(19)
(11) EP 0 128 342 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.12.1984  Patentblatt  1984/51

(21) Anmeldenummer: 84105090.9

(22) Anmeldetag:  05.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B21J 13/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE LI NL

(30) Priorität: 18.05.1983 DE 3318004

(71) Anmelder: L. SCHULER GmbH
D-73012 Göppingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Riedisser, Günter
    D-7332 Eislingen (DE)
  • Erwerle, Georg
    D-7340 Geislingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Presse mit einer Werkstück-Auswerfvorrichtung und einer Schliesshöhen-Einstellvorrichtung


    (57) Bei z.B. Prägepressen ist es erforderlich, über eine Druckanstellvorrichtung die optimale Ausbildung der Gravur des Prägeteils zu erzielen. Das Auswerfen des Prägeteils erfolgt über einen Auswerfermechanismus, der in seiner Hublage und in seiner Hublänge nach jedem Werkzeugwechsel neu einzustellen ist. Die Auswerferstange ist durch die Druckanstellvorrichtung hindurchgeführt. Nach der Erfindung ist die Auswerferstange zweigeteilt in eine angelenkte Auswerferstange (7) und in eine werkzeugseitige Auswerferstange (8). Die durch die Teilung gebildeten Enden (32, 33) stützen sich an einem in einem quergeführten Keil (3) senkrecht verschieblich gelagerten Zwischenkeil (12) ab, so daß sich für die werkzeugseitige Auswerferstange (8) über die Keilfläche (31) bei Verstellung des Keils (3) eine gleich große Verschiebebewegung in Pfeilrichtung (27) wie für die das Werkzeugunterteil (6) tragende Auflageplatte (4) einstellt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Presse mit einer Werkstück-Auswerfvorrichtung und einer Schließhöhen-Einstellvorrichtung, wobei zumindest ein Auswerfer vorhanden ist, der durch die Schließhöhen-Einstellvorrichtung hindurchgeführt ist und die Schließhöhen-Einstellvorrichtung eine Auflageplatte und einen mit dieser über Keilflächen zusammenwirkenden Keil aufweist, der senkrecht zur Stößelbeuegungsrichtung verschieblich ist.

    [0002] Pressen umfassen stößelseitige oder auch tischseitige Druckanstell- bzw. Hubanstellvorrichtungen, die oftmals über eine Keilverstelleinrichtung den Pressenandruck bei der Massivumformung bzw. die Schließhöhe für das Werkzeug bewirken. Bei Prägepressen ist es erforderlich, über die Druckanstellvorrichtung die optimale Ausbildung der Gravur des Prägeteils zu erzielen. Das Auswerfen des Prägeteils erfolgt über einen Auswerfernlechanismus, der nach z.B. dem Werkzeugwechsel in seiner Hublänge und in seiner Hublage auf das auszuwerfende Werkstück bzw. das Umform-Werkzeug einzustellen ist.

    [0003] In der DE-OS 25 30 400 wird eine solche Vorrichtung beschrieben mit einem Gestell, das auf dem Pressentisch fest angeordnet ist. Das Gestell weist einen keilförmigen Ansatz auf, auf dem ein Keil mit seiner Keilfläche aufliegt, der bei einer Bewegung in seiner Längsachse auf der Schräge des Ansatzes und in Bezug auf die Verstellrichtung verstellbar ist. Die Bewegung in Verstellrichtung wird auf eine Abdeckplatte übertragen, die an dem Ansatz des Gestells seitlich geführt ist. Die Verstellung des Keils erfolgt über einen Schraubtrieb. Durch diese Schließhöhen-Einstellvorrichtung ist eine Auswerferstange hindurchgeführt. Der Keil ist im Durchführbereich der Auswerferstange für eine quer zur Auswerferbewegung geführte Verstellbewegung durch eine Aussparung erweitert. Nach jeder Verstellung des Keiles quer zur Auswerferbewegugsrichtung und nach z.B. einem Werkzeugwechsel ist eine Nachjustierung zumindest der Lage des Auswerferhubes erforderlich.

