[0001] A. Konventionelle Rakel. (Abb. 1):
.Die eigentliche Arbeitsrakel (Farbabstreifmesser für Tiefdruckzylinder) ist ca. 0,1-0,2
mm stark und wird zu Beginn und erneut nach Abnützung wie ein Messer einseitig angeschliffen.
Eine dünnere Rakel mit Selbstschleifeffekt würde sich unter dem Staudruck der abzurakelnden
Farbe wegbiegen.
Die Stützrakel dient nach Art eines abgestuften Federpaketes der wohldosierten Federwirkung
der gesamten Rakelanordnung.
Der Hauptnachteil dieser Rakel liegt in der fortlaufenden Verbreiterung des aufliegenden
Anschliffes über die Nutzungsdauer und der damit verbundenen Qualitätsschwankung des
gedruckten Produktes über die Auflage.
[0002] B. Facettenrakel (Dünnschliffrakel, Zungenrakel) (Abb. 2):
Bei dieser Rakel wird über die Länge der abzuarbeitenden Zunge (Facette) bereits eine
selbstschleifende Wirkung erzielt, da diese nur ca. 50-80 µm stark ist. Der Nachteil
liegt jedoch beim kostspieligen Anschliff dieser Rakel. Nach dem Abarbeiten der Zunge
wird die gesamte Rakel weggeworfen bzw. konventionell nach Methode A wieder angeschliffen.
Auch der Materialverlust an hochwertigem Rakelstahl ist erheblich: Die übliche Breite
der Rakel beträgt 40-80 mm bei Längen von ca. 1-2,5 m und Dicken von 0,1-0,2 mm.
Funktionsweise der neuen Rakel nach Patentanspruch:
[0003] Anstelle der bisherigen Rakel wird nur.noch ein glattes Stahlband von beispielsweise
20 mm Breite und einer Dicke unter 100 µ
m, vorzugsweise 50-80 µm, verwendet, wobei der Selbstschleifeffekt ohne separates Anschleifen
eintritt und über die gesamte Nutzungsdauer erhalten bleibt. Diese eigentliche Arbeitslamelle
wird nach Patentanspruch in einem aus Federelementen bestehenden Rakelhalter bei nur
geringem Überstehmaß von oben und unten gestützt und geklemmt.
[0004] Die zusätzliche Unterstützung auf der Unterseite ist im Gegensatz zur bisherigen
Rakel notwendig, um ein unterseitiges Ausbiegen des sehr dünnen Rakelbandes unter
dem Staudruck der Farbe zu verhindern.
[0005] Nachdem die Stahllamelle bis zu den Federelementen abgearbeitet ist, wird diese als
Einweg-Produkt weggeworfen und der Rakelhalter zur erneuten Beschickung gereinigt,
was durch den rechenartigen Aufbau gemäß den bevorzugten Ausführungsformen laut Anspruch
"3" (Abb. 3) und Anspruch "4". (Abb. 4) sehr erleichtert wird.
[0006] Bei geeigneter Dimensionierung des Rakelbandes, des Rakelhalters und der üblichen
Stützrakel läßt sich nach Art eines abgestuften Federpaketes in jedem Fall die gewünschte
Gesamtfederwirkung der Rakelanordnung erzielen, um große und kleine Welligkeiten des
Druckzylinders auszufedern. Zur Erklärung: Es wäre nicht möglich, die genannte selbstschleifende
Stahllamelle von 50-80 µm Stärke direkt in einem starren Klemmhalter einzuspannen,
da bei einem möglichen Überstehmaß der Lamelle von nur ca. 1 mm (begrenzt durch den
Staudruck der Farbe) die Federwirkung der gesamten Anordnung nicht ausreichend sein
würde.
[0007] Die Hauptvorteile der Rakelanordnung nach Patentanspruch bestehen darin, daß:
1. die eigentliche Rakel aufgrund des geringen Gewichts und aufgrund des Wegfalls
des Anschleifvorganges wesentlich wirtschaftlicher ist. Damit wäre zukünftig auch
der Einsatz teurerer Werkstoffe für diese Rakel, z. B. Edelstahl oder Federbronze,
denkbar.
2. die Rakel ohne Ausheben des gesamten Rakelhalters aus der Tiefdruckmaschine und
ohne Öffnen und Schließen von Klemmschrauben durch einfaches Einstecken auswechselbar
ist.
1. Federnder Rakelhalter für selbstschleifendes Rakelband dadurch gekennzeichnet,
daß ein glattes, ausreichend dünnes und mithin selbstschleifendes Rakelband durch
eine aus zwei oder mehr federnden Elementen bestehende Konstruktion gehalten wird.
2. Federnder Rakelhalter nach Anspruch "1" dadurch gekennzeichnet, daß die unter oder
über dem selbstschleifenden Rakelband liegenden Halteelemente gegen das Rakelband
vorgespannt sind.
3. Federnder Rakelhalter nach "1", dadurch gekennzeichnet, daß dieser aus zwei oder
mehr verschweißten, verlöteten, verklebten, verschraubten oder vernieteten Blechen
besteht, wobei das obere Deckblatt ein glattes Blech darstellt, während das untere
Blatt als ein gegen das obere Blatt vorgespannter Rechen ausgebildet ist. Dazwischen
liegt zurückgesetzt ein dünnes Distanzblech etwa in der Stärke des zu klemmenden Rakelbandes
(Abb. 3). Die rechenartige Ausführung des unteren Haltebleches ermöglicht die mühelose
Reinigung des Einsteckschlitzes.
4. Federnder Rakelhalter nach "1", dadurch gekennzeichnet, daß das untere Federelement
in Form von Zungen aus dem Material des oberen Haltebleches selbst ausgestanzt ist
(wie Mundharmonikazungen) und die Federzungen nach Abb. 4 gebogen und vorgespannt sind.