[0001] Bei den allgemein bekanntn Stoffhandtuchspendern hängt ein Teil einer langen Stoffhandtuchbahn
schlaufenförmig aus dem Spender heraus. An dieser Schlaufe kann man sich die Hände
abtrocknen. Wird an der Schlaufe gezogen, so kommt eine vorbestimmte Länge sauberes
Stoffhandtuch aus diesem heraus; gleichzeitig wird dieselbe Stoffhandtuchlänge hinten
in den Spender hineingezogen, so dass die Schlaufe gleich lang bleibt.
[0002] Im Innern des Spenders geschieht bei dieser Handtuchvorschuboperation folgendes:
Die Handtuchbahn, die man vorne aus dem Spender herauszieht, entrollt sich von einer
mit einer frischem Handtuchbahn versehenen Rolle und treibt gleichzeitig über diverse
Walzen und Getriebe eine weitere Handtuchrolle an, auf welcher sich das gebrauchte
Handtuch aufwickelt.
[0003] Dieses Handtuchspendersystem hat zwei hygienische Nachtei
- le. - Der erste Nachteil zeigt sich nach jedem Händetrocknen: Der vom Abtrocknen
herrührende feuchte, zerknitterte und oft schmutzige Fleck im Handtuch bleibt so lange
für jedermann sichtbar, bis ein frisches Stück Handtuch nachgezogen wird. Der zweite
Nachteil zeigt sich, nachdem die Handtuchrolle mit dem frischen Handtuch aufgebraucht
ist: Das Handtuchende wird vorne aus dem Spender herausgezogen und hängt, wenn man
es loslässt, vertikal nach unten, manchmal sogar auf den Boden. Dieses herunterhängende
Handtuch kann und wird - wie die Praxis zeigt - weiter zum Abtrocknen benützt, womit
der als "Einmalhandtuch"
-Spender konzipierte Stoffhandtuchspender zur Aufhängevorrichtung eines "Gemeinschaftshandtuchs"
abgewertet wird.
[0004] Die Erkenntnis, dass dieses seit mehreren Jahrzehnten weltweit eingeführte Stoffhandtuch
- Spendesystem in hygienischer Hinsicht Lücken aufweist, hat im Verlaufe der letzten
Jahre dazu geführt, dass Stoffhandtuchspender entwickelt werden, bei denen das Handtuch
motorisch eingezogen wird, so dass sowohl die vom letzten Händetrocknen herrührende
verschmutzte Stelle in der Handtuchschlaufe unter, bzw. in den Spender gezogen wird,
so dass sie nicht mehr sichtbar ist, als auch, dass das nach dem Aufbrauchen der frischen
Handtuchrolle herabhängende Handtuch vollständig im Spender verschwindet.
[0005] Der Nachteil, den alle bekannten Lösungen mit motorisch angetriebenem Stoffhandtucheinzug
gemeinsam aufweisen, besteht erstens darin, dass bei einer Umstellung vom System ohne
Einzug auf das System mit Einzug der ganze Spender durch einen neuen ersetzt werden
muss, und zweitens, dass der motorische Einzug den Spender wesentlich verteuert und
Fremdenergie benötigt.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Bekannten zu beseitigen
und ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einziehen von Handtuchschlaufen und Handtuchenden
an einem Stoffhandtuchspender zu schaffen, die mit einfachen Mitteln und ohne Zufuhr
von Fremdenergie, also ohne einen elektrischen Antrieb, das Einziehen der Stoffhandtuchschlaufe
und das Stoffhandtuchende ermöglichen, wobei die Vorrichtung sowohl als Adapter für
schon bestehende Stoffhandtuchspender oder als ein Bestandteil von neu hergestellten
Stoffhandtuchspender dienen kann.
[0007] Die obengenannte Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst, wie sie im Anspruch 1 gekennzeichnet
ist.
[0008] Der Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Einziehen des Handtuchs nach
jedem Händetrocknen und das Einziehen des Handtuchs nach dem Aufbrauchen der frischen
Handtuchrolle auf eine einfache Weise gesichert wird. Die Handtuchschlaufe, eventuell
das Handtuchende, wird mit der horizontal in die Schlaufe eingelegten Gewichtswalze
hinter die Abdeckung gezogen.
[0009] Nach einer Weiterbildung wird das Stoffhandtuch über wenigstens eine drehbar gelagerte
Einzugswalze geführt, wobei sich die mit der Gewichtswalze belastete Handtuchschlaufe
hinter der Einzugswalze befindet. Der Vorteil dieser Lösung besteht in einer Verminderung
der Reibung des Stoffhandtuchs.
[0010] Im Ruhezustand zieht die Gewichtswalze den vorderen Teil der Handtuchschlaufe straff
an die Spenderfront und an den Spenderboden heran, und der Rest der Schlaufe verschwindet
hinter der Abdeckung.
[0011] Wenn man das Handtuch anfasst und zieht, kommt einerseits wie bisher ein Stück des
frischen Handtuchs aus dem Spender heraus, andererseits rückt von der Einzugsöffnung
der Abdeckung her so viel vom gebrauchten Handtuch nach, dass man einen freien Raum
für das Trocknen der Hände gewinnt.
[0012] Sobald man das Stoffhandtuch loslässt, wird es wieder hinter die Abdeckung gezogen.
Die vom Händetrocknen her befeuchtete, zerknitterte und gegebenenfalls verschmutzte
Stelle kommt dabei hinter die Abdeckung, d.h., sie ist für den Betrachter des Handtuchspenders
unsichtbar.
[0013] Wenn nun aber die Handtuchschlaufe offen ist, d.h., wenn das Handtuchende aus dem
Spender herausgezogen worden ist und losgelassen wird, kann die hinter der Abdeckung
schwebende Gewichtsrolle widerstandslos bis auf den Boden der Abdeckung fallen und
dabei das ganze Handtuchende hinter die Abdeckung ziehen. Somit ist das Stoffhandtuch
unsichtbar und kann nicht mehr verwendet werden.
[0014] Bei der beschriebenen Lösung steht das Handtuch während dem Händetrocknen ununterbrochen
unter einer von der Gewichtswalze herrührenden Belastung (Spannung). Das beeinträchtigt
den Komfort beim Trocknen.
[0015] Nach einer Weiterbildung, die diesen Nachteil beseitigt, wird eine Einzugsverzögerungsvorrichtung
gemäss dem Anspruch 3 verwendet, die die Gewichtswalze während einigen Sekunden hindert,
das aus der Abdeckung herausgezogene Handtuch wieder einzuziehen.
[0016] Das bewirkt, dass nach jedem Ziehen an dem straff auf dem Spender aufliegenden Handtuch
eine Schlaufe entsteht, die nicht unter Zugspannung steht, die aber nach dem Händetrocknen
automatisch eingezogen wird.
[0017] Die Vorrichtung nach Anspruch 4 beschreibt eine zweckmässige Ausführungsform einer
Einzugsverzögerungsvorrichtung. Wenn das Handtuch aus der Abdeckung gezogen wird,
wird das Reibungsrad in die eine Endlage gedreht, wo es auf einen seine Bewegung begrenzenden
Anschlag trifft. In dieser Position wird der in Form eines Sektors ausgebildete Hebel
von einem Saugnapfpaar für einige Sekunden festgehalten. Der Hebel lässt sich unter
Einwirkung der Saugnapfentspannungskräfte und des am Reibungsrad wirkenden, von der
Gewichtswalze herrührenden Drehmoments soweit zurückdrehen, bis der Hebel nicht mehr
im Eingriff mit dem Reibungsrad steht. In dieser Lage bleibt der Hebel unter der Einwirkung
eines kleinen Drehmoments im permanenten Kontakt mit dem-Reibungsrad, er steht jedoch
nicht im Eingriff mit ihm.
[0018] Der Anspruch 5 zeigt eine andere Möglichkeit, die Einzugsverzögerungsvorrichtung
auszubilden.
[0019] Die Vorrichtung gemäss dem Anspruch 6 verhindert das Herausziehen des Handtuchs mit
der Gewichtswalze. Die Stoffhandtuchschlaufe mit der Gewichtswalze wird zuerst von
ihrer
Fallinie bei einem Zug aufwärts abgedrängt, und die Enden der Gewichtswalze werden
durch diese Hindernisleisten gestoppt. Somit wird ein Herausziehen des Stoffhandtuchs
mit der Gewichtswalze verhindert.
[0020] Die Weiterentwicklung gemäss dem Anspruch 7 vermindert eine unerwünschte Lärmentwicklung
und verhindert eine eventuelle Beschädigung der Abdeckung.
[0021] Die Lösung gemäss dem Anspruch 8 sichert eine einfache Möglichkeit zu, die Gewichtswalze
nach dem Verbrauch des Stoffhandtuchs aus der Abdeckung herauszunehmen.
[0022] Die Ansprüche 9 und 10 zeigen zwei Varianten, wobei die Variante gemäss dem Anspruch
9 für die bestehenden Stoffhandtuchspender als Adapter geeignet ist, und die zweite
Variante nach dem Anspruch 10 bei der Herstellung von neuen Stoffhandtuchspendern
zweckmässig verwendet wird.
[0023] Die ganze Vorrichtung zum Einziehen von Handtuchschlaufen und dem Handtuchende, gemäss
vorliegender Erfindung, lässt sich, und das ist in wirtschaftlicher Hinsicht von grosser
Bedeutung, an jeden bestehenden Stoffhandtuchspender nachträglich anbauen. Sie ist
wartungsfrei und benötigt keine Fremdenergie, d.h., insbesondere Installations- und
Sicherheitsprobleme in den Nassräumen treten nicht auf.
[0024] Die zusätzlich erforderliche Manipulation beim Handtuchrollenwechsel ist von geringem
Aufwand. Sie besteht darin, dass man die auf dem Boden der Abdeckung liegende Gewichtswalze
aus der Abdeckung zieht, vorteilhafterweise durch die Gewichtswalzenentnahmeöffnung,
gemäss dem Patentanspruch 8, im Boden der Abdeckung, und oben wieder mit der Handtuchschlaufe
zusammen hinter die Abdeckung einlegt.
[0025] Die Erfindung wird im folgenden anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0026] Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch einen mit einem erfindungsgemässen Handtucheinzugsgerät
versehenen Stoffhandtuchspender,
Fig. 2 denselben vertikalen Schnitt wie in der Fig. 1, jedoch im verkleinertem Massstab
und vereinfacht gezeichnet, wobei strichpunktiert auch die Lage des Endes des Stoffhandtuchs
bei den älteren an sich bekannten Lösungen eingezeichnet ist,
Fig. 3 denselben Schnitt wie Fig. 1, jedoch mit ausgezogener Handtuchschlaufe,
Fig. 4 einen vertikalen Schnitt durch einen mit einer Einzugswalze versehenen Stoffhandtuchspender,
Fig. 5 einen vertikalen Schnitt durch eine weitere beispielsweise Ausführungsform,
bei der eine Blockierungsvorrichtung für die Einzugswalze vorgesehen ist,
Fig. 6 eine perspektivische, schematische Zeichnung mit den wichtigsten Elementen
der Verzögerungsmechanik,
Fig. 7 und 8 je einen vertikalen Schnitt durch die Verzögerungsmechanik,
Fig. 9 und 10 die Verzögerungsmechanik abstrahiert dargestellt,
Fig. 11 einen vertikalen Schnitt durch eine beispielsweise Vorrichtung zur Verhinderung
des Ausziehens der Gewichtswalze,
Fig. 12 eine Ansichts-Darstellung der Gewichtswalzensicherung,
Fig. 13 eine Ansicht von vorne auf den unteren Teil der Handtuchschlaufe mit der Gewichtswalze,
und
Fig. 14 eine Ansicht von vorne in das Innere der Abdeckung beim Ausziehen der Gewichtswalze.
[0027] Die Fig. 1 zeigt eine beispielsweise Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung.
Ein an sich bekannter Stoffhandtuchspender 1 ist mit einer Abdeckung 1' versehen.
Diese Abdeckung 1' ist mit einer Ausbuchtung 1" versehen, deren Aufgabe es ist, einen
ausreichenden Raum zwischen einem Stoffhandtuch H und der Abdeckung 1' für das Anfassen
des Stoffhandtuchs H zu gewinnen, ohne mit den nassen Händen die Abdeckung 1' berühren
zu müssen. Das Stoffhandtuch H wird von einer Handtuchrolle 2 mit frischem Handtuch
auf eine Handtuchrolle 3 mit benütztem Handtuch durch einen Schlitz 4 für den Austritt
des frischen Handtuchs geführt. Die Handtuchrolle 3 mit benütztem Handtuch ist mittels
einer Lagerung 3' in der Abdeckung 1' gelagert. Diese Lagerung 3' ermöglicht die Verschiebung
der Achse dieser Handtuchrolle 3 während der Vergrösserung des Durchmessers dieser
Handtuchrolle 3. Die Abdeckung 1' des Stoffhandtuchspenders 1 ist unten mit einem
Schlitz 5 für den Einzug des benützten Handtuchs versehen. Mit der Bezugsziffer 6
ist eine Handtuchschlaufe bezeichnet, die sich ausserhalb des Spenders befindet. Die
Ziehstelle 6' ist als ein Kreis symbolisch dargestellt und mit einem Pfeil versehen,
der die Zugrichtung anzeigt. Mit E ist ein an sich bekannter Stoppmechanismus für
den Stoffhandtuchspender 1 bezeichnet.
[0028] Eine Handtuchschlaufe 7 befindet sich hinter einer Abdeckung 9. Diese Abdeckung 9
bildet einen Innenraum 9', der im Bereich des Handtucheinzugs eine Erweiterung 9"
aufweist. Das Stoffhandtuch H wird von der Handtuchrolle 2 zwisehen eine Umlenkrolle
A und einer ersten Walze B in den Schlitz 4 geleitet. Eine zweite Walze C ist über
ein Getriebe D kraftschlüssig mit der ersten Walze B verbunden. Dies bedeutet, dass,
wenn die Umlenkrolle A durch Ziehen der Handtuchschlaufe 6 gedreht wird, die Teile
B, D, C die Rotationsbewegung auf die Handtuchrolle 3 mit benütztem Handtuch übertragen.
Am unteren Teil des Stoffhandtuchspenders 1 ist im Bereich des Schlitzes 5 die Abdeckung
9 befestigt, die wiederum mit einer Öffnung 12 versehen ist. In der Handtuchschlaufe
7 befindet sich eine Gewichtswalze 10. Sowohl die Abdeckung 1' als auch die Abdeckung
9 sind an einer Wand 11 befestigt. Mit der Bezugsziffer 13 ist ein Boden der Abdeckung
9 bezeichnet, auf dem ein Puffer 33 vereinfacht dargestellt, angebracht ist.
[0029] Gleiche Teile sind in allen Zeichnungen mit denselben Bezugsziffern versehen.
[0030] Die Fig. 2 bis 5 zeigen verschiedene Varianten und verschiedene Funktionsphasen der
erfindungsgemässen Vorrichtung. Diese Figuren sind in kleinerem Massstab vereinfacht
gezeichnet.
[0031] Die Fig. 2 entspricht im wesentlichen der Fig. 1. In dieser ist jedoch strichpunktiert
ein Handtuchende 8 eingezeichnet. So würde das Handtuchende 8 aus der Abdeckung 1'
frei herunterhängen, wäre da die erfindungsgemässe, mit der Gewichtswalze 10 gezogene
Handtuchschlaufe 7 nicht vorhanden. Das gestrichelt Gezeichnete zeigt also anschaulich
die Nachteile des bisherigen Standes der Technik.
[0032] Wenn man, gemäss Fig. 3, an der Handtuchschlaufe 6 zieht, wird aus dem Stoffhandtuchspender
1 ein Stück frisches und aus der Öffnung 12 ein Stück benütztes Stoffhandtuch H herausgezogen.
Dabei wird einerseits der Vorschubmechanismus im Stoffhandtuchspender 1 betätigt,
andererseits wird die Gewichtswalze 10 hinter der Abdeckung 9 angehoben.
[0033] Wenn man das Stoffhandtuch H loslässt, fällt die Gewichtswalze 10 zurück, und das
Stoffhandtuch H wird an den Stoffhandtuchspender 1 derart herangezogen, dass die Stelle,
an der man sich die Hände getrocknet hat, auf die Unterseite des Stoffhandtuchspenders
1 zu liegen kommt.
[0034] Wenn man anstelle der Handtuchschlaufe 6 das Handtuchende 8, das man nach dem Aufbrauchen
der Handtuchrolle 2 in die Hände bekommt, loslässt, fällt die Gewichtswalze 10 auf
den Boden 13 der Abdeckung 9 und zieht dabei das ganze Handtuchende 8 vollständig
hinter die Abdeckung 9.
[0035] Fig. 4 zeigt eine an einen Stoffhandtuchspender 1 angebaute Einzugsvorrichtung, die
zwecks Verminderung der Reibung zwischen dem Stoffhandtuch H und dem Schlitz 12 der
Abdeckung 9 mit einer Einzugswalze 14 versehen ist.
[0036] Fig. 5 zeigt ein Einzugsgerät mit einer Einzugsverzögerungsvorrichtung, die später
ausführlicher beschrieben wird. Dargestellt ist hier die Phase, bei der die blockierte
Einzugswalze 15 das Einziehen des Stoffhandtuchs H hinter die Abdeckung 9 während
eines vorbestimmten Zeitintervalls verhindert und eine bequem benutzbare Handtuchschlaufe
6 bildet.
[0037] Im Unterschied zu der Einzugsvorrichtung gemäss den Fig. 2 bis 4 bleibt also hier
die herausgezogene Handtuchschlaufe 6 während einiger Sekunden bestehen.
[0038] Die Gewichtswalze 10 wird durch die blockierte Einzugswalze 15 daran gehindert, die
Handtuchschlaufe 6 hinter die Abdeckung 9 einzuziehen.
[0039] Die Mechanik, die dies bewirkt, ist im Bereich der Einzugswalze 15 untergebracht
und in den Figuren 6 bis 10 detailliert dargestellt.
[0040] Fig. 6 zeigt in einer perspektivischen und schematischen Zeichnung die wichtigsten
Elemente einer Blockierungsvorrichtung 35.
[0041] Das Stoffhandtuch H umschlingt zumindestens in einem Viertel des Umfangs die Einzugswalze
15. Die Einzugswalze 15 ist mit Schmirgeltuch belegt. Diese beiden Komponenten bewirken,
dass das Stoffhandtuch H auf der Einzugswalze 15 genügend haftet, um die für das Funktionieren
der Einzugsverzögerung notwendigen Kräfte zu übertragen.
[0042] Das Reibungsrad 19 ist durch eine Rutschkupplung 19, 17, 18 mit der Einzugswalze
15 über einen Achszapfen 16 der Einzugswalze 15 verbunden. Die Rutschkupplung, die
im hier dargestellten Beispiel aus zwei Friktionsflanschen 17 und wenigstens einer
sie zusammenpressenden Friktionskupplungsfeder 18 besteht, ist wegen der Übersichtlichkeit
im getrennten Zustand gezeigt. Während des Betriebs drücken Friktionsflanschen 17
beidseitig auf die Stirnflächen des Reibungsrades 19, wobei die Friktionsflanschen
17 auf den mit quadratischem Profil ausgebildeten Teilen des Achszapfen 16 verschiebbar
angeordnet sind und unter Druck der Friktionskupplungsfeder 18 stehen. Dargestellt
ist nur die rechte Friktionskupplungsfeder 18, die linke ist nicht sichtbar, weil
sie teilweise im Hohlraum des runden Teils des Achszapfens 16 liegt und teilweise
durch den linken Friktionsflansch 17 verdeckt ist. Das Reibungsrad 19 ist drehbar
auf einem runden Teil des Achszapfens 16 aufgesetzt. Wie schon erwähnt, das Reibungsrad
19 ist, wie bei einer dreiteiligen Reibungskupplung, beidseitig mit den Friktionsflanschen
17 gedreht, bis das Reibungsrad 19 stehen bleibt, wie es später beschrieben wird.
Die Rutschkupplung 19, 17, 18 ist so einreguliert, dass man, wenn man am Reibungsrad
19 dreht, die Gewichtswalze 10 heben und senken kann. Der Achszapfen 16 und ein Zapfen
37 des Hebels 20 sind in einer Lagerplatte 36 gelagert.
[0043] Das Reibungsrad 19 steht im Eingriff mit dem Hebel 20. Diese
Eingriffspartie ist in den Fig. 9 und 10 mit abstrahierten und in den Fig. 7 und 8
mit praktisch realisierbaren Bauelementen dargestellt, wobei die Fig. 7 und 9 die
eine Endposition, und die Fig. 8 und 10 die andere Endposition des sich hin und her
bewegenden Hebels 20 zeigen.
[0044] In der Fig. 7 ist die Reibungsfläche des Hebels 20 mit der Bezugsziffer 21 versehen.
Diese Reibungsfläche 21 endet an der Stelle 22. Der Massenschwerpunkt 23 des Hebels
20, der in den Fig. 9 und 10 eingezeichnet ist, veranschaulicht, dass dieser durch
das Eigengewicht G nach rechts gezogen wird.
[0045] Der Hebel 20 ist, wie die Figuren 9 und 10 zeigen, ein Sektor eines grossen Reibungsrades.
Er ist in den Fig. 7 und 9 dargestellten Ruheposition nicht im Eingriff mit dem Reibungsrad
19, lehnt aber mit dem einen Ende 22 der Reibungsfläche 21 dank seinem entsprechend
angeordneten Massenschwerpunkt 23 an die Reibungsfläche 24 des Reibungsrades 19.
[0046] Das bewirkt, dass das Reibungsrad 19 widerstandslos über den Hebel 20 resp. dessen
Reibungsfläche 21 gleitet, wenn es sich im Drehsinn 25 dreht, d.h. wenn das Stoffhandtuch
H von der Gewichtswalze 10 hinter der Abdeckung 9 nach unten gezogen wird. Wenn das
Stoffhandtuch H jedoch aus der Öffnung 12, vgl. Fig. 2, der Abdeckung 9 herausgezogen
wird, das heisst, wenn sich das Reibungsrad 19 im Drehsinn 25' dreht, wird der Hebel
20 an seiner Reibungsfläche 21 erfasst und von seiner in den Fig. 7 und 9 dargestellten
Ruheposition in die in den Fig. 8 und 10 dargestellte, durch den Hebelanschlag 29
festgelegte Position gedreht. Dabei presst der Hebel 20 den an ihn montierten Saugnapf
26 auf den am Gehäuse 28 montierten Saugnapf 27.
[0047] Der Weg, den das Stoffhandtuch H zurückzulegen hat, um den Hebel 20 in die soeben
beschriebene Position zu bringen, ist relativ kurz. Wenn es mehr aus der Öffnung 12
der Abdeckung 9 gezogen wird als für die Hebelbetätigung notwendig ist, beginnt die
Friktionskupplung zu spielen. Das heisst, die Einzugswalze 15 dreht sich weiter, aber
das Reibungsrad 19 bleibt stehen. Das Reibungsrad 19 versucht, weil es, wie in den
Fig. 8 und 10 dargestellt, immer noch im Eingriff ist, den Hebel 20 zu drehen. Dieser
verbleibt aber, angepresst an den Anschlag 29, in dieser Position.