    [0004] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung bei einer Presse mit Vorrichtungen der angegebenen Art, die Druckanstellung (Schließhöhe ) durch einen Keil zu bewirken, ohne daß sich die Lage der werkzeugseitigen Auswerferstange in Bezug auf das Werkzeug und die auszuführende Auswerfbewegung und die angelenkte Auswerferstange in dem Hubangriff verändert.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Hohlraum in dem Keil für den Auswerferstangen-Durchtritt einen Zwischenkeil aufnehmend erweitert ist und der Zwischenkeil in diesem in Auswerfbewegungsrichtung verschieblich geführt ist, daß Keil und Zwischenkeil Stützflächen aufweisen zur Auflage und Gleitführung an zumindest einer Stützfläche der Schließhöhen-Einstellvorrichtung senkrecht zur Stößelbewegungsrichtung, daß der Zwischenkeil zumindest eine Keilfläche aufweist parallel zur Keilfläche an dem Keil, und daß die Auswerferstange geteilt ausgeführt ist, wobei das hierdurch entstandene Endstück der angelenkten Auswerferstange an der Stützfläche des Zwischenkeils in Auswerfbewegungsrichtung wirkend gleitbar und das entstandene Endstück der werkzeugseitigen Auswerferstange an der Keilfläche des Zwischenkeils gleitbar abgestützt ist. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß die Einstellungen der angelenkten Auswerferstange und der werkzeugseitigen Auswerferstange umbhängig voneinander erfolgen können, und daß sich die werkzeugseitige Auswerferstange selbsttätig auf jede Druckanstellungsänderung bzw. Schließhöheneinstellung nachstellt.

    [0006] Mit den Merkmalen der bevorzugten und erfinderischen weiteren Patentansprüche wird ein mögliches Verkanten durch den Angriff der Auswerferstangen am Zwischenkeil vermiede.Die bereits vorhandenen Bauteile für die Druckanstellung und für die Auswerferstangenbewegung sind weiterhin verwendbar, so daß Pressen nachgerüstet werden können. Desweiteren sind eine Mehrzahl von Auswerferstangen entsprechend den werkzeugbedingten Forderungen eingesetzt.

    [0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand der zeichnerischen Darstellungen beschrieben.

    [0008] Es zeigen:

    Fig. 1 einen Schnitt durch eine stark verkleinerte Druckanstellvorrichtung mit der Maßnahme nach der Erfindung,

    Fig. 2 einen Schnitt senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1 durch den Zwischenkeil im Bereich der Auswerferstangen und

    Fig. 3 einen Schnitt, wie in Fig. 1 gezeigt, mit in ihren Wirkstellungen verstellten Keil und Zwischenkeil.



    [0009] Die Verwendung einer Druckanstell-Vorrichtung bzw. einer Schließhöhen-Einstellvorrichtung in Pressen unterschiedlichster Anwendung, z.B. als Prägepresse, als Tiefziehpresse oder als Stanzpresse, ermöglicht die Zustellung von Werkzeugoberteil und Werkzeugunterteil zueinander unabhängig von der für den Umformvorgang erforderlichen Stößelbewegung. Die Zeichnung zeigt zwar eine auf den Pressentisch aufgesetzte Druckanstellvorrichtung, jedoch sind die Maßnahmen nach der Erfindung gleichwirkend auch einsetzbar bei am Stößel befestigter Druckanstellvorrichtung sowie bei Pressen mit waagerechter oder hiervon abweichend verlaufender Stößelbewegung.

