(19)
(11) EP 0 113 874 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.07.1984  Patentblatt  1984/30

(21) Anmeldenummer: 83112512.5

(22) Anmeldetag:  13.12.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65B 27/08, B65B 59/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI NL SE

(30) Priorität: 04.01.1983 DE 3300068

(71) Anmelder: F.H. Schule GmbH
D-21035 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Evers, Günter
    D-2084 Rellingen 1 (DE)

(74) Vertreter: Glawe, Delfs, Moll & Partner 
Patentanwälte Postfach 26 01 62
80058 München
80058 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Maschine zum Einhüllen und Umreifen eines komprimierbaren Stapels


    (57) Maschine zum Einhüllen eines elastisch komprimierbaren Stapels, insbesondere von Druckschriften und Zeitungen, in eine Folienbanderole und zum Umreifen des umhüllten Stapels mit einem Band, die einen Einlauf-Flachförderer (5) für den Stapel (25), einen mit Zwischenraum sich daran anschließenden Fördertisch (14, 19, 20), Einrichtungen (8,9, 10) zur Bildung eines den Zwischenraum durchlaufenden Folienvorhangs (11), eine über dem Fördertisch angeordnete Preßeinrichtung (22) zum Zusammenpressen des Stapels vor dem Schließen der Banderole, eine hinter dem Folienvorhang angeordnete Schweißeinrichtung (12, 14) zum Schließen und Abschweißen der vom Folienvorhang (11) um einen auf dem Fördertisch liegenden Stapel gebildeten Banderole und eine mit dem in der Schweißstellung auf dem Fördertisch liegenden Stapel zusammenwirkenden Umreifungseinrichtung sowie eine Steuereinrichtung umfaßt. Um gesonderte Herstellung und Wartung der Umhüllungs bzw. Umreifungseinrichtungen zu ermöglichen, ohne daß der Platzbedarf und der sonstige Aufwand für die Maschine wesentlich erhöht werden, wird die Maschine aus zwei gesonderten, steuerungsmäßig verbindbaren Maschineneinheiten zusammengesetzt, von denen die erste den Einlauf-Flachförderer (5), die Einrichtungen (8, 9 10) zur Bildung des Folienvorhangs (11) und die Schweißeinrichtung (12) und die zweite wenigstens einen Teil des Fördertischs (14, 19, 20) und die Preß- und Umreifungseinrichtung (21, 22) umfaßt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Einhüllen eines elastisch komprimierbaren Stapels, insbesondere von Druckschriften und Zeitungen, in eine Folienbanderole und zum Umreifen des umhüllten Stapels mit einem Band, die einen Einlauf-Flachförderer für den Stapel, einen mit Zwischenraum sich daran anschließenden Fördertisch, Einrichtungen zur Bildung eines den Zwischenraum durchlaufenden Folienvorhangs, eine über dem Fördertisch angeordnete Preßeinrichtung zum Zusammenpressen des Stapels vor dem Schließen der Banderole, eine hinter dem Folienvorhang angeordnete Schweißeinrichtung zum Schließen und Abschweißen der vom Folienvorhang um einen auf dem Fördertisch liegenden Stapel gebildeten Banderole zum Schließen und Abschweißen der vom Folienvorhang um einen auf dem Fördertisch liegenden Stapel gebildeten Banderole und eine mit dem in der Schweißstellung auf dem Fördertisch liegenden Stapel zusammenwirkenden Umreifungseinrichtung sowie eine Steuereinrichtung umfaßt.

    [0002] Es ist eine Maschine dieser Art bekannt (DE-A-19 63 531), in welcher der zu verpackende Zeitschriftenstapel auf dem Einlaufförderband von einem Preßbalken erfaßt wird, der mit dem Stapel weiterläuft, bis dieser auf dem Fördertisch die Stellung erreicht hat, in der er von der Banderole des Folienvorhangs umhüllt ist und später verschweißt wird. Der Preßbalken wird dann zurückgezogen und die Banderole wird durch den Schweißvorgang geschlossen und von dem Folienvorhang abgetrennt. Danach senkt sich auf den in seiner Stellung verharrenden Stapel die Umreifungseinrichtung herab, um die Umreifung durchzuführen.

