[0001] Die Erfindung betrifft einen Vakuumschalter mit zwei elektrisch in Reihe geschalteten
und etwa gleichachsig angeordneten Schaltröhren je Pol und einer für beide Schaltröhren
gemeinsamen Antriebsvorrichtung zum Ein- und Ausschalten sowie mit
a) einem Umlenkgetriebe zur Gewinnung zweier einander entgegengesetzter Bewegungen
aus einer einheitlichen Antriebsbewegung
b) einer jeder Schaltröhre zugeordneten Kontaktkraftfeder.
[0002] Ein Vakuumschalter dieser Qrt ist beispielsweise in der Zeitschrift Electrical Review
13 April 1973, Seiten 531 bis 533 und der Zeitschrift Elektrische Bahnen 78 (1980),
Heft 8, Seiten 198 bis 202 bekanntgeworden. Weitere Beispiele von Vakuumschaltern
der genannten Art sind dem Katalog GB64/1949 über Vakuumschalter Modell VT-123 der
Fa. Meidensha sowie der US-PS 3 597 556 zu entnehmen.
[0003] Bei Vakuumschaltern mit in Reihe geschalteten und gleichachsig angeordneten Schaltröhren
muß ein gleichzeitiges Schließen und Öffnen der Kontakte sichergestellt sein, weil
andernfalls mit einer Überlastung einer der beiden Schaltröhren durch die Schaltströme
zu rechnen ist. Dies kann durch die Einstellung der Koppelglieder erreicht werden,
die üblicherweise an den Antriebsstößednuder Schaltröhren vorgesehen sind. Dieser
Vorgang ist jedoch umständlich und nur mit Schwierigkeiten fehlerfrei durchzuführen.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfach zu handhabende
und möglichst fehlerfrei wirkende Einstellanordnung für die Schaltröhren zu schaffen.
[0004] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Vakuumschalter der eingangs genannten
Art durch folgende Merkmale gelöst:
c) beide Kontaktkraftfedern besitzen ein gemeinsames, in ihrer Wirkungsrichtung verschiebbar
befestigtes Widerlager und
d) zur Übertragung der Federkraft auf den Antriebsstößel jeder Schaltröhre dient ein
mit dem freien Ende jeder Kontaktkraftfeder und mit dem Umlenkgetriebe verbundenes
Hebelwerk.
[0005] Diese Anordnung ermöglicht einen selbsttätigen Ausgleich fertigungsbedingter oder
durch Abnutzung hervorgerufener Fehler bei der gleichzeitigen Betätigung der Schaltröhren.
Um diesen Ausgleich durchzuführen, ist es nur erforderlich, die Befestigungselemente
des gemeinsamen Widerlagers der Kontaktkraftfedern zu lösen und das Hebelwerk von
der Antriebsvorrichtung zu trennen. Beide Schaltröhren nehmen dann unter dem Einfluß
des umgebenden Luftdruckes die Schließlage ein, wobei das Widerlager in die korrekte
Mittellage verschoben wird. Anschließend wird das Widerlager in der nun gefundenen
neutralen Stellung erneut befestigt und die Verbindung des Hebelwerkes mit der Antriebsvorrichtung
wird wieder hergestellt. Beide Schaltröhren schliessen und öffnen nun bei den Schaltvorgängen
gleichzeitig,
[0006] Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft anwendbar bei einem Vakuumschalter der
eingangs genannten Art, bei dem das Umlenkgetriebe ein Kniehebelsystem umfaßt, mit
dessen Kniegelenk eine in ihrer Längsrichtung geführte Antriebsstange verbunden ist
und dessen Kniehebel die Bewegung der Antriebsstange unter etwa rechtwinkliger Umlenkung
der Bewegungsrichtung auf die einander zugewandten Antriebsstößel der Schaltröhren
übertragen. Bei einem solchen Vakuumschalter ist es vorteilhaft, wenn das Hebelwerk
für jede Schaltröhre einen zweiarmigen Hebel umfaßt, dessen zwischen den Enden liegender
Drehpunkt an dem Antriebsstößel der Schaltröhre angeordnet ist und dessen Enden mit
dem Umlenkgetriebe bzw. mit dem Widerlager mittelbar oder unmittelbar gelenkig verbunden
sind. Auf diese Weise wird die Anordnung des gemeinsamen Widerlagers der Kontaktkraftfedern
an einer qut zugänglichen Stelle des Vakuumschalters ermöglicht. Ferner kann auf dieae
Weise eine Anordnung mit ruhender oder mit bewegter Kontaktkraftfeder gewählt werden.
[0007] Bei einer Bauform eines Vakuumschalters der eingangs genannten Art, bei dem das Umlenkgetriebe
an einem die antriebsseitigen Enden der Schaltröhren abstützenden Polkopf gelagert
ist, empfiehlt sich eine Ausgestaltung, bei der das Widerlager gleichfalls an dem
Polkopf befestigt ist und sich in der Wirkungsrichtung der Kontaktkraftfedern erstreckende
Langlöcher zum Durchtritt von Befestigungselementen besitzt und daß die Kontaktkraftfedern
zwischen den der Antriebsstange abgewandten Enden der zweiarmigen Hebel etwa gleichachsig
in Reihe liegend angeordnet sind, wobei sich das Widerlager zwischen den Kontaktkraftfedern
befindet. Durch die Trennung der Kontaktkraftfedern von den Antriebsstößeln der Schaltröhren
wird eine Platzersparnis in axialer Richtung erzielt. Dies bedeutet, daß die Schaltröhren
mit geringerem Abstand zueinander angebracht werden können.
[0008] Die Erfindung ist auch anwendbar bei einem Vakuumschalter, bei dem die Kontaktkraftfedern
in das Umlenkgetriebe eingefügt sind, wie dies der US-PS 3 597 556 zu entnehmen ist.
Hierbei können die Kontaktkraftfedern mit ihrem einen Ende an dem der Antriebsstange
zugewandten Ende der zweiarmigen Hebel angreifen und die der Antriebsstange abgewandten
Enden der zweiarmigen Hebel können an
qesonderten Lagerstellen des Widerlagers gelenkig abgestützt sein. Die Einstellung
des Gleichlaufes der Schaltröhren geschieht auch hierbei durch Lösen der Antriebsstange
und des Widerlagers und erneute Befestigung dieser Teile.
[0009] Eine raumsparende Anordnung der Vakuumschaltröhren mit relativ geringem gegenseitigen
Abstand läßt sich dadurch erreichen, daß die zweiarmigen Hebel bezüglich der an den
Antriebsstößeln befindlichen Drehpunkte qegensinnig abgekröpft sind. Bei der Ausführungsform
mit in das Umlenkgetriebe eingefügten Kontaktkraftfedern können ferner die dem Widerlager
zugewandten Hebelarme der zweiarmi- gen Hebel als Lenkhebel benutzt werden, indem
die Lagerpunkte so gewählt werden, daß die Verbindungslinie der an dem Widerlager
und an dem Antriebsstößel befindlichen Drehpunkte von der rechtwinkligen Stellung
zu der Betätigungsrichtung der Schaltröhren beim Ein- und Ausschalten nur geringfügig
abweicht.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
[0011] Die Fig. 1 zeigt einen Vakuum-Leistungsschalter für den Mittelspannungsbereich in
einer Seitenansicht.
[0012] In den Fig. 2 und 3 sind Einzelheiten des Antriebes der . Schaltröhren und der Kontaktkraftfedern
in einer Seitenansicht dargestellt. Dabei zeigt die Fig. 2 die Ausschaltstellung und
die Fig. 3 die Einschaltstellung.
[0013] Die Fig. 4 zeigt die Antriebsteile in einer Frontansicht mit der Befestigung des
Widerlagers der Kontaktkraftfedern.
[0014] In den Fig. 5 und 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel in einer den Fig. 2 und
3 entsprechenden Darstellung gezeigt. Dabei stellt Fig. 5 die Ausschaltstellung und
die Fig. 6 die Einschaltstellung dar.
[0015] Der in der Fig. 1 dargestellte Vakuum-Leistungsschalter 1 ist für den Bereich der
Mittelspannung vorgesehen und dient insbesondere zur Versorgung elektrischer Bahnen
mit Einphasenwechselstrom von 16 2/3 Hz. An einem vertikalen Träger 2 sind insgesamt
drei Stützisolatoren 3 befestigt, von denen der obere und der untere Stützisolator
je ein Kopfstück 4 trägt, an dem jeweils eine Schaltröhre 5 mit ihrem feststehenden
Unschlußbolzen eingespannt ist. Die beiden Schaltröhren 5 sind miteinander fluchtend
anqeordnet, wobei sich zwischen ihnen ein Polkopf 6 befindet, der über den dritten
Stützisolator 3 gegenüber dem Träger 2 abgestützt ist. Auf seiner den Stützisolatoren
abgewandten Seite ist an dem Träger 2 ein Antriebskasten 7 befestigt, der alle zur
Bereitstellung und Freigabe der Antriebsenergie benötigten Teile enthält. Der Aufbau
der Antriebsvorrichtung 7 im einzelnen wird im folgenden nicht näher erläutert, da
solche Antriebsvorrichtungen in verschiedenen Ausführungen bekannt sind. Beispielsweise
ist eine für Vakuumschalter vorgesehene Antriebsvorrichtung in der. DE-AS 27 17 958
(entspricht US-PS 4 152 562) beschrieben.
