(19)
(11) EP 0 118 658 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.09.1984  Patentblatt  1984/38

(21) Anmeldenummer: 84100110.0

(22) Anmeldetag:  07.01.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C11D 17/00, C11D 3/12, C11D 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 15.01.1983 DE 3301226

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Prühs, Horst
    D-4000 Düsseldorf 30 (DE)
  • Altenschöpfer, Theodor, Dr.
    D-4000 Düsseldorf 13 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung eines pastenförmigen Reinigungsmittels


    (57) Zur Herstellung einer konsistenz- und chlorstabilen, fließfähigen Reinigungspaste für die maschinelle Geschirreinigung löst man 7 - 55 Gew.-% Alkalisilikate, bezogen auf Gesamtrezeptur a) der Zusammensetzung Me20: Si02 = 1 : 2 mit einem Wassergehalt von 15 - 50 portionsweise in einem Gemisch aus Natriumhypochloritlösung und Wasser und gegebenenfalls b) Alkalimetasilikate der Zusammensetzung Me20 : SiO2 : H20 = 1 : 1 : 0,5, bis eine Alkalinität von pH größer als 12 erreicht ist. In diese Lösungen werden portionsweise Alkalipolyphosphate sowie gegebenenfalls feinteiliges Natriumalumosilikat vom Typ Zeolith NaA eingerührt, bis die Paste bei 20 °C homogen ist und eine Viskosität von 3 - 70 Pa· s aufweist. Günstig auf Homogenität und cremige Konsistenz der Paste wirkt sich die Zugabe von 0,3 bis kleiner als 1 Gew.-% eines chlorverträglichen Verdickungsmittels in das vorgelegte Wasser aus. Geeignet sind hierfür quellfähige Schichtsilikate vom Montmorillonit-Typ.


    Beschreibung


    [0001] Die in Geschirrspülmaschinen eingesetzten Reinigungsmittel bestehen üblicherweise aus Pulvern bzw. Granulaten oder aus Tabletten. Dementsprechend sind in diesen Maschinen auch die Zugabevorrichtungen, in denen diese Mittel vor dem Spülen deponiert werden, auf feste Produkte ausgerichtet. Sie bestehen üblicherweise aus verschließbaren Kammern, die sich während des Hauptspülgangs öffnen und den Inhalt freigeben. Bei dieser Arbeitsweise können einige Nachteile auftreten. So muß die Hausfrau die Vorratspackung des Reinigungsmittels bzw. den Meßbecher vor der Zugabe schütteln, damit das Pulver gelockert wird und in die Kammer gleiten kann, wobei es häufig vorkommt, daß mehr oder weniger große Pulvermengen verschüttet werden und/oder mit der Haut in Berührung kommen. Diese verschütteten Anteile gehen meist für den Spülvorgang verloren, weil sie am Ende des Vorspülgangs zusammen mit der kalten Vorspüllauge abgepumpt werden. Gelangt Pulver beim Einfüllen in den Öffnungsmechanismus der Kammer, so kann es geschehen, daß sich der Deckel nicht vollständig schließen läßt bzw. sich der bei einigen Konstruktionen übliche Magnetverschluß oder mechanisch-elektrische Verschluß nicht fest genug schließt, so daß beim Schließen der Beschickungstür der Spülmaschine das Pulver oder ein Teil davon aus der Zugabekammer herausrieselt und ebenfalls im Hauptspülgang nicht mehr zur Verfügung steht. Probleme können weiterhin in solchen Maschinen auftreten, in denen die Kammer zusätzlich mit einem Schutzgitter gesichert ist und Reinigungsmittel verwendet werden, die hinsichtlich ihrer Lösungsgeschwindigkeit nicht optimiert oder durch längeres Stehenlassen angebrochener Packungen zusammengeballt sind. Ein während des Spülvorgangs nicht vollständig gelöstes Reinigungsmittel führt zu einem schlechteren Reinigungsergebnis und beeinträchtigt die Wirkung des nachfolgend eingesetzten sauren Klarspülmittels. Bei Leitfähigkeitsmessungen hat sich weiterhin gezeigt, daß auch leichtlösliche Reinigungsmittel nach der Freigabe relativ längere Zeit, d.h. unter ungünstigen Umständen bis zu 20 Minuten, zur vollständigen Auflösung benötigen, was dazu führt, daß während dieser recht erheblichen Zeitspanne eine Unterkonzentration an Reinigungsmittel vorliegt. Soweit in den letzten Jahren Verbesserungen angestrebt und erzielt wurden, bezogen sie sich auf der apparativen Seite auf den Einspülmechanismus und auf der Reinigungsmittelseite auf eine verbesserte Rieselfähigkeit und erhöhte Lösungsgeschwindigkeit des stets festen Produktes. Die Anwendung flüssiger Mittel beschränkte sich auf die sauren Klarspülmittel, die in der Regel in einem Vorratsbehälter deponiert werden.

    [0002] Der Gedanke, anstelle der Pulver auch flüssige Reinigungsmittel einzusetzen, lag völlig fern, da sich die dafür weithin üblichen Zugabevorrichtungen in den Geschirrspülmaschinen aufgrund ihrer Konstruktion nicht für die Verwendung flüssiger Mittel eignen. Weiterhin mußte befürchtet werden, daß sich ein in der Maschine integrierter Vorratstank bei jedem Spülgang erheblich erwärmen und sich der Aktivchlorträger als üblicher Bestandteil der Reinigungsmittel dabei zersetzen würde.

    [0003] Man hat nun aber, wie der älteren deutschen Patentanmeldung P 31 38 425.0 zu entnehmen ist, in jüngster Zeit thixotrope, pastöse, maschinell anwendbare Geschirrspülmittel mit einem Gehalt an reinigungswirksamen Verbindungen aus der Gruppe der Alkalipolyphosphate, Alkalialuminiumsilikate, Alkalisilikate, Alkalihydroxide, Alkalicarbonate und einer aktivchlorhaltigen Verbindung entwickelt, die durch den Zusatz von 1 bis 10 Gewichtsprozent an quellfähigen Schichtsilikaten zu ihrer wäßrigen Lösung so weit verdickt werden, daß ihre Viskosität, gemessen bei 20 °C mit einem Brookfield Rotationsviskosimeter bei 5 Spindelumdrehungen pro Minute, mindestens 30 Pa . s beträgt. Derartige Mittel lassen sich wie ein Pulver verwenden, weil sie, sobald die mechanische Einwirkung beendet ist, wieder zu einem Gel erstarren. Dieses Gel bleibt bei geschlossener Klappe unverändert in der Einspülkammer und steht somit im Reinigungsgang bestimmungsgemäß zur Verfügung.

    [0004] Für den Einsatz in Pumpen oder vollautomatisch wirkenden Dosiersystemen ist diese thixotrope Paste jedoch nicht geeignet.

    [0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung eines konsistenz-und chlorstabilen viskosen pastenförmigen Reinigungsmittels, das auch im Ruhezustand frei fließfähig und damit vollautomatisch dosierbar ist, für die maschinelle Geschirreinigung.

