anschlußleitungen (28) zugeordnete Ventil (43) durch den
in der untersten Lage an der Lafette (9) angeordneten Positionsaufnehmer (20) in die
Durchflußstellung (III) schaltbar ist, bei der die Anschlußleitungen (28) mit der
Druckquelle (P') verbunden sind.