[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Volksbelustigungseinrichtung nach Art einer Achterbahn
mit entlang eines geschlossenen Schienensystems in hängender Lage bewegbaren Fahrgastträgern,
die über Tragstangen pendelfähig an Lauf- und FUhrungsrollen aufweisenden Fahrwerken
aufgehängt und an ihnen mittels Dämpfungsgliedern abgestützt sind.
[0002] Schaustellergeschäfte dieser Art lassen gegenüber Achterbahnen Ublicher Bauweise
eine Steigerung des Erlebnisreizes in Verbindung mit einer kostengünstigeren Gestaltung
erwarten, doch hat der Fortgang der Entwicklung bisher noch nicht zu einer einwandfrei
funktionierenden Anlage geführt. Bei der in der DE-PS 861 369 beschriebenen Abfahrtbahn
zur Volksbelustigung mit pendelnd daran aufgehängten flugzeugförmigen Gondeln hat
man sich noch keine Gedanken über die Gestaltung des Schienensystems und der Fahrwerke
gemacht. Hingegen läßt die DE-OS 23 06 385 eine Grundkonzeption erkennen, wonach am
Fahrgastträger zwei aufrechte Tragstangen ortsfest befestigt sind, die über Laufrollen
und FUhrungsrollen pendelfähig in je einem Fahrgestell aufgehängt sind. Hierbei werden
die Laufrollen in einander zugekehrten und miteinander starr verbundenen U-Schienen
geführt, zwischen denen das Fahrwerk ein Kugelgelenk zur hängenden, pendelfähigen
Anordnung der Tragstange für den Fahrgastträger aufweist. In Kurvenstrecken sind die
U-Schienen entsprechend der erwarteten Fliehkraft geneigt. Seitenkräfte sollen durch
abgefederte Führungsrollen aufgenommen werden.
[0003] Bei dieser Anlage wurde nicht erkannt, daß hängende Fahrzeuge in Pendelschwingungen
geraten, auch wenn die Kurvenbahn geneigt ist.
[0004] Beim Einfahren in eine Kurve bedingt nämlich die plötzlich angreifende Zentrifugalkraft,
daß der Fahrgasttröger über den Gleichgewichtszustand hinaus nach außen schwingt,
um dann wieder bis über die ursprüngliche vertikale Lage hinaus zuruckzuschwingen.
Der Fahrgasiträger pendelt also um den Gleichgewichtszustand. Bei Verlassen der Kurve
kann der Fahrgastträger weiter schwingen, Resonanzen können sich bilden. Damit ist
die Sicherheit für den Fahrgast nicht gewährleistet.
[0005] Diese Problematik soll bei einer ähnlichen, vorbekannten Volksbelustigungseinrichtung
nach der DE-PS 23 29 423 dadurch gelöst werden, daß in einem starren Fahrgestell die
seitlichen FUhrungsräder starr geführt sind und die Laufräder über eine Wippe gelagert
sind. Die aus vier Rohren bestehenden Schienen sind auch bei Kurvenstrecken immer
horizontal ausgerichtet. Die dadurch verstärkt eintretenden Pendelschwingungen sollen
durch Reibdämpfglieder aufgefangen werden, deren Dämpfung proportional zum Ausschwenkwinkel
des Fahrgastträgers sich verhalten soll. Diese Reibdämpfglieder sind als Teleskopgebilde
zwischen einer nahezu vertikalen, die Fahrgastträger haltenden Tragstange und dem
Fahrgestell gelenkig so angeordnet, daß sie einen kleineren Radius als ihr Anlenkpunkt
an der Tragstange beschreiben. Die auf den Gelenkpunkt am Fahrgestell einwirkenden
Kräfte üben auf dieses ein Drehmoment aus, welches das Fahrgestell mit jeweils zwei
an einer Seite befindlichen Führungsrädern fest gegen die Schienen pressen sollen.
Außerdem sollen die Laufräder dabei gegen obere Schienen angedrückt werden, was unüberlegterweise
zur Abbremsung.der Laufräder führen würde.
[0006] Die in der Praxis beobachtete Folge dieser bekannten Anordnung ist nicht etwa eine
wesentliche Vermeidung der gefürchteten Pendelschwingung sondern die Bruchanfälligkeit
von Teilen des Fahrgestelles oder gar der Tragkonstruktion für den Fahrgastträger.
[0007] )er Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Fahrgestellkonstruktion für die
hängenden, pendelfähig angeordneten Fahrgastträger so zu ändern, daß Pendelschwingungen
quer zur Fahrtrichtung tatsächLich wirksam reduziert oder vermieden werden können,
ohne Teile der construktion zum Bruch fUhrenden Belastungen auszusetzen.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe geht von der Lehre der DE-PS 23 29 423
aus und umfaßt die im Kennzeichnungsteil des Hauptanspruches aufgeführten Merkmale.
[0009] Mit diesen Lösungsmerkmalen verfolgt die Erfindung den prinzipiellen Gedanken, die
seitlichen Schwingbewegungen des Fahrgastträgers durch beidseitig in der Schwingebene
angeordnete, als Balgzylinder ausgebildete Luftfedern aufzufangen und die sich dadurch
ergebenden Abatützkräfte möglichst gleichmäßig auf Gruppen von Lauf- und FUhrungsrollen
abzuleiten, deren Lagerungen Uber mehrere, sich kreuzende Gelenkachsen im Fahrwerk
geführt sind. Dadurch entsteht eine Kraftverzweigung, die ursächlich dafür ist, daß
die Bauteile des Fahrwerkes und der Tragkonstruktion keinen Bruchbelastungen mehr
ausgesetzt sind.
[0010] Während beim erwähnten Stand der Technik ein Teil der Schwingungsenergie durch Erzeugen
von Reibarbeit vernichtet werden soll, wird bei der Erfindung durch den Einsatz der
Luftfedern einerseits eine erhebliche Dämpfung der Schwingungsenergie aufgrund Verformung
der Bälge herbeigefUhrt und andererseits eine Beeinflussung der Rückstellkraft erreicht
die das Ausschwingen der Fahrgastträger bei jeder Fahrstellung begrenzt und damit
zu einer flüssigen und gefahrlosen FUhrung der Fahrgastträger auch bei hohen Geschwindigkeiten,
kleinen Kurvenradien und raschen Kurvenwechseln beiträgt.
[0011] In den Unteransprüchen sind zahlreiche Ausgestaltungen der Erfindung erwähnt, mit
deren Hilfe die Anpassung der zahlreichen Lauf- und FUhrungsrollen an die sich ständig
ändernde Schienenlage erreicht wird, wobei die Erfindung auch den Prinzipgedanken
verfolgt, nicht nur die Achsen der Lauf- und Führungsrollen einstellfähig zu machen
sondern auch den
Fahrwerkrahmen flexibel zu gestalten, um der freien Einstellfähigkeit der einzelnen
Rollen keinen diese behindernden Widerstand entgegen zu .setzen.
[0012] Die Erfindung weicht Uberdies von dem Gedanken ab, zur Führung der Lauf- und Führungsrollen
Rohre im Schienensystem zu verwenden. Es hat sich vielmehr gezeigt, daß es besser
ist, die Rollen auf ebenen, in Kurvenstrecken entsprechend geneigten und gekrümmten
Schienen zu führen, um die Last von der gesamten Breite der einzelnen Rolle aufnehmen
zu können. Allerdings ist zur Anwendung dieses Gedankens die Lehre der DE-OS 23 06
385 mit den dort dargestellten U-Schienen ungeeignet. Stattdessen offenbart die Erfindung
eine selbständige Lösung in den Ansprüchen 12 bis 16.
[0013] Die in diesen Ansprüchen definierte Schienenkonstruktion ist für sich neu und auch
bei anders gestalteten Belustigungseinrichtungen mit Erfolg einsetzbar. Das im. Querschnitt
vorzugsweise zylindrische Tragrohr vermittelt der Schienenkonstruktion die erforderliche
Festigkeit und bietet die Möglichkeit, die Schienenkonstruktion hängend an Auslegern
des Gerüstes der Belustigungseinrichtung zu befestigen. Ein solches Rohr läßt sich
mit der erforderlichen Spezialeinrichtung
krümmen, so daß die theoretisch vorgegebene Schienenführung überraschend genau eingehalten
werden kann. Die an diesem Tragrohr angeschweißten Lauf- und Führungsschienen weisen
die geforderte ebene, in Kurven angepaßte Fläche auf. Insgesamt ergibt sich eine kostengünstige
und sehr genau ausführbare Schienenkonstruktion, die besonders für hängend geführte
Fahrgastträger geeignet ist.
[0014] Schließlich geht die Erfindung von dem vorbekannten Gedanken ab, Schleppantriebe
für das Bewegen der Fahrgasttröger an Bergstrecken auf das Fahrwerk einwirken zu lassen.
Stattdessen schlägt die Erfindung im Anspruch 17 eine neue Gestaltung des Fahrgastträgers
fur hangande Anordnungen vor, wonach diese an ihrer Unterseite einen nach unten offenen,
durchgehenden Kanal fUr die Anordnung von Mitnehmerelementen zum Angriff der Schleppeinrichtung
aufweisaen. Wegen der erfindungsgenäßen Gestaltung des Fahrwerkes entstehen bei dieser
Anordnung keine Zwängungen, obwohl die Schleppeinrichtung in beträchtlichem Abstand
vom Fahrwerk am Fahrgastträger anggreift.
[0015] Einzelheiten der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch und beispielsweise dargestellt.
Es zeigent:
Fig. 1: Eine prinzipiell gehaltene Seitenansicht eines an einem Schienensystem hängend
gefUhrten Fahrgastträgers,
Fig. 2: eine Draufsicht auf ein Fahrwerk entsprechend dem Schnitt II-II in Fig. 1,
Fig. 3: einen Teilquerschnitt durch das Fahrwerk entlang der Linie III-III in Fig.
2,
Fig. 4: einen Querschnitt durch das Fahrwerk entsprechend der Linie IV-IV in Fig.
2,
Fig. 51 eine Seitenansicht des Fahrwerkes entsprechend dem Pfeil A in Fig. 2,
Fig. 6: eine Stirnansicht eines Fahrgastträgers gemäß Fig. 1
Fig. 7: einen Querschnitt durch die Schienenkonstruktion entlang der Linie VII-VII
in Fig. 1, und
Fig. 8: eine Seitenansicht eines Fahrwerkzuges entsprechend einer Darstellung der
Fig. 1 und 5.
[0016] In Fig. 1 ist skizzenhaft ein Fahrgastträger 1 dargestellt, der Uber ortsfest an
ihm befestigte Tragstangen 2 pendelfähig hängend an Fahrwerken 4 angeordnet ist, die
Uber eine Schienenkonstruktion 9,10,11 geführt werden. Diese Schienenkonstruktion
9,10,11 ist Bestandteil eines geschlossenen Schienensystems nach Art einer Achterbahn.
Sie weist nicht dargestellte Berg- und Talstrecken und Kurven auf, deren Neigung rasch
abwechseln kann, wobei die Anlage für die Überwindung großer Höhenunterschiede und
somit zur Erzeugung großer Fahrgeschwindigkeiten mit dem-entsprechend hohen Fliehkräften
ausgelegt ist.
[0017] Der einzelne Fahrgastträger 1 ist an einem Hauptgelenk 3 am Fahrwerk 4 pendelfähig
aufgehängt. Jeder Tragstange 2 ist ein eigenes Fahrwerk 4 zugeordnet. Die Tragstangen
2 können untereinander, wie beim Stand der Technik, durch ein Gestänge 40 verbunden
sein:
[0018] Beim Durchfahren von Kurven wirkt ·auf den Fahrgastträger 1 und dessen Tragstangen
2 eine erhebliche Fliehkraft ein, die zu gefürchteten Pendelschwingungen Anlaß geben
würde. Wie die Erfindung diese Schwingungen dämpft und unterdrückt, ist im Beispiel
der Fig. 3 dargestellte worauf später zurückgekommen wird.
[0019] Das einzelne Fahrwerk 4 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 in mehrere Fahrwerkgruppen
7 aufgelöst, von denen jede Fahrwerkgruppe 7 vier Paare Laufrollen 5 und zwei Paare
Führungsrollen 6 aufweist, die gemäß Fig. 7 auf im Querschnitt rechteckig gestaltete
Laufschienen 9 und Führungsschienen 11 einwirken, welche an einem rohrförmigen Schienentröger
10 angeschweißt sind. In Kurvenstrecken sind diese Schienen 9, 11 entsprechend der
erwarteten Fliehkraff geneigt, wobei sie der Lage des Schienenträgers 10 folgen, der
entsprechend der theoretischen Schienenachse gekrümmt wird.
[0020] Das Problem der Erfindung besteht nun darin, die Lauf- und Führungsrollen 5, 6 trotz
sich ständig ändernder Schienenführung frei einstellbar zu halten und die aus der
Pendelbewegung des Fahrgastträgers 1 und deren Dämpfung herrührenden Kräfte möglichst
gleichmäßig auf alle Rollen 5,6 zu verteilen, um das Entstehen von Bruchbelastungen
zu vermeiden. Zu diesem Zweck ist die einzelne Fahrwerkgruppe 7 gelenkig im Fahrwerk
4 aufgehängt, wobei mit 8 ein Fahrwerkgruppengelenk symbolisch dargestellt ist, dessen
Achse sich quer zur Schienenachse und damit zur Fahrtrichtung erstreckt. Weitere Gelenkachsen
sind in Fig. 2 deutlicher dargestellt, welche das Fahrwerk 4 in einer konstruktiven
Ausgestaltung in Draufsicht zeigt.
[0021] Das Fahrwerk 4 gemäß Fig. 2 enthält zunächst einen Gelenkrahmen 12, der aus Längsholmen
13 und Querholmen 14 gebildet wird, die bei den Gelenken 15 miteinander so verbunden
sind, daß die einzelnen Holme 13,14 unter den entstehenden Kräften in einem gewissen
Umfang Relativbewegungen zueinander ausführen können. In der Mitte des Fahrwerkes
4 ist ein als Hohlkostenträger ausgebildetes Joch 16 angeordnet und mit den Längsholmen
13 Uber die Lager 17 drehfähig verbunden. Von diesen Lagern 17, die vorzugsweise als
Gleitlager ausgebildet sind, weist eines axiales Spiel auf, so daß eine Verschiebung
des Gelenkrahmens nicht zu Zwängungen führt. Im Joch 16 befindet sich in der durch
die Schienenachse verlaufenden Vertikalebene eine um diese Längsachse drehbar gelagerte
Welle 18, die an ihren Enden mit abgeflachten Zapfen 29 versehen sind, in denen sich
Gelenke 22 mit vertikaler Drehachse befinden. Die Funktion der Gelenke 22 ergibt sich
aus der späteren Beschreibung zu Fig. 4.
[0022] ist Innerhalb des Joches 16 auf der Welle 18 ein Pendellager 19 zur Aufnahme des
Auges 20 der Tragstange 2 sowie des Hauptgelenkes 3 (vgl. Fig. 1) angeordnet. Um die
freie Beweglichkeit des Auges 20 bzw. der Tragstange 2 zu erhalten, befinden sich
in den Deck- und Bodenwänden des Joches 16 entsprechend geformte DurchbrUche 21. Die
Tragstange 2 kann demnach um die dur die Welle 18 gebildete Achse quer zur Fahrtrichtung
37 pendeln. Die dadurch entstehenden Pendelschwingungen werden durch die Anordnung
gemäß Fig. 3 gedämpft und die daraus resultierenden AbstUtzkräfte wirken auf das Joch
16 in Form von Drehmomenten um die Drehachse der Welle 18 ein.
[0023] Wie schon die Fig. 1 zeigt, sind Gruppen von Laufrollen 5 und Führungsrädern 6 zusammengefaßt
und für sich gelenkig im Fahrwerk 14 aufgehängt. Gemäß Fig. 2 erfolgt die Lagerung
der Rollen 5,6 in Winkelböcken 25 (vgl. auch Fig. 4), die um die in Fig. 1 bereits
gezeigte Gelenkachse 8 drehbar an BUgeln 23 aufgehängt sind, welche zwei einander
gegenüberliegende Fahrwerkgruppen 7 U-förmig umgreifen (vgl. Fig. 4), im Gelenk 22
drehbar gelagert und mit Hilfe der Rollen 24 in den Längsholmen 13 des Gelenkrahmens
12 beweglich geführt sind.
[0024] Befindet sich das Fahrwerk 4 in einer Kurvenstrecke, dann können die Bügel 23 um
die Gelenkachae 22 sich verdrehen und sich zueinander in einem spitzen Winkel einstellen.
Diese Relativverschwenkung wird durch die Führung der Rollen 24 in den Längsholmen
13 nicht behindert, weil diese Längsholme 13 bevorzugt als nach innen offene U-Profile
gestaltet sind, an deren Schenkelinnenflächen die Rollen 14 kreisförmige Bewegungen
um die Gelenke 22 ausführen können.
[0025] Die Gelenke 22 sind in Form von Pendellagern 30 (vgl. Fig. 4) ausgeführt, so daß
sich die Bügel 23 beim Durchfahren von Wendepunkten von Kurvenstrecken ebenfalls selbastständig
einstellen können. Darüberhinaus ist durch die drehbare Lagerung der Welle 18 im Joch
16 ein weiterer Freiheitsgrad gegeben, damit Kurvenneigungen im Bereich von Wendepunkten
zu keinen Zwängungen der Rollen 5,6 bzw. ihrer Lagerungen führen können.
[0026] Im Extremfall ist der Gelenkrahmen 12 in der Lage, eine von der in Fig. 2 gezeigten
rechteckigen Stellung nach verschiedenen Seiten abweichende windschiefe Lage einzunehmen.
[0027] In der Fig. 3 ist das Joch 16 in dem aus Fig. 2 erkennbaren Teilschnitt III-III dargestellt.
Sowohl an der Tragstange 2 als quch am Joch 16 sind strebenartig ausgerichtete Ansätze
26,27 vorgesehen, zwischen denen als Balgzylinder ausgebildete Luftfedern 28 eingespannt
sind. Diese Luftfedern 28 sind vorbekannte Bauteile aus der Fahrwerktechnik für große
Lastwagen und schienengebundene Fahrzeuge. Die Pendelschwingung um die Achse 3, 19,
20 fUhrt zur Verformung der Luftfedern 28 unter Komprimierung oder Entlastung der
darin eingespannten Luft, wodurch einerseits erhebliche Dämpfung und andererseits
Bildung von RUckstellkraften erzeugt werden können. An die Luftfedern 28 sind nicht
dargestellte Ventile angeschlossen, die zu Luftdruckquellen fuhren und dazu bestimmt
sind, den theoretisch vorgegebenen Luftdruck innerhalb der Luftfedern 28 aufrecht
zu erhalten.
[0028] Die Anzahl der Luftfedern 28 wird nach den vorhandenen Belastungen festgelegt. Ihre
Bälge sind so anzuordnen, daß sie sich auch bei schrägem Pen
- deln der Tragstangen 2 verformen und Dämpfungsarbeit leisten können. Will man das
Entstehen von RUckstellkraften ganz oder teilweise unterbinden, ist es zweckmäßig,
die Innenräume der beidseitig der Tragstange 2 gegenüberliegenden Luftfedern untereinander
drucktechnisch zu verbinden.
[0029] Die Dämpfung der Pendelschwingungen der Tragstange 2 um die Achse 3,19,20 durch die
Luftfedern 28 führt zu einer Drehmomentbelastung des Joches 16 um die genannte Achse
3,19,20. Dieses Drehmoment wird über die Lager 17 auf die Längsholme 13 des Gelenkrahmens
12 Ubertragen und zufolge der gelenkigen Anordnung der Fahrwerkgruppen 7 im Gelenkrahmen
12 gleichmäßig auf die Lauf- und FUhrungsrollen 5,6 abgeleitet. Da diese Rollen 5,6
Uber ihre gesamte Breite an den Schienen 9,11 geführt sind, sind diese ohne weiteres
in der Lage, die verzweigten Kräfte aufzunehmen und Bruch zu vermeiden.
[0030] Aus Fig. 4 erkennt man, wie die Welle 18 mit ihren abgeflachten Zapfen 29 zwischen
voneinander distanzierten Stegen 39 eines BUgels 23 geführt ist. Ein Lagerzapfen 31
ist in diesen Stegen 39 befestigt. Der Uberdies ballig und mit Spiel zwischen den
Stegen 39 angeordnete Zapfen 29 ist über ein Pendellager 30 am Lagerzapfen 31 gefuhrt.
Damit kann einerseits der BUgel 23 um die Achse des Lagerzapfens 31 (Gelenk 22) eine
Schwenkbewegung ausführen. Andererseits ist die Welle 18 in der Lage, sich mit Hilfe
des Pendellagers 30 trotz des Lagerzapfens 31 um ihre Achse zu verdrehen. Der andere
Bügel 23 braucht diese Pendellagerung nicht aufzuweisen.
[0031] Uberdies ist in Fig. 4 dargestellt, daß die Lauf- und Führungsschienen 9, 11 über
Knotenbleche 33 gegenüber dem Schienenträger 10 versteift sind. Die Laufflächen fUr
die Laufrollen 5 und FUhrungsrollen 6 befinden sich seitlich dieser Knotenbleche 33.
Mehrere Abschnitte der Schienenträger 10 werden Uber Flansche 32 miteinander verbunden.
Der Durchmesser dieser Flansche 32 ist ebenfalls so bemessen, daß die Laufflächen
der Schienen 9, 11 nicht beeinträchtigt sind. Symbolisch ist mit strichpunktierten
Linien ein Tragarm 38 gezeigt, der beispielsweise im Bereiche der Stoßstellen der
Schienenträger 10 angreift und mit einem nicht dargestellten GerUst verbunden ist.
Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, die Schienenkonstruktion hängend am Gerüst anzuordnen,
ohne daß die Rollen 5, 6 des Fahrwerkes 4 dadurch beeinträchtigt werden.
[0032] In der Seitenansicht gemäß Fig. 5 ist die Lage der Fahrwerkgruppen-Gelenke 8 verdeutlicht,
um welche die Winkelböcke 25 schwenkbar sind, welche die Lauf- und Führungsrollen
5, 6 tragen. Trotz der in Fig. 5 gewählten geradlinigen Darstellung der Laufschienen
9 ist erkennbar, daß sich die Lauf- und FUhrungsrollen 5, 6 bei konkaver oder konvexer
KrUmmung der Laufschienen 9 deren Lage ohne weiteres anpassen können, indem der Winkelbock
25 um die Gelenkachse 8 schwenken kann.
[0033] Im Beispiel der Fig. 6 ist schließlich noch dargestellt, daß der einzelne Fahrgastträger
1 an seiner Unterseite eine in Fahrtrichtung durchlaufende und nach unten offene Kanalausbildung
35 aufweist, in der strichpunktiert und symbolisch dargestellte Mitnehmerelemente
36 angeordnet werden können, die für den Eingriff von Schleppvorrichtungen bestimmt
sind. Bei den üblichen Volksbelustigungseinrichtungen nach Art von Achterbahnen werden
die Fahrgasttröger 1 Uber eine solche nicht dargestellte Schleppvorrichtung entlang
einer Bergstrecke auf die höchste Lage des GerUstes bewegt, von wo aus die Fahrgastträges
1 aufgrund ihrer eigenen Energie der Lage Uber Tal-Berg- und Kurvenstrecken wieder
zum Ausgangspunkt zurUckgefUhrt werden. Bei hängend angeordneten Fahrgaatträgern 1
ist es bisher Ublich gewesen, die Schleppvorrichtung an das Fahrwerk angreifen zu
lassen. Da das erfindungsgemäße Fahrwerk 4 flexibel ausgestaltet ist, wird die Möglichkeit
eröffnet, die Schleppvorrichtung an einer vom Fahrwerk 4 weit entfernten Stelle auf
den Fahrgastträger 1 einwirken zu lassen. Damit ist aber auch die Möglichkeit gegeben,
die erforderlichen Bremseinrichtungen ebenfalls vom Fahrwerk distanziert zu halten.
Mit 34 sind Trittbretter zur Erleichterung des Einstieges in die Fahrgastträger 1
dargestellt.
[0034] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 8 ist die Aufhängung der Tragstangen 2 mehrerer,
zu einem Zug zusammengekoppelter Fahrgastträger 1 verdeutlicht. Danach wird die Kupplung
von zwei benachbarten Fahrgastträgern 1 nur durch ihre benachbarten Tragstangen 2
herbeigeführt, die auf der Welle 18 mit ihren Augen 20 in einem gewissen Abstand zueinander
eigenbeweglich gelagert sind. Somit sind die beiden benachbarten Tragstangen 2 einem
gemeinsamen Fahrwerk 4 zugordnet, das folglich die Funktion einer Kupplung mit Ubernimmt.
Andererseits sind die Fahrgastträger 1 unabhängig voneinander um die Achse der Welle
18 schwenkbar, so daß ihr Schwenkverhalten nicht auf benachbarte Fahrgastträger 1
sich ungUnstig auswirken kann. Die Augen 20 der Tragstangen 2 durchgreifen einen Durchbruch
21 des Jochs 16 das entsprechend dem Abstand der Augen 20 breiter als im Beispiel
der Fig. 2 ausgebildet ist.
[0035] Wie in Fig. 2 und 5 im Detail dargestellt, ist die Welle 18 im einzelnen Bügel 23
gefUhrt, der die Lager für die Lauf- und FUhrungsrollen 5, 6 trägt.
1) Volksbelustigungseinrichtung nach Art einer Achterbahn mit entlang eines geschlossenen
Schienensystems in hängender Lage bewegbaren Fahrgastträgern, die über Tragstangen
pendelfähig an Lauf- und FUhrungsrollen aufweisenden Fahrwerken aufgehängt und an
ihnen mittels Dämpfungsgliedern abgestutzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Lauf- und FUhrungsrollen (5, 6) in Fahrwerkgruppen (7) angeordnet und diese in einem
das Fahrwerk (4) bildenden Rahmen (12) um senkrecht zur Fahrtrichtung sich erstreckende
Achsen (8, 22). gelenkig aufgehängt sind und daß als Dämpfungsglieder Luftfedern (28)
vorgesehen sind, die in Form von Balgzylindern zwischen der Tragstange (2) und einem
das Fahrwerk (4) quer zur Fahrtrichtung durchsetzenden Joch (16) eingespannt sind.
2) Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Joch (16) im Rahmen
(12) um eine quer zur Fahrtrichtung sich erstreckende Achse (17) gelagert ist.
3) Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichn e t, daß der Rahmen (12)
aus gelenkig miteinander verbundenen Längs- und Querholmen (13, 14) besteht.
4) Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsholme (13) als
nach innen offene Profile, z.B. mit U-förmigem Querschnitt, ausgebildet sind.
5) Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekenn-zeichnet, daß jeweils
zwei benachbarte Lauf- und Führungsrollen (4, 5) in einem Winkelbock (25) gelagert
und dieser um eine quer zur Fahrtrichtung erstreckende Achse (8) an einem BUgel (23)
gelenkig angeordnet ist, der seinerseits im Fahrwerk,(4) um eine senkrechte Achse
(22) gelagert und in den Längsholmen (13) des Rahmens (12) gefUhrt abgestützt ist.
6) Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechte Achse (22)
im Kreuzungspunkt der durch die Schienenachse verlaufenden Vertikalebene des Fahrwerkes
(4) mit der quer dazu gerichteten Längsachse des BUgels (23) sich befindet.
7) Einrichtung nach Anspruch 1, 2, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Joch (16)
eine sich in der Vertikalebene des Fahrwerkes (4) sich erstreckende und beidseits
Uber das Joch (16) hinausragende Welle (18) gelagert ist, die innerhalb des Jochs
(16) das Hauptgelenk (3) für die Tragstange (2) trägt und an ihren beiden Enden die
senkrechten Achsen bildenden Gelenke (22) fUr die Lagerung der BUgel (23) aufweist.
8)Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende der Welle (18)
abgeflacht und von einem Lagerzapfen (31) mit einem Pendellager (30) durchsetzt ist,
der in das Wellenende mit Spiel umgreifenden Stegen (38) des Bügels (23) geführt ist.
9) Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Auge (20) der Tragstange
(2) Uber ein Pendellager (19) mit der Welle (18) verbunden ist und daß das als Kastenträger
ausgebildete Joch (16) DurchbrUche (21) fUr die Tragstange (2) und deren Auge (20)
aufweist.
10) Einrichtung nach Anspruch 7 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet , daß bei Kopplung
mehrerer Fahrgastträger (1) die einander benachbarten Tragstangen (2) solcher Fahrgastträger
(1) in einem gemeinsamen Fahrwerk (4) derart aufgehängt sind, daß ihre Augen (20)
auf der das Joch (16) durchsetzenden Welle (18) beidseits der durch die Lager (17)
des Jochs (16) verlaufenden Achse mit Abstand zueinander gelagert sind.
11) Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die BUgel (23) mittels
Rollen (24) in den Längsholmen (13) geführt sind.
12) Einrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragstange (2) und das Joch (16) quer zur Fahrtrichtung sich erstreckende,
strebenbildende Ansätze (26, 27) aufweisen, zwischen denen die Balgzylinder (28) eingespannt
sind.
13) Volksbelustigungseinrichtung nach Art einer Achterbahn mit entlang eines geschlossenen
Schienensystems in hängender Lage bewegbaren Fahrgastträgern, die Uber Tragstangen
pendelfähig an Lauf- und FUhrungsrollen aufweisenden Fahrwerken aufgehängt und an
ihnen mittels Dämpfungsgliedern abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet , daß das
Schienensystem aus einem rohrförmigen Schienenträger (10) besteht, der in der.durch
seine Achse verlaufendenHorizontalebene frei vorragende, im Querschnitt prismatische
Laufschienen (9) und an seiner Unterseite eine in der Vertikalebene frei vorragende
Führungsschiene (11) aufweist, gegen deren Außenflächen beidseits die Lauf- und Führungsrollen
(5,6) angreifen.
14) Einrichtung noch Anspruch 13,dadurch gekennzeichnet , daß der Schienentrdger (10)
mit seinen Lauf- und Führungsschienen (9, 11) in Kurven entsprechend der Zentrifugalkraft
geneigt ist.
15) Einrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichn e t , daß an den Stoßstellen
von Abschnitten der Schienenträger (10) deren Durchmesser vergrößernde Flansche vorgesehen
sind, die radial von den die Laufspur der FUhrungs- und Laufrollen (5, 6) aufweitenden
Teilen der Lauf- und Führungsschienen (9, 11) Uberragt werden.
6) Einrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeich - n e t , daß die Lauf-
und FUhrungsschienen (9, 11) Uber Knotenbleche (33) gegenüber dem Schienenträger (10)
versteift sind.
7) Einrichtung nach Anspruch 14 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Schienenträger (10) hängend an Tragarmen (38) des GerUstes befestigt sind.
8) Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet , daß die Fahrgastträger
(1) an ihrer Unterseite einen in Fahrtrichtung durchlaufenden und nach unten offenen
Kanal (35) fUr die Anordnung von Mitnehmerelementen (36) zum Angriff von Schleppeinrichtungen
aufweisen.
Stückliste
1 Fahrgastträger
2 Tragstange
3 Hauptgelenk
4 Fahrwerk
5 Laufrolle
6 Führungsrolle
7 Fahrwerkgruppe
8 Fahrwerkgruppen-Gelenk
9 Laufschiene
10 Schienenträger
11 Führungsschiene
12 Gelenkrahmen
13 Längsholm
14 Querholm
15 Gelenk
16 Joch
17 Lager
18 Welle
19 Pendellager
20 Auge von Tragstange
21 Durchbruch
22 Gelenk
23 Bügel
24 Rolle
25 Winkelbock
26 Ansatz
27 Ansatz
28 Luftfeder (Balgzylinder)
29 Zapfen
30 Pendellager
31 Lagerzapfen
32 Flansch
33 Knotenblech
34 Trittbrett
35 Kanal
36 Mitnehmerelement
37 Fahrtrichtung
38 Tragarm
39 Steg
40 Gestänge