    [0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt indem man, bezogen auf das resultierende Mittel, 7 bis 55, vorzugsweise 12 bis 40 Gew.-% Alkalisilikate a) der Zusammensetzung Me20 : SiO2 = 1 : 2 mit einem Wassergehalt von 15 bis 50, vorzugsweise 18 bis 46 % portionsweise bei Raumtemperatur in einem Gemisch aus Natriumhypochloritlösung und Wasser löst, wobei das Mengenverhältnis der Alkalisilikate a), berechnet als wasserfreie Substanzen, zum in der- Gesamtrezeptur vorhandenen freien Wasser 1 : 1 bis 1 : 3 beträgt, bei dem man gegebenenfalls portionsweise soviel an sonstigen Alkalisilikaten b), insbesondere an Alkalimetasilikaten der Zusammensetzung Me2O : Si02 : H2O = 1 : 1 : 0 - 5 hinzufügt, bis eine für Reinigungszwecke ausreichende Alkalinität von pH größer 12 erreicht ist, und schließlich portionsweise Alkalipolyphosphate sowie gegebenenfalls feinteiliges Natriumaluminiumsilikat vom Typ Zeolith NaA zusetzt und so lange weiterrührt, bis die Paste bei 20 °C homogen ist und dabei eine Viskosität von 3 bis 70, vorzugsweise 10 bis 60 Pa . s, gemessen in einem Brookfield-Rotationsviskosimeter mit 5 Spindelumdrehungen pro Minute, aufweist. In den Formeln bedeutet Me jeweils ein Natrium- oder ein Kaliumion.

    [0007] Im Falle, daß sich die Mischung bei der Zugabe der Komponenten erwärmt, ist durch Kühlen für das Einhalten der Raumtemperatur zu sorgen.

    [0008] Zur Bestimmung der Viskosität können auch andere Meßmethoden herangezogen werden, die eine Messung unter vergleichbaren Bedingungen zulassen.

    [0009] Die so erhaltene Paste läßt sich vorteilhafterweise noch dadurch homogener und cremiger machen, ohne daß es zu störend wirkenden Thixotropieerscheinungen kommt, daß man gleich zu Beginn des Herstellungsverfahrens zusätzlich 0,3 bis weniger als 1 Gewichtsprozent eines damit verträglichen Verdickungsmittels in das vorgelegte Wasser einrührt.

    [0010] Das rheologische Verhalten des Reinigungsmittels ist erfindungsgemäß so bemessen, daß sich die frei fließfähige Paste mittels einer automatisch arbeitenden Dosierpumpe befördern und leicht aus einer Spritzdüse ausdrücken bzw. in eine zur Aufnahme von Flüssigkeiten geeignete Einspülkammer überführen läßt. Sobald sich die Verschlußkappe geöffnet hat und das Mittel mit der bewegten Spüllauge in Berührung kommt, tritt seine augenblickliche Verteilung in der Spüllauge ein. Es steht daher vom Augenblick seiner Freigabe mit seiner vollen Reinigungskraft zur Verfügung, weshalb die Reinigungswirkung intensiver als beim herkömmlichen Spülprozess ist.

    [0011] Die erfindungsgemäß hergestellten Mittel enthalten als reinigend wirkende Komponente außer Polyphosphaten gegebenenfalls Aluminiumsilikate sowie Hydroxide oder Carbonate des Natriums oder Kaliums oder deren Gemische. Als Polyphosphate besonders geeignet sind Pentanatriumtri- . phosphat-Hexahydrat bzw. Pentakaliumtriphosphat.

    [0012] Das Tripolyphosphat kann ganz oder teilweise ersetzt sein durch ein wasserunlösliches, feinteiliges, gebundenes Wasser enthaltendes synthetisches Alkalialuminiumsilikat vom Typ des Zeoliths NaA. Darunter wird ein nach großtechnischen Verfahren hergestellter Zeolith NaA, der ' auch die Buildereigenschaften nicht beeinträchtigende Anteile von Zeolith NaX oder Zeolith HS enthalten kann, verstanden.

    [0013] Geeignete weitere Bestandteile für gewerblich betriebene Geschirrspülmaschinen mit kurzen Prozeßzeiten sind ferner Natriumhydroxid bzw. Kaliumhydroxid. Carbonate bzw. Hydrogencarbonate des Natriums oder Kaliums können ebenfalls, in der Regel zusammen mit stärker reinigend wirkenden Alkaliverbindungen, eingesetzt werden.

    [0014] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Mittel haben einen pH-Wert von größer als 12 und folgende Rahmenzusammensetzung:

    a) 7 bis 55, vorzugsweise 12 bis 40 Gew.-% Alkalisilikate der Zusammensetzung Me2O : Si02 = 1 : 2 mit einem Wassergehalt von 10 bis 50, vorzugsweise 18 bis 46 %,

    b) 0 bis 30, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% Alkalimetasilikate der Zusammensetzung Me 0 : SiO : H 0 = 1 : 1 : 0 - 5,

    c) 3 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-% Pentanatrium-und/oder Pentakaliumtriphosphat, gegebenenfalls als Hexahydrat,

    d) 0,1 bis 2,5, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-% Aktivchlor,

    e) 0 bis 25, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-% feinteiliges Natriumaluminiumsilikat,

    f) 0 bis 25, vorzugsweise bis zu 15 Gew.-% Natrium-und/oder Kaliumhydroxid und/oder -carbonat.

    g) 0 bis weniger als 1 Gew.-% quellfähiges Schichtsilikat-und

    h) insgesamt so viel an Wasser, daß das Mengenverhältnis von wasserfreiem a) zum in der Gesamtrezeptur vorhandenen freien Wasser 1 : 1 bis 1 : 3 beträgt.



    [0015] Als Aktivchlorverbindung dient vorzugsweise Natrium-, Kalium- oder Lithiumhypochlorit. Als weiter brauchbare Verbindung kommen chloriertes Trinatrium- oder Trikaliumo-phosphat in Frage. Organische Chlorträger, wie Trichlorisocyanursäure oder Alkalimetall-dichlorisocyanurate bzw. N-chlorierte Sulfamide oder Triazine sind weniger bevorzugt, da sie in flüssigen bis pastösen Reinigungsmitteln weniger lagerbeständig sind. Die Menge der Chlorträger ist vorzugsweise so bemessen, daß die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel 0,1 bis 2,5 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 2,0 Gew.-% an aktivem Chlor enthalten.

    [0016] Als gegebenenfalls zuzugebende, gegen Alkalien und Aktivchlor beständige Verdickungsmittel eignen sich quellfähige Schichtsilikate vom Montmorillonit-Typ. Sie werden jedoch nur in Mengen von weniger als 1 Gewichtsprozent zugegeben, damit die Reinigungsmittel frei fließfähig bleiben.

    [0017] Hierzu gehören natürliche oder synthetische Schichtsilikate vom Hectorit-Typ. Sowohl die aufbereiteten natürlichen als auch die synthetischen Hectorite können noch gewisse Verunreinigungen enthalten, die bei der erfindungsgemäßen Verwendung der Mittel nicht stören. Bei den aufbereiteten natürlichen Hectoriten sind dies andere Schichtsilikat-Typen bzw. geringe Beimengungen an Calcit, bei synthetisch hergestellten z. B. Natriumcarbonat bzw. Natriumsulfat. Die wasserlöslichen Nebenprodukte brauchen nicht oder nicht vollständig ausgewaschen zu werden, was den Herstellungsaufwand erheblich vermindert. Wird synthetischer Hectorit eingesetzt, braucht dieser vor der Herstellung des Reinigers auch nicht entwässert zu wer- 'den, sondern kann nach Abtrennung der Hauptmenge des Wassers durch Zentrifugieren oder.Filtration als wäßrige Aufschlämmung bzw. feuchter Filterkuchen ohne weitere Vorbehandlung zu den erfindungsgemäßen Reinigern weiterverarbeitet werden.

    [0018] Unter Hectoriten versteht man im allgemeinen trioctaedrische Magnesium-Schichtsilikate der allgemeinen Formel

    worin x ein Wert größer als 0 und kleiner als 6, y ein Wert von 0 bis 4 und n eine ganne Zahl von 1 bis 3 ist und 11 für ein Kation steht. Vorzugsweise steht das Kation M für Natrium, wobei der Wert für n = 1 ist. Der Wassergehalt eines lufttrockenen Produktes beträgt in allgemeinen 5 bis 10 Gew.-%.

    [0019] Die Synthese der Hectorite ist beispielsweise aus der Zeitschrift "Clay and Clay Minerals", Vol. 8, (1960), Seiten 150 - 169 bzw. der DE-PS 11 84 742 bekannt.

    [0020] Die Schichtsilikate kommen in feinkörniger Form zum Einsatz, d.h. der Anteil der bei der Siebanalyse auf einen Sieb mit 0,25 mm Maschenweite soll weniger als 5 Gew.-% vorzugsweise weniger als 1 Gew.-% betragen.

    [0021] Als fakultative Bestandteile kommen weiterhin noch nichtionische Tenside mit geringem Schäumvermögen zum Einsatz, die sich in Gegenwart von Aktivchlorverbindungen und ggf. Alkalihydroxiden nicht zersetzen. Es handelt sich vorzugsweise um Ethylenoxidaddukte an höhermolekulare Polypropy- lenglykole der Kolgewichte 900 bis 4000 sowie Addukte von Ethylenoxid bzw. Ethylenoxid und Propylenoxid an höhere Fettalkohole, wie Dodecylalkohol, Palmitylalkohol, Stearylalkohol, Oleylalkohol oder deren Gemische sowie synthetische, beispielsweise durch Oxosynthese hergestellte Alkohole der Kettenlängen C12-C18 und entsprechende Alkylenoxidaddukte an Alkylphenole, vorzugsweise Nonylphenol. Beispiele für geeignete Anlagerungsprodukte sind das Addukt von 10 bis 30 Gew.-% Ethylenoxid an ein Polypropylenglykol des Molgewichtes 1750, das Addukt von 20 Mol Ethylenoxid bzw. von 9 Mol Ethylenoxid und 10 Mol Propylenoxid an Nonylphenol, das Addukt von 5 bis 12 Mol Ethylenoxid an ein Fettalkoholgemisch der Kettenlängen C12-C18 mit einem Anteil an etwa 30 % Oleylalkohol und ähnliche. Diese beispielhafte Aufzählung stellt keine Beschränkung dar. Der Anteil der nichticnischen Tenside kann bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 1 Gew.-% betragen.

    [0022] Bei Bedarf können den Geschirreinigungsmitteln auch chlor- und alkalibeständige. Farb- und Duftstoffe zugesetzt werden.

    [0023] Als fakultative Bestandteile kommen ferner Begleitstoffe der eingesetzten Wirkstoffe, wie Natriumsulfat, Natriumchlorid oder mineralische Beimengungen des Schichtsilikats in Betracht.

    [0024] Als weitere Zusätze kommen auch organische Komplexbildner. die gegen Aktivchlor beständig sind, in Betracht. Dabei handelt es sich in der Regel um stickstofffreie

    [0025] Komplexbildner, z.B. mehrwertige Phosphonsäuren, wie Methylendiphosphonsäure bzw. mehrwertige Phosphonocarbonsäuren, wie 1,1-Diphosphonopropan-1,2-dicarbonsäure, 1-Phosphonopropan-1,2,3-tricarbonsäure oder 2-Phosphono- butan-2,3,4-tricarbonsäure bzw. deren Natrium- oder Kaliumsalze. Zusätzlich brauchbare Komplexbildner sind auch die aktivchlorbeständigen Polycarbonsäuren und deren Salze.

    [0026] Die Mittel können unmittelbar nach ihrer Herstellung in die Vorratsbehälter abgefüllt werden. Der Maximalwert der Viskosität ist im allgemeinen nach einer Standzeit von 2 bis 10 Tagen erreicht.

    [0027] Die erfindungsgemäß hergestellten Reinigungsmittel zeichnen sich durch eine hohe Reinigungskraft und insbesondere durch hohe Lagerbeständigkeit aus. Der Aktivchlorverlust während einer 6monatigen Standzeit bei 25°C lag in der gleichen Größenordnung wie der von trocken gelagerten, handelsüblichen granulierten Reinigungsmitteln. Überraschenderweise erwies sich auch ein wiederboltes Erwärmen des Reinigungsmittels auf Temperaturen um 60°C als nicht nachteilig für die Lagerbeständigkeit bzw. den Aktivchlorgehalt. Dies zeigte sich bei einer Versuchsanordnung, bei der ein für 10 Spülgänge ausreichender Vorratsbehälter mit angeschlossener Dosierpumpe in die Beschickungstür einer handelsüblichen Spülmaschine ein gebaut und das Zudosieren des Reinigers über eine Programmsteuerung vorgenommen wurde. Das durch Wärmeübergang wiederholt angewärmte Reinigungsmittel erlitt innerhalb des Versuchszeitraums von 5 Tagen (2 Spülgänge pro Tag) keinen das Spülergebnis beeinträchtigenden Aktivchlorverlust.

    [0028] Bei der Beobachtung des Einspülverhaltens durch Leitfähigkeitsmessungen wurde festgestellt, daß das Reinigungsmittel innerhalb von 1 bis 3 Minuten nach Öffnen der Vorratskammer vollständig ausgespült und innerhalb von 4 bis 6 Minuten vollständig gelöst bzw. suspendiert war. Bei pulverförmigen bzw. granulierten Reinigungsmitteln nimmt dieser Vorgang in der Regel 7 bis 15 Minuten, in ungünstigen Fällen sogar bis zu 20 Minuten in Anspruch.

    Beispiele



    [0029] Das Reinigungsvermögen der in den folgenden Beispielen aufgeführten pastenförmigen Reinigungsmittel wurde im sogenannten Normalprogramm einer marktüblichen Haushaltsgeschirrspülmaschine (Miele G 503®) geprüft.

    [0030] Zur Prüfung der Reinigungsergebnisse wurden Glasschalen mit unter definierten Bedingungen bei 300° C angebrannten Speiserückständen von Milch, Schokoladenpudding und Hackfleisch, ferner Teller mit eingetrockneten Rückständen von Haferbrei und Stärke sowie Tassen mit eingetrockneten Tee-Rückständen (entsprechend der Veröffentlichung "Prüfung von Reinigern und Klarspülern für das maschinelle Geschirrspülen" in Seifen-Öle Fette=Wachse, 98 (1972), Seiten 763 - 766 und 801 - 806) in der Haushaltsgeschirrspülmaschine mit 3 g Reinigungsmittel pro Liter Spüllauge (bezogen auf im Reinigungsmittel enthaltene aktive Reinigungssubstänz) in üblicher Weise gespült, wobei ein Nachspülen mit saurem Klarspüler unterblieb. Die Anschmutzungen waren so gewählt, daß eine Entfernung auch mit sonstigen üblichen Reinigern, die eine hohe Reinigungskraft besitzen, nur teilweise möglich ist., um auch bei diesen hochleistungsfähigen Produkten noch Differenzierungsmöglichkeiten zu haben. Die Bewertung erfolgte nach einem Punktsystem, das von 0 - 10 reicht, wobei 0 Punkte "ohne erkennbare Reinigungswirkung" und 10 Punkte "restlose Beseitigung der Testanschmutzungen" bedeuten. Um zu vergleichbaren Ergebnissen zu gelangen, mußte darauf geachtet werden, daß die eingesetzten Reinigungsmittel den gleichen Aktivsubstanzgehalt aufweisen. Deshalb wurde vom erfindungsgemäßen Mittel die doppelte Menge in bezug auf das körnige handelsübliche Produkt eingesetzt.

    [0031] Das zum Vergleich eingesetzte handelsübliche körnige Reinigungsmittel wies die folgende Zusammensetzung auf:

    36 % Natriumtripolyphosphat

    40 % Natriummetasilikat

    5,5 % Natriumcarbonat

    2 % Natriumdichlorisocyanurat

    0,5 % nichtionisches Tensid

    16 % Wasser.



    [0032] Zur Ermittlung der Aktivchlorverluste wurden Lagerversuche bei ca. 25 °C und 80 % relativer Luftfeuchte über 6 Monate durchgeführt, wobei die Pasten und die körnigen Vergleichsproben in braunen Glasflächen gelagert wurden.

    Beispiel 1



    [0033] Ein pastenförmiger Reiniger, enthaltend (in Gew.-%)

    33 % Pentanatriumtriphosphonat-Hexahydrat

    15 % Natriummetasilikat (SiO2 : Na2O = 1 : 1) Pentahydrat

    33 % Natriumdisilikat (SiO2 : Na2O = 1 : 2) als 54,5 Gew.-%ige wäßrige Lösung

    10 % Chlorbleichlauge (entsprechend 1,2 % Aktivchlor)

    % Wasser, destilliert


    : wurde hergestellt, indem zu der bei Raumtemperatur (ca. 25 °C) vorgelegten, mit Wasser verdünnten Chlorbleichlauge unter intensivem Rühren die Natriumdisilikatlösung zugegeben wurde. Nachdem eine homogene Lösung entstanden war, wurden das feingemahlene Natriummetasilikat und das Pentanatriumtriphosphat-Hexahydrat portionsweise zugegeben. Es wurde unter Beibehaltung der Temperaturkonstans bis zum Erhalt einer homogenen Masse weitergerührt.

    [0034] Die nach einer Standzeit von 10 Tagen bei 20 °C mit einem Brookfield-Rotationsviskosimeter mit 5 Spindelumdrehungen pro Minute gemessene Viskosität betrug 30 Pa·s. Die Paste hatte ein farbloses bis weißliches Aussehen und war frei fließend. Nach 6 Monaten Lagerung erwies sich die Paste als stabil. Die Aktivchlorverluste lagen mit 34 % im Rahmen der handelsüblichen Reiniger (32 % Aktivchlorverlust) .

    Reinigungsergebnisse:



    [0035] 


    Beispiel 2



    [0036] 

    28,5 % Natriumtriphosphat-Hexahydrat

    12,5 % Natriummetasilikat-Pentahydrat

    30 % einer 54,6 Gew.-%igen wäßrigen Lösung von "Wasserglas 58/60" mit einem Gehalt an 33 Gew.-% Na2O und 67 Gew.-% Si02

    10 % Chlorbleichlauge, wie Beispiel 1

    18,2 % Wasser, destilliert

    0,8 % Laponite RL® = synthetischer Hectorit der Fa. Laporte Industries Ltd.



    [0037] Die Herstellung erfolgte wie beim Beispiel 1 beschrieben.

    [0038] Es mußte jedoch vorher das Laponite RD in destilliertem Wasser "aufgeschlossen" werden, indem es unter intensivem Rühren im Wasser verteilt wurde. Nach erfolgter Quellung wurden die weiteren Komponenten zugegeben.

    [0039] Die Herstellung betrug, gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter (5 Spindelumdrehungen pro Minute) bei 20 °C, 60 Pa·s (10 Tage nach der Herstellung).

    [0040] Aufgrund der geringen Mengen des eingesetzten Schichtsilikates war die Paste zwar noch frei fließend, besaß jedoch schon leicht gelartige Eigenschaften. Die.Farbe war farblos bis weißlich. Die Paste war über 6 Monate stabil und wies einen ähnlichen Aktivchlorverlust auf wie die nach Beispiel l. Die Reinigungsleistung war der des Mittels gemäß Beispiel 1 ähnlich.

    Beispiel 3



    [0041] 

    28 % Natriumtriphosphat-Hexahydrat

    5 % Zeolith NaA (SASIL®der Fa. Henkel KGaA)

    15 % Natriummetasilikat-Pentahydrat

    23 % pulverförmiges alkalisches Wasserglas mit ca. 27 Gew.-% Na2O, 54 Gew.-% Si02 und 18 - 20 Gew.-% Wasser (Portil A® der Fa. Henkel KGaA)

    10 % Chlorbleichlauge wie in Beispiel 1

    18,2 % Wasser, destilliert

    0,8 % Laponite RD® = wie in Beispiel 2



    [0042] Die Viskosität betrug hier bei 5 Spindelumdrehungen pro Minute, gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter bei 20 °C 55 Pa·s (10 Tage nach der Herstellung).

    [0043] Die Paste war frei fließend mit leicht thixotropen Eigenschaften. Der aktive Chlorverlust betrug nach 6 Monaten 34 %. Die Reinigungsleistung entsprach der des Mittels gemäß Beispiel 1.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines konsistenz- und chlorstabilen viskosen pastenförmigen fließfähigen Reinigungsmittels für die maschinelle Geschirreinigung, bei dem man, bezogen auf das resultierende Mittel, 7 - 55, vorzugsweise 12 bis 40 Gew.-% Alkalisilikate a) der Zusammensetzung Me2O : SiO2= 1 : 2 mit einem Wassergehalt von 15 - 50, vorzugsweise 18 - 46 Gew.-%, portionsweise bei Raumtemperatur in einem Gemisch aus Natriumhypochlorit und Wasser löst, wobei das Mengenverhältnis der Alkalisilikate a), berechnet als wasserfreie Substanzen zum in der Gesamtrezeptur vorhandenen freien Wasser 1 : 1 bis 1 : 3 beträgt, bei dem man gegebenenfalls portionsweise soviel an sonstigen Alkalisilikaten b), insbesondere an Alkalimetasilikaten der Zusammensetzung Me2O : SiO2: H2O = 1 : 1 : 0 - 5 hinzufügt, bis eine für Reinigungszwecke ausreichende Alkalinität von pH größer als 12 erreicht ist, und schließlich portionsweise Alkalipolyphosphate sowie gegebenenfalls feinteiliges Natriumaluminiumsilikat vom Typ.des Zeoliths NaA zusetzt und so lange weiterrührt, bis die Paste bei 20 °C homogen ist und dabei eine Viskosität von 3 bis 70, vorzugsweise 10 bis. 60 Pa . s, gemessen in einem Brookfield-Rotationsviskosimeter mit 5 Spindelumdrehungen pro Minute, aufweist, wobei Me in den Formeln jeweils das Natrium- oder Kaliumion bedeutet.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich zu Beginn des Herstellungsverfahrens noch 0,3 bis weniger als 1 Gewichtsprozent eines chlorverträglichen Verdickungsmittels in das vorgelegte Wasser einrührt.
     
    3. Mittel zur maschinellen Reinigung von Geschirr, dadurch gekennzeichnet, daß es auf einen pH-Wert von größer als 12 eingestellt ist und aus

    a) 7 bis 55, vorzugsweise 12 - 40 Gew.-% Alkalisilikaten der Zusammensetzung Me2O : SiO2 = 1 : 2 mit einem Wassergehalt von 10 bis 50, vorzugsweise 18 bis 46 Gew.-%,

    b) 0 bis 30, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% Alkalimetasilikaten der Zusammensetzung Me2O : SiO2: H2O = 1 : 1 : 0 - 5,

    c) 3 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-% Pentanatrium und/oder Pentakaliumtriphosphat,

    d) 0,1 bis 2,5, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-% Aktivchlor,

    e) 0 bis 25, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-% feinteiligem Natriumaluminiumsilikat,

    f) 0 bis 25, vorzugsweise bis zu 15 Gew.-% Natrium-und/oder Kaliumhydroxid.und/oder -carbonat,

    g) 0 bis weniger als 1 Gew.-% quellfähigem Schichtsilikat und

    h) insgesamt soviel an Wasser, daß das Mengenverhältnis von wasserfreiem a) zum in der Gesamtrezeptur vorhandenen freien Wasser 1 : 1 bis 1 : 3 beträgt,


     





    Recherchenbericht