    [0010] Die Druckanstellvorrichtung (Fig. 1 und 3) umfaßt einen Gestellrahmen 2, der auf dem angedeuteten Pressentisch 1 fest aufgespannt ist. In dem Gestellrahmen 2 ist in senkrecht verlaufenden Gleitführungen 13 eine in Art eines Spanntisches für das angedeutete Werkzeugteil 6 ausgebildete Auflageplatte 4 in Druckanstell- bzw. Schließhöhen-Bewegungsrichtung 27 beweglich gelagert. Zwischen dem Gestellrahmen 2 und der Auflageplatte 4 ist ein Keil 3 eingebracht, der über einen Spindeltrieb 9, 11 in den Richtungen des Doppelpfeiles 28 verschieblich ist. Hierbei gleitet der Keil 3 über seine Stützfläche 18 auf der Stützfläche 17 des Gestellrahmens 2, während durch die Relativbewegung der Keilfläche 14 am Keil 3 und der Keilfläche 16 an der Auflageplatte 4 diese in den Richtungen des Doppelpfeiles 27 bewegt wird. In dem Gestell 2 und in der Auflageplatte 4 sind je eine oder auch mehrere Auswerferstangen 7, 8 in und entgegen der Auswerfrichtung 29 beweglich gelagert. Die Auswerferstange 7, die ursprünglich mit der Auswerferstange 8 ein Bauelement bildete, wird in bekannter Weise zum Ausführen der Auswerferbewegung in Richtung des Pfeiles 29 angetrieben. Die werkzeugseitige Auswerferstange 8 überträgt die Auswerferbewegung auf beispielsweise eine Druckplatte in den Werkzeug 6. Zwischen der angelenkten Auswerferstange 7 und der wexkzeugseitigen Auswerferstange 8 befindet sich ein Zwischenkeil 12, der in dem erweiterten Hohlraum 5 des Keils 3 in und entgegen der Auswerfbewegungsrichtung 29 und mit diesem in Pfeilrichtung 28 verschieblich ist. Zur höhenmäßigen Verstellung des ZWischenkeils 12 in dem Hohlraum 5 gleitet dieser mit seitlichen Laufflächen 21 an parallel verlaufenden Laufflächen 19 des Keils 3. Der Zwischenkeil 12 kann mit einem Durchbruch 24 für den Durchtritt der bei 22 in dem Keil 3 gewindemäßig gelagerten Spindel 9 versehen sein. Die angelenkte Auswerferstange 7 stützt sich über das flach ausgebildete Ende 32 an der Stützfläche 30 des Zwischenkeils 12 ab. Die werkzeugseitige Auswerferstange 8 ist gegen eine Schrägfläche 31 gelegt, die unter dem gleichen Winkel wie die Keilfläche 14 am Keil 3 verläuft. Hierzu ist das Ende der werkzeugseitigen Auswerferstange 8 in der Auflagefläche 33 beispielsweise ballig ausgeformt, um im Fall eines Verstellens des Keils 3 auf der Keilfläche 31 zu gleiten. Gegen ein Verdrehen bei abgeschrägter Auflagefläche 33 weist das Stangenende einen Flachkant 26 auf.Für eine Verstellbewegung des Keils 3 in Richtung des Pfeiles 28 ist ein Durchbruch 23 für den Durchtritt der werkzeugseitigen Auswerferstange 8 erforderlich.

    [0011] Bei Verstellung des Keils 3 in Pfeilrichtung 28 aus der in Fig. 1 gezeigten Stellung in eine in Fig. 3 gezeigte Stellung zum Zwecke der Druckanstellung bzw. Schließhöhenverstellung von Werkzeugoberteil zu Werkzeugunterteil wird die werkzeugseitige Auswerferstange 8 in gleichem Maße angehoben wie die Auflageplatte 4 und umgekehrt. Hierbei gleitet die Auflageplatte 4 in den Gleitführungen 13 und der Zwischenkeil 12 über die Keilfläche 31 an der Lauffläche 33 der werkzeugseitigen Auswerferstange 8. In jeder der gezeigten und den möglichen Zwischenstellungen kann der Zwischenkeil 12 über die angelenkte Auswerferstange 7 angehoben werden. Die Hebebewegung überträgt sich somit auf die werkzeugseitige Auswerferstange 8.

    [0012] Fig. 2 zeigt die Möglichkleit der Verwendung mehrerer ange-lenkter und wexkzeugseitiger Auswerferstangen 7, 8, die einander gegenüberliegend an einem Zwischenkeil 12 angreifen. Der ansonsten mit gleichen aus den Fig. 1 und 3 übernommenen Kennziffern positionierte Zwischenkeil 12 weist für die Führung der werkzeugseitigen Auswerferstangen 8 je eine beidseitig zur Längsrichtung des Zwischenkeils 3 sich erstreckende Nut 34 auf, in deren Nutgrund 35, der in gleicher Weise wie die Keilfläche 31 der Fig. 1 und 3 schräg verläuft, die werkzeugseitigen Auswerferstangen 8 gleitbar abgestützt sind. Nach der Erfindung können mehrere Zwischenkeile 12 in dem Keil 3 in der zuvor beschriebenen Weise ausgebildet und verschieblich sein.


    Ansprüche

    1. Presse mit einer Wexkstück-Auswerfvorrichtung und einer Schließhöhen-Einstellvorrichtung, wobei zumindest ein Auswerfer ( 7, 8 ) vorhanden ist, der durch die Schließhöhen-Einstellvorrichtung hindurchgeführt ist, und die Schließhöhen-Einstellvorrichtung eine Auflageplatte ( 4 ) und einen mit dieser über Keilflächen ( 14, 16 ) zusammenwirkenden Keil ( 3 ) aufweist, der senkrecht (Doppelpfeil 28 ) zur Stößelbewegungsrichtung (27) verschieblich ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum ( 5 ) in dem Keil ( 3 ) für den Auswerferstangen- ( 7, 8 ) Durchtritt einen Zwischenkeil ( 12 ) aufnehmend erweitert ist und der Zwischenkeil ( 12) in diesem in Auswexfbewegungsrichtung (29) verschieblich geführt ist, daß Keil (3) und Zwischenkeil ( 12 ) Stützflächen ( 18, 30) aufweisen zur Auflage und Gleitführung an zumindest einer Stützfläche (17) der Schließhöhen-Einstellvorrichtung senkrecht ( Doppelpfeil 28) zur StößelbeMegungsrichtung ( 27 ), daß der Zwischenkeil ( 12) zumindest eine Keilfläche ( 31 ) aufweist parallel zur Keilfläche ( 14 ) an dem Keil ( 3 ), und daß die Auswerferstange ( 7, 8) geteilt ausgeführt ist, wobei das hierdurch entstandene Endstück (32) der angelenkten Auswerferstange ( 7 ) an der Stützfläche ( 30 des Zwischenkeils (3) in Auswerf-Bewegungsrichtung (29) wirkend gleitbar, und das entstandene Endstück (33) der werkzeugseitigen Auswerferstange ( 8 ) an der Keilfläche (31) des Zwischenkeils (12) gleitbar abgestützt ist.
     
    2. Presse nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Teilung gebildeten Endstücke ( 32, 33) einander gegenüberliegend an dem Zwischenkeil ( 12 ) angreifen.
     
    3. Presse nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei angelenkte Auswerferstangen ( 7) an der Stützfläche ( 30 ) und werkzeugseitige Auswerferstangen (8) gleicher Anzahl an der Keilfläche ( 31 ) des Zwischenkeils ( 12 ) einander gegenüberliegend angreifen.
     
    4. Presse nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilfläche ( 31 ) an dem Zwischenkeil ( 12 ) durch den Grund ( 35 ) einer Nut (34) gebildet ist und die werkzeugseitige Auswerferstange ( 8 ) mit einem abgesetzten Formansatz ( Flachkant 26 ) in diese eingreift.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht