[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Abhebevorrichtung für die Verschlußplatte von
Verdichterventilen zur Regelung der Fördermenge, mit einem in Hubrichtung bewegbar
geführten Greifer, der in üffnungsrichtung der Verschlußplatte von einer Regelfeder
mit durch eine Stellvorrichtung veränderbarer Spannung beaufschlagt .ist und über
Abhebefinger auf die Verschlußplatte wirkt.
[0002] Die bei Kolbenverdichtern zur Regelung der Fördermenge verwendeten Abhebevorrichtungen
haben die Aufgabe, das Schließen der Saugventile zu verzögern, so daß ein Teil des
angesaugten Mediums vom Kolben in die Saugleitung zurückgeschoben wird. Der Abhebegreifer
macht dabei die Hubbewegungen der Verschluß- platte mit. Beim öffnen des Ventils stoßt
der Greifer am Hub- anschlag, z.B. am Fänger an, wogegen er bei der Schließbewegung,
sobald die Verschlußplatte auf dem Ventilsitz auftrifff, sich von dieser lösen und
meist frei ausschwingen kann. Die Masse des Greifers darf hiebei eine bestimmte, von
den Konstruktionsmerkmalen des Ventiles abhängige Obergrenze nicht übersteigen, damit
beim üffnungsstoß keine Beschädigungen oder Zerstörungen des Ventils erfolgen. Die
Greifermasse darf aber auch nicht zu klein sein, weil sonst die Geschwindigkeit des
Greifers beim Schließvorgang, bei dem die Strömungskräfte beschleunigend auf die Verschlußplatte
wirken, zu groß wird, was wiederum hohe Beanspruchungen, insbesondere ein hartes Aufschlagen
der Verschlußplatte auf dem Ventilsitz, zur Folge hat. Bei härteren Betriebs- bedingungen
kann es nun vorkommen, daß die beiden Massegrenzen nur wenig voneinander entfernt
sind oder sich sogar überschneiden, was zu Oberbeanspruchungen der Abhebevorrichtung
und des Saug- ventiles führen kann.
[0003] Aus der DE-PS 923 082 ist eine Abhebevorrichtung mit einem starren Greifer bekannt,
an dem Hülsen befestigt sind, in denen als Abhebefinger dienende Stifte geführt sind.
Zwischen diesen Stiften und den Hülsen sind stoßdämpfende Zwischenglieder vorgesehen,
z.B. können zylindrische Stücke aus Weichgummi oder Kunststoff in die Hülsen eingelegt,
eingeklebt oder einvulkanisiert sein. Die Stifte können sich dabei unter Einwirkung
der auf sie während des Regelvorganges auftreffenden Stöße unabhängig voneinander
verschieben. Die Beanspruchungen des Saugventils und der Abhebevorrichtung selbst
können dadurch aber nicht verringert werden. Von besonderem Nachten ist jedoch, daß
die Verschlußplatte während der Regelbewegung nicht genau geführt wird, so daß sie
sich unter Einwirkung der Strömungskräfte schräg stellen kann und eine taumelnde Hubbewegung
ausführt.
[0004] Der Erfindung liegt.die Aufgabe zugrunde, die Abhebevorrichtung so zu verbessern,
daß harte Aufschläge der Abhebefinger auf die Verschlußplatte bzw. auf den Hubanschlag
derselben vermieden werden, trotzdem aber die vorteilhafte Parallelführung der Verschlußplatte
wie bei den bekannten starren Greifern ge- sichert ist.
[0005] Durch die Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Greifer in wenigstens
zwei, in Hubrichtung gegeneinander verschiebbare Greiferteile unterteilt ist, zwischen
denen wenigstens eine Dämpferfeder angeordnet ist, und daß der Verschiebeweg zwischen
den beiden Greiferteilen durch Endanschläge begrenzt ist, zwischen denen die Dämpferfedern
vorgespannt sind, wobei die Vorspannkraft der Dämpferfedern annähernd so groß oder
größer als die für das Offenhalten des geregelten Ventils erforderliche Regelkraft
der Regelfeder ist. Mit Hilfe dieser Ausbildung ist es auf einfache Weise möglich,
die jeweils wirksame Masse des Greifers so zu wählen, daß bei der Regelung der Fördermenge
ein optimaler Bewegungsablauf mit geringer Beanspruchung der bewegten Teile erzielt
wird. Beim öffnen des Ventils stoßt nur die Masse eines Greiferteils, die erforderlichenfalls
klein gehalten werden kann, unmittelbar am Hubanschlag an. Die Masse des anderen Greiferteils
ist hingegen gegen die Masse des ersten Greiferteils durch die Dämpferfedern abgefedert,
wodurch die Stoßkraft weich abgefangen wird. Bei der Bewegung des Greifers in Schließrichtung
des Ventils sind aber beide Massen über die Endanschläge miteinander starr verbunden,
so daß die auftretende Geschwindigkeit begrenzt wird.
[0006] Aufgrund der Vorspannung der Dämpferfedern wirkt die erfindungsgemäße Abhebevorrichtung
während des Regelvorganges zunächst wie ein starrer Greifer und bewirkt eine genaue
Parallelführung der Verschlußplatte bei deren Hubbewegung. Sobald die Verschlußplatte
auf dem Ventilsitz auftrifft, bewegt sich der Greifer jedoch aufgrund seiner Trägheit
weiter in den Ventilsitz hinein. Dadurch wird die Regelfeder gespannt, die eine Umkehr
der Bewegungsrichtung des Greifers bewirkt, so daß dieser gegen die Verschlußplatte
zurückgeworfen wird. Die Abhebefinger schlagen hiebei mit verhältnismäßig großer Geschwindigkeit
auf die in der Schließstellung befindliche Verschlußplatte auf. Dabei kommen die vorgespannten
Dämpferfedern zur Wirkung. Sie dämpfen die Stoßkräfte und verhindern ein sonst mögliches
kurz- zeitiges Abheben der Verschlußplatte gegen den im Verdichter schon herrschenden
verhältnismäßig hohen Druck. Auf diese Weise werden Energieverluste vermieden sowie
der Verschleiß und die Lärmentwicklung der Abhebevorrichtung erheblich gemildert.
[0007] Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Ausgestaltungen der Abhebevorrichtung möglich.
So können als zweiter Greiferteil ein oder mehrere Zusatzgewichte vorgesehen sein,
die an dem mit den Abhebefingern versehenen Greiferteil, z.B. durch Zu
g- schrauben, gegen die Kraft der vorgespannten Dämpferfedern verschiebbar befestigt
sind. Diese einfache Ausführungsform ermöglicht ein nachträgliches Umbauen schon bestehender
starrer Greifer, wobei deren jeweils wirksame Masse den herrschenden Betriebsbedingungen
angepaßt werden kann.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Abhebefinger als zweiter
Greiferteil am anderen Greiferteil gegen die Kraft der vorgespannten Dämpferfedern
verschiebbar geführt. Hiebei kann die nicht abgefederte, mit der Verschlußplatte unmittelbar
in Verbindung stehende Greifermasse besonders klein gehalten werden, so daß eine weitgehende
Dämpfung erzielt wird.
[0009] Eine weitere einfache Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Abhebefinger
oder die Zusatzgewichte an einem Ring vorgesehen sind. Dieser Ring ist durch eine
oder mehrere Dämpferfedern belastet, wobei die Endanschläge vorteilhaft von einer
oder mehreren Zugschrauben gebildet sein können. Es ist auch möglich, die Abhebefinger
oder die Zusatzgewichte in Bohrungen einer Druckplatte mit Hilfe von Fortsätzen, z.B.
mittels Befestigungsschrauben, gleitend zu fuhren, wobei die Dämpferfedern an der
Druckplatte abgestützt sind.
[0010] Bei einer anderen Variante der erfindungsgemäßen Abhebevorrichtung sind die Abhebefinger
an-den radial vorragenden Armen eines Greifersterns mit Hilfe von Zugschrauben befestigt
und durch sternförmige Führungsfedern relativ zum Greiferstern reibungsfrei verschiebbar
geführt. Dabei werden Reibungskräfte bei der Bewegung der Abhebefinger vermieden,
wodurch diese Ausführung insbesondere für ungeschmiert laufende Verdichter geeignet
ist. Als Dämpferfedern können koaxial zu den Zugschrauben angeordnete Schraubenfedern
vorgesehen sein, es können aber auch sternförmig ausgebildete Blattfedern verwendet
werden.
[0011] Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung besteht weiterhin darin, daß ein Greiferstern
mit radial vorragenden Armen vorgesehen ist, an denen ein Anschlagring befestigt ist,
an dem in Umfangsrichtung zwischen den Armen die Abhebefinger relativ zum Greiferstern
verschiebbar geführt sind. Diese Abhebevorrichtung ist einfach-herstellbar, wobei
die Abhebefinger am Anschlagring den jeweiligen Anforderungen entsprechend unterschiedlich
befestigt werden können.
[0012] Eine reibungsfreie Führung der Abhebefinger kann dadurch erhalten werden, daß für
die Führung der Abhebefinger ein oberer Lenkerring auf einer Seite und ein unterer
Lenkerring auf der anderen Seite der Arme des Greifersterns an diesem gemeinsam mit
dem Anschlagring befestigt sind, zwischen denen im Bereich der Abhebefinger Abstandshülsen
vorgesehen sind, die Befestigungsschrauben für die Abhebefinger halten. Die Dämpferfedern
können hiebei aus Ringfedern bestehen, die gemeinsam mit dem unteren Lenkerring eingespannt
odervon diesem selbst gebildet sind. Die Vorspannung dieser Ringfedern ist auf einfache
Weise dadurch möglich, daß im Bereich der Abhebefinger zwischen diese oder den unteren
Lenkerring einerseits und die Ringfedern anderseits Beilagescheiben eingelegt werden.
Diese Beilagescheiben bewirken eine Deformation der Ringfedern und dadurch eine Vorspannung.
Die Größe der Vorspannkraft wird durch die Gesamtdicke der eingelegten Scheiben bestimmt
und kann so einfach variiert werden..
[0013] An Stelle des Anschlagringes und der Lenkerringe können für die Halterung und Führung
der Abhebefinger erfindungs- - gemäß auch streifenförmige Brücken vorgesehen sein,
die zwischen den radial vorragenden Armen eines Greifersterns angeordnet sind. Auch
bei dieser Ausbildung können die Abhebefinger an den Brücken gleitend oder reibungsfrei
durch Federarme geführt sein. Für die Vorspannung können streifenförmige Blattfedern
oder auch Schraubenfedern verwendet werden.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in den Zeichnungen dargestellt sind. In
diesen zeigt Fig. 1 einen axialen Mittelschnitt durch ein Ventil mit einer darauf
angeordneten erfindungsgemäßen Abhebevorrichtung, Fig. 2 eine andere Ausführung, gleichfalls
im axialen Mittelschnitt, Fig. 3 einen Längsschnitt im Bereich des Abhebefingers durch
eine etwas abgeänderte Ausführungsform, Fig. 4 einen ähnlichen Längsschnitt durch
eine weitere Variante, dazu Fig.5 eine Draufsicht. Fig. 6 eine abgeänderte Ausführungsform
der er- findungsgemäßen Abhebevorrichtung im axialen Mittelschnitt, Fig. 7 eine Draufsicht
und Fig. 8 eine Draufsicht auf eine weitere Variante der Erfindung.
[0015] Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, besteht die Abhebevorrichtung aus
einem Greifer 1, der auf einer zylindrischen Büchse 2 axial verschiebbar geführt ist,
die mit einer Schraube 3 über einem Saugventil 4 befestigt ist. Der Greifer 1 ist
durch eine Regelfeder 5 beaufschlagt, die von einer nicht dargestellten Stellvorrichtung
vorgespannt wird, um die jeweils gewünschte Fördermenge des Verdichters einzustellen.
Zwischen dem Greifer 1 und der Büchse 2 befindet sich eine Gleitbüchse 6 aus einem
Werkstoff mit guten Gleiteigenschaften, Der Greifer 1 ist in zwei Greiferteile 7 und
8 unterteilt, die in Hubrichtung gegeneinander verschiebbar geführt sind. Zwischen
den beiden Greiferteilen 7 und 8 sind Dämpferfedern 9 vorgesehen. Der Greifer 1 wirkt
über Abhebefinger 10 auf die Verschlußplatte 11 des Saugventils 4.
[0016] Im Ausführungsbeispiel nach Fdg. 1 sind die Abhebefinger 10 über einen flanschartigen
Fortsatz des einen Greiferteils 7 unmittelbar an diesem befestigt, wogegen der andere
Greiferteil 8 von Zusatzgewichten 12 gebildet ist, die mit Hilfe von Zugschrauben
13 unter Zwischenschaltung der Dämpferfedern 9 mit den Abhebefingern 10 verbunden
sind. Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist hingegen an der Außenseite des Greiferteils
7 ein Ring 14 verschiebbar geführt, an dem die Abhebefinger 10 vorgesehen sind. Die
den Ring 14 belastenden schraubenlinienförmigen Dämpferfedern 9 sind an einem ringförmigen
Fortsatz 15 des Greiferteils 7 abgestützt und um diesen herum verteilt angeordnet.
Die Bewegung des Ringes 14, der zusammen mit den Abhebefingern 10 den zweiten Greiferteil
8 bildet, ist in Richtung auf das Ventil 4 durch Zugschrauben 16 begrenzt, die Endanschläge
bilden. Die Dämpferfedern 9 sind in beiden Ausführungsbeispielen nach den Fig. l.und
2 durch die Zugschrauben 13 bzw. 16 so vorgespannt, daß ihre Federkraft größer ist
als die maximal auftretende Regelkraft der Regelfeder 5. Mit 17 ist eine gegen die
Regelfeder 5 wirkende Rückstellfeder bezeichnet.
[0017] Bei der Variante nach Fig. 3 sind die Abhebefinger 10 an einer Druckplatte 18 des
im übrigen nicht dargestellten Greifers 1 befestigt. In der Druckplatte 18, die sternförmig
ausgebildet sein kann, sind über den Umfang verteilt Bohrungen vorgesehen, in die
Fühiungsbüchsen 19 eingesetzt sind. In jede Führungsbüchse 19 ist eine Schraube 16
eingesetzt, die einen ABhebefinger 10 hält und auch einen Endanschlag für dessen Bewegung
in Richtung auf die Verschlußplatte bildet. Um jede Schraube 16 herum ist eine vorgespannte
Dämpferfeder 9 angeördnet. Die Abhebefinger 10 können auch je durch zwei Schrauben
an der Druckplatte 18 befestigt sein, wobei auch eine Sicherung gegen Verdrehen erreicht
wird.
[0018] Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Ausführung, bei der die Abhebefinger 10 an den radial
vorragenden Armen eines Greifersterns 20 mit Hilfe von Zugschrauben 16 befestigt sind.
Die Zugschrauben 16 durchsetzen Bohrungen 21 des Greifersterns 20 mit verhältnismäßig
großem Spiel und sind durch sternförmige Führungsfedern 22 gehalten, von denen eine
über dem Greiferstern 20 und eine zweite Führungsfeder 22 in einigem Abstand unter
dem Greifer- stern 20 angeordnet ist. Zwischen den beiden Führungsfedern 22 befindet
sich eine von der Schraube 16 durchsetzte Abstandshülse 23. Die Dämpferfedern bestehen
hier aus sternförmigen Blatt- federn, die mit einer zentralen Nabe zwischen einem
Bund 24 des Greifers 1 und der unteren Führungsfeder 22 eingespannt sind. Die Vorspannung
wird durch Beilegescheiben 25 bewirkt, die um die Zugschrauben 16 herum zwischen die
untere Führungsfeder 22 und die Enden der sternförmigen Dämpferfedern 9 eingelegt
sind. Zur Zentrierung und Drehsicherung der Abhebefinger 10 kann unter der unteren
Führungsfeder 22 eine Zentrierscheibe 26 eingespannt sein, die in eine Kerbe 27 der
Abhebefinger 10 eingreift.
[0019] In den Fig. 6 und 7 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem der Greifer
1 aus einem Greiferstern 20 mit drei radial vorragendne Armen besteht, wie aus Fig.7
zu erkennen ist. An den Armen des Greifersterns 20 ist mit Hilfe von Schrauben 28
ein Anschlagring 29 befestigt, über dem ein oberer Lenkerring 30 eingespannt ist.
Unter dem Greiferstern 20 sind mittels der Schrauben 28 zwei ringförmige Dämpferfedern
9 und ein unterer Lenkerring 30 eingespannt. Die Abhebefinger 10 sind in Umfangsrichtung
zwischen den Armen des Greifersterns 20 durch die Lenkerringe 30 verschiebbar gehalten,
an denen sie wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 mit Hilfe von Zugschrauben 16
und je einer Abstandshülse 23 befestigt sind. Die Abstandshülsen 23 durchsetzen mit
Spiel Bohrungen im Anschlagring 29. Zur Vorspannung der ringförmigen Dämpferfedern
9 sind Beilagescheiben 25 vorgesehen, die bei diesem Ausführungsbeispiel zwischen
der Abstandshülse 23 und dem unteren Lenkerring 30 eingespannt sind.
[0020] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 unterscheidet sich von der Ausbildung nach den
Fig. 6 und 7 dadurch, daß am Lenkerstern 20 statt des dort vorgesehenen Anschlagringes
29 streifenförmige Brücken 31 angeordnet sind. Die Brücken 31 sind an ihren Enden
mit Hilfe von Schrauben 28 an den Armen des Greifersterns 20 befestigt und halten
mit ihrem mittleren Teil die Abhebefinger 10, . die an den Brücken 31 in gleicher
Weise wie bei der Ausführung nach Fig. 6 mit Hilfe von Zugschrauben 16 befestigt sind,
die auch den Endanschlag für die Dämpferfedern bilden. Diese können aus streifenförmigen
Blattfedern, aus Tellerfedern, Schraubenfedern oder auch aus Federbüchsen aus Kunststoff
od.dgl. bestehen.
[0021] Die dargestellte und beschriebene Abhebevorrichtung dient zur Regelung der Fördermenge
von Verdichtern durch zwangsweises Offenhalten der Verschlußplatte. Wie aus den Fig.
1 und 2 hervorgeht, wird durch Vorspannen der Regelfeder 5 der Greifer 1 nach unten
gedrückt, wobei die Abhebefinger 10 die Verschlußplatte 11 vom Ventilsitz des Ventils
4 abheben. Beim Rückströmen des Mediums durch die Durchgangskanäle 34 des Ventils
4 wirken auf die Verschlußplatte 11 Strömungskräfte, die mit der Strö- mungsgeschwindigkeit
anwachsen. Sobald diese Strömungskräfte die Kraft der Regelfeder 5 überschreiten,
wird die Verschlußplatte 11 unter Mitnahme des Greifers 1 auf den Ventilsitz gedrückt,
auf dem sie verhältnismäßig hart aufschlägt. Die Verschlußplatte 11 wird bei dieser
Schließbewegung durch den Greifer 1 enau geführt, weil die Abhebefinger 10 durch die
vorgespannten Dämpferfedern 9 mit einer größeren Kraft beaufschlagt sind als die maximal
auftretende Regelkraft der Regelfeder 5: Der Greifer 1 wirkt hiebei wie eine starre
Greiferausführung.
[0022] Der Greifer 1 bewegt sich nach dem Auftreffen der Ver- schlußplatte 11 auf dem Ventilsitz
aufgrund seiner Trägheit noch ein kleines Wegstück weiter, bis ihn die Regelfeder
5 wieder zurückstoßt. Die Abhebefinger 10, die sich zuerst von der Yerschlußplatte
11 gelöst haben, schlagen sodann auf der Verschluß-platte 11 in öffnungsrichtung auf.
Bei einem starren Greifer könnte die dabei auftretende Stoßkraft ein kurzzeitiges
Dffnen des Ventils verursachen, wobei Energieverluste, Lärm und hohe Beanspruchungen
auftreten würden. Bei der erfindungsgemäßen Abhebevorrichtung werden diese Stoßkräfte
jedoch durch die vor- gespannten Dämpferfedern 9 gedämpft, so daß die beim Zurückprallen
des Greifers sonst auftretenden Nachteile vermieden oder zumindest erheblich gemildert
werden. Die insgesamt vorhandene Vorspannkraft der Dämpferfedern 9 muß dabei größer
sein als die maximal auftretende Regelkraft der Regelfeder 5, so daß sie während der
Schließbewegung sicher nicht überwunden wird. Anderseits soll die Vorspannkraft aber
auch nicht wesentlich größer als erforderlich sein, damit der Greifer beim Zurückprallen
möglichst weich abgefangen wird. Die genaue Größe der in jedem Anwendungsfall erforderlichen
Vorspannkraft kann errechnet oder durch Versuche bestimmt werden.
1. Abhebevorrichtung für die Verschlußplatte von Verdichterventilen zur Regelung der
Fördermenge, mit einem in Hubri.chtung. bewegbar geführten Greifer, der in üffnungsrichtung
der Verchlußplatte von einer Regelfeder mit durch eine Stellvorrichtung veränderbarer
Spannung beaufschlagt ist und über Abhebefinger auf die Verschlußplatte wirkt, dadurch
gekennzeichnet, daß der Greifer (1) in wenigstens zwei, in Hubrichtung gegeneinander
verschiebbare Greiferteile (7,8) unterteilt ist, zwischen denen wenigstens eine Dämpferfeder
(9) an- geordnet ist, und daß der Verschiebeweg zwischen den beiden Greiferteilen
(7,8) durch Endanschläge (13,16) begrenzt ist, zwischen denen die Dämpferfedern (9)
vorgespannt sind, wobei die Vorspannkraft der Dämpferfedern (9) annähernd so groß
oder größer als die für das Offenhalten des geregelten Ventils erforderliche Regelkraft
der Regelfeder (5) ist.
2. Abhebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zweiter Greiferteil
(8) ein oder mehrere Zusatzgewichte (12) vorgesehen sind, die an dem mit den Abhebefingern
(10) versehenen Greiferteil (7), z.B. durch Zugschrauben (13), gegen die Kraft der
vorgespannten Dämpferfedern (9) verschiebbar befestigt sind (Fig.1).
3. Abhebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abhebefinger
(10) als zweiter Greiferteil (8) am anderen Greiferteil (7) gegen die Kraft der vorgespannten
Dämpferfedern (9) verschiebbar geführt sind (Fig.2).
4. Abhebevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis dadurch gekennzeichnet, daß die
Abhebefinger (10) oder die Zusatzgewichte (12) an einem Ring (14) vorgesehen sind.
5. Abhebevorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abhebefinger /10) oder die Zusatzgewichte (12) in Bohrungen einer Druckplatte (18)
mit Hilfe von Fortsätzen, z.B. mittels Befestigungsschrauben (16), gleitend geführt
sind, wobei die Dämpferfedern (9) an der Druckplatte (18) abgestützt sind (Fig.3).
6. Abhebevorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3,dadurch gekennzeichnet, daß die Abhebefinger
(10) an den radial vorragenden Armen eines Greifersterns (20) mit Hilfe von Zugschrauben
(16) befestigt und durch sternförmige Führungsfedern, (22) relativ zum Greiferstern
(20) reibungsfrei verschiebbar geführt sind (Fig. 4 und 5).
7. Abhebevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpferfedern
(9) sternförmig ausgebildete Blatt- federn sind.
8. Abhebevorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch ge- kennzeichnet, daß ein
Greiferstern (20) mit radial vorragenden Armen vorgesehen ist, an denen ein Anschlagring
(29) be- festigt ist, an dem in Umfangsrichtung zwischen den Armen die Abhebefinger
(10) relativ zum Greiferstern (20) verschiebbar geführt sind (Fig. 6 u. 7).
9. Abhebevorrichtung nach Anspruch-8, dadurch gekennzeichnet, daß für die Führung
der Abhebefinger (10) ein oberer Lenkerring (30) auf einer Seite und ein unterer Lenkerring
(30) auf der anderen Seite der Arme des Greifersterns (20) an diesem gemeinsam mit
dem Anschlagring (29) befestigt sind, zwischen denen im Bereich der Abhebefinger (10)
Abstandshülsen (23) vorgesehen sind, die Befestigungsschrauben (16) für die Abhebefinger
(10) halten.
10. Abhebevorrichtung anch Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpferfedern
(9) aus Ringfedern bestehen, die gemeinsam mit dem unteren Lenkerring (30) eingespannt
oder von diesem gebildet sind.
11. Abhebevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vorspannung
der Ringfedern (9) im Bereich der Abhebefinger (10) zwischen diesen oder dem unteren
Lenkerring (30) und den Ringfedern (9) Beilagescheiben (25) vorgesehen sind.
12..Abhebevorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abhebefinger
(10) an streifenförmigen Brücken (31) befestigt und verschiebbar geführt sind, die
zwischen den radial vorragenden Armen eines Greifersterns (20) angeordnet sind (Fig.
8).