[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tonerzeuger, der aus einer Kombination von
mindestens einer Stimmzunge, mindestens einer Stimmplatte und Teilen hiervon, insbesondere
für den Aufbau auf einem Kanzellenkörper von Musikinstrumenten mit durchschlagenden
Zungen, besteht und jeweils eine Stimmplatte mit einem durch Längs- und Querstege
gebildeten schlitzförmigen Fenster in einer Tonträgerplatte für die Stimmzunge, deren
Stiefel auf einem Quersteg, dem Stiefel-Quersteg, befestigt ist und deren frei schwingungsfähiger
Abschnitt in dem Schlitz zwischen den Längs- und Querstegen unter Einhaltung eines
Luftspalts zwischen ihr und den Längsstegen und dem anderen Quersteg am freien Ende
durchschwingen kann.
[0002] Im Laufe von vielen Jahrzehnten sind unzählige Versuche und Vorschläge gemacht worden,
um die hier in Rede stehenden Tonerzeuger selbst oder auch die zugehörigen Herstellungsverfahren
zu verbessern und rentabler zu gestalten. So ist in der CH-PS 61o 428 ein winderregter
Tongenerator beschrieben, dessen Verbesserungen darin bestehen, daß die an einer Trägerplatte
befestigte Stimmzunge im Bereich des für den Stiefel normalerweise verwendeten Querstegs
der Stimmplatte gleiche Breite besitzt wie im Bereich des Schlitzes, in welchem sie
durchschwingt, und dieser Quersteg eine Nut zur Aufnahme des anstelle des Stiefels
befestigten Abschnitts der Stimmzunge aufweist, wo sie formschlüssig eingepaßt ist;
dabei ist die Nut außerdem unter kleinem Winkel abgesenkt, so daß die Stimmzunge an
ihrem freien Ende ohne zusätzliche Formbearbeitung so über dem Ende des Schlitzes
vorragend liegt, daß dadurch zwingend der notwendige Lösabstand zustandekommt.
[0003] Schon vor längerer Zeit ist in der DE-OS 2o 22 437 vorgeschlagen worden, den Tonzungenträger
der Stimmplatte als Spritzling aus einem "Plastwerkstoff" zu fertigen, der wesentlich
leichter ist und weniger Aufwand an Material und Arbeitzeit erfordert als die metallischen
Stimmplatten. Konstruktive Besonderheiten, die sich speziell auf die Verwendung von
Kunststoff beziehen, sind nicht beschrieben außer dem auch für Tonzungenträger aus
Metall zweckmäßigen Teilmerkmal, daß der Durchschwingkanal konisch ausgebildet ist,
dh. der Schlitz an der der Stimmzunge zugewandten Oberfläche nur um einen möglichst
schmalen Luftspalt größer als die Stimmzunge und an der unteren, abgewandten Fläche
merklich größer ist als an der Oberfläche. Stimmplatten, die komplett aus Kunststoff
hergestellt sind, sind in einer Ausbildung bekannt geworden, bei der - wie schon früher
bei Verwendung von Metallblech - die Stimmzunge aus dem Material von drei Seiten losgeschnitten
wird, während die vierte Seite mit der Platte verbunden bleibt, wobei die Stimmzunge
über die Oberfläche der Stimmplatte herausgepreßt wird (DE-PS 83 838).
[0004] Die bisherigen Versuche, um Stimmplatten oder ganze Mundharmonika- oder Melodica-Mehrfachstimmplatten
aus Kunststoff herzustellen, haben mindestens insofern nicht befriedigt, daß die Stimmung,
die Tonhaltung, die Klangqualität in keiner Weise selbst bescheidenen Ansprüchen genügten,
abgesehen davon, daß auch die Fertigung nicht in dem erwünschten Grade vereinfacht
dh. verbilligt werden konnte.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Stimmplatte, bestehend
aus Tonträgerplatte und Stimmzunge so auszubilden, daß die normalen Ansprüche an Klangqualität
und Tonhöhenkonstanz befriedigt werden, sowie daß die Herstellung ohne besonders geschulte
Fachkräfte und ohne aufwendige Nachbearbeitung möglich ist.
[0006] Im einzelnen gehört dazu, daß trotz der werkstoffbedingten größeren Dicke der Stimmzungen
eine solche Luftströmung schräg in die Spalte seitlich der Stimmzunge zwischen ihr
und den Längsstegen der Stimmplatte möglich ist, daß sich das BERNOULLI-Strömungsgesetz
für die Schwingungs-Anregung richtig auswirken kann, dh. daß der Luftstrom nicht zu
lange während des Eintritts der Zunge in den Spalt unterbrochen wird. Das zweite Problem
besteht darin, der Stimmzunge aus Kunststoff die erforderliche Steifigkeit trotz der
werkstoffbedingten größeren Elastizität bei Kunststoff als bei Metall zu geben. Schließlich
muß auf die spritztechnischen Bedingungen Rücksicht genommen werden, wozu vor allem
gehört, daß die Teile ohne Lufteinschlüsse aus dem Werkzeug kommen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Tonerzeuger mit den Teilmerkmalen gemäß
dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch Verbindung mit den Teilmerkmalen gemäß dem kennzeichnenden
Teil von Anspruch 1 gelöst. Die dort angegebenen Maßnahmen ermöglichen die Erfüllung
aller derjenigen konstruktiven Voraussetzungen, die für eine einwandfreie Schwingungserzeugung
durch den Spielwind - Blasen oder Ziehen je nach Luftführung und Einbau der Stimmplatte
- gelten. Außerdem gewährleisten die konstruktiven Besonderheiten auch die erforderliche
Qualität der mechanischen Kopplung zwischen Tonträgerplatte und Stimmzunge, die letzten
Endes das Ansprechen und die Frequenzkonstanz maßgebend bestimmen. Damit ist die Fertigung
in der Großserie mit ausreichend konstanter Qualität des Musikinstruments, in welches
die Tonträgerplatten mit den Stimmzungen, dh. die Tonerzeuger dieser Bauart eingesetzt
werden, mit hoher Sicherheit gewährleistet.
[0008] Die Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstände der Unteransprüche. Im folgenden
sind Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung beschrieben; es stellen dar:
Fig.1: eine Stimmplatte, in die zwei Stimmzungen der neuartigen Konstruktion als Beispiele
für zwei extrem verschiedene Tonhöhen eingesetzt sind, in verkürzter Darstellung mit
Unterbrechung
Fig.2: a) einen Längsschnitt
b) bis e) Querschnitte an verschiedenen Stellen
der tiefer abgestimmten Stimmzunge und ihres zugehörigen Abschnitts der Tonträgerplatte
f) einen Längsschnitt
g) und h) Querschnitte an verschiedenen Stellen der
höher abgestimmten Stimmzunge und ihres zugehörigen Abschnitts der Tonträgerplatte
alles von Fig.1
'Fig.3: Alternativen für die Tonträgerplatte bzw. Stimmzunge von Fig.1 und 2
a) im Falle eines "T"-förmigen Querschnitts
b) im Falle eines Dreieck-förmigen Querschnitts
c) im Falle einer Stimmzunge mit einem Teilabschnitt an ihrem freien Ende mit deutlich
stufenweise größerer Breite
d) im Falle einer Stimmzunge mit am freien Ende größerer Breite als am Stiefelende.
Fig.4: eine weitere Alternativ-Ausbildung zu Fig.1 bis 3 mit in mindestens einem Teilbereich
zwischen Stiefel und freischwingendem Ende der Stimmzunge speziell geformten Längsschnitt
der Stimmplatte
a) im Längsschnitt A-A durch den einen Luftspalt und entlang desselben zwischen Stimmplatten-Schlitz
und Stimmzunge
b) in der Draufsicht
c) in der Seitenansicht auf das freischwingende Ende der Stimmzunge
d) im Querschnitt und in der Blickrichtung zum freischwingenden Ende der Stimmzunge
hin
e) wie c), jedoch in vergrößertem Maßstab
f) wie d), ebenfalls in vergrößertem Maßstab
Beschreibung der Ausführungs-Beispiele
[0009] In Fig.1 ist die Tonträgerplatte 1 mit einem langen Schlitz 2 (gestrichelt gezeichnet)
für die ziemlich tief abgestimmte Stimmzunge 3 und mit einem kurzen Schlitz 4 (ebenfalls
gestrichelt gezeichnet) für eine relativ höher abgestimmte Stimmzunge 5 dargestellt.
Es ist außerdem durch gestrichelte Linien angedeutet, daß die Schlitze 2 und 4 zur
Unterfläche der Tonträgerplatte 1 konisch aufgeweitet sind; vgl. zB. Kanten 6 und
7. Bei der höher abgestimmten Stimmzunge 5 ist die kopfseitige innere Stirnwand 8
durch Schraffur hervorgehoben. In der Länge ist bei dem tiefer abgestimmten Tonerzeuger
zwischen dem Stiefelbereich 9 und dem Kopfbereich 1o zu unterscheiden, die beide um
die Länge des freischwingenden Teils 11 der Stimmzunge 3 entfernt.
[0010] Der Ausgangs-Querschnitt 12 der tiefer abgestimmten Stimmzunge 3 ist eine rhomboide
Fläche, deren kürzere Diagonale auf der Oberfläche der Tonträgerplatte 1 senkrecht
steht und deren Seitenkanten zu Fasen 13, 14 angeflächt sind, die ebenfalls auf der
Oberfläche der Tonträgerplatte 1 senkrecht stehen. Dieser Querschnitt 12 ist gleich
von der Fußfläche 15 des Stiefelbereichs 9 bis zum Ende des Stiefelseitigen Teilabschnitts
16, wenn man sich die Stimmzunge 3 in eine entsprechend ausgebildete Nut im Stiefelbereich
9 eingesetzt vorstellt. Tatsächlich ist aber der im Stiefelbereich 9 liegende Abschnitt
der Stimmzunge 3 mit dem Stiefelbereich der Tonträgerplatte 1 einstückig stoffschlüssig
verbunden, so daß die Trennlinien nur für die Erläuterung von Bedeutung sind. Von
der Tonträgerplatte 1 im Querschnitt tatsächlich körperlich getrennt setzt sich der
rhomboide Querschnitt 12 aber vom Beginn des Schlitzes 17 über die ganze Länge des
Teilabschnitts 16 fort bis zu der Stoßkante 18.
[0011] Von der Stoßkante 18 bis zum Beginn 19 des kopfseitigen Stimmzungenabschnitts 2o
besitzt die Stimmzunge 3 einen üblichen flach-rechteckigen Querschnitt; daran schließt
sich für den kopfseitigen Stimmzungen-Abschnitt 2o ein Querschnitt an, der der oberen
Hälfte des rhomboiden Querschnitts 12 mindestens annähernd gleich ist. In dem Beispiel
ist nämlich die Dicke des flach-rechteckigen Querschnitts des Abschnitts zwischen
den Teilabschnitten Stiefelbereich 9 und Kopfbereich 1
0 bis zum kopfseitigen Ende 21 der Stimmzunge in voller Höhe fortgeführt. Die Verlängerung
3o des Stiefelteils 9 der Stimmzunge 3 über das Ende des Stiefelbereichs 9 hinaus
vermittelt den Vorteil, daß die Halterung der Stimmzunge 3 im Stiefelbereich 9 unterstützt
und so vermieden wird, daß an der Stelle des Beginns 17 des Schlitzes 2 durch die
Auslenkung der Stimmzunge 3 unzulässig große Spannungen auftreten, die infolge der
bewirkten Dehnungen des Materials an dieser Stelle die Kopplung von Stimmzunge und
Tonträgerplatte schwächer, dh. die als wirkliche Einspannteile der Stimmzunge 3 für
die Tonhöhen- und Klangqualität entscheidend wichtig ist.
[0012] Wenn auch bei dem Beispiel der Stimmzunge 3 mit Belastungskopf 22 diese Spannungen
besonders kritisch sein können, so gilt der Vorteil dieser Art der "Einspannung" der
kopflosen, längsprofil-freien Stimmzunge 5 in gleicher Weise, obwohl der Abschnitt
der Stimmzunge 5 im Stiefelbereich 9 nicht in den Schlitz 4 hinein verlängert ist.
Diese auf einen höheren Ton abgestimmte Stimmzunge 5 weist, wie die gestrichtelte
Darstellung in der Fußfläche 15 des Stiefelbereichs 15 zeigt,-ebenfalls einen rhomboiden
Querschnitt 23 auf, mit zu den Fasen 24, 25 angeflächten Seitenkanten, jedoch von
wesentlich kleinerer kurzer Diagonale; dieser Querschnitt 23 ist aber unverändert
vom Stiefelbereich 9 bis zum Ende 26 des freischwingenden Abschnitts 27 der Stimmzunge
5 fortgeführt. Auch in diesem Falle ist die Stimmzunge 5 wieder durch einstückige,
stoffschlüssige Vereinigung im Stiefelbereich 9 mit der Tonträgerplatte 1 zu einer
optimal verbundenen Einheit ausgebildet.
[0013] Fig.1 zeigt für beide Beispiele weiterhin, daß die Stimmzungen 3, 5 mit einer schwachen
Neigung gegen die Oberfläche der Tonträgerplatte 1 so eingesetzt sind, daß im Stiefelbereich
9 weniger als die obere Hälfte des rhomboiden Querschnitts 12, 23 über die Tonträgerplatte
1 hinausragt und das frei schwingende Ende 21, 26 der Stimmzunge 3, 5 mit dem nahezu
ganzen Querschnitt über die Oberfläche der Tonträgerplatte 1 herausragt; in den Schlitz
2, 4 taucht allenfalls ein Teil der unteren Hälfte des Querschnitts, unterhalb der
Fasenflächen, zB. 14, 25, in den Schlitz 2, 4 ein. Dadurch ist gewährleistet, daß
beim Anschwingen zunächst ein ziemlich flacher Luftstrom unterhalb der Stimmzunge
3, 5 im Bereich des sogenannten Lösabstandes in den Schlitz 2, 4 eintritt, der infolge
der BERNOULLI-schen Querkräfte die Stimmzunge 3, 5 in den Schlitz 2, 4 zieht, woraus
sie wieder austreten kann, nachdem der Luftstrom zunächst unterbrochen, damit keine
Querkräfte entstanden waren und somit keine Zugkraft auf die Stimmzunge mehr einwirken
konnte. Danach wiederholt sich das Spiel aufs Neue.
[0014] Die technische Lehre der Erfindung besteht also darin, daß die grundlegenden Voraussetzungen
für eine ungestörte Schwingungserregung - wie sie auch bei den herkömmlichen Tonerzeugern
mit durchschwingenden Zungen erfüllt sein sollten - durch die beschriebenen Maßnahmen
einfacher, selbsttätig und zwangsweise erfüllt werden, weil die stoffschlüssige Verbindung
von Tonträgerplatte 1 und Stimmzunge 3, 5 in Verbindung mit der Form des Querschnitts
besonders defenierte Einspannungsbedingungen schafft.
[0015] In Fig.2 sind die Ausführungsbeispiele der Fig.1 noch zusätzlich in Längs- und Querschnitten
wiedergegeben. In Fig.2a weist die Tonträgerplatte 1 den langen Schlitz 2 zwischen
dem Stiefelbereich 9 und dem Kopfbereich 1o auf, wobei an der kopfseitigen inneren
Stirnwand 8 gezeigt ist, wie die Konizität des Schlitzes 2 durch den Winkel 28 ihrer
Neigung herbeiführt wird. Die Schraffur des Stiefelbereichs 9 und des Kopfbereichs
1
0 bedeuten keinen echten Schnitt, sie sollen lediglich die Zugehörigkeit zu der Tonträgerplatte
1 hervorheben.
[0016] In dem Stiefelbereich 9 ist der Stiefel 29 der Stimmzunge 3, der um die Verlängerung
3o mit gleichem Querschnitt fortgesetzt ist, einstückig stoffschlüssig - durch ein
Karmformungs-, Klebe- und/oder Schweißverfahren - eingesetzt, so daß die obere Hälfte
des Querschnitts in den Stiefelbereich 9 der Tonträgerplatte eingetaucht ist, allerdings
geringfügig gegen die Oberfläche der Tonträgerplatte 1 geneigt, so daß die aus dem
Stiefel 29 und seiner Verlängerung 3
0, sowie dem dünnen Bereich 31 und dem kopfseitigen Bereich 2o bestehende Stimmzunge
3 sich im Mittel so aus der Oberfläche der Tonträgerplatte 1 heraushebt - unter dem
Winkel 31' - daß der frei schwingungsfähige Teil (31, 2
0) gegen sein Ende hin in einem kleinen Abstand über der Tonträgerplatte 1 liegt.
[0017] Der Schnitt A-A in Fig.2b zeigt die einstückig stoffschlüssige Vereinigung von Stiefel
29 - Unterkanten gestrichelt gezeichnet - und Tonträgerplatte 1 mit der ebenfalls
gestrichelt gezeichneten Nut 32, die zwar in der Praxis tatsächlich vorliegen können,
wenn die einstückig stoffschlüssige Vereinigung nachträglich bei getrennt hergestellten
Teilen durchgeführt wird, in der Regel aber von vorneherein bei einstückiger Herstellung
praktisch nicht vorhanden sind. Der Schnitt B-B in Fig. 2c zeigt, wie die von vorne
(Pfeilrichtung) betrachtete Querschnittsform der Verlängerung 3o mit etwas weniger
als der unteren Hälfte in den Schlitz 2 eintaucht, der an der Oberfläche um den Luftspalt
33 breiter ist als die Stimmzunge 3 an ihrer größten Breite, die ihrerseits dem dünnen
Bereich 31 - geschnitten gezeichnet - der Stimmzunge 3 entspricht. Außerdem erkennt
man, daß der Schlitz 2 durch Neigung der Längsfläche 34 um den kleinen Winkel 35 nach
unten konisch erweitert ist.
[0018] An der Stelle des Schnitts C-C (Fig.2d) ragt der dünne Bereich 31 noch etwas weiter
aus der Oberfläche heraus und am kopfseitigen Ende 26 liegt der halb-rhombische Belastungskopf
einschließlich der Fasenflächen 35, 36 deutlich oberhalb der Tonträgerplatte 1, wobei
die Unterkanten etwas angeschrägt sein können (vgl. Fig.2h).
[0019] In der Fig.2f ist ein Längsschnitt durch die Tonträgerplatte 1 am Rande des Schlitzes
4 für die höher abgestimmte Stimmzunge 5 wiedergegeben, aus dem deren flache Neidung
mit herausragendem Ende 26 des freischwingenden Abschnitts 27, die Konizität des Schlitzes
4 und das eintauchende einstückig stoffschlüssig mit dem Stiefelbereich 9 der Tonträgerplatte
verbundene Stiefelseitige Stück 36 der Stimmzunge 5 erkennbar sind.
[0020] Im Schnitt E-E der Fig.2g ist dieses Eintauchen an der gestrichelten unechten Trennlinie
37 zwischen Stiefel 36 und Stiefelbereich 9 zu erkennen; zu beachten ist noch, daß
nicht nur die seitlichen Spitzen des rhomboiden Querschnitts des Stiefels 36 durch
Fasen 38, 39 angeflächt sind, sondern auch die obere mit den Abplattungen 4
0. Diese Form ist noch deutlicher dem Schnitt F-F in Fig. 2h zu entnehmen, wobei man
auch sieht, daß die untere Fläche der Stimmzunge 5 die notwendige Schräge 41 für die
Führung des Luftstroms in Richtung des Pfeils 42 zur optimalen Schwingungserregung
besitzt (jeweils nur eine Seite bezeichnet). Die Konizität des Schlitzes 4 ist an
der Neigung der Seitenflächen 43 zu erkennen.
[0021] In Fig. 3a ist ein Ausführungsbeispiel mit "T"- förmigem Querschnitt der Stimmzunge
44 an einer Schnittstelle etwa entsprechend Fig.2d oder 2h mit senkrechtem Mittelsteg
45 und blattförmigem Querteil 46, dicht oberhalb der Oberfläche der Tonträgerplatte
1 dargestellt.
[0022] Der Luftspalt ist mit 47 und der Neigungswinkel der Schlitz-Seitenflächen 48 mit
49 bezeichnet. Fig.3b zeigt in entsprechender Weise eine Stimmzunge mit einem Querschnitt,
der aus einem gleichschenkligen Dreieck 5o und einem Fasen-Unterteil 51 zusammengesetzt
ist, dessen Höhenlinien 52 senkrecht auf der Tonträgerplatte steht, wobei die Unterfläche
der Stimmzunge den für den Lösabstand nötigen Abstand davon hat.
[0023] Fig.3c zeigt eine Stimmzunge 53, die an ihrem freien Ende den Teilabschnitt 54 mit
deutlich stufenweise größerer Breite aufweist, an deren Form der Schlitz in der Tonträgerplatte
55 unter Einhaltung des Luftspalts 56 angepaßt ist. Die Stimmzunge 57 des Ausführungsbeispiels
der Fig.3d besitzt eine Trapez-artige Form, deren Breite am freien Ende 58 größer
ist als am Stiefelende 59, wobei der Schlitz in der Tonträgerplatte 6o ebenfalls unter
Einhaltung Ces Luftspalts 61 an die Form der Stimmzunge 57 angepaßt ist. In beiden
Fällen der Fig.3c und 3d ist das freie Ende der Stimmzunge 53, 57 mit Seitenkanten
versehen, die in Form einer Abschrägung 62, 63 an der Unterseite versehen, die ähnlich
wie die rhomboide Form in Fig.1 den Luftstrom in der richtigen Neigung zur Oberfläche
zuführen.
[0024] In Fig. 4a ist im Stiefelbereich 9 die Stimmzunge 81 auf der Tonträgerplatte 1 unter
spitzem, zum freischwingenden Ende 26 der Stimmzunge 81 ansteigenden Winkel 31' so
befestigt, stoffschlüssig oder einstückig verbunden, daß der Stiefel 29 zu seinem
Ende hin zunehmend in die Oberfläche des Stiefeibereichs 9 der Tonträgerplatte 1 eintaucht
oder diese Oberfläche auf ihre gesamte Breite entsprechend abfällt. Die Stimmzunge
81 besitzt einen Querschnitt, der am freischwingenden Ende 26, wie auch gegebenenfalls
in anderen Bereichen ihrer Länge, aus einem flachen, dünnen Rechteck 31 und einem
darauf liegenden gleichschenkligen Dreieck 5
0 zusammengesetzt ist, dessen Höhe auf dem Rechteck 31 senkrecht steht und vom freischwingenden
Ende 26 in Richtung auf den Stiefel 29 zunimmt.
[0025] Auf der Oberfläche 82 der Tonträgerplatte 1 ist die Verdickung 83 aufgebracht - vorzugsweise
einstückig angeformt - wobei die Breite 84 einen Wert zwischen der Breite 85 der Tonträgerplatte
1 und der Breite 85' der Stimmzunge 81 sein kann. Die Verdickung 83 besitzt im Bereich
86 nahe dem Stiefelbereich 9 eine zum freien Ende 26 der Stimmzunge 81 hin ansteigende
Höhe, im Bereich 87 bis nahe dem freien Ende 26 der Stimmzunge 81 eine abnehmende
Höhe. Die Verdickung 83 hat somit im bzw. nahe dem Stiefelbereich 9 die Höhe null,
nimmt zum freien Ende 26 der Stimmzunge 81 hin ab und hat dazwischen ein Maximum.
Dadurch hat der Abstand der Unterfläche 88 der Stimmzunge 81 von den an die Luftspalte
33 anschließenden Oberflächenbereichen der Tonträgerplatte 1 entlang der Schlitze
2 bis 4, deren Form in der Tonträgerplatte 1 und der Verdickung 83 mindestens annähernd
gleich ist, ein Profil ähnlich demjenigen des sogenannten "Lösabstandes" im Längsschnitt
durch die bisher üblichen Stimmplatten. In weiterer Ausbildung ist die Höhe 89 des
gleichschenkligen Dreiecks 5o am freischwingenden Ende 26 der Stimmzunge 81 bzw. hinter
einem Kopf bei tief abgestimmter Zunge kleiner als nahe dem Stiefel 29.
[0026] Alle anhand des Ausführungsbeispiels der Fig.4 beschriebenen Besonderheiten sind
kumulativ anwendbar und vermitteln die Möglichkeit, sie in verschiedenartiger besonderer
Kombination an die unterschiedlichen Bedingungen für Stimmplatten verschiedener Tonhöhe
anzupassen. So ist im unteren Teil der Fig.4b die eine Art dargestellt, bei der die
Höhe der Verdickung 83 zum Schlitz 2 bzw. 4 hin abnehmend bemessen ist und im oberen
Teil der Fig.4b ein anderer Fall, bei dem dies nicht der Fall ist.
1. Tonerzeuger,
bestehend aus einer Kombination von mindestens einer Stimmzunge, mindestens einer
Stimmplatte und Teilen hiervon, insbesondere für den Aufbau auf einem Kanzellenkörper
von Musikinstrumenten mit durchschlagenden Zungen,
enthaltend mindestens eine Stimmplatte mit jeweils einem durch Längs- und Quersteg
gebildeten schlitzförmigen Fenster in einer Tonträgerplatte für die Stimmzunge, deren
Stiefel auf dem einen Quersteg, dem Stiefel-Quersteg, befestigt ist und deren frei
schwingungsfähiger Abschnitt in dem Schlitz zwischen den Längs- und Querstegen unter
Einhaltung eines Luftspalts zwischen ihr und den Längsstegen und dem anderen Quersteg
am freien Ende durchschwingen kann,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) der Querschnitt der Stimmzunge (3, 5) mindestens in einem Abschnitt ihrer gesamten Länge, gegebenenfalls ausschließlich
eines Kopfes am freischwingenden Ende, eine Form besitzt, die
a1) ein flaches Rechteck (31) mit fasenartigen Seitenkanten, die auf der Oberfläche
der Tonträgerplatte (1) senkrecht stehen, und
a2) einen symmetrisch zur Längs-Mittellinie ausgebildeten Verdickungsaufsatz
a2.1) mit beidseitig zu der Längs-Mittellinie entgegengesetzt geneigten Teilflächen, die
gegebenenfalls ein gleichschenkliges Dreieck (50) bilden, und
a2.2) dort auf der-dem Rechteck (31) zugeordneten Seite kantig aufeinander stoßenden Randlinien
ihres Querschnitts
enthält und/oder
b) die dem Verdickungsaufsatz gegenüberliegende Fläche des im Querschnitt der Stimmzunge
(3, 5) enthaltenen Formbestandteils von flachem Rechteck plan ist und im Stiefelbereich
(9) auf der Oberfläche der Tonträgerplatte (1) aufliegt, sowie mit dieser mindestens
in einem Teilbereich des Längsschnitts zwischen Stiefelbereich (9) und freischwingendem
Ende (26) der Stimmzunge (3, 5) einen spitzen Winkel (31') einschließt.
2. Tonerzeuger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt (12, 23) der Stimmzunge (3, 5) mindestens
in dem beschriebenen Abschnitt eine rhomboide Form (Raute) besitzt, deren eine, vorzugsweise
die kürzere Diagonalschnitt-Linie auf der Oberfläche der Tonträgerplatte (1) - in
diese teilweise eintauchend - senkrecht steht.
3. Tonerzeuger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt (12, 23) der Stimmzunge (3, 5) mindestens
in dem beschriebenen Abschnitt einen Verdickungsaufsatz besitzt, der die Form eines
gleichschenkligen Dreiecks (50) hat, dessen Höhenlinie (52) auf der Oberfläche der Tonträgerplatte (1), insbesondere
mit der Spitze des Dreiecks auf der Oberfläche, dh. der Oberseite, hervorragend, senkrecht
steht.
4. Tonerzeuger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt (12, 23) der Stimmzunge (3, 5) mindestens
in dem beschriebenen Abschnitt einen Verdickungsaufsatz besitzt, der die Form des
Fusses eines "T" hat, und der so gebildete Mittelsteg (45) auf der Oberfläche der
Tonträgerplatte (1), insbesondere auf der Oberfläche, dh. der Oberseite hervorragend,
senkrecht steht (Fig.3a).
5. Tonerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stiefel (29) der Stimmzunge (3, 5) unter einem gegen
die Oberfläche der Tonträgerplatte (1) zu seinem Ende hin spitzen Winkel geneigt so
in den Stiefel-Quersteg (9) eingesetzt ist, daß das freie Ende (26) der Stimmzunge
(5) weniger als bis zu ihrer maximalen Breite in den Schlitz der Tonträgerplatte (1)
eintaucht (Fig.2f).
6. Tonerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der beschriebene Abschnitt der Stimmzunge (3, 5) im Stiefel-Quersteg
(9) mindestens annähernd über seine ganze Länge gleichen Querschnitt (12, 23) besitzt.
7. Tonerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teilabschnitt der Stimmzunge an ihrem freien Ende,
gegebenenfalls in Form einer Abschrägung (62, 63) an der Unterseite, Seitenkanten
aufweist, die im spitzen Winkel zu den Seitenkanten im übrigen Längsbereich im Sinne
einer Verjüngung der Breite und/oder Dicke zum freien Ende hin stehen (Fig.3c und
3d).
8. Tonerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stiefel (29) der Stimmzunge (3, 5) mit der Tonträgerplatte
(1) form-und kraftschlüssig sowie gegebenenfalls stoffschlüssig vorzugsweise durch
ein einschlägiges Kunststoff-Warmbehandlungs- und/oder Klebe- und/oder Schweißverfahren
verbunden sind.
9. Tonerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tonträgerplatte (1) mindestens in einem Teilbereich
nahe dem freischwingenden Ende (26) der Zunge eine der Stimmzunge (29) zugewandte
Verdickung (83) aufweist.
lo. Tonerzeuger nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickung (83) zwischen Stiefel (29) und Mittelbereich
der Stimmzunge (81) in Richtung auf deren freies Ende (26) ansteigende Höhe und/oder
zwischen Mittelbereich und freiem Ende (26) abnehmende Höhe aufweist und/oder im Bereich
des freischwingenden Endes (26) der Zunge (81) zum Schlitz (2, 4) der Tonträgerplatte
(1) hin absenkend ausgebildet ist.
11. Tonerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die aus Tonträgerplatte (1), gegebenenfalls einschließlich
der Verdickung (83) und Stimmzunge (3, 5, 81) zusammengesetzte Stimmplatte einstückig,
vorzugsweise in einem Arbeitsgang mit Komplettwerkzeug warmgeformt ist.
12. Tonerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stiefel der Stimmzunge (3, 5, 81) und der Stiefel-Querschnitt
(9) der Tonträgerplatte (1) einstückig vereinigt und mit dem "U"-förmigen Rest der
Trägerplatte gemäß einem der obenerwähnten Verfahren stoff- und kraftschlüssig verbunden
ist.
13. Tonerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial für die Herstellung der Teile aus
Kunststoff mit dunklem Farbstoff-Pulver, Versteifungs-Faserstoff und/oder metallischem
Feinkorn vermischt ist.
14. Tonerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stimmzunge (3, 5, 81) bezüglich ihrer Länge und/oder
bezüglich ihrer Dicke räumliche Abschnitte aus thermoplastischem Kunststoff aufweist,
während die gegebenenfalls restlichen Abschnitte aus einem elastischem Werkstoff größerer
Härte und höherem spezifischen Gewichts, insbesondere aus Metall, bestehen.
15. Verwendung des Tonerzeugers nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stiefel mehrerer Stimmzungen, gegebenenfalls mit den
zugehörigen Querstegen der Tonträgerplatte zu einer Gruppe vereinigt einerseits und
mindestens die zugehörigen "U"-förmigen Restteile der Tonträgerplatten andererseits
je einstückig hergestellt und anschließend gemäß dem erwähnten Verfahren form- und
kraft, sowie gegebenenfalls stoffschlüssig verbunden sind.