[0001] Die Erfindung betrifft ein Kastenschloß mit einem am Riegelgegenlager gehalterten
Sperrbügel umfassend zwei im Schloßkasten parallel zueinander und mit Abstand voneinander
verschiebbar gelagerte, mittels Handhabe und/oder Zylinderschloß oder dergl. betätigbare
Riegel, nämlich einen zwischen einer Sperrstellung mit Eingriff in eine Riegelausnehmung
des Riegelgegenlagers und einer öffnungsstellung außer Eingriff in die Riegelausnehmung
bewegbaren Sperr-riegel und einen zwischen einer Sperrbügel-Mitnahmestellung und einer
Sperrbügel-Freigabestellung bewegbaren Sperrbügel-Mitnahmeriegel, wobei in der Sperrbügel-Mitnahmestellung
des Sperrbügel-Mitnahmeriegels bei in öffnungsstellung befindlichem Sperriegel der
Schloßkasten relativ zum Riegelgegenlager in zu den Riegelachsen senkrechter Richtung
aus einer gegenseitigen Schließstellung, in welcher der Sperriegel mit der Riegelausnehmung
fluchtet und sich der Sperrbügel in einer Schließstellung befindet, in eine gegenseitige
Spaltöffnungsstellung bewegbar ist, in welcher Spaltöffnungsstellung der während der
öffnungsbewegung am Sperrbügel entlanggleitend angreifende Sperrbügel-Mitnahmeriegel
an einem Bewegungsanschlag des sich in einer Spaltöffnungsstellung befindlichen Sperrbügels
anschlägt.
[0002] Bei einem bekannten Kastenschloß dieser Art (Preisliste Nr. 41 der Firma EVVA) sind
die beiden Riegel jeweils einzeln durch eine gesonderte Handhabe (Knebel) betätigbar.
Der oberhalb des Sperrbügel-Mitnahmeriegels angeordnete Sperriegel durchsetzt in der
gegenseitigen Schließstellung von Schloßkasten und Gegenlager (geschlossene Tür bzw.
Fenster oder dergl.) eine entsprechende Durchgangsöffnung des oberhalb des Sperriegels
am Gegenlager angelenkten Sperrbügels. In der gegenseitigen Schließstellung von Schloßkasten
und Riegelgegenlager greift der Sperrbügel-Mitnahmeriegel in seiner Sperrbügel-Mitnahmestellung
durch einen Mitnahmeschlitz des Sperrbügels hindurch in eine Aufnahmeöffnung des Riegelgegenlagers
hinein. Diese Aufnahmeöffnung ist in Richtung weg von der Befestigungsfläche des Riegelgegenlagers,
z.B. am Türflügel, offen, so daß die Türe um einen Spalt geöffnet werden kann bis
schließlich der aus der Aufnahmeöffnung des Riegelgegenlagers austretende Sperrbügel-Mitnahmeriegel
an das Ende des Mitnahmeschlitzes des entsprechend mitverschwenkenden Sperrbügels
anschlägt. Voraussetzung für das Spaltöffnen der Türe ist jedoc4 daß zuvor der Sperriegel
aus seiner Sperrstellung in seine Öffnungsstellung bewegt worden ist. Die Bedienung
zweier Knebel birgt die Gefahr einer Fehlbedienung in sich, welche noch dadurch verstärkt
ist, daß in der Regel technisch weniger versierte Personen noch dazu in Momenten erhöhter
Erregung das Kastenschloß zu bedienen haben. Befindet sich beispielsweise der Sperrbügel-Mitnahmeriegel
bereits versehentlich in seiner Sperrbügel-Freigabestellung und betätigt die Bedienungsperson
beim Läuten an der Haustüre versehentlich den Knebel für den Sperriegel, so daß dieser
aus seiner Sperrstellung in seine Öffnungs- stellung gerät, so kann die Haustüre nun
entgegen der Absicht der Bedienungsperson ungehindert geöffnet werden. Ein weiterer
Nachteil der bekannten Anordnung ist der durch die gesonderte Bedienbarkeit der beiden
Riegel bedingte relativ hohe konstruktive Aufwand, der relativ hohe Herstellungskosten
zur Folge hat. Auch besteht nicht die Möglichkeit, beide Riegel von außen her über
ein einziges Z
ylinderschloß zu bedienen.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung liegt demgegenüber darin, das Kastenschloß der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, daß es bei einfacherem Aufbau einfacher zu
bedienen ist und größere Einbruchssicherheit bietet.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die beiden Bügel gleichzeitig mittels einer
gemeinsamen Handhabe bzw. Zylinderschloß oder dergl. zwischen drei gemeinsamen Stellungen
verschiebbar sind, einer ersten Stellung, in der der Sperriegel seine öffnungsstellung
und der Sperrbügel-Mitnahmeriegel seine Sperrbügel-Freigabestellung einnimmt, einer
zweiten Stellung, in welcher der Sperriegel eine Zwischenstellung und der Sperrbügel-Mitnahmeriegel
seine Sperrbügel-Mitnahmestellung einnimmt, und einer dritten Stellung, in welcher
der Sperriegel seine Sperrstellung und der Sperrbügel-Mitnahmeriegel ebenfalls eine
Sperrstellung mit Eingriff in eine Riegelausnehmung des Riegelgegenlägers einnimmt,
und daß in der Zwischenstellung des Sperriegels der Sperrbügel vom Sperriegel ungehindert
zwischen seiner Schließstellung und seiner Spaltöffnungsstellung bewegbar ist. In
der drittenstellung der beiden Riegel greifen beide in entsprechende (seitlich abgeschlossene)
Riegelausnehmungen des Riegelgegenlagers ein, so daß doppelte Einbruchssicherheit
gegeben ist. Soll die Türe in die Spaltöffnungs- stellung gebracht werden, so ist
lediglich die einzige Handhabe einmal zu betätigen, so daß die Bügel in die zweite
Stellung gelangen, in welcher der Sperrbügel-Mitnahmeriegel den Sperrbügel,ungehindert
vom Sperriegel, mitnehmen kann. Da lediglich eine einzige Handhabe vorgesehen ist,
ergibt sich auch ein entsprechend vereinfachter Aufbau mit der Möglichkeit der Betätigung
zusätzlich oder anstelle der Handhabe durch ein Zylinderschloß oder dergl.
[0005] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß in der gegenseitigen Schließstellung
von Schloßkasten und Gegenlager der Sperrbügel-Mitnahmeriegel der Halterungsstelle
des Sperrbügels am Riegelgegenlager näher liegt als der Sperriegel und vorzugsweise
unmittelbar benachbart zur Halterungsstelle liegt. Hierdurch erreicht man, daß der
Sperriegel in der Spaltöffnungsstellung angenähert in Öffnungsrichtung, z.B. des Türflügels,
verläuft, so daß bei gegebener Öffnungsspaltweite ein relativ kurzer, nur geringfügig
die Öffnungsspaltweite in seiner Länge überschreitender Sperrbügel eingesetzt werden
kann. Dies schafft die Möglichkeit, daß die Bügellänge des Sperrbügels im wesentlichen
der in der Schließstellung zur Bügellänge parallelen Dimension (Höhe) des Schloßkastens
entspricht. Dies ergibt ein kompaktes Kastenschloß mit ansprechendem Äußeren und beseitigt
die Gefahr eines Hängenbleibens oder gar eines Sichverletzens am hängenden Sperrbügel.
[0006] Um bei ansprechender Bügelgestalt sicherzustellen, daß dieser in seiner Schließstellung
nicht in den Vorschubweg des Sperriegels eindringt, wird vorgeschlagen, daß der Sperrbügel
angenähert Z-förmig zweifach gekröpft ausgebildet ist.
[0007] Besonders einfacher, mechanisch robuster Aufbau bei geringen Herstellungskosten ist
gewährleistet, wenn die beiden Riegel an einer gemeinsamen Riegelplatte innerhalb
des Schloßkastens befestigt sind.
[0008] Um dasselbe Kastenschloß sowohl bei Rechtsanschlag, wie auch bei Linksanschlag einsetzen
zu können, wird vorgeschlagen, daß die Riegel bzw. die Riegelplatte zur wahlweisen
Vertauschung der Riegel im Schloßkasten in zwei um 180° um eine zu den Riegelachsen
parallele Platten-Mittelachse gegeneinander verdrehten Einsatzstellungen in den Schloßkasten
einsetzbar ist.
[0009] Damit die Riegel in beiden Einsatzstellungen jeweils möglichst formschlüssig in den
entsprechenden Führungen des Schloßkastens sowie in den Riegelausnehmungen des Riegelgegenlagers
gehalten sind, wird vorgeschlagen, daß die Riegel gleichen Querschnitt, vorzugsweise
Kreisquerschnitt, aufweisen.
[0010] Die Erfindung betrifft ferner ein Riegelgegenlager, welches bevorzugt, jedoch nicht
ausschließlich als Teil des vorstehend beschriebenen Kastenschlosses eingesetzt werden
kann. Herkömmliche Riegelgegenlager bei Kastenschlösser mit Sperrbügel bestehen aus
einem einzigen Zinkdruckgußstück. Dessen Herstellungskosten sind zwar vergleichsweise
gering, jedoch besteht die Gefahr der Zerstörung insbesondere dann, wenn die Türe
bei eingehängtem Sperrbügel geöffnet und anschließend mit großer Wucht in öffnungsrichtung
auf die Türe eingewirkt wird, was in der Regel zur Beschädigung wenn nicht gar Zerstörung
des spröden Zinkdruckgußmaterials führt. Um bei nur geringfügig erhöhten Herstellungskosten
und dennoch ansprechendem Äußeren des Riegelgegenlagers eine wesentliche Erhöhung
der Einbruchssicherheit zu erreichen, wird vorgeschlagen, daß das Riegelgegenlager
eine Grundplatte und ein an der Grundplatte angebrachtes Gegenlagergehäuse aufweist,
und daß der Sperrbügel wenigstens teilweise an der mit mechanisch hoch belastbarem
Material, vorzugsweise Stahlblech gebildeten Grundplatte gehaltert ist. Die Zweiteilung
ermöglicht es, die Grundplatte aus mechanisch hochbelastbarem Material herzustellen,ohne
daß das ansprechende Äußere verloren geht, da das Gegenlagergehäuse weiterhin als
Gußteil hergestellt werden kann. Aufgrund der wenigstens teilweisen Halterung des
Sperrbügels an der Grundplatte ergibt sich jedoch eine wesentlich erhöhte mechanische
Festigkeit, insbesondere dann, wenn die Grundplatte aus Stahlblech gefertigt ist,
welches aufgrund seiner Zähigkeit auch stoßartigerBelastung ohne weiteres standhält.
[0011] Hierbei wird vorgeschlagen, daß die Grundplatte mit einem Haltewinkel versehen ist,
welche einer Seitenaußenfläche des Gegenlagergehäuses mit Abstand gegenüber liegt,
und daß sich ein Gelenkbolzen zwischen dem Haltewinkel und dem Gegenlagergehäuse erstreckt,
an welchem der Sperrbügel gelagert ist. Ein derartiger Haltewinkel läßt sich durch
entsprechendes stanzen und Prägen schnell und kostengünstig herstellen. Der Sperrbügel
ist an einer Seite des Sperrbügels am Haltewinkel und an der anderen Seite des Haltewinkels
am Gegenlagergehäuse gehaltert. Die hierbei auf das Gegenlagergehäuse vom Sperrbügel
ausgeübte Kraft ist lediglich die Hälfte der insgesamt vom Sperrbügel auf das Gegenlager
ausgeübten Kraft und damit in aller Regel unterhalb des unteren Grenzwertes der zu
einer Beschädigung des Gegenlagergehäuses führenden Kräfte. Der Gelenkbolzen kann
gleichzeitig als Schraubverbindung zwischen Grundplatte und Gegenlagergehäuse dienen.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß ein zweiter Haltewinkel im
Bereich der Riegelausnehmung für den Sperriegel vorgesehen ist, und daß ein Befestigungsbolzen
sich zwischen dem zweiten Haltewinkel und dem Gegenlagergehäuse erstreckt. Dieser
zweite Haltewinkel im Bereich der anderen Riegelausnehmung erhöht die mechanische
Festigkeit der Anordnung, da es bei einer Belastung der Riegelausnehmung durch den
Sperriegel bei einem Einbruchsversuch zu einem unmittelbaren Ableiten der hierbei
auftretenden Kräfte vom Gegenlagergehäuse auf den zweiten Haltewinkel kommt. Der Befestigungsbolzen
kann daneben auch als Anschlag für den Sperrbügel in dessen Schließstellung dienen.
[0013] Um das Riegelgegenlager ohne Austausch irgendwelcher Bauteile sowohl bei einer rechts
angeschlagenen wie auch bei einer links angeschlagenen Türe oder dergl. einsetzen
zu können, wird vorgeschlagen, daß die beiden Haltewinkel symmetrisch zu den beiden
Riegelausnehmungen angeordnet sind. In Anpassung an die gewünschte Einbauart muß dann
lediglich der Sperrbügel mit seinem oberen Ende zwischen den oberen Haltewinkel und
das Gegenlagergehäuse eingeführt und dann der jeweils obere Bolzen eingesetzt werden.
[0014] Die Möglichkeit einer schnellen und einfachen Befestigung des Gegenlagergehäuses
an der bereits vorher am Untergrund befestigten Grundplatte erhält man erfindungsgemäß
durch wenigstens eine Steckverbindung zwischen Grundplatte und Gegenlagergehäuse mit
einem an einem der beiden Teile vorgesehenen Steckvorsprung und einer am anderen Teil
vorgesehenen Steckausnehmung, und durch wenigstens eine Schraubverbindung und/ oder
Nietverbindung oder dergl. zwischen Grundplatte und Gegenlagergehäuse, wobei der jeweilige
Steckvorsprung in einer zur Schrauben- bzw. Nietbolzenachse im wesentlichen parallelen
Richtung vorsteht.
[0015] Das Riegelgegenlager befindet sich im allgemeinen im Bereich einer Zargen-Vertikalkante,
wobei sich hinter diesem Zargenbereicheinentsprechender Eckbereich des Mauerdurchbruchs
für die Türe bzw. das Fenster oder dergl. befindet. Um eine sichere Verankerung der
Grundplatte, insbesondere im Mauerwerk zu erhalten, wird vorgeschlagen, daß die Grundplatte
mit wenigstens einer zur Plattenebene geneigt verlaufenden Durchtrittsbohrung für
einen Befestigungsanker versehen ist. Die geneigte Bohrungsachse liegt bevorzugt in
einer zur Türrahmenebene senkrechten und zu den Riegellängsachsen parallelen Ebene.
Der in Verlängerung der Durchtrittsbohrung in das Mauerwerk eingebohrte Dübelkanal
verläuft in bezug auf die nächstgelegene Mauerwerkskante mehr oder weniger diagonal
in das Mauerwerk hinein, also in von der Innenumfangsfläche der Mauerwerksöffnung
mehr und mehr entfernte Mauerwerksbereiche erhöhter Auszugsfestigkeit.
[0016] Um Punktbelastungen zwischen dem Kopf des in die Durchtrittsbohrung eingesetzten
Befestigungsankers und der Grundplatte zu vermeiden, wird vorgeschlagen, daß die Durchtrittsbohrung
von einer vorzugsweise durch entsprechendes Prägen der Grundplatte gebildeten Anlageschulter
für den Befestigungsankerkopf umringt wird, welche in einer zur Bohrungsachse im wesentlichen
senkrechten Ebene liegt. Derartige Punktbelastungen würden zu einer Verringerung der
mechanischen Festigkeit führen.
[0017] Bei Türen, die mit einem Flügelüberschlag auf der Zarge aufliegen, wird zur Berücksichtigung
der Flügelüberschlagsdicke ein Sockelteil zwischen Zarge und dem eigentlichen Riegelgegenlager
eingesetzt. Bei den üblichen Stahlzargen ist die zur Verfügung stehende Befestigungsfläche
der Zarge sehr schmal, so daß das Sockelteil außenseitig übersteht. Um dennoch das
Sockelteil ohne die Gefahr eines Verkippens an der Wand befestigen zu können, wird
vorgeschlagen, daß das mit seiner Unterseite nur teilweise an der Zarge anliegende
Sockelteil im nicht anliegenden Bereich der Unterseite mit wenigstens einem höhenverstellbaren
Fuß zur Anlage an die die Zarge tragende Wand versehen ist. Die Höhe des Fußes wird
entsprechend der Zargendicke eingestellt. Das Sockelteil liegt demnach sowohl flächig
an der Zarge an als auch über den wenigstens einen Fuß an der Wand, so daß das Riegelgegenlager
auch an schmalenZargen unterschiedlicher Zargenmaterialstärke ohne weiteres angebracht
werden kann.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Fuß von
einer in das Sockelteil einschraubbaren Schraubhülse gebildet ist, in deren Innengewinde
eine Befestigungsschraube zur Anbringung des Gegenlagergehäuses bzw. der Grundplatte
des Riegelgegenlagers am Sockelteil einschraubbar ist. Dies sichert niedrige Herstellungskosten,
da kein eigenes Gewinde für die Befestigungsschraube in das Sockelteil eingeschnitten
werden muß. Auch ergibt sich eine vergleichsweise höhere Ausreißfestigkeit der Befestigungsschraube
bei einem aus mechanisch weniger belastbaren Material hergestellten Sockelteil, da
das in das Sockelteil für die Schraubenhülse einzuschneidende Gewinde größeren Durchmesser
aufweist als. das Befestigungsschraubengewinde.
[0019] Eine optisch-ansprechende Abdeckung des Zwischenraums zwischen der Mauer und dem
überstehenden Sockelteil erhält man durch ein an der Unterseite des Sockelteils im
nicht anliegenden Bereich angeordnetes, mit dem Sockelteil einstückig ausgebildetes
oder als gesondertes Teil am Sockelteil angebrachtes Füllstück oder Lippenprofil,
vorzugsweise aus elastischem Material. In einer ersten Ausführungsform ist das Füllstück
oder Lippenprofil an das Sockelteil geklebt, was die Bildung lokaler Spalte zwischen
dem Füllstück bzw. dem Lippenprofil und dem Sockelteil ausschließt.
[0020] Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß das Füllstück oder Lippenprofil den.wenigstens
einen verstellbaren Fuß unter elastischer Vorspannung umgreift. Dementsprechend drückt
man das Füllstück bzw. Lippenprofil auf die verstellbaren Füße, was ohne weitere Maßnahmenfür
die gewünschte Verbindung der beiden Teile sorgt.
[0021] Die Erfindung wird im folgenden an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel anhand der
Zeichnung erläutert.
[0022] Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Kastenschlosses
bei geschlossener Türe;
Fig. 2 eine Einzeldarstellung einer Riegeleinheit des Kastenschlosses gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine teilweise abgebrochene Draufsicht auf die Anordnung gemäß Fig. 1;
Fig. 4 einen Detailschnitt in vergrößertem Maßstab nach Linie IV-IV in den Fig. 1
und 7;
Fig. 5 einen Detailschnitt in vergrößertem Maßstab nach Linie V-V in den Fig. 1 und
7;
Fig. 6 einen Detailschnitt in vergrößertem Maßstab nach Linie VI-VI in den Fig. 1
und 7;
Fig. 7 eine Einzeldarstellung einer Grundplatte eines Riegelgegenlagers der Anordnung
in den Fig. 1 und 3;
Fig. 8 einen Schnitt der Anordnung nach Fig. 1 und 3, also bei geschlossener Türe
jedoch mit in ihre Verriegelungsstellungen vorgeschobenen beiden Riegeln; und
Fig. 9 einen Schnitt entsprechend Fig. 8 jedoch mit in einer Zwischenstellung befindlichen
Riegeln und in eine Spaltöffnungsstellung bewegter Türe.
[0023] Wie insbesondere die Fig. 1 und 3 zeigen, besteht das allgemein mit 10 bezeichnete
Kastenschloß zum einen aus dem Schloßkasten 12, welches an einem Türflügel 14 befestigt
ist, und einem Riegelgegenlager (Schließkasten) 16, welches an einer Türzarge 18 bzw.
an der die Türzarge tragenden mit einer entsprechenden Türöffnung versehenen Wand
20 befestigt ist. Innerhalb des Schloßkastens 12 befindet sich ein in Fig. 2 gesondert
dargestelltes Riegelelement 22 mit zwei Riegeln, einem Sperrbügel-Mitnahmeriegel 24
sowie einem Sperr-Riegel 26, welches mittels eines Handknebels 27 zwischen drei Stellungen
in horizontaler Richtung bewegbar ist, einer ersten, in Fig. 1 mit einer Strich-Punkt-Linie
angedeuteten ersten Stellung (Freigabestellung der beiden Riegel 24 und 26), einer
in Fig. 1 punktiert angedeuteten Zwischenstellung und einer in den Fig. 1 und 3 mit
einer Strich-Punkt-Punkt-Linie angedeuteten dritten Stellung. Fig. 8 zeigt einen Schnitt
nach Linie VIII-VIII in den Fig. 1 und 3, wobei sich die beiden Riegel 24 und 26 jeweils
in ihrer Sperrstellung (dritte Stellung) befinden, in der sie jeweils in eine Riegelausnehmung
28 bzw. 30 des Riegelgegenlagers 16 eingreifen. In Fig. 9 dagegen finden sich die
beiden Riegel in der genannten Zwischenstellung, in welcher beide Riegel 24 und 26
außer Eingriff mit den Riegelausnehmungen 28 und 30 stehen, der obere Riegel 24 jedoch
in einen Längsschlitz 32 eines Sperrbügels 34 eingreift. Dieser Sperrbügel 34 ist
in noch näher zu erläuternder Weise am Riegelgegenlager 16 angelenkt. Der Türflügel
14 kann demzufolge geöffnet werden und bis in eine in Fig. 9 strichliert angedeuteten
Spaltöffnungsstellung 14' bewegt werden, in welcher Stellung der obere Riegel 24 an
das vom Drehgelenk (Gelenkbolzen 36) ferne Ende des Längsschlitzes 32 anschlägt. Ein
Zufallen des beispielsweise zu Lüftungszwecken in seine Spaltöffnungsstellung 14'
bewegten Türflügels 14 wird durch einen im Bereich des genannten Endes des Längschlitzes
32 am oberen Längschlitzrand nach unten vorstehenden Hakenvorsprung 38 verhindert,
welcher an eine zylindrisch nach innen gewölbte Abfräsung 40 eines durchmesserverringerten,
entlang des Längsschlitzes 32 bewegbaren Riegelabschnitts 42 am freien Ende des Riegels
24 angreift. Die Abfräsung 40 ist derart geneigt, daß sich die Abfräsung und der Rastvorsprung
an einer angenähert vertikalen Berührungsfläche, d.h. an einer zur (horizontalen)
Öffnungs- und Schließrichtung A in Fig. 9) senkrechten Berührungsfläche berühren.
Am Abschnitt 42 sind einander gegenüberliegend zwei derartige Abfräsungen 40 ausgeformt,
wobei die jeweils nicht benutzte Abfräsung bei einem Wechsel der Anschlagsart, wie
noch beschrieben werden wird, zum Einsatz kommt.
[0024] Zum Schließen des Türflügels muß demnach der Sperrbügel 34 leicht angehoben werden,
bis der Bügel 34 vom Rastvorsprung 38 freikommt, so daß anschließend der Türflügel
geschlossen werden kann. Will man den Türflügel vollständig öffnen, so müssen die
Riegel 24 und 26 durch entsprechende Betätigung des Knebels 27 in ihre erste Stellung
zurückgezogen werden, in welcher sie außer Eingriff sowohl mit den beiden Riegelausnehmungen
28 und 30 wie auch mit dem Längsschlitz 32 des Sperrbügels 34 stehen.
[0025] Nun zum Aufbau des Kastenschlosses 10 im einzelnen.
[0026] Das Riegelelement 22 besteht aus einer ebenen Riegelplatte 22a, den mit der Riegelplatte
durch Nietbolzen 22b starr verbundenen beiden Riegeln 24 und 26, einer an der Riegelplatte
angelenkten (Schwenkbolzen c) Zuhaltung 22d aus beidseits der Riegelplatte 22a ange--ordneten,
gleich geformten, an ihrem einen Ende über den Schwenkbolzen 22c und an ihrem anderen
Ende über einen Verbindungsbolzen 22e miteinander verbundenen Zuhaltungsplatten 22d'
und 22d" (s. auch Fig. 3) sowie einer in eine Federausnehmung 22f der Riegelplatte
22a eingesetzte, an den Mitnehmer 22d angreifenden, diese im Uhrzeigersinn der Fig.
2 vorspannenden Vorspannfeder 22g (s. Fig. 2). Die beiden Mitnehmerplatten 22d' sind
mit in horizontaler Richtung senkrecht zur Riegelplattenebene miteinander fluchtenden
Einbuchtungen versehen, welche in Fig. 2 von der dem Schwenkbolzen 22c nächst gelegenen
Einbuchtung ausgehend der Reihe nach mit 44a, 44b und 44c bezeichnet sind. Am freien
Ende der Mitnehmerplatten 22?', 22d'' befindet sich eine nur zur Hälfte ausgebildete
weitere Einbuchtung 44d. Sämtliche Einbuchtungen haben den gleichen Abstand, welcher
dem Abstand zweier Mitnehmerstifte 46a und 46b entspricht. Die beiden Stifte stehen
senkrecht von einer mit dem Knebel 27 drehfest verbundenen, innerhalb des Schloßkastens
12 angeordneten Platte 48 ab. Wie die Fig. 1 und 3 zeigen, greifen die Mitnahmerstifte
46a und 46b jeweils in zwei benachbarte Einbuchtungen 44 entsprechend der jeweiligen
Stellung (erste bis dritte Stellung des Riegelelements 22) ein. In der in Fig. 3 dargestellten
dritten Stellung greift der Stift 46a in die Einbuchtung 44a und der Stift 46b in
die Einbuchtung 44b ein. In der zweiten Stellung (Zwischenstellung) nach einer 180
0-Drehung des Knebels 27 im Gegenuhrzeigersinn der Fig. 1, greift der Stift 46b nach
wie vor in die Einbuchtung 44b ein, wohingegen der Stift 46a nunmehr in die Einbuchtung
44c eingreift. Dementsprechend greift in der dritten Stellung der Stift 46a in die
Einbuchtung 44c ein, wohingegen der Stift 46b in die Einbuchtung 44d eingreift. Die
Vorspannfeder 22g spannt den Mitnehmer 22d in Richtung auf die Mitnehmerstifte 46a
und 46b vor. Der Schloßkasten weist ein zweiteiliges Schloßkastengehäuse auf, bestehend
aus einer Grundplatte 50 und einem auf die Grundplatte aufgesetzten kastenförmigen
Deckel 52. Die Grundplatte 50 ist mittels insgesamt vier Befestigungsschrauben 54
an den Türflügel 14 festgeschraubt. An der festgeschraubten Grundplatte wird, nach
Einlegen des Riegelelements 22 in der gewünschten Orientierung (nämlich sowohl bei
Rechtswie auch bei Linksanschlag mit oben liegendem Riegel 24 und darunter liegendem
Riegel 26) in den Deckel 52, dieser an der Grundplatte 50 befestigt. Als erstes werden
hierzu an dem vom Riegelgegenlager 16 fernen Vertikalrand der Grundplatte 50 abstehende,
vom Türflügel 14 zweifach weggekröpfte Einstecklaschen 50a in entsprechende Laschenaufnahmeschlitze
52a in der rückwärtigen Seitenwand des Deckels 52 eingesteckt. Anschließend wird der
Deckel 52 um die Laschen 50a als Drehpunkt zum Türflügel 14 hin verschwenkt, bis der
Deckel schließlich längs seines Umrisses am Flügel 14 anliegt. In dieser Stellung
liegen zwei am vorderen Vertikalrand der Grundplatte 50 vorgesehene, vom Türflügel
14 weg um 900 zurückgebogene Befestig ngslaschen 50b des Deckelteils 50 an der Innenseite
der vorderen Seitenwand 52b des Deckels 52 an. Ein Einschraubgewinde 50c in der Lasche
50b fluchtet hierbei mit einer Durchstecköffnung 52c in der vorderen Wand 52b. Mittels
einer in die Öffnung 52c und in das Gewinde 50c eingesetzten Befestigungsschraube
55 kann demzufolge die Lasche 50b mit der Wand 52b starr verbunden werden, womit sich
auch eine starre Verbindung zwischen der Grundplatte 50 und dem Deckel 52 ergibt,
da bei festgeschraubter Lasche 50b die Lasche 50a nicht aus dem zugeordneten Schlitz
52a austreten kann. Die Wand 52b ist mit zwei kreisrunden Durchtrittsöffnungen 52d
ausgebildet, durch welche hindurch die beiden Riegel 24 und 26 verlaufen. Ferner ist
die der Grundplatte 50 gegenüberliegende Bodenwand 52e mit einer Durchtrittsöffnung
52f für eine die Platte 48 tragende Knebelwelle 27a versehen.
[0027] Alternativ oder zusätzlich zur Bedienbarkeit des Kastenschlosses 10 mittels Knebel
27 von der Türinnenseite her, kann auch eine Bedienbarkeit des Kastenschlosses 10
von der Türaußenseite her vorgesehen sein, über ein in Fig. 3 grob schematisch punktiert
angedeutetes Zylinderschloß 56. In diesem Falle würden mit dem Schließzylinder 56a
in nicht dargestellter Weise, starr verbundene, den Mitnahmestiften 46 entsprechende
Mitnahmestifte 56b in die entsprechenden Einbuchtungen des der Grundplatte 50 näher
gelegenen Mitnehmerteils 22d" eingreifen. Aufgrund der beschriebenen Konstruktion
können das Zylinderschloß 56 und Knebel 27 unabhängig voneinander betätigt werden,
da beim jeweiligen Betätigungsvorgang der Mitnehmer 22d vom jeweils nicht betätigten
Stiftpaar abgehoben wird.
[0028] Das Riegelgegenlager 16 umfaßt ein unmittelbar auf die Türzarge bzw. die Wand 20
aufgesetztes Sockelteil 60 sowie einen auf das Sockelteil 60 aufgeschraubten Schließkasten
66 aus einer Grundplatte 64 und einem GegenlagerGehäuse 62.Das Sockelteil 60 ist als
zur Zarge 18 hin offener Kasten ausgebildet. Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, ist die
zur Türrahmenebene parallele, an der Wand 20 anliegende Zargenwange 18a derart in
horizontaler Richtung schmal ausgebildet, daß das Sockelteil 60 lediglich etwa zur
Hälfte an der Wange 18a anliegt. Um ein Kippen des Sockelteils 60 zu verhindern, stützt
sich dieses mit insgesamt zwei Einschraubhülsen 68 an der dem abzuschließenden Raum
zugewandten Seite der Wand 20 unmittelbar ab. Zur Anpassung an unterschieddliche Wangenstärken
a können die Einschraubhülsen 68 mehr oder weniger weit in entsprechende ,am Sockelteil
60 ausgebildete Einschraubgewinde 60a mehr oder weniger weit eingeschraubt werden.
Zur Erleichterung des
Eindrehens können die Einschraubhülsen 68 an ihrem wandfernen Ende mit einem Schraubendreherschlitz
68a versehen sein.
[0029] Zur Kaschierung des Spaltes zwischen der Wand 20 und dem Sockelteil 60 kann in diesen
Spalt einLippenprofil 70 einsetzt sein, dessen Dichtlippe 70a schürzenähnlich an der
Wand 20 anliegt, wobei sie sich U-förmig längs des Sockelteilumrisses erstreckt (s.
Fig. 1 und 4). In Fig. 3 ist zur Vereinfachung der Darstellung das Lippenprofil 70
weggelassen. Zur Befestigung des Lippenprofils 70 am Sockelteil 60 ist das Lippenprofil
70 mit Durchtrittsöffnungen 7ob versehen, deren Durchmesser geringfügig kleiner als
der Außendurchmesser der Schraubhülsen 68. Demzufolge kann das aus elastischem Material
bestehende Lippenprofil gemäß Fig. 4 auf die beiden Schraubhülsen 68 aufgesteckt werden.
[0030] Die beiden Einschraubhülsen 68 sind jeweils mit einem Innengewinde 68b versehen,
in welche Befestigungsschrauben 72 zur Befestigung der Grundplatte 64 am Sockelteil
60 gemäß Fig. 1 und 4 einschraubbar sind. Entsprechende, auf der von der Wand abgewandten
Innenseite 74 der Grundplatte 64 eingesenkte Durchtrittsöffnungen 64a sind in Fig.
7 erkennbar. Zusätzlich zu den beiden mit den Schraubhülsen 68 fluchtenden öffnungen
64a im Bereich des vom Schloßkasten 12 fernen hinteren Vertikalrandes der Grundplatte
64 sind an dieser im Bereich des vorderen Vertikalrandes drei weitere Befestigungsöffnungen
64b vorgesehen, in welche wiederum Senkkopf-Befestigungsschrauben 73 einsetzbar und
in entsprechende Gewinde 60b des Sockelteils 60 einschraubbar sind.
[0031] Das Sockelteil 60 kann mit nicht dargestellten Schrauben an der Zarge 18 befestigt
sein. Um die Einbruchsicherheit zu erhöhen, ist jedoch die Grundplatte 64 unmittelbar
im Mauerwerk der Wand 20 verankert, und zwar mittels zweier in den Fig. 1 und 3 erkennbarer
Einschraub-Befestigungsanker 76, welche in Mauerwerksdübel 78 innerhalb der Wand 20
eingeschraubt sind. Die Befestigungs-Ankerachse 76a liegt in einer zur Türrahmenebene
senkrechten und zu den Riegelachsen 80 parallelen Ebene (im dargestellten Beispiel:
Horizontalebene) die Achse 76a ist gegenüber der zur Rahmenebene senkrecht stehenden
Bezugsrichtung 82 um einen Winkelx geneigt, und zwar in Richtung vom Befestigungs-Ankerkopf
zum Dübel 78 hin weg von dem Türrahmen-Innenraum 83. Der Winkel« beträgt im dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiel etwa 30°. Wie Fig. 5 zeigt, ist die Grundplatte 64
mit entsprechenden Durchtrittsbohrungen 86 für die beiden Befestigungsanker 76 versehen,
wobei die Öffnungen 64aderart geprägt sind, daß die Achse der zylindrischen Durchtrittsbohrung
84 entsprechend dem Winkel α geneigt verläuft und ferner auf der von der Wand 20 abgewandten
Innenseite der Grundplatte 64 eine ringförmige Anlageschulter 84a für die Unterseite
des Befestigungs-Ankerkopfes ausgeformt ist. Die Bohrung 84 kann gegebenenfalls als
eine Bohrlehre für das Setzen der beiden Dübel 78 verwendet werden. Die Anlageschulter
84a verhindert mechanische Spannungspitzen. Zum Durchtritt des jeweiligen Befestigungsankers
76 durch das Sockelteil 60 ist dieses mit einer entsprechenden Durchtrittsöffnung
86 versehen, welche in die erwähnte Öffnung 84 übergeht. Die Befestigungsanker 76
treten an der offenen Unterseite des Sockelteils 46 aus.
[0032] Das Gegenlagergehäuse 62 ist ähnlich dem Sockelteil 60 angenähert als zur Wand 20
hin einseitig offener Kasten ausgebildet. In der dem Schloßkasten 12 zugewandten vorderen
vertikalen Seitenwand 62a sind die zur Aufnahme für die beiden Riegel 24 und 26 bestimmten
Riegelausnehmungen 28 und 30 in Form zylindrischer Durchgangsbohrungen ausgeformt.
Fig. 4 zeigt eine derartige Riegelausnehmung im Schnitt. In der Vorderwand 62a sind
zudem zwei Einschraubbohrungen 62c eingeschnitten, in welche jeweils ein Bolzen 36
einschraubbar ist. Fig. 6 zeigt den unteren der beiden gleich geformten Bolzen 36,
welcher vom Senkkopf 90a ausgehend drei Abschnitte aufweist, einen ersten Zylinderabschnitt
90b, einen zweiten, durchmesserverringerten Zylinderabschnitt 90c und einen dritten
Gewindeendabschnitt 90d. Letzterer Abschnitt ist in das Gewinde 62c eingeschraubt.
Der Senkkopf 90a liegt mit seiner Kopfrückseite an einer Einsenkschulter 92a an der
dem Schloßkasten 12 zugewandten Außenseite eines aus der Ebene der Grundplatte 64
rechtwinkelig abgebogenen Haltewinkels 92 der Grundplatte 64 an. Die zwischen den
Zylinderabschnitten 90c und 90b gebildete radiale Ringschulter liegt an der dem Schloßkasten
12 zugewandten Außenseite der Wand 62a des Gegenlagergehäuses 62 an. Eine in Richtung
senkrecht zur Türrahmenebene verlaufende, in das Innengewinde 62c einmündende Gewindebohrung
62d nimmt eine Sicherungs-Madenschraube 94 auf, welche nach Einsetzen des Ankers 90
bis zur Anlage an den durchmesserverringerten zylindrischen Abschnitt 90c hineingeschraubt
wird, was verhindert, daß der Anker 90 durch Einsetzen eines Schraubdrehers in seinen
Senkkopf 90a und entsprechendes Verdrehen herausgeschraubt werden kann.Dies erhöht
die Einbruchsicherheit, da bei in Spaltöffnungsstellung befindlichem Türflügel (s.
auch Fig. 9) die beiden Bolzen 36 von der Türaußenseite her zugänglich sind.
[0033] Bei dem Einschrauben der beiden Bolzen 36 wird eine Steckverbindung zwischen Gegenlagergehäuse
62 und Grundplatte 64 hergestellt. Diese Steckverbindung umfaßt einen aus einem in
Richtung weg vom Schloßgehäuse 12 und parallel zu den Riegelachsen vorspringenden
Steckvorsprung 96a an einer aus Grundplattenebene rechtwinkelig herausgebogenen und
somit zum Haltewinkel 92 parallelen Lasche 96 im Bereich der Län
genmitte der in vertikaler Richtung länglichen Grundplatte 64. Beim Einschrauben der
Bolzen 36 dringt dieser Vorsprung 96a in eine komplementäre Ausnehmung 62e an der
Innenseite der vom Schloßkasten abgewandten vertikalen Seitenwand 62f ein. Diese Art
der Befestigung ermöglicht es wiederum, daß man als erstes die Grundplatte 64 am Sockelteil
60 sowie über die Äriker 76 unmittelbar an der Wand 20 befestigt und anschließend
das Gegenlagergehäuse 62 an der Grundplatte 64 befestigt.
[0034] Wie die Fig. 6 und 8 zeigen, dient der untere Bolzen 36 als Anschlag für den frei
hängenden Sperrbügel 34 (Schließstellung). Hierbei liegt der Bügel mit seiner dem
Türflügel 14 zugewandten Längsschmalseite 34a am Abschnitt 90b des Bolzens 36 an.
Man erkennt, daß in dieser Anschlagsstellung der untere Riegel 26 geringfügigen radialen
Abstand zum Bügel 34 einhält, was sicherstellt, der Bügel 34 keinesfalls in den Vorschubweg
des Riegels 26 hineinragt.
[0035] Der obere Bolzen 36 dient mit seinem Abschnitt 90b als Schwenklager für den Bügel
34; hierzu durchsetzt der Abschnitt 90d eine entsprechende zylindrische öffnung 34b
im Bereich des oberen Bügelendes.
[0036] Wie Fig. 8 zeigt, ist der Sperrbügel 34 von seinem Anlenkpunkt an seinem oberen Ende
ausgehend angenähert Z-förmig zweifach gekröpft, und zwar in Richtung weg vom Türflügel
14, so daß bei in Schließstellung gemäß Fig. 8 befindlichem Sperrbügel 34 die beiden
zueinander parallelen Endabschnitte 34c (oberer Endabschnitt) und 34d beidseits der
Zweifach-Kröpfung in vertikaler Richtung verlaufen und der untere Endabschnitt 34d
seitlich am Riegel 26 vorbeiläuft. Aus dieser Stellung kann der Sperrbügel 34 demnach
ungehindert im Uhrzeigersinn (Richtungspfeil B in Fig. 8) verschwenkt werden. An seiner
der erwähnten Längsschmalseite 34a gegenüber liegenden Längsschmalseite 34d ist der
Sperrbügel 34 mit einer beidseits des plattenförmigen Bügels 34 vorstehenden Randschulter
34e versehen. Die Randschulter ist auch noch über die in Fig. 8 untere kurze Schmalseite
34f des Bügels 34 gezogen (s. auch Fig. 6). Diese Schulter dient zum einen der mechanischen
Verstärkung des Bügels 34 und zum nderen der Verbesserung des Aussehens des Schlosses
10.
[0037] Der eingangs erwähnte Längsschlitz 32 ist entsprechend der Bügelform zweifach gekröpft.
Die lichte Schlitzweite b entspricht im wesentlichen dem Durchmesser b'des durchmesserverringerten
Abschnitts 42 des oberen Riegels 24. Der sonstige Durchmesser c des Riegels 24, welcher
gleich dem Durchmesser des Riegels 26 ist, übersteigt jedoch das Maß b, so daß der
Abschnitt 42 zuverlässig innerhalb des Längsschlitzes 32 geführt ist. Das sich an
den Abschnitt 42 anschließende, von der Riegelplatte 22a entferntere Ende des Riegels
24 weist ebenfalls den Durchmesser c auf.
[0038] An dem dem Bügeldrehlager (oberer Bolzen 36) nächstgelegenen Ende des Längsschlitzes
ist dieser zu einem durchmesservergrößerten kreisförmigen Endabschnitt 32a aufgeweitet,
dessen Durchmesser d dem Bolzendurchmesser c im wesentlichen entspricht. Bei senkrecht
nach unten hängendem Sperrbügel 34 (Schließstellung gemäß Fig. 8) fluchtet der Endabschnitt
32a mit der Achse des oberen Riegels 24, so daß dieser durch den Endabschnitt 32a
hindurch in das Riegelgegenlager 16 vorgeschoben werden kann.
[0039] Die Bügellänge e ist geringfügig größer als die vertikale Länge f des Riegelgegenlagers
16, welche der vertikalen Länge des Schloßkastens 12 entspricht.
[0040] Die Funktion des Kastenschlosses 10 geht aus dem Vorstehenden hervor. Wie bereits
ausgeführt, können die beiden Riegel 24 und 26 durch entsprechende Verdrehung des
Knebels 2
7 zwischen drei Stellungen gemeinsam verschoben werden, einer ersten Stellung, in welcher
die Riegel in den Schloßkasten 12 zurückgezogen sind und der Türflügel dementsprechend
ungehindert geöffnet werden kann, einer zweiten Stellung, in welcher der obere Riegel
24 mit seinem durchmesserverringerten Abschnitt 42 in den Längsschlitz 32 des Bügels
eingreift, der unter Riegel 26 hingegen nach wie vor außer Berührung mit dem Riegelgegenlagergehäuse
62, ist, so daß der Türflügel in die in Fig. 9 dargestellte Spaltöffnungs-Stellung
14' bewegt werden kann. In der dritten Stellung schließlich greifen beide Riegel 24
und 26 in die Riegelausnehmungen 28 und 30 des Riegelgegenlagers 16 ein.
[0041] Das Schloß 10 kann, ohne daß Bauteile ausgetauscht werden müssen, wahlweise für Rechts-
und Linksanschlag verwendet werden. Wie bereits beschrieben, muß lediglich das Riegelelement
22 entsprechend gewendet und in den Schließkasten 12 eingesetzt werden. Zur Anpassung
des Riegelgegenlagers 16 an die jeweilige Anschlagsart muß lediglich der Sperrbügel
34 am jeweils oben gelegenen Ende des Riegelgegenlagers 16 über den entsprechenden
oben gelegenen Bolzen 36 angelenkt werden.
[0042] Zur Fig. 3 ist noch nachzutragen, daß die zur Rahmenebene senkrechte Höhe g des Sockelteils
60 der in gleicher Richtung liegenden Dicke h des an der Zargen-Zwange 18a anliegenden
Flügelüberschlags 14a des Flügels 14 entspricht.
1. Kastenschloß (10) mit am Riegelgegenlager (16) gehaltertem Sperrbügel (34) umfassend
zwei im Schlokasten (12) parallel zueinander und mit Abstand voneinander verschiebbar
gelagerte, mittels Handhabe (27) und/oder Zylinderschloß (56) oder dergl. betätigbare
Riegel, nämlich einen zwischen einer Sperrstellung mit Eingriff in eine Riegelausnehmung
(30) des Riegelgegenlagers (16) und einer Öffnungsstellung außer Eingriff in die Riegelausnehmung
(30) bewegbaren Sperriegel 26 und einen zwischen einer Sperrbügel-Mitnahmestellung
und einer Sperrbügel-Freigabestellung bewegbaren Sperrbügel-Mitnahmeriegel (24), wobei
in der Sperrbügel-Mitnahmestellung des Sperrbügel-Mitnahmeriegels (24) bei in öffnungsstellung
befindlichem Sperriegel (26) der Schloßkasten(12)relativ zum Riegelgegenlager (16) in zu den Riegelachsen senkrechter
Richtung aus einer gegenseitigen Schließstellung, in welcher der Sperriegel (26) mit
der Riegelausnehmung (30) fluchtet und sich der Sperrbügel (34) in einer Schließstellung
befindet, in eine gegenseitige Spaltöffnungsstellung (Fig. 9) bewegbar ist, in welcher
Spaltöffnungsstellung der während der öffnungsbewegung am Sperrbügel (34) entlanggleitend
angreifende Sperrbügel-Mitnahmeriegel (24) an einem Bewegungsanschlag des sich in
einer Spaltöffnungs- stellung befindlichen Sperrbügel (34) anschlägt, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Riegel (24, 26) gleichzeitig mittels einer gemeinsamen Handhabe (27)
bzw. Zylinderschloß (56) oder dergl. zwischen drei gemeinsamen Stellungen vers-chiebbar
sind, einer ersten Stellung, in der der Sperriegel (26) seine Öffnungsstellung und
der Sperrbügel-Mitnahmeriegel (24) seine Sperrbügel-Freigabestellung einnimmt, einer
zweiten Stellung, in welcher der Sperriegel (26) eine Zwischenstellung und der Sperrbügel-Mitnahmeriegel
(24) seine Sperrbügel-Mitnahmestellung einnimmt, und einer dritten Stellung, in welcher
der Sperriegel (26) seine Sperrstellung und der Sperrbügel-Mitnahmeriegel (24) ebenfalls
eine Sperrstellung mit Eingriff in eine Riegelausnehmung (28) des Riegelgegenlagers
(16) einnimmt, und daß in der Zwischenstellung des Sperriegels (26) der Sperrbügel
(34) vom Sperriegel (26) ungehindert zwischen seiner Schließstellung und seiner Spaltöffnungsstellung
bewegbar ist.
2. Kastenschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der gegenseitigen
Schließstellung von Schloßkasten 02) und Riegelgegenlager (16) der Sperrbügel-Mitnahmeriegel
(24) der Halterungsstelle (oberer Bolzen 36) des Sperrbügels (34) am Riegelgegenlager
(16) näher liegt als der Sperriegel (26) und vorzugsweise unmittelbar benachbart zur
Halterungsstelle liegt.
3. Kastenschloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügellänge (e) des
Sperrbügel (34) im wesentlichen der in der Schließstellung zur Bügellänge parallelen
Dimension (Höhe f) des Schloßkastens (12) entspricht.
4. Kastenschloß nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrbügel
(34) angenähert Z-förmig zweifach gekröpft ausgebildet ist.
5. Kastenschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Riegel (24 ,26) an einer gemeinsamen Riegelplatte (22a) innerhalb des Schloßkastens
(12) befestigt sind.
6. Kastenschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Riegel bzw. Riegelplatte (22a) zur wahlweisen Vertauschung der Riegel (24, 26)
im Schloßkasten in zwei um 1800 um eine zu den Riegelachsen parallele Platten-Mittelachse gegeneinander verdrehten
Einsatzstellungen in den Schloßkasten (12) einsetzbar ist.
7. Kastenschloß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Riegel gleichen Querschnitt,
vorzugsweise Kreisquerschnitt, aufweisen.
8. Riegelgegenlager, insbesondere für ein Kastenschloß nach einem der vorhergehenden
Ansprüche oder dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Riegelgegenlager
(16) eine Grundplatte (64) und ein an der Grundplatte (64) angebrachtes Gegenlagergehäuse
(62) aufweist, und daß der Sperrbügel (34) wenigstens teilweise an der mit mechanisch
hoch belastbarem Material, vorzugsweise Stahlblech gebildeten Grundplatte (64) gehaltert
ist.
9. Riegelgegenlager nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (64)
mit einem Haltewinkel (92) versehen ist, welche einer Seitenaußenfläche (62a) des
Gegenlagergehäuses (62) mit Abstand gegenüber liegt, und daß sich ein Gelenkbolzen
(36) zwisehen dem Haltewinkel (92) und dem Gegenlagergehäuse (62) erstreckt, an welchem
der Sperrbügel (34) gelagert ist.
10. Riegelgegenlager nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter
Haltewinkel (92) im Bereich der Riegelausnehmung (30) für den Sperriegel (26) vorgesehen
ist, und daß ein Befestigungsbolzen (36) sich zwischen dem zweiten Haltewinkel (92)
und dem Gegenlagergehäuse (82) erstreckt.
11. Riegelgegenlager nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Haltewinkel
(92) symmetrisch zu den beiden Riegelausnehmungen (28, 30) angeordnet sind.
12. Riegelgegenlager nach einem der Ansprüche 9 bis 11, gekennzeichnet durch wenigstens
eine Steckverbindung zwischen Grundplatte (64) und Gegenlagergehäuse (62) mit einem
an einem der beiden Teile vorgesehenen Steckvorsprung (96a) und einer am anderen Teil
vorgesehenen Steckausnehmung (62e), und durch wenigstens eine Schraubverbindung (36)
und/oder Nietverbindung oder dergl. zwischen Grundplatte (64) und Gegenlagergehäuse
(62), wobei der Steckvorsprung (96a) in einer zur Schrauben- bzw. Nietbolzenachse
im wesentlichen parallelen Richtung vorsteht.
13. Riegelgegenlager nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grundplatte (64) mit wenigstens einer zur Plattenebene geneigt verlaufenden Durchtrittsbohrung
(84) für einen Befestigungsanker (76) versehen ist.
14. Riegelgegenlager nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittsbohrung
(84) von einer vorzugsweise durch entsprechendes Prägen der Grundplatte (64) gebildeten
Anlageschulter (84a) für den Befestigungsankerkopf umringtwird, welche in einer zur
Bohrungsachse (76a) im wesentlichen senkrechten Ebene liegt.
15. Riegelgegenlager nach einem der Ansprüche 8 bis 14 oder dem Oberbegriff des Anspruchs
8 mit einem ein bzw. das Gegenlagergehäuse (62) tragenden Sockelteil (60), dessen
Sockelhöhe (g) ggf. der zur Flügelebene senkrechten Decke (h) des an der Zarge (18)
anliegenden Flügelüberschlags (14a) im wesentlichen entspricht, dadurch gekennzeichnet,
daß das mit seiner Unterseite nur teilweise an der Zarge (18) anliegende Sockelteil
(60) im nicht anliegenden Bereich der Unterseite mit wenigstens einem höhenverstellbaren
Fuß zur Anlage an die die Zarge (18) tragende Wand (20) versehen ist.
16. Riegelgegenlager nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß von einer
in das Sockelteil (60) einschraubbaren Schraubhülse (68) gebildet ist, welche vorzugsweise
mit einem Innengewinde (68b) versehen ist, in das eine Befestigungsschraube (72) zur
Anbringung des Gegenlagergehäuses bzw. der Grundplatte (64) des Riegelgegenlagers
(16) am Sockelteil (60) einschraubbar ist.
17. Riegelgegenlager nach Anspruch 15 oder 16, gekennzeichnet durch ein an der Unterseite
des Sockelteils (60) im nicht anliegenden Bereich angeordnetes, mit dem Sockelteil
einstückig ausgebildetes oder als gesondertes Teil am Sockelteil (60) angebrachtes
Füllstück oder Lippenprofil (70), vorzugsweise aus elastischem Material.
18. Riegelgegenlager nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß Füllstück oder
Lippenprofil an das Sockelteil geklebt ist.
19. Riegelgegenlager nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllstück oder Lippenprofil
(70) den wenigstens einen verstellbaren Fuß (68) unter elastischer Vorspannung umgreift.