(19)
(11) EP 0 119 155 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.09.1984  Patentblatt  1984/38

(21) Anmeldenummer: 84730006.8

(22) Anmeldetag:  30.01.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01B 7/04, H01B 5/08, H01B 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE GB IT NL

(30) Priorität: 11.02.1983 DE 3305191

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Lorenz, Peter
    D-8632 Neustadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Litzenleiter für flexible elektrische Leitungen und Verfahren zu seiner Herstellung


    (57) Bei einem Litzenleiter (1) mit einem elektrischen Querschnitt größer/gleich 16 mm2, dessen aus einer größeren Anzahl feiner Drähte (31, 41, 51) aufgebaute Bündel (2) lagenweise verseilt sind, besteht jedes Bündel (2) aus wenigstens zwei gefachten Strähnen (3, 4, 5). Bei der Herstellung dieses Litzenleiters werden jeweils vier bis acht aus einer mehrfach Drahtziehmaschine (10) kommenden Drähte zu einer Strähne (3, 4, 5) zusammengefaßt und mehrere Strähnen zu einem Bündel (2) gefacht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der elektrischen Kabel und Leitungen und ist bei der Konstruktion und Herstellung von,Litzenleitern für flexible elektrische Leitungen anzuwenden.

    [0002] Bei der Herstellung von aus Litzenelementen aufgebauten Litzenleitern für elektrische Kabel und Leitungen werden die einzelnen Litzenelemente durch Verseilen oder Verwürgen mehrerer feiner Einzeldrähte hergestellt. Bei der Verseilung werden die Einzeldrähte einander lagenweise fest zugeordnet. Sie laufen dazu von Vorratsspulen ab, die um die Verseilachse rotieren. - Beim Verwürgen werden die Einzeldrähte einander nicht eindeutig zugeordnet. Sie laufen von raumfest angeordneten Vorräten ab und werden durch eine hinter dem Verwürgnippel angeordnete Verdrehungsvorrichtung miteinander verwürgt (verlitzt).

    [0003] Ein Litzenleiter, wie er in elektrischen Kabeln und Leitungen eingesetzt wird, kann aus einem einzigen Litzenelement (verseilt oder verwürgt) oder - insbesondere bei größerem elektrischem Leiterquerschnitt - aus mehreren miteinander verseilten oder verwürgten Litzenelementen (verseilt oder verwürgt),auch Bündel genannt, bestehen. Verseilte Litzenelemente, sogenannte Litzenschenkel, enthalten infolge des Lagenaufbaus eine ganz bestimmte Anzahl von Einzeldrähten. Verwürgte Litzenelemente, sogenannte Bündel, können aus beliebig vielen Einzeldrähten im Bereich zwischen 10 und 100 Drähten bestehen. Dabei sind auch Aufbauten üblich; bei denen jeweils eine kleinere Anzahl von Einzeldrähten ein verwürgtes Unterelement und mehrere miteinander verwürgte Unterelemente das eigentliche Litzenelement, nämlich das Bündel, bilden. (DE-OS 29 25 050).

    [0004] Ausgehend von einem Litzenleiter mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 und ausgehend von einem Verfahren zur Herstellung eines Litzenleiters unter Anwendung der Merkmale des Oberbegriffes des Anspruches 2 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Litzenleiter, die einen elektrisch wirksamen Querschnitt von wenigstens 16 mm2 aufweisen und aus wenigstens 80 feinen Drähten bestehen, so aufzubauen und herzustellen, daß sich - im Vergleich zu den bekannten Aufbauten - bei gleichem elektrischen Querschnitt ein kleinerer räumlicher Querschnitt ergibt.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Bündel aus wenigstens zwei gefachten Strähnen bestehen, wobei jeweils vier bis acht aus einer Mehrfachdrahtziehmaschine kommende Drähte zu einer Strähne zusammengefaßt und mehrere solcher Strähnen zu einem Bündel gefacht werden.

    [0006] Bei einem derartigen konstruktiven Aufbau des Litzenleiters lassen sich die Drähte besser ineinander verschachteln, wodurch der Leiter im Durchmesser kleiner wird. Demzufolge wird beim Aufbringen der Isolierung bei gegebener Wandstärke ein geringerer Materialverbrauch erzielt. Infolge des kleineren Durchmessers treten auch bei mehradrigen Leitungen kleinere Abmessungen im Seelen- und Außendurchmesser auf, so daß sich auch hier ein geringerer Materialverbrauch bei Innen- und Außenmänteln einstellt. Hinsichtlich der Herstellung des Leiters ist das Fachen von Strähnen mit geringeren Kosten als das bisher übliche Verwürgen verbunden.

    [0007] Ein gemäß der Erfindung aufgebauter elektrischer Leiter kommt für alle beweglichen elektrischen Leitungen in Betracht. Bei der Herstellung der Strähnen bilden je nach Ausgestaltung der Drahtziehmaschine vier bis acht Drähte eine Strähne. Zwei bis etwa zehn Strähnen werden dann zu einem Bündel gefacht, während die Bündel lagenweise zum Litzenleiter verseilt werden, beispielsweise in der Staffelung 1 + 6 + 12 + 18 usw. oder 3 + 9 + 15 + 21 usw.

    [0008] Ein gemäß der Erfindung ausgebildeter Litzenleiter ist in den Fig. 1 und 2 dargestellt, während die Herstellung der den Litzenleiter bildenden Bündel in den Fig. 3 und 4 schematisch dargestellt ist.

    [0009] Fig. 1 zeigt einen Litzenleiter 1, der aus sieben lagenweise miteinander verseilten Bündeln 2 besteht. Gemäß Fig. 2 besteht jedes Bündel 2 aus drei Strähnen 3, 4 und 5, die wiederum aus jeweils sechs Einzeldrähten 31, 41 und 51 aufgebaut sind.

    [0010] Fig. 3 zeigt drei parallel angeordnete Mehrfachdrahtziehmaschinen 10, aus denen jeweils sechs Einzeldrähte 31 bzw. 41 und 51 austreten und im Nippel 11 zu einer Strähne 3 bzw. 4 und 5 zusammengefaßt und anschließend auf die Aufwickeltrommeln 12, 13 und 14 aufgewickelt werden. In einem zweiten Arbeitsschritt laufen die Strähnen 3, 4 und 5 von den Trommeln 12, 13 und 14 ab und werden im Nippel 15 zu einem Grundbündel 2 gefacht und anschließend auf die Aufwickeltrommel 16 aufgewickelt. - Mehrere solcher Bündel 2 werden in einem dritten Arbeitsgang lagenweise zum Litzenleiter verseilt.


    Ansprüche

    1. Litzenleiter für flexible elektrische Leitungen, bestehend aus lagenweise miteinander verseilten Bündeln aus einer größeren Anzahl feiner Drähte, dadurch gekennzeichnet , daß die Bündel bei einem elektrischen Leiterquerschnitt von 16 mm2 und mehr und bei Verwendung von mehr als 80 Einzeldrähten aus wenigstens zwei gefachten Strähnen (3, 4, 5) bestehen.
     
    2. Verfahren zur Herstellung eines Litzenleiters nach Anspruch 1, bei dem eine größere Anzahl feiner Einzeldrähte zu einem Bündel zusammengefaßt und mehrere solcher Bündel lagenweise miteinander verseilt werden,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß jeweils vier bis acht aus einer Mehrfachdrahtziehmaschine (10) kommende Drähte (31, 41, 51) zu einer Strähne (3, 4, 5) zusammengefaßt und daß mehrere Strähnen zu einem Bündel (2) gefacht werden.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht