[0001] Die Erfindung betrifft Kraftstoffe auf Basis niederer Alko-' hole, die Zusätze an
Gemischen gesättigter C
S-Kohlenwasserstoffe und Gemischen gesättigter C
4-Kohlenwasserstoffe enthalten.
[0002] Destilliertes Methanol, sogenanntes Reinmethanol, wird als alternativer Kraftstoff
seit einigen Jahren intensiv untersucht. (Chemische Technologie, Winnacker-Küchler,
Bd. 5, Organische Technologie I, 4. Auflage, 1981, S 517.) Auch Zusätze wie z. B.
höhere Alkohole und Wasser zu Methanol für die Verwendung als Kraftstoff sind bekannt.
(N. Iwai, The combustion of methanol mixed with water, Second Nato-Symposium; 4.-8.
Nov. 1974, Düsseldorf.)
[0003] In einem älteren Patent US-PS 23,65,009 werden Kombinationen von Alkoholen mit 1-5
C-Atomen mit gesättigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen mit 3-5 C-Atomen beschrieben.
Ferner wird von der gleichen Anmelderin in US-PS 2,404,094 (Contination in Part der
US-PS 2,365,009) ein Kraftstoff beschrieben, der entweder aus absolut reinem Methanol
oder handelsüblichem destilliertem wasserfreiem Methanol besteht (Spalte 6, Zeilen
8-11) und aliphatische C
3-C
5-Kohlenwasserstoffe enthält. Diese Anmeldung beansprucht auch einen Methanolkraftstoff,
der 2-20 % eines aliphatischen C
4- oder C
5-Kohlenwasserstoffs enthält. Bevorzugt sind gemäß Spalte 5, Zeilen 22-27, Kohlenwasserstoffe
in hochreiner Form. Ferner können die verwendeten Kohlenwasserstoffeauch teilweise
ungesättigt sein bzw. aus ungesättigten Kohlenwasserstoffen bestehen (Spalte 5, Zeilen
28-34). In den Beispielen (Tabelle 1) sind als Zusatzkompenenten n-Petan, Isopentan
und ein C
4-Schnitt angegeben, der bis zu 20 % Butene enthält. Gemäß Ansprüchen 5 und 6 kann
auch ein Gemisch gesättigter C
S-Kohlenwasserstoffe eingesetzt werden, für den speziellen Fall des Kraftstoffs für
Flugzeugmotoren. In US-PS 2,365,009 werden auch Gemische von Ethanol mit aliphatischen
C
3-C
S-Kohlenwasserstoffen beschrieben, wobei die aliphatischen Kohlenwasserstoffe sowohl
gesättigt als auch ungesättigt sein können, und bevorzugt Isopentan (Anspruch 8 und
Tabelle 1) als Kohlenwasserstoff zugemischt wird. Weitere Beispiele von Ethanol/Kohlenwasserstoffgemischen
sind beschrieben in DE-OS 2,806,673 und DE-OS 3,211,775. Insbesondere sind der Fachwelt
die Bemühungen bekannt, in Ländern in denen Ethanol reichlich zur Verfügung steht,
wie z. B. in Brasilien, dieses sowohl rein als auch in Gemischen mit Kohlenwasserstoffen
(Benzin) als Kraftstoff einzusetzen (z. B. Chemical Engineering Prozess, April 1979,
S. 11).
[0004] Andererseits sind der Fachwelt wichtige kraftstoffspezifische Nachteile der niederen
Alkohole bekannt, so z. B. das schlechte Kaltstartverhalten, das Fahrverhalten bei
niederen Außentemperaturen, unbefriedigende Mischbarkeit mit Kohlenwasserstoffen insbesondere
bei tiefen Temperaturen und der weite Explosionsbereich im Gemisch mit Kohlenwasserstoffen.
Die Kaltstartprobleme sind in der geringen Zündfähigkeit der Alkohole Methanol und
Ethanol zu suchen. Ein Maß für die Zündfähigkeit ist der Dampfdruck eines Kraftstoffs,
der nach dem sog. Reid-Test bei 37,7° C gemessen wird.
[0005] Zum Vergleich besitzt Benzin im Reid-Test einen Dampfdruck von 700 mbar , Methanol
dagegen von 350 mbar . Bei Außentemperaturen unter 15° C sind die Dampfdrucke von
Methanol und Ethanol so niedrig, daß keine gasförmige, zündfähige Mischung mehr möglich
ist. Die Explosionsgrenzen von Reinmethanol in Luft liegen bei 6,75 bis 36,7 Vol.%,
so daß in den Kraftfahrzeugtanks zwischen +15° C und +25° C ein explosionsfähiges
Kraftstoff-Luftgemisch vorliegt. Zusätze von 6-9 Gew.-% Isopentan verringern die oberen
Explosionsgrenzen auf -7° C im Sommer- und -20° C im Winterbetrieb, so daß dann die
Sicherheitsprobleme weitgehend beseitigt sind.
[0006] Ferner zeichnet sich Isopentan durch ausgezeichnete Löslichkeit sowohl in Methanol
als auch Ethanol, insbesondere auch bei tiefen Temperaturen aus. Als die günstigsten
Einstelldaten für den Dampfdruck von Reinmethanol erwiesen sich die oberen Dampfdruckwerte
der Kraftstoff-Norm DIN 51 600 mit 700 mbar für Sommer- und 900 mbar für Winterkraftstoff
(Reid-Test).
[0007] In Anbetracht der geschilderten Probleme und des Standes der Technik sowie der jüngeren
Untersuchungen wurde daher Isopentan (2-Methylbutan) als bisher optimale Zumischkomponente
angesehen.
[0008] Der Kraftstoff aus destilliertem Methanol und Isopentan, der als M-100 Kraftstoff
bekannt ist, wurde in mehreren Autoflottentests erprobt und wird seit Jahren, insbesondere
in der Bundesrepublik Deutschland in kommunalen Autoflottentests eingesetzt (s. H.
Müller; 27. DGMK-Haupttagung, 6. - 8. Okt. 1982). Obgleich iso-pentanhaltiges Methanol
in gewissem Umfang die Erwartungen an einen brauchbaren Motor-Kraftstoff erfüllt,
haben die Untersuchungen unerwartet ergeben, daß noch immer wesentliche Nachteile
mit diesem Kraftstoff verbunden sind.
[0009] Insbesondere liegt im Sommerbetrieb der Dampfdruck bei Verwendung vonrReinmethanol,
trotz Absenkens des Isopentangehalts auf 5 bis 6 Gew.%, zu hoch, wobei als Folge unerwünschtes
Ausgasen des Isopentans auftritt, während im Winterbetrieb trotz eines Isopentangehaltes
bis zu 9 Gew.% bei tiefen Temperaturen ein Dampfdruckabfall auftritt, der dazu führt,
daß bei winterlicher Kälte von unter -10 °C die Kaltstarteigenschaften zu wünschen
übrig lassen.
[0010] Es hat sich gezeigt, daß ein weiterer wesentlicher Nachteil der Isopentan enthaltenen
Kraftstoffe die unterschiedlichen Mengen an Isopentan sind, die je nach Sommer- bzw.
Winterqualität sowohl im Falle von Methanol als auch Ethanol zugemischt werden müssen.
Dies hat zur Folge, daß entsprechende Heizwertschwankungen des Kraftstoffs in Kauf
genommen werden müssen, wodurch wiederum eine entsprechende Neueinstellung des Motors
notwendig wird.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, Kraftstoffe auf Methanol- und Ethanolbasis
zu finden, die ohne die Gesamtmenge an zugesetzten leichter siedenden Komponenten
insgesamt verändern zu müssen, also bei gleichem Heizwert, besseres Kaltstartverhalten,
ein besseres Fahrverhalten, insbesondere bei relativ hohen sowie relativ tiefen Außentemperaturen
erbringen, wie es im praktischen Kraftfahrzeugbetrieb erforderlich ist, bei einwandfreier
Löslichkeit auch im Winterbetrieb und geringerer Ausgasung im Sommerbetrieb und gleichzeitig
einen sicheren Betrieb gewährleisten, ohne daß im Kraftstofftank ein explosives Gemisch
auftritt.
[0012] Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß durch Kraftstoffe auf Methanolbasis gelöst mit
gegebenenfalls bis 15 Gew.-% Wasser im Kraftstoff, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Methanol ein Gemisch aus gesättigten C
4-Kohlenwasserstoffen und ein Gemisch aus gesättigten C
5-Kohlenwasserstoffen zugesetzt wird,
a) die Gesamtmenge an C4- und CS-Kohlenwasserstoffen im Kraftstoff 0,1 bis 15 Gew.-% beträgt und
b) das Verhältnis von C4 : C5' 1 : 500 Gewichtsteile bis 3 : 1 Gewichtsteile beträgt, sowie durch Kraftstoffe auf
Ethanolbasis mit gegebenenfalls bis zu 25 Gew.-% Wasser im Kraftstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Ethanol ein Gemisch aus gesättigten C4-Kohlenwasserstoffen und ein Gemisch aus gesättigten CS-Kohlenwasserstoffen zugesetzt wird,
a) die Gesamtmenge an C4- und C5-Kohlenwasserstoffen im Kraftstoff 0,1 bis 15 Gew.-% beträgt und
b) das Verhältnis von C4 : C51 1 : 500 Gewichtsteile bis 3 : 1 Gewichtsteile beträgt,
bzw. durch Gemische der erfindungsgemäßen Kraftstoffe auf Methanol- und Ethanolbasis.
[0013] Es hat sich für den Fachmann überraschend gezeigt, daß Gemische aus gesättigten C
4- und C
5-Kohlenwasserstoffen mit Reinmethanol sowie mit nichtdestilliertem technischem Methanol,
sog. Rohmethanol ebenso wie mit Ethanol bzw. technischem wasserhaltigem Ethanol in
hervorragender, bisher unerreichter Weise sämtliche oben genannten Forderungen erfüllen,
wie noch im einzelnen erläutert wird. Es war insbesondere überraschend, daß die Kombination
der gewünschten Eigenschaften, also genügend geringes Ausgasen bei hohen Außentemperaturen
insbesondere auch sichere Explosionsgrenzen trotz Zusatzes eines relativ tief siedenden
C
4-Anteils erzielt wurde, wobei auch bei relativ hohem Wassergehalt, daher auch bei
sehr feuchtem Klima, keine Phasentrennung im Kraftstoffgemisch eintritt. Insbesondere
war es überraschend, daß sich technische Schnitte an C
4- und C
S-Kohlenwasserstoffen, wie sie im Raffinerie- und Primärchemikalien-Produktionsbereich,
z. B. Ethylen- und Benzol/Toluol (BT)-Anlagen, anfallen, trotz unterschiedlicher Zusammensetzung
an Einzelkohlenwasserstoffen hervorragend eignen, wobei jedoch im Gegensatz zum Stand
der Technik nur geringfügige Beimengungen an ungesättigten aliphatischen Verbindungen
gemäß vorliegender Erfindung zugegen sein sollten.
[0014] Die Gesamtmenge an gesättigten C
4- und C
5-Kohlenwasserstoffen kann bei 0,1 bis 15 Gew.-% liegen, bevorzugt wird jedoch eine
gleichbleibende Gesamtmenge von 1 bis 12 Gew.-% für Sommer- und Winterqualitäten.
Das Verhältnis von C
4- zu C
S-Kohlenwasserstoffen kann bei 1 : 500 bis 3 : 1 liegen. Bevorzugt ist ein Verhältnis
von C
4 : C
5 von 1 : 1 bis 1 : 20.
[0015] Kleine Mengen von Nicht-C
4- bzw. Nicht-C-Kohlenwasserstoffen, z. B. C
3-, C
6-, C
7-Kohlenwasserstoffe, wie sie in technischen Fraktionen zwangsläufig enthalten sind,
können im Kraftstoff enthalten sein, unabhängig davon, ob es sich um nichtaromatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffe handelt.
[0016] Geeignete Franktionen an C
4- und C
S-Gemischen sind beispielhaft in den folgenden Analysen angegeben:

[0017] Es ist bei dem erfindungsgemäßen Kraftstoff wie bei zahlreichen bekannten alternativen
Kraftstoffen möglich, gewisse Mengen an weiteren üblichen Komponenten zuzumischen,
z. B. C
3-, C
4- und höhere Alkohole, Ether, wie z. B. Methyl-tert-butylether, und andere zur Verfügung
stehende Ether, ferner können auch Ketone, wie z. B. Aceton sowie Aromaten wie Benzol,
Toluol und Xylole, zugemischt werden.
[0018] Die bisher für Kraftstoffe auf Methanolbasis verwendete Methanolqualität ist destillativ
aufgearbeitetes Methanol, sog. Reinmethanol (absolutely pure or refined methanol).
Es ist dem Fachmann bekannt, daß bezüglich Reinheit dieser Methanolqualität hohe Anforderungen
gestellt werden, wobei ein entsprechend hoher betrieblicher Aufwand, insbesondere
im Destillationsbereich erforderlich ist. Da insbesondere bei Methanolkraftstoff bestimmmte
technische Probleme auftreten, wie z. B. korrosive und auflösende Einwirkung des Methanols
auf Kraftfahrzeugteile wie Leitungen, Tankauskleidungen, Motorteile und Motorwerkstoffe
und darüber hinaus hohe Anforderungen an die vollständige Verbrennung im Hinblick
auf Umweltverunreinigungen gestellt werden, und ferner Ablagerungen, insbesondere
im Vergaser und Motor, vermieden werden müssen, hat man nicht destillativ aufgearbeitetes
Methanol, wie es in Nieder-, Mittel- oder Hochdruck-Syntheseanlagen anfällt (sog.
Rohmethanol (non refined methanol» nicht für geeignet gehalten.
[0019] Rohmethanol enthält bekanntlich neben bis zu ca. 5 Gew.-% Wasser zahlreiche Verunreinigungen,
wie z. B. Formaldehyd, Methylformiat, Ameisensäure, Dimethylsulfid, Formaldehyddimethylacetal,
Eisenpentancarbonyl sowie weitere Carbonsäuren und deren Ester.
[0020] Es war ein nicht vorhersehbares Ergebnis der Untersuchungen der Anmelderin, daß im
Gegensatz zum Vorurteil gemäß dem Stand der Technik, nicht destilliertes Methanol
ebenfalls hervorragend für die erfindungsgemäßen Kraftstoffe geeignet ist, insbesondere
in Hinsicht auf die Fahrzeugteile, die mit dem Kraftstoff in Berührung kommen und
im Hinblick auf die Emissionen. Es wurde überraschend gefunden, daß die Emissionen
an CO, NO und Kohlenwasserstoffen niedriger als diejenigen bei Verwendung von reinem
Methanol liegen. Dies zeigt im einzelnen folgende Tabelle:

[0021] Erfindungsgemäß kann auch ein Rohmethanol eingesetzt werden, daß nicht destilliert,
jedoch abgetoppt ist unter Entfernung nichtflüchtiger Verunreinigungen.
[0022] Zur näheren Erläuterung der hervorragenden Eigenschaften der erfindungsgemäßen Kraftstoffe
auf Methanolbasis dienen die Fig. 1 und 2.
Fig. 1 beschreibt die Abhängigkeit des Dampfdrucks (absolut) eines erfindungsgemäßen
Kraftstoffs von der Temperatur für Sommer- und Winterqualität bei Einsatz von Reinmethanol.
Fig. 2 beschreibt das Gleiche bei Einsatz von Rohmethanol.
Fig. 3 gibt die Dampfdrucke für Winter- und Sommerqualität eines erfindungsgemäßen
Kraftstoffs auf Ethanolbasis wieder.
[0023] In Fig. 1 ist der Dampfdruck in mbar dargestellt in einem Temperaturbereich von +30
° bis - 30 °C.
[0024] Zum Vergleich sind Dampfdruckkurven mit zugesetztem Isopentan dargestellt. Maß für
die zugesetzten Mengen sind die gewünschten Dampfdrücke nach Reid (DIN-Norm) von 700
mbar für Sommerqualität und 900 mbar für Winterqualität (bei ca. 38 °C), wonach für
Sommerqualität 5,5 Gew.-% Isopentan und für Winterqualität 8,5 Gew.% Isopentan zuzusetzen
sind. Hierzu im Gegensatz wird erfindungsgemäß im Falle von Reinmethanol beispielhaft
eine Gesamt-Kohlenwasserstoffmenge von 7 Gew.-% und im Falle von Rohmethanol eine
solche von 5 Gew.-% für Sommer- sowie Winterqualitäten eingesetzt (s. Tabelle 2).

[0025] Betrachtet man die Kurven für Sommerqualität, so stellt man fest, daß bei Zusatz
von Isopentan im Temperaturbereich ab +10 °C zu höheren Temperaturen ein unerwünscht
hohen Dampfdruckanstieg auftritt, der als Folge durch Ausgasung des Isopentans zu
schlechtem Startverhalten führt. Auch im Dauerbetrieb führt das Ausgasen zu Fahrstörungen.
[0026] Andererseits sinkt im Bereich von Temperaturen unterhalb O °C der Dampfdruck der
Winterqualität bei Isopentanzusatz unerwünscht stark ab, so daß das erforderliche
Startverhalten bei tiefen Temperaturen verschlechtert wird. Demgegenüber zeigt die
Zumischung des erfindungsgemäßen C
4/C
5-Gemisches, überraschend, entscheidend verbesserte Eigenschaften in beiden Bereichen
bei einwandfreier Löslichkeit der Komponenten ineinander sowie einem erforderlichen
oberen Explosionspunkt von -13 °C für Sommerqualität und -25 °C für Winterqualität.
[0027] Während im Falle des Isopentan-Zusatzes unterschiedliche Kohlenwasserstoffmengen
erforderlich sind und sich damit ein Sommer-Heizwert von 21,35 MJ/kg und ein Winterheizwert
von 21,98 MJ/kg ergibt, so daß geänderte Einstellungen am Motor bei Verwendung dieses
Kraftstoffs erforderlich sind, besitzt der erfindungsgemäße Kraftstoff einen einheitlichen
Heizwert für Sommer- und Winterqualität von 21,30 MJ/kg (s. Tabelle 3).

[0028] Wie die Figur 2 zeigt, ist das Verhalten des erfindungsgemäßen Kraftstoffs bei Verwendung
von Rohmethanol und C
4/C
5-Kohlenwasserstoff zusatz gegenüber dem Isopentanzusatz zu Rohmethanol ebenfalls wesentlich
günstiger.
[0029] Ein weiteres nicht vorhersehbares Ergebnis der vorliegenden Erfindung (Tabelle 1)
betrifft die überraschende Umweltfreundlichkeit der erfindungsgemäßen Kraftstoffe,
wobei bei Verwendung von Rohmethanol unerwartet noch wesentlich bessere Ergebnisse
erzielt werden als bei Verwendung von Reinmethanol.
[0030] In Tabelle 4 sind beispielhaft die Daten für Sommer- und Winterqualität eines erfindungsgemäßen
Ethanolkraftstoffs zusammengestellt mit einem Gesamtkohlenwasserstoffgehalt von 8
Gew.%, wobei wiederum der Dampfdruck für Sommerqualität bei 700 mbar und der für Winterqualität
bei 900 mbar liegt.

[0031] Wie aus Tabelle 5 ersichtlich ist, haben Sommer- und Winterqualität den gleichen
Heizwert, so daß keine Neueinstellung des Motors erforderlich ist. Die Explosionsgrenzen
liegen bei -20 °C und -25 °C. Ferner ist auch hier eine vorzügliche Löslichkeit gegeben
mit einem Trübungspunkt von -25 °C.

[0032] Die Dampfdruckkurven für Winter und Sommerqualität sindin Fig. 3 wiedergegeben.
[0033] Auch im Falle des erfindungsgemäßen Ethanol/C4/C5-Kohlenwasserstoff-Kraftstoffs wird
hiermit ein Kraftstoff zur Verfügung gestellt, der alle zu Beginn geschilderten Erfordernisse
vorzüglich erfüllt.
[0034] Die Additivierung der erfindungsgemäßen Kraftstoffe kann, wie bei Kraftstoffen auf
Alkoholbasis üblich, erfolgen. Geeignete Korrosionsinhibitoren sind u. a. z. B. solche
auf Triazol-, Imidazol-oder Benzoatbasis.
[0035] Als Zündkontrolladditiv können z. B. Trikresylphosphat, aber auch andere, eingesetzt
werden.
[0036] Gegebenenfalls können Emulgatoren wie Glykole oder deren Mono-und Diether und andere
verwendet werden.
[0037] Andere Addi-tivierungen sind erfindungsgemäß ebenfalls möglich.
[0038] Zweifellos ist das Zusammenwirken der erfindungsgemäßen Komponen zu den neuen Kraftstoffen
sowohl auf Rein-, Rohmethanol-und Ethanolbasis mit bisher unerreichten Eigenschaften,
im Bedarfsfall herstellbar aus einheimischen Rohstoffen, nämlich aus Kohle-synthesegas
oder Bioalkohol von größter volkswirtschaftlicher Bedeutung.
[0039] Wie die umfangreichen jahrelangen und unter hohem finanziellem Aufwand durchgeführten
Untersuchungen der Anmelderin insbesondere mit Isopentanzusätzen, dessen Verwendung
aufgrund des Standes der Technik als besonders geeignet anzusehen war zeigen, ist
es ein unerwartetes Ergebnis der vorliegenden Erfindung, daß die erfindungsgemäßen
Kraftstoffe alle Anforderungen, die in der Praxis an einem Kraftstoff gestellt werden,
in so hervorragender Weise erfüllen.