G a t t u n g d e r E r f i n d u n g
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vibrationsramme mit mindestens zwei mit Abstand sowie
parallel zueinander gelagerten, einer starren Vibrationszelle zugeordneten Unwuchtwellen,
wobei jeder der Unwuchtwellen je ein besonderer Motor und jeder Unwuchtwelle je mindestens
eine Unwuchtmasse zugeordnet sind und die Motoren die Unwuchtmassen drehwinkelkonform
mit entgegengesetztem Drehsinn zueinander antreiben, so daß die Unwuchtmassen horizontal
im wesentlichen schwingungsfrei und in vertikaler Richtung zur Erzeugung einer gerichteten
Kraft unter Verzicht auf eine Zwangskopplung zwischen den Unwuchtwellen in ihren Drehzahlen
sychronisierbar sind und die Unwuchtwellen in einer zur Rammrichtung senkrecht stehenden
Ebene gelagert sind, wobei die Motoren an die gleiche Energiequelle angeschlossen
sind.
Stand der Technik
[0002] Es ist bekannt, hydraulisch betriebene Vibrationsrammen im Kanal-, Tief-, Wasserbau
und in Baugruben wegen ihrer Vielseitigkeit, besonders zum Rammen und Ziehen stählener
Rammelemente, einzusetzen. Ein wesentlicher Vorteil der in der Regel hydrostatischen
Antriebe solcher Vibrationsrammen ist in der stufenlosen Frequenzregelung und in der
kompakten, raumsparenden Bauweise zu sehen.
[0003] Der heutige Stand der Technik dieser hydraulisch betriebenen Vibrationsrammen stellt
eine zwangssynchronisierte Vibrationszelle mit in der Ramm- bzw. Ziehrichtung gerichteten
Schwingungen dar, an deren Oberteil sich ein elastisch ausgebildeter Ziehkopf und
am Unterteil eine Klemmvorrichtung fest mit der Vibratorzelle verbunden, befinden.
Die mittels Zahnradgetrieben zwangssynchronisierten Unwuchtmassen erzeugen Schwingungen,
deren dynamische Wirkung abhängig ist unter anderem vom statischen Moment der Unwuchtmassen
und von deren Betriebsdrehzahl. Dabei hat der am Oberteil der Vibratorzelle verbundene
Ziehkopf die Aufgabe, während des Ziehens bzw. Rammens die Schwingungen zum Lastaufnahmemittel
und damit zum Trägergerät, insbesondere zu einem Kran, zu isolieren und während des
Rammens mit seinem Gewicht als statische Auflast den Rammeffekt zu steigern. Außerdem
eignet sich die relativ schwere Auflastmasse des Ziehkopfes zusätzlich als Mäklerführung.
Die am Unterteil der Vibratorzelle verbundene Klemmvorrichtung dient zur kraftschlüssigen
Verbindung der Vibrationsramme mit dem Rammgut.
[0004] In der Praxis haben sich bei den zum Stande der Technik zählenden hydraulisch betriebenen
Vibrationsrammen gravierende Mängel herausgestellt, die zu einer erheblichen Leistungsverminderung
und zu hoher betrieblicher Störanfälligkeit führen. Besonders die Zwangssynchronisierung
mittels Zahnradgetrieben hat sich in der Praxis als außerordentlich nachteilig erwiesen.
[0005] Zunächst weisen die zur Zwangssynchronisierung der Unwuchtmassen herangezogenen Zahnräder
eine viel zu hohe Umfangsgeschwindigkeit auf, bedingt durch die dynamisch erforderliche
Betriebsdrehzahl der Unwuchtmassen und der konstruktiv erforderlichen Zahnraddurchmesser.
Dabei muß man berücksichtigen, daß die empfohlene Umfangsgeschwindigkeit technisch
hochwertiger Zahnräder bei etwa v << 18m/sec liegt, während die tatsächlich in derartigen
hydraulisch betriebenen Vibrationsrammen auftretende Umfangsgeschwindigkeit bei ca.
30m/sec liegt. Dies bedeutet, daß die Zahnräder in den zur Zeit verwendeten Zwangssychronisationskopplungen
bis an die Grenze ihrer Belastungsfähigkeit beansprucht werden.
[0006] Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, daß derartige Zahnradkopplungen einer funktionsfähigen
Ölschmierung bedürfen. Das im Zahnradgetriebe befindliche Öl wird dabei stark erwärmt,
speichert die Wärme, die ihrerseits sich sehr nachteilig auf die strammen Passungen
der Unwuchtlager auswirkt.
[0007] Besonders unangenehm und gesundheitsgefährdend ist der hohe Geräuschpegel, der durch
mit Zahnradzwangskopplungen ausgerüstete Vibrationsrammen abgestrahlt wird. Diese
Geräusche werden vornehmlich durch die Zahnräder verursacht, und zwar in einem Frequenzbereich,
der für das menschliche Ohr unangenehm bis schmerzhaft ist. An sich könnten hydraulisch
angetriebene Vibrationsrammen nahezu geräuschlos arbeiten, jedoch wird diese Arbeitsweise
durch die erwähnte Zahnradzwangskopplung der Unwuchtmassen wieder zunichte gemacht.
[0008] Bei sämtlich bisher bekanntgewordenen hydraulisch betriebenen Vibrationsrammen hat
sich auch der hydraulische Ziehkopf nachteilig ausgewirkt. Das relativ große Eigengewicht
führt nämlich zu einem konstruktiv bedingt hoch liegenden Schwerpunkt der Vibrationsramme
mit der Folge, daß besonders beim Rammen die kopflastige Maschine um die Klemmteile
am Rammgut kippt oder pendelt und somit das Rammgut beschädigt. Dadurch wird auch
die Unfallhäufigkeit wesentlich erhöht.
[0009] Die Ziehleistung wird durch den elastischen Kopf stark vermindert. Bedingt durch
die Anforderung, die Schwingungen gegen das Trägergerät, also z.B. gegen den Kran,
zu isolieren, ist es schließlich erforderlich, bei den in der Praxis auftretenden
Schwingungen (Amplitude, Frequenz, Beschleunigung), die Auflastmasse wegen der "statischen
Eigenfederung" groß zu wählen, was sich wiederum nachteilig auf die vorbeschriebene
Schwerpunktwanderung zum oberen Teil des elastischen Ziehkopfes auswirkt. Die hierfür
bemessenen Federelemente, insbesondere Stahlspiralfedern und Gummi-Schubfedern, können
andererseits dadurch nur begrenzt für die statische Vorspannung beim Ziehen herangezogen
werden. Deshalb sind überbeanspruchungen an der Tagesordnung.
[0010] Eine Vibrationsramme gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1 ist durch die
DE-OS 21 35 393 vorbekannt. Dabei sind die Gehäuse zweier gleich ausgebildeter, elektrischer
Drehstrom-Kurzschlußläufer-Motoren unter Zwischenschaltung einer Platte starr miteinander
verbunden. An αer Oberseite der Platte ist ein Bügel unter Zwischenschaltung einer
Dämpfungsfeder angebracht, der zum Aufhängen an ein Zugseil, insbesondere eines Baggers
dient. An der Unterseite der Klemmbacke ist eine Zange angebracht, die eine starre
Verbindung mit dem Rammkörper herstellt. Die erforderliche Kraft liegt zwischen 5
bis 10 t bei einer gesamten Unwuchtkraft von 5 t und eine Unwuchtfrequenz von 25 Hz.
Die Unwuchten synchronisieren sich nach dem Anlaufen der Motoren selbständig in der
Weise, daß eine Amplitude in der Wirkungslinie der Kraft erzeugt wird, ohne daß die
beiden Motorwellen mittels eines Getriebes drehfest miteinander verbunden sind.
[0011] In der gleichen Vorveröffentlichung wird auch eine Vibrationsramme zum Einrammen
oder Ziehen eines Rammkörpers, insbesondere eines Pfahles, eines Rohres, einer Spundbohle
oder dergleichen, vorgeschlagen, mit einem Paar gleicher, je eine steile, im wesentlichen
übereinstimmende Drehmomentenkennlinie aufweisender Antriebsmotoren, deren Antriebswellen
mit je einer gleichgroßen Unwucht versehen sind sowie in entgegengesetzten Drehrichtungen
umlaufen und deren Gehäuse starr miteinander verbunden sind, mit einer Spannvorrichtung,
welche eine senkrecht zur Verbindungs ebene der beiden Achsen der Antriebswellen stehende
Kraft ausübt, und mit einem Verbindungsorgan zum möglichst starren Verbinden mit dem
Rammkörper mindestens in der Wirkungslinie der Kraft, wobei dem ersten Antriebsmotorpaar
mindestens ein zusätzliches Antriebsmotorpaar mit gleichen Antriebsmotoren | innerhalb
des Paares zugeordnet ist, dessen durch seine Wellenachsen bestimmte Ebene parallel
zur Wellenachsenebene des ersten Motorpaares liegt und das mit diesem mindestens in
der Wirkungslinie der Kraft starr verbunden ist. Dabei sollen alle Antriebsmotoren
gleich ausgebildet sein. Vorgeschlagen wird auch, die Motorpaare in Richtung der Wirkungslinie
der Kraft hintereinander anzuordnen. Zwischen zwei mit parallelen Wellen angeordneten
Motorpaaren soll ein mindestens um eine Achse parallel zu den Wellen der Motorpaare
bewegbares Gelenk vorgesehen sein. Auch wird vorgeschlagen, die Achsen der Wellen
des ersten Motorpaares im Winkel, insbesondere im rechten Winkel, zu den Achsen der
Wellen des zweiten Motorpaares anzuordnen. Des weiteren wird eine Ausführungsform
vorgeschlagen, bei welcher die Achsen der Wellen der Motorpaare in einer gemeinsamen
Ebene liegen.
[0012] Alle diese Ausführungsformen haben sich in der Praxis nicht mit befriedigendem Ergebnis
einsetzen lassen, da bei der Zusammenschaltung mehrerer Paare von Unwuchterregern,
die in verschiedenen Ebenen übereinander angeordnet sind, sich keine Synchronisierung
der Unwuchtmassen ohne Zwangskopplung erzielen läßt.
[0013] Zwar wird auf elektrischem Wege über die elektrisch erzeugten Magnetfelder nach einiger
Zeit eine Synchronisierung von Unwuchtmassen erzielt, jedoch bauen solche Vibrationsrammen
verhältnismäßig groß.
[0014] Sofern in der DE-OS 21 35 393 davon die Rede ist, daß es auch möglich sei, andere
Motoren, z.B. hydraulische Motoren zu verwenden, die an die gleiche Energiequelle
angeschlossen sind, so wird im einzelnen keine bestimmte Lehre zum technischen und
planmäßigen Handeln einem durchschnittlich begabtem Techniker vermittelt. Zwar wurden
versuchsweise Hydromotoren eingesetzt, die über Mengenteiler mit Hydrauliköl beaufschlagt
wurden, jedoch mußten diese Versuche wegen des Ungleichlaufs der Unwuchtmassen wieder
aufgegeben werden. Solche Mengenteiler weisen nämlich wegen ihrer Bauart immer Toleranzen
auf, die bereits genügen, um die Antriebsmotoren mit nicht hundertprozentig übereinstimmenden
ölmengen zu beaufschlagen. Schon dies führt zu einem Ungleichlauf der angetriebenen
Unwuchtmassen und damit zu einer Drehwinkelverschiebung derselben, so daß eine Synchronisierung
scheitert.
A u f g a b e
[0015] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vibrationsramme gemäß dem Gattungsbegriff
zu schaffen, die sich mit relativ einfachen konstruktiven Mitteln herstellen läßt,
kompakt und damit handlich baut.
Lösung
[0016] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Einige Vorteile
[0017] Bei der erfindungsgemäßen Vibrationsramme kann auf jegliche mechanische Zwangssynchronisierung,
also z.B. auf Zahnräder, Zahnriemen oder sonstige Kettengetriebe, aber auch auf elektrische
Antriebsmotoren mit ihren großen Bauabmessungen, verzichtet werden.
[0018] Überraschend hat sich nämlich gezeigt, daß es zu einer Selbst- synchronisierung der
Unwuchtmassen kommt, wenn deren Wellen einzeln durch je einen Hydromotor mit entgegengesetzter
Dreh- ; bewegung in einem starren bzw. festen Gehäuse angetrieben werden. In diesem
Falle heben sich die entgegengesetzt zueinander wirkenden Fliehkraftkomponenten der
Unwuchtmassen auf, so daß die Vibrationsramme in horizontaler Richtung schwingungsentlastend
ist, während in der gewünschten vertikalen Richtung eine gerichtete Kraft erzeugt
wird.
[0019] Dabei wird jede Unwuchtwelle unmittelbar durch einen Hydromotor, vorzugsweise unter
Zwischenschaltung einer drehelastischen Kupplung, angetrieben. Die Hydromotoren werden
vorzugsweise durch eine geeignete Pumpe gemeinsam mit Druckflüssigkeit, und zwar ohne
Zwischenschaltung von Mengenteilern, versorgt, so daß die Unwuchtmassen bei unterschiedlichen
Drehzahlen der Unwuchtwellen die Synchronisierung über die Druckflüssigkeit der gemeinsamen
Förderleitung erzwingen, da die Hydromotoren hierüber miteinander hydraulisch gekoppelt
sind. Die Synchronisierung der Unwuchtmassen erfolgt dadurch selbsttätig.
[0020] Die Selbstsynchronisierung kann allerdings nur wirken, wenn an der Vibratorzelle,
also dem eigentlichen Gehäuse, in dem die Unwuchtwellen gelagert sind, keine in der
horizontalen Ebene federnd angeordnete Massen vorhanden sind. Deshalb kann man vorteilhafterweise
auf einen fest am oberen Teil
[0021] der starren Vibratorzelle angeordneten elastischen Ziehkopf verzichten, der bei den
bisher hydraulisch betriebenen Vibrationsrammen funktionsnotwendig ist.
[0022] Infolgedessen baut eine erfindungsgemäße Vibrationsramme auch sehr niedrig, so daß
sie sich besonders gut handhaben läßt. Dadurch wird auch das nachteilige Hochwandern
des Schwerpunktes mit den obenbeschriebenen nachteiligen Eigenschaften vermieden.
Vielmehr kann der schwingungsisolierte Ziehkopf exakt in vertikaler Richtung zwischen
den Erregerzellen, also zwischen den Hydromotoren, angeordnet werden. Dadurch ergibt
sich eine optimal geringe Bauhöhe der gesamten Vibrationsramme, was eine exakte Rammgutführung
zur Folge hat, weil der Abstand des Gesamtschwerpunktes, bezogen auf den Rammgutklemmpunkt,
sehr klein ist.
[0023] Die Schwingungsisolierung zwischen Lastaufnahmemittel, insbesondere einem Kranhaken,
und der eigentlichen Vibratorzelle wird durch mindestens ein dazwischengeschaltetes
Federelement erreicht. Dieser Schwingungsdämpfer ermöglicht es, daß eine optimale
statische Vorspannung während des Ziehens auf die hydraulisch angetriebene Vibrationsramme
ausgeübt wird, ohne die beschriebenen Nachteile bei den vorbekannten Vibrationsrammen
in Kauf nehmen zu müssen wie z.B. hoher Schwerpunkt und geringe Zugfestigkeit der
Federelemente.
[0024] Von besonderem Vorteil ist in diesem Zusammenhang ein Schwingungsdämpfer wie er in
der DE-OS 28 23 953 beschrieben ist. Dabei wird zwischen einem an dem Lastaufnahmemittel,
insbesondere am Kranhaken angeschlagenen biegsamen und/oder flexiblen Zugelement,
insbesondere einem Seil, und einem an der Vibratorzelle angeschlagenen flexiblen Zugelement
mindestens ein quer zur Zugrichtung, also in der Horizontalen, im wesentlichen auf
Druck belasteter Federkörper angeordnet, der z.B. aus einem tonnenförmig ausgebauchten,
aus einem gummielastische Eigenschaften aufweisenden Elastomer gebildeten Körper bestehen
kann, der zwischen ihn auf Druck belastenden Widerlagern angeordnet ist, die die in
vertikaler Ebene wirkenden Zug-und dynamischen Belastungen in eine den Federkörper
im wesent- ! lichen horizontal belastende Beanspruchungen umsetzen. Bei einer Konstruktion
ist eine formstabile endlose Schlinge, aus Seil, Draht, Band oder anderem Material,
oder aus vier beweglich miteinander verbundenen endlosen Schlingen aus Seil, Draht,
Band oder anderem Material, mit zwei in Zugrichtung gegenüber angeordneten Tragplatten
vorgesehen, wobei zwischen den Tragplatten quer zur Zugrichtung ein oder mehrere Dämpfungskörper
aus Gummi oder anderem Material beweglich angeordnet ist, und unter Belastung in Zugrichtung
auftretende Abstandsänderungen zwischen den Tragplatten als Druckkräfte zur Längenänderung
des Dämpfungskörpers bzw. der Dämpfungskörper und zur Änderung des Abstandes zwischen
den quer zur Zugrichtung an der Schlinge gehaltenen Führungs- und Befestigungsplatten
o. dgl. dienen.
[0025] Eine Ausführungsform eines derartigen Schwingungsdämpfers ist dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bildung der endlosen Schlinge vier gleichlange und gleichstarke endlose Schlingen
aus Seil, Draht, Band und anderem flexiblen bzw. biegeelastischem Material dienen.
Zur lagegerechten Halterung und Bewegung des Dämpfungskörpers können zwei einander
gegenüberliegende Führungs- und Befestigungsplatten vorhanden sein, die die Widerlager
bilden. Dabei wird belastungsabhängig der Abstand zwischen den beiden Widerlagern
verändert. Jede Tragplatte kann von zwei Hebeln oder Schlingen und jedes Widerlager
ebenfalls von zwei endlosen Schlingen oder Hebeln derart gehalten angeordnet sein,
daß die Tragplatten in Zugrichtung und die Widerlager in Querrichtung dazu sich gegenüber
befinden. Jede der vier endlosen Schlingen oder Hebel können an einem Ende mit einer
Tragplatte und am anderen Ende mit einem Widerlager verbunden sein. Beim Arbeiten
einer solchen Vibrationsramme sind in horizontaler Ebene am Dämpfer praktisch keinerlei
Schwingungen feststellbar, während die in vertikaler Ebene, also in Arbeitsrichtung
(Ziehen oder Rammen) auftretenden Beanspruchungen durch das querliegende Federelement
so kompensiert werden, daß am Lastaufnahmemittel, also am Kranhaken, es zu keinen
störenden Erschütterungen kommt.
Weitere Ausführungsformen
[0026] In Patentanspruch 2 sind weitere Ausführungsformen der Erfindung beschrieben. Besonders
vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei welcher die Pumpe als regelbar hydrostatische
Pumpe ausgebildet ist. Dadurch läßt sich die Ramm- und Ziehleistung je nach den vorliegenden
Betriebsbedingungen relativ feinfühlig ändern.
[0027] Bei Aus gestaltung gemäß Patentanspruch 3 bauen die Hydromotoren besonders kompakt
bei großen Leistungen. Dadurch läßt sich die gesamte Vibrationsramme besonders kompakt
bauen.
[0028] In der Zeichnung ist die Erfindung - teils schematisch - an Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vibrationsramme in der Seitenansicht, aufgehängt an einem Kranhaken, teils
im Schnitt;
Fig. 2 einen Querschnitt zu Fig. 1 nach der Linie II - II der Fig. 1;
Fig. 3 die Kraftverhältnisse beim Selbstsynchronisieren der aus den Figuren 1 und
2 ersichtlichen Vibrationsramme und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform in der Seitenansicht, teils abgebrochen dargestellt.
[0029] Mit dem Bezugszeichen 1 ist bei sämtlichen Ausführungsformen ein starres, insbesondere
aus Stahl bestehendes Gehäuse bezeichnet, das die Vibratorzelle bildet. In dem Gehäuse
1 sind mit Abstand sowie parallel zueinander verlaufend zwei Unwuchtwellen 2 und 3
drehbar qelagert. Jeder Unwuchtwelle 2 bzw. 3 ist ein einzelner, insbesondere in seiner
Drehzahl regelbarer Hydromotor 4,5 zugeordnet, der die betreffende Unwuchtwelle 2
bzw. 3 direkt, vorliegend unter Zwischenschaltung einer drehelastischen Kupplung 6
bzw. 7, antreibt. Auf jeder Unwuchtwelle 2 bzw. 3 ist i je mindestens eine Unwuchtmasse
8 bzw. 9 angeordnet, die jeweils von der betreffenden Unwuchtwelle 2 bzw. 3 angetrieben
wird. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß die Unwuchtwellen 2, 3 jeweils entgegengesetzt
zueinander, z. B. die Unwuchtwelle 2 in Richtung A und die Unwuchtwelle 3 in Richtung
B, von dem zugeordneten Hydromotor 4 bzw. 5 angetrieben wird. Als Hydromotoren
; 4, 5 werden z. B. hydrostatische Motoren verwendet. Selbst beim Leckwerden eines
Motors oder bei ungleicher Beaufschlagung mit Druckflüssigkeit, würden die Unwuchtmassen
die Synchronisierung Ihrer Drehzahlen erzwingen. Es kommt somit nicht darauf an, die
Hydromotoren mit möglichst genauen Druckflüssigkeitsmengen pro Zeiteinheit zu versehen.
Vielmehr ist es sogar möglich, die Hydromotoren 4, 5 nur von einer gemeinsamen nicht
dargestellten geeigneten, insbesondere regelbaren, z. B. hydrostatischen Pumpe, anzutreiben,
wobei alle Hydromotoren an eine Förderleitung angeschlossen werden können. Die Unwuchtmassen
sorgen über das hydraulische Druckmedium dafür, daß die mit entgegengesetztem Drehsinne
umlaufenden Unwuchtwellen 2 und 3 stets mit gleichgroßer Drehzahl umlaufen, wobei
sich die Unwuchtmassen 8 und 9 dynamisch synchronisieren.
[0030] Im Grunde genommen erfolgt die Selbstsynchronisierung der Unwuchtmassen 8 und 9 durch
die horizontalen Fliehkraftkomponenten F
H, die sich in horizontaler Ebene der Vibratorzelle 1 aufheben, so daß das Gehäuse
1 in horizontaler Ebene schwingungsentlastet ist. In vertikaler Ebene addieren sich
indessen die Komponenten, so daß der gewünschte Ramm- oder Zieheffekt erzielt wird.
[0031] An der Oberseite des Gehäuses 1 ist ein Lager 10, z. B. durch einen Blechlappen gebildet,
angeordnet, insbesondere angeschweißt, das ein Lagerauge 11 aufweist, mit dem ein
Lastaufnahmemittel 12, z. B. ein Kranhaken, oder aber auch ein Lenkerelement eines
insgesamt mit dem Bezugszeichen 13 bezeichneten Schwingungsdämpfers (Fig. 1) kuppelbar
ist. Das Lastaufnahmemittel 12 kann auch ein flexibles Zugelement, z. B. ein Seil,
sein, das über eine Kupplung 14, z. B. über ein Gelenk, mit dem Schwingungsdämpfer
13 verbunden ist.
[0032] Mit dem Bezugszeichen 15 ist ebenfalls ein Zugelement bezeichnet, das zu einem Lastaufnahmemittel,
insbesondere zu einem nicht dargestellten Kranhaken, führt. Das Zugelement 15 kann
ebenfalls ein Seil sein, das über eine Kupplung 16, z. B. gleichfalls über ein Gelenk,
mit dem Schwingungsdämpfer 13 gekuppelt ist.
[0033] Die Bezugszeichen 17, 18, 19 bzw. 20 bezeichnen Lenker, die vorzugsweise flexibel
ausgebildet sind, z. B. ebenfalls flexible Zugelemente, insbesondere Seile, darstellen.
21, 22 bzw. 23, 24 bezeichnet Kupplungen, z. B. Gelenke, an denen die Lenker bzw.
Zugelemente angeordnet sind. Sämtliche Kupplungen 16, 21, 22, 23 und 24 weisen insbesondere
einen Freiheitsgrad auf und sind mindestens um je eine horizontale Achse schwenkbeweglich.
Selbstverständlich liegen im Rahmen des Erfindungsgedankens (Aufgabe und Lösung) auch
Ausführungsformen, bei denen die Kupplungen 16, 21, 22, 23, 24 als Raumgelenke ausgebildet
sind.
[0034] Den Gelenken 21, 22 bzw. 23, 24 sind Druckwiderlager 25 bzw. 26 zugeordnet, die aus
starren Stahlplatten bestehen können. Zwischen den Druckwiderlagern 25 und 26 ist
ein Federelement 27 angeordnet, das vorliegend (Fig. 1) eine nach außen gerichtete
tonnenförmige Grundgestalt aufweist und in seinem Innern (nicht dargestellt) hohl,
also faßförmig, ausgebildet sein kann. Das Federelement 27 besteht aus einem federelastische
Eigenschaften aufweisenden Kunststoff, insbesondere einem Elastomer. In Betracht kommen
geeignete Polyurethane oder Polyamide. Dabei wird man solche Kunststoffe verwenden,
die das erforderliche Maß an Formstabilität, Rückprallelastizität, sowie Beständigkeit
gegen die üblicherweise auf Baustellen vorkommenden Fette, öle und aggressive Medien
besitzen sowie lichtecht sind.
[0035] Mit 28 ist ein Ziehkopf (Fig. 1) bezeichnet, der das zu rammende oder zu ziehende
Gut 29 in gewohnter Art und Weise führt und hält.
[0036] Man erkennt leicht, daß das Federelement 13 alle schädlichen Schwingungen von der
Vibrationsramme 1 zu dem nicht dargestellten Kranhaken entfernt hält, da die beim
Rammen oder Ziehen auftretenden Schwingungen von dem Federelement 27 durch dessen
Druckbeanspruchung aufgenommen werden können. Durch das Pendeln der Lenker 17, 19
um deren Gelenkpunkte 21, 23 vermögen sich Horizontalschwingungen nicht über das Zugelement
15 auf den Kran o. dgl. fortzupflanzen. Dabei werden in der Regel die Lenker 18 und
20 stärker um deren Lager 22 bzw. 24 schwingen. Die Folge ist ein in horizontaler
Ebene vollkommen ruhiges Gehäuse 1 und die Vermeidung eines Springens oder Schlagens
des Lastaufnahmemittels am Kran.
[0037] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind für Teile gleicher Funktion die gleichen
Bezugszeichen verwendet worden. Diese Ausführungsform eignet sich für den Einsatz
hydraulisch angetriebener Vibrationsrammen an einem Mäkler 30. Hierzu wird an der
Vibratorzelle 1 eine Mäklerführung 31 derart angeordnet, daß die Masse dieser Mäklerführung
31 in der horizontalen Ebene so steif wie möglich, dagegen in vertikaler Ebene schwingungsisolierend
federnd angeordnet ist. Dies wird dadurch erreicht, daß an der Oberseite des Gehäuses
1 ein metallischer Auflagekörper 32 angebracht, insbesondere angeschweißt oder angeschraubt,
wird, der von einem U-förmigen Teil umgriffen ist, dessen U-Schenkel 33 bzw. 34 mit
Spaltabstand zu den Außenflächen des Auflagekörpers 32 verlaufen, derart, daß innerhalb
dieses Spaltabstandes je eine steife Feder 35 bzw. 36 angeordnet ist, die in horizontaler
Ebene auf Druck belastet ist und damit eine hohe Steifigkeit aufweist, während die
Federn 35 und 36 in der vertikalen Ebene auf Schub belastet werden und in dieser Belastungsebene
hohe Elastizität gewährleisten. Sowohl der Mäkler 30 als auch die Mäklerführung 31,
die U-Schenkel 34, 35 und der Auflagekörper 32 bestehen aus einem biegesteifen Werkstoff,
insbesondere Stahl. ;
[0038] Die in der Beschreibung und in den Patentansprüchen beschriebenen sowie in der Zeichnung
dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen
für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
B e z u g s z e i c h e n l i s t e
[0039]
1 Gehäuse, Vibratorzelle
2 Unwuchtwelle
3 "
4 Hydromotor
5 "
6 Kupplung
7 "
8 Unwuchtmasse
9 "
10 Lager
11 Lagerauge
12 Lastaufnahmemittel, Kranhaken
13 Schwingungsdämpfer
14 Gelenk, Kupplung
15 Zugelement
16 Kupplung, Gelenk
17 Lenker, Gelenk
18 " "
19 " "
20 " "
21 Kupplung
22 "
23 "
24 "
25 Druckwiderlager
26 "
27 Federelement
28 Ziehkopf
29 Gut
30 Mäkler
31 Mäklerführung
32 Auflagekörper
33 U-Schenkel
34 "
35 Feder
36 "
A Drehrichtung
B "
FH Fliehkraftkomponente
L i t e r a t u r v e r z e i c h n i s
[0040]
DE-OS 28 23 953
DE-OS 21 35 393
DE-OS 26 00 173