[0016] Zum Verständnis der Wirkungsweise sei nur erwähnt, daß die Antriebsvorrichtung 7
eine Handkurbel 10 aufweist, um einen Kraftspeicher aufladen zu können, der dann durch
einen Auslösebefehl zum Einschalten freigegeben wir. Eine isolierende Schaltstange
11 führt dann eine auf den Polkopf 6 gerichtete im wesentlichen geradlinige Bewegung
aus, während sie beim Ausschalten in der entgegengesetzten Richtung, d. h. in Richtung
der Antriebsvorrichtung 7 ausführt (Doppelpfeil 12). Wie die Fig. 1 ferner zeigt,
sind jeweils zwischen dem Polkopf 6 und den Kopfstücken 4 Isolierstreben 13 angeordnet,
die zusätzlich zu den Stützisolatoren 3 einen Teil der beim Ein- und Ausschalten auftretenden
Kräfte aufnehmen.
[0017] In der Fig. 2 ist der Polkopf 6 mit den daran angrenzenden Teilen der Schaltröhren
5 im ausgeschalteten Zustand dargestellt. Jede der Schaltröhren 5 besitzt einen in
axialer Richtung verschiebbaren Antriebsstößel 15, in den eine Ösenschraube 16 eingesetzt
und durch eine Mutter 17 befestigt ist. An einem den Kopf jeder Ösenschraube 16 durchsetzenden
Lagerbolzen 20 ist auf der einen Seite ein zweifach abgewinkelter Hebel 21 und auf
der anderen Seite ein Lenkhebel 22 gelagert. Die Lenkhebel sorgen bei der zum Ein-
und Ausschalten erforderlichen Verschiebung der Antriebsstößel 15 in Richtung des
Doppelpfeiles 23 für eine derartige Führung, daß eine Beanspruchung der in der Fig.
2 nicht sichtbaren Führungslager der Antriebsstößel 15 durch Querkräfte möglichst
gering bleibt. Der kürzere Hebelarm 24 jedes zweiarmigen Hebels 21 ist gelenkig mit
einem Hebel- 25 eines Kniehebelsystems 26 verbunden, an dessen Kniegelenkbolzen 27
die Antriebsstange 11 angreift. Eine geradlinige Führung der Antriebsstange 11 und
des Kniegelenkbolzens 27 wird durch eine Langlochführung 30 in Wandungsteilen des
Polkopfes 6 erreicht.
[0018] Der längere Hebelarm 31 jedes zweiarmigen Hebels 21 wirkt mit je einer Kontaktkraftfeder
32 zusammen. Die Kontaktkraftfedern 32 sind als Schraubendruckfedern ausgebildet und
umschließen mit ihren Windungen je eine Führungsstange 33, die an ihren inneren Enden
auf einem gemeinsamen Lagerbolzen 34 sitzen. Dieser ist Bestandteil eines Widerlagers
35, das etwa die Gestalt eines etwa U-förmigen Bügels mit nach außen abgewinkelten
Schenkelenden 38 aufweist (Fig. 4). Zur Abstützung der inneren Enden der Kontaktkraftfedern
32 dient je eine Scheibe 36, die an dem Bolzen 34 anliegt. Für die äußeren Enden der
Kontaktkraftfedern 32 ist je eine weitere Scheibe 37 vorgesehen, welche die Federkraft
über je eine Rolle 40 und einen diese durchsetzenden Gelenkbolzen 41 auf den Hebelarm
31 des zweiarmigen Hebels 21 überträgt. Jeder der Gelenkbolzen 41 durchsetzt ein in
dem äußeren Ende jeder Führungsstange 33 befindliches Langloch 42.
