[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung gemäß dem Oberbegriff des'Patentanspruchs
1.
[0002] Ein Prozessorsystem besteht im allgemeinen aus einem Prozessor" einem oder mehreren
Speichern und peripheren Bausteinen, die über Adress- und Datensammelleitungen, den
sog. System-Bus verbunden sind. Periphere oder auch externe Baueinheiten sind beispielsweise
Drucker, Sichtgeräte, Floppy Disk oder ähnliches. Letztere sind sog. intelligente
Baueinheiten, d.h. sie besitzen einen eigenen Prozessor, der zur Steuerung der externen
Baueinheit dient.
[0003] Beim Betrieb des Prozessorsystems werden Daten vom Speicher an die externen Baueinheiten
gegeben und umgekehrt. Bei der Struktur des Prozessorsystems, d.h. des Prozessors,
ist diese Datenübermittlung nicht direkt möglich, sondern sie läuft über den Prozessor.
Um diesen von dieser Aufgabe zu entlasten, wurde ein spezieller Baustein konstruiert,
der Baustein für den direkten Speicherzugriff, der sog. DMA-Baustein. Dieser DMA-Baustein
hat die Aufgabe, die Datenübermittlung zwischen dem Speicher und den externen Baueinheiten
zu steuern, und während des Datenaustausches den Prozessor anzuhalten. Der Aufbau
des DMA-Bausteines und die Arbeitsweise sind in dem Buch "Einführung in die Mikrocomputertechnik"
von Adam Osborne, 3. Auflage auf den Seiten 5.25 bis 5.38 beschrieben.
[0004] Die intelligenten, externen Baueinheiten, und nur solche, liegender weiteren Beschreibung
zugrunde, besitzen neben dem Prozessor auch einen Speicherbaustein. In oder aus diesem
Speicherbaustein werden die Daten geschrieben oder gelesen, die vom DMA-Baustein vermittelt
werden. Es ist bekannt, diesen Speicherbaustein mit Hilfe von Zählerbausteinen zu
adressieren. Dazu werden das Schreib-Lesesignal und das Quittungssignal des DMA-Bausteines
über ein ODER-Verknüpfungsglied auf die Takteingänge der Zählerbausteine gegeben.
Die Ausgänge der Zählerbausteine liegen am Adresseingang des Speicherbausteines an.
Nach jedem Schreib- bzw. Lesesignal wird der Zählerstand so verändert, daß der nächste
Speicherplatz adressiert wird. Der Prozessor der externen Baueinheit schreibt in bzw.
liest aus dem Speicherbaustein Daten.
[0005] Die bekannte Schaltungsanordnung hat den Nachteil, daß die verwendeten Speicherbausteine
teuer sind, und daß der Schaltungsaufwand groß ist.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine einfache Sende-Empfangsstelle für Daten, d.h.
eine DMA-Schnittstelle anzugeben, bei der die Daten durch einen DMA-Baustein vermittelt
werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0008] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung hat den Vorteil, daß mit dem verwendeten
Eingabe-Ausgabebaustein ein handelsüblicher, preiswerter Baustein verwendet werden
kann.
[0009] Im folgenden wird die erfindungsgemäße DMA-Schnittstelle anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben. Dabei zeigen
Fig. 1 ein Prozessorsystem und eine externe Baueinheit und
Fig. 2 eine DMA-Schnittstelle.
[0010] In den Figuren sind nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Bausteine und
Verbindungsleitungen dargestellt. Dies sind in Fig. 1 ein Prozessor P, ein Steuerbaustein
für den direkten Speicherzugriff ST, und ein Speicher SP, die Teile eines Prozessorsystems
sind. Diese Bausteine und ein Eingabe-Ausgabebaustein EA sind über Adress-Sammelleitungen
AS, Datensammelleitungen DS und Steuerleitungen S1, dem sog. System-Bus SB verbunden.
Der Eingabe-Ausgabebaustein EA und ein Prozessor PP sind als Teil einer externen Peripherieeinheit
dargestellt. Dieser Prozessor PP der Peripherieeinheit ist über Adress- und Datensammelleitungen
ADS und weiteren Steuerleitungen S2 mit dem Eingabe-Ausgabebaustein EA verbunden.
Die beiden Prozessoren P und PP und der Speicher SP sind handelsübliche Bausteine,
beispielsweise der Firma Intel. Die grundsätzlichen Funktionsabläufe im parallelen
Eingabe-Ausgabebaustein EA sind im Buch "Einführung in die Mikrocomputertechnik" von
Adam Osborne, 3. Auflage auf den Seiten 5.6 bis 5.9 beschrieben.
