[0001] Die in Geschirrspülmaschinen eingesetzten Reinigungsmittel bestehen üblicherweise
aus Pulvern bzw. Granulaten oder aus Tabletten. Dementsprechend sind in diesen Maschinen
auch die Zugabevorrichtungen, in denen diese Mittel vor dem Spülen deponiert werden,
auf feste Produkte ausgerichtet. Sie bestehen üblicherweise aus verschließbaren Kammern,
die sich während des Hauptspülgangs öffnen und den Inhalt freigeben. Bei dieser Arbeitsweise
können einige Nachteile auftreten. So muß die Hausfrau die Vorratspackung des Reinigungsmittels
bzw. den Meßbecher vor der Zugabe schütteln, damit das Pulver gelockert wird und in
die Kammer gleiten kann, wobei es häufig vorkommt, daß mehr oder weniger große Pulvermengen
verschüttet werden und/oder mit der Haut in Berührung kommen. Diese verschütteten
Anteile gehen meist für den Spülvorgang verloren, weil sie am Ende des Vorspülgangs
zusammen mit der kalten Vorspüllauge abgepumpt werden. Gelangt Pulver beim Einfüllen
in den Öffnungsmechanismus der Kammer, so kann es geschehen, daß sich der Deckel nicht
vollständig schließen läßt bzw. sich der bei einigen Konstruktionen übliche Magnetverschluß
oder mechanisch-elektrische Verschluß nicht fest genug schließt, so daß beim Schließen
der Beschickungstür der Spülmaschine das Pulver oder ein Teil davon aus der Zugabekammer
herausrieselt und ebenfalls im Hauptspülgang nicht mehr zur Verfügung steht. Probleme
können weiterhin in solchen Maschinen auftreten, in denen die Kammer zusätzlich mit
einem Schutzgitter gesichert ist und Reinigungsmittel verwendet werden, die hinsichtlich
ihrer Lösungsgeschwindigkeit nicht optimiert oder durch längeres Stehenlassen angebrochener
Packungen zusammengeballt sind. Ein während des Spülvorgangs nicht vollständig gelöstes
Reinigungsmittel führt zu einem schlechteren Reinigungsergebnis und beeinträchtigt
die Wirkung des nachfolgend eingesetzten sauren Klarspülmittels. Bei Leitfähigkeitsmessungen
hat sich weiterhin gezeigt, daß auch leichtlösliche Reinigungsmittel nach der Freigabe
relativ längere Zeit, d.h. unter ungünstigen Umständen bis zu
20 Minuten, zur vollständigen Auflösung benötigen, was dazu führt, daß während dieser
recht erheblichen Zeitspanne eine Unterkonzentration an Reinigungsmittel vorliegt.
Soweit in den letzten Jahren Verbesserungen angestrebt und erzielt wurden, bezogen
sie sich auf der apparativen Seite auf den Einspülmechanismus und auf der Reinigungsmittelseite
auf eine verbesserte Rieselfähigkeit und erhöhte Lösungsgeschwindigkeit des stets
festen Produktes. Die Anwendung flüssiger Mittel beschränkte sich auf die sauren Klarspülmittel,
die in der Regel in einem Vorratsbehälter deponiert werden.
[0002] Der Gedanke, anstelle der Pulver auch flüssige Reinigungsmittel einzusetzen, lag
völlig fern, da sich die dafür weithin üblichen Zugabevorrichtungen in den Geschirrspülmaschinen
aufgrund ihrer Konstruktion nicht für die Verwendung flüssiger Mittel eignen. Weiterhin
mußte befürchtet werden, daß sich ein in der Maschine integrierter Vorratstank bei
jedem Spülgang erheblich erwärmen und sich der Aktivchlorträger als üblicher Bestandteil
der Reinigungsmittel dabei zersetzen würde.
[0003] Man hat nun aber, wie der älteren deutschen Patentanmeldung P 31 38 425.0 zu entnehmen
ist, in jüngster Zeit thixotrope, pastöse, maschinell anwendbare Geschirrspülmittel
mit einem Gehalt an reinigungswirksamen Verbindungen aus der Gruppe der Alkalipolyphosphate,
Alkalialuminiumsilikate, Alkalisilikate, Alkalihydroxide, Alkalicarbonate und einer
aktivchlorhaltigen Verbindung entwickelt, die durch den Zusatz von 1 bis 10 Gewichtsprozent
an quellfähigen Schichtsilikaten zu ihrer wäßrigen Lösung so weit verdickt werden,
daß ihre Viskosität, gemessen bei 20 °C mit einem Brookfield Rotationsviskosimeter
bei 5 Spindelumdrehungen pro Minute, mindestens 30 Pa . s beträgt. Derartige Mittel
lassen sich wie ein Pulver verwenden, weil sie, sobald die mechanische Einwirkung
beendet ist, wieder zu einem Gel erstarren. Dieses Gel bleibt bei geschlossener Klappe
unverändert in der Einspülkammer und steht somit im Reinigungsgang bestimmungsgemäß
zur Verfügung.
[0004] Für den Einsatz in Pumpen oder vollautomatisch wirkenden Dosiersystemen ist diese
thixotrope Paste jedoch nicht geeignet.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Entwicklung eines Verfahrens zur
Herstellung eines konsistenz-und chlorstabilen viskosen pastenförmigen Reinigungsmittels,
das auch im Ruhezustand frei fließfähig und damit vollautomatisch dosierbar ist, für
die maschinelle Geschirreinigung.
[0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt indem man, bezogen auf das resultierende Mittel, 7
bis 55, vorzugsweise 12 bis 40 Gew.-% Alkalisilikate a) der Zusammensetzung Me
20 : SiO
2 = 1 : 2 mit einem Wassergehalt von 15 bis 50, vorzugsweise 18 bis 46 % portionsweise
bei Raumtemperatur in einem Gemisch aus Natriumhypochloritlösung und Wasser löst,
wobei das Mengenverhältnis der Alkalisilikate a), berechnet als wasserfreie Substanzen,
zum in der- Gesamtrezeptur vorhandenen freien Wasser 1 : 1 bis 1 : 3 beträgt, bei
dem man gegebenenfalls portionsweise soviel an sonstigen Alkalisilikaten b), insbesondere
an Alkalimetasilikaten der Zusammensetzung Me
2O : Si0
2 : H
2O = 1 : 1 : 0 - 5 hinzufügt, bis eine für Reinigungszwecke ausreichende Alkalinität
von pH größer 12 erreicht ist, und schließlich portionsweise Alkalipolyphosphate sowie
gegebenenfalls feinteiliges Natriumaluminiumsilikat vom Typ Zeolith NaA zusetzt und
so lange weiterrührt, bis die Paste bei 20 °C homogen ist und dabei eine Viskosität
von 3 bis 70, vorzugsweise 10 bis 60 Pa . s, gemessen in einem Brookfield-Rotationsviskosimeter
mit 5 Spindelumdrehungen pro Minute, aufweist. In den Formeln bedeutet Me jeweils
ein Natrium- oder ein Kaliumion.
[0007] Im Falle, daß sich die Mischung bei der Zugabe der Komponenten erwärmt, ist durch
Kühlen für das Einhalten der Raumtemperatur zu sorgen.
[0008] Zur Bestimmung der Viskosität können auch andere Meßmethoden herangezogen werden,
die eine Messung unter vergleichbaren Bedingungen zulassen.
[0009] Die so erhaltene Paste läßt sich vorteilhafterweise noch dadurch homogener und cremiger
machen, ohne daß es zu störend wirkenden Thixotropieerscheinungen kommt, daß man gleich
zu Beginn des Herstellungsverfahrens zusätzlich 0,3 bis weniger als 1 Gewichtsprozent
eines damit verträglichen Verdickungsmittels in das vorgelegte Wasser einrührt.
[0010] Das rheologische Verhalten des Reinigungsmittels ist erfindungsgemäß so bemessen,
daß sich die frei fließfähige Paste mittels einer automatisch arbeitenden Dosierpumpe
befördern und leicht aus einer Spritzdüse ausdrücken bzw. in eine zur Aufnahme von
Flüssigkeiten geeignete Einspülkammer überführen läßt. Sobald sich die Verschlußkappe
geöffnet hat und das Mittel mit der bewegten Spüllauge in Berührung kommt, tritt seine
augenblickliche Verteilung in der Spüllauge ein. Es steht daher vom Augenblick seiner
Freigabe mit seiner vollen Reinigungskraft zur Verfügung, weshalb die Reinigungswirkung
intensiver als beim herkömmlichen Spülprozess ist.
[0011] Die erfindungsgemäß hergestellten Mittel enthalten als reinigend wirkende Komponente
außer Polyphosphaten gegebenenfalls Aluminiumsilikate sowie Hydroxide oder Carbonate
des Natriums oder Kaliums oder deren Gemische. Als Polyphosphate besonders geeignet
sind Pentanatriumtri- . phosphat-Hexahydrat bzw. Pentakaliumtriphosphat.
[0012] Das Tripolyphosphat kann ganz oder teilweise ersetzt sein durch ein wasserunlösliches,
feinteiliges, gebundenes Wasser enthaltendes synthetisches Alkalialuminiumsilikat
vom Typ des Zeoliths NaA. Darunter wird ein nach großtechnischen Verfahren hergestellter
Zeolith NaA, der ' auch die Buildereigenschaften nicht beeinträchtigende Anteile von
Zeolith NaX oder Zeolith HS enthalten kann, verstanden.
[0013] Geeignete weitere Bestandteile für gewerblich betriebene Geschirrspülmaschinen mit
kurzen Prozeßzeiten sind ferner Natriumhydroxid bzw. Kaliumhydroxid. Carbonate bzw.
Hydrogencarbonate des Natriums oder Kaliums können ebenfalls, in der Regel zusammen
mit stärker reinigend wirkenden Alkaliverbindungen, eingesetzt werden.
[0014] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Mittel haben einen pH-Wert
von größer als 12 und folgende Rahmenzusammensetzung:
a) 7 bis 55, vorzugsweise 12 bis 40 Gew.-% Alkalisilikate der Zusammensetzung Me2O : Si02 = 1 : 2 mit einem Wassergehalt von 10 bis 50, vorzugsweise 18 bis 46 %,
b) 0 bis 30, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% Alkalimetasilikate der Zusammensetzung Me
0 : SiO : H 0 = 1 : 1 : 0 - 5,
c) 3 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-% Pentanatrium-und/oder Pentakaliumtriphosphat,
gegebenenfalls als Hexahydrat,
d) 0,1 bis 2,5, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-% Aktivchlor,
e) 0 bis 25, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-% feinteiliges Natriumaluminiumsilikat,
f) 0 bis 25, vorzugsweise bis zu 15 Gew.-% Natrium-und/oder Kaliumhydroxid und/oder
-carbonat.
g) 0 bis weniger als 1 Gew.-% quellfähiges Schichtsilikat-und
h) insgesamt so viel an Wasser, daß das Mengenverhältnis von wasserfreiem a) zum in
der Gesamtrezeptur vorhandenen freien Wasser 1 : 1 bis 1 : 3 beträgt.
[0015] Als Aktivchlorverbindung dient vorzugsweise Natrium-, Kalium- oder Lithiumhypochlorit.
Als weiter brauchbare Verbindung kommen chloriertes Trinatrium- oder Trikaliumo-phosphat
in Frage. Organische Chlorträger, wie Trichlorisocyanursäure oder Alkalimetall-dichlorisocyanurate
bzw. N-chlorierte Sulfamide oder Triazine sind weniger bevorzugt, da sie in flüssigen
bis pastösen Reinigungsmitteln weniger lagerbeständig sind. Die Menge der Chlorträger
ist vorzugsweise so bemessen, daß die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel 0,1 bis 2,5
Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 2,0 Gew.-% an aktivem Chlor enthalten.
[0016] Als gegebenenfalls zuzugebende, gegen Alkalien und Aktivchlor beständige Verdickungsmittel
eignen sich quellfähige Schichtsilikate vom Montmorillonit-Typ. Sie werden jedoch
nur in Mengen von weniger als 1 Gewichtsprozent zugegeben, damit die Reinigungsmittel
frei fließfähig bleiben.
[0017] Hierzu gehören natürliche oder synthetische Schichtsilikate vom Hectorit-Typ. Sowohl
die aufbereiteten natürlichen als auch die synthetischen Hectorite können noch gewisse
Verunreinigungen enthalten, die bei der erfindungsgemäßen Verwendung der Mittel nicht
stören. Bei den aufbereiteten natürlichen Hectoriten sind dies andere Schichtsilikat-Typen
bzw. geringe Beimengungen an Calcit, bei synthetisch hergestellten z. B. Natriumcarbonat
bzw. Natriumsulfat. Die wasserlöslichen Nebenprodukte brauchen nicht oder nicht vollständig
ausgewaschen zu werden, was den Herstellungsaufwand erheblich vermindert. Wird synthetischer
Hectorit eingesetzt, braucht dieser vor der Herstellung des Reinigers auch nicht entwässert
zu wer- 'den, sondern kann nach Abtrennung der Hauptmenge des Wassers durch Zentrifugieren
oder.Filtration als wäßrige Aufschlämmung bzw. feuchter Filterkuchen ohne weitere
Vorbehandlung zu den erfindungsgemäßen Reinigern weiterverarbeitet werden.
[0018] Unter Hectoriten versteht man im allgemeinen trioctaedrische Magnesium-Schichtsilikate
der allgemeinen Formel

worin x ein Wert größer als 0 und kleiner als 6, y ein Wert von 0 bis 4 und n eine
ganne Zahl von 1 bis 3 ist und 11 für ein Kation steht. Vorzugsweise steht das Kation
M für Natrium, wobei der Wert für n = 1 ist. Der Wassergehalt eines lufttrockenen
Produktes beträgt in allgemeinen 5 bis 10 Gew.-%.
[0019] Die Synthese der Hectorite ist beispielsweise aus der Zeitschrift "Clay and Clay
Minerals", Vol. 8, (1960), Seiten 150 - 169 bzw. der DE-PS 11 84 742 bekannt.
[0020] Die Schichtsilikate kommen in feinkörniger Form zum Einsatz, d.h. der Anteil der
bei der Siebanalyse auf einen Sieb mit 0,25 mm Maschenweite soll weniger als 5 Gew.-%
vorzugsweise weniger als 1 Gew.-% betragen.
[0021] Als fakultative Bestandteile kommen weiterhin noch nichtionische Tenside mit geringem
Schäumvermögen zum Einsatz, die sich in Gegenwart von Aktivchlorverbindungen und ggf.
Alkalihydroxiden nicht zersetzen. Es handelt sich vorzugsweise um Ethylenoxidaddukte
an höhermolekulare Polypropy-
le
ng
ly
kole der Kolgewichte 900 bis 4000 sowie Addukte von Ethylenoxid bzw. Ethylenoxid und Propylenoxid
an höhere Fettalkohole, wie Dodecylalkohol, Palmitylalkohol, Stearylalkohol, Oleylalkohol
oder deren Gemische sowie synthetische, beispielsweise durch Oxosynthese hergestellte
Alkohole der Kettenlängen C
12-C
18 und entsprechende Alkylenoxidaddukte an Alkylphenole, vorzugsweise Nonylphenol. Beispiele
für geeignete Anlagerungsprodukte sind das Addukt von 10 bis 30 Gew.-% Ethylenoxid
an ein Polypropylenglykol des Molgewichtes 1750, das Addukt von 20 Mol Ethylenoxid
bzw. von 9 Mol Ethylenoxid und 10 Mol Propylenoxid an Nonylphenol, das Addukt von
5 bis 12 Mol Ethylenoxid an ein Fettalkoholgemisch der Kettenlängen C
12-C
18 mit einem Anteil an etwa 30 % Oleylalkohol und ähnliche. Diese beispielhafte Aufzählung
stellt keine Beschränkung dar. Der Anteil der nichticnischen Tenside kann bis 5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1 bis 1 Gew.-% betragen.
[0022] Bei Bedarf können den Geschirreinigungsmitteln auch chlor- und alkalibeständige.
Farb- und Duftstoffe zugesetzt werden.
[0023] Als fakultative Bestandteile kommen ferner Begleitstoffe der eingesetzten Wirkstoffe,
wie Natriumsulfat, Natriumchlorid oder mineralische Beimengungen des Schichtsilikats
in Betracht.
[0024] Als weitere Zusätze kommen auch organische Komplexbildner. die gegen Aktivchlor beständig
sind, in Betracht. Dabei handelt es sich in der Regel um stickstofffreie
[0025] Komplexbildner, z.B. mehrwertige Phosphonsäuren, wie Methylendiphosphonsäure bzw.
mehrwertige Phosphonocarbonsäuren, wie 1,1-Diphosphonopropan-1,2-dicarbonsäure, 1-Phosphonopropan-1,2,3-tricarbonsäure
oder 2-Phosphono- butan-2,3,4-tricarbonsäure bzw. deren Natrium- oder Kaliumsalze.