[0019] Die Schenkelenden 38 des Widerlagers 35 sind mit zu den Rändern hin offenen Langlöchern
43 versehen, durch die sich Schrauben 44 erstrecken. Als Auflagefläche für die Schenkelenden
38 des Widerlagers 35 dienen Abwinklungen 45 des Polkopfes 6. Wie man erkennt'; erstrecken
sich die Langlöcher 43 parallel zur Längsachse der Kontaktkraftfedern 32 (Fig.4).
Nach dem Lösen der Befestigungsschrauben 44 verschiebt sich somit das Widerlager 35
unter dem Einfluß einer Kräftedifferenz in eine neutrale Stellung.
[0020] In der Ausschaltstellung des Vakuumschalters gemäß der Fig. 2 nehmen die Kontaktkraftfedern
32 mit ihren Führungsstangen 33 eine von der geradlinig fluchtenden Lage nur qering
abweichende winklige Stellung ein. Der Kniegelenkbolzen 27 des Kniehebelsystems 26
steht dabei nahe dem linken Ende des Langloches 30. Wird hiervon ausgehend die Antriebsstange
11 durch die in Fig. 1 gezeigte Antriebsvorrichtung 7 nach rechts verschoben, so arbeitet
das Kniehebelsystem 26 als Umlenkgetriebe und bewirkt eine qleichzeitige Verschiebung
beider Antriebsstößel 15 im Sinne des Einschaltens. Diese Bewegungen verlaufen etwa
senkrecht zur Längsrichtung und zur Bewegungsrichtung der Antriebsstange 11. Hierbei
ist das aus den zweiarmigen Hebeln 21 und den Lenkhebeln 22 bestehende Hebelwerk wirksam,
das einerseits die Antriebsbewegung auf die Antriebsstößel 15 überträgt und andererseits
mittels der Kontaktkraftfedern 32 eine definierte Kontaktkraft entstehen läßt. Es
ergibt sich dann die in der Fig. 3 gezeigte Einschaltstellung, in der sich die Kniehebel
25 stark der Strecklage genähert haben und der Kniegelenkbolzen 20 dementsprechend
nahe dem rechten Ende des Langloches 30 steht. Die Kontaktkraftfedern 32 sind zusammengedrückt
und infolge der Verschwenkung der zweiarmigen Hebel 21 sind ihre Achsen zueinander
gegenüber der Fig. 2 in der entgegengesetzten Richtung leicht zueinander geneigt.
[0021] Die für die Funktion des Vakuumschalters 1 wesentliche gleichzeitige Berührung und
Trennung der Schaltstücke der Schaltröhren 5 bei den Schaltvorgängen wird auf folgende
Weise erreicht: Zunächst wird das Kniehebelsystem 26 von der-Antriebsvorrichtung 7
getrennt, z. B. durch Lösen der Antriebsstange 11 an der Antriebsvorrichtung 7 oder
an dem Kniegelenkbolzen 27. Ferner werden die Schrauben 44 des Widerlagers 35 gelöst.
Die Schaltröhren 5 gelangen nun unter dem Einfluß des umgebenden Luftdruckes in die
Einschaltstellung. Das Widerlager 35 verschiebt sich nun unter dem Einfluß einer etwa
bestehenden Kräftedifferenz in eine neutrale Stellung, die der Einschaltstellung beider
Schaltröhren 5 entspricht. Werden nun die Befestigungsschrauben 44 wieder angezogen,
so ist sichergestellt, daß bei den folgenden Ein- und Ausschaltugen mittels der Antriebsstange
11 die Schaltstücke beider Schaltröhren 5 gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden
und sich somit die gleiche mechanische und elektrische Beanspruchung ergibt. Der beschriebene
Vorgang ist ohne aufwendige Hilfsmittel oder Meßgeräte durchführbar. Auch -ist der
Zeitaufwand gering, weil das Widerlager 35 an der Stirnseite des Polkopfes 6 gut zügänglich
ist, wie die Fig. 1 zeigt. Die Entkopplung der Antriebsstange 11 von dem Kniehebelsystem
26 oder der Antriebsvorrichtung 7 ist gleichfalls auf einfache Weise durchführbar.
[0022] In dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die zweiarmigen Hebel 21
mit dem Umlenkgetriebe (Kniehebelsystem 26) unmittelbar gelenkig verbunden, während
die Kontaktkraftfedern 32 gleichfalls unmittelbar an dem Widerlager 35 bzw. einem
Bolzen 34 abgestützt sind.