[0011] In der folgenden Funktionsbeschreibung wird auch auf die in Fig. 2 dargestellte Schaltungsanordnung
Bezug genommen. Hier sind der Steuerbaustein für den direkten Speicherzugriff ST und
der Eingabe-Ausgabebaustein EA dargestellt, wobei diese beispielsweise durch folgende
handelsübliche Bausteine der Firma Intel realisiert sind. Der Steuerbaustein für den
direkten Speicherzugriff ST hat die Nummer 8257, der Eingabe-Ausgabebaustein EA trägt
die Nummer 8155H. In den zugehörigen Datenblättern sind diese Bausteine, insbesondere
die Anschlüsse mit anderen Bausteinen, genau beschrieben. Die darin üblichen Bezeichnungen
werden im folgenden verwendet. Die Adress- und Datensammelleitungen ADS sind an den
mit AD bezeichneten Anschlüssen, und die Datensammelleitungen DS an den mit Port B
bezeichneten Anschlüssen angeschaltet. Die mit Port C bezeichneten Anschlüsse sind
auf Grund einer entsprechenden Programmierung des Eingabe-Ausgabebausteins EA Anschlüsse
für einige der Steuerleitungen S1. Auf Grund einer entsprechenden Programmierung des
Eingabe-Ausgabebausteins EA sind beispielsweise die mit Port B bezeichneten Anschlüsse
Eingänge oder Ausgänge für den Datentransfer.
[0012] Der Datentransfer vom Speicher SP-zum Prozessor PP der peripheren Einheit läuft folgendermaßen
ab. Der Ausgangszustand sei hierbei folgender: im Speicher des Eingabe-Ausgabebausteins
EA (seine mit Port B bezeichneten Anschlüsse sind jetzt Eingänge) ist ein Datum gespeichert.
Dann liegt auf der mit BBF bezeichneten Steuerleitung (Anschluß 2 des Eingabe-Ausgabebausteins
EA), die an einem Eingang eines invertierenden ODER-Verknüpfungsgliedes OD angeschaltet
ist, das einer logischen "1" entsprechende Potential. Auf der mit DACK bezeichneten
Steuerleitung (beispielsweise Anschluß 25 des Steuerbausteins für den direkten Speicherzugriff
ST), die über einen Inverter I mit dem anderen Eingang des invertierenden ODER-Verknüpfungsgliedes
OD verbunden ist, liegt das einer logischen "1" entsprechende Potential, da momentan
keine Datenübertragung stattfindet. Diese Steuerleitung ist weiter mit der mit B STB
bezeichneten Steuerleitung (Anschluß 5 des Eignabe-Ausgabebausteins EA) verbunden.
Auf der mit DRQ bezeichneten Steuerleitung (beispielsweise Anschluß 19 des Steuerbausteins
für den direkten Speicherzugriff ST, die am Ausgang des invertierenden ODER-Verknüpfungsgliedes
OD angeschaltet ist, liegt dann ein der logischen "0" entsprechendes Potential.
[0013] Wenn vom Prozessor PP der Peripherieeinheit in üblicher Weise das Datum aus dem Speicher
des Eingabe-Ausgabebausteines EA über die Adress- und Datensammelleitungen ADS ausgelesen
wird., liegt auf der mit BBF bezeichneten Steuerleitung ein der logischen "0" entsprechendes
Potential.
[0014] Dann liegt auf der mit DRQ bezeichneten Steuerleitung ein der logischen "1" entsprechenden
Potential, d.h. dem Steuerbaustein für den direkten Speicherzugriff ST, wird eine
Anforderung für eine Datenübertragung gemeldet. In üblicher Weise wird das Datum vom
Speicher SP zum Eingabe-Ausgabebaustein EA über die Datensammelleitung DS übertragen.
Das die Übertragung meldende Signal liegt auf der mit DACK (und damit auch auf der
mit B STB) bezeichneten Steuerleitung, die jetzt ein der logischen "0" entsprechendes
Potential trägt. Die Schaltung des invertierenden ODER-Verknüpfungsgliedes OD und
des Inverters I bewirkt, daß sich der Steuerbaustein für den direkten Speicherzugriff
ST kurzfristig selber sperrt, d.h. daß die mit DRQ bezeichneten Steuerleitungen ein
der logischen "0" entsprechende Potential trägt. Der relativ langsame Eingabe-Ausgabebaustein
EA bewirkt mit seinem Signal, daß der Speicher voll ist, welches auf der mit B BF
bezeichneten Steuerleitung liegt, daß weiter auf der mit DRQ bezeichneten Steuerleitung
ein der logischen "0" entsprechendes Potential liegt. Auf Grund eines auf der mit
B STB bezeichneten Steuerleitung liegenden, einer logischen "0" entsprechenden Potentials,
wird das Datum in den Eignabe-Ausgabebaustein/übernommen.. Nach dem Auslesen des Datums
durch den Prozessor PP der Peripherieeinheit, wiederholt sich dieser Zyklus.
[0015] Sollen Daten vom Eingabe-Ausgabebaustein EA zum Speicher SP gesendet werden, so sind
beispielsweise die mit Port B bezeichneten Anschlüsse des Eingabe-Ausgabebausteins
EA auf Grund einer entsprechenden Programmierung Ausgänge für Daten.
[0016] Der Datentransfer vom Prozessor PP der peripheren Einheit zum Speicher SP läuft analog
zum Datentransfer in umgekehrter Richtung ab. Vom Prozessor PP der Peripherieeinheit
wird in üblicher Weise ein Datum in die Eingabe-Ausgabeeinheit EA geschrieben. Die
auf den Steuerleitungen DACK, B BF, B STB und DRQ liegenden Potentiale und der Funktionsablauf
sind analog in dem zuvor beschriebenen. Es ist nun ein weiterer Inverter I' (gestrichelt
gezeichnet in der Fig. 2) dem Eingang des invertierenden ODER-Verknüpfungsgliedes
vorgeschaltet, an dem die mit B BF bezeichnete Steuerleitung angeschaltet ist.
[0017] Der Datentransfer in beiden Richtungen zwischen dem Speicher SP und der Peripherieeinheit,
bzw. dem zugehörigen Eingabe-Ausgabebaustein, wird durch das sich ändernde Potential
auf der mit B BF bezeichneten Steuerleitung eingeleitet.
[0018] In analoger Weise können natürlich statt der mit Port B bezeichneten Anschlüsse auch
die mit Port A bezeichneten verwendet werden.
[0019] Wie schon erwähnt, ist der Eingabe-Ausgabebaustein EA zu langsam, um den Steuerbaustein
für den direkten Speicherzugriff ST nach dem Transfer eines Datums anzuhalten. Die
Schaltung aus dem invertierenden ODER-Verknüpfungsglied OD und dem Inverter I bzw.
und dem weiteren Inverter I' verknüpft die Signale DACK des Steuerbausteins für den
direkten Speicherzugriff ST und B BF des Eingab%-Ausgabeba'J-steins EA zu einem Signal
DRQ für den Steuerbaustein für den direkten Speicherzugriff in der Weise, daß jeweils
nur ein Datum zum Eingabe-Ausgabebaustein EA übertragen oder von diesem gesendet wird.
Hierdurch kann ein relativ langsamer Eingabe-Ausgabebaustein EA zur Realisierung einer
schnellen DMA-Schnittstelle verwendet werden.
[0020] Es ist natürlich eine Schaltungsanordnung möglich, in der beide Ausführungsformen
verwendet werden. Dies ist z.B. mit zwei Kanälen des Steuerbausteins für den direkten
Speicherangriff ST möglich. Der Eingabe-Ausgabebaustein EA besitzt zwei Ein-Ausgänge
(Port A und Port B), die hierzu verwendet werden können.
[0021] Es sind aber auch Schaltungsanordnungen mit nur einem Kanal eines Steuerbausteins
für den direkten Speicherzugriff ST möglich. Dazu wäre für die Prozessoren P und PP
nur ein höherer Aufwand in der Programmierung zur Richtungsumschaltung nötig.
Bezeichnungen
[0022]
P Prozessor
PP Prozessor der Peripherieeinheit
SP Speicherbaustein
EA Eingabe-Ausgabebaustein
ST Steuerbaustein für den direkten Speicherzugriff
AS Adressammelleitungen
DS Datensammelleitungen
S1 Steuerleitungen
S2 weitere Steuerleitungen
ADS Adress- und Datensammelleitungen
SB System-Bus
OD invertierendes ODER-Verknüpfungsglied
I Inverter
I' weiterer Inverter
1. Schaltungsanordnung für eine Sende-Empfangsstelle für Daten, welche durch einen
Steuerbaustein für den direkten Speicherzugriff (ST) vermittelt werden, mit einem
Speicher (SP) aus dem die Daten gelesen oder in den sie geschrieben werden,
gekennzeichnet durch einen Eingabe-Ausgabebaustein (EA) und durch eine Verknüpfungsschaltung,
die die vom Eingabe-Ausgabebaustein (EA) abgegebenen Signale (BF) und vom Steuerbaustein
für den direkten Speicherzu. griff (ST) abgegebenen Signale (DACK)zu einem, vom Steuerbaustein
für den direkten Speicherzugriff (ST) empfangenen Signal (DRQ) in der Weise verknüpft,
daß jeweils ein Datum zum Eingabe-Ausgabebaustein (EA) übertragen, bzw. von diesem
gesendet wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß die Verknüpfungsschaltung für die Datentransferrichtung
vom Speicher (SP) zum Eingabe-Ausgabebaustein (EA) aus einem invertierenden ODER-Verknüpfungsglied
(OD) und einem Inverter (I) besteht, wobei das Signal (BF) an einem Eingang des invertierenden
ODER-Verknüpfungsgliedes (OD) anliegt, das Signal (DACK) über einen Inverter am anderen
Eingang des invertierenden ODER-Verknüpfungsgliedes (OD) anliegt, und am Ausgang desselben
das Signal (DRQ) anliegt.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß die Verknüpfungsschaltung für die Datentransferrichtung
vom Eingabe-Ausgabebaustein (EA) zum Speicher (SP) aus einem invertierenden ODER-Verknüpfungsglied
(OD), einem Inverter (I) und einem weiteren Inverter (I') besteht, wobei das Signal
(BF) über den Inverter (I') an einem Eingang des invertierenden ODER-Verknüpfungsgliedes
(OD) anliegt, das Signal (DACK) über den Inverter (I) am anderen Eingang des invertierenden
ODER-Verknüpfungsgliedes (OD) anliegt und am Ausgang desselben das Signal (DRQ) anliegt.