[0048] Wenn jetzt das aus der Abdeckung 9 herausgezogene Handtuch losgelassen wird, beginnt
die Gewichtswalze 10 via Stoffhandtuch H auf die Einzugswalze 15 und von hier über
die des kleineren Drehmoments, wegen wieder blockierter Friktionskupplung, auf das
Reibungsrad 19, und somit auf den Hebel 20 zu wirken. Diese Kraft versucht, den Hebel
20 in seine Ruheposition zu bringen. Das kann sie aber erst, wenn sich die Saugnäpfe
26 und 27, infolge des Eindringens von Luft zwischen diese, gelöst haben.
[0049] Das heisst, erst wenn sich die Saugnäpfe 26 und 27 gelöst haben, gibt der Hebel 20
die blockierte Einzugswalze 15 frei, so dass das Stoffhandtuch H eingezogen werden
kann.
[0050] Wenn die Saugnäpfe 26 und 27 mit einer an sich bekannten regulierbaren Luftzuführung
(Ventil) versehen sind, kann der Zeitraum, während welcher die Handtuchschlaufe 6
bestehen soll, reguliert werden.
[0051] Das Reibungsrad 19 und der Hebel 20 können auch durch ein Zahnrad und einen Zahnsegmenthebel
ersetzt werden.
[0052] In den Fig. 11 und 12 ist eine Vorrichtung dargestellt, die verhindert, dass die
einmal durch die Öffnung 12 hinter die Abdeckung 9, vgl. Fig. 1, eingelegte Gewichtswalze
10 durch übermässiges Ziehen an der Handtuchschlaufe 6 aus der Abdeckung 9 herausgezogen
werden kann.
[0053] Diese Vorrichtung besteht aus Führungsleisten 30 und 31, die je auf der Innenseite
der beiden Seitenwände 32 der Abdeckung 9, unmittelbar unter der Öffnung 12 der Abdeckung
9 resp. der Einzugswalze 14, 15, angebracht sind.
[0054] Sie sind so dimensioniert, dass die Handtuchschlaufe 7 an ihnen ungestört vorbeigleiten
kann, die jedoch die etwas breitere Gewichtswalze 10 erfasst.
[0055] Wenn man die in der Handtuchschlaufe 7 liegende Gewichtswalze 10 oben durch die Öffnung
12 hinter der Abdeckung 9 einlegt, wird die Gewichtswalze 10 von den Führungen 30
nach vorne und anschliessend von den Führungen 31 wieder in die Mitte des schachtförmigen
Raumes gezwungen. Das Stoffhandtuch H gleitet dabei an den Führungen 30 und 31 ungestört
vorbei.
[0056] Wenn jetzt an der Handtuchschlaufe 6 gezogen wird, hebt sich die Gewichtswalze 10
vertikal nach oben, verfängt sich in den Führungen 30 und blockiert das weitere Herausziehen
des Stoffhandtuchs H.
[0057] In den Fig. 13 und 14 ist die Öffnung 34 zur Entnahme der Gewichtswalze 10 im Boden
13 der Abdeckung 9 dargestellt.
[0058] Fig. 13 zeigt eine Ansicht von vorne auf den unteren Teil der Handtuchschlaufe 7
mit der Gewichtswalze 10. Wenn die Gewichtswalze 10 das Handtuchende 8 einzieht, fällt
sie auf die Puffer 33 über dem Boden 13 der Abdeckung 9.
[0059] Beim Handtuchrollenwechsel wird das sich im Einzugsraum befindende Handtuchende 8,
vgl. Fig. 2, in den Stoffhandtuchspender 1 gezogen und von dort auf die Handtuchrolle
3 aufgerollt. Anschliessend wird die Gewichtswalze 10 durch die Öffnung 34 von Hand
erfasst, schräg gezogen und herausgenommen, wie das die Fig. 14 darstellt.
[0060] Die erfindungsgemässe Lösung lässt sich leicht in Sanitäreinheiten integrieren. So
kann beispielsweise eine gesamte Wascheinheit in ästhetisch vollkommener Weise aus
Lavabo, Seifenspender, Stoffhandtuchspender zusammen mit dem erfindungsgemässen Einzugsmechanismus,
ausgerüstet werden.
[0061] Die Abdeckung 9 der Handtuchschlaufe 7 mit der Gewichtswalze 10 kann dabei auf einfachste
Weise, ebenfalls wie vorher dargestellt, als Schacht, bzw. schachtartig realisiert
werden.
1. Verfahren zum Einziehen von Handtuchschlaufen und Handtuchenden an einem Stoffhandtuchspender,
dadurch gekennzeichnet, dass der benützte Teil des Stoffhandtuchs (H), vor dem Aufrollen
auf eine Rolle (3) mit benütztem Handtuch, mittels einer, hinter einer Abdeckung (9)
in der Handtuchschlaufe (7) liegenden Gewichtswalze (10) hinter diese Abdeckung (9)
gezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Handtuch (H) über wenigstens
eine drehbar gelagerte Einzugswalze (14, 15) geführt wird und dass die mit der Gewichtswalze
(10) belastete Handtuchschlaufe (7) von der Einzugswalze (14, 15) zu der Rolle (3)
mit benütztem Handtuch gezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das an der Oberfläche der
Einzugswalze (15) in Folge der Reibungskräfte haftende Stoffhandtuch (H) über diese
Einzugswalze (15) hinter die Abdeckung (9) geführt wird, dass mit diesem Stoffhandtuch
(H) bei dem Herausziehen aus der Abdeckung (9) eine nur in einer Drehrichtung wirkende
Blockierungsvorrichtung (35) in Funktion gesetzt wird und dass durch die Blockierungsvorrichtung
(35) das Stoffhandtuch (H) im Anschluss an seine Zugbewegung während einer vorbestimmten
Zeit gehindert wird, sich unter der Einwirkung der Zugkraft, die von der Gewichtswalze
(10) ausgeübt wird, zurückzudrehen.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Blockierungsvorrichtung (35), die an die Einzugswalze (15) angebaut ist,
ein loses, auf dem Achszapfen (16) der Einzugswalze (15) gelagertes Reibungsrad (19)
enthält, das über eine Friktionskupplung (17 bis 22) mit dem Achszapfen (16) und damit
mit der Einzugswalze (14, 15) gekuppelt ist, dass die Blockierungsvorrichtung (35)
einen Hebel (20) enthält, der mit dem Reibungsrad (19) über seine Reibungsfläche (21)
im Eingriff steht, dass gegenüber dem Hebel (20) ein Hebelanschlag (29) für diesen
Hebel (20) vorgesehen ist, dass ein Saugnapf (26) mit dem Hebel (20) und ein anderer
Saugnapf (27) mit einem Gehäuse (28) verbunden sind und dass dieses Saugnapfpaar (26,
27) als ein Zeitrelais für die Blockierungsvorrichtung (35) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Reibungsrad (19)
als ein Zahnrad und der hebelförmige Reibungsfläche (21) durch einen Hebel mit mindestens
einem Zahn gebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren der Abdeckung
(9) an beiden Seitenwänden (32) der Abdeckung (9) Führungsleisten (30, 31) zum vertikalen
Leiten der in der Handtuchschlaufe (7) sich befindenden Gewichtswalze (10) vorgesehen
sind, dass zusätzlich eine dieser Führungsleisten (30) als Hindernisleiste an einer
der genannten Seitenwänden (32) angebracht ist und dass diese als Hindernisleiste
ausgebildete Führungsleiste (30) in die vertikale Führungsrichtung der Handtuchschlaufe
(7) eingreift.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich unterhalb der Handtuchschlaufe
(7) mit der Gewichtswalze (10) mindestens ein Puffer (33) befindet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Öffnung
(34) im Boden (13) der Abdeckung (9) zur Entnahme der Gewichtswalze (10) vorgesehen
ist, die an eine Seitenwand (32) angrenzt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass diese als Adapter zur
Befestigung unter einem schon bestehenden Stoffhandtuchspender (1) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie bei einem neu hergestellten
Stoffhandtuchspender (1) in das Innere dieses Stoffhandtuchspenders (1) hinter die
Abdeckung (1') des Stoffhandtuchspenders (1) voll oder wenigstens teilweise eingebaut
ist.