[0001] Die Erfindung betrifft eine einseitig gesockelte Niederdruckentladungslampe, im wesentlichen
bestehend aus einem mit einer Einschmelzung gasdicht abgeschlossenen und eine Gas-
und/oder Metalldampffüllung enthaltenden Außenkolben, zwei innerhalb des Außenkolbens
an der Einschmelzung angeordneten vorheizbaren Elektroden sowie mindestens einem ebenfalls
innerhalb des Außenkolbens angeordneten U-förmigen Innenrohr aus Glas, wobei das Ende
eines der geraden Schenkel jedes Innenrohres eine vorheizbare Elektrode gasdicht umschließt
und das Ende jedes anderen geraden Schenkels zum Außenkolben hin eine Öffnung aufweist,
die in der Nähe der Einschmelzung angeordnet ist.
[0002] Lampen mit einem derartigen Konstruktionsaufbau werden aufgrund ihrer gegenüber herkömmlichen
Niederdruckentladungslampen stark verkürzten Bauform als Kompaktlampen bezeichnet.
Mit einem Vorschaltgerät sowie einem Zündelement versehen und einem Schraubsockel
ausgestattet lassen sich diese Lampen in üblichen Glühlampenfassungen betreiben. Solche
Kompaktlampen sind daher bei entsprechender Konstruktion für den direkten Ersatz von
Glühlampen geeignet. Infolge ihres höheren Wirkungsgrades für die Umsetzung der aufgenommenen
elektrischen Energie in sichtbares Licht und aufgrund ihrer längeren Lebensdauer sind
Kompaktlampen wirtschaftlicher als Glühlampen. Trotz dieses klaren Vorteils konnten
sich Kompaktlampen bisher nicht durchsetzen. Zum einen sind die bisher vorgeschlagenen
Konstruktionen noch zu aufwendig, wodurch die Herstellkosten ansteigen und damit auch
der Anschaffungspreis für den Endverbraucher oberhalb der Schwelle der Kaufbereitschaft
liegt, zum anderen ist bei den Lampen mit einfacherer Konstruktion die abgegebene
Lichtleistung noch nicht befriedigend. Das allgemeine Bestreben bei der Entwicklung
von Kompaktlampen geht dahin, eine hohe Lichtabgabe und gute Farbwiedergabe bei möglichst
glühlampenähnlicher Größe, Form und Preisgestaltung zu erreichen.
[0003] Aus der DE-OS 28 35 574 ist z.B. eine einseitig gesockelte Niederdruckentladungslampe
bekannt, bei der in einem Außenkolben mindestens ein mit dem ersten Ende eine vorheizbare
Elektrode gasdicht umschließendes und mit dem anderen Ende eine Öffnung zum Lampenkolben
hin aufweisendes U-förmiges Innenrohr angeordnet ist. Die gasdichte Verschmelzung
zwischen U-förmigem Innenrohr und vorheizbarer Elektrode einerseits sowie dem die
Gasfüllung umschließenden Außenkolben andererseits erfolgt dabei mittels eines Schmelzverbindungsglases
und einer als Fußteil dienenden Chromeisenplatte. Das Verlöten aller Teile mit diesem
Schmelzverbindungsglas erfordert eine aufwendige und damit relativ teure Herstelltechnik.
Zudem ist dieses Verfahren für die-Herstellung großer Mengen auf vollautomatischen
Maschinen wegen der häufig auftretenden Lötfehler weniger geeignet.
[0004] Des weiteren wurde bereits eine Konstruktion für eine einseitig gesockelte Niederdruckentladungslampe
unter Verwendung eines vorgeformten Tellers vorgeschlagen. Dieser weist einen Aufnahmeteil
für das oder die U-förmigen Innenrohre sowie einen nach außen gerichteten Rand zur
Verschmelzung mit dem Außenkolben auf. Für dieses Fertigungsverfahren, das insbesondere
für Kompaktlampen höherer Leistungsstufen geeignet erscheint, ist jedoch der vorgeformte
Teller als zusätzliches Vorerzeugnis erforderlich. Die Herstellung dieses Tellers
ist nur mit speziellen Fertigungsvorrichtungen möglich, wodurch eine ungewünschte
Verteuerung der Lampe eintritt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine einseitig gesockelte Niederdruckentladungslampe
der eingangs erwähnten Art für insbesondere kleine Leistungsstufen zu schaffen, die
als Kompaktlampe kleiner Leistungsaufnahme in bezug auf Form, Größe und Lichtabgabe
mit einer Glühlampe vergleichbar und damit in bestehenden Leuchten verwendbar ist.
Die Lampenkonstruktion soll möglichst wenig Vorerzeugnisse aufweisen, eine Fertigung
auf Maschinen mit hoher Leistung ermöglichen, um das Endprodukt preisgünstig anbieten
zu können.
[0006] Eine Niederdruckentladungslampe mit den im Oberbegriff des Hauptanspruchs genannten
Merkmalen ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Einschmelzung
der die vorheizbaren Elektroden halternden Stromzuführungen in dem oder den U-förmigen
Innenrohren wie auch die Einschmelzung des oder der U-förmigen Innenrohre in dem Außenkolben
aus einer in einem Arbeitsgang hergestellten Quetschung besteht. Dabei werden das
oder die U-förmigen Innenrohre während des Quetschvorganges mittels eines in der Lampe
verbleibenden, mindestens ein Halteelement aufweisenden Halters positioniert. Die
Halteelemente können aus metallischem Werkstoff (z.B. Federstahl) oder aus einem temperaturbeständigen,
vorteilhafterweise lichtdurchlässigen Kunststoff bestehen. Das ebenfalls in die Einschmelzung
eingequetschte Pumprohr bildet in weiterer Ausgestaltung der Erfindung einen Teil
des Halters, an dem die Halteelemente befestigt sind. Anstelle eines verlängerten
Pumprohres kann aber auch ein metallischer Halter, z.B. ein starrer Draht, in die
Quetschung eingeschmolzen werden, an dem dann die die U-förmigen Innenrohre positionierenden
Halteelemente mit einer Punktschweißung befestigt sind. Die Halteelemente weisen vorteilhafterweise
die die U-fömigen Innenrohre mindestens teilweise eng umfangende Form von Klammern
auf. Des weiteren ist aber auch eine Konstruktion möglich, bei der die U-förmigen
Innenrohre durch Distanzstücke gegeneinander und in Richtung zum Außenkolben positioniert
sind.
[0007] Die Brennspannung der Lampe und damit deren Leistungsaufnahme wird durch eine Verlängerung
der Entladungsbahn erhöht, indem man jeder der zwei vorheizbaren Elektroden ein U-förmiges
Innenrohr zuordnet. Die Längsachsen der geraden Schenkel beider U-förmiger Innenrohre
bilden dabei in der Draufsicht im wesentlichen die Eckpunkte einer Raute oder eines
Quadrats, dessen Diagonalen einen auf der Lampenlängsachse liegenden Schnittpunkt
bilden.
[0008] Das Entladungsgefäß, bestehend aus Außenkolben und insbesondere den U-förmigen Innenrohren,
enthält als Füllung vorzugsweise Quecksilber und ein Edelgas. Bei besonders engen
Innenrohren kann im Innern, in der Nähe des geschlossenen Endes eine amalgambildende
Substanz angebracht sein. Dadurch wird bewirkt, daß das durch die im Betrieb auftretenden
thermischen Zustände in den Außenkolben gewanderte Quecksilber in einem ständigen
dynamischen Prozeß wieder zurückgeführt wird, so daß das ganze Volumen des bzw. der
Innenrohre gleichmäßig mit Quecksilberdampf ausgefüllt ist. Die von der Niederdruckentladung
erzeugte UV-Strahlung wird durch entsprechende Leuchtstoffbeschichtungen auf der Innenfläche
der Innenrohre sowie ggf. auf der Innenoberfläche des Außenkolbens in sichtbare Strahlung
umgesetzt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, einen sog. Dreibandenleuchtstoff
einzusetzen, der jeweils rot, grün und blau emittierende Einzelkomponenten enthält.
[0009] In bezug auf die Beschichtung des Außenkolbens, soweit dieser nicht mit einer Leuchtstoffschicht
versehen wurde, sind unterschiedliche Ausführungsformen möglich. Wie bei Glühlampen
gebräuchlich, ist eine Klarglas-oder eine lichtstreuende Oberfläche, wie z.B. eine
Innenmattierung oder eine silizierte Beschichtung möglich.
[0010] Der Außenkolben ist am elektrodenseitigen Ende mit einem Sockel versehen, über den
der elektrische Anschluß der Lampe vorgenommen wird. Vorteilhafterweise ist ein elektrischer
Schraubsockel verwendet, der in übliche Glühlampenfassungen einsetzbar ist. Die Lampe
kann aber auch mit beliebigen anderen Sockeln ausgestattet sein.
[0011] In Verbindung mit einem innerhalb des Sockels angeordneten Vorschaltgerät ist der
Betrieb der Lampe in jeder entsprechenden Glühlampenfassung möglich. Die erfindungsgemäße
Lampe kann jedoch auch über eine übliche Vorschaltdrossel betrieben werden, die z.B.
als Adapter zu der Lampe ausgeführt oder Bestandteil der Leuchte ist.
[0012] Eine Kompakt-Niederdruckentladungslampe der hier beschriebenen Art ist insbesondere
für kleine Lampen mit niedriger elektrischer Leistungsaufnahme geeignet. Da für die
gasdichte Quetschverbindung keine zusätzlichen Vorerzeugnisse, wie z.B. Einschmelzplatten
oder vorgeformte Teller erforderlich sind, und die Verbindung selbst in nur einem
Arbeitsgang hergestellt wird, verringern sich die Herstellkosten. Für die genaue Positionierung
während des Quetschvorganges der vorzugsweise zwei einzuquetschenden U-förmigen Innenrohre
ist ein in der Lampe verbleibender, vorzugsweise zwei Halteelemente je Innenrohr aufweisender
Halter verwendet, der gleichzeitig auch für eine gute Erschütterungsfestigkeit der
fertigen Lampe sorgt. Die vorheizbaren Elektroden werden vorteilhafterweise von einem
einteilige Stromzuführungen aufweisenden Perlfuß gehaltert. Anstelle der einteiligen
können auch mehrteilige Stromzuführungen verwendet werden. Die Weiterverarbeitung
zur fertigen Lampe erfolgt weitgehend nach bekannten Arbeitsschritten. Die erfindungsgemäße
Niederdruckentladungslampe weist neben kompakten Abmessungen gute lichttechnische
Eigenschaften auf. Der zuvor beschriebene Innenaufbau ist sowohl konstruktiv wie auch
fertigungstechnisch einfach und ergibt insbesondere für Lampen niedriger Leistung
eine ausreichende Länge des Entladungsweges.
[0013] Die Erfindung ist anhand der folgenden Figuren näher erläutert. In schematischer
Darstellung ist ein Ausführungsbeispiel wiedergegeben.
Figur 1 Seitenansicht eines U-förmigen Innenrohres
Figur 2 Draufsicht einer montierten Lampe
Figur 3 eingeschmolzene Lampe mit einer Quetschung
Figur 4 fertige Lampe in perspektivischer Ansicht
[0014] In der Figur 1 ist ein U-förmiges Innenrohr 1 aus Glas mit zwei geraden Schenkeln
2 und 3 dargestellt. Der erste Schenkel 2 ist gegenüber dem anderen Schenkel 3 um
ca. 10 mm verlängert ausgeführt. In das verlängerte Ende 4 des ersten Schenkels 2
wird ein Perlfußgestell mit den Elektrodenwendeln (12 und 12' in Fig. 3 und 4) eingeführt.
Dieses verlängerte Ende 4 trägt keine Leuchtstoffbeschichtung. Der andere Schenkel
3 weist an seinem unteren Ende eine verbleibende Öffnung 5 auf. Das Innenrohr 1 weist
einen Außendurchmesser von ca. 12 mm auf. Bei einer Wandstärke von ca. 1,0 mm ergibt
sich dann ein Innendurchmesser von ca. 10,0 mm. Zwischen den Schenkeln 2 und 3 verbleibt
ein Freiraum von ca. 3 mm.
[0015] Die in Figur 2 montierte Lampe veranschaulicht die Anordnung zweier gleicher, mit
Leuchtstoff beschichteter U-förmiger Innenrohre 1 und 1' im Außenkolben 6 in der Draufsicht.
Der Außenkolben 6 weist einen Außendurchmesser von ca. 40 mm auf. Die vier Schenkel
2, 3 und 2', 3' verlaufen dabei parallel zueinander, wobei deren Längsachsen die Eckpunkte
einer Raute oder eines Quadrats bilden. Die die Eckpunkte verbindenden Diagonalen
D und D' schneiden sich in der Lampenlängsachse. Innerhalb der Schenkel 2 und 2' befinden
sich die einen Perlfuß aufweisenden vorheizbaren Elektroden (nicht dargestellt). Jedes
der U-förmigen Innenrohre 1 und 1' ist von zwei die parallelverlaufenden Schenkel
eng umschließenden Halteklammern 7 und 7' (bzw. 8 und 8' in Fig. 3 und 4) während
des Quetschvorganges positioniert, wobei sämtliche Halteklammern 7 und 7' (bzw. 8
und 8') an einem auf der Lampenlängsachse verlaufenden und mit dem Pumprohr 9 aus
einem Teil bestehenden Halter 9' befestigt sind. Die Halteklammern 7 und 7' (bzw.
8 und 8') bestehen im Ausführungsbeispiel aus Federbandstahl 4x0,2 mm.
[0016] Figur 3 zeigt eine fertig gequetschte Lampe. In die Quetschung 10 sind die einteiligen
Stromzuführungspaare 11 und 11', die verlängerten Teile 4 jedes U-förmigen Innenrohres
1 und 1' sowie das auf der Lampenlängsachse verlaufende Pumprohr 9 und der Halter
9' einbezogen. Zwischen den Stromzuführungspaaren 11 und 11', für die Kupfermanteldraht
ein besonders geeigneter Werkstoff ist, ist jeweils eine Elektrodenwendel 12 und 12'
gespannt.
[0017] Nachdem die Lampe gepumpt und gefüllt ist, wird das Pumprohr 9 dicht an der Quetschung
10 abgeschmolzen und die Lampe mit einem Sockel 14 versehen, wie in der Figur 4 dargestellt.
Für den direkten Anschluß an das Netz - z.B. bei einem Austausch gegen eine Glühlampe
- kann in die Sockelhülse 13 eine elektronische Zünd-und Vorschalteinrichtung integriert
sein.
[0018] Eine Niederdruckentladungslampe gemäß der Erfindung weist eine Entladungslänge durch
die beiden U-förmigen Innenrohre von ca. 270 mm auf. Als Füllung enthält die Kompaktlampe
Quecksilber in einer Menge von ca. 10 mg sowie etwa 300 Pa Argon. Bei einer zugeführten
Leistung von ca. 12 W weist die Lampe eine Brennspannung von ca. 65 V und einen Lampenstrom
von ca. 220 mA auf.
[0019] Die Höhe des Lichtstromes liegt bei etwa 650 lm.
1. Einseitig gesockelte Niederdruckentladungslampe, im wesentlichen bestehend aus
einem mit einer Einschmelzung (10) gasdicht abgeschlossenen und eine Gas- und/oder
Metalldampffüllung enthaltenden Außenkolben (6), zwei innerhalb des Außenkolbens (6)
an der Einschmelzung (10) angeordneten vorheizbaren Elektroden (12, 12') sowie mindestens
einem ebenfalls innerhalb des Außenkolbens (6) angeordneten U-förmigen.Innenrohr (1,
1') aus Glas, wobei das Ende (4) eines der geraden Schenkel (2) jedes Innenrohres
(1, 1') eine vorheizbare Elektrode (12, 12') gasdicht umschließt und das Ende jedes
anderen geraden Schenkels (3) zum Außenkolben (6) hin eine Öffnung (5) aufweist, die
in der Nähe der Einschmelzung (10) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl
die Einschmelzung der die vorheizbaren Elektroden (12, 12') halternden Stromzuführungen
(11, 11') in dem oder den U-förmigen Innenrohren (1, 1') wie auch die Einschmelzung
des oder der U-förmigen Innenrohre (1, 1') in dem Außenkolben (6) aus einer in einem
Arbeitsgang hergestellten Quetschung (10) besteht.
2. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder
die U-förmigen Innenrohre (1, 1') während des Quetschvorganges mittels eines in der
Lampe verbleibenden, mindestens ein Halteelement (7, 7'; 8, 8') aufweisenden Halters
(9') positioniert ist bzw. sind.
3. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
die Einschmelzung (10) auch ein Pumprohr (9) eingequetscht ist.
4. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pumprohr (9) und der die U-förmigen Innenrohre (1, 11) positionierende Halter (9') ein Teil ist.
5. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
vorheizbaren Elektrode (12, 12') ein U-förmiges Innenrohr (1, 1') zugeordnet ist,
wobei die Längsachsen der geraden Schenkel der U-förmigen Innenrohre (1, 1') in der
Draufsicht im wesentlichen die Eckpunkte einer Raute oder eines Quadrates bilden,
dessen Diagonalen (D, D') einen auf der Lampenlängsachse liegenden Schnittpunkt bilden.
6. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenoberfläche der U-förmigen Innenrohre (1, 1') und/oder des Außenkolbens (6) mit
einer Leuchtstoffschicht versehen ist.
7. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchtstoffschicht
aus drei verschiedenen Leuchtstoffkomponenten besteht.
8. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenoberfläche des Außenkolbens (6) eine lichtstreuende Oberfläche aufweist.