Zusätzlich brauchbare Komplexbildner sind auch die aktivchlorbeständigen Polycarbonsäuren
und deren Salze.
[0026] Die Mittel können unmittelbar nach ihrer Herstellung in die Vorratsbehälter abgefüllt
werden. Der Maximalwert der Viskosität ist im allgemeinen nach einer Standzeit von
2 bis 10 Tagen erreicht.
[0027] Die erfindungsgemäß hergestellten Reinigungsmittel zeichnen sich durch eine hohe
Reinigungskraft und insbesondere durch hohe Lagerbeständigkeit aus. Der Aktivchlorverlust
während einer 6monatigen Standzeit bei 25°C lag in der gleichen Größenordnung wie
der von trocken gelagerten, handelsüblichen granulierten Reinigungsmitteln. Überraschenderweise
erwies sich auch ein wiederboltes Erwärmen des Reinigungsmittels auf Temperaturen
um 60°C als nicht nachteilig für die Lagerbeständigkeit bzw. den Aktivchlorgehalt.
Dies zeigte sich bei einer Versuchsanordnung, bei der ein für 10 Spülgänge ausreichender
Vorratsbehälter mit angeschlossener Dosierpumpe in die Beschickungstür einer handelsüblichen
Spülmaschine ein gebaut und das Zudosieren des Reinigers über eine Programmsteuerung
vorgenommen wurde. Das durch Wärmeübergang wiederholt angewärmte Reinigungsmittel
erlitt innerhalb des Versuchszeitraums von 5 Tagen (2 Spülgänge pro Tag) keinen das
Spülergebnis beeinträchtigenden Aktivchlorverlust.
[0028] Bei der Beobachtung des Einspülverhaltens durch Leitfähigkeitsmessungen wurde festgestellt,
daß das Reinigungsmittel innerhalb von 1 bis 3 Minuten nach Öffnen der Vorratskammer
vollständig ausgespült und innerhalb von 4 bis 6 Minuten vollständig gelöst bzw. suspendiert
war. Bei pulverförmigen bzw. granulierten Reinigungsmitteln nimmt dieser Vorgang in
der Regel 7 bis 15 Minuten, in ungünstigen Fällen sogar bis zu 20 Minuten in Anspruch.
Beispiele
[0029] Das Reinigungsvermögen der in den folgenden Beispielen aufgeführten pastenförmigen
Reinigungsmittel wurde im sogenannten Normalprogramm einer marktüblichen Haushaltsgeschirrspülmaschine
(Miele G 503®) geprüft.
[0030] Zur Prüfung der Reinigungsergebnisse wurden Glasschalen mit unter definierten Bedingungen
bei 300° C angebrannten Speiserückständen von Milch, Schokoladenpudding und Hackfleisch,
ferner Teller mit eingetrockneten Rückständen von Haferbrei und Stärke sowie Tassen
mit eingetrockneten Tee-Rückständen (entsprechend der Veröffentlichung "Prüfung von
Reinigern und Klarspülern für das maschinelle Geschirrspülen" in Seifen-Öle Fette=Wachse,
98 (1972), Seiten 763 - 766 und 801 - 806) in der Haushaltsgeschirrspülmaschine mit
3 g Reinigungsmittel pro Liter Spüllauge (bezogen auf im Reinigungsmittel enthaltene
aktive Reinigungssubstänz) in üblicher Weise gespült, wobei ein Nachspülen mit saurem
Klarspüler unterblieb. Die Anschmutzungen waren so gewählt, daß eine Entfernung auch
mit sonstigen üblichen Reinigern, die eine hohe Reinigungskraft besitzen, nur teilweise
möglich ist., um auch bei diesen hochleistungsfähigen Produkten noch Differenzierungsmöglichkeiten
zu haben. Die Bewertung erfolgte nach einem Punktsystem, das von
0 -
10 reicht, wobei 0 Punkte "ohne erkennbare Reinigungswirkung" und 10 Punkte "restlose
Beseitigung der Testanschmutzungen" bedeuten. Um zu vergleichbaren Ergebnissen zu
gelangen, mußte darauf geachtet werden, daß die eingesetzten Reinigungsmittel den
gleichen Aktivsubstanzgehalt aufweisen. Deshalb wurde vom erfindungsgemäßen Mittel
die doppelte Menge in bezug auf das körnige handelsübliche Produkt eingesetzt.
[0031] Das zum Vergleich eingesetzte handelsübliche körnige Reinigungsmittel wies die folgende
Zusammensetzung auf:
36 % Natriumtripolyphosphat
40 % Natriummetasilikat
5,5 % Natriumcarbonat
2 % Natriumdichlorisocyanurat
0,5 % nichtionisches Tensid
16 % Wasser.
[0032] Zur Ermittlung der Aktivchlorverluste wurden Lagerversuche bei ca. 25 °C und 80 %
relativer Luftfeuchte über 6 Monate durchgeführt, wobei die Pasten und die körnigen
Vergleichsproben in braunen Glasflächen gelagert wurden.
Beispiel 1
[0033] Ein pastenförmiger Reiniger, enthaltend (in Gew.-%)
33 % Pentanatriumtriphosphonat-Hexahydrat
15 % Natriummetasilikat (SiO2 : Na2O = 1 : 1) Pentahydrat
33 % Natriumdisilikat (SiO2 : Na2O = 1 : 2) als 54,5 Gew.-%ige wäßrige Lösung
10 % Chlorbleichlauge (entsprechend 1,2 % Aktivchlor)
% Wasser, destilliert
: wurde hergestellt, indem zu der bei Raumtemperatur (ca. 25 °C) vorgelegten, mit
Wasser verdünnten Chlorbleichlauge unter intensivem Rühren die Natriumdisilikatlösung
zugegeben wurde. Nachdem eine homogene Lösung entstanden war, wurden das feingemahlene
Natriummetasilikat und das Pentanatriumtriphosphat-Hexahydrat portionsweise zugegeben.
Es wurde unter Beibehaltung der Temperaturkonstans bis zum Erhalt einer homogenen
Masse weitergerührt.
[0034] Die nach einer Standzeit von 10 Tagen bei 20 °C mit einem Brookfield-Rotationsviskosimeter
mit 5 Spindelumdrehungen pro Minute gemessene Viskosität betrug 30 Pa·s. Die Paste
hatte ein farbloses bis weißliches Aussehen und war frei fließend. Nach 6 Monaten
Lagerung erwies sich die Paste als stabil. Die Aktivchlorverluste lagen mit 34 % im
Rahmen der handelsüblichen Reiniger (32 % Aktivchlorverlust) .
Reinigungsergebnisse:
[0035]

Beispiel 2
[0036]
28,5 % Natriumtriphosphat-Hexahydrat
12,5 % Natriummetasilikat-Pentahydrat
30 % einer 54,6 Gew.-%igen wäßrigen Lösung von "Wasserglas 58/60" mit einem Gehalt
an 33 Gew.-% Na2O und 67 Gew.-% Si02
10 % Chlorbleichlauge, wie Beispiel 1
18,2 % Wasser, destilliert
0,8 % Laponite RL® = synthetischer Hectorit der Fa. Laporte Industries Ltd.
[0037] Die Herstellung erfolgte wie beim Beispiel 1 beschrieben.
[0038] Es mußte jedoch vorher das Laponite RD in destilliertem Wasser "aufgeschlossen" werden,
indem es unter intensivem Rühren im Wasser verteilt wurde. Nach erfolgter Quellung
wurden die weiteren Komponenten zugegeben.
[0039] Die Herstellung betrug, gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter (5 Spindelumdrehungen
pro Minute) bei 20 °C, 60 Pa·s (10 Tage nach der Herstellung).
[0040] Aufgrund der geringen Mengen des eingesetzten Schichtsilikates war die Paste zwar
noch frei fließend, besaß jedoch schon leicht gelartige Eigenschaften. Die.Farbe war
farblos bis weißlich. Die Paste war über 6 Monate stabil und wies einen ähnlichen
Aktivchlorverlust auf wie die nach Beispiel l. Die Reinigungsleistung war der des
Mittels gemäß Beispiel 1 ähnlich.
Beispiel 3
[0041]
28 % Natriumtriphosphat-Hexahydrat
5 % Zeolith NaA (SASIL®der Fa. Henkel KGaA)
15 % Natriummetasilikat-Pentahydrat
23 % pulverförmiges alkalisches Wasserglas mit ca. 27 Gew.-% Na2O, 54 Gew.-% Si02 und 18 - 20 Gew.-% Wasser (Portil A® der Fa. Henkel KGaA)
10 % Chlorbleichlauge wie in Beispiel 1
18,2 % Wasser, destilliert
0,8 % Laponite RD® = wie in Beispiel 2
[0042] Die Viskosität betrug hier bei 5 Spindelumdrehungen pro Minute, gemessen mit einem
Brookfield-Viskosimeter bei 20 °C 55 Pa·s (10 Tage nach der Herstellung).
[0043] Die Paste war frei fließend mit leicht thixotropen Eigenschaften. Der aktive Chlorverlust
betrug nach 6 Monaten 34 %. Die Reinigungsleistung entsprach der des Mittels gemäß
Beispiel 1.
1. Verfahren zur Herstellung eines konsistenz- und chlorstabilen viskosen pastenförmigen
fließfähigen Reinigungsmittels für die maschinelle Geschirreinigung, bei dem man,
bezogen auf das resultierende Mittel, 7 - 55, vorzugsweise 12 bis 40 Gew.-% Alkalisilikate
a) der Zusammensetzung Me2O : SiO2= 1 : 2 mit einem Wassergehalt von 15 - 50, vorzugsweise 18 - 46 Gew.-%, portionsweise
bei Raumtemperatur in einem Gemisch aus Natriumhypochlorit und Wasser löst, wobei
das Mengenverhältnis der Alkalisilikate a), berechnet als wasserfreie Substanzen zum
in der Gesamtrezeptur vorhandenen freien Wasser 1 : 1 bis 1 : 3 beträgt, bei dem man
gegebenenfalls portionsweise soviel an sonstigen Alkalisilikaten b), insbesondere
an Alkalimetasilikaten der Zusammensetzung Me2O : SiO2: H2O = 1 : 1 : 0 - 5 hinzufügt, bis eine für Reinigungszwecke ausreichende Alkalinität
von pH größer als 12 erreicht ist, und schließlich portionsweise Alkalipolyphosphate
sowie gegebenenfalls feinteiliges Natriumaluminiumsilikat vom Typ.des Zeoliths NaA
zusetzt und so lange weiterrührt, bis die Paste bei 20 °C homogen ist und dabei eine
Viskosität von 3 bis 70, vorzugsweise 10 bis. 60 Pa . s, gemessen in einem Brookfield-Rotationsviskosimeter
mit 5 Spindelumdrehungen pro Minute, aufweist, wobei Me in den Formeln jeweils das
Natrium- oder Kaliumion bedeutet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich zu Beginn
des Herstellungsverfahrens noch 0,3 bis weniger als 1 Gewichtsprozent eines chlorverträglichen
Verdickungsmittels in das vorgelegte Wasser einrührt.
3. Mittel zur maschinellen Reinigung von Geschirr, dadurch gekennzeichnet, daß es
auf einen pH-Wert von größer als 12 eingestellt ist und aus
a) 7 bis 55, vorzugsweise 12 - 40 Gew.-% Alkalisilikaten der Zusammensetzung Me2O : SiO2 = 1 : 2 mit einem Wassergehalt von 10 bis 50, vorzugsweise 18 bis 46 Gew.-%,
b) 0 bis 30, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% Alkalimetasilikaten der Zusammensetzung
Me2O : SiO2: H2O = 1 : 1 : 0 - 5,
c) 3 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-% Pentanatrium und/oder Pentakaliumtriphosphat,
d) 0,1 bis 2,5, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-% Aktivchlor,
e) 0 bis 25, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-% feinteiligem Natriumaluminiumsilikat,
f) 0 bis 25, vorzugsweise bis zu 15 Gew.-% Natrium-und/oder Kaliumhydroxid.und/oder
-carbonat,
g) 0 bis weniger als 1 Gew.-% quellfähigem Schichtsilikat und
h) insgesamt soviel an Wasser, daß das Mengenverhältnis von wasserfreiem a) zum in
der Gesamtrezeptur vorhandenen freien Wasser 1 : 1 bis 1 : 3 beträgt,