[0023] Im.folgenden wird anhand der Fig. 5 (Ausschaltstellung) und der Fig. 6'(Einschaltstellung)
ein weiteres Ausführungsbeispiel beschrieben, bei dem die Kontaktkraftfedern mittelbar,
und zwar unter Zwischenschaltung den zweiarmigen Hebeln 21 ähnlicher Hebel an dem
Widerlager abgestützt sind, während die zweiarmigen Hebel ihrerseits mit dem Umlenkgetriebe
mittelbar, und zwar unter Zwischenschaltung der Kontaktkraftfedern, verbunden sind.
Für die übereinstimmenden Teile sind dabei die gleichen Bezugszeichen verwendet, um
den Vergleich zu erleichtern. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Schaltröhren
5, den Polkopf 6 und den Stützisolator 3 sowie die Antriebsstange 11, die Stößel 15
mit den Ringschrauben 16 und den Muttern 17.
[0024] Die Kontaktkraftfedern 50 sind Druckfedern, die sich in dem mit der Antriebsstange
11 verbundenen Kniehebelsystem 51 befinden. Jede Kontaktkraftfeder 51 sitzt auf einem
Kniehebel 52 und stützt sich an diesem über eine Scheibe 53 ab. Die gegenüberliegenden
Enden-der Kontaktkraftfedern 50 liegen an je einer Scheibe 54 an, welche ihrerseits
die Federkraft über je eine Rolle auf einen zweiarmigen Hebel 55 überträgt. Hierzu
sind die Kniehebel 52 mit je einem Langloch 56 versehen, in die ein Lagerbolzen 57
an dem einen Ende jedes zweiarmigen Hebels 55 eingreift. Wie bei einem Vergleich der
Fig. 5 und 6 zu erkennen ist, werden die Kontaktkraftfedern 50 beim Einschalten zusammengedrückt,
wobei sich die Stellung des Lagerbolzens 57 innerhalb des Langloches 56 ändert.
[0025] Die zweiarmigen Hebel 55 sind ähnlich wie die Hebel 21 in den Fig. 2 und 3 ausgebildet
und übertragen demgemäß die Bewegung der Antriebsstange 11 auf die Schaltröhren 5.
Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel sind die zweiarmigen Hebel 55 jedoch
an ihren der Antriebsstange 11 abgewandten Ende an einem Widerlager 60 direkt auf
gesonderten Lägerbolzen 58 gelagert. Dieses Widerlager ist ähnlich wie das Widerlager
35 in den Fig. 2 bis 4 als Bügel mit beidseitig abgewinkelten Schenkeln ausgebildet
und ist an dem Polkopf 6 so angebracht, daß es nach dem Lösen von Befestigungselementen
in Richtung des Doppelpfeiles 61 verschiebbar ist und sich in der neuen Stellung wieder
befestigen läßt. Der Einstellvorgang ist in analoger Weise durchführbar, wie dies
bereits beschrieben wurde. Zunächst wird daher die Antriebsstange 11 von dem Antrieb
getrennt, wodurch die Schaltgefäße 5 unter dem Einfluß des umgebenden Luftdruckes
in die Schließstellung gelangen. Durch Lös-en der Befestigungselemente des Widerlagers
60 wird erreicht, daß sich der gesamte aus Federn und Hebeln bestehende Mechanismus
im Gleichgewicht befindet und somit beide Schaltröhren 5 synchron betätigt werden,
nachdem das Widerlager 60 in der neutralen Stellung befestigt worden ist.
[0026] In beiden beschriebenen Ausführungsbeispielen sind die zweiarmigen Hebel 21 bzw.
55 bezüglich der an den Antriebsstößeln der Schaltröhren 5 befindlichen Drehpunkte
qegensinnig abgekröpft. Den Fig. 2 und 3 ist dabei zu entnehmen, daß die Abkröpfung
in der Weise erfolgt, daß beide Hebelenden voneinander einen größeren Abstand als
die an den Antriebsstößeln befindlichen Drehpunkte aufweisen. Hierdurch wird ein ausreichender
Zwischenraum für die Unterbrigung der Kontaktkraftfedern 32 und für den Angriff des
Kniehebensystems 26 geschaffen, während andererseits der Abstand zwischen den Antriebsstößeln
15 bzw: den in diese eingesetzten Ösenschrauben 16 recht gering sein kann. Sinngemäß
die gleiche Formgebung besitzen die zweiarmigen Hebel 55 gemäß den Fig. 5 und 6, wobei
eine stärkere Abkröpfung der Hebel an ihrem dem Widerlager 60 zugewandten Ende nicht
erforderlich ist. Vielmehr ist hier die Stellung der Hebelarme 62 der zweiarmigen
Hebel 55 so gewählt, daß diese sogleich die Funktion von Lenkhebeln für die Antriebsstößel
15 übernehmen.
1. Vakuumschalter (1) mit zwei elektrisch in Reihe qeschalteten und etwa gleichachsig
fluchtend angeordneten Schaltröhren (5) je Pol und einer für beide Schaltröhren (5)
gemeinsamen Antriebsvorrichtung (7, 11) zum Ein- und Ausschalten sowie mit
a) einem Umlenkgetriebe (Kniehebelsystem 26;51) zur Gewinnung zweier einander entgegengesetzter
Bewegungen aus einer einheitlichen Antriebsbewegung und
b) einer jeder Schaltröhre zugeordneten Kontaktkraftfeder (32;50),
qekennzeichnet durch folgende Merkmale:
c) beide Kontaktkraftfedern (32;50) besitzen ein gemeinsames, in ihrer Wirkungsrichtung
verschiebbar befestigtes Widerlager (35;60) und
d) zur Übertragung der Federkraft auf den Antriebsstößel (15) jeder Schaltröhre (5)
dient ein mit dem freien Ende jeder Kontaktkraftfeder (32;50) und mit dem Umlenkgetriebe
(26;51) verbundenes Hebelwerk (21;55).
2. Vakuumschalter nach Anspruch 1, bei dem das Umlenkgetriebe ein Kniehebelsystem
(26) umfaßt, mit dessen Kniegelenk (Kniegelenkbolzen 27) eine in ihrer Längsrichtung
geführte Antriebsstange (11) verbunden ist und dessen Kniehebel (25)'die Bewegung
der Antriebsstange (11) unter etwa rechtwinkliger Umlenkung der Bewegungsrichtung
auf die einander zugewandten Antriebsstößel (15) der Schaltröhren (5) übertragen,
dadurch gekennzeichnet , daß das Hebelwerk für jede Schaltröhre (5) einen zweiarmigen
Hebel (21;55) umfaßt, dessen zwischen den Enden liegender Drehpunkt an dem Antriebsstößel
(15) der Schaltröhre (5) angeordnet ist und dessen Enden mit dem Umlenkgetriebe (26;51)
bzw. mit dem Widerlager (35;60) mittelbar oder unmittelbar gelenkig verbunden sind.
3. Vakuumschalter nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Umlenkgetriebe (26) an einem
die antriebsseitigen Enden der Schaltröhren (5) abstützenden Polkopf (6) gelagert
ist, dadurch Gekennzeichnet, daß das Widerlager (35) gleichfalls an dem Polkopf (6)
befestigt ist und sich in der Wirkungsrichtung der Kontaktkraftfedern (32) erstreckende
Langlöcher (43) zum Durchtritt von Befestigungselementen (44) besitzt und daß die
Kontaktkraftfedern (32) zwischen den der Antriebsstange (11) abgewandten Enden der
zweiarmigen Hebel (21) etwa gleichachsig in Reihe liegend angeordnet sind, wobei sich
das Widerlager (35) zwischen den Kontaktkraftfedern (32) befindet.
4. Vakuumschalter nach Anspruch 2, bei dem die Kontaktkraftfedern (50) in das Umlenkgetriebe
(51) eingefügt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktkraftfedern mit ihrem
einen Ende an dem der Antriebsstange (11) zugewandten Ende der zweiarmigen Hebel (55)
angreifen und daß die der Antriebsstange (11) abqewandten Enden der zweiarmigen Hebel
(55) an gesonderten Lagerstellen (58) des Widerlagers (60) gelenkig abgestützt sind.
5. Vakuumschalter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ggekennzeichnet, daß die zweiarmigen
Hebel (21;55) bezüglich der an den Antriebsstößeln (15) befindlichen Drehpunkte gegensinnig
abgekröpft sind.
6. Vakuumschalter nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslinie
der an dem Widerlager (60) und an dem Antriebsstößel (15) befindlichen Drehpunkte
(58;20) jedes zweiarmigen Hebels (55) beim Ein- und Ausschalten von der rechtwinkligen
Stellung zur Bewegungsrichtung jedes Antriebsstößels (15) nur geringfügig abweicht;