    [0003] In der Praxis ist es jedoch üblich geworden, den Umhüllungsprozeß vom Umschnürungsprozeß derart zu trennen, daß zwei gesonderte Maschinen hintereinander angeordnet werden. Dies geht zum einen darauf zurück, daß zumindest in Europa nicht dieselben Hersteller für die Produktion von Umhüllungs-und Umreifungsmaschinen in Frage kommen; das zugehörige Herstellungs- und Wartungs-Know-how ist vielmehr industriell getrennt. Außerdem wünschen die Verbraucher, daß bei einem Schaden der einen Maschine diese ersetzt werden kann, ohne daß auch gleichzeitig die andere ersetzt werden muß. Indessen ist natürlich der Aufwand für die Herstellung zweier Maschinen größer als derjenige für eine einzige Maschine.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der eingangs genannten Art zu schaffen, die den europäischen Herstellungs- und Wartungsvoraussetzungen angepaßt ist und dennoch unaufwendig ist.

    [0005] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Maschine aus zwei gesonderten, steuerungsmäßig verbindbaren Maschineneinheiten besteht, von denen die erste den Einlauf-Flachförderer, die Einrichtungen zur Bildung des Folienvorhangs und die Schweißeinrichtung und die zweite wenigstens einen Teil des Fördertisches und die Preß- und Umreifungseinrichtung umfaßt.

    [0006] Bei den herkömmlichen, hintereinander geschalteten Umhüllungs-und Umreifungsmaschinen war es selbstverständlich, daß jede Maschine für sich eine selbständig und unabhängig betreibbare Einheit darstellte, jeweils mit einem Einlauf-Förderband und einem Fördertisch, auf welchem die jeweils vorzunehmende Bearbeitung stattfindet. Von diesem Prinzip geht die Erfindung ab; jede Einheit wird sozusagen nur halb ausgeführt und durch die andere ergänzt, indem die eine Maschineneinheit lediglich das Einlauf-Förderband und die andere den für beide Bearbeitungsschritte verwendeten Fördertisch umfaßt. Dabei wird gleichwohl der Vorteil aufrechterhalten, daß die beiden Einheiten von unterschiedlichen Herstellern stammen können, die jeweils das Know-how der Umhüllungstechnik einerseits und der Umreifungstechnik andererseits beherrschen und auch jeweils die Wartung an den von ihnen stammenden Maschinen ohne Rücksicht auf die andere durchführen können. Im Betrieb tritt die scheinbar paradoxe Situation ein, daß die zu umhüllenden Gegenstände bereits in der zweiten Maschine angekommen sind, wenn die der ersten Maschine zugehörigen Verarbeitungsschritte vollzogen werden.

    [0007] Damit der funktionelle übergang gewährleistet ist, sind die Maschineneinheiten zweckmäßigerweise formschlüssig aneinander anschließend ausgebildet.

    [0008] Die Preßeinrichtung zum Zusammenpressen des Stapels, bevor die diesen umhüllende Banderole geschlossen wird, wird vorteilhafterweise von der Umreifungseinrichtung gebildet. Es ist dann lediglich eine Preßeinrichtung erforderlich. Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung kann die Steuereinrichtung so ausgebildet sein, daß das Umreifen spätestens gleichzeitig, besser aber vor dem Schließen der Banderole erfolgt. Dann wird nämlich die nach dem Zusammenpressen des Stapels darin gespeicherte Dehnkraft von der Umreifung aufgenommen und die Schweißnaht der Banderole entsprechend entlastet. Das ergibt den Vorteil, daß die Schweißwerkzeuge bzw. die den Stapel zusammendrückende Preßeinrichtung gelöst werden können, bevor die Schweißnaht erkaltet und damit widerstandsfähig geworden ist. Die Einsparung derjenigen Zeit, die normalerweise für die Auskühlung der Schweißnaht erforderlich ist, kann zu einer beträchtlichen Kürzung der Taktzeit benutzt werden.

    [0009] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulichen. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Maschine und

    Fig. 2 bis 5 Teilansichten gemäß Fig. 1 in aufeinanderfolgenden Funktionsstadien.



    [0010] Die Umhüllungs-Maschineneinheit 1 weist ein Maschinengestell auf, dessen dem Betrachter zugewendeteter Seitenteil 2 von den durchgezogenen Linien 3 umgrenzt ist und auf Rädern 14 ruht, die ggf. arretierbar sind. Der dem Betrachter abgewendete Seitenteil des Maschinengestells hat im wesentlichen dieselbe Gestalt. Zwischen den beiden Seitenteilen 2 des Maschinengestells, die durch nicht dargestellte Gestellteile starr miteinander verbunden sind, ist als Einlauf-Flachförderer ein Förderband 5 mit Umlenkwalzen 6, 7 vorgesehen, dessen Förderfläche horizontal ist und deren Förderrichtung mit der Pfeilrichtung übereinstimmt. Im oberen und unteren Bereich des Maschinengestells ist je eine Lagerung 8 für eine Folienrolle 9 vorgesehen, deren Bahnen über eine bekannte Walzenanordnung 10 zur Bildung eines Folienvorhangs 11 zusammengeführt und miteinander verbunden sind, der vertikal unmittelbar hinter dem Förderband 5 quer zur Förderrichtung des Förderbands angeordnet ist. Ein Balken 12 mit Schweiß- und Trennvorrichtung ist innerhalb des Maschinengestells vertikal beweglich (siehe Pfeil) geführt und mit einer entsprechenden Antriebseinrichtung versehen. Ferner ist eine Steuereinrichtung 13 für den Balkenantrieb vorhanden. In Fig. 1 ist der Balken in seiner Ruhestellung dargestellt. Vertikal, d.h. in Führungsrichtung unterhalb des Balkens ist ortsfest innerhalb des Maschinengestells der Schweißgegenbalken 14 angeordnet, mit dem der Schweißbalken 12 beim Trennschweißen zusammenwirkt. Der Schweißgegenbalken 14 ist zweckmäßigerweise innerhalb des Maschinengestells der Umhüllungs-Maschineneinheit gehalten, kann aber ggf. auch an der Umreifungs-Maschineneinheit vorgesehen sein.

    [0011] Die Umreifungs-Maschineneinheit 14 weist ein Maschinengestell 15 auf, das von der Linie 16 umgrenzt ist, die teilweise im Bereich der Verdeckung durch den Seitenteil des Maschinengestells 2 gestrichelt angedeutet ist. Die Umreifungs-Maschineneinheit ruht auf Rädern 17 und ist teilweise von den Seitenteilen 2 der Umhüllungs-Maschineneinheit seitlich umfaßt. Dies hat einerseits den Vorteil, daß die Umhüllungs-Maschineneinheit eine für ihre Stabilität hinreichende Standlänge besitzt und daß zum anderen die Lage der Umreifungs-Maschineneinheit seitlich gegenüber der Umhüllungs-Maschineneinheit hinreichend genau festgelegt wird.

    [0012] Die Umreifungs-Maschineneinheit 14 weist oberseitig zwei aufeinanderfolgende, einen Zwischenraum 18 einschließende Förderbänder 19 und 20 auf, die den Auslauf-Flachförderer bilden und deren Förderfläche horizontal und in derselben Höhe ist wie diejenige des Förderbands 5. Oberhalb der Förderbänder 19, 20, und zwar im Bereich des Zwischenraums 18 befindet sich eine Brücke 21, die zwei Preßstempel 22 aufweist, die in der in Fig. 1 gezeigten Ruhestellung sich außerhalb des Förderwegs der zu verpackenden Zeitungsstapel befinden und sich quer über diesen hinweg erstrecken. Sie sind in nicht dargestellten Führungen innerhalb der Brücke 21 vertikal parallel zu sich selbst bewegbar. Für ihre nicht gezeigten Antriebseinrichtungen ist eine Steuereinrichtung 23 vorgesehen. In Förderrichtung hinter der Brücke 21 ist eine Anschlageinrichtung 24 vorgesehen, die derart gesteuert ist, daß sie in einer Stellung dem zu verpackenden Stapel den Förderweg versperrt und ihn ggf. dabei ausrichtet, und in einer anderen Stellung den Förderweg freigibt.

    [0013] Zusätzlich zu der Umfassung der Umreifungs-Maschineneinheit durch das Gestell der Umhüllungs-Maschineneinheit oder statt dessen können formschlüssige Verbindungen vorgesehen sein, die einen korrekten Anschluß der Förderwege und die örtliche Abstimmung der Funktionsteile sicherstellen. Ferner sind die beiden Maschineneinheiten mit einer Steuerungsverbindung versehen, die dafür sorgt, daß ihre Funktionen zeitlich so aufeinander abgestimmt erfolgen, wie dies in der folgenden Funktionsbeschreibung erläutert ist.

    [0014] Gemäß Fig. 1 gelangt zunächst ein zu verpackender Zeitungsstapel 25 in Pfeilrichtung von einem nicht dargestellten Förderer her auf das Förderband 10. Wenn die Förderbänder 19, 20 noch nicht frei sind oder der Balken 12 sich noch nicht in seiner Ruhestellung befindet, wird das Förderband 10 angehalten, bis die Bedingungen zur Weiterförderung erfüllt sind. Der Stapel gelangt dann in die Stellung gemäß Fig. 2 auf den Förderbändern 19, 20, und zwar in die durch den Anschlag 24 definierte Stellung, in welcher der Förderbandzwischenraum 18 und die Brücke 21 etwa mittig zum Stapel liegen. Bei der Bewegung aus der Stellung gemäß Fig. 1 in diejenige gemäß Fig. 2 nimmt der Stapel den Folienvorhang 11 mit, so daß er von dem Folienband auf seiner Unterseite, der in Förderrichtung vorne liegenden Seite und der Oberseite umhüllt ist.

    [0015] Anschließend fährt gemäß Fig. 3 das Preßstempelpaar 22 nieder, der Zeitungsstapel wird zusammengedrückt und mit einem Band 26 quer zur Förder- und Folienrichtung umreift. Anschließend fährt der Schweißbalken 12 nieder, rafft den Folienvorhang 11 auf der in Förderrichtung hinten liegenden Seite des Stapels zusammen und verschweißt ihn, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Währenddessen wird der Stapel zusammengedrückt gehalten, und zwar durch das in Preßstellung befindliche Stempelpaar 22 oder die Umreifung 26. Jedenfalls muß in dem Augenblick, in welchem der Balken die Schweißstellung wieder nach oben verläßt, der Stapel durch eines dieser beiden Organe im komprimierten Zustand gehalten sein.

    [0016] Anschließend kann der verpackte und umschnürte Stapel 25 seine Förderbewegung fortsetzen, indem die Förderbänder 19, 20 eingeschaltet und/oder der Anschlag 24 gelöst wird.


    Ansprüche

    1. Maschine zum Einhüllen eines elastisch komprimierbaren Stapels, insbesondere von Druckschriften und Zeitungen, in eine Folienbanderole und zum Umreifen des umhüllten Stapels mit einem Band, die einen Einlauf-Flachförderer (5) für den Stapel (25), einen mit Zwischenraum sich daran anschließenden Fördertisch (14,19,20), Einrichtungen (8,9,10) zur Bildung eines den Zwischenraum durchlaufenden Folienvorhangs (11), eine über dem Fördertisch angeordnete Preßeinrichtung zum Zusammenpressen des Stapels vor dem Schließen der Banderole, eine hinter dem Folienvorhang angeordnete Schweißeinrichtung (12,14) zum Schließen und Abschweißen der vom Folienvorhang (11) um einen auf dem Fördertisch liegenden Stapel gebildeten Banderole und eine mit dem in der Schweißstellung auf dem Fördertisch liegenden Stapel zusammenwirkenden Umreifungseinrichtung (21) umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine aus zwei gesonderten, steuerungsmäßig verbindbaren Maschineneinheiten besteht, von denen die erste den Einlauf-Flachförderer (5), die Einrichtungen (8,9,10) zur Bildung des Folienvorhangs (11) und die Schweißeinrichtung (12) und die zweite wenigstens einen Teil des Fördertischs (14,19,20) und die Preß- und Umreifungseinrichtung (21,22) umfaßt.
     
    2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschineneinheiten formschlüssig aneinander anschließend ausgebildet sind.
     
    3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßeinrichtung (22) zum Zusammenpressen des Stapels (25) vor dem Schließen der Banderole von der Umreifungseinrichtung (21) gebildet ist.
     
    4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung so ausgebildet ist, daß das Umreifen vor dem Schließen der Banderole erfolgt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht