[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Gasentladungslampe, insbesondere
Leuchtstofflampe, indem ein Halbleiterzerhacker aus einer Gleichspannung eine hochfrequente
Wechselspannung erzeugt, die in einen aus einem parallel zur Entladungsstecke der
Lampe geschalteten Kondensator und einer Drossel gebildeten Serienresonanzkreis eingespeist
wird, welcher Serienresonanzkreis die erforderliche.Zündspannung für die Entladungslampe
liefert, und bei dem der Lampenstrom im Nennbetrieb durch die Drossel begrenzt wird.
[0002] Derartige Verfahren sind bekannt, wobei der Frequenzunterschied zwischen der Nennbetriebsfrequenz
für die Entladungslampe und der Resonanzfrequenz des unbelasteten Schwingkreises so
klein ist, daß während der Zündphase ein Schwingkreisstrom auftritt, der gegenüber
dem Nennbetriebsstrom fünf- bis zehnfach überhöht ist. Das hat zur Folge, daß ein
hoher Schwingkreisstrom fließen muß,. um die Zündspannung an der Lampe zu erzeugen.
Alle Bauelemte, die durch diesen hohen Schwingkreisstrom während der Anlaufphase durchflossen
werden, müssen diesem Strom entsprechend dimensioniert sein. Da aber im Nennbetrieb
der Schwingkreisstrom nur ein Bruchteil des Stromes beim Zünden beträgt, sind die
erforderlichen Bauelemente für den Nennbetrieb überdimensioniert.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben,
bei dem die Strombeanspruchung der Bauelemente im Leistungsteil eines elektronischen
Vorschaltgerätes für Gasentladungslampen während der Zündphase reduziert wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Frequenz der Wechselspannung
vor dem Zünden der Lampe höher und nach dem Zünden der Lampe im Nennbetrieb niedriger
als die Resonanzfrequenz des ungedämpften Schwingkreises gewählt wird und daß der
Frequenzabstand so groß gewählt wird, daß der Schwingkreisstrom während der Zündphase
höchstens dreimal so hoch wie der Nennbetriebsstrom ist.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angeführt.
[0006] Die Vorteile des Gegenstandes der Erfindung werden anhand der folgenden Ausführungsbeispiele
erläutert.
[0007] In der dazugehörenden Zeichnung ist ein Schaltbild eines elektronischen Vorschaltgerätes
für Gasentladungslampen dargestellt.
[0008] Mit einer Gleichspannungsquelle U
E, die beispielsweise aus einer gleichgerichteten Netzspannung gespeist wird, wird
eine Anlaufschaltung 18 beaufschlagt, welche die hochfrequente Selbstschwingung eines.Halbleiterzerhackers;
der aus einer Transistor-Halbbrückenschaltung der beiden Leistungs-MOS-FET 4 und 8
besteht, einleitet. An der Mittenanzapfung der Transistor-Halbbrückenschaltung entsteht
eine rechteckförmige bzw. eine durch den Kondensator 2 verursachte trapezförmige hochfrequente
Wechselspannung mit der Amplitude + 1/2 U
E' deren Schwingung sich durch die Rückkopplung mittels dem Stromübertrager 7 aufrecht
erhält. Der über den Stromübertrager 7 an der Mittenanzapfung der Transistor-Halbbrückenschaltung
angeschlossene Schwingkreis, bestehend aus der Drossel 12 und dem Kondensator 13,
bewirkt an der Entladungslampe 16 eine Spannungsüberhöhung durch Resonanz, wodurch
die Lampe 16 gezündet wird. Nach dem Zünden bricht die Spannung an der Lampe auf die
Brennspannung zusammen, wobei der Arbeitspunkt abhängig von der Amplitude und Frequenz
der Wechselspannung durch die Drossel 12 bestimmt wird. Der Kondensator 17 verhindert
mögliche Gleichstromanteile in der Lampe 16.
[0009] Die Anlaufschaltung 18 besteht beispielsweise aus der Serienschaltung eines Widerstandes
und eines Kondensators, die parallel zum Kondensator 1 geschaltet sind. Zwischen die
Mittenanzapfung dieses RC-Gliedes und das Gate des Transistors 8 ist ein Diac geschaltet.
Somit stellt das RC-Glied und der Diac einen Sägezahn-Generator dar, dessen Frequenz
von der Eingangsspannung abhängig ist. Legt man nun die Eingangsspannung U
E an, wird der Kondensator der Anlaufschaltung über den Widerstand aufgeladen bis die
Spannung am Kondensator die Durchbruchsspannung des Diac erreicht, worauf dieser zündet
und einen kurzen Stromimpuls in den Gatekreis des Transistors 8 abgibt. Damit wird
auch die Gate-Kapazität des Transistors 8 aufgeladen.
[0010] Mit jedem Impuls fließt nun-ein schmaler impulsförmiger Strom über den Kreis, der
durch den Transistor 8, die Wicklung n
1 des Übertragers 7, eine Sicherung 11, die Drossel 12, die eine Heizwendel 14 der
Lampe 16, den Kondensator 13, die zweite Heizwendel 15 der Lampe 16 und den Kondensator
17 gebildet ist. Mit diesen Stromimpulsen über die Wicklung n
1 des Übertragers 7 werden in den weiteren Wicklungen n
2 und g
3 des Übertragers 7 aperiodisch abklingende Spannungen induziert. Durch diese Rückkopplung
über die Wicklungen n
2 und n
3 setzt schlagartig eine hochfrequente Eigenschwingung ein, wenn die Gate-Schwellenspannung
am Transistor 8 erreicht ist. Dieser Schwingkreis besteht im wesentlichen aus dem
Kondensator 13 und der Drossel 12. Nach Einsetzen der Eigenschwingung wird die Anlaufschaltung
18 stillgelegt, was beispielsweise durch eine Schaltung bewerkstelligt werden kann,
die einen Spannungsaufbau am Kondensator des RC-Gliedes verhindert, wodurch der Diac
nicht die erforderliche Zündspannung erhält.
[0011] Die Zenerdioden 6 bzw. 9 und die Widerstände 5 bzw. 10 dienen dazu, daß die zulässige
Gate-Source-Spannung der Leistungs-MOS-FET 4 bzw. 8 nicht überschritten werden kann.
[0012] Die internen Gate-Kapazitäten der Transistoren 4 und 8 werden über die Widerstände
5 und 10 jeweils direkt von den Übertragerwicklungen n
3 und n
2 auf- bzw. entladen.
[0013] Im Nennbetrieb besteht der Schwingkreisstrom aus dem Lampenstrom und dem Strom über
den Kondensator 13, der auch über die Heizwendel 14 bzw. 15 fließt. Bei defekter Entladungsstrecke
hat man die gleichen Verhältnisse wie vor der Zündung, aber es kann keine Zündung
stattfinden. Wegen der 5 bis 10fach höheren Ströme gegenüber dem . Nennbetrieb werden
die Transistoren 4 und 8 und die Strombegrenzungsdrossel 12 schnell heiß. Um eine
Zerstörung dieser Bauelemente zu vermeiden, ist die Sicherung 11, beispielsweise eine
Schmelzsicherung, in der Lampenleitung vorgesehen. Bei defekter Entladungsstrecke
steigt der Schwingkreisstrom an, die Sicherung schmilzt innerhalb kurzer Zeit, und
der Strompfad des Schwingkreises ist somit unterbrochen, ohne daß die Bauelemente
zerstört werden.
[0014] Die gleiche Wirkung wird erzielt, wenn bei defekter Gasentladungs-Strecke und somit
einer zündunfähigen Lampe 16 ein Halbleiterschalter derart eingreift, daß mindestens
eine der Heizwendeln 14 bzw. 15 der Lampe 16 durch einen Uberstromstoß zerstört und
damit der Serienresonanzkreis zur Erzeugung der Zündspannung stromlos wird.
[0015] In beiden Fällen, wo der Stromkreis unterbrochen ist, enthält der Transistor 8 nur
Anlaufimpulse, ohne daß ein Schwingkreisstrom fließt.
[0016] Bei den bisher bekanntgewordenen Verfahren zum Betreiben von Gasentladungslampen
ist nun, wie bereits eingangs beschrieben, der Frequenzunterschied zwischen der Nennbetriebsfrequenz
und der Resonanzfrequenz des unbelasteten Schwingkreises klein. Deswegen muß ein hoher
Schwingkreisstrom fließen, um die Zündspannung an der Lampe zu erzeugen.
[0017] Der Vorteil der Erfindung besteht nun darin, daß bei höherem Kennwiderstand des Schwingkreises
R
K = (L/C)
1/2 bzw. höherer Schwingkreisgüte Q = (1/R) (L/C)
1/2 sich eine bestimmte Spannungsüberhöhung im Serienresonanzkreis bereits bei einem
kleineren Schwingkreisstrom erreichen läßt.
[0018] Geht man davon aus, daß die Betriebsspannung, die Nennbetriebsfrequenz sowie die
Lampenleistung und damit auch die Schwingkreisinduktivität vorgegeben sind, erfolgt
die Erhöhung der Schwingkreisgüte Q durch Verkleinerung der Schwingkreiskapazität,
was zu einer Erhöhung der Resonanzfrequenz des unbelasteten Schwingkreises führt.
Wählt man die Frequenzänderung der Wechselspannung zwischen der Frequenz im Zündmoment
und der Frequenz im Nennbetrieb entsprechend groß, so läßt sich der Strom durch den
Schwingkreis bzw. durch die Transistoren im Zündmoment gezielt begrenzen.
[0019] Die Frequenzänderung der Wechselspannung durch Steuerung der Transistor-Halbbrückenschaltung
läßt sich beispielsweise durch eine analoge oder digitale Steuerlogik realisieren.
[0020] Die Frequenzänderung kann aber auch in einer frei schwingenden Anordnung, z.B. mit
Hilfe eines Sättigungsstromwandlers, realisiert werden, was zu einer besonders einfachen
Steuerung des Vorschaltgerätes führt.
[0021] Durch den Gegenstand der Erfindung wird die Strombeanspruchung der Bauelemente während
der Zündphase reduziert, ohne daß die Transistoren im aktiven Kennlinienbereich strombegrenzend
arbeiten müssen. Dies führt beispielsweise zu einer erheblichen Verkleinerung der
Abmessungen der Schwingkreisdrossel und erlaubt die Verwendung von Transistoren mit
geringerer Impulsbelastbarkeit. Weiterhin ergibt sich eine Steigerung des Wirkungsgrades
dadurch, daß im Nennbetrieb der Lampe durch die Verkleinerung der Schwingkreiskapazität
ein geringerer Strom durch die Heizwendeln fließt. Mit der Erfindung läßt sich somit
eine Senkung der Baulementekosten bei gleichzeitiger Erhöhung der Zuverlässigkeit
eines elektronischen Vorschaltgerätes für Gasentladungslampen erreichen.
1. Verfahren zum Betreiben einer Gasentladungslampe, insbesondere Leuchtstofflampe,
indem ein Halbleiterzerhacker aus einer Gleichspannung eine hochfrequente Wechselspannung
erzeugt, die in einen aus einem parallel zur Entladungsstrecke der Lampe geschalteten
Kondensator und einer Drossel gebildeten Serienresonanzkreis eingespeist wird, welcher
Serienresonanzkreis die erforderliche Zündspannung für die Entladungslampe liefert,
und bei dem der Lampenstrom im Nennbetrieb durch die Drossel begrenzt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Frequenz der Wechselspannung vor dem Zünden der Lampe (16)
höher und nach dem Zünden der Lampe (16) im Nennbetrieb niedriger als die Resonanzfrequenz
des ungedämpften Schwingkreises gewählt wird und daß der Frequenzabstand so groß gewählt
wird, daß der Schwingkreisstrom während der Zündphase höchstens dreimal so hoch wie
der Nennbetriebsstrom ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzunterschied
derart groß gewählt wird, daß der'Strom durch den Schwingkreis bzw. durch Transistoren
(4, 8) des Halbleiterzerhackers im Zündmoment der Entladungslampe (16) begrenzt wird..
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenzänderung
durch eine analoge oder digitale Steuerlogik bewirkt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenzänderung
durch eine frei schwingende, mit zeit- und lastabhängigen Elementen versehene und
zwischen Ausgangsspannung oder -strom und der Ansteuerung der Transistoren (4, 8)
rückgekoppelten Anordnung, vorzugsweise durch einen Sättigungsstromwandler, bewirkt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenzänderung
zur Steuerung der Lampenleistung benutzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß zum Vorheizen
der Lampe (16) eine Wechselspannnungsfrequenz verwendet wird, die derart bemessen
ist, daß die zum Zünden der Lampe (16) erforderliche Spannung nicht erreicht wird,
und daß der Schwingkreisstrom zunächst über eine Heizwendel (14) der Lampe (16), daran
anschließend über den Schwingkreiskondensator (13) und abschließend über die zweite
Heizwendel (15) geleitet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Strompfad der hochfrequenten Wechselspannung zur Unterdrückung von Gleichstromanteilen
mindestens ein Kondensator (17) geschaltet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Wechselspannungsabfall
am Kondensator (17) zur Erfassung des Wechselstroms zu Überwachungszwecken oder zu
einer durch kapazitive Ladungsverschiebung gewonnenen Stromversorgung für die Steuerlogik
verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß in mindestens
einem Stromkreis der Heizwendeln (14, 15) ein Halbleiterschalter vorgesehen ist, der
bei defekter Gasentladungsstrecke mindestens eine Heizwendel (14,15) durch einen Überstromstoß
zerstört.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß in den
Strompfad des Schwingkreises eine Schmelzsicherung (11) geschaltet wird.